Vater versteht meine Sorgen nicht

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
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2Mäuse~Mama
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Vater versteht meine Sorgen nicht

Beitrag von 2Mäuse~Mama »

Hallo,Ich heisse Steffi , bin 35 Jahre und bin seit 7.2. getrennt lebend, mein Noch-Ehemann ist ausgezogen, wir haben 2 süßte Töchter, Janina-Lea (6)und Fenja Talea (3). Ich hatte lange mit mir gekämpft, ob ich in der ungeliebten Ehe weiter ausharre, bis die Kinder gross genug sind, aber es kam eher zur Ausprache, so das wir nun getrennte wege gehen. Mein Ex hat eine neue Partnerin, mit der ich mich gut versteh und mich auch über meine Kinder austausche, da ein baldiges Ttreffen ansteht, habe kein Stress mit Ex und Co. ist alles super.......ABER.... nu kommt das Aber. Ich hatte mir das erst so vorgestellt, das er nebenan in der leeren Wohnun wohnen kann, da er nu weiter weg wohnt. Er kam am WE, Kinder liefen rüber, dann wieder zu mir und wieder rüber. Nun habe ich auch einen neuen Mann kennengelernt, der selber Vater von 3 süßen kids ist und mich zum Nachdenken brachte. Ist es für die Kinder gut, das sie so hin und her pendeln? Können sie ihren Vater komplett nutzen, wenn ich in der Nähe bin? Ist es für meine Mäuse gut so? Ich habe alle Fragen mit Nein beantwortet und den entschluss gefasst, das er woanders hin muss und die Kids holen soll. Habe dies mein Ex in Ruhe am Tele mitgeteilt, da er beruflich immer unterwegs ist und nicht mal regelmässig die Kinder sehen kann. Das einzige, was von ihm erst kam: Tickst du jetzt ab? *öhm* Nee, aber nachdem ich mehrmals versucht habe, ihm meine Gründe vorzutragen, hielt er mir erstmal vor, den kids würde es gut gehen....Er hat se noch net ma gefragt.
Warum will er nicht verstehen, das es für ihn besser ist und für die Kinder. Ok, ich hätte dann ma ein oder 2 Tage frei, aber das ist Nebensache ^^ .
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röschen
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Re: Vater versteht meine Sorgen nicht

Beitrag von röschen »

Hallo Steffi,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier! :)

Wenns für dich doch akzeptabel gewesen wäre und euer Verhältnis bisher so gut und unkompliziert war, verstehe ich auch nicht so ganz, warum es nicht funktionieren sollte - außer eben dein Freund hätte Schwierigkeiten damit.

Nichts schöneres für die Kinder und die Väter wenn die Nähe erhalten bleibt. Feste Absprachen über z.B. freie Tage könnte man ja immer noch treffen.

Der Große meines Mannes hat zwar nicht nebenan aber immerhin nur um die Ecke gewohnt. In all den Jahren (mittlerweile 13!) haben wir so viel mehr an seinem Alltag und er an unserem mitterleben können, als das bei jedem (abgesprochenen) Wochenendbesucher der Fall gewesen wäre.
Da er ab einem gewissen Alter ganz alleine, einfach nur mal so, nach dem Spielplatzbesuch, nach der Schule....etc. bei uns klingeln und vorbeischauen konnte, hat ihn hier, obwohl er nie ganz bei uns lebte, zu einem vollwertigen (blöder Ausdruck, aber mir fällt gerade kein anderer dafür ein) Familienmitglied gemacht.

Vielleicht kannst du ja nochmal genauer schildern, wo deine Bedenken liegen?

Liebe Grüße erstmal =)
röschen
MarliJo

Re: Vater versteht meine Sorgen nicht

Beitrag von MarliJo »

Hallo Steffi,

herzlich willkommen hier in diesem Forum !

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist eure Trennung ja noch nicht sehr lange her und "trorzdem" habt mit der bisherigen Lösung ja recht gut leben können.
Es ist immer gut, wenn man sich mit mehreren Blickwinkeln auseinandersetzt, die von "Unbeteiligten" von Außen an einen herangetragen werden - und die Denkanstöße des Mannes, den du kennen, und vermutlich schätzten gelernt hast, sind ganz sicher ein paar Überlegungen wert.
Ich kann dir nur meine Sicht der Dinge erläutern und meine eigenen Erfahrungen wiedergeben. Es kann sein, dass die nicht "passen", waas deine beiden kleinen Mädchen angeht und ich wei ja auch nicht, wie es euren Kindern bislang mit der bisherigen Regelung ging- vielleicht magst du da noch mehr drüber schreiben ?

Die Fragen, die du dir selbst alle mit Nein beantwortet hast, kenne ich in ähnlicher Weise auch. Meine beiden Kinder sind jetzt 6 und 10 und meine Ex-Lg und ich betreuen sie, seit wir uns vor drei Jahren getrennt haben, im wöchentlichen Wechsel. Immer wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme, die mich nicht kennen und die dann von meiner Trennung und den Lebensumständen, die sich für meine Kinder und mich daraus ergeben haben, erfahren, fragen fast immer scheinbar verwundert, wie denn die Kinder damit zurecht kommen. Klar, das ist und bleibt eine berechtigte Frage, denn den Kindern wird durch die "Wechselei" ja doch auch eine Art Heimatlosigkeit abverlangt. Und auch klar,..am liebsten hätten sie es, wenn wir Eltern wieder zusammen kämen, weil es für Kinder einfach kaum etwas heileres gibt, als Mama und Papa vereint mit ihren Kindern- Ursprungsfamilie eben Nur das gibt es eben nicht mehr und für mich stellt sich die Frage nah dem Zweitbesten Weg für sie- das ist bei uns bislang eben das Wechselmodell. Das ist nicht frei von (Anfang)schwierigkeiten gewesen, doch es fügt sich vieles und die Kinder erleben Mama und Papa als gleichberechtigte Eltern und müssen ""nur"" darauf verzichten, dass Mama und Papa kein Paar mehr sind.
Und,.. sie haben gelernt (so glaube ich), dass sie sich trotz Trennung noch auf ihre Eltern verlassen können, dass sie gern kommen dürfen, aber auch gern wieder zum anderen Elternteil gehen dürfen.

Eure Kinder sind ja auch noch sehr jung und ich glaube, dass es ihnen nichts ausmacht, "ganz schnell" und nach ihrem Belieben, zwischen euch Eltern hin und herzu pendeln und sich mal in deiner und mal in Papas Wohnung aufhalten. KInder sind viel flexibler in dieser Beziehung, als wir Erwachsene uns das vorstellen (können/möchten?),...solange die Kinder das "dürfen". Ich meine mit diesem "dürfen", dass die Kinder das Gefühl haben, >ich darf mich so verhalten, darf zu Mama UND zu Papa, darf beide gleich lieb haben<.
Natürlich soll das so sein, wirst du vermutlich sagen, liebe Steffi. Nur, wird es auch so bleiben, wenn Papa die Wohnung verlassen soll und Papa sich verletzt zurückgedrängt fühlt, weil er (ob zu Recht oder zu Unrecht) um seine Anteile an seinen Kindern fürchtet ?
Vielleicht magst du dich fragen, was eure Mädchen durch die geplante Veränderung gewinnen und was sie verliereren können und ob du und dein Noch-Mann auch zukünftig noch so eine verlässliche Größe darstellen könnt, wie bislang?

Da die Entscheidung, wie der Umgang der Kinder zwischen euch Eltern ja doch von großer Tragweite (im wahrsten Sinne des Wortes) ist, fände ich es übrigens auch angemessener, wenn du dieses Thema nicht per Telefon und auch nicht zu vorschnell mit dem Vater regeln würdest. Es ist ja toll, dass ihr nach der <trennung ein so entspanntes Verhältnis habt, wovon ganz sicher auch eure Kinder profitieren.

Viele Grüße
MarliJo
2Mäuse~Mama
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Registriert: 28. März 2010 23:04

Re: Vater versteht meine Sorgen nicht

Beitrag von 2Mäuse~Mama »

Ich tele jeden Tag mit ihm und seiner neuen, ich versteh mich gut mit beiden, das steht ausser Frage.
Aber er nutzt die ZEit nicht sinnvoll mit den kindern, denen wird langweilig, kommen wieder zu mir und das wars dann. ER soll die Zeit nutzen, denn er kann nicht regelmässig dasein. Und alles bleibt an mir hängen, wenn die Kids dann herkommen und mir sagen, das Papa gemein ist. Er würde ja keine Zeit haben. Wenn er aber die Kinder abholt und nicht mehr nebenan ist, muss er sich mit ihnen beschäftigen. Ich hoffe, das es net zu negativ rüberkommt, er is wirklich ein lieber Kerl, aber in dieser Hinsicht schluddert er. In der Ehe waren die Kids eher nervig für ihn, ab und an hatte er für die Große net mal ein liebes Wort, sowas tut weh als Mama, daher kam es überwiegend zum Bruch, da ich der Meinung war, das er nicht für eine Familie bereit wäre. Ich glaub ich denk einfach zuviel , aber er soll den Kids net wehtun, indem er sie immer nur enttäuscht

edit: ok, nachdem ich nun lange über meine Antwort nachgedacht habe, habe ich gemerkt, das ich einfach nur Angst habe, das er sie wieder enttäuscht.
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Gerda
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Re: Vater versteht meine Sorgen nicht

Beitrag von Gerda »

Liebe Steffi,

herzlich willkommen hier im Forum! :winken:

Ich verstehe gut, dass du es gerne hättest, dass du auch mal etwas Zeit hast, wo du dich nicht um die Kinder kümmern mußt. Sie sind ja noch sehr klein und ich weiß, dass das eine anstrengende Zeit ist. Vielleicht ist das auch klar zu besprechen mit dem Papa? Denn natürlich wäre es aus Sicht der Kinder am schönsten, wenn sie so hin und her wechseln könnten, wie es gut für sie ist. Und vielleicht kannst du auch einfach dann, wenn laut Absprache die Kinder bei Papa sind, einfach weg sein. Dann hättest du Zeit für dich.

Deine Angst, dass er den Kindern immer weiter weh tut, so wie vor der Trennung auch, kann ich auch gut verstehen. Ja, das tut einem auch als Mutter weh. Aber das ist sicher egal, wo er wohnt, er wird kein anderer Mensch dadurch, dass er woanders wohnt?

Vielleicht wäre es auch möglich, eine Beratung in einer Familienberatungsstelle zu machen, wo du über deine Bedenken sprichst, wo du Angst hast ,dass er den Kndern weh tut?

Alles Gute wünscht dir und Euch
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Bolz
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Re: Vater versteht meine Sorgen nicht

Beitrag von Bolz »

Hallo Steffi,

es kommt auch bei allem immer darauf an, sich in die andere Seite hereinzuversetzen. Wie würdest Du Dich fühlen, wenn jemand komplett bestimmt und über Dich urteilt. Würdest Du Dich freuen wenn Dich jemand vor vollendete Tatsachen stellt ?

Ohne Dich zu kennen möchte ich einfach meine Gedanken dazu äußern. Viele meiner Bekannten sind auch Mütter und ihnen könnte es NIE jemand recht machen, auch wenn sie das selbstverständlich NIE zugeben könnten und würden. Wieso urteilst Du darüber wie wohl sich die Kinder bei Ihrem Vater fühlen ? Kann es auch noch einen anderen Grund geben, dass sie dann wieder zu Dir wechseln ? Vielleicht dürfen sie bei Dir mehr, bekommen mehr Süßes, oder 1000 Gründe was es sein könnte.

Ich würde mich an Deiner Stelle jedenfalls nicht wundern dann Dein Ex sauer ist wenn DU allein etwas beschließt, was so tiefgreifend in sein Leben einschneidet wie ein Umzug. Er wird sich hilflos fühlen und verzweifelt sein, weil er dagegen wohl nichts machen kann wenn Du es durchsetzt. Wie würdest Du Dich fühlen ?

Gruß
Bolz
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