EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

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Ordinary-Joe
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EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ordinary-Joe »

Seit 9 Monaten bin ich in einer Fernbeziehung mit einer tollen Frau, welche ich ungemein liebe!
Wir sind uns sicher, dass wir endlich unser Glück gefunden haben, aber es besteht ein absolut schreckliches Problem, welches ich nun erläutern möchte:

Meine Liebste hatte eine Beziehung von 21 Jahren hinter sich, in der auch 2 Mädchen geboren wurden. Aber nach ca. 17 Jahren war die Lebensgemeinschaft schon in den Brüchen und nach 19 ½ Jahren hat sie sich einen Liebhaber gesucht und den Vater der Kinder sozusagen betrogen! Aus dieser Affäre schloss sich auch der Rausschmiss des Vaters der Kinder und nach 14 Tagen der Einzug des Liebhabers in die ehemalige elterliche Wohnung, den Mädchen wurde also der Nebenbuhler des Vaters vor die Nase gesetzt!

Nach weiteren 1 ½ Jahren merkte sie das es doch nicht der richtige war, die Kinder akzeptierten den Mann nicht, die Mutter der Kinder erkannte auch einen Fehler mit diesem Mann gemacht zu haben und hat sich mehr oder weniger von ihm getrennt, dass heißt er hat sich eine Wohnung genommen, aber im gleichen Haus und im gleichen Flur wie sie wohnt.

Während der Beziehung mit dem neuen Mann hat der leibliche Vater die Mädels alle 14 Tage am Samstag zu sich genommen und mit den Mädels etwas unternommen. Dabei nutzte der Vater jede erdenkliche Möglichkeit die Mädchen zu manipulieren, gegen die Mutter und ihrem neuen Liebhaber zu polemisieren, die Mädchen anzustacheln und ihnen gewisse Dinge zu suggerieren, die sie anwenden sollen um das Leben der Mutter und des Liebhabers unerträglich zu machen.

Die ältere Tochter, sie war damals 11 Jahre alt, hat dieses mit Kusshand aufgenommen, ihr Charakter ist sehr schwierig, kommt eher nach dem Vater, der nach Aussage der Mutter, schon immer Verantwortung abgelegt hat, ständig genörgelt und kritisiert hat, sich immer im Vordergrund geschoben hat, der Meinung war, er ist alles, andere sind nichts! Egoistisches Denken, die Schuld immer auf andere schiebend und wichtig tuend, diese Eigenschaften finden wir bei der Tochter jetzt wieder.

Jedes mal wenn die Mädels von diesem väterlichen Besuch wieder kamen, war es für die Mutter die Hölle, es wurde massiv angegriffen, Vorhaltungen gemacht, die vom Vater vorher eingeimpft wurden.

Nach der Trennung vom Liebhaber war sie 2 Jahre mit den Kindern allein, hat eher nur Kurzbeziehungen gehabt, war immer für die Mädchen da und hat aus Schuldbewusstsein, deren Leben so strapaziert zu haben, alles gemacht und getan, was sie wollten. Die Große hatte nun erst recht Möglichkeiten der Mutter auf der Nase herum zu tanzen und sie sozusagen in den Griff zu bekommen, wobei der Vater lenkte und steuerte.

Nun hat sie mich kennen gelernt, denkt nun auch endlich ihr Glück gefunden zu haben und bereut ihre Vergangenheit, hat sich auch für den Fehler in der Vergangenheit bei den Töchtern entschuldigt und versucht trotzdem eine gute Mutter zu sein, was sie auch, wie ich feststellte, hundertprozentig war und ist! Die Mädchen sind sauber, gebildet, in der Schule geflissentlich und freundlich zur Umwelt. Die beiden Mädchen, sie sind jetzt 11 und 14 Jahre haben also eine schwierige Zeit durch gemacht!

Seit dem ich nun da bin wird wieder kategorisch versucht, mit Hilfe des Vaters, mich wegzuekeln, wobei ich aber feststelle, dass sie nach geraumer Zeit gemerkt haben, ich bin doch nicht so verkehrt. Die Kleine hat mich schon sehr in ihr Herz geschlossen, merke aber auch langsam den Einfluss des Vaters, die Große auch etwas, mag sich aber nicht die Blöße geben es zuzugeben.

Die Große ist aber weiterhin das Problem, was das Verhalten gegenüber der Mutter betrifft. Sie ist einfach der Störenfried. Sie geht mit der Mutter brachial um, sie ist einfach unmöglich was ihr Charakter angeht, eingebildet, verwöhnt, arrogant und launisch, aber auch berechnend. Man kann es nicht nur auf die Pubertät schieben. Sie hält täglich Kontakt zu ihrem Vater und berät sich anscheinend über das Vorgehen, der Vater steigt da natürlich mit Kusshand ein und missbraucht zu Rachezwecken seine Tochter, denn wie oben beschrieben, sieht er nicht ein, dass zur Trennung immer 2 gehören und suggeriert der Tochter, dass die Mutter eine Betrügerin ist, sozusagen die verletzte Eitelkeit heraushängen lässt. Es ist nach wie vor der Fall, sobald die Mädels bei ihrem Vater waren, ist es die Hölle auf Erden, ohne Grund wird sie angegangen, sie kann machen was sie will, alles ist falsch, alles ist schlecht!

Wenn die Mutter fragt, was das Problem sei, hat die Große keine passende Antwort, sie gibt einfach nur das wieder, was der Vater ihr vorgaukelt und vorsagt. Zum Beispiel die Sätze, wie: „ Ich bin Dir nicht wichtig!“ oder „Du hast einfach alles für mich zu machen, du bist schließlich meine Mutter und hast es zu tun!“ Beim zweiten Besuch meinerseits, in der Wohnung der Familie, wurde mir auch am Frühstückstisch von der jetzt 11-jährigen folgender Satz entgegengebracht: "Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht mein Erziehungsberechtigter!" (ein 11-jähriges Mädchen sagt nicht Erziehungsberechtigter, sondern eher nicht mein Vater, also eine Suggestion)

Das ältere Mädchen ist stinkend faul, bequem und lässt sich sogar von der Schwester bedienen. Alles was die Mutter macht ist falsch, wird negiert und wie die Mutter es auch macht, es ist trotzdem verkehrt. Ich habe heute wieder mit ihr gesprochen, leider leben wir noch in einer Fernbeziehung, da hat sie mir das alles wieder erzählt. Ich habe ihr aber soweit ich konnte Mut zugesprochen und ihr meine unendliche Unterstützung versprochen, ich liebe diese Frau über alles und werde nicht aufgeben. Deshalb auch diese Zeilen, um zu Erfahren, was wir tun können, damit meine Liebste nicht aufgibt, sich gehen lässt und sich sagt, es sei ihr alles egal. Ich will ihr um Gottes Willen helfen, nur wie???

Meine Ziele sind nicht Einfluss zu nehmen auf die Kinder was dieses betrifft, sondern an meine Partnerin zu appellieren ihren Hass zurück zu stecken und ihre Schuldigkeit endlich zu vergessen und nach vorn zu schauen, denn einmal muss auch damit Schluss sein, man kann nicht ewig unter Schuldgewissen leben. Dieses habe ich mit ihr schon besprochen und sie wendet es auch mittlerweile an, wobei auch merklich Veränderungen bei den Kindern spürbar sind.
Dieses ist leider eben nur einseitig und das müssen wir ändern.

Dennoch nehme ich behutsam und diplomatisch Einfluss, bedränge sie nicht und suggeriere auch nicht, sondern weise Fakten auf, die verpackt in Denkaufgaben den Kindern vorgetragen werden, zum Beispiel Vergleiche wie es ist nicht so eine tolle Mutter zu haben, denn diese Kinder hatte ich 10 Jahre in meiner ersten Ehe gehabt, es waren nicht meine leiblichen Kinder, aber die Mutter hat das ganze Gegenteil getan, was meine Liebste jetzt tut.

Über eine Therapie haben wir auch gesprochen und werden sie demnächst auch anberaumen, entweder durch eine systemische Therapie oder eben durch eine Familientherapie.

Nachtrag: Seit 14 Tagen habe ich Urlaub und verbringe diese Zeit bei meiner Liebsten. In dieser Zeit ist es auch zu einer gewissen Eskalation gekommen, das Mädchen meinte sie wolle zu Ihrem Vater, anscheinend hat sie es nur aus Wut gesagt. Ich habe mit dem Mädchen ein Gespräch geführt, allein und ganz ruhig. Ich habe ihr einmal aufgezählt, wie ich alles empfinde und ihr auch ihre Verhaltensweisen gegenüber uns aufgeführt. Sie fühlt sich nun, typisch ihre Art, als Schuldige an allem, sieht ihre Fehler wieder einmal nicht ein und beklagt sich wieder bei ihre,m vater, wie schlecht es ihr hier geht.


mit freundlichen Grüßen,

Ordinary Joe
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Ansa
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Re: EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ordinary Joe,

schön das Du zu uns gefunden hast,ich bemerke, das Du großen Anteil an dem nimmst, was bei Deiner Liebsten daheim los ist. Trotzdem möchte ich Dir sagen, das mit die Art, in der Du über die Mädchen schreibst, nicht gefällt. Solche Ausdrücke wie "stinkend faul" und dergeleichen möchten wir hier nicht lesen, derweil wir auch ein Anlaufpunkt für betroffene Kinder sind und diese könnten sich durch solche Äußerungen verletzt fühlen.

Es ist so, Trennungen jeglicher Art sind für Kinder immer ein Trauma, ein, hier offenbar unverarbeitetes Trauma, dem dann auch noch auf eine ungeignete (oder falsche, weil das klarer ist) Art und Weise begegnet wurde. Den geliebten Papa der Kinder vor die Tür setzen und ihnen, obgleich noch nichts verarbeitet ist, einen Freund in die Wohung zu setzen ist mehr als ungeschickt. In der ganzen Zeit mussten sie sich mehr oder weniger arrangieren, mit jemandem, den sie erstens nicht wollten und zweitens nicht mochten.... sie mochten aber ihren Papa und haben sich auf seine Seite gestellt. Kinder tun dies aus Loyalität heraus, sie bilden häufig Alliancen mit dem, vermeintlich, schwächeren Elternteil. Wenn ich da an meine Kinder denken, 14 Tage nach dem Auszug ihres Papas haben sie Abends immer noch nach ihm geweint, da war nichts, auch nur ansatzweise, verarbeitet..... Stell Dir mal vor, Deine Liebste holt sich einen Anderen und sagt, "den hab ich lieber als den Papa und deshalb wohnt er ab heute hier!" Das ist zwar ein wenig überzogen..... aber so empfinden es die Kinder, schrecklich und sie müssen sich so ohnmächtig gefühlt haben, weil sie nichts dazu konnten. Ich denke, das macht in erster Linie wirklich wütend, und ich glaube, dass das auch noch nicht verarbeitet ist, es war für sie mit Sicherheit ein Vertrauensmissbrauch.

Eineinhalb Jahre sind für Kinder eine sehr lange Zeit. Dann ging er und blieb doch in der Nähe, ich denke, das ist auch nicht leicht für sie gewesen. Und Mama bekam ein schlechtes Gewissen und hat ihnen viel durchgehen lassen..... Kinder sehen dies dann allerdings als ihr "Recht" an und fordern das schlicht ein. Zudem, es ist gut möglich, das sie das Gefühl haben, den Freund vertrieben zu haben. Und das zeigt ihnen, DAS ist möglich und gibt ihnen Kraft und Ausdauer für ein eventuelles nächstes Mal.

Ganz ehrlich, allein mit Mama mag es für die Kinder durchaus auch einfacher, netter und friedlicher sein. Sie haben sie für sich, sie hat für sie unendlich Zeit und sie müssen nicht teilen. Eine solche Erfahrung ist keine, die Kinder machen sollten. Von daher ist es gut, an eine Therapie zu denken, ich würde aber eine Familienberatungstelle ebenfalls ins Auge fassen und dort um Hilfe nachsuchen, vielleicht mit allen Beteiligten? Und deutlich machen, diesmal ist alles anders, also kein "schöner als mit xxx oder Papa" sondern "ich bin so froh das es Joe gibt, er hilft mir und ich kann wieder mehr lachen", normale Alltagsdinge wahrnehmen und benennen.

Ein schlechtes Gewissen und das Durchgehen lassen aller möglichen Verhaltensweisen und Aktionen tröstet in so einem Fall allein die Mama, den Kindern vermittelt es Unsicherheit und sie finden die Grenzen, in denen es ihnen wohl ergeht nicht. Von daher waren das sehr ungeeignete Massnahmen, die mehr Schaden anrichten als helfen. Ich bin ganz ehrlich, ich denke hier braucht auch die Mama Hilfe und zwar schnell, deshalb mein Tipp der Familienberatungsstelle, dort kann man auch erzieherisch helfen und Tipps geben.

Dazu kommt, das die Große inmitten der Pubertät ist und das Kinder in diesem Alter eh dazu neigen unausstehlich zu sein, mal mehr, mal weniger. Sie suchen sich und ihre eigene Identität und Grenzen. Sie müssen diese testen um zu sehen, was passiert und sie überprüfen die Erwachsenen auf Verlässlichkeit. Eine schwere Zeit, auch ohne Trennungen im Hintergrund. Ihr Verhalten scheint mir eher ganz normal zu sein.

Natürlich leiden sie unter dem Hin und Her zwischen Mama und Papa, jemand, der die Kinder derart aufhetzt und missbraucht, der schadet ihnen mehr. Aber auch hier kann die Mama den Dingen klar und ruhig begegnen indem sie die Aussagen einfach stehen lässt. Trennungskinder neigen oft dazu, ihre Eltern unter Druck zu setzen "wenn nicht - dann gehe ich zu Papa" und oft genug lassen sich die Eltern darauf ein, auch etwas, dass das Kind verunsichert, weil keine Klarheit vorhanden ist.

Ein Beispiel, meine Mittlere steht weinend vor mir (irgendetwas sitzt ihr quer) und sie brüllt "ich bin Dir überhaupt nicht wichtig!" Da kann ich nun gegenreden und mich verteidigen, mich rechtfertigen und bei meinem Kind wird ankommen "Hey, jetzt redet sie so viel, da muss doch was dran sein?!" (wie das immer so ist, wenn sich jemand auf Vorwürfe hin rechtfertigt), ich kann aber auch sagen "es tut mir leid, das Du das grad so empfindest, aber ich weiß dass das nicht wahr ist!" Und damit lasse ich den Vorwurf an mir abprallen und die negativen Gefühle bei ihr. Kannst Du da einen Unterschied erkennen?

Auf Vorwürfe die durch Papa kommen, kann ich sagen "na klar, der Papa, der kann doch gar nicht wissen, wie das bei uns ist, er ist ja nicht dabei", ich muss mich nicht rechtfertigen und darauf eingehen. Und auf "eingeimpfte" Äußerungen (die ich auch hin und wieder habe) wie "Erziehungsberechtigter" kann ich gelassen reagieren und sagen "ich sehe, Du hast es ganz schön schwer und ja, der Papa hat Recht..... aber wenn wir alle zusammen sind, sollten wir aufeinander hören, Du auch mich und ich auf Dich, das ist in Gemeinschaften einfach so." Kindern leuchtet das schnell ein. Entkräften und ernst nehmen.

Und das Wichtigste das Du den Mädchen sagen kannst, ist folgendes "Ich habe Dich lieb und ich mag Dich sehr gern, aber ich mag Dein Verhalten nicht." Trenne, zwischen Person und Verhalten und achte besonders auf positive Dinge und benenne diese. Es ist leider oft so, das wir uns auf Negatives konzentrieren und das Positive, dass das Kind stärken würde und ihm gut tun würde, unter den Tisch fallen lassen, weil wir meinen, das ist normal und sollte so sein. Ist es aber nicht, ich denke, wir müssen Beides wahr nehmen, das Negative (und überlegen, ob es notwendig ist, das zu benennen) und das Positive, das benannt so viel mehr vermag als jede Kritik.

So, erst mal liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Ansa
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Re: EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,

dann nehme ich das mal zum Anlass:
Sie ist einfach der Störenfried. Sie geht mit der Mutter brachial um, sie ist einfach unmöglich was ihr Charakter angeht, eingebildet, verwöhnt, arrogant und launisch, aber auch berechnend
Sie ist einfach der Störenfried
- ich denke, es steht einem, nicht in der Familie lebenden Partner nicht zu, so über ein Kind zu urteilen, eigentlich niemandem. Er darf das denken, aber hier verletzt so eine Aussage, betroffene Kinder. Es verletzt auch mich, weil ich mir vorstellen könnte, das mein Liebster ähnlich über meine, grade therapiebedürftige und sehr an ihrer Grenze stehende, jüngste Tochter denken könnte. Schon das Wort "einfach" macht diese Aussage entgültig. Und NEIN, Kinder gehören in die Familie, waren vorher da und sind da, sie können kein Störenfried sein und wenn man erst beginnt, sie so zu betrachten, dann hat man ihnen eine Position zugewiesen, aus der sie, grade weil sie Kind sind, von allein nicht mehr heraus kommen.
Sie geht mit ihrer Mutter brachial um
- okay, das tun mitunter alle Mädchen in der Pubertät und grade Männern bzw. Vätern fällt es sehr schwer, das zu beobachten. Das hat aber auch etwas mit Achtung zwischen den Beiden zu tun. Achtung der Mutter vor der Tochter, und umgekehrt. Wenn ich mir die Geschichte so betrachte, dann fehlt da schon einiges an Achtung voreinander. Kinder lernen das von ihren Eltern und können es nur erlernen, wenn sie es erleben dürfen, wenn Gleichwertigkeit herrscht. Meine Töchter versuchen das hin und wieder auch mit mir und merken schnell, das hat Auswirkungen, die sie nicht wollen.
Sie ist einfach unmöglich was ihr Charakter angeht
- welch ein vernichtendes Urteil - Gesamturteil.... Sie ist unmöglich, in Verbindung mit Charakter. Stellt Euch vor, jemand würde SO über Euch urteilen? Wo ist das Verständnis für das Kind in seiner Situation, wo ist die Annahme (ich mag Dich, aber nicht das, was Du tust), wo ist die Zuneigung? Charakter erwirbt ein Mensch auf zweierlei Wegen, manches ist Veranlagung, etwa Temperament, manches ist Erziehung..... für mich klingt das nach Ablehnung und vor allem nach "SO ist sie halt", sie ist 14, mitten auf dem Weg von der Kindheit zum Erwachsenen, wäre sie 40 könnte man darüber diskutieren, aber doch nicht jetzt, inmitten der Entwicklung? Wo ist die Hoffung auf weitere positive Veränderungen?
eingebildet
- ist erklärungsbedürftig, was genau ist damit gemeint (das ist jetzt eine rethorische Frage.) Eingebildet wirken Kinder, die nicht um ihren Platz wissen und die Sicherheit vermissen, sehr leicht. Das ist oftmals ein Selbstschutz, ein "darauf lass ich mich nicht ein, das tut mir weh, ich kann nicht damit umgehen, ich halte es von mir fern". Der gewählte Abstand wird dann missverstanden und missinterpretiert.
verwöhnt
- das ist einfach, das ist etwas, das die Erwachsenen ihren Kindern selbst beibringen. Verwöhnte Kinder sind verzärtelte Kinder, solche, denen, aus falsch verstandenem Mitleid, zuviel abgenommen wird. Aber das ist Nichts, das man dem Kind anlasten könnte.... jeder Mensch würde sich verwöhnen lassen, täte das nur jemand. Kann ich einem Kind vorwerfen, das es auf mein Verhalten und Handeln so reagiert? Ist doch Verwöhnt sein nur eine Folge meines eigenen Verhaltens.
arrogant
- da würde ich den selben Text einsetzen wie bei eingebildet, die beiden Eigenschaften werden oftmals gleich gesetzt. Auch Arroganz ist ein Schutz.
launisch
- ganz klar, das ist ein Zeichen der Pubertät, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, alle Jugendlichen in diesem Alter sind launisch. Immerhin, sie suchen noch nach ihrer Identität, haben sie nicht gefunden, schwanken hin und her - um so mehr unter der unterschiedlichen Beeinflussung von Eltern, die ihre Kinder benutzen um dem anderen eines auszuwischen (wie es hier der Papa tut). Kinder stellen die Wahrheit ihrer Eltern nicht von allein in Frage, das Erkennen braucht Zeit, viel Zeit, meine Jüngste ist jetzt mit 12 an dem Punkt, an dem sie ihre Beziehung zu Papa überdenkt, knapp 7 Jahre nach der Trennung...... für Kinder sind Eltern allwissend, allgeliebt und einfach der Mittelpunkt ihres Lebens. Sie kritisieren Freunde, Lehrer, Omas und alle anderen Erwachsenen, aber die eigenen Eltern? Das tun nicht mal alle Erwachsenen von selbst. Das ist schwer! Wie könnte man da nicht launisch sein, wenn man doch so unsicher ist, wohin was gehört und wie jemand etwas meint? Und wenn man nicht weiß, wo man selbst steht?
aber auch berechnend
- ja, so sind alle Kinder dieser Welt, sie alle haben ihren Vorteil im Auge, je mehr sie das innerhalb der Familie durchsetzen können, desto ausgeprägter ist das auch. Auch Nichttrennungskinder spielen ihre Eltern gegeneinander aus. Und, wenn wir ehrlich sind, suchen wir Großen nicht selbst auch unsere Vorteile zu sichern? Wir haben mehr Weitblick, ganz klar, das müssen Kinder noch lernen - aber ich halte das für ein gesundes Bestreben eines Kindes, dem durch Grenzen ziehen, die eigenen Grenzen bewusst gemacht werden müssen. Wieder etwas, das eine Folge des Verhaltens der Erwachsenen ist.

So, in einem Satz so viel Vernichtung über ein Kind, das hier klar ein Opfer der Umstände ist. Natürlich können Kinder kleine Biester sein, die testen und Grenzen suchen und probieren, wie weit sei gehen können. Aber, das ist ein normales gesundes Verhalten und die Großen sind gefordert, liebevoll und konsequent darauf einzugehen und zu unterscheiden. Meine Jüngste schafft es auch regelmässig meinen Liebsten auf die Palme zu bekommen, sie tut dies bewusst und es gibt hier zwei Seiten, zum einen, warum ärgert ihn das, hat es mit ihr zu tun, oder knüpft es an etwas "altes" an und warum tut sie das? Ich glaube, sie sucht Sicherheit..... er reagiert, im Gegensatz zu Papa, immer gleich.... das tut ihr gut und sie sucht genau diese Erfahrung immer wieder um sich immer wieder zu sagen "diese, meine Welt ist okay, weil sie verlässlich ist." Aber wieviel Not steckt hinter einem solchen Verhalten?
stinkend faul
- nur kurz, das ist einfach schlicht nur abwertend. Und die Frage, warum ist sie das, bleibt offen. Was passiert wenn sie nichts tut? Und, kann sie überhaupt wirklich viel tun, oder ist das ihre Art sich zur Wehr zu setzen? Ich erinnere mich an meine eigene Kindheit. Irgendwann, ich glaube ich war 14, sollte ich meine Sachen selbst bügeln.... nun habe ich bügeln noch nie besonders gemocht und es endete so, das meine ganze Wäsche im Keller auf einem Haufen lag und ich mir jeden morgen ein Teil bügelte um es anzuziehen..... meine Oma konnte das nicht mitansehen und hat mir dann regelmässig meine Wäsche gebügelt und in den Schrank gelegt. Mal ehrlich, ich wusste das, welchen Grund hätte ich haben sollen meine Wäsche zu bügeln, wenn es am Ende doch jemand für mich getan hat? Das Gemecker hab ich gut ausgehalten, den Vorwurf "stinkend faul" zu sein auch.... obgleich er schmerzte, aber ich habe daraus auch gelernt, das ich mit meinen Kindern anders umgehe. Ich weiß, was ich aus dem Bügeln meiner Oma gelernt habe..... und ich weiß, was meine Kinder aus meinem Verhalten in solchen Fällen lernen, also lasse ich es lieber gleich. Zudem, wäre es an dieser Stelle nicht eine Angelegenheit derer, die zusammen wohnen? Also eine Aufgabe der Mama, die sie auch mit der Tochter regelen müsste?

Und, wie verstehe ich dann diese Aussage im Verhältnis dazu?
Die Mädchen sind sauber, gebildet, in der Schule geflissentlich und freundlich zur Umwelt
, das klingt doch schon viiieeel besser, wenn auch eher so von oben herab, "so gehört sich das auch".

Mir fällt dazu eines ein:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
(Talmud)

Das ist etwas, das ich oft mit meinen Kindern bespreche, wenn sie sich schlecht über jemanden äußern, wenn sie schlecht über Papa reden, und nicht nur über das, was er tut (so herum ist es richtig), dann haben sie ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihn das nächste Mal sehen und so beginnt eine Spirale zu laufen, aufgrund des schlechten Gewissens versuchen sie etwas gut zu machen und mögen sich selbst nicht dafür leiden und dann sind sie wieder wütend auf Papa.....

Dieser Spruch hängt bei mir zu Hause über dem Schreibtisch, denn ich finde immer wieder erneut Wahrheit in ihm. Und grade wir Erwachsenen sollten darüber nachdenken.

Lieber Ordinary Joe,

dies nun nur an dieser Stellen, weil wir in der letzten Zeit öfter solche Diskussionen um Ausdrucksweisen haben und hatten. Aber denk auch Du ein wenig über Deine Wortwahl nach...... und suche mal, nach den positiven Dingen. Das kann vieles verändern. Nicht alles was ich jetzt geschrieben habe, ist auf Eure Situation bezogen, dazu weiß ich viel zu wenig. Manches ist spekulativ, das gebe ich zu, aber es trifft am Ende doch den Kern einer Wahrnehmung um die es in diesem Post geht. Nimm Dir an, was Du magst, und lass stehen, was Dich nicht anspricht.

Nachdenkliche Grüße
Ansa
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Nika
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am richtigen Ort?

Beitrag von Nika »

Hallo zusammen,

- wieso wird hier ein neuer Schreiber in seinem Thread soooo zurechtgewiesen und vorgeführt? Wieso DAS öffentlich?

- wieso das generelle Thema, das mit dem Schreiber nichts zu tun hat, in diesem Thread? Meiner Meinung nach gehört das wirklich nicht in die Sorgenecke eines Betroffenen.

- Könnten wir im Forum die Situation des Betroffenen nicht stattdessen spiegeln?
("Auf mich wirken Deine Aussagen, wie Beispiel A, Beispiel B und Beispiel C, über die Tochter soundso")

- Könnten wir nicht den Tadel auf einen suboptimalen Beitrag "weglassen" und "nur" ein Feedback aus persönlichem Eindruck, verbunden mit einem Rat zur Lösung geben?
("ich könnte mir vorstellen, dass sich hier Kinder oder Eltern betroffen oder verletzt fühlen, weil..." oder "hast Du darüber nachgedacht, dass sich Kinder oder Eltern betroffen fühlen könnten,...)
("Ich lese aus Deinen Formulierungen, dass sich hier Fronten bilden und Urteile verfestigen, die dem Miteinander nicht gut tun.)

Meiner Meinung nach hilft es nichts, Ratsuchende in ihrer Unvollkommenheit zu tadeln und gegen Formulierungen vorzugehen.
Meiner Meinung nach kann es nur darum gehen, demjenigen, der schreibt, aufzuzeigen, wo seine Einstellung, seine Haltung für das eigentliche Ziel, das hier doch alle gemeinsam haben, schädlich sein könnte.
Willig einen Weg zu Gunsten der Kinder zu entwickeln, sind doch erstmal alle, die hier sind - sonst wären sie nicht hier!!!

Viele Grüße, Nika
Ordinary-Joe
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Re: EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ordinary-Joe »

Grandios, einfach grandios!!!!

Ihr Lieben, ich werde mir etwas Zeit lassen und dann genau auf alle Gedanken und Äusserungen reagieren!

Aber erst einmal vielen Dank für Bisheriges!!!

Mit vielen Lieben Grüßen,

Ordinary-Joe!
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Ansa
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Re: EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ansa »

Hallo Ihr Lieben,

ich bin tatsächlich am Überlegen, ob man den Thread teilt oder nicht. Hier ist es so, das wir uns natürlich alle mehr oder weniger angesprochen fühlen, jeder auf seine Weise.

Ich habe meinen Post nicht als Zurechtweisung gemeint, sondern ich wollte ihn so deuten, wie ich ihn hier verstehe und wie er bei mir ankommt. Ich wollte im Grunde gar nicht auf die einzelnen Äußerungen eingehen, aber Maxis Frage "warum eigentlich nicht, auch Mütter nennen ihre Kinder manchmal so....." hat mich dazu bewogen, ein wenig mehr dazu zu schreiben. Und, auch an dieser Stelle, ich hätte auch einer Mutter gesagt, das es mir nicht gefällt, wenn sie SO über ihr Kind spricht. Mir fehlt da Achtung und wenn ich die meinem Kind nicht entgegen bringe, kann ich auch nicht verlangen, das mein Kind sie mir entgegen bringt. Natürlich ist das meine Meinung, ganz klar.

Und manchmal sind die Postings die Widerstand wecken genau diejenigen, die den Punkt berühren um den es geht. Ich muss meinen Liebsten nicht fragen, wie es ihm damit geht, wenn die Mädchen mich anzicken..... er greift ein und das ist trotz der netten Geste nichts was die Situation beruhigt, sondern etwas, das sie aufpuscht. Die Wut der Kinder richtet sich dann nämlich schlagartig von mir auf ihn und ich komme nicht dazu, meine Streitsituation für mich zu klären, was mich wiederum wütend macht, weil ich den Eindruck habe, er traut mir nicht zu das ich für mich sorge; weil es einen Themenwechsel gibt und ich habe Krach auf der ganzen Linie, weil er empört ist und die Mädchen empört sind, das er sich einmischt. Ihrer Meinung nach, hatten sie nämlich ein Problem mit mir, nicht mit ihm.... und ihre Aussage in dem Moment "das geht Dich grad gar nichts an" ist wahr und für Erwachsene schwer auszuhalten.

Eine Mutter die ihre Tochter als Störenfried bezeichnet braucht Hilfe, derweil etwas Wesentliches in der Beziehung nicht mehr stimmt. Es gibt einen Unterschied in dem was ich sage, zumal wenn ich angespannt und wütend bin und dem was ich schreibe.... denn schreiben erfordert einen längeren Gedankengang als sprechen und sollte sorgfältiger ausfallen.

Und, jemand der tagtäglich mit einer Familie zusammen lebt, nimmt andere Dinge wahr, als jemand, der an den Wochenenden oder im Urlaub dabei ist. Das ist eben nicht der Alltag, sondern oftmals eine Zeit in der sich alle ein wenig hängen lassen und wie so oft, wenn es um Kinder geht, esakliert es grade an den Wochenenden, an denen die Regelmässigkeit des Tagesablaufes nicht mehr vorgegeben ist. Menschen von Außen sind eine große Chance, mein Liebster nimmt andere Dinge wahr als ich es tue und wir reden dann darüber, so kann er mein Verhalten reflektieren und ich kann das annehmen oder ablehnen, je nachdem, wie ich die Dinge dann zusammen bringen kann.

Ich kann nur reflektieren was bei mir ankommt..... und wenn ich jemandem auf die Füße getreten bin, dann tut mir das leid, das lag nicht in meiner Absicht. Aber ich mag hier auch nicht über solche Äußerungen hinweg gehen und glauben, sie entsprächen einer momentanen Wutsituation? Vielleicht sind sie ja doch ernst gemeint? Und dann ist der Zeitpunkt darauf einzugehen vorbei oder es fällt wesentlich schwerer. Und Joe habe ich extra geschrieben, das nicht alles in meinem zweiten Post sich auf ihn und seine Situation bezieht. Ich denke, er kann das trennen, hoffe ich zumindest.

Etwas Anderes kommt für mich auch noch dazu, jemand, der diese Dinge selbst aktiv erlebt hat, so wie meine Mädchen und ich, der nimmt die Punkte anders wahr, als jemand, der daneben steht. Nun sagt man ja, man solle sich immer davon weg stellen, aber ich glaube, das geht gar nicht immer. Meine Freundin, Mitte 40, alleinerziehend, 4 Kinder hatte große Probleme mit ihrem Jüngsten und ging in eine Erziehungsberatungsstelle. Die Fachfrau, Anfang 20 hat überhaupt nicht verstanden, worum es meiner Freundin ging. "Wieso ist das ein Probelm für sie, wenn ihr Sohn jeden Abend Terror macht?" "Weil er die ganze Familie aufmischt und ich nicht schlafen kann?" "Ach, sie haben also das Problem, nicht schlafen zu können?" "Ja, das zermürbt mich." "Soweit ich weiß, gehört das doch dazu, wenn man Kinder hat, wieso nimmt es sie so mit?" Meine Freundin ist gegangen...... und das war klug von ihr. Auf gar keinen Fall will ich damit andeuten, das Zweitpartner die Dinge falsch sehen oder falsch wahr nehmen, es gibt hier kein Falsch, sondern nur ein Anders. Das Anders kann hilfreich sein.... der Liebste meiner Freundin meinte dann nämlich irgendwann, sie lege ihn eventuell zu spät zum schlafen und er sei dann über den Punkt hinweg.... ausprobiert und siehe, das war`s. Er konnte das anhand der Beobachtung erkennen..... etwas das ich sehr schätze.

Hätte mir eine Erwachsene geschrieben, das Kind ihres Liebsten habe sie so betitelt, hätte ich auch Worte gefunden, für das Unrecht dieser Worte. Ganz bestimmt.

Liebe Grüße an Euch und ja, wir wachsen mit solchen Situationen und Diskussionen.....

Ansa
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Ellie
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Re: EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ellie »

Hallo ihr Lieben,

ich finde Ansas "Kritik" an der Wortwahl berechtigt und auch gut formuliert rübergebracht. Und wie man sieht hat der Joe es ja auch als Denkanstoß verstanden. Ansa hat ja auch zu jedem Wort, das vielleicht negativ besetzt ist, ausführlich ihre Gedanken und Anregungen beschrieben. Und hinter den negativen Wörtern, die der Eröffner des Thread verwendet, steckt ja auch eine Menge an Gefühlen. Und er macht sich viele Gedanken um seine Partnerin und die Kinder. Das ist doch insgesamt sehr positiv, ich wünschte, viel mehr Männer würden hier mal mitreden oder zumindest mitlesen. Und, wenn man, wie Ansa es getan hat, auf die negative Wortwahl angesprochen wird, wird einem vielleicht doch das ein oder andere viel klarer. Ich denke, Joe, du siehst es so...deine Antwort klang zumindest nicht "beleidigt", sondern so, als wenn du es als Denkanstoß siehst

Liebe Grüße

Ellie
Es ist nicht die Sonne, die da untergeht, es ist die Erde, die sich dreht
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Re: EX Partner manipuliert Tochter gegen Mutter!

Beitrag von Ordinary-Joe »

Hallo Allerseits,

nun ist es ein halbes Jahr her, wo ich diesen Thread eröffnet habe und die damalige Situation erklärt habe.

Es ist viel passiert, vieles hat sich verändert, leider auch vieles nicht, welches heute noch einmal angesprochen werden soll und ich Euch erneut zu Eurer Meinung dazu bitte.

Erst einmal ein weiteres verspätetes Dankeschön an Euch für die zahlreichen Hinweise, Tipps und auch, nicht übel genommenen „Zurechtweisungen“ Ich möchte meine damaligen Worte vielleicht als Wut, Hilflosigkeit und Unerfahrenheit deklarieren. Sicherlich konnte es zu Einschätzungen meines Charakters kommen, die nach meiner Meinung aber nicht dem Entsprechen. Ich möchte mich eher als sanftmütig, pazifistisch und harmoniesüchtig bezeichnen, was bedeutet, dass ich Streit und Disharmo0nie verabscheue, ich auf viele Dinge zu sensibel reagiere und teilweise auch zu voreilig handelte. (vielleicht lag es auch daran, dass ich zu schnell und zu viel bewirken wollte, wobei in solchen Situationen doch wohl eher Besonnenheit angebracht ist)

Letztendlich, diesen Thread habe ich nach intensivem Studieren genutzt um weitere Verhaltensweisen und Ausführungen zum Umgang der Situation zu wählen.

Im allgemeinen hat sich die Situation beruhigt, wir haben uns alle etwas näher gebracht, mittlerweile besteht gegenseitiger Respekt, auch etwas Zuneigung und weniger Konfliktpunkte bestehen. Was mich betrifft, sehe ich über viele Verhaltensweisen der Großen hinweg, welches ich mit der Pubertät verbinde, lasse mir zwar nicht alles gefallen, aber entgegne Ihr doch mit Ruhe und Gelassenheit, dramatisiere nicht mehr so viel, aber zeige Ihr auch dass mir vieles missfällt ich es aber in ruhiger und sachlicher Form mit Ihr ausdiskutiere.

Es ist natürlich nicht leicht für mich, immer alles so zu verkraften, ich bin wie gesagt sehr sensibel, nehme mir vieles arg zu Herzen, aber rede dann mit meiner Liebsten, ich habe ein kleines Schmunzeln auf den Lippen, denn wir werden dieses Jahr noch heiraten, wir bestärken uns gegenseitig und denken dann oft mit herzhaftem Lachen an unsere Pubertätszeit.

Nach heutigem Lesen dieses Threads habe ich einen Punkt noch erkannt, welchen ich unbedingt noch abändern möchte! Es wurde geschrieben, dass ich die Beschützerrolle für meine Frau übernehme, die Große dann sagt, „Es geht Dich gar nichts an!“ Dieses sollte ich in Zukunft auch noch beherzigen und eher beobachten und im Stillen mentale Unterstützung und den Rückhalt für meine Frau geben. Es ist nicht leicht, denn Sie ist nicht so redegewandt wie ich es bin, die Große sieht da eher die Chance etwas zu Ihrem Gunsten zu erreichen, aber ich denke, ich sollte hinterher dann mit meiner Frau darüber reden und Sie eventuell auf Dinge hinweisen, wie wir die Eskalation abwenden können.

Aber leider muss ich hier noch auf einen wichtigen Sachverhalt hinweisen, wo ich wieder Euren Rat benötige!

Nach wie vor besteht noch das Problem mit dem Vater der Kinder, welcher immer noch negativ agiert um sich an meiner Frau zu rächen. (Er hatte Ihr ja einmal geschworen „Ich sorge dafür, dass Du nie wieder glücklich bist!“ Im Einvernehmen mit meiner Liebsten haben wir Ihren „Hass“ gegen Ihn in ein stilles Kämmerlein verschoben, sprich sie reagiert gegenüber den Kindern nicht mehr aggressiv, wenn es um Ihn geht, wir haben von uns aus das Besucherrecht gelockert, die Mädchen dürfen Ihren Vater sehen, wann Sie wollen, haben unseren Willen, vernünftig, zum Wohle der Kinder, miteinander umzugehen, gezeigt aber auch auf das Recht der Kinder auf gebührlichen Unterhalt verwiesen, welches er nun als eine absolute Dreistigkeit der Mutter gegenüber der Tochter bezeichnet. Dieses äußert sich darin, dass er der Großen sagt, die Mutter ist geldgierig und will Ihn ausnehmen. Er sagte Ihr, dass er die Kinder nicht mehr 14-tägig nehmen kann, da er sich das nicht leisten kann, wenn sie dennoch kommen möchten, müssen die Mädels etwas zu Essen mitbringen. Er gibt damalige finanzielle Absprachen während der Zeit des Zusammenlebens, jetzt als Grund an, dass er keinen Unterhalt zahlen muss, welches aber gerichtlich als irrelevant deklariert wurde.

Als wichtigen Punkt möchte ich hier auch auf das derzeitige Verlangen der Tochter, zu Ihrem Vater zu ziehen, zu sprechen kommen.

Der Vater macht der Großen Hoffnungen sie zu sich zu nehmen, welches nun mittlerweile schon ein halbes Jahr avanciert wird, aber in unseren Augen nicht wirklich ernst gemeint ist, denn immer wieder vertröstet er Sie. Er lebt allein, hat ein stattliches Einkommen, wohnt in der Wohnung seines Vaters, ohne Miete zahlen zu müssen, hat sich ein teures Auto gekauft, jedes mal wenn es um Feiertage geht, kauft er Geschenke die vielleicht überteuert sind, nur um unseren nicht nachzustehen. Er sagt zu Ihr, das die Mutter es nicht erlaubt, dass er Sie zu sich holen darf, welches aber klipp und klar als kein Problem unsererseits angesehen wird, wir haben Ihrer Entscheidung nichts entgegen zu setzen, nur unter der Bedingung, dass der Vater sich darum kümmert, wir Sie gern bei uns behalten würden, aber nicht gegen Ihren Willen.

Wir glauben, er hält die Große nur hin, will nicht wirklich das Mädel zu sich nehmen, aber suggeriert Ihr das, damit Sie ein Druckmittel gegen uns anwendet. Es tut natürlich weh, wenn die eigene Tochter zur Mutter sagt, sie lebe doch wohl lieber bei Ihrem Vater!

Wir sind einfach traurig, dass der Vater das Mädchen nur benutzt um seinen immer noch vorhandenen verletzten Stolz gegenüber seiner Ex zu rächen.

Nun ja, Ihr seht, wir haben noch einige Dinge zu bewältigen, aber wie gesagt, mit Hilfe dieses Forums und dem Lauf der Zeit sind wir auf dem richtigen Weg.

Bis bald verbleiben wir Ordinary-Joe und Bircla!
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