Sohn meines Lg setzt ihn unter Druck

[Anita]

Hallo alle zusammen!
Ich habe nun einige Zeit bei euch herumgestöbert, um vielleicht eine Geschichte zu finden, die meiner ähnlich ist. Da ich nicht fündig geworden bin, schreibe ich nun zumindest einen Teil, nämlich den problematischen, meiner Geschichte auf und hoffe sehr, ihr könnt mir vielleicht einen Rat geben.
Seit einiger Zeit bin ich von meinem Mann getrennt, zwei unserer 3 Kinder leben bei mir, unser Sohn lebt bei seinem Vater. Mit uns zusammen lebt mein neuer LG. Nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten haben wir uns doch ganz gut eingespielt und alles läuft relativ reibungslos.
Nun hat mein LG auch 2 Kinder aus seiner Ehe, zwei Söhne im Alter von 10 und 12 Jahren, genauso alt sind meine Mädchen, die mit uns zusammenleben. Bis vor kurzem hatte er kaum Kontakt zu seinen Kindern, z. T. hat das die EX verhindert, z. T. wollten sie auch nicht. Jetzt hat er endlich Kontakt zu seinen Kindern und konnte sie in den Ferien sehr häufig sehen. Bis dahin war alles auch gut. Der eine Sohn ist ein sehr umgängliches Kind, das von Anfang an keine Berührungsängste was "die Neue" also mich anbelangt, hatte. Der 12-jährige wollte mich von Anfang an nicht sehen. Ich hatte damit keine Schwierigkeiten. Ich sagte meinem LG, dass das so in Ordnung ist. Der Junge wünscht sich nichts mehr, als dass seine Eltern wieder zusammenkommen und er seine heile Welt wieder hat. Da bin ich ein Störfaktor.
Ich hatte gehofft, dass sich Gelegenheiten ergeben, zu denen er mich vielleicht ein bisschen kennen lernen kann. um dann zu merken, dass "die Neue" doch nicht so übel ist. Kurz nach Weihnachten waren die beiden da und ich blieb dann eben im Arbeitszimmer und habe meine Sachen am Computer erledigt, war überhaupt kein Problem war.
Zwischen Weihnachten und Ostern kam eine lange Zeit ohne Kontakt. Als sich vor ein paar Tagen endlich wieder die Gelegenheit ergab, dass mein LG seine Kinder sehen konnte, war ich heilfroh.
Jetzt kommt allerdings der Hammer. Der 12-jährige verlangt nun von seinem Vater, dass er sich von mir trennen soll, sonst würde er ihn nicht mehr sehen wollen. Entweder sie oder ich, stellt er seinem Vater zur
Auswahl. Ich war schockiert. Im ersten Moment dachte ich nur noch, jetzt ist alles aus.
Meiner Ansicht nach braucht der Junge Zeit, um sich an die Situation zu gewöhnen, die ganzen letzten Monate wollte er die Tatsache nicht wahrhaben. Jetzt kommt die Zeit der Auseinandersetzung mit der ganzen Sache. Er will das aber nicht wahrhaben. Ich denke, dass da viele Gespräche, eventuell auch mit Experten nötig sind.
Jetzt kommt aber noch ein Problem dazu. Mein LG hat ein entsetzlich schlechtes Gewissen gegenüber seiner Kinder. Er denkt ständig darüber nach, was er ihnen angetan hat, ob das richtig war und vergisst dabei, dass er nicht wegen seiner Kinder gegangen ist, sondern weil er kurz vor dem Suizid gestanden hat wegen seiner Ex. Er war lange Zeit wegen Depressionen in psychologischer Behandlung. Seit der Trennung sind die Depressionen nach und nach verschwunden.
Ich weiß eigentlich nicht mehr weiter. Mein LG denkt ernsthaft über die Forderung seines Sohnes nach, verständlicherweise. Ich habe Angst, dass er wieder in Depressionen verfällt oder schlimmeres. Im Berufsleben ist er sehr erfolgreich, ist ein streitbarer Zeitgenosse, was öffentliche Themen anbelangt. Er vertritt überall konsequent seine Meinung. Nur nicht bei seiner Familie. Auch bei mir ist mir schon aufgefallen, dass er Schwierigkeiten hat, sich abzugrenzen, nein zu sagen. Er hat ein unendlich großes Harmoniebedürfnis. Wenn er die von ihm geforderte Entscheidung tatsächlich treffen muss, weiß ich schon jetzt, dass es ihn so oder so zerreissen würde. Er würde wohl keine Ruhe mehr finden und wieder in Depressionen verfallen.
Welche Ratschläge könnt ihr mir geben, dass vielleicht doch noch alles gut wird? Was können wir tun, damit der Junge mich wenigstens ein bisschen kennen lernt? Was können wir tun, um den Umgang vielleicht doch noch möglich zu machen?

Anita

[Else]

Hallo Anita,
Ich denke man macht viel, um seine Kinder nicht zu verlieren(ich spreche da aus Erfahrung). Aber man darf sich und das was man selber will nicht aufgeben. Ich würde dem Sohn vorschlagen, das ich mich hauptsächlich um ihn kümmer, wenn er da ist(als Papa). Würde ihm aber auch erklären, das ich mich für den neuen Partner entschieden habe. Wenn der Sohn mit dir ein Problem hat, dann soll er seinem Vater vertrauen und ihm sagen, was ihn stört. Der Vater muß lernen zwischen euch zu vermitteln. Er muß den goldenen Mittelweg finden. Aber er darf dich auf keinen Fall aufgeben, weil er damit seinen Halt verliert, den er auch dringend braucht.
Liebe Grüße Else

[Annika]

Hallo Anita,

Ich denke die Lösung dieses Problems liegt bei dem Jungen, er muss dich ja nicht lieben oder als Ersatzmama anerkennen, aber er muss dich auf jeden Fall als neue Lebensgefährtin seines Vaters akzeptieren.
Du solltest viel mit dem Jungen reden und vielleicht auch mal mit der Ex deines Lebensgefährten. Vielleich kann sie auch ein bisschen vermitteln.
Ihr könntet auch eine Art Familientherapie machen oder sowas.
Dem jungen muss vor allem klar werden, dass seine Eltern nie wieder zusammen kommen und dass er das akzeptieren muss. Aber da liegt viel bei seinen Eltern. Sie müssen auf jeden Fall viel kommunizieren und dem Jungen zeigen, dass er seine Eltern nicht verloren hat, nur weil sie nciht mehr zusammen leben und dass sie immer noch wie früher für ihn da sind.
Selbst wenn sich dein Lebensgefährte jetzt von dir trennt (was keiner hofft!!!), irgendwann wird seine Ex, also die mutter des Jungen auch wieder einen Freund haben und dann wird der Sohn bestimmt auch so reagieren.
Aber er braucht auf jeden Fall viel Zuwendung von seinen Eltern.

Grüsse und viel Glück,

Annika

[Rockingmom]

Hallo Anita,
herzlich wilkkomen im Forum auch von mir.

Ich kenne deine Situation aus eingener Erfahrung.
Mein LG hat seinen Sohn schon seit mehr als 3 Monaten nicht gesehen. Der Kleine blockt alles ab, was mit Papa zu tun hat. Auch die Großeltern väterlicherseits und die Tante.

Er hat es nicht so deutlich gemacht, wie der Sohn deines LG ("entweder sie oder ich"),
aber er hat es durch die Blume gesagt.
Und ich bin heilfroh, daß mein LG sich dem nicht beugt.
Wir wissen aber auch, daß die Mutter hinter all dem steckt.
Wie sieht das denn bei euch aus?

Liebe Grüße
Rocki