Umgangsrecht - Verweigerungsfolgen
Verfasst: 18. Februar 2016 09:07
Hallo in die Runde,
zu meinem Problem konnte ich im Forum nur ansatzweise etwas finden, bzw. Antworten darauf.
Liegt sicher nicht zuletzt an der Individualität eines jeden Einzelfalles.
Daher nun also dieses neue Thema, mit einem dennoch sicherlich vielen bekannten, Problem:
Umgangsverweigerung und die Folgen für das Kind
Der Fall kurz skizziert:
Das Scheidungsurteil meiner Eltern erging auf Grundlage des mündlichen Vorbringens beider Prozessparteien und entsprechend übereinstimmend gestelltem Antrag.
Meinem Vater wurde das Sorgerecht für mich (damals 7) zugesprochen, das Sorgerecht für meinen Halbbruder(11) erhielt meine Mutter, sie hatte ihn mit in die Ehe gebracht. Wie dieses mündlichen Vorbringen beider Prozessparteien und entsprechend übereinstimmend gestellter Antrag zustande kam, kann ich nur mutmaßen.
Regelungen zum Umgangsrecht wurden in dem Urteil nicht getroffen, dass Recht auf Umgang blieb also für alle beteiligten gemäß gültigem Recht bestehen.
In der Realität sah es jedoch, wie wohl so oft, ganz anders aus:
Als mein Vater mit mir aus der gemeinsamen elterlichen Wohnung auszog, was im übrigen ca. ein viertel Jahr vor dem ergangenen Scheidungurteil geschah, brach für mich der gesamte mütterliche Teil der Familie weg. Kein Umgang, kein sehen, kein gar nichts - nicht einmal mit meiner Cousine, die im selben Haus wie die Mutter meines Vaters (meine Oma) wohnte, durfte ich mehr spielen - dass wurde mir energisch von meiner lieben Oma verboten, indem ich sofort in die Wohnung gerufen wurde, nachdem Oma sah wie ich mit meiner Cousine vor dem Haus spielte.
Selbst Jahre später, als meine Mutter versuchte mir zu meiner Jugendweihe persönlich zu gratulieren, wurde sie von meinem Vater mit den Worten "Verpiss Dich." des Platzes verwiesen. Äußerst charmant.
Kurz und auf den Punkt gebracht:
mein Vater, dessen Mutter und deren Schwester haben mir den Umgang zu meiner Mutter verweigert. Wobei ich verweigert hier fast als zu schwachen Begriff empfinde, da diese Verweigerung auf eine ganz perfide Art und Weise stattfand. Die einzige Begründung die ich bisher von meiner Tante zu hören bekommen habe ist: "Wir wollten keinen Kontakt mehr zu Deiner Mutter (die eine Schlampe, genau wie ihre Mutter, ist)." (meine Tante hat selbst keine Kinder und betrachtet mich als "ihren Jungen" - natürlich rein subjektiv!)
Die Scheidung ist jetzt exakt 30 Jahre her, rechtlich alles (zB. Verletzung der Erziehungspflichten, Recht des Kindes auf regelmäßige persönliche Beziehung und unmittelbaren Kontakt zu beiden Elternteilen, Pflicht der Eltern die Entwicklung des Kindes durch Erziehung zu fördern, Verleitung zum Alkoholmissbrauch, entzug Minderjähriger) alles verjährt, keine Frage!
Was soll das alles also? Das ist 30 Jahre her! Stell dich doch nicht so an! Lass die Vergangenheit Ruhen! Sei Froh das Dein Vater Dich genommen hat, sonst wärst Du im Heimgelandet! .... Und Deine Mutter war ja sowieso eine Schlampe, eine Hure , hat sich nie gekümmert usw....... (wichtig:diese Worte stammen nicht von meinem Vater, sondern von Oma und Tantchen!)
Und nun liegt mir eine Einladung vor: Silberhochzeit meines Vaters mit meiner Stiefmutter (sie haben übrigens ihren gemeinsamen Sohn, meinen 2. Halbbruder vor 1,5Jahren im alter von 21 an Leukämie verloren. Er war eine der wichtigsten Bezugspersonen für mich und ich habe sehr an ihm gehangen)
Problem: großer innerer Konflikt - hingehen, nicht-hingehen? Wie überhaupt verhalten?
Ich hab mich bisher tatsächlich immer sehr diplomatisch allen gegenüber Verhalten, hab auch wirklich viel zurückgestecken müssen, wirtklich sehr viel, bin aber nun mit meinem Latein am Ende.
Der Kontakt zu meiner Mutter ist bis heute gleich Null - es gab zwischendurch mal kurze Kontaktversuche - aber sie ist heute das, was man ein seelisches Wrack nennt - nach den Worten meiner Cousine und auch nach meiner Einschätzung kein Wunder bei der Lebensgeschichte (siehe oben).
Meinungen und Ratschläge erbeten.
(Aber bitte nicht: Versuch Dich auf Dein Leben und Deine Zukunft zu konzentrieren, es gibt noch so viel Schönes zu erleben. Denn ja, das ist meine Vergangenheit und somit ein Teil meines Lebens, mit dem ich auch in Zukunft leben werden muss. Also bitte keine gutgemeinten sozialpädagogischen-WischiWaschi Floskeln aus dem Uni-Schulbuch die fernab jeglicher Realität sind! Danke!
zu meinem Problem konnte ich im Forum nur ansatzweise etwas finden, bzw. Antworten darauf.
Liegt sicher nicht zuletzt an der Individualität eines jeden Einzelfalles.
Daher nun also dieses neue Thema, mit einem dennoch sicherlich vielen bekannten, Problem:
Umgangsverweigerung und die Folgen für das Kind
Der Fall kurz skizziert:
Das Scheidungsurteil meiner Eltern erging auf Grundlage des mündlichen Vorbringens beider Prozessparteien und entsprechend übereinstimmend gestelltem Antrag.
Meinem Vater wurde das Sorgerecht für mich (damals 7) zugesprochen, das Sorgerecht für meinen Halbbruder(11) erhielt meine Mutter, sie hatte ihn mit in die Ehe gebracht. Wie dieses mündlichen Vorbringen beider Prozessparteien und entsprechend übereinstimmend gestellter Antrag zustande kam, kann ich nur mutmaßen.
Regelungen zum Umgangsrecht wurden in dem Urteil nicht getroffen, dass Recht auf Umgang blieb also für alle beteiligten gemäß gültigem Recht bestehen.
In der Realität sah es jedoch, wie wohl so oft, ganz anders aus:
Als mein Vater mit mir aus der gemeinsamen elterlichen Wohnung auszog, was im übrigen ca. ein viertel Jahr vor dem ergangenen Scheidungurteil geschah, brach für mich der gesamte mütterliche Teil der Familie weg. Kein Umgang, kein sehen, kein gar nichts - nicht einmal mit meiner Cousine, die im selben Haus wie die Mutter meines Vaters (meine Oma) wohnte, durfte ich mehr spielen - dass wurde mir energisch von meiner lieben Oma verboten, indem ich sofort in die Wohnung gerufen wurde, nachdem Oma sah wie ich mit meiner Cousine vor dem Haus spielte.
Selbst Jahre später, als meine Mutter versuchte mir zu meiner Jugendweihe persönlich zu gratulieren, wurde sie von meinem Vater mit den Worten "Verpiss Dich." des Platzes verwiesen. Äußerst charmant.
Kurz und auf den Punkt gebracht:
mein Vater, dessen Mutter und deren Schwester haben mir den Umgang zu meiner Mutter verweigert. Wobei ich verweigert hier fast als zu schwachen Begriff empfinde, da diese Verweigerung auf eine ganz perfide Art und Weise stattfand. Die einzige Begründung die ich bisher von meiner Tante zu hören bekommen habe ist: "Wir wollten keinen Kontakt mehr zu Deiner Mutter (die eine Schlampe, genau wie ihre Mutter, ist)." (meine Tante hat selbst keine Kinder und betrachtet mich als "ihren Jungen" - natürlich rein subjektiv!)
Die Scheidung ist jetzt exakt 30 Jahre her, rechtlich alles (zB. Verletzung der Erziehungspflichten, Recht des Kindes auf regelmäßige persönliche Beziehung und unmittelbaren Kontakt zu beiden Elternteilen, Pflicht der Eltern die Entwicklung des Kindes durch Erziehung zu fördern, Verleitung zum Alkoholmissbrauch, entzug Minderjähriger) alles verjährt, keine Frage!
Was soll das alles also? Das ist 30 Jahre her! Stell dich doch nicht so an! Lass die Vergangenheit Ruhen! Sei Froh das Dein Vater Dich genommen hat, sonst wärst Du im Heimgelandet! .... Und Deine Mutter war ja sowieso eine Schlampe, eine Hure , hat sich nie gekümmert usw....... (wichtig:diese Worte stammen nicht von meinem Vater, sondern von Oma und Tantchen!)
Und nun liegt mir eine Einladung vor: Silberhochzeit meines Vaters mit meiner Stiefmutter (sie haben übrigens ihren gemeinsamen Sohn, meinen 2. Halbbruder vor 1,5Jahren im alter von 21 an Leukämie verloren. Er war eine der wichtigsten Bezugspersonen für mich und ich habe sehr an ihm gehangen)
Problem: großer innerer Konflikt - hingehen, nicht-hingehen? Wie überhaupt verhalten?
Ich hab mich bisher tatsächlich immer sehr diplomatisch allen gegenüber Verhalten, hab auch wirklich viel zurückgestecken müssen, wirtklich sehr viel, bin aber nun mit meinem Latein am Ende.
Der Kontakt zu meiner Mutter ist bis heute gleich Null - es gab zwischendurch mal kurze Kontaktversuche - aber sie ist heute das, was man ein seelisches Wrack nennt - nach den Worten meiner Cousine und auch nach meiner Einschätzung kein Wunder bei der Lebensgeschichte (siehe oben).
Meinungen und Ratschläge erbeten.
(Aber bitte nicht: Versuch Dich auf Dein Leben und Deine Zukunft zu konzentrieren, es gibt noch so viel Schönes zu erleben. Denn ja, das ist meine Vergangenheit und somit ein Teil meines Lebens, mit dem ich auch in Zukunft leben werden muss. Also bitte keine gutgemeinten sozialpädagogischen-WischiWaschi Floskeln aus dem Uni-Schulbuch die fernab jeglicher Realität sind! Danke!