Brauche dringend Rat

[sheep]

Hallo zusammen,

bin momentan ziemlich verzweifelt.

Hier meine Geschichte.
Ich bin seit gut einem Jahr mit meinem Partner (Vater von 2 Kindern) zusammen. Ehrlich gesagt habe ich unterschätzt was da alles auf mich zukommt, aber wir lieben uns sehr und für mich war immer klar dass wir es zusammen schaffen.
Bis zu Weihnachten lief es relativ gut mit den Kindern, wir hatten oft das Gefühl dass die Kinder vernünftiger sind als ihre Mutter, die uns nur Steine in den Weg legt. Die Kinder haben verstanden warum er sich von der Mutter getrennt hat, die ewigen Streitereien der beiden waren sehr belastend für die beiden.
Nun hat sich die gesamte Situation aber geändert. Auf einmal setzen ihn seine Kinder total unter Druck. Entweder er verlässt mich oder sie möchten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Als er mir dies gestern erzählt hat, bin ich aus allen Wolken gefallen. Er liebt seine Kinder sehr und ich verstehe auch seine Angst sie zu verlieren. Heute abend hat er mir gesagt dass er keine Kraft mehr hat und seine Kinder nicht verlieren möchte. Das hat mir buchstäblich den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich verstehe ihn, aber kann man sich so unter Druck setzen lassen?
Wir haben lange geredet und wollen weiterkämpfen, nur wie soll er sich den Kindern gegenüber verhalten? Wie macht er ihnen klar, dass er ein Leben mit mir und mit ihnen haben möchte? Ich habe große Angst meinen Partner zu verlieren, wie kann/soll ich ihn unterstützen?
Weiß jemand Rat?

[Sarah1983]

Hallo,

also zu aller erst kann ich deinen Freund voll und ganz verstehen, die Kinder sollte eigentlich immer an erster Stelle stehen, das ist ihm schon hoch anzurechnen :-) Die Kinder haben sich erst gut mit dir verstanden, plötzlich nicht mehr. Ich bin mir da sicher, dass die Mutter dahinter steckt. Was kannst du jetzt tun? Ich würde, zusammen mit deinem Freund, zu seiner Exfrau gehen und wirklich in Ruhe wie Erwachsene Menschen darüber sprechen, eventuell, je nach Alter der Kinder, die Kinder auch mit in das Gespräch (teilweise) einbeziehen. Ich finde es absolut niveaulos von der Mutter, die Kinder gegen dich aufzuhetzen. Die Kinder selber sind, wie soll es auch anders sein, IMMER die leidtragenden, in dem Fall auch die Vermittler :-( Das ist sehr traurig. Ich hoffe ihr könnt das irgendwie klären, jetzt deshalb eine Trennung in Erwähgung zu ziehen halte ich für sinnlos denn dann sieht seine Exfrau ja, dass es einfach geht und sie das immer wieder so machen kann.

LG Sarah

[Gerda]

Hallo,

herzlich willkommen hier im Forum

So, wie ich dich verstanden habe, hat sich dein Partner schon entschieden - für seine Kinder, weil er keine Kraft mehr hat.

Ich glaube, die frage, wie du ihn unterstützen kannst, erübrigt sich da. Denn wenn er sich entschieden hat, dann geht es doch darum, dass du es - so hart das auch ist - akzeptierst, dass er sich so entschieden hat. Ich kann verstehen, dass dir der Boden unter den Füßen weggeht bei dieser Entwicklung. Denn das ist ja Teil deines "Bodens", die Liebe und Beziehung zu deinem Freund. Aber wenn er sich so entscheidet, dann mußt du ihn loslassen und kannst ihm lediglich sagen, dass DU Beziehung mit ihm möchtest. Wenn er dich wirklich liebt, dann wird er einen WEg finden mit seinen Kindern UND Dir. Vielleicht magst du ihm vorschlagen, dass er in eine Beratungsstelle für Eltern, Kinder u Jugendliche geht oder zu einem Familientherpeuten oder Psychologen, um Unterstützung zu bekommen, wie er damit umgehen kann.

LG
Gerda

[MarliJo]

Hallo sheep,

willkommen im Forum.

Das ist schon eine verzwickte Lage für deinen Freund.
Wenn mich meine Kinder so unter Druck setzten würden, könnte ich wohl kaum noch schlafen und würde versuchen, die Ursache dafür zu ergründen.
Ich könnte mir denken, dass die Mutter ihre Kinder beeinflusst, sie sozusagen gegen euch/oder dich "impft.
Dann geraten die Kinder in einen Loyalitätskonflikt. Sie denken möglicherweise, dass du ihnen den Papa wegnimmst,eine "Konkurrenz" darstellst.
Wenn es bei euch bisher mit den Kindern ganz gut lief, kann ich mir eigentlich keinen nachvollziehbaren Grund vorstellen, weshalb die Kinder aus eigenen freien Stücken "auf die Barrikaden" gehen sollten.
Darf ich mal fragen, wie alt die Kinder sind, wie oft die Kinder bei euch sind ? Könnt ihr mit den Kindern reden und fragen, was in ihnen vorgeht ?
Wenn sie nicht mehr so jung sind, könnt ihr ihnen vielleicht eines erklären: Es gibt im Herzen nicht nur nur EINEN Platz. Es gibt mehrere. Für die Kinder, für den Partner. Und das alles (auf verschiedenen Ebenen) nebeneinander her.
Das ist wichtig. Auch für deinen Freund. Er muß sich nicht teilen, sich nicht zwischen den Kindern UND dir entscheiden. Er kann, genauso wie seine Kinder, sicher sein, dass für Beides Platz ist.
MAnchmal ist das nicht einfach, wenn Andere (seine Ex-Frau) das torpedieren. Wenn er sich aber von dir zurückzieht, tut er möglcherweise genau das, was seine Ex erreichen will ?! Oder er wählt den vermeintlich leichteren Weg.
Manchmal kostet es eben viel Kraft, das was einem abverlangt wird auch zu bewältigen, doch meistens werden wir auch belohnt, wenn wir einen Kampf durchstehen.
Sucht weiter das Gepräch miteinander und mit den Kindern.Habt auch Geduld mit ihnen.
Ich hoffe sehr, es gibt einen gemeinsamen Weg für euch.

Liebe Grüße
MarliJo
--
Das Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi.

[Igel]

Liebe sheep,

zuallererst einmal willkommen in diesem Forum! Ich hoffe sehr, dass wir dir ein Stückchen weiterhelfen können.

Von der Vermutung "da steckt die Mutter dahinter" möchte ich Abstand nehmen. Hätte sie in dem Fall nicht von Anfang an gegen euch gearbeitet? Wieso auf einmal zu Weihnachten? Gerade zu Weihnachten sieht man aber oft Bekannte und Verwandte zu denen man sonst wenig Kontakt hat. Da kann eine Bemerkung der Oma/Tante/Freundin á la "ja, wenn die sheep nicht wäre, käme Papa bestimmt zurück" viel auslösen. Oft funken nämlich tatsächlich Menschen dazwischen bei denen man sich beim besten Willen nicht erklären kann was sie das eigentlich angeht. Vielleicht war es doch die Mutter ... aber eben nur vielleicht.

Auch mit der Aussage "die Kinder sollten immer an erster Stelle stehen" kann ich in diesem Zusammenhang nichts anfangen. Ich gehe davon aus, dass du sie in allen Bereichen korrekt behandelst, insofern besteht auch keine Veranlassung sie vor dir zu schützen. Wie kommt man aber dann zu der wahnsinnigen Annahme die Kinder dürften Einfluss auf die persönliche Partnerwahl nehmen? Ganz einfach: durch Schuldgefühle. Bei der Scheidung hat sie bestimmt niemand nach ihrer Meinung gefragt ... das soll jetzt ausgeglichen werden. Natürlich läuft das nicht bewusst ab, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Das Problem liegt in meiner Sicht nicht darin "dich den Kindern schmackhaft zu machen" ... wenn ihr das versucht seit ihr von vornherein zum scheitern verurteilt. Das Problem liegt in der Überwindung der Schuldgefühle durch deinen Partner und darin, dass er ganz klar zeigt "Papa gibt es nur noch mit sheep". Mag sein, dass sich die Kinder dann eine Zeitlang zurückziehen ... er kann sie anrufen, ihnen schreiben und ihnen dadurch zeigen, wie wichtig sie ihm sind. Nur erpressen lassen ... das sollte er nicht. Und verstehen warum sie es versuchen ... sie leiden und möchten dieses Leiden abstellen. Vielleicht haben sie sogar einen "Papa-zurück-hol-Plan". Es liegt an ihm sie in dieser neuen Situation zu stützen und zu begleiten. Nicht mehr und nicht weniger.

Alles Liebe,
Igel

[FSapiatz]

Hallo sheep,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns.

Hallo auch an alle anderen!

Beim runterlesen aller Beiträge war mir klar, dass ich Dir auch schreiben würde, auch wenn Igel ( ) vor mir das meiste, was ich auch schreiben wollte, schon gesagt hat.
Aber mir fiel auf, dass alle vor mir davon ausgehen, dass Du eine Frau bist. Nach dem nochmaligen Lesen Deiner Zeilen fand ich das nirgends bestätigt.
Ist für das eigentliche Problem aber auch völlig irrelevant.... .

WENN Dein Partner das zulässt, wenn er sich derart von den Kinds erpressen lässt, wird er seines Lebens im Umgang mit seinen Kindern nicht mehr froh. Wenn sie merken, dass sie ihn zu Entscheidungen zwingen können, die sie selber wollen, indem sie ihm mit Liebesentzug drohen, werden sie dieses Mittel immer wieder einsetzen. Auch, wenn es gar nicht mehr um irgendeinen Partner ihres Vaters geht. Hier gilt es ganz klar, dass er da Grenzen zu setzen hat. Alles andere würde einer Selbstaufgabe gleichkommen!
Im übrigen weiß ich in dieser Frage, die ja eher eine Erziehungs- als eine Partnerschaftsfrage ist, wovon ich rede, denn ich bin selber Vater von 2 Kindern. Und als solcher habe ich gemeinsam mit meiner Frau Grenzen gesetzt, relativ großzügige Grenzen innerhalb derer die Kids sich „frei“ bewegen dürfen. Und sie dürfen auch versuchen, diese Grenzen zu übertreten, sie dürfen daran arbeiten und je nach Entwicklungsstand passen wir die Grenzen auch an. Aber grundsätzlich werden Grenzen eingehalten, sonst kann ich unangenehm werden .

Liebe Grüße von

Frank

[wunschkind]

Hallo sheep! (und alle anderen!)

Herzlich willkommen und laß dich erstmal !
Das ist wirklich keine einfache Situation in der ihr da steckt.
Ich bin hab auch einen Freund mit Kind (11), der jedes 2te WE bei uns verbringt.
Auch er übt, bewußt bzw. eher unbewußt Druck auf unsere Beziehung aus.
Ich komm mit ihm ganz gut klar, und ich denk er mag mich auch und akzeptiert mich, wobei er sich immer noch, und das wird wahrscheinl auch so bleiben, wünscht, daß Mama und Papa wieder zusammenkommen.
Er sagt, wenn Papa und ich noch ein Kind wollen, dann kommt er nicht mehr.
Mein Freund möchte kein Kind mehr, wobei ich nicht weiß, ob das nicht doch mit der Aussage des Jungen zu tun hat, auch wenn mein Freund sagt, dem sei nicht so. (So ganz glaub ich das aber nicht. Ich vermute er hat Angst seinen Sohn "noch mehr" zu verletzen.) Aber das ist ein anderes Thema.
Würd gerne mehr über deine Geschichte erfahren.
Wie alt sind die Kinder?
Wie lange seid ihr zusammen?
Lebt ihr zusammen, und wie oft sind die Kinder bei euch?

LG, und Kopf hoch!
Wunschkind

[sheep]

Hallo Frank,

danke für deinen Beitrag!
Deine Vorgängerinnen gehen Recht in der Annahme dass ich eine Frau bin

Ich denke das Problem ist, dass mein Freund nicht genau weiß wie er diese Grenze setzen soll. Das ganze Drama läuft sehr emotional für alle Beteiligten ab (was ja auch normal ist), er liebt seine Kinder über alles und möchte sie nicht verlieren. Seine Nerven liegen dementsprechend flach.

Heute abend wird er mit ihnen reden, ihnen mitteilen dass er sich nicht zwischen ihnen und mir entscheiden wird. Ich bin schon sehr gespannt wie sie reagieren.

Ich denke diese Grenze zu setzen ist ein sehr wichtiger Schritt, wenn er den hinter sich hat, hat er nicht nur sich einen Gefallen damit getan sondern auch den beiden. Sie müssen lernen dass nicht alles nach ihrem Kopf geht.

LG Sandra

[FSapiatz]

Hallo, liebe sheep(in)

Na, das hört sich ja erst einmal ganz gut an, hoffentlich kann dein Partner das auch „durchziehen“... .
Da kann man wenig Rat geben: wie ein Elternteil letztendlich mit seinen Kindern umgeht, ist schwer beeinflussbar... .
Wenn Du in Deiner Liebe zu ihm stehst und er sich seiner Liebe zu Dir sicher ist, dann steht Eurem gemeinsamen Leben nichts mehr im Wege. Denn – glaube mir: ein Vater, der sich um seine Kinder gesorgt hat und sorgt, braucht nicht befürchten, dass sie ihm seine Liebe von sich aus entziehen... .

Ich wünsche Euch viel gemeinsames Glück und schöne Tage!

Frank

[wunschkind]

Hallo Sheep!

Danke für deine PN, hab die leider erst grad gesehen und dir gleich zurückgeschrieben.
Hoff bald von dir zu hören,(mußt dann auch nicht solang auf eine Antwort warten) und hoff das es dir gut geht!

Bis dann,
LG Wunschkind