Hallo,
wie im Beitrag "Die Leitragenden" schon geschrieben treffe ich mich demnächst das erste mal nach 21 Jahren meinen Vater wieder. Ich selber habe einen 3jährigen Sohn und komme momentan nicht so Recht vorwärts ihm das zu erklären bzw. habe ich mich noch nicht getraut dies überhaupt zu tun immerhin ist mein Stiefpapa für ihn der Opa. Von einer Bekannten bekam ich den Rat ihm zu sagen "das ist jemand der Mama sehr wichtig ist" aber ohne genauer zu erklären in wie weit wir verwandt sind. Ich bin davon nicht so begeistert, denn es ist ja schließlich auch der Opa. Und meinem Sohn jetzt nur den Namen sagen und später zu erklären das es sein Opa ist, das finde ich auch irgendwie doof. Ich stecke da gedanklich gerade ziemlich in der Zwickmühle. Vielleicht mach ich mir auch einfach zuviel Gedanken und er versteht und verkraftet das besser als ich denke, aber ich weiß nicht mal wie ich anfangen soll
Hat jemand von euch so eine Situation schon hinter sich oder habt ihr ein Tipp wie ich es versuchen kann?
HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
Re: HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
Hallo Simson,
ich bin dafür, den Kindern immer die Wahrheit zu sagen, soweit das möglich ist und zwar kindgerecht. Du darfst aber auch nur das bewantwrten, was er wissen will und fragt. Möglicherweise will er gar keine Details wissen?
Kleine Kinder nehmen die Dinge die um sie herum passieren manchmal erstaunlich gelassen, Mama spricht mit jemandem.... ich hab selten erlebt, das mich eine meiner Töchter expliziet gefragt hat, wer denn das war und warum wir uns getroffen haben.
Ich glaub ja, dass das für Dich viel schwieriger ist und komplizierter und emotionaler als für den Kleinen? Im Übrigen würde ich das erste Treffen nach so unendlich langer Zeit vielleicht auch ohne Kind statt finden lassen, nicht bei mir daheim, sondern an einem neutralen Ort. Ich mein, am Ende kennst ihn ja auch nicht oder kaum? Vielleicht stellt Ihr fest, das Ihr Euch gar nicht viel zu sagen habt? Ich hab einen guten Freund, der grad mit 26 Jahren das erste Mal überhaupt seinen Vater getroffen hat, ganz allein, für sich - und die Beiden haben festgestellt, das sie sich in manchen Dingen sehr ähnlich sind und das es schön war, mal miteinander zu plaudern aber auch, das sie keine Berührungspunkte haben und beide nicht den Wunsch verspüren, jetzt eine Vater-Sohn-Beziehung zu erarbeiten.
Ich denke, das lässt erst einmal auf Dich zukommen und dann, wenn Ihr Euch wieder sehen wollt.... spätestens im KiGa wird er Kinder treffen, deren Eltern getrennt sind oder nicht miteinander leben, dann kann man ihm erklären, das Erwachsene sich manchmal nicht mehr lieb haben und es passieren kann, das sie sich trennen, beide finden einen anderen Partner und so kommt es, das es eben manchmal viele Opas gibt und das kann schon toll sein.... dem Kleinen wird es schnuppe sein, ob der Opa nun echt ist oder nicht, dem geht es sicher nach Sympathie.
Vielleicht kannst Du im Buchhandel (das hab ich immer gern gemacht) auch nach speziellen Büchern zum Thema schauen? Ich glaub bestimmt, das es da das ein oder andere Buch geben wird. Ansonsten bleib gelassen und erkläre einfach nur, was er selbst fragt und wenn Du unsicher bist, frag zurück - was glaubst Du denn?
Lustiges Beispiel: "Mama, woher komm ich eigentlich?" Mama überlegt und denkt bei sich "oh mein Gott, nicht jetzt - nicht in diesem Moment, ich bin am Kochen, das ist ein ernstes, wichtiges Thema" sie holt Luft und möchte Zeit gewinnen und fragt also "was glaubst Du denn?" Und das Kind antwortet, "Na die Susi kommt aus Berlin und der Tim aus München und ich?" Weißt, was ich mein?
Liebe Grüße und Dir ein schönes Treffen mit Deinem Vater, berichte uns mal, wenn Du magst.
Ansa
ich bin dafür, den Kindern immer die Wahrheit zu sagen, soweit das möglich ist und zwar kindgerecht. Du darfst aber auch nur das bewantwrten, was er wissen will und fragt. Möglicherweise will er gar keine Details wissen?
Kleine Kinder nehmen die Dinge die um sie herum passieren manchmal erstaunlich gelassen, Mama spricht mit jemandem.... ich hab selten erlebt, das mich eine meiner Töchter expliziet gefragt hat, wer denn das war und warum wir uns getroffen haben.
Ich glaub ja, dass das für Dich viel schwieriger ist und komplizierter und emotionaler als für den Kleinen? Im Übrigen würde ich das erste Treffen nach so unendlich langer Zeit vielleicht auch ohne Kind statt finden lassen, nicht bei mir daheim, sondern an einem neutralen Ort. Ich mein, am Ende kennst ihn ja auch nicht oder kaum? Vielleicht stellt Ihr fest, das Ihr Euch gar nicht viel zu sagen habt? Ich hab einen guten Freund, der grad mit 26 Jahren das erste Mal überhaupt seinen Vater getroffen hat, ganz allein, für sich - und die Beiden haben festgestellt, das sie sich in manchen Dingen sehr ähnlich sind und das es schön war, mal miteinander zu plaudern aber auch, das sie keine Berührungspunkte haben und beide nicht den Wunsch verspüren, jetzt eine Vater-Sohn-Beziehung zu erarbeiten.
Ich denke, das lässt erst einmal auf Dich zukommen und dann, wenn Ihr Euch wieder sehen wollt.... spätestens im KiGa wird er Kinder treffen, deren Eltern getrennt sind oder nicht miteinander leben, dann kann man ihm erklären, das Erwachsene sich manchmal nicht mehr lieb haben und es passieren kann, das sie sich trennen, beide finden einen anderen Partner und so kommt es, das es eben manchmal viele Opas gibt und das kann schon toll sein.... dem Kleinen wird es schnuppe sein, ob der Opa nun echt ist oder nicht, dem geht es sicher nach Sympathie.
Vielleicht kannst Du im Buchhandel (das hab ich immer gern gemacht) auch nach speziellen Büchern zum Thema schauen? Ich glaub bestimmt, das es da das ein oder andere Buch geben wird. Ansonsten bleib gelassen und erkläre einfach nur, was er selbst fragt und wenn Du unsicher bist, frag zurück - was glaubst Du denn?
Lustiges Beispiel: "Mama, woher komm ich eigentlich?" Mama überlegt und denkt bei sich "oh mein Gott, nicht jetzt - nicht in diesem Moment, ich bin am Kochen, das ist ein ernstes, wichtiges Thema" sie holt Luft und möchte Zeit gewinnen und fragt also "was glaubst Du denn?" Und das Kind antwortet, "Na die Susi kommt aus Berlin und der Tim aus München und ich?" Weißt, was ich mein?
Liebe Grüße und Dir ein schönes Treffen mit Deinem Vater, berichte uns mal, wenn Du magst.
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Re: HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
Hallo Ansa,
danke für deine Antwort. Ja da hast du Recht, gefühlsmäßig fahre ich zur Zeit Achterbahn. Ja das erste Treffen ist auch erstmal nur für uns beide geplant. Aber er ist schon ganz gespannt auf seinen Enkel, haben ja Email-Kontakt und schreiben mindestens einmal die Woche. Aber du hast sicher auch Recht, das ich vlt einfach alles auf mich zukommen lassen sollte.
Mit dem berichten kann ich gerne tun ;-)
danke für deine Antwort. Ja da hast du Recht, gefühlsmäßig fahre ich zur Zeit Achterbahn. Ja das erste Treffen ist auch erstmal nur für uns beide geplant. Aber er ist schon ganz gespannt auf seinen Enkel, haben ja Email-Kontakt und schreiben mindestens einmal die Woche. Aber du hast sicher auch Recht, das ich vlt einfach alles auf mich zukommen lassen sollte.
Mit dem berichten kann ich gerne tun ;-)
Re: HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
Genau, lass die Digne auf Dich zukommen und schau mal, wie es sich anfühlt. Du bist in diesem Fall ein Elternteil und entscheidest zum Wohl Deines Kindes. Im Grunde ist es egal, ob Dein Vater nun Opa ist oder nicht, er war jahrelang nicht da, einfach kommen und Opa sein - kann er sich wünschen, aber wenn Du vorsichtiger bist und Dein Kind schützen möchtest, dann darfst Du das tun.
Du darfst auch sagen, "mein Alltagsvater war immer da für mich und uns und der Kleine sieht ihn als Großvater an, ich möchte das auch erst einmal so belassen um ihn nicht zu verwirren" Und Dein Vater muss das hinnehmen - das heißt ja nicht, dass das so bleibt, wenn Ihr wieder eine Beziehung zu einander findet.
Meine Töchter etwa leben recht gut mit ihrem Alltagsvater und ihrem Vater (das ist ähnlich), mein Liebster war immer für sie da und wenn sie Sorgen oder Probleme haben, wenden sie sich auch an ihn, weil sie wissen und spüren, das seine Hilfestellung niemals einen Preis hat oder in seinem Interesse liegt sondern einzig ihr Wohl eine Rolle spielt und das ist bei Papa anders. Der hat immer ein eigenes Ziel bei allem - so haben seine Hilfestellungen immer einen unausgesprochenen Preis, Papa ist für Spiel und Spass zuständig, für materielle Wünsche - wir können damit leben. Und Beziehungen zu Großeltern oder älteren Freunden der Familie kann und darf es ja mehrere geben. Zum Glück ist es heute einfacher, man nennt ja nicht mehr jeden irgendwie bekannten Erwachsenen im Umfeld Onkel oder Tante - ihr werdet einen Weg finden.
Aber schau Du erst einmal auf Dich.... wie es sich für Dich anfühlt und was Du Dir wünscht und erhoffst.
Alles Gute
Ansa
Du darfst auch sagen, "mein Alltagsvater war immer da für mich und uns und der Kleine sieht ihn als Großvater an, ich möchte das auch erst einmal so belassen um ihn nicht zu verwirren" Und Dein Vater muss das hinnehmen - das heißt ja nicht, dass das so bleibt, wenn Ihr wieder eine Beziehung zu einander findet.
Meine Töchter etwa leben recht gut mit ihrem Alltagsvater und ihrem Vater (das ist ähnlich), mein Liebster war immer für sie da und wenn sie Sorgen oder Probleme haben, wenden sie sich auch an ihn, weil sie wissen und spüren, das seine Hilfestellung niemals einen Preis hat oder in seinem Interesse liegt sondern einzig ihr Wohl eine Rolle spielt und das ist bei Papa anders. Der hat immer ein eigenes Ziel bei allem - so haben seine Hilfestellungen immer einen unausgesprochenen Preis, Papa ist für Spiel und Spass zuständig, für materielle Wünsche - wir können damit leben. Und Beziehungen zu Großeltern oder älteren Freunden der Familie kann und darf es ja mehrere geben. Zum Glück ist es heute einfacher, man nennt ja nicht mehr jeden irgendwie bekannten Erwachsenen im Umfeld Onkel oder Tante - ihr werdet einen Weg finden.
Aber schau Du erst einmal auf Dich.... wie es sich für Dich anfühlt und was Du Dir wünscht und erhoffst.
Alles Gute
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Re: HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
Hallo Ansa,
jetzt kann ich dir "endlich" von meinem ersten Treffen berichten
Ich war sowas von aufgeregt und mir war mehr als übel als ich zur vereinbarten Zeit los bin um zu ihm zu fahren. Meinem Vater ging es allerdings auch nicht besser. Da ich vorher bei meiner Mutter war und dort die Begrüßung relativ kühl war, obwohl ich ihr vom Kontakt und Treffen noch immer nichts erzählt habe, habe ich nun hier nach über zwanzig Jahren auch nicht viel erwartet. Ich wurde aber sehr überrascht. Ich wurde sofort in den Arm genommen. Er musste weinen, seine Lebensgefährtin und auch ich mussten mit den Tränen kämpfen. Nach fünf Minuten war meine Übelkeit weg und ich fühlte mich wohl. Wir haben viel gesprochen, gelacht und auch schon die ein oder andere Gemeinsamkeit entdeckt Auch manch Erinnerung an früher hat jetzt ein "Bild" bekommen. Ich habe nun sogar auch endlich mal Baby- und Kinderfotos von mir, von meiner Mutter bekam ich ja keine. Ich habe sogar erfahren das ich ein "Talent" von meinem Großvater geerbt habe, wenn man das so sagen kann. Allem in allem war ich über vier Stunden dort und es mag vielleicht komisch klingen, aber ich fühlte mich nicht nur wohl sondern "zu Hause".
Meinen Sohn und meinen Mann hat er dann beim abholen nur kurz gesehen. Wegen der Frage mit dem erklären haben wir es so gemacht das ich ihm als sie sich getroffen haben gesagt hab "das ist mein Papa und dein Opa". Also es gibt definitiv ein erneutes Treffen
jetzt kann ich dir "endlich" von meinem ersten Treffen berichten
Ich war sowas von aufgeregt und mir war mehr als übel als ich zur vereinbarten Zeit los bin um zu ihm zu fahren. Meinem Vater ging es allerdings auch nicht besser. Da ich vorher bei meiner Mutter war und dort die Begrüßung relativ kühl war, obwohl ich ihr vom Kontakt und Treffen noch immer nichts erzählt habe, habe ich nun hier nach über zwanzig Jahren auch nicht viel erwartet. Ich wurde aber sehr überrascht. Ich wurde sofort in den Arm genommen. Er musste weinen, seine Lebensgefährtin und auch ich mussten mit den Tränen kämpfen. Nach fünf Minuten war meine Übelkeit weg und ich fühlte mich wohl. Wir haben viel gesprochen, gelacht und auch schon die ein oder andere Gemeinsamkeit entdeckt Auch manch Erinnerung an früher hat jetzt ein "Bild" bekommen. Ich habe nun sogar auch endlich mal Baby- und Kinderfotos von mir, von meiner Mutter bekam ich ja keine. Ich habe sogar erfahren das ich ein "Talent" von meinem Großvater geerbt habe, wenn man das so sagen kann. Allem in allem war ich über vier Stunden dort und es mag vielleicht komisch klingen, aber ich fühlte mich nicht nur wohl sondern "zu Hause".
Meinen Sohn und meinen Mann hat er dann beim abholen nur kurz gesehen. Wegen der Frage mit dem erklären haben wir es so gemacht das ich ihm als sie sich getroffen haben gesagt hab "das ist mein Papa und dein Opa". Also es gibt definitiv ein erneutes Treffen
Re: HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
wow, wie schön das zu lesen.... ich freue mich aufrichtig mit Dir und Euch das alles so harmonisch war und das Du ein Stück Deiner Familie wieder gefunden hast. Das ist etwas wunderbares.
Und Danke für Deine Rückmeldung, ich hab mich sehr gefreut.
Ansa
Und Danke für Deine Rückmeldung, ich hab mich sehr gefreut.
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Re: HILFE! Wie erklär ich meinem Kind das ICH zwei Papas habe?
Hallo Ansa,
es ist jetzt fast ein Jahr her und ich wollte mal ein kleines "Update" senden.
Das letzte Jahr ist ziemlich turbulent verlaufen. Also das Treffen mit meinem Vater verlief ja sehr gut. Wir verstehen uns auch nach wie vor gut. Meine kleine Familie und er haben sich nun auch genauer kennen gelernt und er war auch schon einige Tage bei uns zu Besuch. Ansonsten habe ich mir letztes Jahr doch noch professionelle Hilfe gesucht, da meine allgemeine Verfassung ziemlich mies war und ich so auch gleich das Thema der Scheidung mit in Angriff nehmen konnte. Meiner Mutter habe ich von meinem Kontakt zu meinem Vater auch erzählt was dazu geführt hat das mein Stiefvater uns (meinem Mann und mir) gegenüber total unfair geworden ist und wir nun keinen Kontakt mehr haben. Durch die Therapie bin ich aber so gestärkt, das es mich glücklicher Weise nicht weiter runter zieht. Ich nehme es halt hin, das sie es nicht akzeptieren kann und sich lieber wieder hinter meinen Stiefvater stellt statt sich mal Gedanken zu machen wie es mir geht und gut. Vorher war ja auch schon kaum noch Kontakt da. Scheinbar ist es aber für Scheidungskinder, deren Eltern im Streit auseinander gehen, nicht wirklich möglich selbst im erwachsenen Alter den Kontakt zu beiden halten zu können. Das Thema kommt bei Gesprächen mit meinem Vater natürlich auch immer mal wieder auf. Aber es wird keine "dreckige Wäsche" gewaschen und wir versuchen auch hauptsächlich die Zeit jetzt zu genießen, denn aufholen kann man all die Jahre sowieso nicht mehr.
Mein Vater tut mir gut und ich bin froh das ich diesen Schritt gegangen bin, auch wenn es schwer war und vor allem freue ich mich schon auf unser nächstes Treffen, das nicht mehr lange hin ist
es ist jetzt fast ein Jahr her und ich wollte mal ein kleines "Update" senden.
Das letzte Jahr ist ziemlich turbulent verlaufen. Also das Treffen mit meinem Vater verlief ja sehr gut. Wir verstehen uns auch nach wie vor gut. Meine kleine Familie und er haben sich nun auch genauer kennen gelernt und er war auch schon einige Tage bei uns zu Besuch. Ansonsten habe ich mir letztes Jahr doch noch professionelle Hilfe gesucht, da meine allgemeine Verfassung ziemlich mies war und ich so auch gleich das Thema der Scheidung mit in Angriff nehmen konnte. Meiner Mutter habe ich von meinem Kontakt zu meinem Vater auch erzählt was dazu geführt hat das mein Stiefvater uns (meinem Mann und mir) gegenüber total unfair geworden ist und wir nun keinen Kontakt mehr haben. Durch die Therapie bin ich aber so gestärkt, das es mich glücklicher Weise nicht weiter runter zieht. Ich nehme es halt hin, das sie es nicht akzeptieren kann und sich lieber wieder hinter meinen Stiefvater stellt statt sich mal Gedanken zu machen wie es mir geht und gut. Vorher war ja auch schon kaum noch Kontakt da. Scheinbar ist es aber für Scheidungskinder, deren Eltern im Streit auseinander gehen, nicht wirklich möglich selbst im erwachsenen Alter den Kontakt zu beiden halten zu können. Das Thema kommt bei Gesprächen mit meinem Vater natürlich auch immer mal wieder auf. Aber es wird keine "dreckige Wäsche" gewaschen und wir versuchen auch hauptsächlich die Zeit jetzt zu genießen, denn aufholen kann man all die Jahre sowieso nicht mehr.
Mein Vater tut mir gut und ich bin froh das ich diesen Schritt gegangen bin, auch wenn es schwer war und vor allem freue ich mich schon auf unser nächstes Treffen, das nicht mehr lange hin ist