Spätfolgen - Angst, dass eigene Beziehung daran scheitert
Verfasst: 16. April 2015 13:44
Hallo zusammen,
ich bin 35, seit wenigen Monaten in einer frischen Beziehung und seitdem brechen bei mir alte, längst verdrängte und vergessene Gefühle auf, die mit der Trennung meiner Eltern zu tun haben.
Mein Vater hat meine Mutter verlassen, als ich knapp 1 war. Danach hat er sich kaum um mich gekümmert, vor allem nach seiner 2. Heirat hat er den Kontakt komplett eingestellt. Jahre später haben wir uns wiedergesehen und er hat mir gesagt, dass seine Frau ein Problem damit hatte, dass er ein Kind hat und er deshalb den Kontakt abgebrochen hat. Bei mir hat sich damals das Gefühl festgesetzt, dass ich es nicht wert war, um mich zu kämpfen oder sich im Zweifel eben für mich statt für seine neue Partnerin zu entscheiden. Ich war nicht wichtig genug.
Meine eigenen Beziehungen liefen auch immer nach dem gleichen Muster. Männer, die wenig Interesse hatten, denen ich hinterhergelaufen bin und die mir letztendlich das Gefühl bestätigt haben, dass ich es nicht wert bin - weil sie sich wegen anderer Frauen getrennt haben.
Mein jetziger Freund ist ganz anders, er meint es wirklich ernst. Aber ich kann`s nicht glauben. Und das schlimmste, ich bin zu einer richtigen Ziege mutiert. Ich mache ihm Vorwürfe, wenn er länger arbeiten muss und sich deshalb nicht mit mir treffen kann. Oder fange an zu heulen, weil ich mich so unglücklich und abgelehnt fühle (in Wahrheit denke ich dabei aber nicht an ihn, sondern an meinen Vater).
Ich bin sogar eifersüchtig auf seine eigene Tochter! Es ist so abartig und krank, ich benehme mich ähnlich, wie die Neue von meinem Vater. Mein Freund kümmert sich vorbildlich um sein Kind und er würde sie niemals verlassen - aber genau das löst in mir Verlustängste und Minderwertigkeitsgefühle aus. Mein Freund würde sich immer für seine Tochter entscheiden, im Zweifel wäre ich es also wieder nicht wert. Als Tochter war ich es nicht wert und als Partnerin würde ich es auch nicht sein. So fühle ich mich. Immer als 2. Wahl.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich würde ihn nie vor die Wahl stellen!!! Im Gegenteil, ich kann mir eine Patchworkfamilie ohne Weiteres vorstellen, gerade weil ich die Situation kenne. Ich weiß auch, dass die Liebe zum Kind nicht mit der Liebe zum Partner vergleichbar ist.
Aber diese Situation löst so vieles bei mir aus, dass ich Angst habe, die Beziehung kaputt zu machen. Weil er das alles ja nicht verstehen kann, also, dass ich im Endeffekt irgendwie traumatisiert bin und wahrscheinlich mehr Zuneigung und Bestätigung brauche, als vielleicht eine andere Frau. Er nimmt mich derzeit wahrscheinlich nur als zickig und kompliziert wahr.
Kennt jemand so eine Situation? Was soll ich denn am besten machen? Mit ihm reden?
ich bin 35, seit wenigen Monaten in einer frischen Beziehung und seitdem brechen bei mir alte, längst verdrängte und vergessene Gefühle auf, die mit der Trennung meiner Eltern zu tun haben.
Mein Vater hat meine Mutter verlassen, als ich knapp 1 war. Danach hat er sich kaum um mich gekümmert, vor allem nach seiner 2. Heirat hat er den Kontakt komplett eingestellt. Jahre später haben wir uns wiedergesehen und er hat mir gesagt, dass seine Frau ein Problem damit hatte, dass er ein Kind hat und er deshalb den Kontakt abgebrochen hat. Bei mir hat sich damals das Gefühl festgesetzt, dass ich es nicht wert war, um mich zu kämpfen oder sich im Zweifel eben für mich statt für seine neue Partnerin zu entscheiden. Ich war nicht wichtig genug.
Meine eigenen Beziehungen liefen auch immer nach dem gleichen Muster. Männer, die wenig Interesse hatten, denen ich hinterhergelaufen bin und die mir letztendlich das Gefühl bestätigt haben, dass ich es nicht wert bin - weil sie sich wegen anderer Frauen getrennt haben.
Mein jetziger Freund ist ganz anders, er meint es wirklich ernst. Aber ich kann`s nicht glauben. Und das schlimmste, ich bin zu einer richtigen Ziege mutiert. Ich mache ihm Vorwürfe, wenn er länger arbeiten muss und sich deshalb nicht mit mir treffen kann. Oder fange an zu heulen, weil ich mich so unglücklich und abgelehnt fühle (in Wahrheit denke ich dabei aber nicht an ihn, sondern an meinen Vater).
Ich bin sogar eifersüchtig auf seine eigene Tochter! Es ist so abartig und krank, ich benehme mich ähnlich, wie die Neue von meinem Vater. Mein Freund kümmert sich vorbildlich um sein Kind und er würde sie niemals verlassen - aber genau das löst in mir Verlustängste und Minderwertigkeitsgefühle aus. Mein Freund würde sich immer für seine Tochter entscheiden, im Zweifel wäre ich es also wieder nicht wert. Als Tochter war ich es nicht wert und als Partnerin würde ich es auch nicht sein. So fühle ich mich. Immer als 2. Wahl.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich würde ihn nie vor die Wahl stellen!!! Im Gegenteil, ich kann mir eine Patchworkfamilie ohne Weiteres vorstellen, gerade weil ich die Situation kenne. Ich weiß auch, dass die Liebe zum Kind nicht mit der Liebe zum Partner vergleichbar ist.
Aber diese Situation löst so vieles bei mir aus, dass ich Angst habe, die Beziehung kaputt zu machen. Weil er das alles ja nicht verstehen kann, also, dass ich im Endeffekt irgendwie traumatisiert bin und wahrscheinlich mehr Zuneigung und Bestätigung brauche, als vielleicht eine andere Frau. Er nimmt mich derzeit wahrscheinlich nur als zickig und kompliziert wahr.
Kennt jemand so eine Situation? Was soll ich denn am besten machen? Mit ihm reden?