Jasmin-nicht schöne News!

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Ninja

Jasmin-nicht schöne News!

Beitrag von Ninja »

Hallo,

wie ihr ja alle wißt, ist Jasmin letztes Jahr im September wieder zurück zu ihrer Mutter gegangen...
Mein Mann war wohl doch mehr verletzt, als er zugegeben hat, denn bis vor 1 Woche hatte er keine Lust auf Kontakt zu ihr. :(

Vor ein paar Tagen haben wir das erste Mal seit Monaten wieder Kontakt zu meiner Schwiemu, da gab es gewisse Differenzen, so das wir keinen Kontakt mehr hatten. Zu Jasmin auch nicht. So haben wir nichts mitbekommen was los ist...
Jetzt hatten wir eben wieder Kontakt zu Schwiemu (morgen besuchen wir sie, was für ne Überraschung für Jana) und sie erzählte uns, das es Jasmin zuhause bei ihrer Mutter gar nicht gut gehe. Sie hat zwar ein eigenes Zimmer aber sie wird wohl häufig geschlagen... Die Mutter weiß sich mal wieder nicht anders zu helfen.... :(
Meine Schwiemu sagte, das wohl schon öfters was vorgefallen ist. Es wurde nämlich vom JA gesagt, wenn nochmal was vorfällt, muss Jasmin ins Heim :oah: Nun finde ich, das sie jetzt extra nichts sagt, weil sie natürlich da nicht hin will, die Mutter weiß das, so kann sie sie munter weiter haun...
Mehr weiß ich noch nicht, es muss aber einiges geben, das hören wir morgen von Schwiemu...

Mein Mann hatte vorgestern Jasmin dran, sie war in dem Punkt sehr zurückhaltend, hat Angst der Papa geht zum JA.... Am 15. Mai ist großer Geburtstag von der Oma meines Mannes. Da ist Jasmin von Freitag- Sonntag bei Schwiemu und somit auch dabei. Ich bin gespannt...

Mein erster GEdanke war, da muss man doch helfen können, aber wie ? Und wer?

Schwiemu und ihr neuer Freund möchten, wenn möglich, Jasmin sobald sie 14 ist zu sich holen...

Ratlose Grüße
Simone
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Ansa
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Re: Jasmin-nicht schöne News!

Beitrag von Ansa »

Liebe Simone,

auch wenn Du mir das übel nimmst, aber genau so etwas in der Art war doch, nach allem was gewesen ist, vorhersehbar? Die Probleme bestehen doch schon länger - und das sie es bei ihrer Mutter nicht gut hat, was doch einer der Gründe, weshalb ihr sie damals zu Euch genommen habt.

Es wird für Jasmin, denke ich, keine "einfache" Lösung mehr geben. Sie hat, in meinen Augen, viele Dinge gelernt, die sie nicht hätte lernen sollen - dazu gehört vor allem auch, das die sie umgebenden Erwachsenen nicht verlässlich sind. Von daher halte ich es auch für sehr schwierig, wenn sie zu "älteren" Bezugspersonen kommt - ich weiß nicht, ob Großeltern in solchen Situationen nicht sehr schnell überfordert sein werden. Es sollte, wenn sie woanders lebt, etwas sein, das ihr Sicherheit, Konsequenz und Dauer bietet, Zuverlässigkeit, damit sie ankommen kann.

Kinderheime sind heute besser als ihr Ruf - sie bieten misshandelten Kindern Schutz und vor allem Ruhe vor den hin- und her reissenden Erwachsenen, die sich nicht einigen können und dem Kind immer mehr aufbürden, anstatt ihre Verantwortung wahr und ernst zu nehmen. Und da beziehe ich die zuständigen Ämter ausdrücklich mit ein. Sie braucht Menschen, die damit umgehen können, wenn sie wieder beginnt, das ein oder andere zu testen, wenn sie zurück zu Mama will und die diese Dinge fachlich mit Abstand betrachten und nicht persönlich nehmen.

Viele Kinder die solche Erfahrungen machen, leiden nämlich nicht nur unter den Großen, sondern auch unter sich selbst. Sie beziehen das was passiert auf sich und beginnen sich schlecht zu fühlen - und dann wollen sie das - unbewusst - verfestigen und beginnen sich schlecht zu verhalten, weil sie meinen, das entspräche allen Erwartungen und so beginnen Kreisläufe aus denen Kinder allein und ohne professionelle Hilfe nicht mehr heraus kommen können. Normalerweise haben die JuA den Schutz des Kindes zur Aufgabe und im Auge. Mitunter auch den Schutz vor den Erwachsenen. Das was Du geschildert hast, klingt aber auch nicht danach, als wenn das JuA sehr kompetent handeln würde? Bzw. gehandelt hat.

Bloss denke ich auch, das bevor ein Heimaufenthalt in Frage kommt, die leiblichen Verwandten Vorrang haben. Es ist gesetzlich auch so geregelt, das ein Kind, ohne die Zustimmung der Sorgeberechtigten (das ist wohl die Mutter) weder in ein Heim gebracht werden darf, noch bei jemand anderen leben darf, außer wenn akute Gefahr für das Kindeswohl besteht. Nur in so einem Fall dürfen die Ämter, auf Anweisung eines Richters, gegen den Willen der Erziehungsberechtigten handeln. Selbst alle angebotenen Hilfsmassnahmen der Ämter können nur mit Zustimmung der Mutter statt finden. Aber für derartige Auseinandersetzungen gibt es Fachanwälte. Also hängen die Dinge an der Mama - wir wissen wie sie reagieren wird - erst mit Aufatmenen und dann "will mein Kind wieder" und dieses wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit exakt das tun wollen - zurück zu Mama.

Misshandelte Kinder neigen dazu, sich den misshandelden Eltern zuzuneigen und die Schuld für deren Verhalten bei sich zu suchen..... nun ist Jasmin nicht mehr so klein, meiner Ansicht nach bestehen in solchen Fällen immer Beeinträchtigungen und Gefährdungen des Kindeswohls, aber auch ihr Wille wird da eine Rolle spielen und wenn sie nicht weg will - sind die Möglichkeiten noch geringer, etwas von außen zu tun.

Das ist unglaublich schwer, für Euch alle...... aber ich denke bestimmt, das kurzfristige Lösungen keine guten Lösungen sind.

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Ninja

Re: Jasmin-nicht schöne News!

Beitrag von Ninja »

Natürlich war das klar das es so kommt. Keine Frage.

Steht auch nicht zur Debatte, aber was hätten wir denn machen können damals? Nichts. Sie war doch gleich beim Anwalt und wenn das Kind nciht will, hätten wir eh keine Chance gehabt. Ist ja auch egal. Es ist wie es ist.

Nein es wird für sie keine einfache Lösung mehr geben. bei uns hätte sie schwerere aber gewaltfreie Lösung gehabt. Sie wollte die einfach, die jetzt leider mit Gewalt verbunden ist.

Meine Schwiegermutter kenn ich lange und denke das sie das gut meistern würde wenn Jasmin bei ihr wäre. Sie ist einfach anders. Aber obs überhaupt soweit kommt, keine Ahnung. war ja erstmal nur so gesagt.

Ist Gewalt kein Grund fürs Kindeswohl? Und die Mutter würde sie doch (wieder) mit Kusshand weggeben ins Heim. Wollte sie doch schon mal machen. Eigentlich müßte (wie immer) mein Mann auch ein Wörtchen mit reden dürfen, aber das hat noch nie jemanden intressiert.

Alles blöd, wie immer.
Jetzt werden wir erstmal hören was die Schwiemu heute nachmittag sagt
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Ansa
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Re: Jasmin-nicht schöne News!

Beitrag von Ansa »

Liebe Ninja,

Ihr hättet nicht viel anders machen können - solange die Mama das alleinige Sorgerecht hat, solange ist sie diejenige, die schalten und walten kann, wie sie will. Und wenn das JuA seine Akten nicht ordentlich führt und die Sachbearbeiter wechsen, dann geht einfach viel verloren. Und wenn sie ihre Rechte kennt, dann weiß sie, was sie tun kann und wie sie handeln kann.

Gewalt ist in jedem Fall eine Kindeswohlgefährdung - nur, was wird Jasmin antworten, wenn sie befragt wird? Was wird sie sagen? Möglicherweise "alles nicht so schlimm......" und wenn sie dann weder deutliche Spuren aufweist, noch andere Verletzungen hat, kann man wenig tun. Leider - oder auch gut so, denn es könnte ja doch alles anders sein. Die JuÄ erleben da eine Menge Dinge, die einem echt schwer fallen zu glauben.

Ich werde in meinem Studium ja darauf vorbereitet, das es eben auch die andere Seite gibt, die Mütter die lügen, das sich die Balken biegen, nur um einen Keil zwischen Vater und Kinder zu schieben - da werden Behauptungen aufgestellt, die der andere zwar empört von sich weist, die man aber nicht beweisen kann und dann muss man danach handeln, was man sieht oder seinem Gefühl vertrauen, aber das ist schwer.

Würde die Mama das tun? Mit Kusshand ihr Kind ins Heim geben? Was wäre daran die allerschlimmste Vorstellung für jeden der Beteiligten? Und, offen gesagt, in so einem Fall würde ich als Vater auf Sorgerecht klagen - da würde ich alles tun, was ich tun könnte und darüber gilt es nachzudenken. Oder ist es ein Druckmittel der Mutter, eines, dass das Kind still hält und eines, das allen anderen Angst macht? Wie hoch ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen zu schätzen?

Vielleicht ist der einzige und vernünftige Weg, das Kind regelmässig zu sich zu holen, es zu stärken und ihm Mut zu machen und hoffen, das es von allein zum JuA geht und um Inobhutnahme bittet, wenn es soweit sein sollte. Das ist das Einzige, was gegen den Wunsch der Mutter, durchsetzbar ist. Wenn Jasmin sagt "bei Mama will ich nicht mehr leben, gar nicht mehr!" dann haben alle anderen wieder eine Chance - aber, ist sie so stabil? Kann sie das, sich gegen die Mama (die sie ja doch von Herzen liebt) durchsetzen und ihr sagen "Du nicht mehr!" oder fällt sie beim ersten Kontakt wieder um?

Alles schwierig, keien Frage...... ich wünsche Dir und Euch trotzdem auch gute Momente, heute Nachmittag.

Liebe Grüße
Ansa
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