Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

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Mr. Nice
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Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Mr. Nice »

Hallo liebes Forum,

es folgt ein Rundumschlag zum Thema „Scheidung“, da meine Vergangenheit mich im Moment ziemlich einholt und ich mir hier im Forum ein wenig Austausch erhoffe. Vor allem der Punkt „Erbstreit“ soll im Laufe noch näher erläutert werden. Zur Vorgeschichte:
Ich bin mittlerweile 29 Jahre „alt“, meine Eltern trennten sich als ich ca. 3 Jahre alt war. Ich kam danach zu meiner Mutter, die recht schnell wieder heiratete und ich muss sagen dass ich mit meinem Stiefvater auch ein super Verhältnis habe. Auch mein leiblicher Vater heiratete ein paar Jahre später wieder und somit bekam ich noch 2 Halbschwestern dazu. Soviel zum „Rahmen“.

Bis zu einem Alter von ca. 12 Jahren kam ich glaube „ganz gut klar“ damit öfters am WE meinen Vater zu besuchen, auch mit seiner neuen Frau kam ich gut aus und ein Interesse zu meinen Stiefschwestern war auch vorhanden, auch wenn die beiden damals noch kleine Babys waren fand ich es eig. „cool“ ein paar Geschwister zu haben.
Dann kam der „Wendepunkt“ der Geschichte. Es stand meine Konfirmation an. Anscheinend gab es dort die ersten Differenzen zwischen meinen Eltern wegen Geld, bzw. wer beteiligt sich wie stark an den Kosten für das Festessen ect. Seitdem spaltete sich das Verhältnis, den Streit um Geld bekam ich immer öfters mit. Ich muss dazu sagen dass die neue Frau meines Vaters „keine leichte Person“ ist, bzw. sie kompliziert scheint. Es führte dazu, dass beide Seiten kein gutes Verhältnis mehr hatten und das typische „Elternteil X kotzt sich bei Kind über Elternteil Y aus“ auf den Schultern des Kindes konnte beginnen. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter immer nur das Beste wollte für mich und ich echt „behütet“ aufgewachsen bin. Aber ein paar Abfällige Bemerkungen über den jeweiligen Ex-Partner können sich wohl beide Parteien nicht verkneifen (was wohl in der Natur der Sache liegt).

Im Laufe der Jahre nahm der Kontakt zu „der neuen Familienseite“ meines Vaters eher ab, trotzdem pflegten wir beide noch ein gutes Verhältnis, auch wenn wir uns nicht mehr so oft sehen konnten. Ich begann meine Ausbildung, Studium, erste Freundin ect. Da hat man andere Sachen im Kopf.

Nun ja, komme ich zum eigentlichen Teil der Story. Thema Erbstreit in Scheidungsfamilien. Ein unschönes Thema und ich möchte gerne ein paar Meinungen haben von euch, vielleicht ist ja sogar jemandem von euch schon etwas Ähnliches passiert. Situation: Mein Vater eröffnete mir vor ein paar Monaten, dass er bezüglich des Erbes mit mir zu besprechen hatte. Um die Sache nicht zu kompliziert zu gestalten versuche ich es bildhaft zu erklären:

Ich soll eine Unterschrift beim Notar abgeben, dass ich jetzt schon meinen gesetzlichen Pflichtteil vom Erbe erhalte. Im Gegenzug bin ich dann aber aus der regulären Erbfolge meines Vaters draußen und habe keinerlei Ansprüche mehr. D.h. egal was passiert, ich habe keinerlei Anspruch mehr auf gar nichts. Auch bei einem „Worst Case“-Szenario, d.h. „alle sterben bei einem Verkehrsunfall“ (was um Gottes Willen keiner hofft) bin ich außen vor und hätte keinerlei Anspruch auf das Erbe, da ich ja jetzt schon mit meinem gesetzlichen Pflichtteil ausgezahlt wurde.

Die einzige Person die von einer solchen Unterschrift profitieren würde, ist natürlich die neue Frau meines Vaters, denn sie umgeht damit den unangenehmen Teil mich „auszahlen“ zu müssen falls mein Vater sterben sollte (und der Betrag von dem ich hier schreibe ist wirklich nicht allzu hoch). Dass sie ein starkes Interesse daran hat dass ich diese Unterschrift leiste, ist leicht zu erkennen. Auch der Fakt, dass bei meinem Vater der Haussegen schief hängt weil sie entsprechend Druck macht. Mein Vater meint „ich solle ihm doch den kleinen Gefallen tun“, aber das ist doch alles andere als ein „kleiner Gefallen“.

Jedem der die Story in meinem Familien/Freundeskreis kennt ist tief entsetzt darüber wie ein Vater sowas von seinem eignen Sohn verlangen kann. Wie denkt ihr darüber? Ich empfinde es auch als starkes Stück und bin sehr enttäuscht.
Gestern hatte ich wieder ein längeres Telefonat mit meinem Dad. Was mich wundert ist, dass er dies wirklich als „nicht so schlimm“ ansieht, allen anderen aber der Kinnladen runterfällt wenn sie das hören. Auch unser Rechtsanwalt und Steuerberater meinten, ich solle nichts unterschreiben und das sehe ich eig. genauso. Hinzu kommen die dauernden Vorwürfe meines Vaters gegenüber meiner Mutter „Versuch dich mal in meine Lage zu versetzen, die eigene Frau mit dem ehemals besten Freund“…klar das ist hart, aber Menschen trennen sich nun mal. Er will mir in den nächsten Wochen „seine Seite der Geschichte“ erklären was er auch darf, ich will ja schließlich beide Seiten der Geschichte kennen. Ich glaube aber eher dass es in einer Vorwurfs-Orgie gegenüber meiner Mutter endet, worauf ich nicht sonderlich scharf bin. Die Vorwurfs Thematik könnte ein eigenes Thema sein, denn darin scheint er Weltmeister zu sein (meine Mutter ist an allem Schuld, logischerweise auch daran dass ich nicht wirklich Kontakt zu meinen Halbgeschwistern habe ect.). Was ich so natürlich nicht stehen lassen kann, denn die Familienseite meines Vaters hat Tendenzen „in ihrer eigenen Welt zu leben“ die nicht zwingend Objektiv nachvollziehbar ist. Auch dass ich nach der „Lobbyarbeit“ seiner Frau nicht zwingend ein super Verhältnis zu ihr haben will, versteht er gar nicht.
Das war jetzt etwas lang, aber ist ja auch eine komplexe Thematik. Ich hoffe es kommt auf diesem Wege der ein oder andere Erfahrungsaustausch zustande.
Viele Grüße an euch
Tamara22
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Tamara22 »

Hallo Mr.Nice und herzlich Willkommen im Forum.

Ich kenne das Thema aus eigener Erfahrung. Bei uns war das noch etwas komplizierter, weil da noch eine Erbfolge davor mit dranhängt und ein Haus, das durch Erbvorgaben nicht verkäuflich ist, d.h. nicht geteilt werden kann.
Mein Vater hatte die Sorge, dass seine Frau, so sie allein zurückbleibt uns, meinen Bruder und mich nicht auszahlen kann, d.h. auf der Strasse sitzt, würden wir statt Geld das Haus "übernehmen".
Wir haben die von deinem Vater auch angestrebte Lösung gefunden und mein Vater hat mir und meinem Bruder ein Vorerbe ausgezahlt und wir damit auf den Pflichtteil im Erbfall schriftlich und notariell beglaubigt verzichtet.
Ich kann deine Gefühle diesbezüglich verstehen, kurz hatte ich solche Gedanken auch, dazu kommt ja auch immer der emotionale Aspekt. Und du hast ja noch den "Sonderfall", dass dann deine Halbgeschwister ihr normales Erbe erhalten, nehm ich an.
Ich würde deinen Vater um eine Erklärung bitten, wozu er diese Lösung haben möchte.
Ich denke auch in Patchworkfamilien und all ihren Konstellationen gibt es ja Erbregelungen, so dass dem eigentlich nicht vorweg gegriffen werden muss. Es sei denn es gibt einen guten Grund.

Ich für mich kann mit der Lösung gut leben, weil ich keine Befürchtungen haben muss, dass es danach zu Streitigkeiten kommt und das war auch ein Aspekt, der meinem Vater sehr wichtig war. Ich denke zwar, dass wir das auch ohne Streit hinbekommen hätten, aber so ist es geklärt und ich muss mich damit nicht mehr beschäftigen. Zudem war es in dem Moment finanziell für mich eine große Unterstützung, von der mein Vater dann auch mitbekommen konnte und sieht, was ich daraus gemacht habe, das hat auch was für beide Seiten verbindendes und ich kann ihm dafür einfach nur dankbar sein.

Tja, dazu meine Gedanken...denke du wirst noch Antworten bekommen. Find es gut, dass du dich damit beschäftigst und erstmal Gedanken machst, bevor du Entscheidungen triffst, step by step...
Alles Gute für dich
Tami
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Mr. Nice
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Mr. Nice »

Hi Tamara,

danke für die schnelle Antwort.
Die Sache warum mein Vater das will ist einfach, nämlich seine Frau schützen. Wir reden hier allerdings nicht über einen Betrag der sie ruinieren würde. Von daher ist das ganze eigentlich ziemlich lächerlich, vor allem wegen so eines Betrages einen Bruch zwischen unsere Beziehung zu riskieren. (bzw. der ist aufgrund dessen schon da)
Es kann der Tag kommen, da bin ich vielleicht mal auf das Erbe angewiesen, man kann schließlich nie wissen was in 10-20 Jahren sein wird.
Die Entscheidung habe ich eig. schon gefällt, nämlich dass ich nichts unterschreiben werde. Sicher wird mein Vater noch den Versuch unternehmen mich in dem kommenden Gespräch umzustimmen.
Denn diesmal erfahre ich ja "die Wahrheit" warum meine Eltern sich getrennt haben aus seiner Sicht. Nur mit dem Haken, dass aus seiner Sicht meine Mutter an allem Schuld sei. Ich bekomme den Verdacht nicht los, dass er dies aus folgendem Grund macht. Es riecht verdächtig nach "Deine Mutter hat mich damals verlassen, also musst du jetzt unterschreiben" - also eine Art Ablasshandel. Warum sonst soll ich gerade jetzt "die Wahrheit" erfahren um ihn zu verstehen. Er benutzt allem Anschein nach die Schiene "deine Mutter ist an allem Schuld" um mich doch noch zur Unterschrift zu bewegen. Das geht mir schon in die Richtung emotionale Erpressung. Aber gut, ich höre es mir an was er zu sagen hat, aber an meiner Entscheidung wird sich nichts ändern. Das Problem ist, dass meine Meinung nicht akzeptiert wird. Deshalb wird es wohl nach dem Gespräch einen Bruch zwischen uns geben, aber ich möchte dann meinen Abstand und kann mich auch nicht immer mit soviel negativem beschäftigen.
Tamara22
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Tamara22 »

Hi,

ja jetzt kommt es so an, als hättest du entschieden.
Ich versteh deine Beweggründe und ich kann auch nachvollziehen, wie das bei dir ankommt.
Es ist sehr schade, dass ihr dadurch einen Bruch erlebt, vielleicht wird dein Vater irgendwann erkennen, dass er da nicht wach genug war, dich mitzubekommen.
Bei uns ist das schon auch so, dass die Frau meines Vater zur Regelung gedrungen hat, sie hat Sorge, dass wir uns gegen sie stellen, wenn mein Vater mal nicht mehr da ist.
Leider verstehen die nicht, dass es um Beziehungsarbeit geht und diese Regelungen dann nicht nötig wären, wenn da Offenheit und Authentizität stattfände...naja aber man muss es eben so nehmen, wie es ist und ich lese, dass es bei euch auch nicht grade einfach ist.
Wenn du magst erzähl ein bischen, wie euer Verhältnis sonst so ist, im Alltag?

LG Tami
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Mr. Nice
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Mr. Nice »

Ja das ist in der Tat schade, aber was soll ich machen.
Das ganze kam auch wirklich zu einem schlechten Zeitpunkt. Letztes Jahr wollte ich die Beziehung zu meinem Vater ausbauen und über diesen Weg auch eine engere Bindung zu meinen Halbgeschwistern aufbauen.
Das Verhältnis zu meinem Dad war damals eig. recht gut, auch wenn wir uns nicht so oft gesehen haben würde ich damals als freundschaftlich beschreiben. Naja und ca. 2 Wochen nachdem ich ihn mal wieder besucht hatte und mit ihm Sport gemacht habe, kam dann die Keule mit der Erbsache. Ich bin also auf ihn zugekommen und wollte endlich mal Frieden finden was diese Scheidungssituation angeht und dann sowas.
Aber was ich halt an der ganzen Geschichte nicht verstehe ist dass die "Vater-Seite" absolut nicht versteht WAS sie da eig. von mir verlangen. Sogar meine Oma+Opa (also seine Eltern) sind voll und ganz auf meiner "Seite" und meinen sie würden sowas auch nicht unterschreiben. Wie kann man denn nur so blind sein und nicht sehen was man da eig. seinem Kind zumutet?
Bolz
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Bolz »

Hallo Mr. Nice,

ich kann Deine Bedenken gut verstehen. Daher möchte ich auch meine Geschichte beisteuern, aber zunächst einmal generell folgendes loswerden, was meiner Meinung nach für alle Familien geschieden oder nicht gilt: Das Erbe und was damit geschehen soll ist meiner Meinung nach einzig und allein Sache desjenigen dem das Erbe zu Lebzeiten gehört. Es mag den Erben nicht recht sein, wenn jemand alles „der Heilsarmee“ vermachen will, aber mal ganz ehrlich, keiner hat da rein zu reden. Ich könnte mir auch kaum vorstellen meinen Eltern vorzuschreiben mit welcher Summe ich erwarte bedacht zu werden. Sie haben es verdient oder gespart und machen damit selbstverständlich was sie wollen. Und wenn sie alles nur einem Kind, der Kirche oder dem netten Nachbarn vererben ist allein ihre Entscheidung. Den sogenannten Pflichtteil erhalten die gesetzlichen Erben eh.

Ich bin eine „Zweitfrau“ und habe mit meinem Mann auch so eine Regelung getroffen. Bei mir kommt allerdings dazu, dass die Tochter meines Mannes minderjährig ist und ich mich im Falle des Todes meines Mannes dann sogar noch mit der Exfrau auseinandersetzen müsste, die mich abgrundtief hasst. Daher finde ich es mutig und richtig, sich zu Lebzeiten darum zu kümmern, dass die Familie nicht durch Erbstreitigkeiten zerbricht, sondern alles nach eigenem Wunsch zu regeln. Wir haben es allerdings um allen Diskussionen aus dem Weg zu gehen so gemacht, dass mir alles allein gehört und meinem Mann sozusagen nichts. Für sein Kind ist ein Geldbetrag angelegt und so wird es bei uns bei einem plötzlichen Todesfall keine Schwierigkeiten geben, denn ich habe keine Nachkommen.

Ich kann die neue Frau Deines Vaters gut verstehen, dass sie selbst entscheiden will, was mit dem im Zeitraum des Zusammenlebens mit Deinem Vater erwirtschafteten Geld passiert, damit hat sie aber nach gesetzlicher Erbfolge einige Schwierigkeiten. Wahrscheinlich kommt daher der Wunsch nach einer Regelung zu Lebzeiten. Dein Vater hat das Ganze wohl etwas ungeschickt angefangen, so dass Du jetzt Angst haben musst benachteiligt zu werden. Aber wie schon am Anfang gesagt, ich finde es ist seine Sache und sein Recht zu entscheiden, was mit SEINEM Geld passiert, auch wenn das dem ein oder anderen nicht passt. Er könnte auch alles seiner Frau überschreiben, dann bekämst Du gar nichts, das hat er aber nicht gemacht, daher sieht es für mich nicht so aus, als wollte er Dich übervorteilen.

Und den Gedanken das Erbe vielleicht mal zu brauchen finde ich ehrlich gesagt befremdlich. Du bist erwachsen und brauchst doch gar nicht mehr mit dem Geld Deiner Eltern zu planen wie das bei einem minterjährigen Kind der Fall wäre. Bist Du sicher das es hier nicht um was ganz anderes geht? Mit scheint als würdest Du an der monetären Zuwendung messen wollen, welches Kind er mehr liebt.

Gruß
Bolz
Mr. Nice
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Mr. Nice »

Hallo Bolz,

danke für deine Antwort.
Naja, ehrlich gesagt so "befremdlich" finde ich das nicht. Ich bin gerade erst am Ende des Studiums und verdiene noch kein eigenes Geld, bzw. ich fange jetzt erst an mir eine Existenz aufzubauen. Sicher, die Lage wäre bestimmt eine andere wenn diese Erbschaftssache erst in 10 Jahren gekommen wäre, dann hätte ich eine andere Grundlage.

Aber grundsätzlich kann man nie wissen was in Zukunft sein wird. Es kann auch passieren, dass z.B. meine Mutter und Stiefvater zum Pflegefall werden, ich deshalb aus finanziellen Gründen unser Haus verkaufen muss.

Was dem ganzen noch zusätzlich ein "Gschmäckle" verleiht: Ursprünglich sollte ich einen kompletten Verzicht auf den Pflichtteil unterschreiben, weil mein Dad und seine Frau angeblich nicht in der Lage sind mir den auszuzahlen (was aber bei diesem Betrag um den es sich handelt fast schon lächerlich ist, vor allem wenn man auf einem bereits abbezahlten Haus sitzt. Ich weis über Geld redet man nicht, aber wir sprechen hier von 10.000 Euro). Nur als meine Oma+Opa sich eingeschaltet haben und sich bereit erklärt haben von ihrem eigenen Geld mir meinen Pflichtteil auszuzahlen, ging es auf einmal um den Pflichtteil. Wenn meine Großeltern nicht gewesen wären, hätte von mir verlangt worden dass ich einen kompletten Verzicht akzeptiere. Soviel dazu.
Bolz
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Re: Erbstreit in Scheidungsfamilien, Meinungen/Erfahrungen?

Beitrag von Bolz »

Hallo Mr. Nice,

was Du schreibst finde ich auch echt unschön, das ändert aber nichts daran, dass jeder einzig und allein selbst zu entscheiden hat, wem er was zukommen lässt. Und wenn einer 10 Kinder hat und nur einem was gibt ist das zwar nicht fair, aber dennoch eines Erwachsenen gutes Recht.

Anders sieht es für mich aus, wenn jemand aktuell Hilfe braucht und man sich da nicht hilft. Aber nicht, wenn schon zu Lebzeiten das Erbe verteilt wird. Dein Vater wird schon einen Grund haben warum er so handelt, auch wenn dieser Grund unfair, gemein oder ernüchternd ist. Tut mir leid für Dich.

Grüße
Bolz
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