Warum bist du so verändert, Papa?!

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Sunny
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Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Hallo ihr,

war bis jetzt immer nur stille Mitleserin und bin erschrocken wie vielen es genauso geht wie mir. Saß oft weinend hier, weil ich mich in vielen Geschichten wiedererkannte und dachte: ich weiß ganz genau wie du dich fühlst… Ich hab lange überlegt hier zu schreiben, auch schon öfters angefangen aber nie die Kraft gehabt es zu Ende zu schreiben. Vielleicht klappt es dieses Mal, ich hoffe es..

Mein Papa ist im September 2006 ausgezogen. Es war ein Donnerstag und ich hatte Schule. Ich stand kurz vor meinen Abschlussprüfungen und war gerade seit 2 Wochen von meiner Abschlussklassenreise zurück. Dieser Tag begann für mich schon mit einem komischen Gefühl, denn als ich los wollte zur Schule sagte ich ihm durch die Badtür „Tschüss, bis heute Abend!“ und ging zur Haustür. Papa kam extra aus dem Bad und kam mit zur Tür und gab mir einen Bussi und wünschte mir viel Spaß in der Schule. Das hatte er noch nie gemacht, hab mir aber nichts weiter bei gedacht und bin los.
Ich hatte aber schon länger ein komisches Gefühl, weil mein Papa immer sehr spät nach Hause kam und ständig telefonierte und sms schrieb. Als wir im August im Urlaub waren, war er auch mehr unterwegs als bei uns und ständig am telefonieren. Irgendwie wusste ich da das was nicht stimmte. Er hatte früher schon häufiger zu mir gesagt, dass wenn es mich und meine Schwester nicht gebe das er schon längst weg wäre. Er hatte sich auch irgendwie verändert, aber wie genau keine Ahnung, er war halt einfach nicht mehr so wie früher…

Als ich dann Mittags von der Schule nach Hause kam ging unsere Haustür zu weit auf und da wusste ich sofort das hier etwas passiert war. Ich ging ins Wohnzimmer und dort saß meine Schwester weinend auf dem Sofa und sagte mir das Papa ausgezogen ist. Seine ganzen Sachen waren weg. Ich ging ins Schlafzimmer öffnete seine Schrankhälfte und sie war leer. Ich ging ins Bad und seine ganzen Sachen waren weg. Nur noch eine leere Flasche von seinem Parfum stand im Schrank. Ich nahm sie und roch daran, es zeriss mir fast das Herz. Das war der Punkt an dem ich nicht mehr konnte. Ich hatte das Gefühl mich zerquetscht diese Wohnung und bin raus. Irrte mit einem leeren Kopf durch die Gegend wusste nicht mehr weiter. Ich war immer davon überzeugt meiner Familie passiert so etwas nicht, wir sind glücklich und bleiben das auch, aber leider kam es anders als man denkt, wie schon so oft… Als ich wieder zu Hause war fand ich einen Briefumschlag mit meinem Namen. Er war von meinem Papa in dem er mir erklärte wieso und weshalb er uns verlassen hat und das wir nicht daran schuld sind und sich für uns nicht viel ändert und das er weiter an unserem Leben teil haben möchte etc. Das war ja wohl mal ne richtige Lüge!!!
An Weihnachten lud er uns zu sich ein und wir gingen Essen. Im Auto erzählte er uns das er nicht mehr alleine sei und das seine Neue heute Abend auch mit uns essen würde. Wir waren sprachlos und sauer und als wir im Restaurant ankamen sahen wir sie da sitzen und wären am liebsten wieder gegangen. Wir kannten sie und mochten sie noch nie und mein Papa mochte sie eigentlich auch nie umso unverständlicher war es für uns. Meine Schwester und ich waren fertig und haben geweint und dann meinte sie zu uns, dass sie uns unseren Vater nicht wegnehmen will und uns niemals im Weg stehen wird wenn wir uns sehen wollen. Das war die größte Lüge überhaupt!!!!! Diese Frau ist so was von unglaublich falsch!!

Die Treffen in den nächsten Monaten bis Weihnachten 2007, es waren glaube ich 3, verliefen äußerst steif, kalt und angespannt. Immer waren wir in seiner neuen Wohnung, wo sie auch wohnte und immer war sie auch dabei. Beim Treffen während der Weihnachtstage eskalierte es dann. Meine Schwester und ich hatten Papa 2 Karten für ein Konzert geschenkt wo er mit meiner Schwester hingehen sollte wie sie es früher sehr oft gemacht haben. Für mich war es total in Ordnung doch für seine Neue war es ein Dorn im Auge. Sie konnte sich nicht mal richtig für ihn freuen und meinte gleich das sie ja noch eine dritte Karte dazu kaufen könne und das sie da dann zu Dritt hingehen könnten da sie das Konzert auch unbedingt sehen wolle. Ich meinte dann gleich so: Nein, das ist nur für die Zwei damit sie mal wieder zusammen auf ein Konzert gehen können wie früher. Sie ist dann ausgerastet, meine Schwester fing an zu weinen und sagte: Dann geht halt keiner von uns dahin. Ich meinte nur: Doch und ob und zwar du und Papa und niemand sonst. Papa sag doch auch mal was dazu!! Und dann kam der Moment wo er mich unendlich enttäuschte und was ich ihm bis heute nicht verziehen habe: Er zuckte nur die Schultern und lächelte mich verkrampft an und sagte kein Wort. Ich explodierte: Ich fing an zu heulen vor Wut, schrie ihn an warum er dazu nichts sagt und sie gab dann auch noch irgend nen dummen Kommentar und ich schrie sie an wie egoistisch sie sei und das sie anderen Menschen überhaupt nicht gönnen kann. Sie meinte nur: ich glaub ich geh mal nach neben an und ihr klärt das hier mal in Ruhe. Ich: Mach das bloß und komm am besten nicht zurück sonst ersticke ich hier!!! Mein Papa sagte nicht wirklich etwas zu der Situation und versuchte uns zu trösten doch ich ertrug das nicht und meinte nur wir gehen jetzt. Meine Schwester war froh darüber.
Auf das Konzert ging meine Schwester dann mit ihrem neuen Freund, da mein Vater meinte er müsse arbeiten und würde nicht frei bekommen. Das gleiche meinte er auch zu mir als ich ihn gefragt hatte ob er zu meiner Abschlussfeier kommt. Immer nur irgendwelche Ausreden und Lügen. Nie die Wahrheit. Bis heute nicht….

Das letzte Mal wo ich ihn gesehen habe war Weihnachten ´07, das letzte Mal mit ihm telefoniert im Juni ´08 an seinem Geburtstag. Zu meinem Geburtstag im September ´08 kam nur eine total lieblose Karte wo ich mir sicher bin das er die nicht mal geschrieben hat sondern sie, denn so eine Karte hätte er nie an mich geschickt und es wäre auch „was drinne“ gewesen. Weihnachten und Silvester ´08 nichts. Keine Karte, keine Sms, kein Anruf, nichts.
Anfang diesen Jahres kam ne sms wo er meinte, dass er wegen seinem Job in eine andere Stadt muss und wie es mir denn ginge. Ich hab ihm darauf nicht geantwortet, ich konnte einfach nicht. Zum Geburtstag meiner Schwester bekamen wir beide eine Karte mit „was drinne“. Diese Karte hat auch wirklich er geschrieben, das erkannte ich sofort. Ein Satz aus dieser Karte blieb mir im Gedächtnis. Er klang für mich irgendwie ein wenig gehässig: „Ich bin und bleibe dein Vater und da wirst du auch nichts dran ändern können!“ Ich hatte das Gefühl, das er ein wenig sauer war das ich mich überhaupt nicht melde und ihm nicht antwortete. Aber das stört mich nicht, denn wenn er wirklich wissen wollen würde wie es mir geht dann würde er häufiger schreiben als 3 mal im Jahr oder mich versuchen anzurufen und das auch nicht nur einmal. Ich glaube das sie ihm den Kontakt zu uns verbietet auch hab ich das Gefühl das sie irgendetwas gegen ihn in der Hand hat. Es sprechen nämlich so einige Sachen dafür.
Dieses Jahr hat er sie geheiratet, ohne uns auch nur ein Wort davon zu erzählen. Er weiß ja nicht mal, dass wir das wissen. Haben das auch nur über mehrere Ecken erfahren. Zu meinem Geburtstag dieses Jahr kam überhaupt nichts von ihm und ich bin mir zu 100% sicher, dass zu Weihnachten und Silvester auch nichts kommen wird und das tut unglaublich weh.

Ja gut, ich war auch nicht besser aber ich sehe es auch nicht als meine Pflicht an denn schließlich ist er gegangen und nicht ich. Er hat gesagt er möchte an meinem Leben weiter teil haben und bemüht sich kein Stück. Wenn ich sehen würde das er sich wirklich bemühen würde und endlich bereit ist mir die ganze Wahrheit zu sagen, dann wäre ich auch bereit wieder Kontakt aufzunehmen, aber so kann ich das nicht mehr. Ich ertrage das nicht.

Im Moment kann ich sowieso kaum noch. Es ist alles zu viel dieses Jahr. Anfang des Jahres starb der Vater meiner besten Freundin an Krebs, im Juni mein Großonkel an Leberzirrhose und im Juli vollkommen unerwartet mein Opa. Er ist einfach tot umgefallen, ausgerechnet an seinem Geburtstag. Ich konnte ihm nicht mal mehr gratulieren…

Ich bin komplett fertig gerade, aber es tut auch ein wenig gut es mal rausgebracht zu haben. Es ist sehr lang geworden, was mir leid tut, aber ich hoffe ihr mögt es trotzdem lesen und mir vielleicht ein wenig dazu schreiben.

Liebe Grüße,
von einer verletzten und traurigen
Sunny :(
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Yvaine
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Yvaine »

liebe sunny,

willkommen hier im forum. es tut mir sehr leid, was ich da alles gelesen hab.
ich muss jetzt leider los, hab aber einige gedanken dazu.

bis bald,
yvaine :umarmen:
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Sunny
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Hallo Yvaine,
danke für den nettern Willkommensgruß. :umarmen:
Ich hoffe sehr das du mir deine Gedanken noch mitteilst.
Lieben Gruß,
Sunny
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Donald_Duck
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Donald_Duck »

Hallo Sunny,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich bin selbst neu hier und weiß, wie schwer es ist, über solche Gefühle zu schreiben. Es tut mir leid, dass ich dir keine große Hilfe bei deinen Problemen sein kann, aber mir geht es in vielen Punkten sehr ähnlich wie dir und ich weiß gerade auch nicht so recht, was ich tun soll. Ich wollte dir aber unbedingt schreiben und dir sagen, dass ich mich in vielen von deinen Erzählungen wiedergefunden habe und dass du mein ganzes Mitgefühl hast. Lass den Kopf nicht hängen! :umarmen:
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Sunny
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Ich danke dir sehr, Donald_Duck, für deine Worte und für dein willkommen heißen. Auch von mir ein herzliches Willkommen an dich! :)

Ich glaube um meinen Kopf hängen zu lassen, bin ich noch zu stark. Wie oft steigt in mir das Gefühl auf das mich jemand zu Boden drückt, mir den Atem nimmt und mich so fast durchdrehen lässt, aber ich kann bis jetzt immer tapfer dagegen kämpfen. Wie schwer es mir fällt Vertrauen gegenüber Männern aufzubauen, aus Angst erneut so schwer verletzt zu werden, ist aber das größte Problem für mich. Ich sehne mich nach einer Vaterfigur. Ich glaube es muss nicht mal mein eigener sein. Vielleicht auch endlich ein Mann an meiner Seite der mich in den Arm nimmt, mich festhält, beschützt und einfach liebt...

Bald ist schon wieder Weihnachten, die wohl schlimmste Zeit für gebrochene Familien, Singles und Menschen die unglücklich sind. Es ist das erste Mal in meinem Leben das ich mich nicht auf Weihnachten freuen kann, fast ein bisschen Angst davor habe, obwohl ich diese Zeit früher sehr gerne mochte.. Vielleicht auch, weil sich das Jahr dann schon wieder dem Ende neigt und ein neues beginnt und ich nicht weiß was kommen wird...
Wird es noch schlimmer als dieses Jahr? Wird es wieder besser? Ich hoffe es sehr...

Lieben Gruß,
von einer leider mal wieder nicht so fröhlichen
Sunny :(
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meerwind7
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Wer antwortet nicht ?

Beitrag von meerwind7 »

Wenn ich es richtig vestanden habe, hatte Dein Vater ein paar mal geschrieben (oder seine Freundin in seinem Namen schreiben lassen), oder sonstwie den Kontakt gesucht, und Du hast keinmal geantwortet.
Dass er einfach auszieht, ohne euch etwas zu sagen, ist falsch gewesen und auch ein Zeichen von Schwäche ... wenn er geglaubt hatte, er bekäme seine Sachen sonst nicht heraus, hätte er wenigstens in der halbeeren Wohnung Adieu sagen sollen ... vielleicht hate er die Idee nicht ... aber das braucht man ihm ja nicht ewig nachzutragen, wie auch nicht die Sache mit den Karten.

Aber daraus siehst Du, dass Dein Vater eben auch "schwach" ist, obwohl Du denkst, er ist der Erwachsene und Du bist das Kind ...
Jetzt bist Du aber auch eine Erwachsene, und trägst ebenso Verantwortung für Euer Verhältnis. Ich würde Dir raten, selber einen Weihnachtsgruß zu schreiben, vielleicht etwas von Dir beizufügen (vielleicht ein gerahmtes Photo).

Er freut sich bestimmt, und dann kommt auch eine Antwort.

Wenn "was drinne" ist (Geldgeschenk ?) könntest Du ihm sagen, Du willst ihn lieber mal treffen oder öfters Post bekommen, als Geld von ihm geschickt bekommen, aber halte es damit, wie es finanziell passend ist.

LG Joa
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Sunny
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Hallo Meerwind,
vielen Dank für deine Antwort.
Die Sache mit dem Auzug ohne etwas vorher zu sagen, da bin ich ihm nicht mehr wirklich böse drum. Na klar war es alles andere als nett einfach so "abzuhauen", aber bestimmt auch nicht leicht es uns zu sagen. Diese Sache hab ich ihm auch soweit es geht verziehen.
Es geht einfach darum das er alles vor ihr verheimlicht, weil sie die Finger mit im Spiel hat und er erzählt mir einfach nicht die Wahrheit. Oder er steht halt nur zu ihr und nicht zu uns. Ich erwähne da nur die Situation mit den Konzertkarten an Weihnachten. Ich kann nichtmal mit ihm telefonieren ohne das sie im Hintergrund über Lautsprecher mithört. Wenn ich ihm Briefe schreiben würde, weiß ich nichtmal ob er sie überhaupt bekommen würde oder ob sie die dann nicht auch liest. Ich weiß ja nicht mal wo er genau wohnt. Adresse oder Telefonnummer von ihm zu Hause hab ich nicht. Hätte ich die Adresse gehabt hätte er das Geld auch sofort von mir zurück bekommen. Für das Geld hätte er lieber nen Päckchen schicken sollen, was viel persönlicher ist.
Wenn ich Karten bekommen habe, stand da nie ein Absender drauf. In der letzten Karte stand nur eine E-Mail-Adresse von seiner Arbeit (was finde ich sehr eigenartig ist, weil er uns damals eine andere gegeben hatte von denen zusammen) und halt seine Handynummer!
Er hat mir ja nichtmal gesagt das er jetzt richitg in der anderen Stadt wohnt. Am Anfang hieß es das er da nur für ein paar Wochen hin muss. Oder mit der Hochzeit, da hat ihr Sohn eine Einladung zu bekommen und wir nicht. Das hat er uns bis heute nicht gesagt das er geheiratet hat, das haben wir auch nur über ein paar Ecken erfahren.
Ich bin einfach nur enttäuscht von ihm. Vielleicht sollte ich mich auch mal melden, aber ganz ehrlich finde ich das nicht meine Pflicht. Wenn es ihn wirklich interessieren würde wie es mir geht, dann soll er mich anrufen (und es vielleicht auch mehr als einmal versuchen, wenn ich es nicht mitbekommen habe) oder mir einen Brief schreiben. ER weiß wo ich wohne, kennt meine Telefonnummer und auch meine Mail Adresse. Ich nicht.. Und wenn sie es ihm wirklich verbietet mit uns Kontakt zu haben, dann könnte er auch mal in seiner Mittagspause anrufen oder schreiben.
Meine Schwester und er haben ab und zu Kontakt, weil er auch noch die ganzen Baby-Fotos von mir hat und noch ein paar teure Bücher von meiner Mutter und wir die haben wollen, aber er kommt nicht um die Ecke die Sachen zu verpacken und bei der Post abzugeben. Er fragt meine Schwester auch wie es mir geht, aber sie sagt ihm dann nur das er mich das doch selbst fragen soll, aber er tut es nicht.
Ihn treffen oder mit ihm reden kann ich nicht. Ich weiß nicht warum aber ich glaub es tut mir einfach zu weh, zumal er mir auf meine Fragen keine Antwort gibt und nur rumdruckst. Das ist das was mich so verletzt er gibt mir keine Antworten auf meine Fragen und jedes mal wenn ich mit ihm gesprochen oder ihn gesehen habe, geht es mir sehr schlecht.
Ich halte das einfach nicht mehr aus, das jedes mal die Wunden wieder neu aufgerissen werden.

Sunny
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Gerda
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Gerda »

Liebe Sunny,

herzlich willkommen hier im Forum! :winken:

ich kann sehr gut verstehen, dass es so furchtbar schmerzhaft ist für dich, was du mit deinem Vater erlebt hast, erlebst bzw. nicht erlebst. Das tut mir sogar beim Lesen weh: dass es offenbar keine vertraute Beziehung mit Papa gegeben hat, seit diesem WEihnachten mit der Konzertkarte, dass es nicht mehr möglich war, mit ihm etwas Vertrautes zu tun und ganz besonders schlimm und schrecklich stelle ich es mir vor, dass er geheiratet hat, ihren Sohn eingeladen hat und nicht Euch und du nur um Ecken von der Hochzeit erfahren hast. Das nimmt mir den Atem!
Wie kann man als Vater seinem Kind so weh tun, frage ich mich. Aber ich glaube, ich weiß ein wenig, wie er das kann: er ist vermutlich nicht ein Mann der Tat, wenn es um seinen ganz eigenen Belange geht - die neue Frau kann ihn offenbar in eine Richtung bewegen - aber er ist nicht in der Lage, seine Vateraufgaben wahr zu nehmen und auch nicht in der Lage, das, was er damals angekündigt hat, einzuhalten. Warum? Er ist vielleicht so unsicher? Oder er "steht unter dem Pantoffel" seiner neuen Frau? Es wirkt sehr schwach, wie er sich verhält, auch wenn das in der Wirkung auf die furchtbar stark ist. Wie es wohl ihm damit geht, dass er dich und Euch so im Stich läßt und nicht zu dir und Euch steht? Vielleicht fühlt er sich schuldig und verdrängt alles, anstatt sich damit auseinander zu setzen?

Bei deinen Zeilen habe ich den Eindruck, dass es eine riesige SEhnsucht nach Papa gibt und eine ebenfalls große Abneigung, es mit ihm zu versuchen. Vielleicht, weil dir alles viel zu weh tut? Hast du schon mal darüber nachgedacht, jemand Außenstehenden zu Rate zu ziehen und um Hilfe zu bitten? Ich denke da an eine/n TherapeutIn oder eine Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche. Dort könntest du erst mal über diese schlimmen Schmerzen sprechen und sie dadurch ein wenig wandeln. Und vielleicht könnte da jemand auch mit dir und Papa zusammen sprechen. Jemand, der aufpasst, dass Papa dir nicht so weh tut und der vielleicht Papa auch unterstützt in seinen Ungeschicklichkeiten mit seiner Vaterrolle.

Alles LIebe schickt Dir von Herzen (und wenn du magst, :umarmen: )
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
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Sunny
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Liebe Gerda,
ich danke dir sehr für deine Worte. Gerne nehme ich auch die :umarmen: an. :)
Bei dem lesen deiner Zeilen war ich sehr froh das man es herauslesen kann was hier passiert und wie es sich anfühlt und das nicht nur ich bin die das als so unerträglich schmerzhaft empfindet. Ich brauchte wirklich einen Moment um wieder Fassung zu gewinnen.
Ich glaube bzw. bin mir ziemlich sicher das er "unter ihren Pantoffeln" steht, was mich sehr wundert, weil er früher genau das Gegenteil war. Er hat immer seine eigene Meinung gehabt und auch vertreten, was ich jetzt überhaupt nicht negativ meine, er hat sich nie "unterbuttern" lassen und ist immer seinen Weg gegangen und konnte auch oft andere davon überzeugen "mitzukommen" und seine Meinung war immer sehr geschätzt. Ich erkenne ihn so wie er jetzt ist nicht mehr wieder und bin mir sicher das sie dafür verantwortlich ist, aber die Frage die ich mir stelle ist: Wie hat sie diesen Menschen zu einem solchen, ich sag jetzt mal "Mitläufer", gemacht?
Ich glaube schon das ihn das verletzt wie es im Moment läuft. Er ist jemand der erstmal alles in sich hinein futtert und irgendwann platzt die Bombe. Die Frage ist nur: Wie?? In seiner Familie lief einiges schief, seine Mutter hat ihm nie wirklich liebe geben können und er wurde von ihr verachtet, sein Bruder und seine Schwester dagegen waren ihre Schätze. Seine Mutter hat auch ein oder zwei mal versucht sich umzubringen. Aber so genau weiß ich da auch nicht bescheid. Ich hoffe nur das es nicht in diese Richtung geht...
Ich habe ihm eine nette liebe neue Frau gewünscht, aber nicht diesen "Drachen"!! Ich hoffe sehr das er von ihr irgentwann wieder los kommt und wieder normal wird, aber die Scheidung von dieser Frau würde sehr sehr "schmutzig" werden, das ist jetzt schon klar!!

Eine Therapie ist nichts für mich. Ich mag das nicht einem wildfremden Menschen meine Geschichte zu erzählen und dann danach "analysiert" zu werden. Ich habe beruflich auch häufiger mit Psychologen/Seelsorgern zu tun, aber ich kann mit dieser "Art" von Mensch nicht. Ich möchte diese Menschen aber in keinster Weise verletzen oder ähnliches. Ich glaube das sie für viele sehr hilfreich sind, aber ich denke nicht für mich.
Trotzdem danke ich dir sehr für deinen Rat, Gerda.

Liebe Grüße,
von einer mal wieder sehr angeschlagenen
Sunny

PS: Ich hoffe mein Geschriebenes ist nicht ganz so wirr. ,)
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peter 1965
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von peter 1965 »

Hallo Sunny,

Eure Lage ist verzwickt und solange aussichtslos, bis zu dem Zeitpunkt, wo die Kommunikation wieder beginnt.

Manchmal leben sich die Eltern auseinander und die Schuldfrage ist zweitrangig, da es doch meistens beide Seiten der Eltern sind, die Fehler gemacht haben. Meistens ist es die Situation der Wertschätzung einander. Beide Seiten vermissen etwas, manchmal traeumt man seinen urspruenglichen Zielen hinterher, etc. ... Die Freundin (oder jetzt Frau) Deines Vaters ist sicherlich unschuldig.

Ich kann Deine Seite gut verstehen. Du bist enttaeuscht darueber, dass die Familie zerbrochen ist und nachdem Diskussionen fruchlos waren, ist alles zerbroeselt. Dein Vater hat Recht damit, dass er Dein Vater immer bleiben wird. Jeder macht Fehler und man muss auch einander verzeihen koennen.

Mein Vorschlag: Besuche Deinen Vater und erzaehle ihm Deine Sorgen und Ängste. Vielleicht kann er sie nicht verstehen. Vielleicht ist auch er dann in der Lage, Dir seine Sorgen und Ängste mitzuteilen, sodass ihr einander mehr Verständnis aufbringt. Vielleicht druckst Du ihm einfach auch nur Deinen geschriebenen Thread auf und schickst ihm Deine Sorgen als E Mail, damit er sich im Vorfeld seine Gedanken machen kann.

Ich glaube ganz sicher, dass er Dich immer noch doll liebt und er Dich und Du ihn brauchst.

Ich wünsche Euch viel Glück in der Hoffnung, dass ihr neue Wege findet.

Alles Gute.
Peter
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Gerda
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Gerda »

Liebe Sunny,

nein, dein Geschriebenes ist gar nicht wirr. Schade, dass du solche Vorurteile gegen Therapeuten hast; denn meine Erfahrung ist da ganz anders. ich gehe auch gerade in Therapie, seit etwas mehr als einem Jahr. Es tut mir sehr gut und die Erfahrungen, die du dir vorstellst, mache ich da nie. Meine Therapeutin begleitet mich, wenn ich etwas Trauriges erzähle, und davon habe ich sehr viel in meinem GEpäck im Moment. Sie hört mir einfach zu und ist da und dadurch, dass ich schon eine Weile hingehe, ist sie mir auch nicht mehr wildfremd, sondern sehr vertraut. ich erzähle ihr wirklich alles und sie hat noch nie etwas Blödes Analysierendes gesagt. Wenn sie etwas sagt, dann fragt sie "könnte es vielleicht sein....." und macht mir immer ganz deutlich, dass es eine Hypothese ist und es an mir liegt, ob ich dem zustimmen kann oder nicht. Ich kann mir aber vorstellen, wenn man einen so extrem schweren Vertrauensbruch, wie du durch deinen Vater, erlebt hat, dass es dann sehr schwer ist, einem Therapeuten auch nur ein winziges bisschen Vertrauensvorschuß zu geben. Und dann kann es natürlich auch nicht hilfreich werden.

Die neue Frau muss ja wirklich schlimm sein. Du nennst sie einen Drachen. Aber wie kommst du darauf, dass sie ihn zu etwas gemacht hat, was er gar nicht ist? Wenn er doch jemand war, der für sich einstehen konnte? Dann hat er sich selbst doch darauf eingelassen? Ich wäre da nicht so gnädig mit meinem Vater und würde eine andere Person dafür verantwortlich machen, dass er sich so negativ entwickelt hat. Ich würde die Verantwortung nur bei ihm lassen, denn ER ist derjenige, der sich nicht um seine Töchter kümmert. ER ist der Vater und es ist SEINE Aufgabe, dazu zu stehen. Das, was du über seine Lebensgeschichte schreibst, klingt sehr schlimm und es könnte auch etwas erklären, warum er so geworden ist und warum er sich auch - vielleicht aus Verlustangst? - auf so viel Schwieriges mit der neuen Frau einläßt. Aber es entschuldigt nichts. Er ist Vater und egal, was er erlebt hat, er sollte dazu stehen und sich mehr dafür interessieren, wie es dir geht und mehr für Eure Beziehung einstehen!

Viele liebe Grüße :umarmen:
Gerda
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Sunny
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Hallo Peter,
ich bin meinem Vater nicht mehr böse das er uns verlassen hat, natürlich wünscht man sich eine "normale" Familie, aber mittlerweile ist es "okay" geworden. Ich bin nur froh und sehr dankbar das ich in einer intakten Familie aufwachsen durfte und nicht wie viele andere hier, schon in ganz jungen Jahren die Trennung der Eltern miterleben musste.
"Verzeihen" kann ich ihm seinen Auszug, aber nicht sein Verhalten. Vorallem nicht das an dem besagten Weihnachten.
Ich kann mit ihm kein Gespräch führen wenn er nicht mit der ganzen Geschichte ans Licht rückt. Ich habe von ihm keine Antworten auf meine Fragen bekommen, die ich ihm gestellt habe als wir noch Kontakt hatten und jedes mal in sein Gesicht zu sehen wenn er etwas sagt, erzählt oder versucht zu erklären und genau zu wissen es ist nicht alles was er sagt oder es ist sogar noch eine Lüge, diese Kraft habe ich nicht mehr. Jedes mal aufs neue weitere Enttäuschungen und Verletzungen einzustecken, das hält kein Mensch aus..
Trotzdem danke ich dir herzlich für deinen Beitrag! =)


Liebe Gerda,
vielleicht liegt es daran, das ich es noch nicht übers Herz bringe so schlecht von meinem Vater zu denken, das wirklich ER an seinem jetzigen Verhalten schuld ist und nicht sie. Vielleicht schimmert in mir noch ein Funken der Hoffnung auf eine Kertwendung.
Vertrauen haben gegen über anderen Menschen und vor allem Männern ist schwer geworden. Es dauert halt vieeel länger als Früher. Meist wird mir erst im nachhinein bewusst das ich oft automatisch auf Abstand gehe, sobald ein Mann versucht mit mir zu flirten oder ähnliches. Vielleicht ist das mein unbewusst angeeigneter Selbstschutz.

Ich finde es schön das du für dich in einer Therapie Unterstützung finden kannst bei deinen Problemen und Sorgen.
Darf man fragen wie du das erste Mal den Weg zu einer Therapeutin gefunden hast und wie es für dich war?

Liebe Grüße und lass dich mal feste :umarmen:
Sunny
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Hallo ihr Lieben,

heute ist Heilig Abend und es sind nur noch wenige Stunden bis der ganze Trubel so richtig startet.
Ich konnte schon einige Nächte nicht mehr richtig schlafen, mag kaum irgendetwas essen, der ganze Weihnachtswahnsinn auf den Straßen macht mich verrückt. Unseren Baum möchte ich auch am liebsten an der Spitze packen und vom Balkon schleudern.
Irgendwie kocht es im Moment wieder extrem in mir. Zu Hause ist es auch total anstrengend und ich möchte am liebsten meine Sachen packen und gehen.
Meine beste Freundin ist auch schon seit mehreren Wochen sehr abweisend zu mir. Warum weiß ich nicht. Wenn ich sie frage oder ihr ne SMS schreibe ob wir was zusammen unternehmen wollen kommt nur immer "Keine Zeit und auch keine Lust" manchmal auch sowas wie ".. habe wichtigere Dinge zu tun!" Hallo?! Da kann sie mir ja gleich ein Messer in die Brust rammen, löst das gleiche Gefühl aus!!
Ich habe Angst sie zu verlieren!!! Denn sie ist die Einzige der ich mich wirklich anvertrauen konnte, weil wir uns sehr ähnlich sind und auch beides Scheidungskinder und wir ohne viele Worte den anderen verstehen und wissen wie derjenige sich fühlt.
Eigentlich wollte ich heute bzw. gestern zu ihr fahren und ihr ihr Geschenk vorbei bringen aber ich konnte irgentwie nicht. Ich glaube das Gefühl von Ungewissheit ist für mich im Moment besser zu ertragen als das Gefühl sie verloren zu haben. Ich werde aber nach den Feiertagen zu ihr fahren, das habe ich mir fest vorgenommen, denn die Feiertage sind für uns beide sehr gefühlsbeladen dieses Jahr.
Mir geht es mal wieder nicht gut und es ist auch sehr tränenreich zurzeit, aber ich bleibe tapfer und bringe die Weihnachtstage auch irgentwie über die Runden.

Liebe Grüße,
Sunny
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Gerda
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Gerda »

LIebe Sunny,

es tut mir leid,dass dein Weihnachten so tränenreich ist und auch, dass es sogar mit der besten Freundin nicht im Lot ist. So sollte es nun wirklich nicht sein: Weihnachten voller Tränen und dann ist niemand da, mit dem sie geteilt werden können? Ach Mensch! :umarmen:

Wohin würdest du denn gehen, wenn du deine Sachen gepackt hast? Gibt es einen Ort oder Menschen, wo du gerne wärst?

Ich habe jetzt erst deine Frage vom 23. 11. gelesen und will sie dir gerne noch beantworten - falls es dich überhaupt noch interessiert:

Ich habe erst mal rumtelefoniert, bei welcher Therapeutin ein Platz in nächster Zeit frei wird. Ich hatte dann ganz bald ein Vorgespräch. In dem Vorgespräch habe ich gesagt, was ich mir wünsche für eine Therapie und was ich mir auch von ihr wünsche. Sie hat so reagiert, dass ich einen sehr guten Eindruck hatte. Sie war mir nicht so besonders sympathisch komischerweise, sondern ich hatte das Gefühl, mit ihr könnte das gehen, sie wirkt kompetent. und dann waren 3,5 Monate Wartezeit. In der Zeit habe ich mir erst mal überlegt, woran ich in der Therapie arbeiten möchte und was ich gerne verändern möchte in meinem Leben. Dann habe ich etwas aufgeschrieben mit der Überschrift "Was eine Therapeutin von mir wissen muss, um gut mit mir Psychotherapie machen zu können". Das habe ich ihr in der ersten Stunde gegeben. Das hat das Kennenlernen etwas verkürzt, weil sie dann schon wußte, wo die Probleme liegen und wie es mir damit geht.

Ich bin von Anfang an sehr gerne dorthin gegangen, aber ich hatte auch anfangs Angst, sogar zuerst richtig große, denn sie war ja fremd und es ging darum, mit ihr über so persönliche Themen zu sprechen. Das fiel mir schwer, aber ich wollte ja etwas verändern in meinem Leben. Nach einer Weile lies die Angst nach und jetzt freue ich mich einfach nur auf jede Stunde.

Alles alles LIebe :umarmen: schickt dir
Gerda
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Re: Warum bist du so verändert, Papa?!

Beitrag von Sunny »

Liebe Gerda,

danke für deine :umarmen: . Habe den Tag einigermaßen gut über die Runden bekommen. Es gab zwar zwischendurch ein paar harte Momente, aber es war zum Glück nicht ganz so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Jetzt noch die restlichen zwei Weihnachtstage über die Runden bringen und dann ist auch schon wieder alles vorbei.

Wohin ich gehen würde, ich weiß es nicht genau. Spontan würde ich erstmal sagen ganz weit weg. Sobald ich die mir vertraute Umgebung verlasse geht es mir besser. Vielleicht, weil ich dann abschalten kann und mich auf das Neue konzentriere. Ich verspüre in solchen Situationen aber oft den Drang "nach Hause" zu wollen, aber dieses Zuhause wie ich es mir wünsche und es kannte gibt es einfach nicht mehr. Seit dem Tag wo mein Vater auszog hatte ich vom Gefühl her kein Zuhause mehr. Es fühlt sich einfach nur nach einem Ort an wo ich lebe, der mir aber nicht mehr dieses Gefühl von Geborgenheit und Schutz gibt. Wirklich wohl fühle ich mich am Meer. Ich kann noch so traurig oder schlecht gelaunt sein, sobald ich am Strand stehe auf das Meer blicke und das Rauschen der Wellen höre geht es mir wieder richtig gut. Vielleicht, weil ich mit dieser Umgebung schöne Zeiten verbinde von einer intakten und fröhlichen Familie, da wir früher in den Sommerferien immer in einem Zeltlager an der Ostsee waren.

Natürlich interessiert mich das mit der Therapie noch. Ich hätte allerdings nicht gedacht das das so lange dauert bis eine Therapie beginnt oder das es gar nicht so leicht ist überhaupt einen Platz zu bekommen.
Kommen einem da nicht wieder Zweifel auf ob eine Therapie das richtige für einen ist, wenn man diese Wartezeit hat? Oder ob man mit der Therapeutin zurecht kommt? Darf ich fragen wie du dich nach deiner ersten richtigen Sitzung (Nennt man das so?) gefühlt hast?

Hoffe du hattest ein schönes Weihnachtsfest und wurdest auch ein wenig beschenkt! :)
Danke und fühl dich mal lieb :umarmen:

Liebe Grüße,
Sunny
Ein Freund ist jemand, der dein Lachen sieht und trotzdem weiß das dein Herz weint...
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