Der richtige Weg

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
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catnet
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Der richtige Weg

Beitrag von catnet »

Hallo liebes Forum,

meine Frau und ich trennen uns. Ich bin 42, meine Frau 39, nach 10 gemeinsamen Jahren geht es nicht mehr.
Wir sind beide der Meinung dass es die beste Entscheidung ist. Seit gut 2 Jahren kämpfen wir mit uns und sind hin und hergerissen. Es gibt keine Gemeinsamkeiten mehr und es findet sich einfach kein Weg mehr zueinander. Die Streitphase haben wir längst hinter uns, wir leben einfach nur noch nebeneinander her. Vor 20 Jahren hätte man das der Kinder zuliebe wahrscheinlich bis zum jüngsten Tag "durchgehalten". Meine Frau ist aber am Ende und die Situation macht sie mittlerweile krank. Ohne Medikamente geht's nicht mehr. Und auch an den Kindern geht das nicht spurlos vorüber. Das will ich nicht.

Unsere größte Sorge gilt neben der finanziellen Zukunft den Kindern. (Junge 8,5 / Mädchen 5,5)

Um die Gesamtsituation zu beschreiben muss ich etwas ausholen.
Wir wohnen momentan in einem von uns selbst gebauten (und natürlich noch längst nicht abbezahltem) Haus.
Finanziert wird das Ganze zum großen Teil durch Mieteinnahmen, die wir durch eine vermietete Doppelhaushälfte meiner Frau bekommen.
Ich bin selbstständig - also im Prinzip ohne wirklich geregeltes Einkommen - meine Frau ist angestellt im öffentlichen Dienst und arbeitet halbtags. (ist aber nicht so schlecht bezahlt wie immer alle tun)
Um finanziell nicht sofort den Bach runter zu gehen, haben wir abgemacht, zunächst keine strikte Teilung der Finanzen vorzunehmen. Wir wollen zusammenhelfen, dass jeder seine Existenz behalten kann. Zumindest für die ersten Monate. Eine Langzeitlösung ist das natürlich nicht. Aber mit der Bank kann man halt nicht spaßen und wir möchten schon das Heft in der Hand behalten. Und solange wir keine Einmischung vermeintlicher Ratgeber zulassen, werden wir das schon schaukeln. Irgendwann wird man sich dann eine Lösung für das Haus einfallen lassen müssen. Aber wenn das jetzt auch noch kurzfristig entschieden werden muss, sind wir völlig überfordert. Es reicht der Rest schon.

WIR FRAGEN UNS OB WIR MIT DEN KINDERN DEN RICHTIGEN WEG GEHEN:
Geplant ist nun, dass meine Frau in die Doppelhaushälfte zieht. (Entfernung ca. 10km / 10min. Fahrzeit, wir wohnen auf dem Land) Vorausgesetzt wir bekommen die Mieter so einfach raus. Die wissen noch gar nichts von ihrem Glück. Das macht uns zusätzlich ein schlechtes Gewissen.
Die Kinder sollen zunächst bei mir im Haus bleiben; d.h.
sie schlafen bei mir
ich sorge für das Frühstück und bringe sie zur Schule / Kindergarten (ist bisher auch so, Mami geht schon vorher ausser Haus)
meine Frau holt sie mittags ab (dto.)
am Nachmittag dann Hausaufgaben und Freizeit bei meiner Frau (halt dann in anderem Haus)
am Abend hole ich sie wieder ab bzw. meine Frau bringt sie
Für's Wochenende kann man sich dann absprechen. Oma's und Opa's kämen dabei auch nicht zu kurz. Möglicherweise gehen sogar noch ab und an gemeinsame Unternehmungen oder wenigstens ein Sonntagsfrühstück. (zumindest solange kein neuer Partner da ist...)
Durch meine Selbstständigkeit bin ich ca. die Hälfte des Jahres ohnehin im heimatlichen Kellerbüro. Man könnte also auch einigermaßen flexibel auf's Tagesgeschäft reagieren.
Und auch Mama und Papa könnten sich Freiräume schaffen, die wir nach der Trennung sicher mehr denn je benötigen werden.
Wir glauben halt, die Kinder hätten dann neben dem Schock dass Mami nicht mehr da schläft nicht noch den zusätzlichen Weltuntergang eines Wohnortwechsels, Schulwechsels, Kindergartenwechsels, Verlust der Freunde, Sportverein und, und, und... Es würde sich "maximal wenig" ändern. Wenn man hier von "wenig" überhaupt sprechen mag.
Ich als Papa sehe es außerdem ganz offen gesagt nicht ganz ohne Eigennutz. Ich würde meine Kinder täglich und vor allem regelmäßig sehen und nicht zum Wochenendpapa mutieren. Oder nur abends für eine Runde Mau-Mau vorbeikommen. Das würde mich krank machen!
Meiner Frau fällt die Entscheidung die Kinder "zurück zu lassen" zwar nicht leicht, andererseits gibt sie ehrlich zu, dass sie erleichtert ist wenn sie nicht für den ganzen Tagesablauf verantwortlich ist. Dass sie die Kinder permanent fordern ist für sie oftmals schon heute eine zusätzliche Belastung. Sie braucht mehr Freiräume von der Familie, Zeit für sich, Zeit für Freunde. Das hört sich blöd an, und können die meisten Muttis hier wahrscheinlich nicht verstehen, ist aber einfach so. Und meine Frau ist bestimmt keine schlechte Mutter!!!
Eigentlich "verliert" mit dieser Lösung keiner die Kinder.

Ein Wohnortwechsel wird zwar für mich wahrscheinlich irgendwann nötig (finanziell ist das nicht durchzuhalten), aber eben erst wenn sich das etwas eingespielt hat und ohne den Zeitdruck. Und schlauer sind wir dann wohl auch alle zusammen.

Was haltet Ihr von diesem Weg?
Wollen die Kinder diese langsame Veränderung oder ist ein einmaliger Riesenumbruch besser? (Papa ist weg, Schule muss unterm Jahr gewechselt werden, Papa nicht mehr fest im Tagesablauf, usw.)

Ob und wie lange sich dieser Weg beibehalten lässt, werden uns nicht zuletzt dann auch die Kinder sagen.
Auf jeden Fall möchten wir auf deren Wünsche so weit es geht, und mit unseren Berufen vereinbar ist, eingehen und Rücksicht nehmen.
Wie gesagt, soweit die Theorie.
Wir haben eine Höllenangst davor, unsere Kinder "kaputt" zu machen oder ihnen dauerhaften Schaden zuzufügen. Meine Frau ist selbst ein Scheidungskind mit der man übelste Sachen getrieben hat. Man hat sich jahrelang gerichtlich um sie gestritten und letztendlich hat sich die Mutter Jahre später das Leben genommen. Sie ist also mehr als nur ein gebranntes Kind.
So solls bitte nicht enden!!!

Ich wäre Euch für die ein oder andere Meinung sehr dankbar. Unsere Verzweiflung ist ziemlich groß! Die Angst vor unserer eigenen Courrage ist riesig.

Tausend Dank schon jetzt für Euere Unterstützung.
peter 1965
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von peter 1965 »

Hallo Catnet,

herzlich willkommen im Forum.

Offensichtlich verlaufen viele Schicksale ähnlich. Anfangs sind die Ziele, das Wohl der Kinder zu erhalten identisch und im Laufe der Zeit ändern sich die Parameter und leider auch die Ziele.

Was Ihr aufgeschrieben und vereinbart habt, klingt gut und Respekt, wenn Ihr es durchhaltet. Im Prinzip verlief mein Weg vor ca. 6 Jahren ähnlich, nur hat sich im Laufe der Zeit alles geändert, obwohl ich der Konsequenz gefolgt bin, das Wohl der Kinder aufrecht zu erhalten. Wenn Ihr moegt, koennt Ihr meine Geschichte hier lesen unter dem Titel "unendliche Schmerzen". Dort werdet Ihr ähnliche
Vereinbarungskompromisse finden, die auch Ihr vereinbart habt.

Unterschätzt jedoch nicht das Leid der Kinder. Sie brauchen klare Verhältnisse und vor allen Dingen eine Mutter und einen Vater. Man kann keine einheitliche Loesung unterbreiten. Die Kinder werden leiden und nicht zu knapp und dieses ein Leben lang. Bitte nicht als Anklage sehen, sondern nur als Resume von unendlichen Informationen, die ich in den letzten Jahren gesammelt und selbst erfahren habe.

Ich wuensche Euch viel Glueck und denkt immer an Eure Kids zuerst, bevor der finanzielle Rosenkrieg kommt.
Peter
Tamara22
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von Tamara22 »

Hallo Catnet,
ich heiße dich herzlich Willkommen hier im Forum, schön dass du dwen Weg hierher gefunden hast.
Ich möchte dir vorab sagen, dass es mir leid tut, dass ihr diese Ent-scheidung treffen müßt. Ich habt es euch sicher nicht leicht gemacht.
Ich sehe deine Sorgen um das Wohl der Kinder und deinen Wunsch sie mögen möglichst unbeschadet aus der Sache rausgehen.
Niemand weiß, wie sie reagieren werden, Kinder sind sehr sensibel und erkennen manchmal Dinge, die die Erwachsenen nicht für möglich halten.
Um ihnen zu ermöglichen diesen Weg, diese Entscheidung mit euch zu gehen brauchen sie Klarheit und vor allem eure Ehrlichkeit.
Die darf alterngerecht auch eure Sorgen um die Kids enthalten und eure Befürchtungen bezüglich dem, wie sie es aufnehmen.
Und auch wie es euch geht und wie ihr euch eure Lebensplanung vorgestellt habt und nun vorstellt.
Kinder brauchen genauso die Zeit um diese Schritte zu gehen, die ihr in den letzten 2 Jahren gegangen seid, seitdem das bei euch Thema wurde.
Also erinnert euch und versucht euch darauf einzustellen, dass es ein Prozess ist, der nie linear verläuft, sondern sich Schritt für Schritt entwickeln wird.
Ihr könnt ihn mir eurer Liebe zu den Kindern, die ihr gemeinsam habt und erlebt unterstützen und aktiv gestalten.
Seid ehrlich und mutig zu euch und den Kindern.
Ich wünsche dir Kraft und denke du wirst hier Unterstützung und Verständnis bekommen.
Liebe Grüße für den Moment
Tami
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catnet
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von catnet »

Danke für Eueren Zuspruch, die Ehrlichkeit und die Aufnahme hier.
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keinen Kontakt als aktives Mitglied in einem Forum.
Schon gar nicht bzgl. Selbsthilfe. Selbsthilfe waren immer die anderen.

Wie heißt's bei Ansa (die/den ich noch nicht kenne)
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Muss mein Weltbild wieder mal gründlich korrigieren.

Momentan frisst mich das schlechte Gewissen auf.
Ich bin jetzt 43 Jahre und habe in meinem ganzen Leben noch nie, wirklich noch nie jemanden tiefe Schmerzen zufügen müssen. Nicht einmal geschäftlich und da schenkt man sich bekanntlich nichts mehr. Da bin ich offensichtlich zu altmodisch.
Und jetzt muss ich. Und zwar den beiden Menschen die ich am meisten liebe.
Ich muss und will es nicht. Wenn sie mir nicht verzeihen können, ich würd's verstehen.

Danke Euch.
Tamara22
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von Tamara22 »

Hallo catnet,

ich möchte dir noch ein paar Gedanken mit auf den weg geben...
Versuche deine Entscheidung unabhängig zu machen von den Reaktionen darauf, damit meine ich das was du als schlechtes Gewissen bezeichnest.
Ein schlechtes Gewissen ist die Währung etwas trotzdem zu tun.
Du hast eine Entscheidung FÜR dich getroffen, die letzlich auch der bessere Weg für die Kinder seind wird.
Sie werden das so noch nicht wahrnehmen, das müssen sie auch nicht, das ist deine Aufgabe.
Das ist Erwachsenensache! Du befürchtest, so erlebe ich dich, dass du dich schuldig machst und diese Schuld nicht mehr entschuldigt wird bzw. nicht wieder gut zu machen ist?
Ich möchte dir eine andere Perpektive aufzeigen. Du bist ein Mensch, ganz genauso wie jedes deiner Kinder, du bist als Erwachsener verantwortlich für dein Leben und damit auch für die Entscheidungen die du triffst. Wenn deine Kinder dich in diesem Bewußtsein erleben dürfen, dann werden sie deine Klarheit und dein Wissen um deine Verantwortung um dich und auch um sie spüren. Und sie können sich abschauen, dass es wichtig ist gut für sich selbst zu sorgen und dass es in Ordnung ist das zu tun.

Ja dieser Schritt wird Veränderung bringen, die begleitet ist von Gefühlen, die damit zusammenhängen. Und ja es wird auch Trauer geben, denn die gehört zu jedem Abschied dazu.

Das Schuldthema ist etwas sehr Belastendes und mitunter auch Zerstörerisches und möglicherweise wirst du dich mit diesen Gefühlen auseinandersetzen müssen. Hier möchte ich dir Mut machen, bleib bei dir, spür nach wie es dir für dich mit dieser Entscheidung geht und vermisch nicht deine Gefühle und Befürchtungen mit denen deiner Kinder. Wenn du ihnen schlechtes Gewissen und Schuld anbietest, weil sie es an der erkennen können, dann machen sie das zu ihrem und übernehmen deine Last. Gib ihnen die Möglichkeit ihre eigenen Gefühle zu dieser Situation zu erleben, in der Zeit , die sie dafür brauchen, getragen von euch und eurer Liebe zu ihnen.


Das kann vielleicht so aussehen...ich trete mit meiner ganzen Liebe vor dich, ich entscheide mich für mein Leben und ich möchte dir darin immer wieder einen Platz geben, der nur dir gehört. Ich bin dein Papa und liebe dich und ich bin ein Mensch und ich will auch für mich sorgen.
Als innere Haltung werden deine Kinder spüren, dass du dir klar bist, dass du ihnen Sicherheit geben kannst und dass du genau weißt was du tust.
Kannst du damit etwas anfangen?

Ich bin mir sicher, dass du das schaffst, so traurig ein solcher Abschied einer Lebensphase ist, so wichtig ist auch die Perspektive auf das danach und das was bleibt, eure gemeinsame Liebe zu den Kindern. Ich sehe deinen Willen es gut zu machen und ich finde es wichtig und gut, dass du dir deiner Verantwortung bewußt bist und die Gefühle deiner Kinder so im Blick behalten willst. Das ist eine gute und notwendige Grundlage, dass ihr das schafft!

Und einen letzten Gedanken, du triffst eine Entscheidung, die deinen Kinder vielleicht Raum gibt um SChmerzen zu empfinden. Die kommen aber nicht von dir, du tust sie ihnen nicht an. Sie gehören zu einem Prozeß, sie dürfen sein und sie sind ok. Es ist ok, dass du traurig bist, ich sehe das und ich fühle mit dir...

Alles Liebe Tami

PS: schön dass du dich wider deines "Weltbildes" hier eingefunden hast :)
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catnet
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von catnet »

Hallo Tami,

>>> Wenn du ihnen schlechtes Gewissen und Schuld anbietest, weil sie es an dir erkennen können, dann machen sie das zu ihrem und übernehmen deine Last. <<<

Du meinst also meine Schuldgefühle werden sich irgendwann auch auf die Kinder übertragen?

Genauso wie andersherum ein optimistischer Blick und das Verantwortungsbewußtsein für sie?

Werde mich bemühen.
Der "Trennungsvollzug" wird aufgrund der Wohnsituation noch mind. bis Ende April andauern.
Hoffentlich halt ich das durch. Ich neige leider dazu mich zu vergraben.

Evtl. werde ich Dir noch das ein oder andere mal auf die Nerven gehen müssen.

Danke!!!
Tamara22
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von Tamara22 »

Hallo Du,

sehr gerne darfst du hier sein, meine Nerven strapaziert das nicht im geringsten ;-)

Ja ich meine, dass deine Kinder sich von dir abschauen, wie du diese Situation meisterst. Sie können lernen ihre Gefühle zu unterscheiden von deinen, wenn deine für sie sichtbar und klar sind. Natürlich mußt du nicht alles teilen, was bei dir ist, sondern das was mit deinen Kindern direkt zusammenhängt. Und für die Schuldgefühle braucht es einen anderen Rahmen, einen in dem du nach dir schaust und das für dich klärst. Es hat mit deinen Kindern nichts zu tun, sondern findet in dir statt.
Ich kenne die Entstehung solcher Gefühle und ich weiß, dass sie weh tun und manchmal wirklich erdrückend sein können.
Was für deine Kinder wichtig ist, ist dass sie mit Schuld nichts zu tun haben, sie haben keine Schuld und sie müssen auch keine übernehmen.
Sie lieben euch beide und das dürfen sie auch weiterhin tun.

Ich möchte dir einfach aufzeigen, dass du dich da auch entlasten darfst. Die Situation die du erlebst ist mometan, da noch nicht vollzogen zusätzlich mit einer Menge Befürchtungen belastet und die mußt du nicht tragen, schau sie dir an, sprich sie aus und lass sie auch wieder gehen...sie helfen niemandem!
Verantwortung übernehmen für dich, ja das können sie sich abschauen, da bin ich mir sicher :)

Wir sind hier immer eine Anlaufstelle, an die du dich wenden kannst.
Tami
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catnet
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von catnet »

Hallo liebes Forum,

ich wollte mich mal wieder melden und kurz meine Verfassung schildern.

Es bleibt schwierig, wird aber besser.

Meine Frau wird nun zum 01.05. ausziehen. Die Kinder werden wir uns wie beabsichtigt "teilen" - wenn die Kinder das so mitmachen. Das wird sich herausstellen.

Finanziell versuche ich momentan Luft zu bekommen und die Dinge möglichst emotionslos und professionell auf eine Rille zu bekommen. So wie's aussieht sollte mir das zumindest für die nächsten 12 Monate gelingen.

Ja und ich persönlich hab mich nach den Feiertagen wieder in die Arbeit gestürzt. Das lenkt ab.
Ich versuche Tami's Rat zu befolgen. Ich lasse meine negativen Gefühle zu, lasse sie aber auch wieder los.
Ich habe damit angefangen mich mit meiner Zukunft zu beschäftigen. Mit 43 ist mein Leben ja noch nicht zu Ende. Mir wurde bewusst, auf wieviele Dinge ich in der Vergangenheit für meine Pseudeo-Beziehung verzichtet habe. Und mit mir auch meine Kinder. Da sind durchaus Dinge darunter, die ich meinen Kindern einfach näher bringen möchte.
Tja, selbst eine neue Beziehung kann ich mir mittlerweile vorstellen. Ja ich wünsche es mir sogar. Eine echte Partnerschaft. Was habe ich da eigentlich die letzten Jahre gemacht?
Ich habe angefangen mir das konkret vorzustellen. Das endet zwar oftmals im Absurden, hilft aber...
Natürlich gibt es genügend Menschen die nach so einem Schritt nicht wieder auf die Füße kamen. Es gibt aber auch die anderen Beispiele, von denen man halt nicht hört. Warum soll ich nicht dazu gehören?

Ihr seht, das Kämpferherz ist zumidest teilweise wieder zurück.
Und jetzt hoffe ich, dass Tami recht behält und sich diese (schon wieder etwas positivere) Sichtweise auf meine Kinder überträgt.
Um die sorge ich mich natürlich nach wie vor am meisten. Ich gebe auch zu, dass micht schon noch abwechselnd das ein oder ander würgt.
Aber nach so kurzer Zeit darf man sich da auch wohl nicht selbst überschätzen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Beste Grüße aus dem tief verschneiten Bayern
Tamara22
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Re: Der richtige Weg

Beitrag von Tamara22 »

Hallo,

wie schön von dir zu lesen.
Es freut mich einen positiveren Klang bei dir zu hören, der sich leichter anhört und ich hoffe, dass du es auch so erlebst.
Ja du darfst und sollst dir deine Zukunft ausmalen, bunt und schön und reich an allem, was dir gut tut, eine positive "Zielphysiologie" einnehmen hilft
dem Körper sich darauf einzulassen und es auch zu erkennen, wenn es dann eintritt ;-)

Dass du dich um deine Kinder sorgst ist dein Part als Vater, du trägst sorge für sie, umsorgst sie und sorgst für das, was sie für ihr Leben brauchen.
Und ich sehe, dass du das kannst und auch tun willst und das ist schön und das werden sie auch spüren!

Dass ihr Lösungen sucht und auch findet und aussprecht und abmacht ist gut und wichtig für euch.
Denk dabei auch an die Kinder und die Mitteilungen, die sie betreffen und auch erreichen müssen, die Zeit, die für euch vergeht brauchen die Kinder auch, zum Begreifen, erkennen, nachspüren, trauern, fragen....für diesen Prozeß. Was ich damit sagen will, so wie ich es verstehe habt ihr es den Kindern noch nicht gesagt? Sie brauche solche Information auch zeitnah und so, dass es in ihrem Vorstellungshorizont passt. Von diesem Zeitpunkt an läuf ihr Prozeß an, ihr erlebt das also zeitversetzt und es braucht dann nochmal alles Innehalten um halten und tragen zu können. Das sage ich nicht um dir zusätzliche Sorgen zu machen, sondern dass du diese Zeit einfach mit in deine Zukunftsideen nimmst, in die Bewußtheit, dass es sie geben muß, so schmerzlich das sein mag.

Hier kannst du jederzeit alles hintragen, was dir zu schwer wird, was du mit-teilen magst und was du loswerden möchtest.
Wir tragen mit und sind hier.

Liebe Grüße für heute
Tami

PS: Meine Eltern sind beide wieder glücklich verheiratet und ich war als Kind auf beiden Hochzeiten dabei...

PPS: Es gibt ein sehr schönes Buch, das vielleicht Begleiter sein kann von Mathias Völchert, Trennung in Liebe, vielleicht ist das was für dich.
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