Hilfe der Kinder zu Hause

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
Benutzeravatar
kaktusbluete
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 146
Registriert: 18. September 2008 11:07

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von kaktusbluete »

Hallo Ihr Lieben,

hier meldet sich mal ein "Kind" zu Wort :)

Bei uns war es so, dass wir Kinder immer zum Helfen angehalten wurden. Ich bin einiges älter als meine Geschwister und hab schon früh gelernt, mein Zimmer aufzuräumen, das Bett zu machen, in der Küche zu helfen usw. Nach und nach wurden es mehr / verantwortungsvollere Aufgaben wie kochen, Wäsche falten und aufräumen, ab und zu bügeln, das obere Stockwerk (Schlafzimmer, Kinderzimmer, Bad, eigenes Zimmer) putzen und aufräumen etc. Manchmal war mir das echt zu viel und klar ging es nicht immer ohne Gemecker. Allerdings muss ich auch sagen, dass meine Mama immer unzufrieden war, egal wie viel ich gemacht habe, sie hat immer etwas gefunden, das nicht gemacht war, kein Lob, kein Danke. Das war total frustrierend, ich hab gesehen, dass meine Freundinnen so gut wie nichts zu Hause gemacht haben und wenn die dann einmal die Spülmaschine ausgeräumt haben oder sonst was wurden sie gleich dafür in den Himmel gelobt >:( Und wenn sich jemand mal erlaubt hat, zu sagen, deine Tochter hilft aber gut mit und ist fleißig, hat meine Mama immer gemeint, ich würde rumerzählen, wie viel ich zu Hause helfen muss (das stimmte gar nicht, ich habs sogar gern gemacht, weil ich es mag, wenn alles sauber ist) und überhaupt soll ich mir darauf nichts einbilden und sie mache eh viel mehr... Wenn ich dann meinte, na ja du bist auch die Mama war das Faß voll.

Ich bin eben der Meinung, dass es bestimmte Aufgaben gibt, die eine Mama auch gern machen sollte (vielleicht auch mal die Kids betütteln) und nicht ständig jammern, dass sie keine Hilfe bekommt. Und es ist gut, wenn Kinder mithelfen zu Hause, in einem vernünftigen Rahmen und dafür aber dann auch ein Lob bekommen...

Ich hab sehr davon profitiert, was ich zu Hause gelernt habe, hatte keine Probleme meinen eigenen Haushalt auf die Reihe zu bekommen - allerdings kann ich die Sachen jetzt machen wann und wie ich will :D

LG Kaktusblüte
Magie kann nicht alles. Mut ist die wahre Magie...
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Liebe Kaktusblüte,

das muss aber deprimierend gewesen sein, soooo viel zu helfen und keine Anerkennung dafür bekommen, nein, das war und ist nicht fair.

Das ist die andere Seite der Medaille, wenn meine Kinder etwas unerwartet tun, dann nehme ich das wahr und sage das auch. "Ich hab mich so gefreut, Danke, das war mir eine wirkliche Hilfe." Ich achte das, was sie tun..... sie loben, auf klassische Art "ach, das hast Du aber fein gemacht" das sage ich ihnen nicht, ich rede dann von mir und dem, was ich empfunden habe.

Die meisten Menschen die ich kenne, nehmen die Dinge als gegeben hin, was man tun soll muss man tun und dann wird nicht darüber geredet, es wird erwartet.... aber was nicht klappt, das wird besprochen, gerügt, wahr genommen und natürlich folgt daraus immer ein Ungleichgewicht ins Negative. Das kann jeder selbst überprüfen, wie lange freut man sich über eine Kleinigkeit und wie lange ärgert man sich im Vergleich dazu über eine Kleinigkeit? Oder nimmt man die schönen Kleinigkeiten nicht mal wirklich wahr?

Es ist ja gar nicht so, das wir Eltern wollen, das unsere Kinder alles tun. Ihre Zimmer in Ordnung halten ist wirklich ihr Job.... ab einem gewissen Alter, sie wollen ja doch ihre Privatspähre, die kann ich nur gewähren, wenn sie selbst Ordnung halten. Und ehrlich, meist geht es uns doch nur um Kleinkram. Die leere Saftflasche auf dem Tisch, eine volle, neu geholt, daneben -> warum können sie die leere Flasche nicht mitnehmen, wenn sie die volle holen, das ist ein Weg. Oder, die Spülmaschine, morgens von mir fix leer geräumt, offen stehen gelassen, damit alle das sehen können -> ich komm heim, das benutzte Geschirr steht oben drauf, die leere Maschine gähnt mich an. Die eigenen Teller werden abgeräumt, die Servierschale bleibt auf dem Tisch stehen.... es ist soooo mühsam, sie dann zurück zu rufen und zu bitten, doch bitte alles ordentlich zu halten. Oder die Wäsche, zusammengelegt in ihrem Korb, den holen sie ab und bringen ihn nicht wieder, so dass ich die frische Wäsche nirgends hin tun kann, das hat für mich auch ein wenig mit Achtung zu tun. Heute wissen sie, kommt der Korb nicht wieder, lege ich die Wäsche nicht zusammen, das dürfen sie dann selbst tun.

Aber wenn ich mich recht erinnere, war das bei meinem Exmann ebenso, der ging an den Kühlschrank, schnitt sich ein Stück Käse ab, aß es auf, aber die Rinde, die lag dann morgens in der Küche auf der Arbeitsfläche, Messer daneben..... oder er füllte wohl den Kaffee auf, aber die leere Tüte, die durfte ich entsorgen, nö, darauf hab ich einfach keinen Bock mehr. Eine Freundin von mir hat das dann ebenso gemacht (bei ihr war aber alles noch viel viel schlimmer, als hier angesprochen), sie ließ einfach alles stehen und liegen wie es fiel. Nach drei Tagen sah die Wohnung so schrecklich aus, das die Kinder Panik bekamen.... kein Geschirr mehr im Schrank, kein Platz auf der Arbeitsfläche(sie hat die letzten Töpfe sogar auf den Fußboden gestellt), schmutzige Wäsche im Bad und auf dem Flur auf dem Boden, beginnendes Flauschiwachstum in der Küche.... und meine Freundin saß bei mir und trank hier Kaffee..... sie sagte dann nur lapidar "ich hab gedacht, was ihr könnt, möchte ich auch mal machen, mir macht das nämlich echt Spaß nichts zu tun, da verstehe ich Euch gut, ich mach jetzt einfach auch bei Euch mit" dann haben alle zusammen aufgeräumt und seitdem ist es viiiieeel besser geworden. Nicht vergessen, die meisten von uns arbeiten auch.....

So was kann helfen...... :cool:

Liebe Grüße und einen schönen Tag Euch allen
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Muckelmaus
Inventar
Inventar
Beiträge: 1717
Registriert: 26. Januar 2005 02:02
Wohnort: in der Nähe von Köln

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Muckelmaus »

Hallo ihr Lieben :winken:

Anerkennung - ja, die würde ich mir auch wünschen. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass meine Mädels, das was ich tue, als selbstverständlich betrachten. Das ist sicher mein Fehler, bedingt durch meine Inkonsequenz.
Ich habe aber an mir selbst bemerkt, dass ich langsam beginne, etwas zu verändern und die Mädels bemerken es mit Erstaunen, wie mir scheint.

Gestern z. B. habe ich meine Älteste gebeten, doch bitte ein wenig auf Felix zu achten, während ich in der Küche kochen wollte. Großes Gemaule und Gejammer - angeblich habe sie ja noch sooooo viel zu tun. Das kenn ich schon :D
Also habe ich ihr gesagt, dass ich nicht kochen könne und gleichzeitig mit Felix spielen, wenn sie also etwas zu essen haben möchte, dann solle sie doch bitte nach ihm schauen. Sicher, es wäre kein Problem gewesen, ihn vor seine Lieblingsschublade in der Küche zu setzen, damit er sie mit Genuß aus- und einräumen kann. Aber es geht nun mal schneller, wenn ich beim Kochen nicht auf ihn achten muß.
Ok, sagt sie, von mir aus brauchst du nicht kochen. Sie hätte eh keinen Hunger.
Mein Mittelchen hat dann derweil mit Felix gespielt und ich habe extra weniger gekocht, so dass nur mein Mann, mein Mittelchen, Felix und ich essen konnten. Die Große hatte ja keinen Hunger. Ihr Gesicht sprach Bände, gesagt hat sie nichts und sie ging auch später nicht in die Küche, um sich noch etwas zu machen.

Vielleicht ist das ja der Weg ....

Liebe Grüße
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
sonnenschein2
Moderator
Moderator
Beiträge: 1325
Registriert: 24. Juli 2006 17:45
Wohnort: NRW

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von sonnenschein2 »

Ja, ich glaube das ist der Weg...
Guten Mittag Ihr Lieben,
den Kindern und auch dem Rest der Familie die logischen Konsequenzen ihres Verhaltens aufzuzeigen. Das mit der Freunding die alle Dinge auch hat stehen lassen habe ich mir auch schon im Hinterkopf überlegt. Wie sollen die kids es sonst lernen?

Ich gebe meinen Kindern schon das feedback, dass ich es schön finde von der ARbeit zu kommen und es ist aufgeräumt, oder der spüler ausgeräumt ect. Gerade auch wenn es etwas ganz unerwartetes ist. Ich freue mich auch wirklich darüber. denn das zeigt mir, dass die kids mitdenken.

Es sind eben oft die Summe der vielen Kleinigkeiten, die die SAche ausmacht...
nachdenkliche Grüße
Sonnenschein2
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckel,

genau das ist es, die Kinder ernst nehmen, also zuhören was sie sagen und dann die daraus folgenden Konsequenzen ziehen. Sie hätte eh keinen Hunger? Na gut, dann machst Du eben weniger zu essen. Was hätte sie gelernt, wenn Du doch für sie mit gekocht hättest? Das sie nicht auf ihren Bruder aufpassen muss und trotzdem alles bekommt.... das war ja nicht der Sinn der Sache, gell? :cool:

Ist Euch schon mal aufgefallen, wie Kinder reagieren, wenn man sie ernst nimmt? Sie bemühen sich ruckzuck anders zu sprechen, sie hören aufmerksamer zu, sie reden keinen Unsinn oder füllen keine Pausen mehr mit Geplapper..... wenn meine Große mault "IMMER (das Wort lieben wir ja besonders :D ) muss ich mit dem Hund gehen!" Dann hört sie von mir ein, sehr erstauntes, "Ach, Du möchtest jetzt immer mit dem Hund gehen, oh das ist aber nett von Dir." Dann gibt`s nen sehr giftigen Blick und "ist ja schon gut, so war`s gar nicht gemeint." Oder die Jüngste gestern, "IMMER muss ich den Tisch decken." Und dann hört sie "Hey, Eure kleine Schwester will jetzt immer den Tisch decken....." Verbüffte Blicke und ein müdes "ach Mama, ist ja schon gut." von der Jüngsten.

Dies ernst nehmen funktioniert ja immer (diesmal tatsächlich) und sie die Folgen spüren lassen, die eben eintreten, wenn man dies oder jenes tut, das ist Lernen mit allen Sinnen. Erfahrungen sammeln..... also, wer sein Pausenbrot nicht einsteckt und es statt dessen auf der Arbeitsfläche liegen lässt, der hat Hunger wenn er heim kommt, ist aber selbst verantwortlich und kann keinen anderen dafür beschimpfen....

Ich kenn auch Eltern, die bringen das Brot dann in die Schule oder das vergessene Turnzeug oder oder oder. Da lächel ich dann so vor mich hin und denk mir meinen Teil. Käm das Kind einmal richtig hungrig heim, würde es am nächsten Tag an die Brotdose denken, da bin ich mir sicher, so kommt es vielleicht und mault Mama an "DU hast nicht....." Und Recht hat es auch noch.

Ich glaube aber das Wesentliche ist die Anerkennung die wir den Kindern zollen und die wir uns selbst geben sollten. Denn das Kinder das eher selten tun, ist auch klar, sie kennen doch nichst anderes, als das Mama macht. Also müssen wir uns um uns kümmern und das so, das es auns auch gut tut.

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
röschen
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 697
Registriert: 20. November 2006 21:11

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von röschen »

Niana hat geschrieben:Ich kenn auch Eltern, die bringen das Brot dann in die Schule oder das vergessene Turnzeug oder oder oder. Da lächel ich dann so vor mich hin und denk mir meinen Teil. Käm das Kind einmal richtig hungrig heim, würde es am nächsten Tag an die Brotdose denken, da bin ich mir sicher, so kommt es vielleicht und mault Mama an "DU hast nicht....." Und Recht hat es auch noch.
Liebe Niana,
als ich am Anfang des Schuljahres der 9.(!) Klasse meiner Tochter auf dem Elternabend war und die Lehrerin ein VERBOT an die Eltern ausgesprochen hat, den Kindern irgendwelche Schul-oder Sportsachen hinterherzufahren, war ich recht erstaunt und dachte noch für mich "wer macht denn sowas?" "Wieso geht die Lehrerin schon soweit, Verbote für Eltern auszusprechen?". Weil die Lehrerin bemängelte, daß eines der größten Misstände bei vielen der Klasse zu wenig Eigenverantwortung sei.

Meine Tochter meinte anschließend zu mir, daß dies tatsächlich sehr oft vorkam und daß es immer wieder die Gleichen Schüler wären.

Das sind dann auch die Begebenheiten, bei denen meine Große begreift, das sich ein für uns beide manches Mal harter und steiniger Weg, mit vielen "andere Mamas machen das für ihre Kinder, usw." gelohnt hat und wir BEIDE stolz darauf sein können.

LG röschen
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Hallo Ihr Lieben,

der lief mir grade über den Weg und ich denk, hier passt er ganz genau hin:

Ein Mann und seine Frau sehen fern, als die Frau plötzlich sagt: „Ich bin müde und es ist schon spät. Ich werde schlafen gehen.“

Sie geht in die Küche, um für den nächsten Tag das Frühstück vorzubereiten, spült alle Popcornschüsseln aus, nimmt das Fleisch für das Abendessen des nächsten Tages aus dem Gefrierschrank, sieht nach, ob noch Müsli da ist, füllt die Zuckerdose auf, deckt den Tisch mit Löffeln und Schalen und richtet den Kaffee für den nächsten Morgen her.

Dann steckt sie die Wäsche in den Wäschetrockner, stopft noch eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine, bügelt eine Bluse und näht einen Knopf an.

Sie sammelt die Zeitungen auf, die auf dem Boden herumliegen, räumt die Spielsachen vom Tisch weg und entsorgt das Telefonbuch.

Sie gießt die Blumen, leert die Wäschekörbe und breitet die Handtücher zum Trocknen aus.

Sie gähnt und streckt sich und auf dem Weg ins Schlafzimmer macht sie noch einen Abstecher ins Arbeitszimmer, schreibt dort eine Notiz für den Lehrer ihres Sohnes, richtet ihm Geld her und verräumt ein Schulbuch, das auf dem Stuhl lag.

Sie unterschreibt eine Glückwunschkarte für einen Freund, adressiert den Umschlag und klebt eine Briefmarke auf.

Sie schreibt eine kurze Einkaufsliste.

Sie legt den Umschlag und die Liste neben ihre Handtasche.

Sie fügt ihrer Liste noch 3 Sachen hinzu.


Sie geht ins Badezimmer, cremt sich das Gesicht ein, putzt sich die Zähne und macht sich die Fingernägel.



Ihr Mann sagt: „Ich dachte, du wolltest ins Bett gehen!“ „Bin schon unterwegs“, antwortet sie.

Sie füllt die Schüssel für den Hund mit Wasser, lässt die Katze hinaus und schaut nach, ob alle Türen verschlossen sind.



Sie geht noch in die Kinderzimmer, gibt dem, der hustet, eine Hustenpastille, tauscht eine Glühbirne aus, hängt ein Hemd auf, wirft die schmutzigen Socken in den Wäschekorb und wechselt ein paar Worte mit einem der Kinder, das noch mit seiner Hausübung beschäftigt ist.



Als sie in ihr Schlafzimmer kommt, stellt sie den Wecker, richtet die Kleidung für den nächsten Tag her und schiebt den Schuhständer zurück an die richtige Stelle.


Inzwischen schaltet ihr Mann den Fernseher aus und sagt nur: „Ich gehe jetzt auch ins Bett“, geht ins Schlafzimmer und legt sich ins Bett…

Und genau da -> will ich nie wieder hin......

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Muckelmaus
Inventar
Inventar
Beiträge: 1717
Registriert: 26. Januar 2005 02:02
Wohnort: in der Nähe von Köln

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen alle zusammen :winken:

@ röschen
Wir Eltern sind auch aufgefordert worden, den Kindern vergessene Dinge nicht zur Schule zu bringen. Ok, ich habe das noch nie gemacht. Aber anscheinend gibt es ja Eltern, die dies tun.

@ Niana
Ja, ich glaube, ich habe mit meinem Verhalten, das erste kleine Ziel erreicht. Die Kinder scheinen darüber nachzudenken.

Ich hatte ja vor ein paar Tagen angekündigt, ihnen die Zeit im Internet wieder zu verkürzen, weil meine Älteste sich ja so aufgeregt hatte, weil sie kurz was einkaufen sollte.
Gestern nachmittag stand sie dann aufgeregt neben mir und meinte, ihr Rechner sei anscheinend kaputt, sie käme nicht ins Internet.
Ich habe ihr dann ruhig erklärt, dass mit dem Computer sicher alles in Ordnung sei, aber sie käme vor 18.00 Uhr nicht mehr online. (Mein Mann kann den Router zeitlich nämlich steuern :D ). Ich erntete einen erstaunten Blick und dann ein "Ach, ist es mal wieder soweit!" und das wars dann. Sie fragte dann nur noch, was sie machen solle, falls sie für die Schule im Internet etwas schauen müsse. Kein Problem - das kannst du ja dann nach 18.00 Uhr machen, oder?
Hinterher habe ich mir selbst innerlich auf die Schulter geklopft, weil ich ruhig geblieben bin und so ein ganz klein wenig mußte ich lächeln. Irgendwie sehen mich meine Mädels plötzlich mit anderen Augen.

@ Sonnenschein
Ich danke dir für diesen Threat :D :D :D

Liebe Grüße an euch alle
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
sonnenschein2
Moderator
Moderator
Beiträge: 1325
Registriert: 24. Juli 2006 17:45
Wohnort: NRW

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von sonnenschein2 »

Guten Morgen Ihr Lieben,
bevor ich zur Arbeit düse schnell die neuesten Neuigkeiten aus dem Hause Sonnenschein....
Die spülmaschine räumt sich plötzlich alleine aus, die Wäsche fliegt alleine auf die Leine, der Tisch deckt sich ab und abends für den Morgen neu...
Ich habe Geister im Haus :D :D

Bei uns ist gameboy Verbot...vielleicht haben die Geister dann jetzt soviel Zeit und Muße zum Helfen? Es ist so schön nach Hause zu kommen und es ist aufgeräumt...Ich zeige meine Freude darüber den Kindern und hoffe und wünsche mir sehr, dass es anhält.
Mal schauen wie ihre Zimmer am We aussehen. ..
Ich habe immer noch das Bild von den logischen Konsequenzen im Kopf.
Euch allen einen schönen Vormittag.
Sonnenschein2
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,

das ist die andere Folge wenn man Kinder ernst nimmt. Sie lernen auch, uns ernst zu nehmen, sie lernen, das wir meinen, was wir sagen. Und wenn ich zurück blicke, dann erinnere ich mich nicht, jemals wirklich quengelnde oder bettelnde Kinder gehabt zu haben. Als sie Klein waren, da wussten sie sicher, wenn Mama nein sagt, dann bedeutet das auch nein. Das war, wenn ich mich im Freundeskreis umsah, nicht bei allen so. Bei den meisten bedeutete "Nein" eher vielleicht oder "ach frag doch noch mal nach" oder "na, wenn Du nun ein wenig quengelst, dann sag ich vielleicht ja doch noch ja". Und so waren auch die Kinder, sie wussten nie wirklich, was Mama meinte und ihr Antrieb, zu bekommen, was sie wollten, war viel höher als bei meinen Kindern, die aber dafür etwas anderes hatten, Sicherheit und Verlässlichkeit.

Wer mag schon gern "vielleicht" oder "mal sehen" oder "weiß nich...." Das geht uns Großen am Ende ja auch so.

Bei mir ist das eingerissen, als ich in der Trennungsphase war, ich hatte oftmals keine Kraft mehr, eindeutig "nein" zu sagen und das haben sie ausgenutzt und dazu kommt, es hat sie verunsichert, meine Jüngste am meisten, die Folgen spüren wir noch heute..... Manchmal mache ich mir Vorwürfe und manchmal sag ich mir, ich hab alles getan was ich hab tun können und ich hab auch ein Recht auf "ich kann nicht mehr......" Ich bin so müde.

Und nun sammel ich, inmitten der Pubertät, die Reste von damals auf. Komischerweise klappt das im Augenblick viiiieeel besser, als je gedacht. Das aber liegt wohl vor allem in meiner eigenen Überzeugung, dass das was ich tue, nämlich den Kindern nichts abnehmen, was sie selbst machen können (das hat viel mit Achtung zu tun) auch richtig ist. Maulten sie vor einer Woche noch bei jeder Bitte meinerseits, heißt es plötzlich, zugegeben das verblüfft mich, "oh, mach ich gern" und dann sausen sie auch los. Oder ich höre "entschuldige Mama, ich hab`s vergessen, aber ich mach`s sofort." Also, die innere Einstellung die zählt auch, und zwar nicht wenig. Da ist es wieder, unsere Kinder lesen Körpersprachen besser als wir glauben.

Von daher möchte ich auch Danke für diesen Thread sagen, es hat grad momentan viel bewegt.

Liebe Grüße an Euch
Niana

P.S. meine Kinder im Job sind so, die kennen kein klares "Nein", die versuchen alles, mich auszutricksen, die hintergehen mich, die schwindeln (haben das Bonbonpapier in der Hand, den Mund voll und sagen "nöööö, ich hab das Bonbon nicht genommen", aber die Schranktür steht noch offen) und die rauben die Küche aus, wenn ich mal nicht darinnen bin. Alles anerzogene Verhaltensweisen mit denen sie durchsetzen, was sie wollen, weil -> bei Mama klappt`s..... die sammelt dann immer die leeren Bonbontüten aus dem Schrank heraus. Da ich sehr unregelmässig dort bin, hat es sehr sehr lange gedauert, bis die Kinder verstanden haben, was ich will. Heute, nach knapp eineinhalb Jahren wissen sie, mein "Nein" ist ein ernstes Nein und es funktioniert. Sie wissen, das ich ihnen sage "ich sehe das Du mich belügst und das mag ich nicht", ich habe das gespiegelt, sie zu Keksen gerufen obgleich keine da waren und gesagt "ach, ich dachte, Euch gefällt das, da wollt ich mal mitmachen." Die Blicke :oah: , die Stille :/: und dann ,) seitdem klappts.... wir mögen es nämlich am Ende doch nicht, wenn wir uns nicht aufeinander verlassen können.
Aber wehe wehe Mama ist da, was dann passiert ist unvorstellbar..... da wird Milch auf die Arbeitsfläche gekippt und mit dem Strohhalm aufgeschlürft, da wird Zucker aus der Dose mit dem Zuckerlöffel gegessen und auf der Arbeitsfläche verstreut und Mama trinkt Kaffee, verdreht die Augen und sagt? Nichts, natürlich.... ich hab gedacht, ich sink ins Koma, mir war daraufhin alles klar. :nein: Aber ich muss auf die Kinder achten, nicht Mama erziehen. Im Übrigen hat Mama jetzt Zuckerwürfel gekauft, die kann man auch viiiieeel besser mausen. Ob es hilft? Ich glaub nicht.
Wenn ich da bin, dann kommen wir prima miteinander aus, mir reicht das. Dann wissen sie wo der Papierkorb steht, dann essen sie mittlerweile mit Besteck, nehmen zum trinken einen Becher und sagen "Morgen, wenn Mama wieder da ist, dann brauchen wir aber nicht ordentlich essen!" "Ach ja," frag ich, "was sagt denn die Mama dazu?" "Ach die meckert ein bisschen, aber wir hören trotzdem nicht...." Wenn das die Mamas dieser Welt mal hören würden :cool:
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
rosenrot
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 5
Registriert: 4. März 2009 12:33

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von rosenrot »

:springen:
Hallo zusammen.
Ich bin so froh, Euch gefunden zu haben, ich habe eine noch andere Perspektive zu dem Thema und dachte schon, dass ich das Forum: "Böse Stiefmutter" eröffnen müßte.
Die Rolle des alles-regelnden Elternteils übernimmt mein Partner. Wir sind vor 5 Jahren in ein gemietetes Haus gezogen, nachdem wir 3 Jahre zusmmen waren. Die Kinder (jetzt 20 J., Sohn, 18 J. 2 Töchter) kannten und mochten mich.
Die Kids leben 1/3 der Zeit bei uns, 2/3 bei der Mutter und deren neuem Partner.
Bei uns geht es den Kindern gut, mein Partner macht alles, so dass von ihm für mich nichts mehr übrig bleibt. Er ist völlig erschöpft, nachdem er nach einem anstrengendem Arbeitstag noch den Haushalt geschmissen hat. Die Kids machen eigentlich nix.
Und in der Regel platzt mir irgendwann der Kragen und ich laufe schimpfend und beleidigend durchs Haus : "Das ist doch kein Hotel!", "Ich bin doch keine Herbergsmutter"... Daraufhin bricht mein Freund zusammen vor schlechtem Gewissen, da er ja Schuld ist, weil es mir nicht gut geht.
Als wir uns kennenlernten, war ich zu alt für ein Kind mit ihm - er hätte auch kein weiteres gewollt. Auch ein Pflegekind kam nicht in Frage, wobei ich mir dies schon gewünscht hätte. Wir konnten uns auf 2 Katzen einigen, die ich heiß und innig liebe.
:trost:
Die 3 Kinder mag ich auch, aber ihren Egoismus kann ich irgendwie nicht mehr tollerieren. Aber inzwischen bin ich auch abgestempelt, bin in meiner Rolle gefangen. Die Situation ist deshalb schwierig, weil mein Partner einfach keine Anforderungen an sie stellt, da er keine Kraft hat, sich mit ihnen auseinanderzusetzen (es geht ja in 2 Minuten, wenn man es selber macht und dauert ewig, wenn man es ausdiskutiert) oder er hat ein schlechtes Gewissen wegen der Trennung von der Mutter der Kinder, obwohl die Trennung von ihr ausging. Er sagt sich aber, dass zu einer Trennung immer 2 gehören.
Wenn die Kinder wieder bei der Mutter sind, geht es uns als Paar wieder gut, wenn sie da sind, drehe ich nach spätestens 24 Stunden am Rad.
Das macht wirklich alles keinen Spaß mehr, und ich fühle mich total unwohl in meiner Haut.

Hat jemand eine Idee?

Liebe Grüße
rosenrot
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Liebe Rosenrot,

magst Du bitte zu Deinem Thema einen eigenen Thread eröffnen? Ich bin sicher, das dann auch Antworten für Dich ankommen werden. Denn Deine Situation ist ja doch ein wenig spezieller als die allgemeine Hilfe, um die es hier geht?

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
neo_4
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 4
Registriert: 6. Februar 2009 12:23

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von neo_4 »

also ich darf mal sagen das es auch "die blödesten papas der welt" gibt. mit exakt gleichen problemen. ich mache zwar sehr gerne hausarbeit, aber immer den kinder hinterherräumen muss ja nicht sein.
soll heißen: nur wenn aufgeräumt ist, kann die nächste aktion (spielen, rausgehen, computer, basteln etc.) stattfinden. da muss man dann konsequent bleiben. (wenn man es kann)

ich leider nicht. hab mich auch als kind immer versucht um die arbeit (aufräumen usw.) zu drücken. ist ein naturreflex. von daher: einfach mal lächeln. und einen plan machen.

der
neo.
Poison
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 36
Registriert: 22. März 2009 16:47
Wohnort: Nähe Köln

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Poison »

Wie gerne würde ich auch nur ansatzweise sagen können, daß es bei uns zu Hause gut läuft *seufz*

Mein fast 5-jähriger neigt nämlich dazu, meinem Lebensgefährten alles nachzumachen - und der ist leider alles andere als ein gutes Beispiel: Toilettenpapier alle? Nö, wir sagen mal lieber nix ... lassen einfach die Papprolle mal hängen und gucken, wer dann als erster auf dem Topf sitzt und meckert. Schmutzige Socken und müffelnde T-Shirts in den Wäschekorb legen? Warum denn? Im Badezimmer/Wohnzimmer/Flur/Schlafzimmer liegen die doch gut - es kann sie zumindest jeder sehen. Teller in die Spülmaschine räumen? ööööhm, wie geht denn die Klappe überhaupt auf? (ja, den "Klassiker" kennt Ihr ja auch *g*), Staubsau-was? Ach so, das Ding, das so nen Heidenlärm veranstaltet und man das TV nicht mehr hören kann? Nee, ist doch Unsinn, der Boden sieht doch noch gut aus. Tja, und wie soll ich meinem Kurzen dann bitte beibringen, daß man Spielsachen wegräumt, den Teller in die Spülmaschine stellt etc. pp.? Ich kann doch dem einen nicht hinterherräumen und dem anderen sagen: mach das selbst. Ich sollte mal nen allgemeinen Brüll loslassen, bevor ich mich weiter selber versklave ... oder hat hier jemand nen guten Tipp für mich?
Cor
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 34
Registriert: 13. Dezember 2008 19:45

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Cor »

Hallo Poison
Poison hat geschrieben: oder hat hier jemand nen guten Tipp für mich?
Deinen Sohn für ein paar Tage zu den Großeltern etc. in die Ferien schicken und daheim ausschließlich DEINE Sachen aufräumen und die von deinem LG liegen lassen.
Toilettenpapier ist alle? Nimm DEINE Rolle immer wieder mit und lass die leere Rolle hängen.
Kein Geschirr mehr vorhanden? Spüle die notwendigen Teile für DICH - und das wars.
Jemand hätte den Einkauf erledigen sollen aber der Kühlschrank ist jetzt immer noch leer? Bediene dich aus DEINEM Vorrat. Selbstverständlich ist der für deinen LG tabu!
Gleiches gilt natürlich auch für nicht gewaschene Wäsche (da kann man den "Streik" übrigens schon ein paar Tage vorher beginnen), Staubmäuse überall (kann mich übrigens noch an den Fakestaub aus dem Kinderladen erinnern. Gibt dem Fernseher bestimmt eine schicke undurchlässige Staubschicht :D ), leere Duschgelflaschen und Zahnpastatuben.

Bei manchen aufräumunwilligen Exemplaren hilft das. Allerdings gehört da eine große Portion Durchhaltevermögen deinerseits dazu ,) .

Ich selbst habe eine tägliche To-Do Liste anhand derer mein Partner ganz gut sehen kann, was ICH alles erledige und was ER alles tun könnte. Funktioniert mal besser und mal schlechter aber insgesamt ist er auch ein ordnungsliebender Mensch (solange er die Ordung nicht herbeiführen muss :D ).

Liebe Grüße und ganz viel Erfolg!
Cor
Antworten