Wie wieder vertrauen lernen?
Verfasst: 3. Januar 2016 22:32
Hallo zusammen,
ich habe viele EInträge in diesem Forum gelesen und finde mich im Lebensgefühl der erwachsen gewordenen Scheidungskinder sehr wieder. Auch ich merke immer wieder, dass mich das Erlebte einholt.Ich bin 28 Jahre, hatte schon Therapie wegen depressiven Phasen und sozialer Phobie.
Schockierend in meiner Kindheit fand ich vor allen DIngen, der Spielball und das Manipulationsinstrument und von Erwachsenen zu sein, von denen ich eigentlich liebevolle Bindung gebraucht hätte. Ständig wurden mir Schuldgefühle gemacht, wenn ich zu viel Zeit beim "falschen" Elternteil verbracht habe. Dennoch hatten mein Vater und meine Mutter noch regelmäßig Kontakt. Dies sollte aber der neue Lebensgefährte meiner Mutter nicht erfahren, weswegen ich von meiner Mutter zum Lügen ihm gegenüber angehalten wurde. Meine Geschwister haben zusätzlich Druck auf mich ausgübt, weil nicht klar entscheiden war, wer von uns bei welchem Elternteil wohnen sollte. Da sie unterschiedliche Präferenzen hatten, haben sie versucht mich jeweils auf ihre Seite zu ziehen.
Kurzum: Ich war in andauernden inneren Konflikten gefangen und es gab keine Person, bei der ich ein geborgenes und beschütztes Gefühl hätte haben können. Ich habe grundsätzlich von klein auf jedem misstraut. Das habe ich schon mehrfach in der Therapie durchgesprochen, aber mit meinen Eltern direkt ist dieses Themenfeld immer noch sehr "vermint".
Am schwierigsten ist es für mich heute, vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Ich weiß, dass dies eigentlich zu einem gesunden erwachsenen Leben dazu gehören sollte. Aber ich muss leider zugeben, dass ich bis zum heutigen Tage keine wirklich engen Freundschaften aufbauen konnte. Es gitb zwar Menschen mit denen ich immer mal wieder etwas unternehmen kann, aber ich lasse sie nie besonders nah an mich ran. Meine Wohnung hat fast noch niemand betreten. Ich habe ein ernorm hohes Bedürfnis nach einem "Sicherheitsabstand" zu meinem Umfeld.
Ich vertraue grundsätzlich niemandem bei irgendetwas. Ich möchte mich auf keinem Fall jemandem "ausliefern", nicht riskieren, dass jemand auf einmal überraschende negative Seiten hat und mir dann schadet. Denn niemand hilft mir, niemand ist auf meiner Seite, niemand steht mir bei, wenn soetwas passieren sollte. Diese Glauben ist jedenfalls sehr tief in mich eingegraben.
Gleichzeitig sehne ich mich natürlich, wie jeder Mensch, nach Beziehungen zu anderen Menschen. Und ich weiß irgendwo in mir, dass es da draußen Menschen gibt, denen man eigentlich vertrauen kann und die einem auf keinen Fall schaden wollen.
Ich könnte mir vorstellen, dass auch andere hier dieses Thema begleitet. Daher würde mich interessieren, wie ihr damit umgeht. Kennt ihr solche Ängste in dieser Art?Schafft ihr es irgendwie euch in Beziehungen und Freundschaften trotzdem "fallen zu lassen"?
ich habe viele EInträge in diesem Forum gelesen und finde mich im Lebensgefühl der erwachsen gewordenen Scheidungskinder sehr wieder. Auch ich merke immer wieder, dass mich das Erlebte einholt.Ich bin 28 Jahre, hatte schon Therapie wegen depressiven Phasen und sozialer Phobie.
Schockierend in meiner Kindheit fand ich vor allen DIngen, der Spielball und das Manipulationsinstrument und von Erwachsenen zu sein, von denen ich eigentlich liebevolle Bindung gebraucht hätte. Ständig wurden mir Schuldgefühle gemacht, wenn ich zu viel Zeit beim "falschen" Elternteil verbracht habe. Dennoch hatten mein Vater und meine Mutter noch regelmäßig Kontakt. Dies sollte aber der neue Lebensgefährte meiner Mutter nicht erfahren, weswegen ich von meiner Mutter zum Lügen ihm gegenüber angehalten wurde. Meine Geschwister haben zusätzlich Druck auf mich ausgübt, weil nicht klar entscheiden war, wer von uns bei welchem Elternteil wohnen sollte. Da sie unterschiedliche Präferenzen hatten, haben sie versucht mich jeweils auf ihre Seite zu ziehen.
Kurzum: Ich war in andauernden inneren Konflikten gefangen und es gab keine Person, bei der ich ein geborgenes und beschütztes Gefühl hätte haben können. Ich habe grundsätzlich von klein auf jedem misstraut. Das habe ich schon mehrfach in der Therapie durchgesprochen, aber mit meinen Eltern direkt ist dieses Themenfeld immer noch sehr "vermint".
Am schwierigsten ist es für mich heute, vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Ich weiß, dass dies eigentlich zu einem gesunden erwachsenen Leben dazu gehören sollte. Aber ich muss leider zugeben, dass ich bis zum heutigen Tage keine wirklich engen Freundschaften aufbauen konnte. Es gitb zwar Menschen mit denen ich immer mal wieder etwas unternehmen kann, aber ich lasse sie nie besonders nah an mich ran. Meine Wohnung hat fast noch niemand betreten. Ich habe ein ernorm hohes Bedürfnis nach einem "Sicherheitsabstand" zu meinem Umfeld.
Ich vertraue grundsätzlich niemandem bei irgendetwas. Ich möchte mich auf keinem Fall jemandem "ausliefern", nicht riskieren, dass jemand auf einmal überraschende negative Seiten hat und mir dann schadet. Denn niemand hilft mir, niemand ist auf meiner Seite, niemand steht mir bei, wenn soetwas passieren sollte. Diese Glauben ist jedenfalls sehr tief in mich eingegraben.
Gleichzeitig sehne ich mich natürlich, wie jeder Mensch, nach Beziehungen zu anderen Menschen. Und ich weiß irgendwo in mir, dass es da draußen Menschen gibt, denen man eigentlich vertrauen kann und die einem auf keinen Fall schaden wollen.
Ich könnte mir vorstellen, dass auch andere hier dieses Thema begleitet. Daher würde mich interessieren, wie ihr damit umgeht. Kennt ihr solche Ängste in dieser Art?Schafft ihr es irgendwie euch in Beziehungen und Freundschaften trotzdem "fallen zu lassen"?