Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
lieber_papa
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Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

.... ich hatte eben schon unheimlich viel geschrieben - und dann war alles weg.....
neuer versuch...

wir haben zwei Kinder 12 und 14 - Junge und Mädchen.

wir haben uns auseinander gelebt - seit Jahren leben wir nur noch nebeneinander her. Einzige Gemeinsamkeit sind die Kinder.
Seit vier Jahren haben wir getrennte Schlafzimmer und im Urlaub schlafen wir auch getrennt. Das kennen die Kinder also schon.

Wir streiten uns nicht. Zumindest nicht laut - sondern eher auf der zermürbenden sprachlosen Art......

Vor einigen Monaten haben wir bschlossen, dass wir uns trennen wollen. Den Kinder wollen wir es erst sagen, wenn wir genau wissen, wie es weiter geht....

ich hatte gehofft im gleichen Ort zu bleiben und für die Kinder immer erreichbar zu sein.
Aber aus finanziellen Gründen will meine Frau in ihren Heimatort (> 100 km Entfernung) ziehen. Dort könnte sie sich eine Wohnung leisten und hat auch noch ihre Mutter vor Ort - die könne sie und die Kinder unterstützen.... Ich muss nur für die Kinder Unterhalt zahlen. Es ist für uns beide sicher knapp.....

Ich bin am Boden zerstört, weil ich meine Kinder über alles liebe und sie natürlich nicht gerne hergeben möchte. Aber am meisten zermütbt mich der Gedanke ihnen nicht über die Pubertät helfen zu können - und die Angst, dass sie es nicht verkraften aus der gewohnten Umgebung, dem Sportverein, den Freunden herausgerissen zu werden.
Dalaufen mir sofort die Tränen runter....

ich habe aber nicht die Kraft, mal auf den Tisch zu hauen - das konnte ich noch nie.... ich habe meine Frau immer beschützt und unterstützt. Meine Frau musste nie einkaufen - selten kochen - und hat auch sonst einiges an Hilfe von mir bekommen - da bin ich sicher ein Mustergatte!!!! Da kann sie mir nichts vorwerfen.

ich habe aufgegeben - ich muss sie ziehen lassen - sonst gehe ich daran kaputt. ich hoffe nur, dass die kinder es überstehen und weiterhin zu mir kaommen --- das wird im Laufe der Zeit sicher immer weniger - wenn sie neu freunde gefunden haben.
ich setze meine ganze hoffnung auf meine positiven veränderungen. ich behalte die Wohnung (zumindest ist das so geplant) dann kommen die Kinder wenigstens noch immer irgendwie nach hause, wenn sie bei mir sind.
ich werde mir wieder mehr zeit für mich nehmen - freunde einladen (war mit meiner Frau nicht so richtig unkompliziert möglich - und muss mich nicht mehr rechtfertigen.
vielleicht kommen die kinder ja auch später mal wieder ganz mir, wenn sie eine ausbildung machen oder studieren wollen.

so halte ich mich über wasser....

aber ich bin noch in der phase, dass ich tatsächlich sofort heulen muss, wenn ich daran denke......

ich weiss, das haben schon andere durchleben müssen - aber ich zergehe schon etwas vor selbstmitleid. ABER eigentlich ist mir das wohlergehen der Kinder das allerwichtigste!!!! Da ich meine Frau ja schon ziemlich verwöhnt habe - nicht finanziell sondern durch Abnahme von Arbeiten und viele organisatorische Hilfe - habe ich auch Angst, dass sie überfordert ist und die Kinder dadurch leiden....

vielleicht wollen die kinder ja auch bei mir bleiben - das kann sich meine Frau aber gar nicht vorstellen WEIL ich ja ganztägig arbeite und daher ja nicht immer da bin für die Kinder... Sie kann sich schon vorstellen, dass die Kinder bei mir bleiben WOLLEN oder irgenwann zu mir wollen - aber das tut sie damit ab, dass die Kinder ja immer dem jeweils anderen das passende erzählen würden.
aber soweit ist es ja noch gar nicht.

so, jetzt habe ich einfach mal die Seele freigeschrieben.
der liebe_papa
Tamara22
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von Tamara22 »

Hallo lieber_Papa,

herzlich willkommen bei uns im Forum.

Ich kann deine Trauer über diesen Schritt und die Angst vor den Folgen wirklich spüren. Und es ist ja auch traurig und das ist ok.
Schön dass du dir das mal von der Seele geschrieben hast. Ich bin mir sicher es macht wenigsten ein klein wenig leichter und wir hören gern zu.
Ja leider ist es oft so, dass durch eine Trennung auch finanzielle Probleme hinzukommen, die alle belasten.
Habt ihr denn auch noch andere Möglichkeiten durchdacht? Ich sehe dass es für deine Frau sicher eine gute Vorstellung ist in der Nähe ihrer Mutter zu sein, aber damit geht eben auch einher, dass für die Kinder sehr viel Umbruch passiert und da frage ich mich ob es nicht vielleicht auch noch einen anderen Weg gibt.
Das eine ist ja das was gut für deine Frau ist und das andere was für die Kinder gut wäre und auch für dich. Vielleicht schafft ihr es einmal alle Wünsche und Befürchtungen auf den Tisch zu bringen und so erstmal genau zu wissen woran ihr seid. Denn so wie ich dich verstanden habe ist es euch ja wichtig, dass ihr da alles genau geplant habt.
Vielleicht gibt es gemeinsam auch noch andere Lösungen...
Zu den Kids, ihr sagt es ihnen wenn ihr das geklärt habt, bedenkt bitte nur, dass eine komplett vollendete Lösung für die Kinder auch heftig sein kann, denn dann ist vieles schon gelaufen ohne dass sie es mitbekommen haben. Auch die Wohnortenscheidung und so klein sind die Kinder nicht mehr, dass es für sie nicht auch eine Rolle spielen würde. Da hängt ja uach ein Freundeskreis und soziales Umfeld dran. Vielleicht schafft ihr es diese Entscheidung als Familie zu tragen und die Kids mit ins Boot zu nehmen, so sind sie nicht völlig handlungsunfähig. Letzendlich habt ihr da natürlich die Entscheidung, aber manchmal sind Kids da ganz pfiffig was Lösungen anbetrifft...

Ich sehe da noch einige Chancen für euch als Familie einen guten Weg zu gehen, vor allem auch weil ihr ja scheinbar nicht akut im Streit seid, oder?

Ich wünsche dir Kraft und denke es werden sich noch andere melden, die dazu vielleicht eine Idee haben.

Alles Liebe Tami
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Bolz
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von Bolz »

Hallo lieber Papa,

wenn man nicht genau weiß wie es weitergeht ist das immer sehr beängstigend, aber man kann es schaffen. Du sicher auch und vielleicht passieren ja noch einige Dinge, die Du jetzt sicher gar nicht bedenkst.

Was Deine Kinder angeht finde ich, sie sollten wenigstens gefragt werden, wo sie bleiben möchten. Sie sind ja auch nicht mehr klein, so dass auch eine Berufstätigkeit Deinerseits kein K.O. Kriterium sein muss. Andere Alleinerzihende gehen auch arbeiten und viele Kinde sind mit 12 schon sehr selbstständig. Warum also nicht einmal darüber nachdenken ?

Ich drücke Dir die Daumen, dass es für Dich gut weitergeht. Mein Ehemann hat vor mir auch in so einer "Schweigebeziehung" gelebt und hat über ein Jahr gebraucht vom ersten Gedanken an Trennung, bis er es wahr gemacht hat. Auch er hatte Angst sein Kind zu verlieren. Sie kommt jetzt alle 14 Tage von Freitag bis Montag zu uns und wären nicht die ewigen Stolpersteine die uns die Mutter in den Weg legt, wäre eigentlich alles super. Derjenige der die Kinder "besitzt" hat aber leider manchmal aus Rache, Bequemlichkeit oder verletzten Eitelkeiten viel negativen Einfluß auf die Kinder. Du musst also auch überlegen, ob das bei Deiner Frau so sein könnte und ob Du damit klar kommen würdest, bzw. wie Du damit umgehen würdest.

Viel Kraft wünsche ich Dir
Bolz
lieber_papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

ich danke Euch für die Beiträge - tut gut.

leider komme ich mit meiner Frau da nicht viel weiter.
Ihre "Planung" ist schon beendet.....
Wenn ich ihr mit einer Patenlösung komme, würde es noch irgendwie gehen. Sie ist auch ganz festgefahren, was die Übernahme der Kinder angeht. Wenn da nur der Gedanke aufkommt, dass ich etwas sage, dass die Kinder bei mir bleiben könnten... kommt sie mit irgendwelchen "Drohungen", dass sie auch noch ander könnte. Das ist einfach festgefahren und ich habe keine Kraft für solche Sachen.
Sie lehnt auch eine Mediation ab...
ihre "Berater" sind leider auch nicht so besonders - der eine hat noch nie eine richtige beziehung gehabt und kann das nicht so besonders verstehen .... (glaube ich) und der andere kann sich nicht vorstellen mal schulden zu machen - hat das auch nicht nötig und rät daher auch davon ab mit sehr wenig geld zu leben.
das macht es nicht einfacher.... ich habe einen sehr guten freund, der sich sehr gut mit geld auskennt und auch schon einige ehen beraten bei Trennungen - der war aber nicht richtig angekommen bei meiner frau - ..
gegen den Egoismus meiner Frau... ich brauche die Unterstützungh meiner Mutter - ich komme mit dem Geld nicht aus - ich muss an meine Rente denken --- komme ich nicht an.
Wir warten ab, was die Kinder sagen.... wenn mein sohn sagt, er möchte bei mir bleiben - werde ich neu überlegen müssen - und dann müssen wir eine mediation herbeirufen....

meine frau hat zur zeit auch eine psychologische beratung.... wir hatten früher auch mal solche gemeinsamen gespräche... meine frau macht aber zu, wenn das nicht zielfördern in ihrem sinne ist.
sie hat auch die art immer so lange "Leute" zu fragen, bis jemand sie bestätigt. andere - auch gute freundinnen - werden gemieden oder nicht einbezogen, wenn sie sich kritisch äussern.
bezeichnend ist, dass ihre "beste" freundin hier noch kein wort von ihr zur trennung oder den problemen gehört hat - da diese sich auch schon mal ehrlich und kritisch äussert (was ja gute Freunde ausmacht!!!) - diese freundin weiss es nur von mir, da ich mich ab und an bei ihr ausheule -- davon weiss meine frau aber ganz sicher nicht...

ich muss einfach auch egoistischer werden... und einfach hoffen, dass meine kinder es schaffen werden - ich werde aber immer für sie bereit stehen.
ich wede mich hier einfach mal immer weiter äussern und freue mich über antworten - die mir alles mal aufzeigen...
lieber_papa
Tamara22
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von Tamara22 »

Guten Morgen,

ich sehe dein Dilemma und so ein Prozeß ist ja auch nicht einfach...
Gerne kannst du hier schreiben, dich austauschen und wir hören zu und vielleicht ist ja auch der ein oder andere entlastende Gedanke für dich dabei...
Dass es momentan nicht möglich ist, eine Lösung zu finden, weil deine Frau die für sich schon gefunden hat ist natürlich nicht so schön für dich.
Ich denke aber, dass sich da auch noch Möglichkeiten auftun werden, wenn ihr mit den Kindern gesprochen habt. Und so wie ich dich verstehe, willst du die Reaktion und Wünsche deiner Kinder dann ja auch im Blick haben. Ich wünsche euch, dass ihr da einen Weg miteinander findet und deine Frau vielleicht doch noch die Bereitschaft zeigt, dass ihr euch Hilfe sucht. Es ist völlig ok Hilfe zu suchen und anzunehmen.

Und wenn du als Papa stabil bist und klar zeigst wie es dir geht und dass du da bist und deine Kids siehst, dann werden sie das schaffen und deine Unterstützung spüren, da bin ich mir sicher. Und da wird es vielleicht gut tun wenn du da für dich sehr viel tust, nach dir schaust, die Freunde und Ansprechpartner suchst, die dich unterstützen, so wie du es ja auch schon machst. Damit auch du vor allem diesem Prozeß gut durchlaufen kannst, denn das ist es woran sich die Kinder dann orientieren können. dein Schmerz und deine Angst sind im Moment, das worum es geht und das wonach du schaust, das ist gut finde ich und wichtig.

Fühl dich bedacht und wir sind hier, wenn dir danach ist.
Tami
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lieber_papa
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heute ganz down

Beitrag von lieber_papa »

Danke für alle gutgemeinten Wünsche!!!!!
das letzte Wochenende war furchtbar - die Kinder waren mit meiner Frau auf einer Radtour, die lange gepant war. Ich wollte es den Kindern auch nicht verderben.
ich war also alleine zuhause - einen Tag hatte ich einen sehr guten Freund zu besuch - da haben wir viel geredet und ich habe mich auch frei gefühlt.
aber dann sidn mir bei jedem Gang in die Kinderzimmer die Tränen gekommen - so wie jetzt auch - wie werde ich sie vermissen....!!!!!!!!!
wir haben es ihnen ja noch nicht gesagt - wegen der Radtour - ich habe schreckliche Angst davor es zu sagen - wie werden die Kinder reagieren - wie werden mich ihre großen Augen ansehen? ich kann sicher nicht die Tränen zurückhalten - ich heule ja jetzt schon wieder....
werden sie mir Vorwürfe machen? werden sie den Umzug gut überstehen? werden sie Freunde finden? werden sie mich anrufen, wenn sie meine Strimme hören wollen oder wenn sie Hilfe brauchen????
Im Moment ist alle Rationalität von mir gewichen - meine Emotionen kochen hoch....
ich entwickele gerade mal wieder ein Hassgefühl gegen meine Frau....
ich glaube ich kenne kaum einen Vater, der so an seinen Kindern hängt......... und dann werden sie einem genommen.....
ich habe Freunde, die mir helfen - aber im Moment bin ich so am Boden.....

ich warte so auf das Licht am Ende des Tunnels....

wie soll ich die Tränen gegenüber meinen Kindern verbergen - wieviel Trauer des Papas können sie verkraften??? Sie sollen doch versuchen darüber hinweg zu kommen - und dann heule ich ihnen was vor.... vielleicht sollte ich Baldrian nehmen... ich kann mich sonst schon ganz gut beherrschen - aber jetzt.....

ich musste das einfach noch mal loswerden.......

denn ich bin ein
lieber_papa
Tamara22
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von Tamara22 »

Hallo lieber_papa,

Trauer ist ok, sie gehört dazu und das dürfen deine Kinder auch sehen. Du brauchst deine Kraft grade für so vieles, da sollte sie nicht dafür verbraucht werden deine Gefühle im Zaum zu halten. Wenn die Trauer kommt, dann gib ihr Raum, du bei dir und für dich. Damit sie sein kann und nicht stärker wird, weil du sie untenhalten willst...
Ich glaube das Gefühle tendeziell eher stärker werden wenn man sich dagegen wehrt.
Gut dass du einen Freund hast, dem du dich mitteilen kannst.
Wann wollt ihr es den Kindern sagen? Ich habe das Gefühl euer Prozeß ist schon in vollem Gang, aber der Zeitpunkt dafür es den Kindern zu sagen ist noch nicht sicher, oder?
Ich kann mir vorstellen, dass das ein schlimmer und schwerer Schritt ist, den dir/euch auch keiner abnehmen kann. Aber ihr /du könnt euch /kannst dir Unterstützung suchen, auch für dich Kinder. Manchmal hilft es wenn das Ganze auch von anderen mitgetragen wird, die für euch und auch für die Kinder da sind. Freunde, Oma, Opa, Tanten, Onkel, wer auch immer euch nah steht. Damit ihr und auch die Kinder getragen werden, verstehst du was ich meine?
Trauer allein ist viel schlimmer...
Gut dass du ihr hier das Wort gegeben hast, dafür sind wir auch da.
Vielleicht kannst du dich für den Moment ein bischen mitgetragen fühlen.

Liebe Grüße Tami
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lieber_papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

vielen Dank für die guten Worte
bis ich heute morgen die Antworten gelesen habe, ging es mir schon wieder etwas besser - jetzt spricht mir Andy als Lleidensgenosse aus dem Herzen.... und es tut wieder weh.

Mein Bruder hat mir geschrieben ich sollte nicht den Coolen spielen. Das werde ich auch nicht. kann ich nicht!!

Als wir uns für die Trennung entschieden haben - bin ich davon ausgegangen, dass ich mir hier eine Wohnung suche - in Fuß- oder Radnähe - und dann die Kinder immer zu mir kommen könnnen!!!
Leider hat meine Frau sich dagegen entschieden und es ist bei ihr ja auch schon so fest geplant, dass ich nur mit einem Rosenkrieg dagegen an kann. Dazu fehlt mir die Kraft und es besteht die Angst dann noch immer alles vile schlimmer zu machen.
Da meine Frau und ich nicht mehr kommunizieren.... sie wartet immer darauf, dass ich etwas sage.... ist es jetzt immer noch nicht klar, wann und wie wir es sagen - es muss bald geschehen, aber ich muss auch darauf vorbereitet sein....
Mein guter Freund sagte mir, dass die Zeit bis nach dem "Sagen" erst noch ganz schlimm ist, dann aber doch alles besser wird - da man dann ja trösten kann und Trost erhalten kann.

ich werde meine Gefühle hier weiter offenlegen und freue mich über Antworten

dann sieht man doch, dass es vielen so geht wie mir....

lieber Papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

ja Andy so ist es im Tiefsten genauso bei mir....

ich habe aufgrund des Verhaltens meiner Frau auch immer Probleme das Reden anzufangen.

ein geschiedener Freund hat mir mal gesagt: "Wenn Du mit Deiner Frau über die Trennung sprichst, muss Du in Gedanken immer einen Blumenstrauß mitnehmen"
ich habe dasrst nicht verstanden, aber es ist tatsächlich so, dass man dann erst mal etwas entspannter ran gehen kann - man kommt ja mit "positiven" Ambitionen....

vielleicht mache ich das mittlerweile so - gestern habe ich das Gespräch gesucht und gesagt, dass die Kinder es am Freitag wissen sollen, damit sie noch das Wochenende zunm Klammern, Heulen, Schreien, Schimpfen etc haben....
Meine Frau hat mich dann gebeten das gespräch zu beginnen... in wenigen Stunden ist es nun soweit und es steht mir unheimlich bevor.....

Wie fange ich an? etc...

meine Fru hat schon alles geplant - und der Umzug wird wohl während unseres Urlaubs im Juli geschehen. Gebucht hatten wir zu viert, aber ich möchte mit den Kindern dann alleine fahren - ich hoffe, dass sie dieses Angebot annehmen......
Ich hatte schon überlegt, wie und ob ich beim Umzug helfen werde.... aber ich muss mich ja nicht auch noch selbst kasteien...

Ein Freund wollte mir noch chatten, wie schrecklich das Gespräch bei ihm war - das habe ich aber geblockt.

Fazit: Ich hoffe, dass wir es einigermassen ruhig über die Bühne bekommen. Ich werde die Kinder rufen und dann beginnen. - Ich glaube das schlimmste wird sein, wenn sie erfahren, dass schon feststeht, dass sie umziehen werden - 100 km - wie werden wir ihnen sagen, dass es das beste für sie ist? Und das, obwohl ich es für scheisse halte?..... Meine Frau wird in der nächsten Woche den Mietvertrag unterschreiben - dann will sie den Kindern anbieten mitzukommen um die Wohnung anzusehen.

Ich möchte wirklich nur das Beste für meine Kinder - da stecke ich auch zurück - ich bleibe ihr Papa und versuche ihnen das auch zu vermitteln

ich werde hier berichten


@Andy
Wirst Du es den Kindern alleine sagen? Dann hast Du zumindest einen gewissen Vorteil.
ich hoffe für Dich, dass der Rosenkrieg sich abwenden lässt, aber ist es schlimm, wenn sich die Schwiegereltern einmischen - die ja nur ihre Tochter behüten wollen.... Das werden die Kinder - Deine sind ja noch relativ klein - erst viel später richtig einordnen können. Versuch sie nicht gegen Deine Frau aufzuhetzen - das wird durch Gegenhetze belohnt und wird ungünstigstenfalls auf Dich zurückfallen. Aber es ist natürlich schwer, wenn von den Schwiegereltern da interveniert wird... (Bei mir ist es glücklicherweise anders. meine Frau zieht ja (fast) zu den Eltern - die unterstützen sie - aber ich weiss von meiner Schwiegermutter, dass sie es eigentlich scheisse finden und nicht verstehen können, was meine Frau tut, sie aber nicht fallen lassen wollen. Sie haben mir gesagt, dass mir ihr Haus immer offen stehen wird - werde ich aber drauf verzichten....)
Ich drücke Dir fürs Wochenende die Daumen!!!

lg
lieber_Papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

es sind nur noch ein paar Stunden bis wir es den Kindern sagen

ich habe hier Schweissausbrüche und ein flaues Gefühl im Magen....

ich habe einfach Angst......
lieber_papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

es ist raus
eben haben wir es den Kindern gesagt.
Mein Junge, der 14jährige hat sofort angefangen zu heulen und ist nach einer viertelstunde in sein Zimmer gegangen - er spricht im Moment nicht.
Meine Tochter 12 - hat auch geweint, dann aber die Führung übernommen und alle in den Arm genommen und mir gesagt, dass sie mich lieb hat....

es war schrecklich - aber nun ist es raus und wir müssen abwarten, wie es weiter verarbeitet wird..

ich melde mich hier wieder
lieber_papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

nachtrag

die Kinder sind Klasse!!!
Im Moment sind sie ruhiger und entspannter als die Eltern....

ich habe mit beiden gesprochen und gesagt, dass wir das schon schaffen - und sie lieben mich!

wir haben ganz entspannt gegessen und werden auch später gemütlich fernsehen....

das ist also schon mal viel besser als ich es je erwartet hätte.

Es werden noch Rückschritte kommen, das weiss ich - aber ich bin hoffnungsfroh!!!

Danke Euch allen
lieber_papa
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von lieber_papa »

auch Dir guten Morgen
denkst Du an eine Chance für Euch - ich meine für das Aufrechterhalten der Partnerschaftlichen Beziehung?
Wenn man wirklich daran glaubt, kann es sinnvoll sein es zu versuchen - aber irgendwie glaube ich auch nicht daran.
Dann ist die Entscheidung nur aufgeschoben.
Und mein Gedanke ist immer - was ahnen die Kinder - ist bei ihnen schon einiges zerbrochen? Oder hoffen sie, wie meine Tochter auf eine Entscheidung?
Meine Tochter schien ein wenig erleichtert zu sein, als wir es gestern gesagt haben. Mein Sohn hat sich beruhigt und alles erschien heute morgen wie immer... die Kinder haben ja schon lange mitnekommen, dass Zärtlichkeit zwischen den Eltern nicht mehr stattfindet. Und wir haben uns gestern tatsächlich auch gut verkauft bei der Entscheidung. Streit hätte uns nicht geholfen....

Bei uns hatte meine Frau die Planung schon abgeschlossen, wie es weitergehen soll... dann war sie nicht mehr zugänglich. Ich konnte nur noch "zustimmen" - ich sehe nun aber auch meiner eigenen Zukunft etwas hoffnungsvoller entgegen.
auch wenn ich für die Wochenenden mit meinen Kindern einiges an Fahrten aufnehmen muss.
Ich habe meinen Kindern gestern versprochen, dass sie ein laptop bekommen und wir uns über skype austauschen werden. Ich weiss nur noch nicht, wie ich das bezahlen soll - das muss ich aber hinbekommen.

... aus welchen Gründen auch immer deine Frau die Aufklärung verschieben will.... einen richtigen Termin gibt es nie!!!

ich drücke Dir die Daumen

lg
tarsshaft
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von tarsshaft »

hallo lieber papa!

ich habe deine geschichte gelesen und sie rührt mich sehr. es ist bewunderswert, wie offen und klar du deine situation hier schilderst. du hast einen guten und direkten kontakt zu deinen gefühlen und spürst dich gut in andere hinein. diese eigenschaft wird es dir und auch deinen kindern erleichtern, die neue situation zu meistern und auch viel positives daraus zu lernen. das wort "positiv" mag dir an dieser stelle vielleicht seltsam erscheinen, aber ich spreche aus erfahrung. ich bin nämlich selbst ein scheidungskind. ich war 8 jahre alt, mein bruder war 6, als meine mutter meinen vater wegen eines anderen mannes verließ und mit uns in ein anderes bundesland zog. ich musste unter dem schuljahr die schule wechseln, auch freunde und den sportverein musste ich mir neu suchen. das war hart, schmerzvoll und wir alle haben viel geweint. aber es hat geklappt. seitdem sind fast 30 jahre vergangen, vergessen habe ich nichts. ich bin einen langen, schmerzvollen weg gegangen, um alles zu verarbeiten. meine familie, jeder von ihnen, hat hier einen eigenen weg finden müssen.
was ist hierbei nun "positiv"? nun, ich habe früh gelernt, große verluste auszuhalten und mit schmerz umzugehen. Ich habe früh gelernt, intuitiv zu handeln, mitgefühl zu entwickeln. letzlich hat mich diese extremsituation mir selbst näher gebracht, ich habe früh gelernt, auf mich selbst zu hören. und ich habe mut. nach der frühen extremsituatiuon "scheidung" habe ich in meinem erwachsenenleben weitere schwere situationen durchlebt, wie existenzangst, arbeitslosigkeit, heimatlosigkeit - und ich habe sie gemeistert, nicht zuletzt, weil ich früh angefangen habe zu "trainieren".

ich bin heute ein zufriedener mensch und ich weiß, wie sich glück anfühlt. ich habe eine gut funktionierende beziehung. ich habe den mut, beruflich alles auszuprobieren, was sich richtig anfühlt, weil ich keine angst vor dem scheitern habe - denn ich weiß: wenn es hart auf hart kommt, dann beiße ich mich überall und in jeder situation durch...denn ich weiß, ich kann mich auf mich selbst verlassen...eben so wie damals...

ich bin ein "papa-kind", wie das oft bei mädchen der fall ist, und es hat mir als kind das herz gebrochen, meinen papa nicht mehr jeden tag zu sehen. der liebe zu meinem vater, mit dem ich nicht aufwachsen durfte, haben die trennung und die distanz (es waren 110 km einfach) jedoch keinen abbruch getan. im gegenteil. die gemeinsame zeit war und ist etwas sehr wertvolles für uns. das ist bis heute so.
lieber papa, kinder können sehr viel aushalten, ohne dass es sie kaputt macht. aus sicht eines (erwachsenen) scheidungskindes, wie ich eines bin, ist es das wichtigste, dass erwachsene umgehend klare strukturen und verhältnisse schaffen. sag deinen kindern: so und so ist die situation. sag ihnen nicht: möchtest du es so oder so? es ist schon für erwachsene schwer genug, in einer extremsituation irgendetwas zu entscheiden. als kind möchte ich nicht auch noch entscheiden müssen. alles, was ich als kind möchte, ist, so schnell wie möglich wieder einen alltag mit bekannten strukturen zu haben. als kind weiß ich, dass mein bisheriges leben sich ändern soll, also möchte ich so schnell wie möglich wissen, wie dieses neue leben aussehen soll. damit ich ganz schnell wieder unbeschwert und einfach kind sein kann.

alles gute für dich. und viel kraft und mut, tarsshaft
Das Heute leben, das Kommende erwarten, das Vergangene nutzen.
tarsshaft
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Re: Angst - Kinder gehen aus finanziellen Gründen

Beitrag von tarsshaft »

hallo andy,

ich habe dir in deinem eigenen threat geantwortet.

tarsshaft
Das Heute leben, das Kommende erwarten, das Vergangene nutzen.
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