Verhältnis Freund - Sohn...

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
KaffeeToGo
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Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von KaffeeToGo »

Hallo zusammen,

ich habe hier schon häufig gelesen, dass es nicht gut ist, den Kindern die "Macht" zu geben, wenn man eine neue Beziehung führt mit der die Kinder nicht einverstanden sind, dass man diese Beziehung deswegen beendet...
Aber wenn man eine Beziehung führt in der man ständig das Gefühl hat, der neue Partner akzeptiert mein Kind nicht, ist es dann auch so oder ist das was anderes ? Also ich meine damit ganz konkret auf mich bezogen:
Mein Freund kennt meinen Sohn seit dessen 1.Lebensjahr. Da war auch alles toll. Er half mir beim Wickeln, beim Tragen, beim Füttern etc. Als wir dann zusammenzogen (da war mein Sohn 3 Jahre alt) änderte sich alles gewaltig. Es war wie ein ununterbrochener Konkurrenzkampf... Ich war Schiedsrichter... Das (und noch ein paar andere Ereignisse) hat mich dermassen ausgelaugt, dass ich mit meinem Sohn wieder ausgezogen bin und das war wie ein Befreiungsschlag ! Wir sind dennoch ein Paar geblieben aber mich belastet die Situation dennoch ständig. Mein Sohn (inzwischen 5 Jahre)sagt, er fühle sich "wie Staub in Gegenwart meines Freundes". Und so fühl es sich für mich auch an !?! Er duldet ihn, aber akzeptieren oder sich ihm widmen oder gar um ihn bemühen, das scheint ihm nicht zu gelingen, trotz Gesprächen, Beratungsstelle usw. Dieser mann hat es tatsächlich geschafft, in den 4,5 Jahren, die ich ihn jetzt kenne, kein einziges Spiel mit meinem Sohn zu spielen. Dann wiederum kauft er irgendein teures Spielzeug, das meistens irgendwelche Plastikmonster o.ä. sind und erwartet von mir noch Dankbarkeit, da er ja meinem Sohn zuliebe etwas "geleistet" hat....
Momentan ist die Aussage meines Freundes: dein Sohn wird ja zum Glück auch älter und dann haben wir immer mehr Freiräume für uns als Paar... Aber was ist denn das für eine Einstellung ? Drückt er damit nicht wieder aus: dein Sohn stört mich ? Wenn ich ihn darauf anspreche, kommt es immer zum Streit. Was ich ihm da unterstellen würde, das wäre überhaupt nicht so und ich würde einfach zu viel erwarten und mir das alles einbilden ????
Kann mir jemand was dazu sagen ? Ich kann gar nicht mehr klar denken...
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Gerda
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Gerda »

Hallo KaffeeToGo,

ich würde mir auch wünschen von meinem Partner, dass er mein Kind mehr lieben und mehr beachten würde, vor allem, da er ja die allermeiste Zeit dieses kleinen Lebens offenbar schon eine Vaterfigur ist. Für mich war es so, dass die Ablehnung meiner Tochter durch den Menschen an meiner Seite für mich der Grund war, mich von dieser Person zu trennen. Aber dieses "das Kind wird irgendwann größer und dann haben wir mehr Raum für uns als Paar" das kann aus meiner Sicht auch in einer intakten Familie von Vater oder Mutter geäußert werden, und muß für mich nicht grundsätzlich heißen, dass das Kind nicht erwünscht ist. Für mich heißt das einfach "ich möchte gerne mit dir mehr Zeit als Paar", und das fühlt sich für mich erst mal gut an. Aber ich weiß natürlch nicht, in was für Ton und KOntext das von deinem Partner gesagt wird.

LG
Gerda
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von KaffeeToGo »

Liebe Gerda, ganz herzlichen Dank für deine schnelle Antwort ! Ich sitze schon die ganze Zeit hier am PC rum und warte auf objektive Anregungen. Du hast Recht, ein Wunsch nach mehr Zweisamkeit kann grundsätzlich ehrlich und nett gemeint sein und schlichtweg den Wunsch meines Partners nach mehr Nähe ausdrücken. Aber da er eben in der Zeit unseres gemeinsamen Zusammenlebens so ignorant ja fast ablehnend zu meinem Sohn war (und auch jetzt ist), kann ich solche Äußerungen von ihm nur noch auf dieser Ebene hören und empfinden... :(
Wie hast du entschieden, dich von deinem Partner zu trennen, weil er nicht "genug" war für dein Kind ? Wie trenne ich diesen Wust aus Wunsch nach Beziehung, Liebe, Angst und den Fakten, dass mein Kind unter dieser Ablehnung (mehr oder weniger) leidet ?
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Gerda
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Gerda »

Liebe KoffeeToGo,

bei mir war es damals so, dass diese Partnerin -ich war mit einer Frau zusammen, aber ich sehe keinen wesentlichen Unterschied zu einer Beziehung zwischen Mann und Frau, was das angeht - vorstellungen davon hatte, wie ich meine Tochter, damals 15, zu erziehen hätte. Meine Tochter war schon u. a. wegen der Partnerschaft zu ihrem Vater gezogen, sie war sehr wütend, dass ich nicht eine "normale" Beziehung mit einem Mann hatte. Von dort aus kam sie aber ganz regelmäßig jedes Woe, obwohl jedes zweite Woe ausgemacht war und häufig auch noch mehrere Tage unter der Woche. Damit hatte sie große Probleme. Irgendwann rief meine Tochter nachts aus einer Disko an. Ihr Freund hätte sich umgebracht am Tag vorher. Sie dürfe nicht bei Papa schlafen, denn dort sei kein Kinderwochenende (Idiot!!) und sie wisse nicht, wo sie schlafen sollte. Ich holte sie sofort hab. Meine damalige Partnerin hat sich dann furchtbar aufgeregt, dass ich das tat und hat dann noch so einen Druck gemacht, dass ich meine Tochter am übernächsten Tag wieder zu ihrem Vater brachte, obwohl es ihr ganz schlecht ging und der Vater offenbar überhaupt nicht für sie da war. Das habe ich total schlimm gefunden, dass ich sie da alleine ließ. Ihc litt darunter sehr, dass ich so gehandelt hatte. Als dann nach einigen Wochen meine Tochter selbst suizidal wurde, war mir klar, dass mir meine Tochter wichtiger ist, als meine Partnerin. Wenn die Partnerin mich nicht unterstützt in meiner Rolle als Mutter, dann geht Partnerschaft nicht.

Dann waren auch diese Fragestellungen alle nicht mehr wichtig. Mein Wunsch nach Partnerschaft war mir nicht so wichtig, wie das Leben meines Kindes, das war sehr klar für mich und ich hatte weniger Schwierigkeiten, diese Beziehung zu lösen. Aber weh hat es trotzdem natürlich getan. Und das ist auch nicht das, was ich dir empfehle. Denn es ist ja jede Situation anders. Nur, wenn Ihr schon alles ausgeschöpft habt mit Beratung usw. dann fällt mir auch nichts mehr eín, außer es zu akzeptieren. Auch in sog. intakten Familien kümmern sich die leiblichen Väter nicht um ihre Kinder, und damit muß man auch fertig werden.

Lieben Gruß
Gerda
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von KaffeeToGo »

Liebe Gerda, mensch, du hast da ja auch schon heftige Erfahrungen gemacht... Ich bewundere immer deine Beiträge hier und bin soo froh, dass du so sachlich zu meinen Problemen Stellung nimmst, dass ich mir fast hysterisch vorkomme... Ich weiss, dass es auch viele leibliche Väter (und Mütter) gibt, die nicht immer nur positiv zur Erziehung der eigenen Kinder beitragen. Aber ich will das Bestmögliche für meinen Sohn, habe ich doch selbst durch meine eigene Kindheit und Therapie und jetzt mein Pädagogik-Studium so viele Erkenntnisse und Vorstellungen, was stark und glücklich macht für's Leben (zumindest hoffe ich das), und ich fühle das alles untergraben von meinem Freund. Er ist und lebt nicht kindgerecht (obwohl er ja selbst einen 10jährigen Sohn aus seiner Ehe hat), geht nie mit uns spazieren oder schwimmen sodern will abends tanzen gehen o.ä. Anstatt den Kindern zuzuhören, glotzt er stundenlang TV und kauft ihnen wie gesagt ständig sinnloses Spielzeug. Wenn es "nur" unsere unterschiedlichen Vorstellungen von Erziehung wäre... aber hier obendrauf noch diese Ignoranz und Ablehnung... Das kann ich auf Dauer nicht ertragen. Er sagt immer, als Paar passen wie perfekt zusammen, nur "die äußeren Umstände" seien schwierig... Aber ich will im Hier und Jetzt leben und mein Sohn ist nur einmal klein und ich will nicht "abwarten", mein Leben verplanen nach den Plänen meines Freundes, der alles andere als einen Familiensinn zu haben scheint... Wäre mehr "Familie" zu spüren, könnten wir evtl. noch über ein gemeinsames Kind nachdenken. Aber so ? Wie wäre es erst, wenn es noch ein gemeinsames Kind gäbe für meinen Sohn, der sich ja jetzt schon in Anwesenheit meines Partners wie "Staub" fühlt...? Ach ich bin leider nicht konstruktiv. Ich jammere und kann mich zu keiner Konsequenz durchringen... Ich kann mich mit der Situation einfach nicht zufrieden geben !! :/:
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Gerda
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Gerda »

Liebe KaffeToGo,

bitte schimpf nicht auf dich. Da sind ja viele unterschiedliche Bedürfnisse, die alle unter einen Hut wollen und von Konsequenz ist glaube ich nicht angebracht zu sprechen.

Ich fühlte es irgendwann so, dass ich nicht mit jemand zusammen sein will, der oder die nicht auch nett zu meinem Kind ist. Ich würde es für mich nicht haltbar finden so, wie dein Partner mit den Kindern ist. Wenn er mein Kind wie Staub behandeln würde - was für eine schlimme Form von Abwertung der ganzen Person eines Kindes! Aber bei dir scheint noch Hoffnung darauf zu sein, dass er sich noch ändern könnte - du denkst sogar an ein gemeinsames Kind!

Darauf käme ich nicht in deiner Situation. Aber vielleicht doch, wenn ich mir es so sehr wünschen würde, eine "richtige" FAmilie zu sein. Und wenn ich die Augen immer wieder verschließen würde vor der Realität meines Partners. Und ich weiß, dass es Verbindungen miteinander gibt, die schwer zu lösen sind, warum auch immer. Oftmals gibt es eben doch Aspekte der Beziehung, in der ihr Potenzial sichtbar wird und die sehr schön und voller Liebe sind. Und die Liebe hat eine Eigendynamik. Das Herz will lieben und die Liebe will wachsen und alles im Innern will wachsen - so sind wir Menschen.

Was würdest du denken, würde dein Sohn über dich sagen, wenn er so alt wäre, wie du jetzt? Wie würde er dich finden als Mutter? Was würde er sagen, hätte er sich dringend von dir gewünscht? Was würde er sagen, hat er bekommen von dir? Du mußt auf die Fragen nicht antworten, nur wenn du magst.

Liebe Grüße
Gerda
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röschen
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von röschen »

Liebe kaffeetogo,

ich denke du mußt dir darüber im Klaren werden, was du dir für deine Zukunft wünscht - eine Partnerschaft getrennt von dir und deinen Sohn, oder eine Familie.

Mir erging das vor vielen Jahren ähnlich. Mein Exmann und ich hatten eine prima Ehe und Partnerschaft, passten bestens zusammen.........bis unsere gemeinsame (von uns beiden gewünschte) Tochter auf die Welt kam.

Keineswegs hat mein Ex seinen Alltag kind/familiengerecht umgestaltet. Er ist weiter, ohne jegliche Einschränkung, seinen unzähligen Hobbies nachgegangen. Gemeinsame Spaziergänge mit Kinderwagen, Schwimmbadbesuche am Planschbecken waren für ihn undenkbar. Stattdessen haben wir ihn, ob das "kindgerecht" war oder nicht, begleitet, um überhaupt Zeit mit ihm verbringen zu können.
Familienurlaube waren ihm zu langweilig. Die Kleine wurde bei Oma abgegeben, damit ich ihn zu Tauchurlauben oder sonstigen Abenteuern begleiten konnte.

Als ich dann wieder anfing zu arbeiten (unter anderem um all das zu finanzieren), wollte meine Tochter nicht mehr so gerne und oft weggeben und meine Freizeit lieber ihr widmen. Er sah das nicht so.
Es kam wie es kommen mußte, er ließ uns ständig alleine zu Hause und es fing an zu kriseln. Als ich mir von ihm mehr gemeinsame Unternehmungen und Aufmerksamkeit wünschte, meinte er lediglich, ich solle doch die Kleine wieder öfters zu Oma geben, um ihn wieder begleiten zu können. Das war allerdings nicht die Lösung, die ich mir wünschte.

Ich war damals sehr unglücklich und realiserte daß der Grund der war, daß ich mir eine Familie wünschte und ich diese mit diesem Mann nicht haben konnte. Es gab ihn und mich oder mich und meine Tochter.
Sie war erst zwei Jahre alt und ich hatte natürlich Angst alleine zu sein. Auch mir fehlte die Konsequenz zu gehen auch wenn es mir schlecht und schlechter ging. Eines Tages war ihm mein "Gejammer" und meine Vorwürfe zu viel und ich sollte gehen (genaugenommen gab er mir eine Stunde meine Sachen zu packen).
Noch mehr oder weniger geschockt und unendschlossen bin ich zu meinen Eltern gefahren. Nie mehr zurückgekehrt bin ich unter anderem auch deshalb, weil danach viele andere Dinge ans Tageslicht kamen (Untreue usw.), das gebe ich zu. Allerdings habe ich, wenn ich mir das zuvor nie hätte vorstellen können, kurze Zeit später meinen jetzigen Mann kennengelernt und war froh, die Chance auf ein glückliches Familienleben nicht vertan zu haben.
Wenn wir auch noch so sehr unsere Zweisamkeit genossen und noch geniessen (seit immerhin schon 12 Jahren), galt unsere(!) Aufmerksamkeit doch in erster Linie unseren Kindern (er hat auch einen Sohn). So wie ich es mir immer gewünscht und vorgestellt hatte.

Meine Tochter leidet seit nunmehr fast 13 Jahren unter der Unaufmerksamkeit ihres Vaters. Die Geschenke, die sie ab und an bekommt, machen gemeinsame Zeit und Aufmerksamkeit nicht wett. Wenn ich es auch noch so traurig für sie finde, zeigt es mir doch, daß er sich nie geändert hätte. Er tut das nicht böswillig - er ist so. Das mußte auch sie, oftmals sehr schmerzlich, lernen.

Sicherlich trifft man solche Entscheidungen nicht leicht, aber in erster Linie mußt du dir Gedanken machen wie du dir deine Zukunft vorstellst. Eine Familie? Oder Partnerschaft getrennt von Mama und Sohn?
Das sich dein Freund nach all den gescheiterten Versuchen nicht ändern wird, hast du schon erkannt. Das weder du noch dein Sohn damit glücklich seit auch.

Liebe Grüße
röschen
KaffeeToGo
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von KaffeeToGo »

Hallo !! Ich muss mal wieder aus meiner Versenkung auftauchen. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich mir meine Zukunft vorstelle und möchte natürlich keine Beziehung "Freund & ich" getrennt von der Situation "mein Sohn &ich" leben. Ich möchte ein Miteinander, eine Familie im weitesten Sinne. Leider sehe ich das nicht kombinierbar und verzweifle fast darüber, dass das nicht machbar sein soll... Noch dazu, da mein Freund meint, er würde es gerne versuchen und ich soll uns dch nur nochmal eine Chance geben...
Wenn ich sein Leben und meines nebeneinanderstelle, frage ich mich aber zunehmend, wie denn unsere gemeinsamen Ziele aussehen könnten. Er behauptet, mein Sohn lehne ihn ab, dabei ist er derjenige, der immer eifersüchtig auf meinen Sohn reagiert, sich zurückgesetzt fühlt, sobald ich mich meinem Kind widme, etc.
Wenn er die Situation aber so sieht, wie soll dann ein Ansatz zur Veränderung aussehen ? Wir haben wirklich sehr unterschiedliche Weltanschauungen und Prioritäten und dennoch bin ich immernoch nicht in der Lage zu entscheiden,, ob wir uns trennen sollten oder nicht.
Wenn man Ratgeber liest wie "Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest" usw., dann denke ich, es muss doch irgendwie möglich sein aus der aktuellen Beziehung das Beste zu machen... Aber es gelingt mir einfach nicht !!!! Schon wieder nicht :(
Euch allen dennoch einen schönen, sonnigen Tag & liebe Grüße !!
Christina
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Christina »

Liebe KaffeeTogo,

ich hab' Dir eine Nachricht in Dein Postfach gesendet, aber irgendwie geht die nicht raus. Kann es sein dass Dein Postfach voll ist?
Ich bin technisch leider nicht der Hit!

Liebe Grüße
Christina
semperfidelis
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von semperfidelis »

Hallo Maxi, ich muß hier mal was los werden.
Ich finde es anmaßend und ziemlich selbstgefällig solche Ratschläge zu geben ohne die Hintergründe näher zu beleuchten. Du hinterfragst nichts und rätst anderen Menschen sich zu trennen???
Du hörst nur eine Seite und eine Sichtweise von einem Menschen., der hier hilfesuchend unterwegs ist. Das ist sicher ok soweit, jeder hat seine Sicht der Dinge, aber eben nur seine.
Aber solche Ratschläge solltest du für dich behalten, sie zerstören unter Umständen Beziehungen dei keine schlechte Grundlage haben und entzweien Menschen die nach Lösungen suchen.
Das ist nicht witzig!!!!
Christina
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Christina »

Liebe Kaffeetogo,

jetzt hab' ich Deine Seite gefunden ;-)

Ich versuche mal eine Bestandsaufnahme:
1) Du hast einen mittlerweile 5-jährigen Sohn zusammen mit einem Mann, von dem Du offenbar sehr schnell gewusst hast, dass Du mit ihm nicht
glücklich werden kannst. Kommt Dein Sohn mit seinem leiblichen Vater noch zusammen? Wenn ja, könnte es von dort noch Beeinflussungen geben?
2) Du hast dann Deinen jetzigen Partner kennengelernt, der geschieden ist und damals wohl aus erster Ehe einen 6 1/2 jährigen kleinen Sohn mit in Eure
Beziehung gebracht hat. Er hat sich in der ersten Zeit, als Dein Sohn noch sehr klein war, sehr liebevoll um ihn gekümmert.
3) Auf der Paarebene verstehen Du und Dein Freund sich hervorragend, er sagt, Eure Bezíehung sei "perfekt". Du hast aber Zweifel, weil da doch anscheinend unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen aufeinandertreffen. Er geht gerne aus, tanzen (wie lange, mit wem, bis in die Nacht?), Du scheinst eher der Familienmensch zu sein, der am liebsten noch ein Kind hätte, um den Traum einer "intakten Familie" endlich ganz verwirklichen zu dürfen. Dennoch siehst Du das Getrenntleben bzw. den Schritt dazu als "Befreiungsschlag". Befreiungsschlag für wen? Für Dich, für Deinen Sohn? Wie hast Du Dich gefühlt, als Du wieder in einer eigenen Wohnung warst? Was genau war so befreiend für Dich? Wie waren Deine Gefühle?
Und wie ist es, wenn ihr zusammen seid? Bist Du glücklich über die Nähe, die ihr dann zusammen lebt? (Du als Frau, nicht als Mutter).
4) Dein kleiner Sohn (mittlerweile 5 Jahre) ist unglücklich mit Deinem Freund und akzeptiert ihn nicht als Vaterersatz? Sehe ich das richtig, obwohl Dein Freund diese Rolle ja anfangs übernommen hat? Ab wann fing Dein Sohn an Deinen Freund abzulehnen und wann ist das Verhältnis zwischen den beiden gekippt?
5) Dein Freund ist eifersüchtig auf Deinen Sohn und "ignoriert" ihn, bzw. verhält sich nicht wie ein (idealer) Vater (in einer idealen Welt) sich gegenüber seinem Kind verhalten sollte. Welche Spiele spielt denn Dein Sohn gerne? Und was sind das für Plastikspielzeuge, die Dein Freund ihm schenkt? Gibt er die nur ab oder spielt er dann mit Deinem Sohn mit?
5) Dein kleiner Sohn hat Kontakt zum älteren Sohn Deines Freunds? Kennen sich die beiden? Verstehen sich die beiden Kinder, wenn sie zusammenkommen?
Entschuldige, wenn ich Dich erstmal mit Fragen überhäufe, aber das hilft mir, über Deine SItuation besser nachzudenken und einiges besser zu verstehen, was ich im Moment noch gar nicht sehen kann.

Nur so viel, weil Du momentan doch sehr verzweifelt bist: Beziehungen sind nicht in Stein gemeißelt, sie ändern sich, genauso wie Menschen sich ändern. Allerdings lesen wir überall, dass wir nur uns selbst ändern können, niemals den anderen... Dachte ich auch mal. Stimmt aber nicht! Denn da fehlt noch der nächste Satz: Indem wir nämlich anfangen, uns selbst zu ändern, anders reagieren als der andere das von uns (evtl. aus seiner Erfahrung heraus) erwartet, fangen wir auch an, ihn so sein zu lassen, wie er (auch) sein möchte. Und damit ändert sich auch der andere... Darum mein Rat: am Ball bleiben! Solange da innerlich Fäden sind, die eine Loslösung und einen Beziehungsabbruch nicht erlauben, weil es viel zu sehr weh tut, sind da noch Themen, die bearbeitet werden wollen. Wir wählen uns unsere Partner unbewusst bewusst. Selbst ein Partner, der uns sehr unglücklich macht, hilft uns am Ende immer, etwas über uns selbst zu lernen.

Liebe Grüße
Christina
semperfidelis
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von semperfidelis »

Hallo christina, ich finde deine Fragen sehr gut, das ist der Weg zu verstehen und dann zu helfen. Meine Frage ist, warum geht der Freund weg? Liegt es vielleicht an der Situation? Und wie verhält sich der Sohn wenn der Freund da ist?
Christina
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Christina »

Hallo Semperfidelis,

danke, die Fragen sind in der Tat auch sehr wichtig.

Meine Frage an Dich ist aber: Du hast ingesamt im Forum zwei Beiträge geschrieben, beide zu Kaffeetogo. Der erste äußerst emotional, als wärst
Du selbst der betroffene Freund (das klingt nur so, nicht dass ich das meine, es war nur etwas verblüffend, weil Du eben so heftig reagiert hast, vor allem
auf Maxis Beitrag, der eigentlich klar Position bezogen hat. Maxi sieht das so, meiner Meinung nach ist das ihr Recht. Du siehst es vollkommen anders.
Das ist genauso Dein Recht.). Ich seh's bestimmt wieder anders, aber ich muss erst noch mehr nachdenken und brauche noch mehr Infos. Außerdem suche ich nach einem Weg, nach dem, wie am besten mit der Situation umgegangen werden kann.

Möchtest Du nicht in einem extra Beitrag auch etwas über Dich selbst schreiben? Du scheinst verzweifelt selbst in einer Beziehung um ihren Erhalt zu kämpfen. Lass es doch einfach mal raus. Ich glaube, Du kannst hier - von der anderen Seite - ganz viel Wertvolles beitragen.

Ich hoffe, ich trete Dir damit nicht zu nahe, aber ich fänd's wirklich toll von Dir, mehr über das zu schreiben, was Dich bewegt und was Dich vor allem so verletzt.

Liebe Grüße
Christina
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Gerda
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von Gerda »

Liebe Kaffeetogo,

das ist ja schade, dass sich noch nichts bewegt hat. Und es kommt mir auch sehr verfahren vor, wenn er meint, dein Sohn lehne ihn ab und du meinst, er lehnt deinen Sohn ab.

Andererseits spürst du aber auch noch Verbindung und Hingezogensein zu ihm, denn sonst wäre ja die Trennungsfrage klar. Und ja, Liebe Dich selbst und........ sieht Möglichkeiten der Veränderung bei sich selbst ANSTELLE von Trennung. Was könnte denn bei dir ein Ansatzpunkt sein? Was könntest du für dich verändern, damit es dir gut geht in der Beziehung? Manchmal gibt es auch so ein Loslassen, das nicht Trennung der Beziehung ist. So ein "ich kann es mit dir nicht aushalten, weil mir x und y zu schwierig ist. Aber Z habe ich so gerne an dir und deshalb möchte ich dich weiter sehen und unsere Verbindung behalten, denn sie ist mir wertvoll und dur bist mir wertvoll, bis uns eine Lösung eingefallen ist."

Oftmals haben wir Ambivalenzen, und es ist nicht die Aufgabe, uns für eine Seite der Ambivalenz zu entscheiden, sondern so ein STück Lebenskunstwerk zu entwickeln, in dem beide Seiten der Ambivalenz unter einen Hut passen. Das zu schaffen ist oftmals eine Art Reifeprüfung.

Liebe Maxi, Semperfidelis und Christina,

ich finde es gut, dass Maxi und Christina schon darauf hingewiesen haben, dass dies Kaffeetogo's Thread ist. Ich bitte Euch ebenfalls darum, dass alles, was nicht so direkt mit KaffeetoGo zu tun hat, in einem eigenen Thread behandelt wird. Die Idee von Christina, dass du, Semperfidelis, einen eigenen Thread aufmachst und darüber schreibst, was dich so betroffen macht an Maxis Post finde ich auch sehr gut. Und Maxi hat Recht, Konflikte werden hier laut Regel per PN besprochen.

Liebe Grüße
Gerda
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KaffeeToGo
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Re: Verhältnis Freund - Sohn...

Beitrag von KaffeeToGo »

Hallo liebe Gerda !

Danke für deinen Beitrag... Ja, schade, dass ich noch nicht weitergekommen bin. Vorschnelle Entscheidungen zu treffen ist nicht gut aber so hin- und hergerissen zu sein ist auch kein schönes Lebensgefühl. Und das bei dem schönen Wetter ,)
Ich weiss auch nicht, was ich an mir ändern könnte, damit ich mit der Situation bzw der Beziehung wieder glücklich werden könnte... Mich !? Mich stört so vieles an der ganzen Situation, an meinem Partner, dass ich wirklich an mir zweifle. Wie gelingt es denn anderen Menschen in Beziehungen das Gute des Partners über das "Schlechte" zu stellen ? Ich kritisiere und möchte Veränderungen und wenn diese nicht erreichbar sind, dann ziehe ich innerlich den Schlussstrich. Hatte ich einfach Pech und bisher die falschen Partner ? Oder erwarte ich zuviel ? Oder bin ich doch beziehungsunfähig, wie ich es ja schon lange vermute ?? Ich habe in den letzten Wochen versucht, Bereiche unserer Beziehung strukturiert anzusehen. Also: Freizeit, Zweisamkeit, Zeit mit den Kindern. Und es ist durch Ereignisse in den letzten Jahren kein Bereich mehr übrig, der mir beglückend erscheint. Ich hab' einfach nur noch eine riesen Wut im Bauch auf meinen Partner... Das ist doch echt nicht normal. Und es klingt so egoistisch. Dabei haben uns wirklich sehr intensiv ausgetauscht und vermeintlich daran gearbeitet... Ich fände es so schön, wenn er sich bemühen würde, eine positive Beziehung zu meinem Sohn aufzubauen. Aber er stellt es ja so dar, als ob ich mit ,meinem Sohn dermaßen zusammenhänge, dass wir ihm keine Chance lassen, sich einzubringen. Das sehe ich komplett gegenteilig ! Also, wie soll man das ändern ? Und die Freizeit möchte ich auch nicht ausschließlich so verbringen, wie er es möchte. Aber er will anscheinend Tanzweltmeister werden. Ich gehe schon gar nicht mehr mit, weil mich dieser verbissene Ehrgeiz total nervt. Wenn ich tanze, möchte ich Spaß und Entspannung und nicht Wettkampfambitionen. "Zuck nicht so rum, das irritiert mich". Ist nur exemplarisch für die Stimmung beim Tanzen...
Und die Zeit als "Familie" mit den Kindern habe ich ja auch bereits mehrfach kritisch beleuchtet: TV-Konsum, Playstation, etc. statt Zoobesuche, Spaziergänge oder gemeinsame Spiele.... Oh je, ich bin schon schlimm, gell? Habe nur zu meckern... Schon mein Exmann hat mal gesagt: dein Dauer-Genörgel turnt mich ab :( Toll...
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