meine tochter hat so viel traurigkeit...

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engel-72
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Registriert: 13. Mai 2005 10:50

meine tochter hat so viel traurigkeit...

Beitrag von engel-72 »

...in sich. hallo, mein problem ist, wie bei so vielen, die kleine mit ihren großen und kleinen ängsten aufzufangen.
aber ersteinmal von vorne.
ich habe mich im oktober 2002 von meinem ex- mann getrennt. im januar ist er ausgezogen. wir hatten bis mai 2004 ei gutes verhältniss miteinander. im januar 2004 hatte ich die scheidung eingereicht. er wollte die ganze zeit immer zurück, aber er hatte sich einfach nicht geändert (egoismus, verantwortung, etc.). am ende mai, als er endlich (nach 2 Jahren) eine arbeit fand, fragte er mich, ob ich ihn "nun" zurück nehmen wolle. ich sagte ihm, daß ich mich für ihn freuen würde, aber keine maschine bin. es ist soviel kaputt gegangen und ich brauche zeit, um zu sehen, ob sich auch in den anderen bereichen etwas tun würde. das war ende mai. von da an haben wir 4 wochen und 2 tage nichts von ihm gehört.die kleine war von tag zu tag trauriger und fragte ständig nach ihm. er war ja schließlich auch in der zeit nach der trennung jeden tag bei uns. dann rief er an, als ob nichts passiert wäre. nach vielem nachfragen, sagte er,daß er jemanden (auf der neuen arbeit ) kennengelernt habe, und dort auch direkt eingezogen sei. bei der frage, ob die dame ein kind hätte, verneinte er. dann wollte er die kleine übers wochenende zu sich holen (seine wohnung hatte er ja noch), weil er es wieder gut machen wollte. die kleine wollte. am samstag nachmittag brachte ich sie ihm. am abend rief er an und fragte, ob ich sie nicht schon sonntag (statt montag)holen könnte. ich sagte ihm, dass ich das unmöglich finde, da die kleine sich so gefreut hatte. er willigte ein.
dann holte ich sie am montag vom kindergarten ab, wurde von der kitaleiterin abgefangen und ich wurde gefragt was mit dem kind los sei? ich wußte gar nichts. dann sah ich sie, aphatisch im snd sitzen , keine reaktionen auf mein rufen. zu hause fragte ich sie, ob sie ärger mit papa hatte, da schlug sie sich auf die ohren und schrie. " das ist mein geheimniss!" ich nahm sie in die arme und sie schlief abends traurig ein. mitten in der nacht wurde ich von einem furchtbaren geräusch wach. ich machte das licht an und da sah ich, wie sie am ersticken war. ich rief die feuerwehr. es stellte sich raus, dass es ein psychosomatischer pseudokrupp anfall war. sie empfahlen einen therapeuten. es folgten 8 schlimme monate. der kv rief mal an, kam auch mal vorbei, ging aber wenn seine freundin anrief, auch wenn der kleinen von ihm versprochen wurde mit ihr etwas zu unternehmen. am 29.09.2004 hat er mich beim letzten treffen durch die wohnung geprügelt. die kleine hat alles mit angesehen, ihn angeschrien von mir abzulassen. die polizei hat ihn der wohnung verwiesen, ich kam ins krhs..die kleine wurde durch die massen an nicht gehaltenen versprechungen (treffen, anrufe usw.) und dem angriff auf mich immer tauriger. dann bekam sie wutanfälle, dann depressionen (mit 4 jahren!) sie weinte viel und wurde immer stiller. der kinderpsycholge empfahl eine klinik, in der kinder mit psychsomatischen störungen behandelt werden. ich fuhr als begleitperson mit. 6 wochen. der kv hat 1 mal angerufen. nicht um sich nach ihr zu erkundigen, sondern wegen der scheidungskosten!!!!
jetzt, am 19.april, kam er zu dem entschluß doch für das kind da sein zu wollen. eine familientherapiestelle hat mich deshalb angerufen. die kleine hat angst vor ihm, will ihn nicht sehen. die leute dort meinten, egal was passiert ist, der kleinen soll eine annährung gegeben sein.
was könnt ihr mir sagen?
findet ihr das richtig?
hat jemand erfahrung mit solch einer situation und was ist dann passiert?
würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann.
danke
Miraluna
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Re: meine tochter hat so viel traurigkeit...

Beitrag von Miraluna »

Hallo engel, willkommen im Forum,

die Geschichte ist natürlich ziemlich herb, die du da erzählst. Ich habe mir so was in der harten Art keine Erfahrung. Was mich stutzig macht ist, was muß da passiert sein an diesem besagten Wochenende, daß das ein Geheimnis ist? Ist das in der Therapie irgendwie herausgekommen?

Ich kann nur von mir erzählen. Ich bin Scheidungskind und habe auch zusehen müssen, wie meine Mutter verprügelt wurde. Einem Kind das anzutun ist so ziemlich das Schrecklichste was es gibt, denn man verliert als Kind das Vertrauen zu den Erwachsenen. Die sind schließlich groß und sollten sich bitte nicht so weh tun. Ich habe dadurch einen riesigen Knacks erhalten, und hatte viele Jahre Angst vor allem vor Männer. Das ist seelische Vergewaltigung!!!

Das die Familientherapiestelle so ein Annähern verlangt halte ich für eine Sauerei. Ehrlich, solange dein Kind so Angst hat, niemals. Und eines muß auch gesagt werden, diese Therapiestellen haben natürlich ihren Wert, ganz klar, aber Therapeuten sind auch nur Menschen und sie liegen nicht immer richtig.

Meine Mutter hat sich scheiden lassen und das war das Beste, daß sie je getan hat. Ich wollte ihn nicht sehen und brauchte auch nicht, da eben diese häusliche Gewalt bei uns an der Tagesordnung war. Und nur dadurch konnte ich mich erholen und wieder Vertrauen fassen. Ging ca. 20 Jahre bei mir bis mir das gelang.

Ich hoffe, daß mit deiner Kleinen wird wieder. Ich glaube, was ganz wichtig wäre ist wirklich Ruhe und Ende der Streßsituation.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bischen helfen.

Liebe Grüße Miraluna
Zuletzt geändert von Miraluna am 13. Mai 2005 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: meine tochter hat so viel traurigkeit...

Beitrag von engel-72 »

liebe miraluna.
vielen dank für deine zeilen.
ich war gestern wieder bei der erziehungsberatungsstelle und jetzt muß ich mit der kleinen am 30.05. hingehen. ich habe es der kleinen erzählt, und daß erste was sie sagte war :" aber der papa kommt nicht?! versprochen?" ich sagte ihr, daß er ganz bestimmt nicht da sein wird. nur wir beide und die zei leute von der stelle. sie war nicht begeistert, stimmte dann aber doch zu.
durch die ganzen ängste und sorgen um die kleine wurde nun bei mir ein magengeschwür und ein tumor in der rechten brust diagnostiziert (beides innerhalb von 2 tagen!!!). das ist wieder ein schlag mehr. am 10.06. werde ich operiert und wenn alles gut ist (der tumor sieht gutartig aus bzw. die tests) bekomme ich 4 wochen danach eine 6 wöchige bestrahlungstherapie. ich hoffe alles wird gut, aber ich bin optimistisch.
ich hoffe ich höre mal wieder von dir!? liebe grüße, der engel
Miraluna
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Re: meine tochter hat so viel traurigkeit...

Beitrag von Miraluna »

Hallo engel,

oh je, das ist ja auch noch das i-tüpfelchen mit deinen Diagnosen. Ich hoffe für dich, daß alles gutartig ist und du dich bald erholen wirst.

Meine Gedanken sind bei dir.

Nochmals, es muß was ganz grundlegendes, für deine Tochter angsteinflößendes passiert sein, wenn sie so heftig reagiert.

Meine Kinder sind auch sehr sensibel und ich habe oft damit zu kämpfen (dabei lebe ich in einer harmonischen Beziehung mit meinem Mann). Nicht immer ist etwas dahinter, jedoch sie reden irgendwann drüber, wenn sie was bedrückt, wenn auch nicht immer gleich.

Daß dein Kind jedoch so reagiert. Oh je, ich hoffe, es wird kein Tiefschlag für dich, wenn irgend etwas schlimmes rauskommt.

Halt die Ohren steif, sei da für deine Tochter, die braucht dich, und werde wieder ganz gesund.
Und klar, hörst du wieder von mir. Ich hoffe, ich höre auch von dir. Schreib, wie es dir geht, wenn du die ganzen O.P.s hinter dich gebracht hast, oder den Termin am 30.05.

Liebe Grüße Miraluna
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engel-72
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Re: meine tochter hat so viel traurigkeit...

Beitrag von engel-72 »

liebe miraluna!
ich danke dir.
melde mich sobald ich mehr weiß (op`s usw.). habe momentan so den kopf voll, dass ich heute nicht wirklich schreiben kann. melde mich aber ganz sicher nächste woche wieder.
bis dahin alles liebe, der engel.
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