Hallo zusammen,
ich bin neu hier um irgendeine Art der Kompensation und Hilfe für mich zu finden...
Zu meiner Situation, ich bin 35 und meine Eltern haben sich vor 4 Jahren getrennt, besser gesagt meine Mutter ist ausgezogen weil mein Vater sie betrogen hat. Er hingegen stellt es gerne so dar, dass meine Mutter ihn verlaassen hatte und somit das Recht auf eine neue Freundin hat. Im Endeffekt ist es auch egal, das Problem ist nur, dass diese neue Freundin eine Bekannte der Familie ist und es seit Jahren auf meinen Vater abgesehen hat. Sie hat eine sehr dunkle Vergangenheit mit 2 Ehen und nem Kukuckskind hinter sich, und sie hat die Männer immer verlassen wenn sie pleite waren... das tut natürlich sein Übriges dazu bei diese Frau "äusserst sympathisch zu finden"...
Nun ist es so gekommen wie ich es damals schon vermutet habe... sie hat sich damals versucht bei mir einzuschleimen, was nicht funktioniert hat und jetzt versucht sie es auf brutale Art und Weise. Sie lügt, zickt und erzählt dumme Geschichten über mich bei meinem Vater und setzt ihn unter Druck dass er sich entscheiden soll zwischen ihr und uns Kindern! Mein Papa hatte schon Herzinfarkte in dieser Zeit und meine Schwester hat die Konsequenz daraus gezogen und den Kontakt zu ihm abgebrochen. Sie leidet nicht weniger als ich darunter hat aber einen Lebensgefährten der sie gut auffangen kann.
Ich habe hingegen das Problem, dass sich jetzt sogar diese Familiensituation (meine Schwester hat sich auch von mir abgewandt weil ich Kontakt zu meinem Vater habe) negativ auf meine Beziehung auswirkt. Mein Freund ist durch und durch ein Harmoniemensch, geht dafür aber auch den unteren Weg, d.h. nie laut seine Meinung sagen, denn es könnte ja jemand böse auf ihn sein/werden. Somit habe ich oft das Problem dass ich mies behandelt werde von meinem Vater (der aus welchen Gründen auch immer zu seiner Freundin steht) und der Freundin und mein eigener Freund mir nicht beisteht.
Ich habe in 3 Wochen eine sehr wichtige Prüfung vor mir und im Moment geht alles den Bach runter und ich stehe kurz vorm Nervenzusammenbruch.
Ich habe ausser meiner besten Freundin niemanden zum reden, alle alten Freunde oder Bekannten der Familie haben sich abgewendet weil sie nicht zwischen die Fronten gelangen wollten und ich frage mich grade ob es überhaupt noch Menschen mit Rückgrat gibt?! Mein Vater ist alt genug um sein eigenes Leben zu leben, aber darf man ihn so unter Druck setzen, bzw. warum lässt er das mit sich machen. Warum traut sich niemand ihm mal die Meinung zu sagen? Fragen über Fragen und noch mehr Wut treiben mich in eine absolute Starre...
Verlange ich zuviel von meinem Freund?
Wie würdet ihr Euch verhalten, Kontakt zum Vater abbrechen? wir arbeiten leider auch noch zusammen...
Ich weiss mal wieder nicht weiter...entschuldigt daher wenn der Beitrag vielleicht etwas verwirrend geschrieben ist...
Ich würde mich sehr über Eure Meinung freuen!
Vielen Dank und lieben Gruss!
Verliere den Boden unter den Füßen..
-
MarliJo
Re: Verliere den Boden unter den Füßen..
Hallo Tini,
willkommen hier und schön, dass du hergefunden hast !
So wie du es schilderst, kann ich mir vorstellen, dass die Situation sehr belastend für dich ist, a..ein schon deshalb, weil du dich mit den Problemen sehr alleingelassen fühlst ? Vermutlich führt das auch bei dir dazu, dass du Gefühle zurückhälst, die normalerweise wahrgenommen werden und einen Weg nach Aussen finden sollten, denke ich mir.
Aus deinen "Personenbeschreibungen" heraus wirkt es für mich so, dass dort viel "Eingefahrenes" auf sie einwirkt, soll heissen, Verhaltensmuster sind vielleicht sehr ausgeprägt in Richtung >dem Konflikt aus dem Wege gehen/Schuld bei dem anderen lassen<,..könnte das sein ?
Das ist manchmal schwer auszuhalten, macht ratlos und wohl auch ohnmächtig. Dann ist es ja ganz normal, wenn sich das Gefühl einstellt, du weisst nicht mehr weiter.
Doch du unternimmst ja etwas.....denkst über die Situation nach und suchst nach Lösungen....damit hast du einen guten Schritt getan, finde ich.
Vielleicht ist es eine Idde, wenn du dir die Personen, die dir in dem ganzen Gefüge durch ihr Verhalten Probleme bereiten, einmal nacheinander "vornimmst" ? Meine ich natürlich nicht im sprachgebrauchlichen Sinne, sondern ich meine damit, dass du deine Gedanken sortierst (vielleicht auch aufschreibst) und festhälst, wo du Chancen siehst, etwas mit der Person zu verändern - einschliesslich deiner eigenen Haltung den jeweiligen Personen gegenüber ?
Ich finde es wichtig, dass du herausfindest, wo du etwas ändern kannst und wo nicht,...denn die Dinge die du nicht verändern kannst, sind dann nicht mehr deine direkte Baustelle. Es ist dann immernoch schwer genug, damit einen Umgang zu finden, der sich für dich erträglich anfühlt und ich bin der Meinung dass viele Probleme sich auch nicht durch "sture Abgrenzung" in Luft auflösen.
Es ist (leider) oft so, dass Familienangehörige sich aus all diesen Dingen, die eine Trennung betreffen, lieber heraushalten, wohl um nicht selbst in den mitunter heftigen Wogen unterzugehen - da geht man lieber in Sicherheit. In gewisser Hinsicht finde ich das verständlich, denn der Grat zwischen >das geht mich etwas an> und >es geht mich nichts an<, ist ja dich sehr schmal und wird zudem von demjenigen, bei dem man sich einmischt, anders wahrgenommen (während sich die einen Feedbacks wünschen oder diese annehmen, blocken andere ab). Zudem,...es ist schon schwer auch für nicht direkt betroffene Familienmitglieder kühlen Kopf zu bewahren, geschweigedenn etwas zu erreichen.
Du kannst es nur jedem selbst überlassen, wie sie mit derSituation klar kommen(wollen), ...kannst dennoch natürlich das Gespräch suchen und zum Beispiel deiner Schwester schreiben, dass dich diese Situation sehr belastet, oder auch deinem Vater - sachliche Briefe bieten eher Gelegenheit zum in Ruhe sacken lassen und drüber nachdenken.
Mir kam noch der Gedanke, dass du dir selbst unabhängige, professionelle Hilfe holst um dich auch ein wenig fallen lassen zu können. Was denkst du dazu ?
Soweit ein paar erste Gedanken dazu.
Schreib gern wieder und so oft und so viel du willst !
Viele Grüße
MarliJo
willkommen hier und schön, dass du hergefunden hast !
So wie du es schilderst, kann ich mir vorstellen, dass die Situation sehr belastend für dich ist, a..ein schon deshalb, weil du dich mit den Problemen sehr alleingelassen fühlst ? Vermutlich führt das auch bei dir dazu, dass du Gefühle zurückhälst, die normalerweise wahrgenommen werden und einen Weg nach Aussen finden sollten, denke ich mir.
Aus deinen "Personenbeschreibungen" heraus wirkt es für mich so, dass dort viel "Eingefahrenes" auf sie einwirkt, soll heissen, Verhaltensmuster sind vielleicht sehr ausgeprägt in Richtung >dem Konflikt aus dem Wege gehen/Schuld bei dem anderen lassen<,..könnte das sein ?
Das ist manchmal schwer auszuhalten, macht ratlos und wohl auch ohnmächtig. Dann ist es ja ganz normal, wenn sich das Gefühl einstellt, du weisst nicht mehr weiter.
Doch du unternimmst ja etwas.....denkst über die Situation nach und suchst nach Lösungen....damit hast du einen guten Schritt getan, finde ich.
Vielleicht ist es eine Idde, wenn du dir die Personen, die dir in dem ganzen Gefüge durch ihr Verhalten Probleme bereiten, einmal nacheinander "vornimmst" ? Meine ich natürlich nicht im sprachgebrauchlichen Sinne, sondern ich meine damit, dass du deine Gedanken sortierst (vielleicht auch aufschreibst) und festhälst, wo du Chancen siehst, etwas mit der Person zu verändern - einschliesslich deiner eigenen Haltung den jeweiligen Personen gegenüber ?
Ich finde es wichtig, dass du herausfindest, wo du etwas ändern kannst und wo nicht,...denn die Dinge die du nicht verändern kannst, sind dann nicht mehr deine direkte Baustelle. Es ist dann immernoch schwer genug, damit einen Umgang zu finden, der sich für dich erträglich anfühlt und ich bin der Meinung dass viele Probleme sich auch nicht durch "sture Abgrenzung" in Luft auflösen.
Es ist (leider) oft so, dass Familienangehörige sich aus all diesen Dingen, die eine Trennung betreffen, lieber heraushalten, wohl um nicht selbst in den mitunter heftigen Wogen unterzugehen - da geht man lieber in Sicherheit. In gewisser Hinsicht finde ich das verständlich, denn der Grat zwischen >das geht mich etwas an> und >es geht mich nichts an<, ist ja dich sehr schmal und wird zudem von demjenigen, bei dem man sich einmischt, anders wahrgenommen (während sich die einen Feedbacks wünschen oder diese annehmen, blocken andere ab). Zudem,...es ist schon schwer auch für nicht direkt betroffene Familienmitglieder kühlen Kopf zu bewahren, geschweigedenn etwas zu erreichen.
Du kannst es nur jedem selbst überlassen, wie sie mit derSituation klar kommen(wollen), ...kannst dennoch natürlich das Gespräch suchen und zum Beispiel deiner Schwester schreiben, dass dich diese Situation sehr belastet, oder auch deinem Vater - sachliche Briefe bieten eher Gelegenheit zum in Ruhe sacken lassen und drüber nachdenken.
Mir kam noch der Gedanke, dass du dir selbst unabhängige, professionelle Hilfe holst um dich auch ein wenig fallen lassen zu können. Was denkst du dazu ?
Soweit ein paar erste Gedanken dazu.
Schreib gern wieder und so oft und so viel du willst !
Viele Grüße
MarliJo
Re: Verliere den Boden unter den Füßen..
Hallo Tini,
zuersteinmal finde ich, Du solltest Dir überlegen was für Dich gut ist. Erst wenn Du weißt, was sich für Dich gut angühlt, kannst Du weitere Schritte planen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Deiner Schwester, was erwartet sie von Dir, was davon ist für Dich richtig ? Was ist mit Deinem Vater, willst Du den Kontakt, oder ist es besser erstmal auf Abstand zu gehen ?
Wenn Du mit Deinem Vater auch noch zusammen arbeitest ist das sicher doppelt schwierig, aber vielleicht auch eine Chance, denn beruflich muss er sich genau so "professionell" verhalten wie Du das unter "Kollegen" solltest. Ich habe hier auch einen leitenden Mitarbeiter, der mal kurz mein Vorgesetzter war und dafür gesorgt hat, dass ich meinen Job in seinem Bereich verliere. Es macht mir inzwischen richtig Spaß ihn in jeder Besprechung etc. total sachlich zu behandeln so dass mit keiner was kann, aber einen guten Tag wünschen beim Vorbeigehen im Gang würde ich ihm zum Verrecken nicht :-)
Dass die neue Freundin Dich ebenfalls bedrängt, sollte sich wahrscheinlich am einfachsten abstellen lassen. Sobald es Probleme gibt hast Du in der Hand Dich umzudrehen/aufzulegen/wegzugehen, zu denken "was Du sagst stimmt nicht und ICH weiß das " und die Situation für Dich zu beenden. Ihr bist Du nun wirklich keine Rechenschaft schuldig.
Dein Freund finde ich, sollte allerdings schon merken, dass Du ihn im Moment brauchst. Auch wenn er harmoniesüchtig ist heißt das nicht, dass er Dir nicht zur Seite stehen kann. Harmonie muss auch manchmal erst hergestellt werden, die liegt ja nicht vor der Tür. Also sollte er auch daran interessiert sein, Dir als Zuhörer und Berater zur Seite zu stehen. Hat er ja schließlich auch was von. Allerdings helfen manchmal auch bremsende Einflüsse von Außenstehenden. Vielleicht will er ja auch nur, dass Du mal an was anderes Denkst und erstmal wieder runter kommst, bevor Du Dich im Kreis drehst.
Viel Kraft und gutes Gelingen
Bolz
zuersteinmal finde ich, Du solltest Dir überlegen was für Dich gut ist. Erst wenn Du weißt, was sich für Dich gut angühlt, kannst Du weitere Schritte planen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Deiner Schwester, was erwartet sie von Dir, was davon ist für Dich richtig ? Was ist mit Deinem Vater, willst Du den Kontakt, oder ist es besser erstmal auf Abstand zu gehen ?
Wenn Du mit Deinem Vater auch noch zusammen arbeitest ist das sicher doppelt schwierig, aber vielleicht auch eine Chance, denn beruflich muss er sich genau so "professionell" verhalten wie Du das unter "Kollegen" solltest. Ich habe hier auch einen leitenden Mitarbeiter, der mal kurz mein Vorgesetzter war und dafür gesorgt hat, dass ich meinen Job in seinem Bereich verliere. Es macht mir inzwischen richtig Spaß ihn in jeder Besprechung etc. total sachlich zu behandeln so dass mit keiner was kann, aber einen guten Tag wünschen beim Vorbeigehen im Gang würde ich ihm zum Verrecken nicht :-)
Dass die neue Freundin Dich ebenfalls bedrängt, sollte sich wahrscheinlich am einfachsten abstellen lassen. Sobald es Probleme gibt hast Du in der Hand Dich umzudrehen/aufzulegen/wegzugehen, zu denken "was Du sagst stimmt nicht und ICH weiß das " und die Situation für Dich zu beenden. Ihr bist Du nun wirklich keine Rechenschaft schuldig.
Dein Freund finde ich, sollte allerdings schon merken, dass Du ihn im Moment brauchst. Auch wenn er harmoniesüchtig ist heißt das nicht, dass er Dir nicht zur Seite stehen kann. Harmonie muss auch manchmal erst hergestellt werden, die liegt ja nicht vor der Tür. Also sollte er auch daran interessiert sein, Dir als Zuhörer und Berater zur Seite zu stehen. Hat er ja schließlich auch was von. Allerdings helfen manchmal auch bremsende Einflüsse von Außenstehenden. Vielleicht will er ja auch nur, dass Du mal an was anderes Denkst und erstmal wieder runter kommst, bevor Du Dich im Kreis drehst.
Viel Kraft und gutes Gelingen
Bolz