Hochbegabt und vernachlässigt
Verfasst: 19. Oktober 2015 20:34
Hallo liebe Forengemeinde!
Ich würde euch gerne einen kurzen Abriss meiner Lebensgeschichte darlegen, da ich unter dieser sehr zu leiden habe und auf Rat von euch hoffe...
Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 14 Jahre alt war (ich bin jetzt 24). Getrennt haben sie sich allerdings bereits zwei Jahre vorher, weil meine Mutter zu ihrer damals schon länger währenden Affäre gezogen war. Dass sie meinen Vater betrügt, habe ich mitbekommen, aber wollte das natürlich nicht wahrhaben. Dennoch hat es mich nicht allzu sehr überrascht, dass sie nicht mehr da war als ich aus der Schule kam. Ich hatte danach lange keinen Kontakt zu ihr, obwohl wir in der selben Kleinstadt (ehemale DDR) wohnten. Mein Vater war einige Zeit deprimiert, aber hat sich dann mir zu Liebe wieder zusammengerauft. Seit 12 Jahren hat er weder getrunken noch geraucht
Ich entwickelte dennoch Folgeerscheinungen, die als typisch für vergleichbare Situstionen gilt. Bei Männern suchte ich die Liebe, die mir meine Mutter entzogen hat und tu dies bis heute. Mit 13 den ersten Sex, Sexualpartnerzahl zweistellig. Teilweise war es mit egal mit wem ich eine Beziehung führte, Hauptsache keine Einsamkeit. Ich vermute, dass ich eine ausgeprägte Bindungsphobie habe, da ich immer wieder davon laufe, sobald ich merke, dass es ernster wird. Oder die Beziehung unter dem Vorwand des Freiseins durch Fremdgehen an die Wand fahre, da ich mir so die Legitimation schaffe, den anderen zu verlassen: schließlich bin ich ein schlechter Mensch, der betrügt, weshalb ich keine Schuldgefühle entwickeln muss. Vielmehr empfinde ich es so, dass mein Partner froh sein kann mich los zu sein. Und dann geht das Spiel von vorne los.
Freundschaften habe ich erst in den letzten Jahren aufbauen können, weil mir vorher einfach das Vertrauen zu Menschen fehlte....ich bin immer davon ausgegangen, dass niemand mir etwas Gutes tun will.
Mein bescheidenes Verhältnis zur Männerwelt ist nicht meine einzige Baustelle. Bereits als ich klein war, wurde bei mir eine Hochbegabung vermutet, nur dass es keinen in meiner Familie geschert hat. Meine Eltern gehören der Arbeiterschicht an (obwohl mein Vater belesen ist) und sind in der DDR aufgewachsen. Der doktrinische Gleichstellungswahn dieses Systems hatte leider zur Folge, dass mir vermittelt worden war, dass ich mich mit meiner Begabung nur profilieren wollte. Es kam meinen Eltern zwar zugegen, dass ich intelligent bin, weil sie sich somit komplett aus meiner Schulbildung heraushalten konnten. Ebenso glaubten sie sich nicht um meine psychische Gesundheit scheren zu müssen, da ich schließlich klug genug war, damit fertig zu werden. Mittlerweile wurde mir diagnostisch bestätigt, dass ich hochbegabt und hochsensibel bin, sowie ADS habe.
Andere Eltern würden sich zumindest über den ersten Punkt freuen, mein Vater sagte mir, dass ich mich jetzt wohl für etwas Besseres halte. Was ich nicht tue. Ich würde nur zu gern meine Persönlichkeit entfalten können, nur schaffe ich es einfach nicht. Mein Studium verläuft schleppend (eins habe ich bereits abgebrochen)...ich kann mich furchtbar schlecht konzentrieren und ich habe nie gelernt richtig zu lernen. Nachwievor verlasse ich mich ausschließlich auf meine kognitiven Fähigkeiten, was mir Ergebnisse unter meinem Potenzial einbringt. Ich stelle vermutlich einen typischen Underachiever dar, aber ich will keiner sein. Ich will einfach nur ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld, dass mich unterstützt und mir nicht das Gefühl gibt ein schlechter Mensch zu sein, weil ich intelligent bin.
Ich habe mir überlegt eine Therapie anzufangen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiss. Vielleicht findet dich ja hier jemand, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mit mir weiterhelfen könnte...ich fühle mich momentsn wirklich am Abgrund stehen...
Liebe Grüße
Bildwort
Ich würde euch gerne einen kurzen Abriss meiner Lebensgeschichte darlegen, da ich unter dieser sehr zu leiden habe und auf Rat von euch hoffe...
Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 14 Jahre alt war (ich bin jetzt 24). Getrennt haben sie sich allerdings bereits zwei Jahre vorher, weil meine Mutter zu ihrer damals schon länger währenden Affäre gezogen war. Dass sie meinen Vater betrügt, habe ich mitbekommen, aber wollte das natürlich nicht wahrhaben. Dennoch hat es mich nicht allzu sehr überrascht, dass sie nicht mehr da war als ich aus der Schule kam. Ich hatte danach lange keinen Kontakt zu ihr, obwohl wir in der selben Kleinstadt (ehemale DDR) wohnten. Mein Vater war einige Zeit deprimiert, aber hat sich dann mir zu Liebe wieder zusammengerauft. Seit 12 Jahren hat er weder getrunken noch geraucht
Ich entwickelte dennoch Folgeerscheinungen, die als typisch für vergleichbare Situstionen gilt. Bei Männern suchte ich die Liebe, die mir meine Mutter entzogen hat und tu dies bis heute. Mit 13 den ersten Sex, Sexualpartnerzahl zweistellig. Teilweise war es mit egal mit wem ich eine Beziehung führte, Hauptsache keine Einsamkeit. Ich vermute, dass ich eine ausgeprägte Bindungsphobie habe, da ich immer wieder davon laufe, sobald ich merke, dass es ernster wird. Oder die Beziehung unter dem Vorwand des Freiseins durch Fremdgehen an die Wand fahre, da ich mir so die Legitimation schaffe, den anderen zu verlassen: schließlich bin ich ein schlechter Mensch, der betrügt, weshalb ich keine Schuldgefühle entwickeln muss. Vielmehr empfinde ich es so, dass mein Partner froh sein kann mich los zu sein. Und dann geht das Spiel von vorne los.
Freundschaften habe ich erst in den letzten Jahren aufbauen können, weil mir vorher einfach das Vertrauen zu Menschen fehlte....ich bin immer davon ausgegangen, dass niemand mir etwas Gutes tun will.
Mein bescheidenes Verhältnis zur Männerwelt ist nicht meine einzige Baustelle. Bereits als ich klein war, wurde bei mir eine Hochbegabung vermutet, nur dass es keinen in meiner Familie geschert hat. Meine Eltern gehören der Arbeiterschicht an (obwohl mein Vater belesen ist) und sind in der DDR aufgewachsen. Der doktrinische Gleichstellungswahn dieses Systems hatte leider zur Folge, dass mir vermittelt worden war, dass ich mich mit meiner Begabung nur profilieren wollte. Es kam meinen Eltern zwar zugegen, dass ich intelligent bin, weil sie sich somit komplett aus meiner Schulbildung heraushalten konnten. Ebenso glaubten sie sich nicht um meine psychische Gesundheit scheren zu müssen, da ich schließlich klug genug war, damit fertig zu werden. Mittlerweile wurde mir diagnostisch bestätigt, dass ich hochbegabt und hochsensibel bin, sowie ADS habe.
Andere Eltern würden sich zumindest über den ersten Punkt freuen, mein Vater sagte mir, dass ich mich jetzt wohl für etwas Besseres halte. Was ich nicht tue. Ich würde nur zu gern meine Persönlichkeit entfalten können, nur schaffe ich es einfach nicht. Mein Studium verläuft schleppend (eins habe ich bereits abgebrochen)...ich kann mich furchtbar schlecht konzentrieren und ich habe nie gelernt richtig zu lernen. Nachwievor verlasse ich mich ausschließlich auf meine kognitiven Fähigkeiten, was mir Ergebnisse unter meinem Potenzial einbringt. Ich stelle vermutlich einen typischen Underachiever dar, aber ich will keiner sein. Ich will einfach nur ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld, dass mich unterstützt und mir nicht das Gefühl gibt ein schlechter Mensch zu sein, weil ich intelligent bin.
Ich habe mir überlegt eine Therapie anzufangen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiss. Vielleicht findet dich ja hier jemand, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mit mir weiterhelfen könnte...ich fühle mich momentsn wirklich am Abgrund stehen...
Liebe Grüße
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