Trennung von der Mutter

[Josy]

Hallo!
Ich benötige dringend Rat in der folgenden Situation: Mein Freund lebt seit 3 Jahren von seiner Frau getrennt. Sein mittlerweile 6 Jahre alter Sohn lebte bisher bei seiner Mutter und seinem Halbbruder. Er war immer aller 14 Tage bei uns, bis seine Mutter mit ihm Ende letzten Jahres 550km weit weggezogen ist. Damit wurde der Kontakt natürlich weniger. Im Mai wurden wir von der Mutter vor die Wahl gestellt, den Jungen zu uns zu nehmen. Dazu muss man sagen, dass sie das vorher nie wollte obwohl sie in ihrer Mutterrolle völlig überfordert war und ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe bekommen hat. Sie meinte mit ihm nicht mehr klar zu kommen und er würde sie nicht mehr respektieren. Der Kleine selbst hat auch den Wunsch geäußert zu uns zu ziehen. Nach langen hin und her haben wir beschlossen diesen Schritt zu wagen und der Junge wohnt jetzt seit 3 Wochen bei uns.

Soviel zur Vorgeschichte. Bei uns besucht er jetzt regelmäßig den Kindergarten und hat sich gut eingewöhnt. Ab August soll er hier zur Schule gehen. Wir fragen uns nun, wie wir z.B. bei der Einschulung vorgehen sollen. Es ist ja ein großes Ereignis in seinem Leben und normalerweise nehmen alle wichtigen Menschen daran teil. Aber wie sollen wir in dieser Situation verfahren? Wäre es wichtig die Mutter einzuladen bzw. dabei zu haben oder ist es besser wenn er erstmal etwas Abstand gewinnt und "zur Ruhe kommt"? Nach der Trennung der Eltern ist er 3 mal umgezogen und hatte ständig neue Leute um sich.

Wir haben ihn noch nicht gefragt wie er darüber denkt, denn wir wollten uns erst gern ein paar Meinungen einholen. Es ist äußerlich bei ihm kein Heimweh oder Verlangen nach der Mutter ersichtlich. Einmal wollte er sie bis jetzt anrufen und das haben wir dann auch gemacht. Sie selbst hat sich bis auf eine EMail noch nicht gemeldet.

Ich weiß nun auch nicht wie sich ein Kind mit 6 Jahren in einer solchen Situation fühlt bzw. ob er darüber reden würde von allein. Er ist ein sehr munteres und aufgewecktes Kind, auf keinen Fall verschlossen. Deshalb möchte ich auch nicht immer in die Wunden "stechen" indem ich ihn Frage ob er seine Mama vermisst usw. Aber was ist das Richtige?

Im Moment habe ich den Eindruck, dass es ihm hier sehr gut gefällt und er den ständigen Umgang mit seinem Vater sehr genießt.

Wer kann uns ein paar Tipps geben, kennt diese Situation oder hat sie selbst durchlebt? Wir wären sehr dankbar dafür!!

[Laura]

Liebe Josy,

willkommen im Forum!!!!

Ich denke schon, daß die Einschulung ein außergewöhnliches Ereignis ist, bei dem beide Eltern teilnehmen sollten.

Auch wenn das Kind von der Mutter zu Euch gezogen ist, ist und bleibt sie doch die Mutter und es ist auf jeden Fall im Sinne des Kindes gut und wichtig, den Kontakt aufrecht zu erhalten, soweit das auf diese Entfernung eben machbar ist. Ich würde sie daher auf jeden Fall einladen, außer das Kind wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Ein Besuch der Mutter hat doch auch nichts damit zu tun, daß er seine gewohnte Umgebung verlassen muß, eingeschult wird er doch eh bei Euch.

Ich würde ihn auch nicht fragen, ob er die Mutter vermißt, sondern ihm lieber selbst ab und zu vorschlagen, die Mutter anzurufen oder hierfür feste Zeiten einrichten. Er ist schließlich noch klein und durch das ganze Hin und her sicher verwirrt, deshalb würde ich auf gar keinen Fall warten, bis er selbst um Kontakt bittet, wer weiß denn, ob er sich das überhaupt sagen traut. Regelmäßiger Kontakt mit dem anderen Elternteil ist sehr wichtig und ich denke, es ist Eure Aufgabe, das jetzt am Anfang in die Hand zu nehmen und zu organisieren.

[Hammer]

Hallo Josy
Es ist ein wichtiges Ereignis in seinem Leben und es
soll für ihn auch in schöner Erinnerung bleiben.
Dazu wäre wichtig wie das Verhältnis seiner Eltern ist,nichts
wäre schlimmer als wenn der Tag im Streit endet.
Mein Ex war zur Einschulung seiner Tochter nicht dabei,kam aber
am nächsten Tag.Sie hat darüber kein Wort verloren für sie ist
wichtig das der Papa an sie denkt auch wenn er einen Tag später
kommt.Was auch zu Geburtstagen wegen der Arbeit manchmal nicht
anders möglich ist.So richtig Interesse an ihrem Kind scheint sie aber
nicht zu haben?Meine Tochter (11Jahre) und ich haben auch mal
Streß aber deswegen kann ich sie doch nicht wie einen Koffer beim
Vater absetzen.Wenn er seine Mutter vermissen würde, dann würde
er euch das mitteilen.Wann besucht sie mich,können wir anrufen usw.
Ich denke er ist bei euch erst mal zur Ruhe gekommen.
Was mich wundert ist,sie weiß doch das ihr Sohn in die Schule kommt,
warum fragt sie nicht nach?
Alles Liebe
hammer