Wie kann ich meinen Kindern helfen???

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Thomas72
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Wie kann ich meinen Kindern helfen???

Beitrag von Thomas72 »

Über meine grobe Situation hatte ich ja an anderer Stelle bereits berichtet. "Meine" Schwierigkeiten mit der Kindsmutter sind das Eine Problem, hier habe ich langsam gelernt, ruhiger zu bleiben und die Schikanen zu ertragen. Außerdem hole ich mir Hilfe von Anderer Seite...

Allerdings geht es nun um die Probleme meiner Kinder zuhause, die sich verschärfen und sie veranlassen, selbst Hilfe beim Jugendamt zu suchen. Für mich Alarmsignal ersten Ranges und ich weiss nicht mehr wie ich mich verhalten soll.

Meine Ex-Frau baut seit Jahren (schon vor Trennung und Scheidung) ein riesiges Gerüst an Lügen und Nachrede auf. Schon früh hat sie versucht, insbesondere meinen Kleinen von mir fern zu halten. Ich möchte gar nicht ins Detail gehen, schon gar keine schmutzige Wäsche waschen, irgendwann war jedenfalls der Punkt erreicht, dass ich hiermit nicht weiter leben wollte und konnte.

Daß dies nach der Trennung noch schlimmer wurde, war nicht verwunderlich. Wie ich schon beschrieben habe, hat sie die Kinder und unbeteiligte Dritte so vom "bösen Vater und Ehemann" überzeugt, dass nicht nur der alte Freundeskreis meinen Kontakt gemieden hat sondern auch die Kinder sich immer mehr von mir entfernt haben. Sie waren damals auch erst 5 und 7. Es war soweit, dass ich nahe davor stand, den Kontakt abzubrechen, weil ich mir selbst eingeredet habe, ein schlechter Vater zu sein und die Kinder diesem Druck von zwei Seiten nicht mehr aussetzen wollte. Zu dieser Zeit war ich nur noch ein Wrack und mir war zum Heulen zumute. Die Kinder bedeuten mir alles!

Gott sei Dank hat mich meine damalige Lebensgefährtin aufgefangen und mir in dieser Situation zugeredet. Zwischenzeitlich war mein Sohn wegen Verhaltensauffälligkeiten in Therapie, es war für mich selbstverständlich, dass ich die Elterngespräche warnehme, situationsbedingt aber getrennt von der Mutter. Im Laufe der Zeit habe ich, bestärkt durch die Gespräche, wieder ein extrem inniges Verhältnis zu meinem Sohn aufgebaut - ohne meine "Große" zu vernachlässigen. Ich habe gemerkt, dass mein "Rückzug" - vermeintlich zum Schutz der Kinder - mindestens genauso falsch war, wie die mir verhasste Einflußnahme auf die Kinder.

Nach wie vor habe ich versucht, den Kindern die Situation zu erleichtern und dabei die Kindsmutter und ihre Schüsse verharmlost. Auch falsch, das weiss ich jetzt. Damit wurde ich wohl unglaubwürdig. Aber ich bin halt extrem harmoniebedürftig und habe nach wie vor geglaubt, so das Beste für die Kinder zu tun und ihnen den Druck zu nehmen, sich "auf meine Seite" schlagen zu müssen. Sie sollten zuhause auf ihre Art glücklich sein und bei mir eben auf eine Andere. Ich brauche nicht ins Detail zu gehen, aber die Schüsse und Lügen wurden immer schlimmer und deftiger. Letztlich lief es darauf hinaus, dass ich auf immer mehr Wochenenden verzichten sollte und "den Kindern doch auch an meinen Wochenenden die Aktivitäten zu ermöglichen die sie möchten"... letztere wurden ihnen aber nur von zuhause schmackhaft gemacht. Es gipfelte darin, dass die Kinder dafür belohnt wurden mich anzulügen, bzw. nur dann etwas bestimmtes unternehmen zu dürfen, wenn sie mir Dinge verschweigen oder mich belügen.

Es kam wie es kommen mußte: bestärkt durch die Therapie und den extremen Frust über die offensichtlichen Unwahrheiten über mich platzt es seit Wochen regelmäßig aus den Kindern heraus. Einerseits freue ich mich, daß sie sich mir anvertrauen, andererseits fühle ich mich vergleichsweise machtlos. Mir im Vertrauen gesagtes kann ich nicht einsetzen, rede ich mit der Mutter wird der Druck auf die Kinder nur noch schärfer. Die Schikanen unter denen sie leiden, machen mich nur noch wütend!

Nun gipfelt es darin, dass die Kinder - zumindest aber mein Sohn - sich unbedingt dem Jugendamt anvertrauchen möchte. Die Mutter hat beiden Kindern eingetrichtert, sie dürfen nicht selbst zum Jugendamt. Von mir erbetene Termine werden aus fadenscheinigen Gründen "abgeblockt".

In meiner Not habe ich diesen Sachverhalt selbst dem Jugendamt in einer Mail geschildert, Dies aber nur als "Freund" der Kinder und als Vermittler für eine Lösung. Ich selbst möchte nur, dass ihnen eine Plattform geschaffen wird um ihre Probleme an der richtigen Stelle anzubringen. Eine Antwort steht leider nach wie vor aus - und die Kinder leiden weiter. Der Therapeut kann - korrekterweise - auch nicht mehr als einen Gesprächstermin zusammen anbieten. Dies möchte mein Sohn aber wohl nicht. Er beharrt auf dem Jugendamt.

Ich bin langsam am Ende meiner Kräfte. Ich fühle mich so machtlos und werde von Dritten nicht als unparteiisch angesehen. Natürlich bin ich der Vater, aber wenn ich sehe, dass die Kinder leiden, muss ich auch als "Freund, Nachbar oder sonstwer" irgendwen einschalten können, der ausschließlich die Interessen der Kinder vertritt!!!!!

Sorry, musste mir Luft machen.... bin wirklich am Ende :-(
MarliJo

Re: Wie kann ich meinen Kindern helfen???

Beitrag von MarliJo »

Hallo Thomas,

die Situation die du beschreibst, ist wirklich fürchterlich und ich kann nachvollziehen, dass du wütend bist und dich machtlos fühlst.
Wenn es so ist, dass die Kindesmutter die Kinder derart instrumentalisiert, dass selbst dein Sohn das Bedürfniss hat, sich dem JuA anzuvertrauen, dann sollte es Mittel und Wege geben, das er das kann - möglicherweise in deiner Begleitung.
Die Mutter ist gesetzlich dazu verpflichtet, den Umgang mit dir zu unterstützen und zu fördern. tut sie das nachweislich nicht, würde ich dir empfehlen, dagegen rechtlich vorzugehen und einen behördlichen Beschluss zu erwirken. Schreibe alles ! auf, was dem Nachweis dienen könnte, dass deine Ex.Frau dir deine Kinder entfremdet.
An den Wochenenden, an denen sie dir den Kontakt versagt, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, deinen Kindern einen kurzen schriftlichen Gruß zu schicken (den du auch vor dem Absenden kopierst). Ich denke es ist wichtig für deine Kinder, dass sie spüren, dass du Interesse an ihnen hast - wenn die Mutter die Grüße abfängt und zurückhält,...eigen Dummheit und langfristig wohl ein Eigentor.

Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du an das JuA als ein "Freund" der Kinder herangetreten ?? Wenn es so ist, versteh ich das nicht ! DU bist ihr Vater und hast Rechte an deinen Kinder und das JuA sollte ein objektives Gehör für die Belange haben, die die Kinder angehen, sprich den Kontakt zu beiden Elternteilen "ungstört" ausüben zu dürfen !
Sofern es irgenwie möglich ist, rück das beim JuA zurecht (du kannts deine Beweggründe ja erläutern). Ich denke und hoffe, dass ein leibliches Elternteil beim JuA mit seiner eigenen Stimme wohl mehr erreichen können sollte, als ein "Freund" der Kinder. Natürlich bist du Parteiisch und das darfst du mener Meinung nach auch sein, solange du sachlich bleibst. Aber es wäre traurig, wenn das JuA nicht herausfinden und differenzieren würden, was für die Kinder gut ist.

Ich drück dir die Daumen !
MarliJo
Thomas72
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Re: Wie kann ich meinen Kindern helfen???

Beitrag von Thomas72 »

@MarliJo:
Danke für die guten Wünsche! Ich kann im Moment alles gebrauchen, was mich aufbaut.

Was meine Info an das JuA angeht: habe natürlich als "Vater" geschrieben und meine Sicht der Dinge geschildert. Trotzdem möchte ich klarstellen, dass es hier nicht um mich oder meine "Rechte" geht (die waren bereits bei einem Gespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter, meiner Ex und mir Thema) sondern mir ausschliesslich daran gelegen ist, dass die Kinder dort echtes Gehör finden. Schlimm genug, dass ein 10-jähriger Hilfsangebote eines neutralen Dritten ablehnt, der sich als "Vermittler" bei einem gemeinsamen Eltern-Kinder-Gespräch angeboten hat und bewußt ein Einzelgespräch beim Jugendamt sucht.
Ich bin hieran sicher etwas "Schuld", weil ich ihm den Rücken gestärkt habe und bestätigt habe, dass er sehr wohl das Recht hat sich selbst dort oder bei anderen Vertrauenspersonen Rat und Hilfe zu holen. Dies wurde ihm ja durch die KM verwehrt... leider.

Der Mitarbeiter hatte zwischenzeitlich auf meinen AB gesprochen, leider habe ich ihn eben nicht erreicht. Werde es weiter versuchen. Da meine Ex-Frau zwischenzeitlich zumindest insoweit "eingelenkt" hat, dass sie an einem gemeinsamen Gespräch MIT Kindern beim JuA teilnimmt, habe ich Hoffnung, dass die Kinder so endlich mal an der richtigen Stelle "Dampf" ablassen können.

Ich hätte es so gern gesehen, wenn die Beiden bei ihrer Mutter glücklich wären und ich ihnen auch auf die Ferne ein guter Papa bleiben könnte. Ärgere mich am meisten darüber, dass meine Ex-Frau das nicht einsieht. Für mich ist gerichtlicher Streit oder überhaupt der "bürokratische" Weg das Schlimmste was ich mir vorstellen kann.

Viele sagen mir "die Zeit spielt für Dich". Einerseits schön, andererseits hilft es meinen Kindern nicht aus dieser Sch.... Situation rauszukommen....

Melde mich wieder, sobald sich "was tut"...

Danke nochmal

T.
Thomas72
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Re: Wie kann ich meinen Kindern helfen???

Beitrag von Thomas72 »

Sch...., es kommt ganz anders :-( Es ist viel schlimmer als ich befürchtet hab. Hoffentlich habe ich jetzt nur genug Kraft um durchzuhalten!

Wie erwartet, müssen meine Beiden im Hinblick auf den anstehenden Termin beim Jugendamt etliche Repressalien der Mutter hinnehmen. Das war ihnen und mir bereits klar. Trotzdem waren die Kinder trotz ihres Alters bereits sehr vernünftig und fest entschlossen, mal "Tacheles" zu reden. Auch wenn das Amt ihnen kein persönlicher Anlaufpunkt unter "vier Augen" sein wollte (Gespräche würden bei Kindern in diesem Alter immer im Beisein der Mutter geführt, die Anwesenheit der Kinder ist immer von der Zustimmung beider Eltern möglich... finde ich alles etwas seltsam, warum gibt es dann ein "Nottelefon" für Kinder und Jugendliche???) wollen sie endlich auch zu Wort kommen.

Dies war am letzten Wochenende, also "meinem" Wochenende, etwas anders. Der Kleine wollte warscheinlich gar nichts mehr sagen, die Große brachte es dann auf den Punkt: "... die Mama hat gesagt, wenn wir alles sagen schlage ich Euch grün und blau ...". Ich habe keinen Anlass an dieser Aussage zu zweifeln: ich kenne meine geschiedene Frau leider nur zu gut. Ob sie es SO wahr macht oder nicht. Die Drohung allein wirkt, wie soviele Andere hinter die ich nun gekommen bin.

Ich versuche zwar, vernünftig zu denken und weiss schon jetzt, was ich machen werde. Trotzdem fühle ich mich nur beschissen. Fühle mich Machtlos und Unfähig, meine eigenen Kinder zu beschützen. Daß meine Ex grob mit den Kindern umgeht, weiss ich aus eigener Erfahrung. Nicht umsonst konnte ich mit ihr nicht mehr leben. Nach Außen dringt dabei natürlich nichts, dort hat sie ihre Maske auf...

Ich könnte einen Roman schreiben darüber... aber es würde ein schlechter. Ich weiss, dass ich in der Vergangenheit viel falsch gemacht habe, zu diplomatisch war, zu sehr nachgegeben habe in der Hoffnung, dass sich nach meinem Weggang alles ändert, versucht habe mich zurückzuziehen um etwas Druck von den Kindern zu nehmen. Ich kann es nicht mehr ändern. Das wird mein letzter Versuch sein, den Kindern zu helfen. Ich versuche, sie - auf fairem Weg - aus diesen Verhältnissen zu holen. Aber ich habe einfach ANGST.....

Sorry, habe hier sicher etwas durcheinander geschrieben, aber so gehts mir im Moment. Bin einfach fertig und mußte die Entwicklung loswerden. Ich hoffe trotzdem auf Donnerstag...

:( :( :( :( :( :( :( :(
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