Spiegel Tv: Scheidungskinder

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
Antworten
nemo
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 124
Registriert: 16. September 2003 10:27

Spiegel Tv: Scheidungskinder

Beitrag von nemo »

Gestern Abend lief in der Reihe "Spiegel TV" ein Bericht über verschiedene Fälle von Problemen von Scheidungskindern. Vlt hat das hier jemand aufgenommen? Ich hab leider zu spät eingeschaltet. Die Sachen werden aber meist auf N24 wieder holt.

Anyway, was ich sehr gut an dem BEitrag fand war, daß die Perspektive sehr deutlich von Seiten der Kinder eingehalten wurde. Manche GEschichten waren schlicht ungeheuerlich, zB die erste GEschichte, wo der Vater in Kanada lebt, seine Kinder geschlagen haben soll, das Sorgerecht zunächst an seine deutsche Frau ging, aber mit der Auflage, in KAnada zu bleiben, woraufhin sie mit den Kindern nach Deutschland "abgehauen" ist, was zu einem Entzug ihres Sorgerechts, einer gerichtlichen "Beugehaft" für die Frau für Kindesentführung und mittlerweile einem Leben im Untergrund führte. Die Kinder selbst wollen bei der Mutter bleiben und nie mehr zurück nach Kanada. Und da habe ich mich doch gefragt, wie das überhaupt gehen kann, und dann wurde der (deutsche) Anwalt des Mannes gezeigt, der für die Änderung des Sorgerechts und Inhaftierung der Mutter hauptsächlich verantwortlich war, und ich habe totale Haßgefühle bekommen. Vermutlich, weil ich mittlerweile weiß, dass auch in meinem Fall die Sache noch von einem Anwalt unnötig zugespitzt wurde. Meine Eltern wollten ursprünglich das gemeinsame Sorgerecht, aber der Anwalt meiner Mutter hat sie dazu überredet, das alleinige zu beantragen, da sie sonst "gar keins" kriegen würde - was mein Vater _mir_ heute noch vorhält und sein Verhalten, sich danach auch nicht mehr als Vater gezeigt zu haben, v.a. damit begründet! Ich habe meinen Vater verloren wegen so einem dämlcihen geldgierigen Anwalt!
Zurück zu dem Fall: Das kann doch alles nicht sein! Daß es nicht eine Stelle gibt, die sagt, wer so etwas seinen Kindern antut (die alte Kreidekreis-Geschichte), hat Sorge- und vlt alle anderen Rechte an seinem Kind verloren. Unglaublich.

Manchmal denke ich, Eltern in SCheidung sollten zu Mediationsgesprächen mit erfahrenen, spezialisierten Betreuern, die vor allem auf das Kindeswohl achten und für die Kinder eine Art Pate sein sollten, gesetzlich gezwungen werden, aber das bringt ja ökonomisch nicht viel, Kinder haben ja keine Lobby, klappt ja auch so, und wer sozial auffällig wird, wird halt einfach weggesperrt und darf Tüten kleben. /sarcasm off

lg
nemo
Benutzeravatar
Hammer
Inventar
Inventar
Beiträge: 2252
Registriert: 10. April 2003 08:11

Re: Spiegel Tv: Scheidungskinder

Beitrag von Hammer »

Hallo Nemo,
ich geb Dir Recht das Eltern ihre Kinder mißbrauchen um sich am Ex zu rächen.
Für jeden anderen Mißbrauch wird man bestraft,für diesen nicht.
Den Kindern werden seelische Wunden zu gefügt die oft ein Leben lang bleiben.
Es erstaunt mich wenn man vom psych.Hilfe spricht das immer noch das Vorurteil
nicht normal,oder verrückt zum Vorschein kommt.
Fakt ist die Seele leidet genauso wie eine andere Wunde am Körper,nur man
kann sie nicht sehen.Und was man nicht sehen kann ist nicht da?
Wenn Eltern aus welchen Gründen auch immer getrennte Wege gehen so ist das
ihre Entscheidung,aber bei allem was sie tun eines werden sie bleiben ihr Leben
lang ELTERN.

Alles Liebe
hammer
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
nemo
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 124
Registriert: 16. September 2003 10:27

Re: Spiegel Tv: Scheidungskinder

Beitrag von nemo »

Hammer postete
Es erstaunt mich wenn man vom psych.Hilfe spricht das immer noch das Vorurteil
nicht normal,oder verrückt zum Vorschein kommt.
Hallo Hammer,

ich denke/hoffe, das ist vor allem auch ein spezielles Problem der Generation meiner Eltern, die beide Kriegskinder und damit Meister der Verdrängung sind. Sehr tragisch, das Ganze, und ich hoffe, daß sich heutige Eltern schon mehr trauen, Hilfe zu holen, wenn nötig, denn das so eine Situation nicht einfach für Eltern ist, ist ja klar. DAs zu erkennen sollte keine Schande mehr sein. Deshalb fände ich auch so eine "Verpflichtung zur MEdiation zum Wohle der Kinder" (wie man ja auch einen ANwalt braucht) gut. Wenn nur eine Sitzung ausreicht, ok. Aber, wie wir ja auch hier im Forum sehen, haben viele Eltern, selbst wenn sie es nur gut meinen und ihre Kinder über alles lieben, in dieser LAge blinde Flecken bei den Problemen ihrer Kinder.

Hinzu kommt aber auch noch das Problem, daß manchmal die, die eigentlich HIlfe bieten sollten, dazu nicht in der Lage sind, sei es, wegen eigener (psychisch unverarbeiteter) Probleme - gerade in "Helferberufen", oder schlicht aus äußeren Gründen (keine Zeit, Mittel...). Meine Mutter war sogar mal mit nem Typen vom JA zusammen, dem war ich so lästig, daß er mich mit Verleumdungen versuchte, in ein Heim für Schwererziehbare Jugendliche zu kriegen. Als meine Mutter ihn dann sitzen ließ, drohte er mit Selbstmord, was er natürlich nie tat. Meine zweite Begegnung mit dem JA, als ich selber in ein Heim wollte, war dann die Aussage "dir geht es (noch) nicht dreckig genug". Ich will nicht sagen, daß alle beim JA so sind, aber mir hat's damals gereicht.

Hingegen habe ich v.a. mit der evang. Familienberatung mittlerweile sehr gute Erfahrungen gemacht und empfehle deren Hilfe auch gerne weiter!

alles Liebe
nemo
Zuletzt geändert von nemo am 22. Februar 2004 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten