hallo ihr gleichgesinnten,
bitte hört kurz meine geschichte, vielleicht habt ihr einen rat für mich.
mein ex-mann und ich leben seit einem jahr in scheidung - er hat sich getrennt. wir haben einen sohn, 3. die treffen mit dem papa klappen so weit ganz gut. seit einiger zeit hat mein sohn ziemliche probleme, mit sich selbst. ich mache mir große sorgen wegen seines verhaltens: er geht total ungern in den kindergarten, weint viel bei der trennung, versucht auch sich mit aggression gegen das in-den-kindergarten-gehen zu wehren. das schlimmere aber ist seine permanente unfähigkeit, sich zu entscheiden. er will immer genau das gegenteil von dem, was man ihm anbietet oder auch plötzlich, wenn er selbst was vorgeschlagen/um etwas gebeten hat. das ist schon bei den kleinsten kleinigkeiten so (was trinken - ich bringe was zu trinken, doch nix trinken - ich stelle es weg, dann doch wieder was trinken...)! er steigert sich in dieses hin und her total rein und macht es scheinbar "mit absicht", kommt aus der nummer dann nicht mehr raus und wird wütend, schreit wie verrückt. wenn es so weit ist, hilft gar nichts mehr! kein gutes zureden, ablenken, trösten (nur ganz selten), er hört dann auch gar nicht mehr zu. es ist so schlimm, weil mich diese situationen so hilflos machen und ich manchmal schon vorher angst habe, dass es jetzt wieder so werden könnte. wenn ich in ruhe mit ihm darüber rede, versteht er es scheinbar, weiß, dass das hin und her nicht geht, aber dann wieder... wenn die emotionen hochkochen... ich verstehe es nicht und würde mein kind so gern verstehen, damit ich helfen und es ihm einfacher machen kann.
kennt jemand von euch ein solches verhalten? bitte schreibt doch was dazu.
vielen dank!
kindliche aggression
Re: kindliche aggression
Guten Morgen Kante,
herzlich willkommen bei uns. Ich glaube, die Dinge die Dich momentan so belasten sind völlig normal für das Alter Deines Sohnes.
Seine Welt ist zerbrochen, er wurde nicht gefragt (das geht auch nicht) und er muss leben, wsa er vielleicht gar nicht leben möchte. Da wäre ich auch wütend, auf allerlei. Da entstehen Verlustängste.....
Ich weiß nicht, was Ihr ihm erklärt habt warum der Papa nicht mehr bei Euch lebt, oder wie ir damit umgeganen seid? Es ist möglich das er im Kindergarten Angst hat, allein gelassen zu werden. Es ist aber auch möglich (da unterschätzen wir die Kleinen aber sehr) das er das unbewusst bewusst einsetzt, weil er Deine Zerissenheit spürt, den Zögern.... Dein "schlechtes Gewissen". Viele Kinder weinen, wenn man sie im KiGa abgibt und sie hören auch, wenn man die Tür hinter sich schließt. Eine befreundete Erzieherin fragte einmal so einen Knirps warum er denn weinen würde? "Das mach ich für Mama," hat er geantwortet "die will das so." Also, gib ihm Sicherheit, sag ihm, das Du auch gehst wenn er weint und das Du ihn ja dann und dann abholst." Dadurch lernt er, das er sich auf Dich verlassen kann.
Aggession ist hier ein Ausdruck von kindlichem Unvermögen sich sprachlich auszudrücken. Er kann nicht sagen "das passt mir alles nicht" und so lebt er seine Gefühle über Aggression aus. Da gilt es einfach nicht so viel reden (dafür ist er noch viel zu jung) sondern zu handeln. Etwas tun....
Ebenso das hin und her, wenn er etwas möchte...... das ist ein Zeichen für Unwohlsein in das er sich steigert, ein Mittel zum Frustabbau. Wie wäre es, könnest Du einen Platz einrichten an dem er sich selbst etwsa zu trinken nehmen darf? Oder "ich hab es Dir dorthin gestellt, wenn Du jetzt doch nicht magst, kein Problem, dann nimmst es Dir selbst wenn Du möchtest." Das lässt sein hin und her schwinden....
Entscheiden; das geht zumeist wenn man Kindern eine Wahl lässt, nie fragen "was möchtest Du anziehen?" (als Beispiel) sondern "welchen Pulli möchtest Du, den roten oder den blauen?" Das funktioniert zumeist. Eine Freundin hat einen kleinen Sohn, knapp 3. Er wehrt sich Abends gegen das Zähneputzen und macht ein Mordtheater..... irgendwann hab ich gesagt, sie solle doch mal versuchen, ihm die Wahl zu lassen, "putzt Du heute Deine Zähne allein oder soll Mama das tun?" Sie hat den Kopf geschüttelt und gemeint, ds würde nichts ändern..... zu ihrer Überraschung aber hörte der Knirps sofort auf zu schreien, reichte ihr die Bürste und sagte "Mama machen...." Und seitdem haben die Beiden ein Problem weniger. Das ist aber durchaus altersgerecht.... und mit dem "Alternativen anbieten" habe ich bei meinen Kids noch heute gute Erfahrungen. "Gehst Du vor oder nach dem Essen mit dem Hund" lässt die Frage ob sie überhaupt gehen gar nicht aufkommen.
Und, was ich in jedem Fall tun würde, ist dem Kleinen körperlichen Ausgleich zu bieten, also auch Nachmittags noch mal raus, toben, spazieren gehen und frische Luft schnappen, das verbraucht eine Menge Energie und ist wichtige Zeit für Euch zwei.
Liebe Grüße erst einmal
Niana
herzlich willkommen bei uns. Ich glaube, die Dinge die Dich momentan so belasten sind völlig normal für das Alter Deines Sohnes.
Seine Welt ist zerbrochen, er wurde nicht gefragt (das geht auch nicht) und er muss leben, wsa er vielleicht gar nicht leben möchte. Da wäre ich auch wütend, auf allerlei. Da entstehen Verlustängste.....
Ich weiß nicht, was Ihr ihm erklärt habt warum der Papa nicht mehr bei Euch lebt, oder wie ir damit umgeganen seid? Es ist möglich das er im Kindergarten Angst hat, allein gelassen zu werden. Es ist aber auch möglich (da unterschätzen wir die Kleinen aber sehr) das er das unbewusst bewusst einsetzt, weil er Deine Zerissenheit spürt, den Zögern.... Dein "schlechtes Gewissen". Viele Kinder weinen, wenn man sie im KiGa abgibt und sie hören auch, wenn man die Tür hinter sich schließt. Eine befreundete Erzieherin fragte einmal so einen Knirps warum er denn weinen würde? "Das mach ich für Mama," hat er geantwortet "die will das so." Also, gib ihm Sicherheit, sag ihm, das Du auch gehst wenn er weint und das Du ihn ja dann und dann abholst." Dadurch lernt er, das er sich auf Dich verlassen kann.
Aggession ist hier ein Ausdruck von kindlichem Unvermögen sich sprachlich auszudrücken. Er kann nicht sagen "das passt mir alles nicht" und so lebt er seine Gefühle über Aggression aus. Da gilt es einfach nicht so viel reden (dafür ist er noch viel zu jung) sondern zu handeln. Etwas tun....
Ebenso das hin und her, wenn er etwas möchte...... das ist ein Zeichen für Unwohlsein in das er sich steigert, ein Mittel zum Frustabbau. Wie wäre es, könnest Du einen Platz einrichten an dem er sich selbst etwsa zu trinken nehmen darf? Oder "ich hab es Dir dorthin gestellt, wenn Du jetzt doch nicht magst, kein Problem, dann nimmst es Dir selbst wenn Du möchtest." Das lässt sein hin und her schwinden....
Entscheiden; das geht zumeist wenn man Kindern eine Wahl lässt, nie fragen "was möchtest Du anziehen?" (als Beispiel) sondern "welchen Pulli möchtest Du, den roten oder den blauen?" Das funktioniert zumeist. Eine Freundin hat einen kleinen Sohn, knapp 3. Er wehrt sich Abends gegen das Zähneputzen und macht ein Mordtheater..... irgendwann hab ich gesagt, sie solle doch mal versuchen, ihm die Wahl zu lassen, "putzt Du heute Deine Zähne allein oder soll Mama das tun?" Sie hat den Kopf geschüttelt und gemeint, ds würde nichts ändern..... zu ihrer Überraschung aber hörte der Knirps sofort auf zu schreien, reichte ihr die Bürste und sagte "Mama machen...." Und seitdem haben die Beiden ein Problem weniger. Das ist aber durchaus altersgerecht.... und mit dem "Alternativen anbieten" habe ich bei meinen Kids noch heute gute Erfahrungen. "Gehst Du vor oder nach dem Essen mit dem Hund" lässt die Frage ob sie überhaupt gehen gar nicht aufkommen.
Und, was ich in jedem Fall tun würde, ist dem Kleinen körperlichen Ausgleich zu bieten, also auch Nachmittags noch mal raus, toben, spazieren gehen und frische Luft schnappen, das verbraucht eine Menge Energie und ist wichtige Zeit für Euch zwei.
Liebe Grüße erst einmal
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)