Brauche Unterstützung
Verfasst: 9. März 2007 18:28
Hallo Ihr Alle,
hier zu schreiben fällt mir schwer... Mein "erstes Mal". Bin auf der Suche nach Antworten auf Euch gestoßen.....
Wie fasse ich meine Situation zusammen?
Ich (38) war 20 Jahre mit meinem Mann zusammen. Wir haben zwei Söhne, die im Oktober 2005 bei der Trennung 16 und 12 Jahre alt waren.
Mein Mann ist Manager eines großen Unternehmens und ich bin mit ihm mehrmals als Familie umgezogen (alles beruflich).
Bis 2003 wohnten wir für 6 Jahre in Bayern, dann kam der Umzug in eine neue Stadt.
Kurz nach dem letzten gemeinsamen Umzug verließ mein Mann mich zum ersten Mal. Ich stand plötzlich mit den gerade ausgepackten Kartons und zwei total herausgerissenen Kindern (damals 14 und 10) alleine in einer fremden Stadt. Er blieb aber damals noch bei uns wohnen und sprach kein Wort mehr mit mir und zog sich in ein Zimmer des Hauses zurück. Mein großer Sohn trank damals heimlich in seinem Zimmer und der Jüngere war nur am weinen. Ich kannte niemanden in der Stadt und bin dann, weil ich nicht mehr weiter wußte, zur Krisenhilfe der Stadt gegangen.
Damals haben wir gestritten, denn ich war so enttäuscht... Er hatte mir fest versprochen mich bei diesem Umzug nicht mit allem so allein zu lassen. Er fuhr dann für eine Woche auf Geschäftsreise, nachdem wir gerade für eine Woche eingezogen waren. Die Kinder hatten Ferien und kannten niemanden dort...
Der Umzug damals nach Bayern 97 war schon sehr schwer für mich. Ich habe fast 4 Jahre gebraucht, um Anschluss zu finden und die Familie zu integrieren. Ich war sehr allein mit allem, denn zu seinem Job gehörten immer auch mehrere Reisetage in der Woche. Er ist ein bekennender und stolzer Workaholic.
Uns ging es schon sehr lange nicht gut miteinander. Über die ganzen Jahre unseres Zusammenseins hatten wir sehr viele Schulden. Zum Schluss so schlimm, dass ich nur knapp die Situation retten konnte. Aber ich habe ihm immer wieder vertraut und geglaubt, dass er all die finanziellen Schwierigkeiten nur hat, damit es uns gut geht. Wir haben es mit einer Eheberatung versucht und für eine kurze Zeit gab es auch eine Verbesserung, aber nach der Entscheidung zum Umzug in 2003 gings nur noch bergab. Das Bittere ist, dass nach dem Umzug 2003 wir das erste Mal in unserer Ehe schuldenfrei gewesen sind...
Aber ich schweife ab...
Mein Mann blieb dann doch bei mir und ich ging in eine therapeutische Frauengruppe, um nicht ganz allein in der Stadt dazustehen.
Ich war 17 Jahre Hausfrau und habe durch eine Umschulung den Berufseinstieg 2005 wieder geschafft. Eine Stelle habe ich aber nur durch die Firmenkonnektions meines Mannes bekommen.
(Nach der Trennung wurde mir dann auch sofort gekündigt...)
Meine Söhne sind zum Training in eine benachbarte Großstadt gefahren und haben sich im Sport wohlgefühlt.
Ich habe sehr um meine Ehe gekämpft, indem ich immer wieder mit ihm über uns reden wollte. War leider falsch, denn er wollte nicht reden und drehte sich bei einem nahenden Konflikt einfach um und verließ den Raum, oder "klatschte mich verbal an die Wand" (in seinem Beruf lernte er diverse rhetorische Fähigkeiten zu nutzen...)
Im Oktober 2005 distanzierte er sich dann so sehr, dass ich so unter dem Entzug litt, dass ich ihm sogar die Trennung auf Zeit vorschlug. Er nahm sofort an und ging...Schon nach zwei Wochen wußte er, dass er mich nicht mehr will.
Ich musste aus dem Haus raus und fand eine Wohnung in der "Sportstadt". Ich wollte den Kindern ermöglichen, den geliebten Sport weitermachen zu können.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wußte war ,dass mein großer Sohn sich dafür entscheidet zu seinem Vater zu ziehen. Ich hätte auch nicht in der alten Stadt bleiben können, denn da hatte ich ja auch niemanden. In der Hoffnung, dass mein Großer mich braucht und wegen der schwierigen schulischen Situation meines "Kleinen" (er wurde täglich verprügelt), fand ich die Umzugslösung die Richtige.
Nun lebt mein Großer (jetzt 18) seit eineinhalb Jahren bei seinem Vater. Er redete in dieser Zeit für ein Dreivierteljahr nicht mit mir (Streit wegen einer Handyrechnung über 2.500€- der Vertrag lief auf meinen Namen und ich habe definitiv nicht das Geld gehabt das zu zahlen) und nun gibt es zwar wieder einen Kontakt, aber ich sehe ihn sehr selten. Seine Entscheidung zu seinem Vater zu ziehen, so denke ich, war ein materieller, denn ich glaube einen sehr guten Kontakt zu ihm gehabt zu haben (sagt er auch selber). Es ist nicht klar, ob er das Schuljahr schafft, trinkt sehr viel und ist immer allein (sein Vater fliegt geschäftlich durch die Welt und sagt, dass er nicht mehr dafür verantwortlich ist und wenn er nicht geschäftlich unterwegs ist, ist er bei seiner neuen Frau).
Mein Jüngster (nun 13) war in diesem Jahr oft sehr krank und geht nun hier auf eine Schule, in der er sich wohl fühlt. Den Sport will er nun nicht mehr machen (Vater und Söhne betreiben ihn schon immer und für sie ist es unakzeptabel, dass er was anderes ausprobieren möchte). Die beiden Brüder sehen sich auch nicht...
Er vermisst seinen Vater und Bruder so...
Sein Vater hat sofort nach der Trennung eine neue Frau (mit Tochter) gefunden
(ich bin mir ganz sicher, dass das auch schon vorher so war, bekomme aber keine Antwort darauf) und nimmt den Kleinen nur an zwei Stunden pro Woche zu sich. Es gibt keine regelmäßigen Wochenenden oder Feiertage. An Weihnachten und Silvester z.B. ist er zu seiner Neuen gefahren und hat den Großen allein gelassen und den Kleinen gar nicht sehen wollen.
Nun habe ich den Scheidungstermin bekommen und es ist noch so vieles ungeregelt.
Ich kämpfe seit seinem Fortgehen um eine gute Einigung um den Unterhalt und einem
einigermaßen menschlichen Umgang. Bisher hat er sich jeden persönlichen Kontakt verboten und wir haben nur per Mail oder SMS Kontakt gehabt. Ich habe das akzeptiert und ihn weder mit Anrufen noch sonst wie traktiert. Aber so können auch keine Absprachen stattfinden, hinsichtlich Kinder oder so.
Mein Sohn wird per Handy nach unten zum Abholen gerufen.
Er ist zurzeit völlig durch den Wind und traut sich nicht seine Wut gegenüber dem Vater zu äußern. Er weigert sich, seine neue Frau kennenzulernen und sagt es tut ihm noch zu weh den Papa mit einer anderen Frau zu sehen. Ich hab sogar versucht, ihm klarzumachen, dass die neue Frau vielleicht auch eine Bereicherung für ihn ist und er dort Familie spüren kann, die er sonst so sehr vermisst. Immer wieder sagt er, auch er würde am Liebsten beim Papa wohnen. Mich macht das sehr traurig, obwohl ich ihn verstehen kann.
Mein Mann ist ein sehr dominanter Mensch (muss er ja auch sein in seinem Beruf) und über die Jahre bin ich einfach immer mehr geschrumpft. Er ist sehr egoistisch und rücksichtslos.. Ich glaube mittlerweile, er konnte keinen Respekt mehr vor mir haben, denn ich bin als Hausfrau nicht mit ihm gewachsen... Wir waren nicht mehr auf Augenhöhe...Er hat nun seit über einem Jahr kein persönliches Wort mehr mit mir geredet und bald hat der Kleine Konfirmation und möchte, dass sein Vater natürlich auch kommt, was ich ihm auch ermöglichen will. Ich habe einen riesen Horror vor der Feier...
Ich komme sehr schlecht klar mit der Situation, denn es ist nicht einfach schon wieder in einer neuen Stadt zu leben, nun allein in diesem ganzen Mist, und seinen Mann, als auch seinen Sohn gehen zu sehen. Ich habe eine Halbtagsstelle und er lässt mich nicht verhungern, aber es besteht schon ein immenses Ungleichgewicht, den auch mein Kleiner sehr wohl wahrnimmt.
Ich habe hier keine Kontakte, oder Freundinnen und keine Familie, die mir zur Seite steht.
Meine Freundinnen sind in Süddeutschland und ich war im letzten Jahr nicht in der Lage groß rauszugehen. Ich lasse mir helfen, indem ich weiter zu meiner Frauengruppe gehe und mir hier vor Ort eine prof. Gesprächspartnerin gesucht habe.
Ich brauche Rat von Euch:
Der Kleine ist zurzeit sehr wütend und sagt, dass er Angst hat die Kontrolle zu verlieren und eines Tages seine Wut an mir auszulassen... Er braucht dringend einen Wutkanal. Zum ehemaligen Sport will er zurzeit nicht, da er keinen Leistungsdruck möchte (den hat er in der Schule schon genug). Er will einen Kampfsport probieren, bekommt aber viel Druck von Vater und Bruder...
Wie kann ich ihn stärken seinen eigenen Weg zu gehen? Neues auszuprobieren? Er ist aggressiv zurzeit, wie gehe ich mit dieser Aggressivität um?
Wie kann ich ihm helfen bei Aussagen seines Vaters, die mich klar als Schuldige darstellen?
(z.B.: Wenn er über alltäglichen Zwist mit dem Papa spricht bekommt er zur Antwort: Siehst du deshalb muss ich mich Scheiden lassen.... das ist der Grund, warum ich es nicht mehr ausgehalten habe.., Mama ist nicht auszuhalten, Mama ist Schuld,dass...)
Er wird zu einem Treffen mit der neuen Frau gezwungen, wie kann ich es ihm ermöglichen, beruhigt dahin zu gehen?
Wie kann ich ein gutes Verhältnis zu meinem Großen bewahren? Wenn ich Unangenehmes anspreche, wie die Trennung, Schule usw. kommt er nicht mehr, deshalb schlucke ich vieles runter, damit ich ihn sehen kann. Ich darf die Wohnung meines Mannes nicht betreten und meinen Sohn besuchen.
Jeden Tag sage ich mir wie ein Mantra, dass ich auch ein wertvoller Mensch bin, aber es nützt gar nichts....
Ich bin selbst auch ein Scheidungskind und wollte es so gern schaffen...
Ich bin ganz ohne Vater aufgewachsen und möchte und tue alles, dass mein Sohn einen guten Kontakt zu seinem Vater behält, wie bekomme ich das hin, ohne mich zu verbiegen? Mir alles gefallen zu lassen? Wie bekomme ich den Schmerz über den "Verlust" meines großen Sohnes auf die Reihe?
Wie bekomme ich den Schmerz über die neue Verbindung meines Mannes auf die Reihe?
Wie kann ich für mich selbst allein zufrieden leben, ohne einsam ohne meine Familie zu sein, die ich zu meinem Lebensinhalt gewählt habe? Wie gehe ich mit dem Scheitern meiner Ehe um und überstehe die Scheidungshauptverhandlung? Wie fange ich meinen Sohn auf und komme auch materiell auf eigene Beine?
Fragen über Fragen... Ich hoffe, ich habe Euch nicht überfordert und natürlich ist mein Bericht lückenhaft...
Suse
hier zu schreiben fällt mir schwer... Mein "erstes Mal". Bin auf der Suche nach Antworten auf Euch gestoßen.....
Wie fasse ich meine Situation zusammen?
Ich (38) war 20 Jahre mit meinem Mann zusammen. Wir haben zwei Söhne, die im Oktober 2005 bei der Trennung 16 und 12 Jahre alt waren.
Mein Mann ist Manager eines großen Unternehmens und ich bin mit ihm mehrmals als Familie umgezogen (alles beruflich).
Bis 2003 wohnten wir für 6 Jahre in Bayern, dann kam der Umzug in eine neue Stadt.
Kurz nach dem letzten gemeinsamen Umzug verließ mein Mann mich zum ersten Mal. Ich stand plötzlich mit den gerade ausgepackten Kartons und zwei total herausgerissenen Kindern (damals 14 und 10) alleine in einer fremden Stadt. Er blieb aber damals noch bei uns wohnen und sprach kein Wort mehr mit mir und zog sich in ein Zimmer des Hauses zurück. Mein großer Sohn trank damals heimlich in seinem Zimmer und der Jüngere war nur am weinen. Ich kannte niemanden in der Stadt und bin dann, weil ich nicht mehr weiter wußte, zur Krisenhilfe der Stadt gegangen.
Damals haben wir gestritten, denn ich war so enttäuscht... Er hatte mir fest versprochen mich bei diesem Umzug nicht mit allem so allein zu lassen. Er fuhr dann für eine Woche auf Geschäftsreise, nachdem wir gerade für eine Woche eingezogen waren. Die Kinder hatten Ferien und kannten niemanden dort...
Der Umzug damals nach Bayern 97 war schon sehr schwer für mich. Ich habe fast 4 Jahre gebraucht, um Anschluss zu finden und die Familie zu integrieren. Ich war sehr allein mit allem, denn zu seinem Job gehörten immer auch mehrere Reisetage in der Woche. Er ist ein bekennender und stolzer Workaholic.
Uns ging es schon sehr lange nicht gut miteinander. Über die ganzen Jahre unseres Zusammenseins hatten wir sehr viele Schulden. Zum Schluss so schlimm, dass ich nur knapp die Situation retten konnte. Aber ich habe ihm immer wieder vertraut und geglaubt, dass er all die finanziellen Schwierigkeiten nur hat, damit es uns gut geht. Wir haben es mit einer Eheberatung versucht und für eine kurze Zeit gab es auch eine Verbesserung, aber nach der Entscheidung zum Umzug in 2003 gings nur noch bergab. Das Bittere ist, dass nach dem Umzug 2003 wir das erste Mal in unserer Ehe schuldenfrei gewesen sind...
Aber ich schweife ab...
Mein Mann blieb dann doch bei mir und ich ging in eine therapeutische Frauengruppe, um nicht ganz allein in der Stadt dazustehen.
Ich war 17 Jahre Hausfrau und habe durch eine Umschulung den Berufseinstieg 2005 wieder geschafft. Eine Stelle habe ich aber nur durch die Firmenkonnektions meines Mannes bekommen.
(Nach der Trennung wurde mir dann auch sofort gekündigt...)
Meine Söhne sind zum Training in eine benachbarte Großstadt gefahren und haben sich im Sport wohlgefühlt.
Ich habe sehr um meine Ehe gekämpft, indem ich immer wieder mit ihm über uns reden wollte. War leider falsch, denn er wollte nicht reden und drehte sich bei einem nahenden Konflikt einfach um und verließ den Raum, oder "klatschte mich verbal an die Wand" (in seinem Beruf lernte er diverse rhetorische Fähigkeiten zu nutzen...)
Im Oktober 2005 distanzierte er sich dann so sehr, dass ich so unter dem Entzug litt, dass ich ihm sogar die Trennung auf Zeit vorschlug. Er nahm sofort an und ging...Schon nach zwei Wochen wußte er, dass er mich nicht mehr will.
Ich musste aus dem Haus raus und fand eine Wohnung in der "Sportstadt". Ich wollte den Kindern ermöglichen, den geliebten Sport weitermachen zu können.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wußte war ,dass mein großer Sohn sich dafür entscheidet zu seinem Vater zu ziehen. Ich hätte auch nicht in der alten Stadt bleiben können, denn da hatte ich ja auch niemanden. In der Hoffnung, dass mein Großer mich braucht und wegen der schwierigen schulischen Situation meines "Kleinen" (er wurde täglich verprügelt), fand ich die Umzugslösung die Richtige.
Nun lebt mein Großer (jetzt 18) seit eineinhalb Jahren bei seinem Vater. Er redete in dieser Zeit für ein Dreivierteljahr nicht mit mir (Streit wegen einer Handyrechnung über 2.500€- der Vertrag lief auf meinen Namen und ich habe definitiv nicht das Geld gehabt das zu zahlen) und nun gibt es zwar wieder einen Kontakt, aber ich sehe ihn sehr selten. Seine Entscheidung zu seinem Vater zu ziehen, so denke ich, war ein materieller, denn ich glaube einen sehr guten Kontakt zu ihm gehabt zu haben (sagt er auch selber). Es ist nicht klar, ob er das Schuljahr schafft, trinkt sehr viel und ist immer allein (sein Vater fliegt geschäftlich durch die Welt und sagt, dass er nicht mehr dafür verantwortlich ist und wenn er nicht geschäftlich unterwegs ist, ist er bei seiner neuen Frau).
Mein Jüngster (nun 13) war in diesem Jahr oft sehr krank und geht nun hier auf eine Schule, in der er sich wohl fühlt. Den Sport will er nun nicht mehr machen (Vater und Söhne betreiben ihn schon immer und für sie ist es unakzeptabel, dass er was anderes ausprobieren möchte). Die beiden Brüder sehen sich auch nicht...
Er vermisst seinen Vater und Bruder so...
Sein Vater hat sofort nach der Trennung eine neue Frau (mit Tochter) gefunden
(ich bin mir ganz sicher, dass das auch schon vorher so war, bekomme aber keine Antwort darauf) und nimmt den Kleinen nur an zwei Stunden pro Woche zu sich. Es gibt keine regelmäßigen Wochenenden oder Feiertage. An Weihnachten und Silvester z.B. ist er zu seiner Neuen gefahren und hat den Großen allein gelassen und den Kleinen gar nicht sehen wollen.
Nun habe ich den Scheidungstermin bekommen und es ist noch so vieles ungeregelt.
Ich kämpfe seit seinem Fortgehen um eine gute Einigung um den Unterhalt und einem
einigermaßen menschlichen Umgang. Bisher hat er sich jeden persönlichen Kontakt verboten und wir haben nur per Mail oder SMS Kontakt gehabt. Ich habe das akzeptiert und ihn weder mit Anrufen noch sonst wie traktiert. Aber so können auch keine Absprachen stattfinden, hinsichtlich Kinder oder so.
Mein Sohn wird per Handy nach unten zum Abholen gerufen.
Er ist zurzeit völlig durch den Wind und traut sich nicht seine Wut gegenüber dem Vater zu äußern. Er weigert sich, seine neue Frau kennenzulernen und sagt es tut ihm noch zu weh den Papa mit einer anderen Frau zu sehen. Ich hab sogar versucht, ihm klarzumachen, dass die neue Frau vielleicht auch eine Bereicherung für ihn ist und er dort Familie spüren kann, die er sonst so sehr vermisst. Immer wieder sagt er, auch er würde am Liebsten beim Papa wohnen. Mich macht das sehr traurig, obwohl ich ihn verstehen kann.
Mein Mann ist ein sehr dominanter Mensch (muss er ja auch sein in seinem Beruf) und über die Jahre bin ich einfach immer mehr geschrumpft. Er ist sehr egoistisch und rücksichtslos.. Ich glaube mittlerweile, er konnte keinen Respekt mehr vor mir haben, denn ich bin als Hausfrau nicht mit ihm gewachsen... Wir waren nicht mehr auf Augenhöhe...Er hat nun seit über einem Jahr kein persönliches Wort mehr mit mir geredet und bald hat der Kleine Konfirmation und möchte, dass sein Vater natürlich auch kommt, was ich ihm auch ermöglichen will. Ich habe einen riesen Horror vor der Feier...
Ich komme sehr schlecht klar mit der Situation, denn es ist nicht einfach schon wieder in einer neuen Stadt zu leben, nun allein in diesem ganzen Mist, und seinen Mann, als auch seinen Sohn gehen zu sehen. Ich habe eine Halbtagsstelle und er lässt mich nicht verhungern, aber es besteht schon ein immenses Ungleichgewicht, den auch mein Kleiner sehr wohl wahrnimmt.
Ich habe hier keine Kontakte, oder Freundinnen und keine Familie, die mir zur Seite steht.
Meine Freundinnen sind in Süddeutschland und ich war im letzten Jahr nicht in der Lage groß rauszugehen. Ich lasse mir helfen, indem ich weiter zu meiner Frauengruppe gehe und mir hier vor Ort eine prof. Gesprächspartnerin gesucht habe.
Ich brauche Rat von Euch:
Der Kleine ist zurzeit sehr wütend und sagt, dass er Angst hat die Kontrolle zu verlieren und eines Tages seine Wut an mir auszulassen... Er braucht dringend einen Wutkanal. Zum ehemaligen Sport will er zurzeit nicht, da er keinen Leistungsdruck möchte (den hat er in der Schule schon genug). Er will einen Kampfsport probieren, bekommt aber viel Druck von Vater und Bruder...
Wie kann ich ihn stärken seinen eigenen Weg zu gehen? Neues auszuprobieren? Er ist aggressiv zurzeit, wie gehe ich mit dieser Aggressivität um?
Wie kann ich ihm helfen bei Aussagen seines Vaters, die mich klar als Schuldige darstellen?
(z.B.: Wenn er über alltäglichen Zwist mit dem Papa spricht bekommt er zur Antwort: Siehst du deshalb muss ich mich Scheiden lassen.... das ist der Grund, warum ich es nicht mehr ausgehalten habe.., Mama ist nicht auszuhalten, Mama ist Schuld,dass...)
Er wird zu einem Treffen mit der neuen Frau gezwungen, wie kann ich es ihm ermöglichen, beruhigt dahin zu gehen?
Wie kann ich ein gutes Verhältnis zu meinem Großen bewahren? Wenn ich Unangenehmes anspreche, wie die Trennung, Schule usw. kommt er nicht mehr, deshalb schlucke ich vieles runter, damit ich ihn sehen kann. Ich darf die Wohnung meines Mannes nicht betreten und meinen Sohn besuchen.
Jeden Tag sage ich mir wie ein Mantra, dass ich auch ein wertvoller Mensch bin, aber es nützt gar nichts....
Ich bin selbst auch ein Scheidungskind und wollte es so gern schaffen...
Ich bin ganz ohne Vater aufgewachsen und möchte und tue alles, dass mein Sohn einen guten Kontakt zu seinem Vater behält, wie bekomme ich das hin, ohne mich zu verbiegen? Mir alles gefallen zu lassen? Wie bekomme ich den Schmerz über den "Verlust" meines großen Sohnes auf die Reihe?
Wie bekomme ich den Schmerz über die neue Verbindung meines Mannes auf die Reihe?
Wie kann ich für mich selbst allein zufrieden leben, ohne einsam ohne meine Familie zu sein, die ich zu meinem Lebensinhalt gewählt habe? Wie gehe ich mit dem Scheitern meiner Ehe um und überstehe die Scheidungshauptverhandlung? Wie fange ich meinen Sohn auf und komme auch materiell auf eigene Beine?
Fragen über Fragen... Ich hoffe, ich habe Euch nicht überfordert und natürlich ist mein Bericht lückenhaft...
Suse