Unendliche Schmerzen

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
Aragorn
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 14
Registriert: 14. November 2009 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Aragorn »

peter 1965 hat geschrieben:vielleicht muss ich noch etwas klaeren. Kinder sind kein Eigentum...
Wahrscheinlich meinst Du auch schon wieder das Wort "behalten". Natürlich geht es mir nicht um Besitz, sondern um möglichst glückliche Kinder. Und ich versuche mir auch schon, dieses Wort abzugewöhnen, aber es wird in der Gesellschaft nun mal ständig in diesem Zusammenhang gebraucht und daher vergesse ich dass immer wieder mal.
peter 1965 hat geschrieben: ...und dadurch haben sich die Kinder dafuer letztendlich entschieden, bei mir zu leben.
Würden Sich meine vielleicht auch, aber das interessiert in dem Alter noch keinen.
peter 1965 hat geschrieben:Versuche in Deiner Situation mit dem Jugendamt zu sprechen und suche Dir einen SEHR guten Anwalt. Das Wohl der Kinder sollte im Vordergrund stehen.
Das mit dem Jugendamt habe ich mir schon vorgenommen, sobald ich genug Überminuten gesammelt hab, um mal früher von der Arbeit los zu können.
Und ein guter Anwalt... tja, leider schreiben die das nicht an die Tür, wer gut ist und ich habe im Internet schon soviel über schlechte gelesen, dass ich momentan noch nicht das Risiko eingehen werde - jedenfalls nicht, solange ich nicht im Internet irgendwo eine Chance gefunden habe, wie es klappen könnte, dass beide Kinder bei mir leben.


Abgesehen davon, wie sieht es eigentlich bei Dir aus? Entwickelt sich alles gut?
__
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Hallo Aragorn,

Kinder darf man nicht unterschaetzen. Es bedeutet nicht, wenn Kinder sehr jung sind, dass sie keine eigene Meinung haben. Sicherlich sind sie sehr beeinflussbar. Kinder koennen aber sehen, wer es gut mit ihnen meint und koennen sehr wohl entscheiden, was gut fuer sie ist und was nicht.

Sicherlich bist Du beruflich sehr engagiert. Aber wie soll es funktionieren, dass die Kinder bei Dir leben sollen, wenn Du keine Zeit hast zum Jugendamt zu gehen. Du musst Dir ienfach die Zeit nehmen. Rufe doch einfach mal beim Jugendamt an, vielleicht gibt es auch einen langen Donnerstag oder einen Samstag, wo ein Kontakt stattfinden koennte. Du musst Prioritaeten setzen ...

Bei uns sieht alles ganz gut aus. Leider kommt die Kndesmutter nicht zu den Kindern. Sie nimmt ihre Umgangsrechte (ich nenne sie UmgangsPFLICHTEN) nicht wahr. Dieses Jahr war sie 2 x bei ihren Kindern. Darunter leiden die Kinder, andererseits wollen sie aber auch ihre Mutter nicht besuchen. Ich hatte sie knapp 3 jahre alle 2 Wochen nach Deutschland auf eigene Kosten gebracht, damit die Kinder auch das Glueck erleben, eine Mutter zu haben. Spaeter aber hat mir das Oberlandesgericht die finanzielle Kraft genommen, die Kinder weiter zu Ihrer Mutter zu bringen, da ich einen sehr hohen Kredit aufnehmen musste, um die Mutter finanziell zu befriedigen. Sie hat sich dafuer zwei Eigentumswohnungen gekauft und klagt nun, dass sie kein Geld haette, um die KInder zu besuchen.

Mittlerweile bin ich ueberrascht, dass ich die letzten 5 Jahre ueberhaupt ueberlebt habe. Ich habe viele alte Freunde verloren und einige sehr wenige ECHTE Freunde gewonnnen. Eine neue Frau habe ich nicht, da meine Freizeit erst ab Mitternacht beginnt und ich morgens um 05.30 Uhr wieder aufstehen muss. Ich mache es aber gerne und freue mich, dass meine Kinder gluecklich sind. Sie haben gelernt zu kochen und manchmal sogar zu waschen. Die Schulleistungen sind sensationel gut und ich kann mich 100 % auf sie verlassen. Sie rauchen, kiffen und trinken nicht.

Was will man mehr ? Eigentlich nur ein wenig mehr Schlaf.

LIebe Gruesse
Peter
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Hallo,

nach langer Zeit brauche ich nochmal Euren Rat.

Als alleinerziehender Vater Húte ich gerne meine lieben Söhne in der Vollfunktion (Arbeit, Versorgung, etc ...) ohne Probleme. Mein Grosser ist heute 18 Jahre alt geworden und seine Mutter hat ihn dieses Jahr zum dritten Mal besucht. Leider kommt immer wieder Streit auf. Die Mutter moechte ihm zum Studium nichts dazu tun und spielt "heile Geburtstagswelt".
Ich weiss, dass man die Ex Frau auf Kindesunterhalt verklagen kann, sie sagt aber sie haette nur EUR 1.200 netto. Ich weiss, dass sie aber mindestens EUR 2.000 hat. Alleine durch die "Freikaufung" (Ehegattenunterhalt) hat sie von mir einen 5 stelligen Betrag bekommen. Durch einen aufgenommenen Kredit, den ich bis heute abbezahlen muss, kann ich unser Leben zwar arm aber gluecklich bestreiten.
Mein Sohn moechte im Ausland studieren. Das halte ich fuer gut und moechte ihn unterstuetzen, habe aber die Last des normalen Alltags und noch einen 2. Sohn zu betreuen. Wie finde ich einen Weg, dass die Ex auch nur Mal einen Cent bezahlt ?
Sie schreibt in Briefen an die Kids, dass sie immer fuer sie da sei. Diesen Brief hat mein grosser Sohn heute zerknuellt in den Muell geworfen ...

Was kann ich nur tun ?

Danke fuer Eure Tipps.
Peter
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Gerda »

Liebe Peter,

übel, wie sie sich immer noch verhält. Und übel auch, dass du ihr viel Geld zahlen mußtest und jetzt so arm dran bist finanziell.

Du kannst gar nichts tun. Dein Sohn ist 18, ist damit volljährig und ist dadurch rechtlich selbst dafür verantwortlich, seinen Unterhalt bei der Mutter einzuklagen. Er kann Unterhalt von ihr fordern und wenn sie das nicht zahlt, eine Klage einreichen. Das machen Kinder nicht gerne, aber es ist der einzige Weg - du bist da jetzt aus dem Spiel.

Liebe Grüße und alles Gute
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Hallo Gerda,

dann koennte ich ggf. Unterhalt fuer meinen 2. Jungen bekommen, der 14 Jahre alt ist ? Sie hat bis heute noch nie, auch nur einen Cent bezahlt. Die Kraft einen weiteren Gerichtsprozess zu fuehren habe ich nicht mehr. Kann ich ggf. zum Jugendamt gehen und dort um Hilfe diesbezueglich bitten ?

Ich bin ziemlich ratlos, dass immer nur ich bezahlen musste und niemals meine Ex Frau ...

LG.
Peter
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Gerda »

Hallo Peter,

du kannst es versuchen, dass sie Unterhalt zahlen muss, auch versuchen, zum JA zu gehen. Allerdings war das bei mir nicht möglich, da ich ebenfalls wie du in Belgien wohne. Vielleicht hat sich das aber auch geändert bis heute, ist schon ein paar Jahre her. Und vielleicht ist es auch möglich, da beide Jungs in Belgien leben, dass du an einem dortigen gericht unterhalt einklagst.

Dass du keine Kraft für Gerichtsprozesse hast, kann ich verstehen. Vielleicht ist es ja nicht nötig. Das wünsche ich dir und auch eine finanzielle Entlastung.

Liebe Grüße
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Hallo,

habe mich jetzt tiefer informiert. Meine Exfrau muss wohl doch Kindesunterhalt fuer den Kleinen zahlen. Fuer den volljaehrigen Jungen muss sie nur zahlen, wenn er es einklagen wuerde. Natuerlich hat er kein Interesse und sagt, dass er es auch ohne sie schaffen wird.
Das Problem nun ist, dass sie nicht mehr erreichbar ist. Weder E Mail noch Telefonate werden entgegen genommen. Sie muss wuetend auf mich sein, obwohl ich ihr nichts angetan habe. Wenn sie Interesse an ihren Kindern haette, dann wuerde sie ihr Umgangsrecht wahrnehmen. Sie kommt aber nicht und ruft auch maximal 1 Mal im Monat die Kinder an.
Ich verstehe es nicht, wie Muetter ihre eigenen Kinder aufgeben und nur das Geld im Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen liegt. Schade.

Ich habe keine Lust zu klagen. Soll ich eine Umgangspflicht fuer den 14 jaehrigen einklagen ? Warum zahlt sie keinen Unterhalt fuer ihre Kinder. Ein kleiner symbolischer Betrag wuerde doch ausreichen. Was ist es nur fuer eine Frau ... ???
Peter
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

.... es hört wohl nie auf.

Ich habe geglaubt, dass nach der Scheidung alles besser wird. Jetzt tauchen wieder Wolken am Horizont auf.

Meine Ex Frau kommuniziert mit mir nicht mehr. Keine E Mails, keine Telefonate, keine Absprachen, keinen Umgang mit den Kindern... Was soll ich nur tun ?
In den Osterferien sollten unsere Kinder eigentlich bei Ihr sein. Nun hat sie wohl einen neuen Freund und fliegt mit ihm nach Fuerteventura fuer 2 Wochen. Die Kinder sind überrascht und ich auch. Sie will die Kinder nun selbst in den Ferien nicht mehr nehmen ?

Der Grund soll sein, weil ich Unterhalt angefragt habe. Den habe ich nur angefragt, damit ich unserem grossen Sohn ein kommendes Studium ermoeglichen will. Sie hat nun einen Job, ein Einkommen, einen Freund, 2 Wohnungen etc ... Warum stösst sie offensichtlich ihre eigenen Kinder ab ?

Soviele Scheidungseltern kämpfen um das Umgangsrecht und sie nimmt ihr Recht nicht wahr ... Was kann ich nur tun ?
Danke fuer ein paar lebensnahe Tipps.
Peter
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Gerda »

Hallo lieber Peter,

ja, das hatte ich auch so als Gefühl - und habe es immer wieder noch 15 Jahre nach der Scheidung: es hört nie auf! Es ist eben eine große Lebenswunde, so eine Scheidung, wenn sie im Kampf und Krieg die Ehe beendet.

Es muss sehr weh tun, zu sehen, dass die Mutter sich nicht um die Kinder schert. Was hat deine Unterhaltsforderung mit ihrem Kontakt zu den Kindern zu tun? Nichts. Aber sie muss auch große Schmerzen haben, dass sie sich so verhält.

Wie könntest du aus diesem allen herauskommen? Wie könntest du es loslassen, dass da immer noch so viel Schmerz ist?

Ich schicke dir ein Kraftpaketchen, um es auszuhalten und vielleicht auch dich abzuwenden, deine Vergangenheit zu nehmen als die, die sie war, akzeptieren, dass deine Exfrau so ist, wie sie ist und dich auf dich selbst besinnen. Was gibt es noch von dir, wenn du all das mal beiseite läßt?

Hier ein Link zu einem Lied, das mir dazu einfällt: http://www.youtube.com/watch?v=E3oRYGGr ... re=related

Liebe Grüße und alles Gute!
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Liebe Gerda,

vielen Dank fuer die Kraftpakete.

Es ist fuer mich unverstaendlich, dass sie Ihre eigenen Kinder so behandelt. Kann der Trennungsschmerz so gross sein ? Die Kinder leiden vermutlich nicht mehr so sehr wie damals, aber die Enttäuschung kann man ihnen ansehen. Leider kann man keine Umgangspflicht einklagen, sodass die Kinder bleibende Wunden fuers Leben haben.

Ich hoffe aber, dass sie trotzdem ihr Leben diesbezueglich besser meistern koennen.
Liebe Gruesse
Peter
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Gerda »

Lieber Peter,

es ist so schön, dass du so fürsorglich fühlst für deine Kinder. Es ist zu spüren, wie sehr du mitleidest, dass deine Exfrau sie so links liegen läßt. Tut dir das denn gut, so mitzuleiden? Letztlich sind es die Kinder, die damit leben müssen, dass sie eine solche Mutter haben. Sie müssen es verkraften und das werden sie sicher mehr oder weniger. Die Wunden sind für die meisten Kinder groß, vor allem, wenn die Eltern sich so wenig verstehen. Daran können wir nichts ändern, wenn wir uns einmal getrennt haben. Wir können sie nicht davor beschützen, weder vor den Schmerzen der Scheidung noch vor den Schmerzen, wenn ein Elternteil die Beziehung abbricht, wie in diesem Fall deine Exfrau.

Für mich war es eine lange dauernde Erkenntnis, dass nicht nur die Ehe zerbrochen war, sondern auch die Familie. Es ist eines, wenn man sich als Paar nichts mehr zu sagen hat. Aber es ist ein anderes, die gemeinsam übernommene Verantwortung nicht mehr gemeinsam zu tragen. Das tut sehr weh, wenn der andere Partner sich da herausstiehlt. Das Gesetz stellt dem nichts in den Weg. Die Gesetzemacher haben keinerlei Ideen, wie sie Scheidung so behandeln können, dass es zu Frieden miteinander und loslassen in Liebe führt, sondern sie tun alles dagegen. Richter und Anwälte leben davon, Eltern und Kinder leiden oftmals unsäglich daran. Es gibt ganz ganz vereinzelt jetzt Elterngruppen in Erziehungsberatungsstellen mit dem Titel "fit für das gemeinsame Sorgerecht", wo Eltern lernen, was Kinder brauchen, wenn die Eltern getrennte Partner sind.

Die große und sehr tiefgreifende Frage kommt mir in deiner Geschichte vor, ist, wie kannst du Frieden herstellen, wenigstens in dir. Zu Krieg braucht es immer zwei, zu Frieden nur einen. Ich glaube, für die Kinder wäre es gut, du würdest es akzeptieren, dass deine Exfrau nicht kann und nicht will. Akzeptieren, dass sie so ist. Akzeptieren, dass zu ihrem So-sein auch gehört, dass sie sich völlig unverständlich verhält.
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Gerda »

(Ich schreibe jetzt hier in einem neuen Antwortfenster weiter, weil das vorige immer "wegrutschte" - das nervt.)

Denn solange du leidest unter diesem Verhalten von ihr leiden deine Söhne noch mehr. Und das zumindest hast du in der Hand, zu verändern. Ich glaube, es hilft nicht weiter, zu versuchen, zu verstehen, warum sie sich so verhält. Willst du es überhaupt verstehen? Ich finde, es gibt Dinge, die braucht man nicht verstehen. Da kann man sagen "das finde ich nicht gut" und dann Ende und sich zu etwas Neuem zuwenden. Wenn du so lange versuchst, zu verstehen, wie unlogisch und lieblos sie sich verhält, dann kommst du ganz davon weg, was eigentlich in dir ist.

Mir kommt es so vor, als sei in dir noch ganz viel verwundet und als sei es an der Zeit, dass du nun anfängst, dich auch darum zu kümmern und auch dafür zu sorgen. Was meinst du? Manchmal sind die eigenen Wunden so groß, dass es einfacher ist, über den anderen nachzudenken und ihn zu verurteilen, anstatt sich die eigenen Wunden anzugucken und zu heilen. Aber das Gucken beim anderen und das Urteilen über den anderen hilft einem letztlich nicht so viel. Das führt eher dazu, dass man mit dem anderen weiter verstrickt bleibt und die Verstrickung immer enger zieht.

Ich rate dir ernsthaft, dich zu lösen mit deinen Gefühlen und deinen Gedanken von dieser Frau. Das tut dir nicht gut, da immer weiter mit deiner Energie zu bleiben. Deine Familie bist du und die beiden Jungs. Sie brauchen dich als Vater und als Menschen, der ihnen zeigt, wie Mannsein geht. Und zu Mannsein gehört auch, auf eigenen Füßen zu stehen und sich nicht emotional abhängig zu machen von einer Frau - auch nicht von der Exfrau. Mannsein heißt auch, für sich selbst emotional zu sorgen. Sich auch nicht zu scheuen, sich Hilfe zu holen. Freude zu haben im Leben - und Freude kommt nur durch Liebe. Deshalb wäre es gut, du könntest dich von dieser un-lieb-samen Beziehung und Verstrickung mit deiner Exfrau lösen und gucken, wen und was du lieben könntest. Vielleicht mal mit dir selbst anfangen? Liebe heilt.

Alles Liebe schickt dir
GErda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Liebe Gerda,

vielen Dank fuer Deine Antwort.

Es ist doch sehr schwer, Frieden zu bekommen. Letztendlich bleiben wir immer die Eltern unserer Kinder, auch wenn die Ehe scheitert. Wir sollten doch alle das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen und nicht persoenliche Verletzungen als Argument nehmen und unsere Kinder mit Nichtachtung bestrafen. Mein grosser Sohn, obwohl schon 18 Jahre alt, leidet sehr unter dem Verhalten seiner Mutter. Ich kann ihn nur troesten, sodass der gewuenschte Frieden sich nie einstellen kann.

Von meiner Ex Frau bin ich wirklich geloest und ich bin auch froh, dass sie einen neuen Mann an ihrer Seite hatte. Ich glaubte, dass sie dann zufriedener ist und sich dieses Empfinden auch auf die Kinder überträgt. Leider ist es ein Trugschluss. Jetzt rechnet sie auch mit ihrem kleinen Sohn ab und lässt auch ihn im Regen stehen.

Nun ja, c'est la vie. Ich freue mich jedenfalls, wenn ich erleben darf, wie die Kinder ihre Kindheit nun geniessen konnten und bin auch froh in ihren schweren Stunden bei ihnen sein zu koennen.

Liebe Gruesse.
Peter (der sich selbst lieben kann :))
peter 1965
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 352
Registriert: 5. September 2005 23:28

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von peter 1965 »

Hallo,

nun geht die lange Geschichte weiter. Mein mittlerweile volljaehriger Sohn moechte studieren. Kein Problem, er hat ein gutes Zeugnis und auch eine Zusage der Uni erhalten. Nun will aber die Kindesmutter ihm keine Unterstuetzung zahlen, noch will sie ihrem juengeren Sohn Kindesunterhalt bezahlen. Einer Auskunftsanfrage weicht sie aus und es zieht sich schon wieder fast ein Jahr hin. Komisch, als damals die Kids bei der Mutter gewohnt hatten, musste ich alles innerhalb von 9 Tagen vorlegen.

Nun ja, wie kann ich sie motivieren, dass sie fuer ihre Kinder wenigstens finanziell gerade steht. Mein grosser Sohn will nichts von ihr und er sagt, er wird lieber selbst arbeiten gehen, um das Studium zu finanzieren. Das wuerde er auch tun, aber kann man als Mutter nicht seine Kinder unterstuetzen ? Wie kann ich sie motivieren. Die Kommunikation ist gestoert. Sie beantwortet seit knapp 2 Jahren weder Briefe, Emails, SMS oder Anrufe von mir. Selbst wenn es um die Kids geht, gibt es kein Feedback.

Mittlerweile hat sie einen neuen Freund gefunden. Den besucht sie jedes Wochende (300 Km), ihre Kinder hat sie in den letzten 5 Jahren insgesamt 4 Mal besucht !!! *450 km).

Ich moechte keinen neuen Streit entfachen, sondern nur den Kindern eine gesicherte Zukunft bieten. Da ich bereits selbst das Leben an der Armutsgrenze kennengelernt habe und mich nur durch einen Freikauf beim Ehegattenunterhalt retten konnte, moechte ich nun nicht wieder so extrem beengt leben muessen.

Wer kann meine Ex verstehen und mir sagen, wie ich eine neue Kommunikationslinie aufbauen kann, die nur zum Wohle der Kinder sein soll ?
Danke.
Peter
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Unendliche Schmerzen

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Peter,

ich bin ehrlich, Du kannst gar nichts tun..... wenn da einer nicht will, sind die persönichen Bordmittel erschöpft. So schwer das ist und so leid es einem für die Kinder tun mag, sie setzt so deutliche Zeichen!

Mir kommt es so vor, als wolltest Du diese Zeichen nicht respektieren? Du musst sie nicht motivieren und ich glaube, das ist einfach nicht mehr Deine Aufgabe. Mit 18 sind die Kinder auch dazu aufgerufen, die Beziehungen zu ihren Elternteilen selbst zu gestalten. Klar, man kann eine Unterhaltsforderung stellen, man kann Einkommennachweise einfordern, bei uns ist sogar so, das sich das Bafögamt selbst um solche Dinge kümmert, wenn Eltern sich verweigern, aber wenn das alles nichts bringt, würde ich das so sehen, wie es gemeint ist "Lasst mich in Ruhe........."

Vielleicht solltest Du Deine Kinder dahin gehend unterstützen? Die Mama ist so wie sie ist, das kann man weder schön reden, noch schönmachen.

Es ist doch gut, das die Kinder Dich haben und von Dir alles lernen durften, was in zwischenmenschlichen Beziehungen wichtig ist und worauf es ankommt.

Dir und Euch liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Antworten