In Gedanken beim Kind?

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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Peach
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In Gedanken beim Kind?

Beitrag von Peach »

Ich wollte mal die Mütter unter Euch was fragen, die ihr Kind alle 2 Wochen oder öfter beim Vater abgeben.

Wie ist das?
- Seid ihr in Gedanken stehts bei Eurem Kind, wenn es beim Vater ist?
- Versucht ihr den Kontakt aufzunehmen, auch wenn es nur 2 Tage sind?
- Seid ihr eifersüchtig auf die neue Lebensgefährtin, wenn diese sich gut mit Eurem Kind versteht?

Ich habe kein eigenes Kind und ich möchte versuchen die Mutter "unserer" Kleinen zu verstehen.

Danke für Eure Antworten
Spatz
rita
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Re: In Gedanken beim Kind?

Beitrag von rita »

Hallo Spatz77,

ich habe meine Kinder auch seit der früher Kindheit an zwei langen Wochenendenbei zu ihrem Papa gegeben, währendich in dieser Zeit gearbeitet habe.
zum einen kann ich sagen, daß ich auch teilweise mal froh war, die Verantwortung und den Alltag abzugeben und mich in meine Arbeit zu stürzen. Das war für mich immer eine andere Welt.
Ich habe in dieser Zeit nur dann an sie gedacht, wenn mich etwas an sie erinnert hat, aber nicht, weil ich Sehnsucht hatte. Ich wußte, daß sie bei ihrem Vater in den besten Händen waren bzw. sind und habe ihm da voll und ganz vertraut. Es ging ihnen beim Papa auch gut. Sie leben an diesen Wochenenden in seiner Welt.
Ich nehme allerhöchstens Kontakt auf, wenn es um einen Termin oder andere Unklarheiten oder das Abholen geht. Ansonsten hat alles seine Regelmäßigkeit und ich keinen Grund, mich dort zu melden.
Nein, ich bin nicht eifersüchtig auf seine LG, da sie nicht die Mutter meiner Kinder ist ! Ich finde es toll und wünschenswert, wenn diese Frau, hier bist Du das, meine KInder annimmt, ihnen eine gute Freundin und Vertraute wird und meinen Kinder nicht wehtut, wie auch immer.
LG
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Gerda
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Re: In Gedanken beim Kind?

Beitrag von Gerda »

Hallo Spatz,

ich habe es immer als schmerzlichen Abschied erlebt, wenn meine Tochter zu ihrem Vater gegangen ist. Ich habe natürlich nicht immer an sie gedacht, aber ich war immer präsent, und wenn sie sich gemeldet hat, war ich auch immer für sie da. Nein, ich habe nicht mich gemeldet, wenn sie bei Papa war, aber sie hat oft den Kontakt zu mir gesucht. Der Vater verbot das, weil sie dann oftmals weinte, weil sie nicht bei mirsein konnte. Dann hat sie heimlich angerufen.
Ja, ich hatte sehr große Angst, dass meine Tochter die Lebensgefährtin ihres Vaters netter findet, als mich. Da habe ich mich dran gewöhnen müssen, dass es sie gab und ich habe irgendwann erlebt, dass mein Platz einzigartig und unverrückbar ist. "Mamaaaah, die Bratkartoffeln schmecken bei dir am beeesten!" Sie konnte die LG des Vaters mögen und das änderte überhaupt nichts an unserer Beziehung. Ich hätte mir aber sehr gewünscht, dass die Lebensgefährtin sich für mich und meine Gefühle interessierte, aber sie servierte mich total abweisend ab, wenn ich mal dort anrief. Und auf der Hochzeit von meinem Sohn hat sie mich keines Blickes gewürdigt und so getan, als sei ich aussätzig.

LG
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
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Ansa
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Re: In Gedanken beim Kind?

Beitrag von Ansa »

Hallo Spatz,

als wir uns damals trennten, versuchte mein Exmann seine Lebensgefährtin von Anfang an, als die Bessere dar zustellen. Viel lieber als Mama, und alle zusammen können wir dann gemeinsam glücklich sein. Ich hatte Angst..... ich wusste nicht, was passieren wird, ich habe mir nicht so vertraut wie ich das heute kann. Ich hatte Angst, sie laufen einfach über.... so wie mein Exmann.

Die ersten Wochenenden waren schrecklich, ich bin im Kreis gegangen bis meine Kinder wieder zurück waren und sie kamen zumeist sehr durcheinander wieder.Ich wusste, das dies "normal" ist, das sie die Erlebenswelten wechseln mussten und das dies mit "auffälligen" Verhaltensweisen passiert. Mit Geschrei und Aggressivität, mit Tränen und mit Unlust. Das war manchmal schwer auszuhalten...... oft bin ich weinend schlafen gegangen und habe mich geschämt, für das, was wir den Kindern angetan haben und für das, was wir ihnen zumuten.

Später habe ich mich abgelenkt, bin zu Freunden gefahren, habe die Wochenenden verplant, einfach um nicht nachzudenken. Und viel später habe ich begonnen, diese kinderfreie Zeit zu genießen. Ich habe diese Wochenenden als etws Kostbares empfunden, welche "normale" Eltern haben schon alle 14 Tage kinderfrei? Am Ende war es schön und ich hab einmal gesagt, "diese Tage sind der einzige Vorteil den man aus einer Trennung ziehen kann." Es gab keinen Kontakt während dieser Wochenenden und auch keinen in den Ferien, zwar hätten die Kinder immer anrufen können, später haben sie dafür Handys bekommen, aber ich habe das nicht getan. Ich wollte nicht "stören", solche Wochenenden sind aunstrengend, einen halben Tag braucht das Kind um anzukommen und einen halben Tag geht es in Gedanken schon wieder..... gemeinsame Zeit ist knapp. Anrufe haben sie da nur durcheinander gebracht.

Es war immer mein tiefer Wunsch, sie würden xxx mögen und xxx würde sie mögen, es hätte mir so gut gefallen, wenn sie eine zusätzliche Freundin hätten gewinnen können. Ich hab ihnen geholfen für xxx Geschenke zu finden, sie an ihrem Geburtstag anzurufen und sie zu mögen. Sie gehört halt zu Papa.... das Leben geht weiter. Leider ist dies nie eingetreten, sie mögen sie nicht und sie mag sie nicht, ich finde das ganz schade...... , das bedaure ich wirklich, allerdings weiß ich auch, das es am Ende nicht unbedingt Papas Wunsch war, das dies passiert. Über gemeinsame "Abneigung" kann man gemeinsame Dinge empfinden und das verbindet. Aber das ist eben Papa.

Heute genieße ich die kinderfreien Wochenenden besonders, sind sie doch die einzige Zeit in der mein Liebster und ich einmal ganz allein sind. Es soll mich bitte niemand falsch verstehen, aber der bevorstehende Osterurlaub ist, mit 9 Tagen gemeinsamen Urlaubes die längste Zeit, die wir in unseren gemeinsamen vier Jahren je am Stück allein für uns hatten. Ich habe gelernt, nicht ständig an die Kinder zu denken und aus solchen Tagne Kraft zu schöpfen, für das was kommt, denn es kommt unweigerlich......

Liebe Grüße
Niana

P.S. Vielleicht hilft es einmal offen zu sein? Einfach ein Briefchen zuschreiben, indem man deutlich macht, das sie eine liebe Tochter hat, die man sehr mag und das man SIE schätzt, als Mutter..... und das man offen ist, falls man etwas sein sollte. Die Lebensgefährtin meines Exmannes schrieb mir einmal, wenn ich Probleme hätte, sollte ich doch zu einem Psychologen gehen, aber sie in Ruhe lassen. Sie lehnte jeden Kontakt ab, aber ich weiß wohl, das dies auf Interventionen meines Ex geschah. Ich bin nämlich gewalttätig und durchgeknallt :springen: & :boxen:
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Peach
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Re: In Gedanken beim Kind?

Beitrag von Peach »

Hallo Zusammen!

Auch ich denke, eifersüchtig muß die Mutter nicht sein.
Ich verstehe mich sehr gut mit der Kleinen. Und trotzdem bleibt die Mutter immer die Mutter und steht beim Kind auch an erster Stelle. Diese Rangfolge bemerke ich jeden Tag, dabei ist es dem Kind gänzlich unbewußt, wenn es solche Bemerkungen von sich gibt (Mamas Pfannkuchen haben nie schwarze Ecken).

Mir tun solche Bemerkungen sehr oft weh :( , denn ich bemühe mich wirklich.
Oft stehen mir dann die Tränen in den Augen und ich kämpfe regelrecht gegen den aufkommenden Wasserfall an. Wenn es gar nicht anders geht, verlasse ich den Raum.
Ich weiß, die Kleine meint es nicht persönlich. Und ich finde es auch richtig, dass Mama an erster Stelle steht, denn nichts anderes wünsche ich mit von meinen zukünftigen Kindern auch.
Wahrscheinlich tut es mir nur so weh, weil ich kein eigenes Kind habe, dem ich meine Liebe schenken kann und von dem ich dann auch alles zurückbekomme, was ich mir so sehr wünsche :umarmen: .


Von dem Briefchen an die Mutter nehme ich Abstand.
Ich habe sie mal darum gebeten "normal" miteinander zu reden. Ich würde gerne mit ihr über ihre Tochter reden, daß sie weiß was am Wochenende passiert ist und wir vielleicht auch eine Info über das Wichtigste der letzten Tage erfahren. Sie meinte ihre Tochter wäre kein Gesprächsthema, sie wolle nur über ihren Ex mit mir reden. Und das habe ich abgelehnt, ich muß mir nicht ihre Hetzereien über meinen Freund anhören. Meine Erfahrungen mit ihm möchte ich selber sammeln.
Jedenfalls ist sie nicht bereit zu kommunizieren, was mir auch Leid tut aber wohl zur Zeit nicht zu ändern ist.

Spatz
MarliJo

Re: In Gedanken beim Kind?

Beitrag von MarliJo »

Hallo Spatz77 !

Es berührt mich sehr, wie viele gute Gedanken du dir über die Tochter deines Freundes machst und wie sehr du dich um ein gutes Auskommen mit der Tochter und ihrer Mutter machst.
Ich glaube, dass das ganz sicher auf fruchtbaren Boden fällt und Vertrauen schafft, zumindest was die Tochter deines Freundes angeht. Auf eine positive Beziehung zu ihr kannst du ja selbst Einfluss nehmen. DIe Beziehung zu der Mutter kannst du selbst aktiv leider nicht besonders beeinflussen. Wenn du dich ihr gegenüber unvoreingenommen und offen zeigst, wird sie das vielleicht irgendwann registrieren und zu einem Umdenken bewegen. Manchmal ist das ein langer Weg, der Geduld und Beharlichkeit abverlangt.

Nein, du wirst ( und sollst) in den Augen des Kindes sicher nicht die Mutter ersetzten, doch so wie du dich gibst, wirst du ihr sicher eine gute Freundin werden, zu der sie gern kommt. Und dann tun auch die schwarzen Flecken auf dem Pfannkuchen nicht mehr ganz so weh. (kleine Anmerkung hierzu: ich bin Papa und habe trotzdem in jeder zweiten Woche, in denen meine beiden "Essenskünstler" bei mir sind, mit ihren Essensverweigerungsgepflogenheiten zu kämpfen. Nein,... persönlich meinen sie das nicht. Es bringt mich nur zur Weißglut :dampf: !)

Dir und euch alles Gute
MarliJo
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Ansa
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Re: In Gedanken beim Kind?

Beitrag von Ansa »

*kicher*

also, was das Essen anbelangt, Kinder sind Gewohnheitstierchen, in diesem Bereich. Das, was Mama kocht, kann so schrecklich sein, wie nur sonst was, aber es wird immer das Allerbeste sein was die Kinder sich vorstellen können.

Beispiel? Meine Freunde sagen, ich würde ausgesprochen gut kochen, meine Kinder behaupten das auch, selbst mein Exmann sagte ab und an, ich würde besser kochen als seine Mama und die war Hauswirtschaftsmeisterin und konnte wirklich kochen. Ich kann für alle kochen, für meine Freunde, meine Kinder, meine Gäste, alle sind begeistert, nur für die Kinder in meinem Job, da kann ich einfach nicht kochen..... egal was ich anstelle, es schmeckt ihnen nicht. "Mama macht das viiiieeellll besser."

Da kann ich, mit meinem Wissen, drüber lächeln und sagen "da habt ihr aber Glück, das ihr mein Essen nur an ein paar Tagen im Monat essen müsst, wie Mama kochen ist eben nicht grad meine Stärke." Ich meine nämlich, Mama kann nicht wirklich kochen...... aber das sehen die Kinder total anders. Ich bin nicht persönlich angegriffen, es geht um etwas ganz anderes.

Kleiner Tipp, lasst doch die Kinder mitmachen? Pfannkuchenteig anrühren, oder Gemüse mit schneiden, das kann ungemein helfen.... Wir haben ganz lange damit gelebt, das die Kinder sich ein Essen in der Woche aussuchen durften und dann aber nicht mehr über die anderen Mahlzeiten maulen durften, denn, das wollten sie ja nicht, das über IHR Essen gemault wird. ,)

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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