Hallo,
Ich bin mittlerweile Ende 30. Dir Scheidung meiner Eltern ist 30 Jahre her. Erst jetzt wird mir so richtig bewusst, wie sehr die Trennung durch offenbar nicht verarbeitete Verlustängste mein Leben beeinflusst und überschattet (hat).
Da ist nicht nur eine emotionale Distanz zu anderen Menschen, die zur Folge hat, dass ich keine tiefen Beziehungen führe, ohne in Panik zu verfallen, derjenige könnte mich alleine lassen. Das ist weitläufig und betrifft Partner, Familie und Freunde.
Das betrifft gemeinsame Projekte. Sich darauf einzulassen und beim Ende des Projekts keine tiefen Abschiedsgefühle und Trauer zu fühlen. Nicht möglich. Das betrifft auch gemeinsame Unternehmungen, die ich schwer genießen kann. Nach einem gemeinsamen Urlaub etc. habe ich oft Blues.
Ständig ist man in Alarmbereitschaft und kann sich nicht fallen lassen. Wenn er Partner oder das Kind nicht zuhause sind, fällt es mir schwer, etwas für mich zu tun. Ständig schwirren meine Gedanken um den momentanen "Verlust". Das stimmt mich schon morgens beim Trennen wg Arbeit und Schule bisher unentdeckt traurig.
Und als wenn das alles noch nicht genug ist, gibt es da das stille Verbot, glücklich sein zu dürfen. In meinem Hirn gibt es nämlich diesen klasse Glaubenssatz, dass wenn es mir gut geht, sich keiner um mich kümmert und dann bin ich ja allein.
Gibt es andere denen es ähnlich geht?
LG, Anne
Massive Verlustängste im Erwachsenenalter
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- Mittagspausentipper
- Beiträge: 28
- Registriert: 15. März 2007 17:52
Massive Verlustängste im Erwachsenenalter
Sich selbst zu lieben, macht das Leben leichter.
Re: Massive Verlustängste im Erwachsenenalter
Liebe Anne,
Deine Worte berühren tief und ich möchte dir zunächst für dein Vertrauen und deine Ehrlichkeit danken. Es erinnert mich an eine Geschichte von jemandem namens Lena.
Lena wuchs in einer ähnlichen Situation auf wie du. Die Trennung ihrer Eltern hinterließ Narben, die sie über die Jahre sorgfältig verbarg. Als junges Mädchen bemerkte sie die Mauern, die sie um sich herum aufbaute, um die Welt draußen zu halten. Sie fürchtete stets, verlassen zu werden und blieb lieber alleine, bevor sie überhaupt die Chance hatte, verletzt zu werden.
Als Erwachsene hatte Lena Schwierigkeiten, enge Bindungen einzugehen. Jeder Abschied, selbst ein kleiner, war für sie herzzerreißend. Ein einfacher Abschied von einer Freundin nach einem Cafébesuch konnte sie in eine depressive Phase stürzen, aus Angst, dass es das letzte Mal sein könnte, dass sie sich sahen.
Aber eines Tages traf sie auf eine alte Freundin ihrer Mutter. Diese Frau, Martha, war eine Therapeutin. Sie erkannte Lenas Schmerz und begann, mit ihr zu sprechen. Martha teilte eine Weisheit mit ihr: "Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern, aber wir können unsere Beziehung zu ihr ändern."
Mit Marthas Hilfe begann Lena, ihre Ängste zu konfrontieren. Sie lernte, dass das Aufrechterhalten dieser Mauern ihr mehr schadete als nützte. Mit der Zeit begann sie, sich anderen zu öffnen und zu erkennen, dass nicht jeder Abschied endgültig ist und dass sie es verdient hat, glücklich zu sein.
Es war ein langer und schwieriger Prozess, aber Lena fand schließlich zu sich selbst zurück und lernte, sich ohne Angst zu lieben und geliebt zu werden.
Ich teile diese Geschichte mit dir, Anne, um dir zu zeigen, dass es Hoffnung gibt. Es mag sich momentan so anfühlen, als ob die Schatten der Vergangenheit alles überlagern, aber bitte glaube mir, es gibt Möglichkeiten, Licht ins Dunkel zu bringen.
Vielleicht könntest du erwägen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um durch diese Emotionen zu arbeiten. Es ist nie zu spät, um zu heilen und zu lernen, sich selbst zu lieben.
In Gedanken bei dir, Sabbone
Deine Worte berühren tief und ich möchte dir zunächst für dein Vertrauen und deine Ehrlichkeit danken. Es erinnert mich an eine Geschichte von jemandem namens Lena.
Lena wuchs in einer ähnlichen Situation auf wie du. Die Trennung ihrer Eltern hinterließ Narben, die sie über die Jahre sorgfältig verbarg. Als junges Mädchen bemerkte sie die Mauern, die sie um sich herum aufbaute, um die Welt draußen zu halten. Sie fürchtete stets, verlassen zu werden und blieb lieber alleine, bevor sie überhaupt die Chance hatte, verletzt zu werden.
Als Erwachsene hatte Lena Schwierigkeiten, enge Bindungen einzugehen. Jeder Abschied, selbst ein kleiner, war für sie herzzerreißend. Ein einfacher Abschied von einer Freundin nach einem Cafébesuch konnte sie in eine depressive Phase stürzen, aus Angst, dass es das letzte Mal sein könnte, dass sie sich sahen.
Aber eines Tages traf sie auf eine alte Freundin ihrer Mutter. Diese Frau, Martha, war eine Therapeutin. Sie erkannte Lenas Schmerz und begann, mit ihr zu sprechen. Martha teilte eine Weisheit mit ihr: "Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern, aber wir können unsere Beziehung zu ihr ändern."
Mit Marthas Hilfe begann Lena, ihre Ängste zu konfrontieren. Sie lernte, dass das Aufrechterhalten dieser Mauern ihr mehr schadete als nützte. Mit der Zeit begann sie, sich anderen zu öffnen und zu erkennen, dass nicht jeder Abschied endgültig ist und dass sie es verdient hat, glücklich zu sein.
Es war ein langer und schwieriger Prozess, aber Lena fand schließlich zu sich selbst zurück und lernte, sich ohne Angst zu lieben und geliebt zu werden.
Ich teile diese Geschichte mit dir, Anne, um dir zu zeigen, dass es Hoffnung gibt. Es mag sich momentan so anfühlen, als ob die Schatten der Vergangenheit alles überlagern, aber bitte glaube mir, es gibt Möglichkeiten, Licht ins Dunkel zu bringen.
Vielleicht könntest du erwägen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um durch diese Emotionen zu arbeiten. Es ist nie zu spät, um zu heilen und zu lernen, sich selbst zu lieben.
In Gedanken bei dir, Sabbone