2-Wochen-Kinderzimmer?

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
Antworten
Loumi
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 2
Registriert: 28. Juni 2008 08:27

2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Loumi »

Hallo,

ich habe einen 3-jährigen Sohn aus der vorherigen Beziehung, den ich nach langem hick-hack alle 2 Wochen übers Wochenende abhole; seine Mutter und ich haben uns getrennt, als er rund 1 Jahr alt war. Die Zeit mit ihm ist wunderschön und auch "er" genießt es sehr. Die ganzen Tage vor dem Papa-Wochenende erzählt er der ganzen Weltgeschichte, dass er bald bei Papa schläft und ist stolz wie Oskar.

Inzwischen bin ich in einer neuen Beziehung. Meine "neue Frau" ist gewollt :) schwanger, wir werden in 3 Monaten zusammenziehen und freuen uns total auf das Baby und auf unser gemeinsames Haus. Nur habe ich irgendwie das Gefühl, sie ist eifersüchtig auf meinen Sohn. Sie hat schon jetzt bedenken wie es wird, wenn ich ihn alle 2 Wochen Freitags abhole und Sonntags zurückbringe, schließlich dauert die Fahrt je Strecke etwas mehr als 1 Stunde und in dieser Zeit fehle ich ja in der neuen Familie. Zudem stellt sich das Problem mit dem Kinderzimmer. Sie hat eine kleine Tochter, die demnächst 4 Jahre alt wird. Das Haus hat 2 Kinderzimmer. Mein Sohn wird, wenn er da ist, im Zimmer der Kleinen schlafen, er bekommt dort ein eigenes Bett. Nun möchte sie gerne den jeweiligen Namen an die Tür "kleben", also den Namen der Tochter an ihr Kinderzimmer, entsprechend mädchen-like wird es auch gestaltet. Mein Sohn bekommt eine kleine Ecke, in der halt ein Auto oder so etwas an die Wand gemalt ist.

Wie haben es andere Eltern gelöst? Ich meine, natürlich können wir nicht ein Zimmer für den Kleinen reservieren, wenn er nur alle 2 Wochen da ist. Aber wie kann ich verhindern dass er das Gefühl hat, nur der Besucher zu sein (obwohl er es ja eigentlich irgendwie ist)? Irgendwie gehört er ja dazu, aber irgendwie auch nicht. Ich versuche mich in beide Lagen zu versetzen. Natürlich ist es das Zimmer der Kleinen, klar, es ist ihr Reich. Aber der Kleine soll auch nicht das Gefühl haben, alle 2 Wochen im Ferien-Camp zu sein. Die Kleine soll aber auch nicht das Gefühl haben, es ist irgendein Kinderzimmer, aber nicht fest ihrs. Es ist ja ihr Zimmer, dass sie sich halt nur alle 2 Wochen mit ihrem halb-Bruder teilt.

Wie lösen es andere Patchwork-Familien, wenn alle zwei Wochen das andere Kind abgeholt wird? Natürlich geht viel Zeit beim holen/abholen drauf, aber mit 3 Jahren kann er natürlich noch nicht Bahnfahren. Wir haben natürlich bedenken, dass, wenn das Baby dann da ist, sehr viel wertvolle Zeit für's holen/abholen drauf geht. Davon ab haben wir ja als Familie eigentlich nur das Wochenende, weil ich die Woche über arbeite und die Kinder kaum sehe. Wir ziehen beide in eine neue Stadt, ein neuer Kindergarten für die Kleine, Nachwuchs (sie war bisher das einzige Kind/Enkelkind in der Familie).

Ich möchte meinen Sohn nicht vernachlässigen. Ich möchte aber auch meine neue Familie nicht vernachlässigen, zumal wir Kraft für den Umzug, die neue Situation und vor allem das Baby brauchen.

Mache ich mir zu viel Gedanken/Sorgen? Muss und sollte ich einfach abwarten was sich ergibt, was passiert? Eine Anleitung gibt es (zum Glück) nicht, aber vielleicht Erfahrungsberichte von Eltern/Vätern, die eine ähnliche Situation gemeistert haben.

Sven
Benutzeravatar
Muckelmaus
Inventar
Inventar
Beiträge: 1717
Registriert: 26. Januar 2005 02:02
Wohnort: in der Nähe von Köln

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Muckelmaus »

Hallo Sven :winken:

Ein herzliches Willkommen bei den Scheidungskindern. Ich hoffe, du wirst dich hier wohl fühlen.

Da habt ihr ja einiges vor, in der nächsten Zeit :)
Dann will ich dir mal erzählen, wie wir das "Problem" gelöst haben.
Ich bin in zweiter Ehe verheiratet und habe in diese Ehe zwei Töchter im Alter von 15 und 12 mitgebracht. Mein Mann hat eine Tochter aus einer früheren Beziehung. Sie ist 8 und lebt bei ihrer Mama, etwa 250 km von uns entfernt. Seit letztem Oktober haben wir ein gemeinsames Söhnchen. Auch wir sind vor kurzem erst umgezogen. Hier hat jedes Kind sein eigenes Reich. Aber auch wir haben kein Extra-Zimmer für die Tochter meines Mannes, in dem sie schläft, wenn sie bei uns ist.
Sie schläft dann immer im Zimmer ihres kleinen Halbbruders und findet es toll, mit ihm das Zimmer zu teilen. Schließlich sieht sie ihn nicht so oft, da ihre Mama eine zweiwöchige Regelung nicht zulässt und die Kleine daher nur in den Schulferien bei uns ist.
Warum überlasst ihr deinem Sohn fürs erste nicht das Zimmer des Babys? Ich gehe mal davon aus, dass das Neugeborene in der ersten Zeit sowieso bei euch schläft. Solange kann dein kleiner Mann doch dann im Babyzimmer ungestört schlafen. Wer weiß, vielleicht findet er es ja auch später toll, sich mit seinem Halb-Geschwisterchen ein Zimmer zu teilen, wenn er bei euch ist. Dann kann man seinen Namen und den des Babys doch gemeinsam an der Tür anbringen. Da wird er sicher mächtig stolz drauf sein.
Auf keinen Fall solltet ihr deinen Sohn als eine Art Besuch betrachten, das wird er fühlen. Er ist - auch wenn er nicht ständig bei euch lebt - ein Teil eurer Familie und sollte so behandelt werden. Ihr solltet ihn in die Gestaltung "seiner Ecke" mit einbeziehen und ihm das Gefühl geben, es sei auch sein Zuhause. Sonst wird er sich irgendwann zurück gesetzt, vielleicht sogar ungeliebt und unwillkommen fühlen. Das werdet ihr sicher nicht wollen.

Das du deinen Sohn alle 2 Wochen holst und später wieder nach Hause bringst, das sollte deiner neuen Frau bewußt sein. Schließlich wird das ja nicht erst so sein, wenn ihr zusammen lebt. Ich denke, sie wird als dann zweifache Mama durchaus im Stand und in der Lage sein, diese Stunden mit den Kindern allein zu verbringen. Außerdem fährst du ja nicht jedes Wochenende, sondern jedes zweite. Es bleibt also mit Sicherheit genug Zeit für euch.
Sie muß sich klar werden, dass dein kleiner Mann dazu gehört und du solltest dich da nicht verwirren lassen.

Liebe Grüße und alles Gute für euch
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Sven,

nein, ich denke nicht, das Du Dir zuviele Gedanken machst, mir kommt es schon so vor, als seien Deine Gedanken die Richtigen.

Was mich ein wenig stutzen lässt, ist das Unverständnis Deiner Liebsten, Deinem Kind gegenüber. Da geht Fahrzeit verloren? Ihr? Euch als Familie? Das sehe ich ein wenig anders, denn zu Eurer Familie gehören alle Beteiligten Personen, Dein Sohn ebenso wie ihre Tochter. Da darf es keine Unterschiede geben, ich finde es eh schon sehr wenig Zeit, so ein Wochenende alle 14 Tage, grade für so junge Kinder..... und ich finde es sehr schön und gelungen, wie sehr Dein Kleiner sich freut, zu Dir zu kommen. Das sollte unbedingt so bleiben.

Die Sache mit den Zimmern ist immer ein wenig schwierig.... natürlich möchte man, das sich das Besuchskind immer ganz wohl fühlt und einen eigenen Platz hat, nur ist eben das nicht immer machbar.... Was haltet Ihr denn von einem Hochbett? Da gibt es auch wunderbare Lösungen über Eck, die sich dann jeder selbst gestalten darf und kann. Da können die Beiden auch ihre Betten tauschen, mal der eine nach oben, mal der andere.... oder aber, man richtet feste Plätze ein. Möglicherweise kommt Dein Sohn ja später auch einmal für längere Zeit in den Ferien zu Euch? Vielleicht könnt ihr die Beiden in die Gestaltung des Zimmer einbeziehen? Sie fragen, nach Farbe, Tapete...... ihm einen kleinen Schrank für sich zur Verfügung stellen?

Mein Exmann hat sich jetzt eine eigene Wohnung genommen und unsere drei Mädels haben bei ihm ein (1) Zimmer bekommen, sie teilen sich das räumlich auf, jedes streicht sich eine Wand selbst und an diese stellt es sein Bett und gestaltet sich die Ecke so, wie es ihr gefällt. Und er Kleinen kann man immer gut erklären, weshalb es so aussehen mag, das für Deinen Sohn irgendein Wirbel gemacht wird. Sie darf ja immer bei Euch wohnen, jeden Tag, er nur ab und zu einmal..... aber das würde ich auch nir erklären, wenn das Thema als Frage auftaucht.

Je ungewzungener Ihr Großen damit umgeht, desto selbstverständlicher werden es die Kinder annehmen und damit umgehen. Und, ich würde unbedingt beide Namen an die Tür schreiben...... schon damit ihr es nach außen deutlich macht, "Du gehörst für uns dazu." Euer Baby wird es nicht anders kennen und daher für völlig normal nehmen, wenn da ab und an ein Kind mehr ist. Und Dein Sohn braucht Dich, genauso wie die beiden anderen Kinder. Solche Fahrzeiten können sehr wertvoll werden, zum einen, sie sind einem ganz allein vorbehalten, sie sind für das Kind wertvoll... in dieser Zeit gehört alle Aufmerksamkeit ihm selbst. Meine Tochter war einmal in psychologischer Behandlung und ich erinnere mich, das ihre Therapeutin einmal sagte, "man wisse nicht immer, was es am Ende gewesen wäre, was den Kindern geholfen habe. Möglicherweise einfach nur die Fahrt allein mit Mama...." Sie bezog das auf einen anderen Fall, aber ich kann mir gut vorstellen, was sie meinte. Nutze diese Zeit und sieh sie nicht als Verlust.... sondern als Gewinn.

Die anderen beiden Kinder werden immer mehr von Dir haben, sie haben den Alltag mit Dir. Den hat Dein Sohn nicht, von daher glaube ich, das die Fahrzeit mit Dir schon einen hohen Wert haben kann. Vielleicht hört ihr zusammen eine Kasette, singt ein Lied, sucht gelbe oder rote Autos.... und erzählt Euch ein wenig von den letzen Tagen? Wenn man dann angekommen ist, ist schon wieder eine Vertrautheit da.

Wichtig ist nur, den Kleinen in die Beziehung zu dem neuen Baby mit einzubeziehen. Diese Kind verbindet Euch alle zu einer Familie, es ist ein Teil von ihrer Tochter, durch sie und ein Teil von ihm selbst, durch Dich. Er ist ebenso "großer" Bruder, wie die Kleine "große" Schwester ist. Bezieht ihn ein, in Vorbereitung (da gibt es gute Bücher), in Hilfe (das wird ihn stolz machen) in die zugehörigen Feste (wie die Taufe). Erklärt ihm, das es im Herzen von Eltern feste Plätze für die Kinder gibt und das diese nebeneinander liegen und keiner dem anderen etwas weg nimmt. Das Du ihn immer so lieb haben wirst, wie jetzt und auch, das Babys manchmal mehr Hilfe brauchen wie größere Kinder. Das sich Zeiten verschieben, aber nicht weg fallen. Und, Du darfst an diesen wenigen Wochenenden auch einmal etwas mit ihm allein machen..... das wird er sicher auch besonders schätzen.

Wie vertragen sich die Beiden denn bisher und was sagt er zu dem erwarteten Baby?

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Loumi
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 2
Registriert: 28. Juni 2008 08:27

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Loumi »

Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Die beiden Kids verstehen sich soweit ganz gut, sie sind aber vom Charakter her gegensätzlich. Sie verstehend sich wie entfernte Freunde, eher Kumpels. Ich denke aber das liegt an der räumlichen und zeitlichen Distanz, schließlich sehen sie sich selten.

Das Problem ist, dass die Kleine bisher immer die kleine Königin war. Sie war das einzige Kind in der Familie. Mama und Oma/Opa haben in einem Haus gelebt. Nun ändert sich für sie natürlich irrsinnig viel: Neuer Kindergarten, ein Baby (also quasi "Konkurrenz im eigenen Haus" :)), neue Umgebung, Oma/Opa nicht mehr ständig präsent und dazu noch ein Mann an Mama's Seite (sie hat keinen Kontakt zu ihrem leiblichen Papa). Das ist ziemlich viel. Nun möchten wir ihr den Umzug, das neue Haus, ja quasi das neue Leben zu schmackhaft wie möglich machen. Sie hatte immer ihr eigenes Zimmer und es war auch IHR Zimmer, musste nie mit einem anderen Kind oder Menschen teilen, weder Zimmer noch Aufmerksamkeit. Natürlich werden wir ihr sagen, dass die eine Ecke halt meinem Kleinen gehört, ich denke das frisst sie. Die Namens-Aufkleber an der Tür sind natürlich irgendwie ein Problem. Einerseits ist es IHR Zimmer, andererseits wäre es das ja nicht, wenn eben noch ein anderer Name an der Tür steht. Oder übertreibe ich da und es ist egal, was für ein Name da steht?

Wie es mit dem Baby und den Fahrten wird, ist schlecht zu sagen. Letztendlich fehle ich ja alle 2 Wochen Freitags/Sonntags für 3 Stunden. Gut, man kann es nicht ändern. Sind hier 140 KM je Strecke normal? Oder lösen das andere Eltern, in dem sie eine 3 Wochen Regel nutzen? Ich denke dann aber auch irgendwie, dass meiner zu kurz kommt. Er braucht seinen Papa, er liebt und vergöttert ihn (es gibt keinen neuen Mann auf der "anderen" Seite). Ich bin da hin und hergerissen irgendwie ... Aber meine Güte, wir können doch nicht die ersten Menschen in der Geschichte sein, die damit zu tun haben?!
wilsons
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 31
Registriert: 25. Februar 2008 22:57

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von wilsons »

Hi Sven,

ich finde du machst dir ziemliche viele Gedanken um deinen Sohn. Und aus meiner Sicht hast du Recht, dass er dich braucht. Ich denke alle 3 Wochen ist zu wenig. Und die 3 Std. alle zwei Wochen, die du unterwegs bist, ist dein Sohn schon wert. Dies ist vielleicht die einzige Zeit, die er mit dir alleine verbringen kann, oder? Deine jetzige Frau und die Kinder haben dich die ganze Zeit und dein Sohn hat dich nur alle zwei Wochen. Die Zeit ist für ihn wichtig, damit er weiß, dass er sich auf dich verlassen kann, dass du für ihn da bist.

Ich glaube auch, dass es o.k. ist, wenn sein Name mit an der des Kinderzimmers hängt, er ist einfach ein Teil deiner Familie, auch deiner jetzigen Partnerin und damit gehört er einfach dazu.

Das ist meine Meinung, bin übrigens ein neue Partnerin und unterstütze sehr, dass die Kinder regelmäßig jede zweite WE und einmal unter der Woche kommen. Und auch, dass sie mit dem Vater mal was alleine unternehmen ohne mich.

viele Grüße

Sabine
Benutzeravatar
Loveblume
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 476
Registriert: 20. Februar 2004 23:39
Wohnort: Hamm
Kontaktdaten:

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Loveblume »

Hallo Sven,
möchte da au meinen "Senf" dazu bei tun. Ich hab beides erlebt sowohl Zimmerteilen als auch Raumaufteilung bei Papa.
Bis vor ca. einem Jahr bin/war ich noch regelmäßig bei meinem leiblichen Vater. Es war halt so das er Samstagsnachmittag kam und wir Sonntagnachmittag wieder fuhren. Ich habe in dem PC-Zimmer geschlafen (was völlig ok war) dort hingen Bilder/gebastletes von mir ud meiner Schwester an der Wand. Meine Schwester hat endweder im Schlafzimmer (also vo meinem Dad) oder bei mir geschlafne.
Ich bin auch Papis "Prinzessin" (breit grins) er hat für seine Kinder alles getan we ich da war, aber es is nu mal so das ich das Papakind bin und meine Sis das Mamakind.
Lieber Sven was mri in deinem lezten Beitrag noch aufgefallen ist:
Sicher die kleie ist die älteste, sie war immr die Königin, aber glaube mir wenn man früh Sozialekompetenzen auf den Weg ebkommt hat man es später einfacher im Leben.
Sprich wenns ie jetzt ihr Zimmer teilen muss heißt das ja nicht das der "Papa" sie weniger lieb hat. Sie kann doch weiterhin die Prinzessin sein, sie kann ihre Ecke doch Rosa machen oder weiß der Geier.
Wenn du es dir aussuchen könntest wärst du lieber arm und glücklich oder reich und unglücklich?
Ich an meiner Stelle (wenn das mit 18 so beurteilen kann) bin der Meinung das arm und glücklich besser ist. Gut arm ist jetzt nen bissl überspitzt, aber ich denke du wirst wissen auf was ich hinaus will.
Außerdem kann es total toll sein sich ein Zimmer mit seinem Bruder(oder auch halb) zu teilen. Man kann sich die zwei Wochen über auf den anderen freuen und tolle Zeit mit einander verbringen.
Ich finde einfach es wäre ihr wichtig zu zeigen vor all dem was noch auf euch zu kommt das man nich alles haben kann im leben. Mann muss auch i-wan mal im Leben tielen können.
Außerdem die Woche über wenn ihr Brüderchen nicht da ist hat sie ihr Zimmer ja ganz allein.
Und wenn ihr vor habt ein Geschwisterchen "zu machen" dann bereitet die kleine früh genug darauf vor, weil erstens sie ist vier Jahre lang einzelkind gewesen da ist man eingies gewohnt und zum anderen ist man da in einer Trotzphase.

Ich finde du machst dir nicht zu viele Gedanken immerhi ist es ein großer Schritt. Allerdings ifnde ich man solte nicht zu viel aufmerksamkeit auf die Tochter lenken als auch nicht auf deinen Sohn.
Versucht es so nroaml wie möglich zu sehen.

Wüsche dir alles gute
Olivia
13,5 verdammte Jahre meines Leben sind kaputt,
bis zur Grundschule war das Leben noch in Ordnung.
Bist du mein geliebter Vater gings - ein Kinderherz wurde gebrochen
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Sven,

Olivia spricht etwas ganz wichtiges an, kein Kind sollte behandelt werden, als sei es die kleine Königin. Denn auf diesem Weg kann es weder soziale Kompetenzen entwicklen noch ein Gefühl für ein Miteinander und "wir sind eine Familie". Kinder sind, wenn man sie lässt, nämlich die totalen Egoisten und für uns Eltern ist es immer eine Aufgabe, dem entgegen zu wirken.

Es ist gut, das sie anhand Deines Sohnes lernen kann (und lernen muss!) das sie nicht immer der Mittelpunkt ist. Aber das wird ihr schon schwer fallen, wenn das Baby erst einmal da ist. Und wenn man so ein Wochenende für alle schön gestaltet, dann ist es vielleicht am Ende für alle eine Bereicherung?

Ihr die Wichtigkeit zeigen, die sie für Euch hat, hat nichts mit eigenem Zimmer zu tun, sondern mit einer Nähe, die ihr zu ihr herstellt. Wichtigkeit an Besitz zu knüpfen finde ich immer ein wenig schwierig.

Aber trotzdem glaube ich, das es für Deinen Sohn wichtig ist, das er auch ein Türschild bei Euch hat. Das kann man ja so gestalten, das man es auf- und abhängt, wenn es nicht immer hängen soll. "Hier ist Dein Platz, wenn Du bei uns bist" lautet dann auch die Botschaft, die eventuell auch zu einem Ritual werden kann.

Liebe Grüße
NIana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
sehrtraurig
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 46
Registriert: 11. April 2008 11:44
Wohnort: In der Nähe von Oldenburg

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von sehrtraurig »

Hallo!

Ich habe zwei Söhne (7 und 12 Jahre), die leider 650 km weit von mir entfernt wohnen (die Mutter der beiden ist vor ca. 3,5 Jahren mit unseren gemeinsamen Kindern zu ihrem Prinzen gezogen). Ich fahre ein bis zweimal im Monat quer durch Deutschland und miete mich für des jeweilige WE am Wohnort meiner Kinder in einer FeWo ein, um das WE mit meinen Jungs verbringen zu können. In den Ferien sind meine Kinder immer bei mir. Ich wohne noch immer in dem Haus, in dem meine Jungs die ersten Jahre ihres Lebens verbracht haben.

Sie bezeichnen es noch immer als ihr Zuhause, es ist ihnen sehr wichtig. Ich habe mittlerweile eine Freundin mit zwei Kindern, die seit April auch bei mir wohnen. Stellte sich natürlich die Frage, wie regeln wir die Situation mit den Kinderzimmern. Mein Haus verfügte nicht über vier Kinderzimmer.

Für meine Jungs wäre es eine Katastrophe gewesen, wenn ich ihnen ihre Zimmer genommen hätte und dort nun andere Kinder schlafen würden, es hätte sie sehr getroffen. Sie hätten sich wahrscheinlich ausgeschlossen gefühlt. Wir haben den Dachboden so gut es ging ausgebaut, so war Kind Nr. 1 von meiner Freundin untergebracht. Kind Nr. 2 hat mein Schlafzimmer bekommen. Meine Freundin und ich haben einen sehr kleinen Teil meines Wohnzimmers durch eine Leichtbauwand abgetrennt (es passt gerade mal unser Bett hinein...) und nennen diesen winzigen Raum nun unser Schlafzimmer.

Viele meiner Bekannten haben mit dem Kopf geschüttelt, warum die Kinder meiner Freundin auf dem Dachboden bzw. in meinem Schlafzimmer leben, während meine Jungs, die nur in den Ferien da sind, ihre sehr großen Zimmer behalten... Das war mir allerdings egal was die Leute gesagt haben. Hätte ich den Kindern meiner Freundin die Zimmer meiner Kinder gegeben, hätte ich meinen Kindern ein Stück ihres "Zuhauses" geraubt und genau das wollte und will ich meinen Kindern nicht antun.

Warum schreibe ich das Ganze hier? Ich will den Threaderöffner zum Nachdenken über Alternativen anregen. Man kann oftmals nur mit sehr geringen Mitteln und etwas Kreativität eine Ganze Menge erreichen. Sollte es sich bei dem von Gismo angesprochenen Haus um ein Einfamilienhaus handeln, wird dieses mit Sicherheit auch einen Dachboden haben...

Für den Sohn von Gismo wäre es bestimmt das Größte, ein kleines, eigenes Zimmer bei seinem Papa zu haben. Ihr würdet ihm vermitteln, dass er eben nicht nur Wochenendbesuch ist, sondern ein vollständig anerkanntes Familienmitglied.

LG, downie
Kinder haben ein Anrecht auf Vater und Mutter!!!!

Diskutier niemals mit einem Idioten. Er zieht Dich auf sein Niveau herunter und schlägt Dich dann mit seiner Erfahrung...
Benutzeravatar
röschen
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 697
Registriert: 20. November 2006 21:11

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von röschen »

Loumi hat geschrieben:Sie hat schon jetzt bedenken wie es wird, wenn ich ihn alle 2 Wochen Freitags abhole und Sonntags zurückbringe, schließlich dauert die Fahrt je Strecke etwas mehr als 1 Stunde und in dieser Zeit fehle ich ja in der neuen Familie.
Hallo Sven,

Ich habe deinen Thread gelesen und wollte unbedingt zu deiner o.g. Aussage schreiben, komme leider aber erst heute dazu.

Ich selbst lebe in einer Patchworkfamilie. Meinen Stiefsohn, der seither regelmäßig bei uns ist, lernte ich im Alter von 4 Jahren kennen, meine Tochter war damals 2. Als die Beiden 6, bzw. 8 Jahre waren, bekamen wir noch ein gemeinsames Kind.

Von Anfang an war es für mich selbstverständlich, daß trotz unseres Babys (der inzwischen auch 8 Jahre alt ist), mein Mann viel Zeit mit seinem Sohn verbringen wird. Dieser war damals schon aktiver Fußballspieler und mir waren die stundenlangen Fußballturniere mit einen Säugling einfach zu anstrengend. Deshalb ist mein Mann alleine dahingegangen. Für mich war immer der Gedanke maßgebend, daß das, wäre er unser gemeinsames Kind, nicht anders wäre. Wir hatten nun mal nicht ein Baby und waren jetzt eine NEUE Familie - unsere Familie bestand schon, mit 2 Kindern und es ist eben ein drittes dazugekommen.
Genauso mußte übrigens meine Tochter lernen, daß sie nicht alleine ist, sonder noch einen großen Bruder hat. Beide teilten sich ein Zimmer und waren in allen Belangen gleichberechtigt.
Das ist bis heute so und wenn mein Stiefsohn auch meist nur an den Wochenenden oder in den Ferien hier bei uns schläft (vorbei kommt er häufig, er wohnt nur um die Ecke und ist inzwischen mit seinen 16 Jahren selbst mobil), kann man das Verhältnis der Beiden älteren schon fast als geschwisterlich bezeichnen, so als ob es da gar kein "Stief-" gäbe.

Ich bin der Überzeugung, daß dieses gute Verhältnis unseres Großen zu uns nur dadurch enstand, da wir alle (also meine Tochter und ich) ihn als vollwertiges Familienmitglied gesehen haben.

Das ist meines Erachtens eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein glückliches Aufwachsen der Kinder in einer Patchworkfamilie.

Liebe Grüße
röschen
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Tamara22 »

Hallo,

ich glaube dass ihr einen Gedankenfehler macht. Schon allein die Idee eines "Prinzessinnen"-Zimmers, wo der Junge eine Ecke bekommt finde ich schwierig, denn das macht eine Gleichstellung schon unmöglich. Es geht nicht darum wie .viel Zeit ein Kind bei euch verbringt, sondern darum, dass es euer Kind ist. Wichtigkeit und Platz im Familienleben hat doch nichts mit der Zeit zu tun, die er da ist. Deine Freundin versteht offensichtlich nicht, dass es EURE Kinder sind alle 3!!!! Würde sie ihre Prinzessin so behandeln?

Da gehört an die Tür ein Schild mit ALLEN Namen drauf, da wird ein Zimmer gemeinsam bewohnt und eingerichtet, wenn nicht mehr Platz ist. Das kann auch die Kleine von Anfang an lernen, dass es ein gemeinsames Zimmer ist. Toll mit dem Bruder zu teilen, toll ihn bei sich zu haben, gemeinsam in einem Zimmer zu schlafen. Wie sie es annimmt liegt darin wie ihr es verkauft. Ist es toll einen Bruder zu haben? Eine große Familie zu sein mit vielen die einen lieb haben? Es dem Bruder, der nur selten da ist besonders schön machen, sich darauf freuen, gemeinsam zu planen...

Ihr habt doch die Chance überhaupt, ihr zieht in eine neue Wohnung, die Karten werden sozusagen neu gemischt. Nun macht was draus. Er ist kein Besuch sondern der Bruder!!!

Und "mein-Kind", "dein-Kind", "unser-Kind", das solltet ihr lernen aus dem Kopf zu streichen. Es sind eure Kinder, in dem Moment eure gemeinsamen. Meine Mutter und ihr Mann haben das für uns damals so geregelt.
Mein (Halb-)Bruder bei uns lebend, ein Zimmer, Ich ein Zimmer, mein Bruder (beim Vater lebend), ein Zimmer, das in der Schulzeit an eine Studentin untervermietet wurde. Meine Mutter und Mann hatten eine Schlafecke im Wohnzimmer, und das Arbeitszimmer meines "Stiefvater" lag in einem 3qm kleinen Abstellraum. Das waren sie bereit für ihre Familie zu tun.
Wir hatten in der Wohnung vorher auch ein Kinder-Arbeits-Esszimmer gemeinsam, auch das ging und da haben meine Mutter und Mann auch im Wohnzimmer geschlafen. Nicht jedes Kind braucht ein eigenes Zimmer, aber einen gleich berechtigten Platz im Familienleben!!!

Zu was seid ihr bereit, damit ihr eine Familie werdet???

LG Tami
Change it, love it or leave it.
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: 2-Wochen-Kinderzimmer?

Beitrag von Tamara22 »

PS:
Du fehlst nicht 3 h sondern verbringst sie mit einem deiner Kinder allein, das sollte jedes Kind mal abbekommen!!!
LG Tami
Change it, love it or leave it.
Antworten