Kindeswohlgefährdung???

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Muckelmaus
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Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes und besinnliches Weinachtsfest.

Wir hatten ja bis heute Besuch von der Kleinen meines Mannes. Gerade ist er unterwegs, um sie nach Hause zu bringen.
Was wir in den letzten Tagen mit der Maus erlebt haben, hat bei uns die Frage aufkommen lassen, ob evtl. das Kindeswohl gefährdet ist oder ob wir übertreiben. Daher wäre ich dankbar für eure Einschätzung.
Ich nenne euch mal einige Beispiele.
Das Kind ist 9 Jahre alt. Sie ist weder in der Lage, sich ein Brot mit Butter, Marmelade oder Wurst zu schmieren, noch kann sie ein Brötchen selbstständig aufschneiden. Die Kindesmutter lässt nicht zu, dass das Kind ein Messer in die Hand nimmt, außerdem braucht das Kind ja für alles immer so lange (Zitat der Kindesmutter).
Vorgestern sehe ich zufällig, dass sie unter ihren normalen Anziehsachen ihren Schlafanzug trug. Ich fragte sie, warum sie den Schlafanzug an hätte und sie meinte, so ginge es doch schneller mit dem Ausziehen am Abend, außerdem sei es dann nicht so kalt.
Selbstverständliche Dinge, wie Zähne putzen funktionieren nicht ohne Hilfe und auch zum Toilettengang muß man sie auffordern.
Im Strassenverkehr findet sich die Maus gar nicht zurecht. Gleich am ersten Tag wäre sie uns fast vor ein Auto gelaufen.
Außerdem haben wir den Eindruck, dass mit dem Gehör etwas nicht stimmt. Ein Beispiel von mehreren der letzten Tage: Gestern Abend habe ich sie vor dem Abendessen gebeten, in die Küche zu gehen zum Papa und mir von dort einen Löffel zu holen. Sie sah mich mit großen Augen an, aber sie ging nicht. Ich wiederholte meine Bitte mit dem gleichen Ergebnis. Erst als ich lauter sprach, holte sie den Löffel. Uns ist öfters aufgefallen, dass sie kaum oder gar nicht reagiert, wenn man sie in einer normalen Lautstärke anspricht. Auch hier sieht die Kindesmutter keinen Handlungsbedarf. Sie meinte nur, warum ich denn den Löffel nicht selbst geholt hätte.
Das Kind ist in allem, was es tut unsicher oder sie kann es nicht und benötigt Hilfe.
Die Kindesmutter erzählte, dass die Maus zum Ende des 1. Schulhalbjahres in die 2. Klasse zurückversetzt würde, da sie nur noch schlechte Noten schriebe und dem Unterricht nicht folgen würde. Wir dagegen vermuten die Schulproblematik woanders. Wenn sie tatsächlich Probleme mit dem Gehör hat, kann sie vielleicht deshalb dem Unterricht nicht folgen, weil sie schlicht únd einfach nichts versteht. Dazu kommt, dass die Maus hat anklingen lassen, dass sie sich in ihrer Klasse nicht wohl fühlt, da die anderen Kinder sie auslachen würden. Das liegt mit Sicherheit an ihrem unsicheren Verhalten und daran, was das Kind an Anziehsachen trägt. Bitte versteht mich nicht falsch. Auch ich versuche meinen Kindern zu vermitteln, dass es nicht nötig ist, nur Markenklamotten zu tragen. Aber ich achte darauf, dass die Sachen, die meine Kinder tragen, auch passen. Aber die Maus hat nur Sachen, die ihr noch viel zu groß sind. Hosen werden grundsätzlich 5 - 6 mal hochgekrempelt, damit die Länge stimmt und ohne Gürtel geht es nicht, weil sie viel zu weit sind. Ich habe mir einmal die Hosengröße angeschaut. Diese Größe trägt meine Älteste und sie wird in ein paar Tagen 16 Jahre alt. Mit Pullis ist es das gleiche, von der Jacke ganz zu schweigen. Kinder können gemein und grausam sein und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die Maus auch deswegen ausgelacht wird.

Mein Mann möchte nachher noch einmal das Gespräch mit der Kindesmutter suchen, da es für ihn die einzige Möglichkeit ist, einzugreifen. Er hat ja kein Sorgerecht und daher sind ihm die Hände gebunden.

Liebe Grüße
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
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Ansa
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckelmaus,

Kindeswohlgefährundung hängt immer von vielen Faktoren ab und die Ämter sind, nach Vorfällen wie Kevin und anderen, sehr viel sensibler geworden....

Aber das, was Du beschreibst, würde mich veranlassen zu handeln. Zum einen, die Sache mit dem Hören - mir scheint, da könnte gut etwas dran sein. Ich habe ja gehörlose Menschen in meiner Familie und auch Schwerhörige und ich weiß, wie spät das mitunter erst erkannt wird. Ich würde ein Gespräch mit der Lehrerin führen wollen (als Vater hat Dein Mann auch das Recht dazu, Du leider mal wieder nicht.....) und mal fragen, ob das sein könnte.... Möglicherweise finden wir, wenn etwas daran ist, hier auch den Grund für ihre stete Weigerung zu telefonieren? Dann könnte die Lehrerin darauf achten und die Mama ansprechen? Reagiert sie nicht, oder tut sie das ab, dann liegt Kindeswohlgefährung vor. Die Kleine kann dazu wenig sagen, denn möglicherweise kennt sie selbst nichts anderes und hat daher auch keine Vergleichsmöglichkeiten. Aber gehandelt werden sollte in jedem Fall. Eine Rückstufung spricht eine deutliche Sprache.

Das andere klingt eher nach Überfürsoglichkeit. Wie leben die Beiden, Mama und Tochter? Möchte Mama das Kind klein halten? Erlaubt sie ihm nicht, die Dinge zu tun? Wie hantiert sie mit Schere und Papier? Langsamkeit darf keine Begründung sein. Den Schalfanzug darunter tragen, damit sie nicht friert? Seltsam.... vielleicht kannst Du mit Eurem Jugendamt sprechen? Unverbindlich? Und hören, was sie dazu sagen?

Erst einmal liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Muckelmaus
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Niana!

Vielen Dank für deine Antwort.

Mein Mann hat mich eben angerufen und mir gesagt, dass er sich das Gespräch mit der Kindesmutter hätte schenken können. Sie hat alles, was er sagte, als Spinnerei und Einbildung abgetan.

Ein Gespräch mit der Lehrerin wäre sicherlich sinnvoll. Aber wir wissen noch nicht einmal, auf welche Schule das Kind geht und die Kindesmutter sagt es uns auch nicht. Mein Mann hatte schon mehrfach nachgefragt. Sie meinte, er brauche das nicht wissen, weil er ja eh keine Möglichkeit hätte, einzugreifen. Es bleibt also nur die Möglichkeit, es über das Jugendamt oder den Anwalt zu versuchen, etwas fürs Kind zu erreichen.

Wie leben Mama und Tochter?
Sie leben allein in einer kleinen, recht spartanisch eingerichteten Wohnung (es ist halt nur das nötigste da). Das Kinderzimmer der Maus sieht aus, als würde darin niemals ein Kind spielen. Alles ist absolut aufgeräumt und steht an seinem Platz. Die Maus hat kaum Spielsachen. Ich habe in ihrem Kinderzimmer bisher nur immer das Bett, den Schrank, den Schreibtisch und einen Puppenwagen mit einer Puppe gesehen. Mir fiel auf, dass es keine Bücher gibt, Gesellschaftsspiele und Puzzle fehlen auch. Stattdessen lagen auf dem Schreibtisch jede Menge Übungshefte und ein LÜK-Kasten mit den entsprechenden Heften. Die Maus hat kein Fahrrad, keinen Roller und die heißersehnten Inliner hat sie von uns geschenkt bekommen. Aber ihre Mama hat sie in den Keller geräumt. Die Maus könnte hinfallen und sich verletzten.
Auch im Wohnzimmer findet sich kein Hinweis darauf, dass dort ein Kind lebt und die Küche ist für die Maus absolut tabu.
Ja, das Kind wird klein gehalten und ich denke, der Maus wird nicht erlaubt, ein Brot selbst zu machen. Es stimmt, sie ist langsam. Aber das liegt an der fehlenden Übung. Wenn sie bei uns ist, macht sie sich ihr Brot ja auch allein und es funktioniert.
Es fehlt ja auch an jeder Art von Tischmanieren. Da wird geschmatzt, mit vollem Mund gesprochen und wie man Messer und Gabel richtig in der Hand hält, zeigen wir ihr bei jedem Besuch aufs neue.
Wie sie mit einer Schere umgeht, kann ich dir nicht sagen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie hier einmal eine in der Hand hatte. Was mir aber aufgefallen ist, dass sie nicht altersgerecht malt. Wenn sie Personen malt, dann wie ein kleines Kind - also ein runder Bauch, daran jeweils Striche für Arme und Beine, der Hals fehlt komplett. Was mir aber auch aufgefallen ist - sie hat eine schöne Handschrift. Sie schreibt sehr klar und deutlich.

Ach, irgendwie ist das alles so kompliziert und mir tut die Maus so fürchterlich leid.

Liebe Grüße
Muckel

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Ansa
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckel,

ja, das ist dann der einzige Weg den ihr gehen könnt..... soweit ich weiß ist es aber durchaus üblich, das Väter wissen, auf welche Schule ihr Kind geht? Das könnte man doch auch irgendwie in Erfahrung bringen? Soviele Grundschulen wird es nicht geben? Sich durchfragen?

Wege über Jugendämter oder über Anwälte würde ich immer als letzten Weg ansehen, aber wenn die Mama so unzugänglich ist, bleibt Euch vielleicht nicht viel anderes übrig? Nur solltet ihr vorher überlegen, wieviel Luft habt ihr? Könnt ihr durchalten bis ans Ende? Derartige Prozesse sind schmerzhaft für alle Beteiligten, besonders für die Kleine. Aber ich sehe das auch so, tun müsst ihr etwas.... dringend.

Dir und Euch ganz liebe Grüße
Niana
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Muckelmaus
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen!

Mein Mann hat gestern noch einmal versucht, ein Gespräch mit der Kindesmutter zu führen. Er erzählte ihr noch einmal von den Beobachtungen wegen des Hörens der Kleinen. Sie meinte aber, das Kind höre sehr gut, sie wolle einfach nicht. Tja - man kann es sich also auch einfach machen. :(
Mein Mann hat daraufhin versucht, den zuständigen Sachbearbeiter beim Jugendamt ans Telefon zu bekommen. Aber so kurz vor dem Jahreswechsel ist das schwierig, weil kaum Sachbearbeiter vor Ort sind. Wir werden das also ins nächste Jahr schieben müssen.
Immerhin haben wir herausgefunden, welche Schule das Kind besucht, da die Kindesmutter während des Gesprächs den Namen der Klassenlehrerin erwähnte. Ich habe dann im Internet sämtliche Grundschulen im Umkreis des Wohnortes gesucht und mir die Lehrerkollegien angeschaut. Auch dort wird mein Mann dann nach den Ferien einmal anrufen.
Wir haben zwar noch nicht viel erreicht, aber immerhin ist ein Anfang gemacht.

Liebe Grüße
Muckel

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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,

na das ist doch schon mal was..... ich gehe doch davon aus, das es ein gemeinsames Sorgerecht gibt und von daher darf die Schule Auskünfte nicht verweigern. Lasst Euch nicht abschrecken. Schwerhörigkeit wird oftmals nicht entdeckt. Viele Kinder sind besonders ruhig und das mögen Lehrer zuweilen ganz gern, besonders, wenn die Klasse überhaupt schwierig ist. Schwerhörige Kinder entwickeln andere Fähigkeiten, meine kleine Nichte reagierte extrem auf Bewegungen, selbst dem Kinderarzt fiel nicht auf, das sie schlecht hört..... wenn er hinter ihr in die Hände klatschte, dann sah sie aus den Augenwinkeln seine Arme, das reichte um sich umzudrehen.

Ansonsten wünsche ich Euch alles Gute. Auch wenn es die nächste Zeit wohl etwas stressig wird......

Liebe Grüße
Niana
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Leider gibt es kein gemeinsames Sorgerecht. Genau da liegt ja das Problem.
Mein Mann war mit der Kindesmutter nie verheiratet und sie hat das Kind nur bekommen, weil sie nicht mehr arbeiten gehen wollte. Sie weiß ganz genau, dass meinem Mann die Hände gebunden sind und würde einem gemeinsamen Sorgerecht niemals zustimmen.
Von daher ist es sehr schwierig, überhaupt etwas zu erreichen.

Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Muckel

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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Ihr Lieben!

Es gab ein Gespräch mit einem Mitarbeiter hier bei uns im Jugendamt. Dort haben wir einfach mal gefragt, welche Rechte ein nicht sorgeberechtigter Vater hat und von unseren Beobachtungen erzählt.
Da die Kindesmutter das alleinige Sorgerecht hat, sollten wir von hier aus keine Aktionen starten in Richtung - beim nächsten Besuch gehen wir mit dem Kind einfach mal zum Arzt. Auch die Schule sollten wir außen vor lassen. All das kann dazu führen, dass es böses Blut zwischen den Eltern geben kann und damit wäre dem Kind nicht geholfen - im Gegenteil. Was mein Mann aber verlangen kann, ist ein schriftlicher Nachweis über den Besuch des Kindes beim Arzt. Die Kindesmutter hat nämlich eine Informationpflicht dem Vater gegenüber. Ansonsten sind meinem Mann leider die Hände gebunden :(

Liebe Grüße
Muckel

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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckel,

manchmal ist es schwer, ein nichtsorgeberechtigter Vater zu sein..... zu sehen und nichts tun zu können..... es sagt sich so leicht, das die Mutter sagen muss, was beim Arzt war, aber ich befürchte, niemand wird sie zwingen können, hinzugehen, zumal wenn sie glaubt, es sei nichts.

Das ihr mit der Kleinen zum Arzt geht, kann klappen, muss aber nicht.... zum einen braucht ihr die Versicherungskarte. Zum anderen einen Termin und die sind, grade bei Fachärzten mitunter schwer zu kriegen. Also müsstet Ihr Euch einen auf Gutwohl geben lassen, zu einer Zeit, in der die Maus mal wieder bei Euch ist? Und ggfs. dann absagen. Grade wenn es um Hördefizite geht würde ich unbedingt einen Facharzt konsultieren, also, wenn ihr heute schon wisst, das sie in den Osterferien zu Euch kommt, jetzt einen Termin absprechen. Die dauern manchmal unendlich lange.

Das mit dem Stress zwischen den Eltern ist durchaus möglich, nur, meiner Meinung nach, gibt es den so oder so..... was würde passieren, wenn Euer Arzt feststellt, das Hörvermögen der Kleinen ist beeinträchtigt? Ihr müsstet der Mutter erzählen, das ihr hinter ihrem Rücken beim Arzt wart, so oder so, wäre sie vermutlich sauer auf Euch? Also, die Lehrerin fragen - ich würde es trotzdem in Betracht ziehen, ein weiteres, vielleicht halbes Jahr warten für das Kind, wäre mir zu lange..... man kann ja die Dinge schlildern wie sie sind und darum bitten, dass das Gespräch vertraulich statt findet. Man kann die Lehrerin bitten, zuzuhören ohne etwas zu sagen, dann kann sie selbst beobachten und ggfs. reagieren.

Euch liebe Grüße
Niana
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Niana!

Erst einmal möchte ich dir danken, dass du dir trotz eurer eigenen großen Sorgen und Ängste Zeit für mich nimmst. :bussi: Ich weiß das sehr zu schätzen, weil mir andere Ansichten doch sehr weiter helfen.

Mein Mann verfällt seit dem Gespräch mit dem Jugendamt wieder in eine Art Lethargie (schreibt man das so?). Er sieht für sich selbst keine Möglichkeiten mehr, seinem Kind zu helfen. Dazu kommt, dass die Maus in den Osterferien nicht her kommen wird, da mein Mann keinen Urlaub haben wird und die Kindesmutter meint, dann hätte die Kleine ja nichts vom Papa. Daher werden wir sie wahrscheinlich erst im Sommer wiedersehen, wenn dann alles klappt.

Die Versicherungskarte haben wir eigentlich bei jedem Besuch hier, weil ja immer mal etwas akutes sein kann. Da läge nicht das Problem. Das Problem wird sein, dass die Mutter wütend werden wird, wenn wir zum Arzt gehen für einen Hörtest und das wird sie mit Sicherheit wieder verwenden, um gegen das Besuchsrecht zu wettern. Leider ist es nach wie vor so, dass die Mutter das Kind nur her gibt, weil das Gericht es so angeordnet hat und nicht, weil sie einsieht, dass das Kind ein Recht auf seinen Papa hat und umgekehrt.
Ich werde jedenfalls übers Wochenende versuchen, meinen Mann von einem Telefonat mit der Schule zu überzeugen. Am Montag fängt dort die Schule wieder an und dann sehen wir weiter. Ansonsten werde ich einfach mal versuchen, ob ich in der Schule etwas erreiche, auch wenn ich das eigentlich nicht darf.

Liebe Grüße
Muckel

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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

So - mein Mann hatte also eben das Gespräch - besser das Telefonat - mit der Klassenlehrerin.
Es lief folgendermassen:
Er erklärte, wer er sei und sie sagte ihm, sie sei erleichtert, dass er sich melde. Dann entschuldigte sie sich, dass sie in den Unterricht müsse, versprach aber den Rückruf. Sie rief tatsächlich auch an und sagte, sie dürfe ihm leider nichts sagen, obwohl sie das gern täte, aber er habe nun mal kein Sorgerecht. Mein Mann erzählte dann von den Beobachtungen, die wir gemacht haben und sie versprach, darauf zu achten.

Eben nun rief eine erboste - ach was sag ich - stinkwütende Kindesmutter hier an und fragte, warum er in der Schule angerufen habe. Er wisse doch, dass er nicht auskunftsberechtigt sei und es ginge ihn auch gar nichts an. Auf das Gehör des Kindes angesprochen sagte sie, sie sei - genau wie ihre Mutter auch - der Meinung, das Kind höre sehr gut und er solle sich mal nicht so anstellen.
Aus dem Gespräch war herauszuhören, dass die Klassenlehrerin sich unmittelbar nach dem ersten Telefonat mit meinem Mann mit der Kindesmutter in Verbindung gesetzt hat und diese ihr verbot, irgendwelche Auskünfte zu geben. Doof, dass sie tatsächlich das Recht dazu hat.

Tja - wir haben also gar nichts erreicht, außer das die Kindesmutter mal wieder wütend ist, weil mein Mann sich um sein Kind sorgt.
Wir könnten es noch über eine einstweilige Verfügung versuchen, die die Kindesmutter dazu zwingt, mit dem Kind zum Arzt zu gehen. Aber mein Mann will im Moment nicht. Er sagt, wenn diese Frau meine Hilfe und Unterstützung nicht will, dann soll sie sehen, wie sie allein zurecht kommt. Also muß ich erst mal wieder Überzeugungsarbeit leisten. Dafür muß aber erst ein wenig Zeit ins Land gehen.

Liebe Grüße von einer traurigen
Muckel

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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckel,

so ist das manchmal, wenn man sich um seine Lieben sorgt. Mitunter geht das nur über Auseinandersetzungen..... wenn es eine sorgsame Lehrerin ist, dann wird sie nun darauf achten und wenn ihr auffällt, das Eure Tochter nicht hört bzw. nur sehr schlecht hört, dann wird sie sich darum kümmern.

Euch bleibt der Trost, das ihr getan habt, was Euch möglich ist. Immerhin, die Kleine selbst kann nichts dafür..... sie wird kaum merken, das sie ein Defizit hat, wenn sie eines hat. Denn sie selbst kennt nichts anderes. Von daher war wohl nichts von dem, was passiert ist, zu vermeiden.

Auch wenn Dein Mann nun wieder einmal mutlos ist, es ist ja das Einzige was ihm bleibt, und stellt Euch vor, irgendwann stellt sich heraus, das sie schlecht hört, dann würde er sich noch übler fühlen, wenn er nichts gesagte hätte. Von daher muss man sich manchmal zanken, wenn man anders nichts erreichen kann. Mit der einstweiligen Verfügung würde ich noch warten. Nun sind die Dinge in Bewegung und das braucht seine Zeit.

Dir und Euch liebe Grüße
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Niana!

Du hast recht. Wir haben von hier aus getan, was wir tun konnten. Aber wir haben nichts erreicht und das ärgert mich. Ich kann einfach die Mutter nicht verstehen. Was will sie? Was treibt sie an, dass sie alles boykottiert? Warum glaubt sie, dass sie allmächtig und allwissend ist und niemand kann/darf ihr etwas zum Kind sagen?

Würde mein Exmann mir sagen, er hätte den Eindruck, etwas würde mit einem der Mädels nicht stimmen, dann würde ich mich sofort in Gang setzen und es untersuchen lassen. Ich bin dankbar, wenn er mich auf etwas aufmerksam macht, was mir vielleicht entgangen ist und ich bin froh darüber, dass ich ihn als Vater immer noch an meiner Seite habe. Schließlich dient das dem Erfahrungsaustausch der Eltern, es kommt vor allem den Kindern zu gute und - was ich für nicht unwesentlich halte - es entlastet mich ja auch. Ich habe also nicht nur meinen Mann, mit dem ich meine Sorgen bzgl. der Kinder teilen kann. Ich habe auch den Vater der Kinder und das halte ich für extrem wichtig.

Manchmal denke ich, dass mein Exmann und ich Exoten unter den geschiedenen Eltern sind :)

Liebe Grüße
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Re: Kindeswohlgefährdung???

Beitrag von juergenb »

nee das glaub ich nicht! Sowas gibt es! Du als Stiefmuuter denkst über solche sachen nach! Unglaublich! Dein Mann oder Freund kann stolz auf dich sein!!!

Super ich kann dir zwar keine Ratschläge geben aber ich sag di das dein Denken und deine Liebe viel wert ist!!!!

Jürgenb
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