frische Trennung mit zwei kleinen Kindern

[flowerpower]

Hallo, ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll und was ich eigentlich erwarte. Ich versuche einfach drauf los zu schreiben. Mein Mann hat mich und die Kinder ( 4,5 und 2 Jahre alt) nach 6 Jahren Ehe und insgesamt 20 gemeinsamen Jahren verlassen, nachdem wir gerade mit dem Umbau unserer Wohnung ( wofür wir noch viel Geld aufgenommen haben) fertig waren. Er lebt jetzt nach nur "angeblichen" 6 Wochen "geheimer" Beziehung mit seiner neuen Lebensabschnittgefährtin zusammen. Nach ich meinen verletzten Stolz verarbeitet habe und auch ich gemerkt habe, das wir keine glückliche Zukunft mehr gehabt hätten, weil wir uns schon zuweit auseinader gelebt haben und eigentlich beide nicht mehr bereit sind auf den anderen einzugehen und an der Beziehung zu arbeiten (wo ich gegen frisches Verliebtsein nach 20 Jahren eh keine Chance gehabt hätte), stehen jetzt für die Kinder an erster Linie, ich möchte das sie das ganze so unbeschadet und vor allem unbelastet durchstehen sollen wie nur möglich. Wir beide wollen den Kindern vermitteln, das wir zwar als Paar nicht mehr funktionieren aber als Eltern sehr wohl. Bei uns fließt kein böses Blut und ich möchte den beiden auch nicht im Weg stehen, sondern wünsche nur Glück, das sie glücklich werden. Dennoch habe ich Probleme damit umzugehen, wie die Kinder die neue Partnerin kennenlernen sollen und vor allem wann der richtige Zeitpunkt ist. Der ältere ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes Kind. der immer wieder nachfragt wo denn der Papa sei. Die bei der Eltenberatung haben mir gesagt er hätte es zwar erkannt, aber noch lange nicht akzeptiert, was wohl auch noch zu früh ist. Wer kann mir da weiterhelfen, bin für alle Tipps dankbar.
Gruß Anja

[Muckelmaus]

Hallo flower!

Meiner Meinung nach solltest du dich mit dem Vater darauf einigen, das seine neue Lebensgefährten noch ein wenig aussen vor bleibt. Das ist sicher besser für die Kinder, vor allem für deinen Ältesten. Die Kinder haben noch eine ganze Weile, auch wenn sie beide noch klein sind, an der Trennung zu knabbern und brauchen Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen und auch an den neuen Rhythmus der ja jetzt entscheht. Ich gehe mal davon aus, das sie ihren Papa regelmässig sehen. Du siehst an den Fragen deines Sohnes selbst, das er damit zu kämpfen hat. Wenn die Kinder dann soweit gefestigt sind, das sie mit der Situation klarkommen, kann ihnen die neue Frau vorsichtig vorgestellt werden. Wir haben das nach der Trennung mit den Kindern auch so gehandhabt und sind gut damit gefahren. Wichtig ist, das ihr euch immer noch einig seit, was die Kinder betrifft und die neue Lebensgefährtin eure Entscheidungen mit trägt.

Aber ich möchte doch auch ein Lob an dich ausprechen. Nämlich, das ich es toll finde, das du dir Gedanken um deine Kinder machst und das du dir kompetente Hilfe von Seiten der Elternberatung holst.

Ich wünsche dir viel Geduld, Glück und Kraft für alles.
Muckel

[Simone]

Hallo Flowerpower,

herzlich willkommen bei uns!

Ich denke, du solltest mit dem Vater reden, das er bei den Kindern nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt. Sie brauchen Zeit, zu verarbeiten, das der Papa weg ist, das es Mama UND Papa nicht mehr zusammen gibt und dann auch noch eine neue Frau an Papas Seite.... Das wäre zuviel.
Er soll seine Kinder, die er hoffentlich gedenkt regelmäßig zu sehen, langsam auf seine Neue zuführen, mal was erzählen, schön ist wenn sie nachfragen... Dann kam man irgendwann mal, wenn genügend Interesse besteht, ein kurzes Treffen arangieren aber ohne jegliche Schmusigkeiten... Das denke ich wäre nicht gut für die Kinder.

Was dich und deine Gefühle betrifft, die du hast, wenn deine Kinder dann bei einer andren Neuen Frau sind... Die werden mit Sicherheit nicht gut sein, aber bemühe dich, das du das in den Griff kriegst. Wenn die Kinder das spüren, ist es nicht gut.
Die neue Frau wird dir deine Kinder nicht wegnehmen und normalerweise auch nicht die Ersatzmami sein wollen....
Glaub mir, auch ich bin eine Zweitfrau. Wir haben die Kinder langsam drauf zugeführt, mal was erzählt, dann mal getroffen. Und es war ok. Aber als dann mal der erste Kuss kam, kam Theater von der Großen Tochter. (8) Die kleine (5) hatte mich sofort gern gehabt, das war kein Problem.
Aber auch nach und nach verschwanden dann die Probleme, als sie damit dann zurecht kam und gemerkt hat, es gibt keine Mama und keinen papa mehr zusammen....
Seitdem haben wir ein super Verhältnis... Der Mutter war das am Anfang ein Dorn im Auge, konnte ich auch immer verstehen.
Wenn dir deine Gefühle über den Kopf wachsen, dann rede mit jemanden. Mit deinem Ex oder auch seiner Neuen. Sie wird dich, wenn sie kein Unmensch ist, verstehen... So ungewöhnlich es auch klingen mag....

Viel Glück und alles liebe,
Simone

[Rockingmom]

Hallo Flowerpower,
auch willkommen von mir.

Mein Mann und ich haben uns im letzten Februar getrennt.
Wir haben einen Sohn, der damals gerade 4 geworden war.
Auch wir versuchen, unsere neuen Lebensverhältnisse möglichst so zu vermitteln, daß unser Sohn nicht leidet. Bislang läuft es sehr gut.

Natürlich fragte mein Sohn auch mal nach, warum wir beide jetzt hier wohnen und der Papa dort
Ich/Wir haben es so erklärt:
Papa und Mama vertragen sich nicht mehr so gut, wenn sie zusammen wohnen.
Darum haben sie jetzt zwei Wohnungen.
Aber wir haben dich immer noch lieb, und daran wird sich auch nichts ändern.

Ich finde es wichtig, daß man NICHT sagt, Papa und Mama haben sich nicht mehr lieb.
Denn gerade für kleinere Kinder ist Liebe etwas beständiges, unauflösbares.
Eine Fortsetzung des Urvertrauens, sozusagen.
Von einer Aussage "wir haben einander nicht mehr lieb" würden sie ableiten, daß auch die Vater- oder Mutterliebe eine Ende hat.
Und das ist doch tatsächlich nicht so, gell?

Also wäre es nicht eben schlecht, die Aussage "wir haben uns nicht mehr lieb" zu vermeiden.

Übrigens habe ich seit dem Sommer einen neuen LG.
Mein Sohn und er verstehen sich wirklich toll.
Und der Kurze hinterfragt nichts von all dem was ich fürchtete.
Denn er kann jederzeit alles haben: Mama, Papa, stefan.
Alltägliche Pflichten wie Arbeit ziehen wir natürlich vom "jederzeit" ab

Ansonsten finde ich eure Art, den Weg zu gehen schon klasse.
Ihr habt ja auch selbst erkannt, daß eure Beziehung keine Zukunft mehr hatte.
Und du wilst deinem Mann keine Steine in den Weg legen.
Hut ab! Du wirst in etlichen Situationen Frauen finden, die nicht so großherzig sind.
Ich freue mich, daß ihr es so handhabt.
Es ist sicher zum besten eurer Kinder.

Hoffen wir mal, daß die "Neue" deines Mannes auch ihre Eifersucht beherrschen kann.
Und dein Mann sollte lernen, daß man nichts übers Knie brechen soll/kann.
Dann steht einer gütlichen Einigung zum Wohle der Kinde nichts mehr im Wege.

Liebe Grüße und ein "chapeau" von
Rocki

[flowerpower]

Hallo, vielen Dank für die vielen netten Worte. Heute habe ich einen schlechten Tag. Naja, ist ja auch erst 3 Wochen her. Mein Mann war heute abend zu Besuch und wir haben gemeinsam mit den Kindern gespielt und haben sie nachher gemeinsam gebadet, soweit läuft alles gut.(Er hat ganz regelmäßigen Kontakt zu den Kindern mind. 4 mal die Woche, wo wir dann 1 mal was mit den beiden Mäusen gemeinsam machen). Am Anfang habe ich dem Tom schon erzählt das Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben, aber damit konnte er gar nichts anfangen, habe ihm aber auch erzählt das die Liebe zwischen Mama und Papa zu den Kindern nie aufhört. Als der Tom dann wissen wollte, wann der Papa wieder mit uns etwas zusammen macht, habe ich ihm erklärt das das nicht ginge, und als Beispiel ein Paar Schuhe genommen die nicht zusammen passen und ihm zu klein sind und das das so zwischen Mama und Papa auch, die passen nicht mehr zusammen, und das hat er als Erklärung erst einmal akzeptiert. (Sein Kommentar: Ja das stimmt zu kleine Schuhe passen mir nicht mehr, aber die ziehen auch nicht gleich von zu Hause weg.) Das Fragen und auch das Weinen des Kleinen tun mir schon sehr weh, ich glaube das ist der größte Schmerz.
Heute hat mir dann man Mann erzählt er fährt mit der Neuen in den Urlaub, dann frage ich mich, wie man nach einer so langen Beziehung einfach abschalten kann und etwas neues anfangen kann, ohne mit dem anderen abgeschlossen zu haben, ist man wirklich so leicht zu ersetzen???
Doch für mich gilt weiter, ich werde den beiden keine Steine in den Weg legen. Das Problem bei uns ist, ich lebe mit den Kindern in seinem Haus, welches wir jetzt umgebaut haben und er trägt die Raten usw. Eine richtige Abnabelung hat noch gar nicht statt gefunden, er fühlt sich meiner Meinung nach noch wie zu Hause. Ach ich weiß auch nicht, im Grunde meines Herzen weiss ich wir haben das richtige getan, aber dennoch bin ich heute endlos traurig, weil eine andere Frau jetzt das mit ihm machen kann, wo wir beide keine Kraft und Lust mehr zu hatten. Was mich momentan so richtig traurig macht, wir können zwar wieder mit einander reden, aber warum jetzt erst und nicht beim Zusammen leben, wo wir es richtig gebraucht hätten?? Warum kann ein Mensch sich in einer anderen Umgebung und Beziehung so ändern und nicht mehr in der Ehe??? Ich bin echt verzweifelt.
Wir haben uns erst einmal dazu entschlossen, die Freundin meines Mannes, den Kindern nicht vorzustellen, ich finde das noch zu früh. Ich möchte das sie sie in Zukunft schon kennenlernen, und werde keine negativen Gefühle vermitteln, wie gesagt die Kinder sollen auf keinen Fall leiden, ich möchte das sie guten Gewissen nach Hause kommen und mir von ihren schönen Tagen erzählen können ohne Angst zu haben das die Mama traurig ist, die gleiche Toleranz werde ich ja auch mal irgendwann von meinem Mann erwarten, auch wenn ich mir momentan keine Beziehung vorstellen kann ( auch wenn mir die Schulter zum Anlehnen fehlt und ein Mensch der für mich das ist). Gott sei Dank habe ich eine ganz wundervolle Schwester und einige sehr gute Freundinnen und Freunde, einen Mann können aber auch die nicht ersetzen. Jetzt geht es mir schon ein bißchen besser, ich werde weiter stark sein, weil die Beziehung wirklich schon eingefahren war und die Zukunft nur besser werden kann. Auch wenn alles ziemlich wirr geschrieben ist, das tat gut.
Gruß Anja

[Muckelmaus]

Hallo Anja,

eigentlich wollte ich dir nur sagen, wie sehr ich dich für deine Kraft und für deine Toleranz gegenüber der neuen Frau bewundere. Du bzw. du und dein Mann seit auf einem guten Weg. Wenn ihr so weitermacht, könnt ihr euren Kindern diese Veränderung in ihrem Leben wesentlich erleichtern.

Ich wünsche dir, das die neue Frau dir einmal die gleiche Achtung und Toleranz entgegenbringt.

Alles Liebe für dich.

Muckel

[Tamara22]

Hallo Anja,
ich habe deinen Post gelesen und ich bewundere deine Stärke. Es kam nur ein Gedanke und da dachte ich, den schreib ich dir mal...Ich glaube es ist wichtig, dass du Abschied nehmen kannst von dieser Beziehung und da gehört Trauer dazu. Es ist toll, dass du alles tun willst, dass es deinen Kindern gut geht, letzlich wird es ihnen nur so gut gehen, wie dir auch. Es nützt ihnen nichts, wenn du um ihretwillen stark bist und dich dabei vergisst. Klar sie sind klein und sie müssen das auch nicht alles mitkriegen, sie sollen ja nicht deine Gefühle mittragen, aber vielleicht suchst du dir einen Kontext, in dem du das auch zeigen kannst.
Dieses Forum z.B. kann deine Trauer, deine Enttäuschung und Wut oder was immer du fühlst tragen, wir können das mit dir tragen. Hier mußt du nicht stark sein, hier gibt es niemand, den du schützen mußt...
Es ist keine Schwäche Trauer zu zeigen, es darf auch eine Form von Stärke sein, die du auch hast.
Es ist ok, alles was kommt.
Alles Liebe Tami

[flowerpower]

Hallo, danke die Antworten bauen einen auf. Das kuriose ist, ich empfinde keinerlei Wut oder irgendetwas in der Art weder meinem Mann noch der Freundin gegenüber, das ist wirklich ehrlich. Wie oft habe ich darüber nachgedacht, warum das so ist. Ich weiß es nicht. Mich enttäuscht nur, wie er den Absprung geschafft hat, und zwar nur mit einer neuen Frau. Ich bin der festen Überzeugung, hätten die beiden sich nicht näher kennengelernt, wäre er noch hier und wir wären immer noch unglücklich und unzurfrieden. Wahrscheinlich hätte sich die ganze Situation so zugespitzt, das wir gar nicht mehr miteinader umgehen hätten können. Dann doch lieber so, vielleicht kann daraus wirklich eine Freundschaft entstehen. Ich kenne ihn schließlich schon länger als die Hälfte meines Lebens. Für mich macht er eine Midlife-Krises durch. Ich bin enttäuscht, weil es weh tut wegen einer anderen Frau verlassen zu werden und weil ich es ihm nie zugetraut hätte diesen Schritt zu gehen, nennen wir es mal verletzte Eitelkeit ( und davon ganz viel). Im Prinzip geht es mir jetzt besser, weil er ein sehr ruheloser Mensch ist, der mich immer wieder mitgezogen hat, so das ich immer unter "Strom" stand, die Ruhelosigkeit ist jetzt weg und ich bin viel ruhiger im Umgang mit den Kindern geworden. da auch die Unzufriedenheit (die durch keine Hilfe seinerseits) entstanden ist weg ist. Man gibt immer den Unmut an kleinere weitere, ich war sauer auf ihn und habe es an den Kindern ausgelassen.
Das gute an der Situation ist, ich habe viel über mich nachgedacht, und merke erst wie viel ich verkraften kann, und wie stark ich sein kann. Ich lasse die Trauer zu, ich habe 3 Tage lang nur geheult und wußte nicht mehr weiter, und wenn die Kinder nicht gewesen wären, dann weiß ich auch nicht, ich stand schon auf dem Balkon...
Aber auch jetzt muß man sich selber ehrlich gegenüber sein und das war ich, er ist zwar gegangen und hat eine neue LG. Aber dennoch gebe ich ihm nicht die alleinige "Schuld" auch ich habe meinen großen Anteil dazu beigetragen (wahrscheinlich noch mehr als er) nur er hat den Schritt, wenn auch unfair und mir gegenüber sehr verletzend und demütigend, gewagt.
Wer weiß wofür das gut war. Wie gesagt, wir kommen gut miteinader aus (zumindest probieren wir es). Er hat auch keine Schrabnelse, sie eigentlich nett, wenn auch ganz anders wie ich bin.
Anja

[Rockingmom]

Hallo liebe Anja,

ich finde es toll, daß du die Trauer zuläßt, denn da muß man meiner Meinung nach durch und zwar am besten allein. Um dann am Ende gestärkt daraus hervorzugehen.
In deiner Situation also irgendwann für eine neue Beziehung reif zu sein, ohne Altlasten mit sich herumzuschleppen.

Und ich finde es toll, daß du diese wunderbare Schwester dein Eigen nennen kannst.
Sowas hätte ich mir auch gern mal gewünscht, ganz früher.
Darüber hinaus ersetzen dir deine Freunde nicht einen Mann, aber die Schulter zum anlehnen können sie oder auch deine Schwester sehr wohl sein, und sind es auch sicher gern.

Diese ganzen fiesen Gefühle (verletzte Eitelkeit, "warum sie und nicht ich") sind Teil des Trauerprozesses, das hab ich auch hinter mir.
Und soll ich dir was sagen? Selbst heute, fast ein Jahr später, heule ich noch manchmal, weil ich so traurig bin, daß wir es nicht geschafft haben.
Man setzt sich da glaube ich auch mit dem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, des Versagens auseinander. Aber da müssen wir eben durch, um frei für die Zukunft zu sein.
Du nimmst es an, du bringst es hier in Worte, du suchst dir Hilfe und zeigst (wahrscheinlich genau darum) eine große Kraft.

Es wird noch ein bißchen dauern, und es werden schwere Stunden, Tage kommen.
Aber ich sehe dich auf einem guten Weg.
Mach weiter so!
Wieder mal ein "chapeau" von mir. *verbeugt sich*

Ich knuddel dich mal heftig, hilft ja immer

Liebe Grüße von
Rocki

[flowerpower]

Hallo, nachdem es jetzt 2 Tage einigermaßen ging, geht es mir heute wieder total schlecht. Waren gestern zusammen auf einem Geburtstag. Am Anfang war es Horror, mit der Zeit ging es. Eine Freundin von mir meint, er habe mich total verliebt angesehen. Vielleicht ist alles nur Wunschdenken, im Moment wünsche ich mir nichts lieber, als das es sich wieder einrenckt. Hat jemand schon einmal in so einer Situation gesteckt? Gib Hoffnung in so einer verfahrenen Situation?? Er hat sich noch nicht ganz abgekapselt, es gib in meinen Augen so viele Hinweise. Wie z. B. er berüht mich noch ständig ( meiner Meinung nach mit Absicht, ist fast jeden Tag hier, meldet sich unverhofft per SMS...). Dieses ewige hin und her macht mich fertig. Auch wenn er sagt , das er mit ihr total glücklich ist und die Trennung für ihn das Beste war. Ich kann einfach nicht mehr, meine Kraft ist aufgebraucht. Gestern hat der Tom bei Oma und Opa geschlafen, und den Opa ständig Papa genannt, und hat minuten lang vor sich hingestarrt, nachdem er erzählt der Papa ist ausgezogen. Sagt aber in gleichen Augenblick, der Papa hat ein Haus gemietet wo wir alle zusammen Urlaub machen. Der Kleine hat bei meiner Cousine geschlafen und war von ihrem Mann nicht mehr weg zu bekommen. Das zieht mich alles total runter. Jetzt mit der Zeit, merke ich doch das ich ihn wahrscheinlich noch mehr liebe als ich mir eingestehen will. Ich kann einfach nicht mehr.
Gruß Anja

[Rockingmom]

Hey Anja,
er hat dich verlassen, nicht du ihn.
Für mich stehen zwei Möglichkeiten im Raum:

A) interpretierst du zuviel in sein Verhalten hinein, also Wunschdenken.
Dann vergiß das mal schnell und konzentriere dich auf dich und deine Kinder.

B) er möchte er sich mit seinem Verhalten einen Rückweg offenhalten.
Du mußt entscheiden wie du damit umgehst.

Es ist so schwer, liebe Anja. Gerade wenn man die Angst vor einer Zukunft als alleinerziehende Mutter mit sich herumschleppt. Ich weiß, bin selbst eine.

Aber du mußt selbst wissen, wie du damit umgehen willst.
Deh DEINEN Weg, nicht seinen.

Liebe Grüße und alles Gute von
Rocki

[flowerpower]

Hallo,
war einige Zeit nicht mehr da. Danke für die Antwort. Ja ich weiß, das ich meinen Weg gehen muss, ich versuche es ja auch. Aber manchmal ist es doch sehr schwierig, die Realität und das Wunschdenken auseinander zu halten. Wie war das mit dem Strohhalm...?
Aber es geht so langsam bergauf, jeden Tag ein bißchen. Ich habe ihm ein Brief geschrieben,wie ich es mir weiter vorstelle und es klappt bis jetzt ganz gut. Es sind jetzt Kleinigkeiten die mich aber immer noch runterziehen. Warum können wir jetzt über Themen sprechen? Warum hat er jetzt Zeit für die Kinder, die er vorher nicht hatte? Warum ändert er sich jetzt in der neuen Beziehung und bei uns nicht mehr??
Die Kinder haben die neue LG am Sonntag kennengelernt. Es ist wohl sehr positiv verlaufen, der Tom freut sich auf ein Wiedersehen mit ihr und das freut mich. Damit kann ich gut umgehen, besser als wenn er nicht mehr dahin wollte. Es hat aber viel Einfühlungsvermögen gefordert, die habe ich geleistet und bin darauf stolz, das er so unbelastet dahin gehen konnte und mir hinterher alles erzählen konnte.
Er möchte jetzt da schlafen, was ich auch erlaubt habe, was sagt mein lieber Mann? Sicher darfst Du wenn Mama das möchte, sie war schließlich erst dagegen und das in Beisein des Kindes. Das macht mich wütend, ich zeige sehr viel Toleranz, erzähle wie nett und lieb die neue LG ist und das sie sich freut, die beiden kennen zulernen und dann so etwas. Er hat sich zwar entschuldigt, aber der Tom weiss nicht warum ich dagegen war. Für mich war es einfach noch zu früh, ich hatte Angst, aber bestimmt um den Kontakt zu verbieten.
Jetz möchte er wissen, was er alles für das Wochenende braucht, da habe ich nur geantwortet "Schade, das man das schon nach 4 Wochen vergessen hat". Er verwöhnt jetzt die Kinder, aber diesen Zahn habe ich ihm gezogen. Aber es freut mich das er sich kümmert und die Kleinen sind glücklich.
Gruß Anja

[Rockingmom]

Hey Anja,

ich versteh dich so gut,
es gibt immer wieder Punkte, wo man traurig ist. Da mußt du einfach durch.

Ich fragte mich auch "warum tut er mit ihr Dinge, die er mit mir lange nicht mehr tat"?
Und es schmerzte mich sehr. Ehrlich gesagt schmerzt es mich noch.

Aber wenn man spürt, daß diese Beziehung nicht die Zukunft hat, die sie haben sollte, dann kann man nicht mehr umkehren.
So schlimm es auch ist.

Man kann nur tun, was du tust: Einen respektvollen, freundlichen Umgang pflegen.
Den Kindern ein gutes Gefühl zu geben, mit allen Beteiligten ein prima Verhältnis haben zu können.

Und als Eltern: Reden, reden, reden.
Ihr solltet euch gelegentlich mal allein zusammen setzen um alles zu besprechen, was jedem von euch wichtig ist, was euch stört, aber auch was euch freut.

Seid ehrlich zueinander und erhaltet euch Euren Respekt.
Du, liebe Anja, machst deine Sache für meine Begriffe toll.
Mach weiter so

Liebe Grüße von
Rocki

[Risk_it]

Hallo Anja !

Ich habe mir gerade Deinen Beitrag mal durchgelesen und muss sagen, dass ich mich in vielen Deiner Statements wiederfinde.
- Auch ich wurde vor nicht allzu langer Zeit vom Vater meines Kindes verlassen und auch er hat es immer wieder fertig gebracht, die Hoffnung in mir nicht erloeschen zu lassen.
- Auch wir konnten nach unserer Trennung besser ueber unsere Erwartungen, Aengste etc. reden, als noch waehrend der Beziehung....
- Auch ich leide nach wie vor noch darunter, dass er jetzt mit 'ihr' all die Dinge macht, die er vorher mit mir unternommen hat.....
- Auch er scheint recht leicht ueber mich 'hinweggekommen' zu sein...

Ich kann Deine Tiefs dbzgl. gut nachvollziehen, schliesslich bin ich erst vor ca.8 Monaten ebenfalls wegen einer 'Neuen' verlassen worden und auch meine Eitelkeit wurde maechtig bombardiert.

Auch wenn es vielleicht nur ein kleiner Trost fuer Dich sein wird, Du siehst : Du bist nicht die Einzige ! Es ist wohl wirklich nie leicht, in der Situation des 'Verlassenen' zu sein und erst recht dann nicht, wenn man scheinbar so einfach 'ersetzt' werden konnte. Ich fuer meinen Teil stehe mittlerweile auf dem Standpunkt, dass wir wahrscheinlich letztendlich trotzdem in der besseren Situation sind, denn wir werden zwar dazu gezwungen, uns JETZT mit der Trennung auseinander zu setzen, sind aber somit dann doch schlussendlich eher in der Lage, dies auch entsprechend aufzuarbeiten und irgendwann dann auch wieder faehig, freier eine eventuelle neue Beziehung einzugehen. Das hoffe ich zumindest, aber vorstellen kann ich es mir fuer mich z.Zt. auch noch nicht wirklich.

So oder so ist es o.k. sich hin und wieder seiner Trauer hinzugeben und aus seinem Herzen keine Moerdergrube zu machen. Mir hat meine eigene Vergangenheit eigentlich immer wieder gezeigt, dass jedes Tief, durch welches ich gehen musste (sowohl beziehungstechnischer, als auch beruflicher Art) fuer darauf folgende Hochs gut, wichtig und richtig war !

Wenn es Dir also mal wieder schlecht geht, dann denke daran, dass es, egal wie mies es fuer Dich in diesem Moment aussehen mag, mit ziemlicher Sicherheit auch bald wieder froehlicher sein wird ! Und vielleicht wird sich Eure Trennung irgendwann mal als positiv fuer Dich herrausstellen, weil Du u.U. bald Deinem eigentlichen 'Traummann' ueber den Weg laeufst, den Du nicht gesehen haettest, wenn Dein Mann Dich nicht verlassen haette....

Ich fuer meinen Teil glaube da fest daran und wuensche Dir noch weiter viel Kraft !

Christiane

P.S.: Auch ich moechte eigentlich alles dafuer tun, dass meine Tochter auch in der Zukunft nicht unter der Trennung leiden muss. Ich gestehe, dass mich Deine Zeilen schon ziemlich beeindruckt haben und offen ehrlich, dass ich eines Tages ebenfalls in der Lage sein werde, die 'Neue' zu akzeptieren.