"seinen Platz finden"

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
Antworten
murmeltier
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 4
Registriert: 24. April 2003 21:49

"seinen Platz finden"

Beitrag von murmeltier »

bei der 10jährigen Tochter einer Bekannten wurde von einem Psychologen festgestellt dass sie "ihren Platz noch nicht gefunden habe". (Weder in der Familie der Mutter noch in der des Ex-Partners) Wir diskutierten gerade da mich das ehrlich gesagt schockiert (6 Jahre nach der Trennung - 10 Jahre alt) und die Bekannte meint das wäre normal und sie glaubt nicht was tun zu müssen.
Was meinen Sie dazu? was kann man tun?
würde das nicht heißen das Mädchen fühlt sich von beiden nicht angenommen?
Laura
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 720
Registriert: 14. April 2003 10:00
Wohnort: München

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von Laura »

Hallo Murmeltier,

willkommen im Forum!

Nach dem, was Du bisher geschrieben hast, fällt mir dazu ehrlich gesagt nicht so sehr viel ein, vielleicht möchtest Du ja noch ein bißchen mehr dazu schreiben? Hat der Psychologe gesagt, wie er das genau meint? Wie äußert sich denn das bei dem Kind? Sie muß ja wohl Probleme haben, sonst wäre sie ja gar nicht beim Psychologen gewesen.

Es könnte schon sein, daß sie sich von beiden nicht angenommen fühlt, genauso könnte es aber auch sein, daß sie sich zwar von beiden angenommen, dadurch aber auch hin und hergeschoben fühlt. Wie oft ist die Tochter denn beim Vater?
Zuletzt geändert von Laura am 25. April 2003 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
_________________

Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.
Benutzeravatar
Hammer
Inventar
Inventar
Beiträge: 2252
Registriert: 10. April 2003 08:11

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von Hammer »

Hi Murmeltier
Ich glaube das der Psychologe das anders gemeint hat.
Meine Tochter ist jetzt 11Jahre alt seit ihrem 5 J.bin ich
von ihrem Vater getrennt.Die Kinder pendeln zwischen zwei
Familien hin und her,und fühlen sich dadurch nirgendwo zu
Hause.Den Alltag verbringen sie in der einen Fam. und das
Wochenende bei der anderen.Aber das ist es nicht allein,auch
wenn meine Tochter bei ihrem Vater ist treffen wir uns mit Freunden
oder unternehmen etwas mit dem Kleinen.Das hat zur Folge das
sie das Gefühl hat,etwas verpasst zu haben,oder nicht dazu
zu gehören.Auch wenn das beide Seiten nicht wollen,empfinden
die Kinder das so.
Alles Liebe für dich!
hammer
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
murmeltier
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 4
Registriert: 24. April 2003 21:49

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von murmeltier »

Hallo!
Die Kleine hat schon "Probleme" und zwar ist aufgefallen, dass sie bewußt lügt um anderen Kindern zu schaden, kleinere Sachen oder geldbeträge "stiehlt" (zuhause und bei freunden)
und schlechte noten hat. (schon seit 3 Jahren ungefähr) Der Lehrer hat dann geraten einen Schulpsychologen aufzusuchen da es sich seiner Meinung nach u.a. um Konzentrationsstörungen handelt. Beim Vater ist sie jedes 2. Wochenende und in den Ferien öfter.
Unter uns gesagt hab ich mir gedacht ich hätte da schon viel früher gehandelt und nicht nur gejammert als Mutter, aber ich kenn das kind natürlich auch nicht sooo gut.
Benutzeravatar
Hammer
Inventar
Inventar
Beiträge: 2252
Registriert: 10. April 2003 08:11

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von Hammer »

Hi Murmeltier
Das hört sich wirklich nach Problemen an.
Ein Psychologe kann da sicherlich nicht schaden,und
vorallem kann er die Ursache finden.
Die schulischen Probleme können aber auch andere
Ursachen haben,meine Tochter zB.hatte ähnliche
Probleme bis festgestellt wurde das sie Dyskalkulie
hat(Rechenschwäche)
Die Probleme beschränken sich nicht nur auf Mathe
sondern haben auch Auswirkungen auf die Seele.
Aber um so etwas auszuschließen,ist ein Fachmann der
beste Ansprechpartner.Ich stimme Dir aber zu,vom klagen
allein wird sich nichts ändern.Vielleicht weiß die Mutter
aber auch nicht wo sie Unterstützung bekommt.
Alles Liebe!
hammer
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
Timo Reif
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 3
Registriert: 8. Mai 2003 22:00
Wohnort: Arnsberg

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von Timo Reif »

Hi murmeltier,

vielleicht muss man sich aber auch in die Lage des Kindes versetzen. Nach der Trennung
ihrer Eltern kann es passiert sein wie so häufig das die Eltern erstmal versuchen ihre Probleme in den Griff zu bekommen ohne überhaupt an die Kinder zu denken. Dadurch wurde die Kleine vielleicht vernachlässigt und hat den Schock der Trennung in sich hineingefressen. In den Wochen nach der Trennung hätte man mit ihr reden sollen, auch wenn sie erst 4 Jahre alt war das hat ja damit nichts zu tun. Dann die Sache mit den Lügen. Das liegt daran das sie vielleicht zustark vernachlässigt wurde und so neue Freunde sucht um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Das sie einen Psychologen aufsuchen sollte ist zwar nicht auszuschliessen aber Lehrer neigen auch zur fehl Diagnose und Überreaktionen. Vielleicht wäre es auch mal gut sich mit dem Kind hinzusetzen und Ausführlich zu reden. Auf dem Anschliessendem Wege zur besserung sich mehr um sie kümmern in dem mann unternehmungen macht wie z.B. ins Kino gehe, ind den Zoo oder halt jeden Sonntag abend einen Spiele abend um den sozialen Wohlstand zu bessern.

mfg
Timo
murmeltier
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 4
Registriert: 24. April 2003 21:49

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von murmeltier »

Hallo Timo!
So wie ich es von außen beobachte ist es eher umgekehrt -
der vater verwöhnt sie natürlich wenn er sie holt,
die Mutter läßt sie alles machen was sie möchte, stellt ihr massenhaft Geld zur Verfügung - ohne sich aber großartig zu kümmern. Im Grunde genommen dürftest Du aber recht haben und trotz allem kommt sie selbst zu kurz.
SusanneEngel
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 6
Registriert: 19. Mai 2003 19:16

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von SusanneEngel »

hallo murmeltier.....

also wenn ich das lese kommen mir da einige gedanken....
1. hast du schon mal überlegt das die mutter selber schwierigkeiten hat und deshalb alles zulässt um den geringsten weg des wiederstandes zu gehe..???
2. vielleicht sollte der vater sich austauschen mit der mutter, wie es gelaufen ist am wochenede.

sag deiner bekannten sie muss was tun sonst hat sie unmengen schwierigkeiten von seiten der schule, denn auch die können und dürfen in schwierigen fällen das jugendamt einschalten.

so nun mal zu den psychologen...also erst mal reagieren die verdammt empfindlich was auch eigentlich wachrütteln sollte....versuch ihr zu helfen......rede mit ihr.....


lg susanne
Benutzeravatar
jeannine
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 30
Registriert: 18. Februar 2004 18:49
Wohnort: Pottendorf

Re: "seinen Platz finden"

Beitrag von jeannine »

Hallo Murmeltier,

habt Ihr inzwischen eine Lösung für Eurer Problem gefunden?

Uns geht es mit dem Sohn meines neuen Lebensgefährten ähnlich. Er ist erst 5 Jahre alt, aber er weiß auch nicht so recht wo er hingehört.

Er versucht sich durch übertrieben kindliches verhalten in den Mittelpunkt zu stellen um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Seine Mutter hat Ihn unter der Woche, wo er ganztags im Kindergarten ist und Abends mit dem Fernseher ruhig gestellt wird. Sie ist nicht bereit mit dem Kind zu arbeiten und auf seine Probleme einzugehen. Sie meint nur er wäre sehr anhänglich und brauche viele Streicheleinheiten. Sie ist allerdings nicht bereit Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen.(Psychologen)

Wir hatten Ihn bisher jeden Sonntag und auch jeden dritten Samstag. Er hängt sehr an seinem Vater wenn er da ist und läßt sich tragen (30Kilo) und umhegen wie ein Kleinkind. Auf meine Kinder und mich reagiert er eifersüchtig. Er will zum Beispiel nicht mit meinem Sohn der gleich alt ist spielen, sondern läuft statt dessen auf Schritt und Tritt seinem Vater hinterher.

Jetzt hab ich gesagt, daß ich die Situation so nicht länger ertrage und wir versuchen eine Lösung zu finden. So will sich mein Mann nun jeden zweiten Samstag Zeit für seinen Sohn alleine nehmen und die zwei Sonntage dazwischen wollten wir ihn zu uns holen, damit er doch lernt mit uns klarzukommen. Doch seine Ex-Frau will ihn nichtmehr zu uns mitfahren lassen.

Wir leiden sehr unter diesem Konflikt und versuchen den besten Weg zu finden.
Ihr dürft Euren Kindern Eure Liebe schenken, aber nicht Eure Gedanken, denn Sie haben Ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft Euch bemühen, wie sie zu sein, aber sucht nicht, sie Euch gleich zu machen.
Antworten