Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

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Liessa
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Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Ganz aktuell - bitte helft mir!

Vorgeschichte:
Mein Mann hat seit einem halben Jahr eine neue Freundin mit 7-jährigem Sohn. Wir haben uns getrennt - er ist zu ihr gezogen, war aber auch jeden Tag "zu Hause". Wir haben eine fast 5-jährige Tochter, die von unseren Trennungsgründen nicht viel mitbekommen hat. Vor ca. einem Monat bin ich mit meiner Tochter aus der ehemals gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Unserer Tochter haben wir erzählt, daß wir nicht mehr zusammenwohnen möchten, weil (auf spontane Nachfrage meiner Tochter) wir uns wohl noch mögen, aber nicht mehr so sehr. Mein Mann hat ihr erzählt, er bleibt in der ehemals gemeinsamen Wohnung, damit Schwiegervater und Hund nicht so alleine sind. Alles nicht so wahnsinnig geschickt, ich weiß. Aber meine Tochter hat es soweit gut verkraftet, daß wir weiterhin Mama und Papa sind, hat sie verstanden, kommt auch mit der räumlichen Trennung prima klar.

Ich hatte schon vor Wochen meinen Mann eindringlich gebeten, meine Tochter nicht sofort mit seiner Neuen zu konfrontieren, um ihr nicht zu schaden. Mein Mann meint, es wäre total egoistisch von mir, die Kleine verstände das wohl, es ginge mir nur um mich, daß ich das nicht will, schließlich soll man Kinder nicht belügen, usw. Bis jetzt hat sie unsere Trennung so gut verkraftet, der informierte Kindergarten oder Eltern ihrer Freundin haben keine Wesensänderungen oder sonstigen Auffälligkeiten bemerkt. Ich meinte, und meine, eine schnelle Konfrontation würde ihr schaden - mein Mann ist sehr egoistisch und unsensibel - warscheinlich läßt er sie sofort erkennen, daß die Neue seine Geliebte ist. Ich denke, es besteht die große Gefahr, daß sie auch sofort annimmt, die Neue ist der Grund, warum Papa nicht mehr bei mir ist. Irgentwer wird dann der oder die Böse sein.

Aktuell:
Jetzt ist das erste WE, wo Papa was mit der Kleinen unternehmen soll. Gestern (SA) waren sie im Tierpark,haben bei ihm übernachtet. Heute morgen ruft meine Tochter an, und verkündet mir, daß sie mit Papa, der Neuen und ihrem Sohn einen Ausflug ins geliebte Spielhaus macht, mit gemeinsamen Frühstück vorher. Ich habe mir meinen Mann geben lassen und ihn sofort angeschrieen, wir hätten doch vereinbart, daß er sie nicht sofort mit der Neuen konfrontiert. Er: Wir haben gar nichts vereinbart. Nur du hast ein Problem damit, deine Tochter kommt damit klar. Sie freut sich schon so auf das Spielhaus, ich kann sie dir ja auch wiederbringen. - Meine Tochter im Hintergrund: Mama, ich komme damit klar! - Er hat sie das ganze mit anhören lassen! Er hat mich bewußt ausgespielt - wenn ich sage, bringe mir meine Tochter wieder, bin ich die böse Mama.
Als er wenig später die Sportsachen abholt, kann ich ein paar Sekunden mit ihm alleine sprechen. Ich versuche, ihm meine Bedenken zu erklären, aber er meint, nur ich hätte ein Problem damit, sonst keiner. Für den Moment mag das ja stimmen. Aber was ist heute Abend? So wie ich meinen Mann kenne (und seine Neue kennengelernt habe), werden sie die Gelegenheit nutzen, mich weiter auszuspielen. Ich habe meinen Mann gebeten, zumindest nicht Händchenhaltent und Knutschend vor ihr zu sitzen, sondern sie wenigstens erst mal nur als gute Bekannte vorzustellen. Selbst seine Neue hätte ihren schon älteren Sohn nicht sofort mit ihm konfrontiert, sondern erst mal kleine Treffen. Das ihr Sohn ihn so schnell kennengelernt hat, liegt an seinem Egoismus (der ihr damals nicht so recht war), er ist einfach zu ihr gefahren, wann er wollte und hat dort übernachtet. Aber ihr Sohn hatte dennoch mehr Zeit, sich mit der Situation abzufinden. Zumal sie bereits getrennt und alleinerziehend wohnte.

Bitte helft mir!
Mein Mann hat insofern Recht, daß ich tatsächlich ein großes Problem damit habe. Ich habe bestimmt Recht, wenn ich annehme, daß demnächst meine Tochter das größte Problem damit hat. Angst davor habe ich, daß demnächst wirklich jemand von uns der oder die Böse ist! Und das die beiden versuchen, mich mit ihren tollen Ausflügen (die ich mir ja im Moment nicht leisten kann) und ihrern Angriffen gegen mich mich auszuspielen. Das Telefongespräch heute morgen hat mir bitterlich gezeigt, daß er sehr unsensibel mir und meiner Tochter gegenüber umgeht, daß er meine Wünsche diesbezüglich bewußt ignoriert und mich vor unserer Tochter als die Böse hinzustellen versucht!

Was mache ich heute Abend, wenn meine Tochter nach Hause kommt?
Wie soll ich reagieren, wenn sie sagt, Papas neue Freundin ist so toll, darf ich morgen wieder mit ihr spielen?
Oder viel schlimmer, was soll ich ihr erzählen, wenn sie fragt, warum die Neue Papas Geliebte ist, und nicht mehr ich?
Warum er lieber mit ihr und ihrem Sohn lebt, anstatt bei ihr?
Wie soll ich reagieren, wenn ich merke, daß sie gegen mich interviniert haben? (Ich habe den Papa nie gegenüber meiner Tochter schlecht oder verantwortlich gemacht)
Ich will nicht, daß meine Tochter in Gewissenskonflikte kommt oder gebracht wird. Erst recht will ich nicht, daß sie MICH als Grund für die Trennung sieht, aber ich will sie auch nicht mit den wahren Gründen belasten, weil, wie genannt, ich vermute, daß es ihr schadet. Aber wenn meine Befürchtungen eintreten, welche Position soll ich beziehen? Schließlich bin ICH und schon überhaupt nicht ICH ALLEIN, der Grund, warum Papa nicht mehr "zuhause" ist. Wie kann ich bloß Stellung zu mir selbst beziehen, ohne meiner Tochte das Gefühl zu geben, sie müßte sich "auf eine Seite schlagen", sich für jemanden entscheiden, jemanden verteidigen oder in Schutz nehmen?
Alles wäre wohl soviel einfacher gewesen, wenn die Neue erst in ein paar Wochen als "neue Freundin" aufgetaucht wäre.

Habt ihr Rat, Empfehlungen, Vorschläge oder eigene Erfahrungen, die ihr mit mitteilen könnt?

Liebe Grüße,
liessa.
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Ansa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Ansa »

Willkommen bei uns Liessa,

es ist schade, des es so gelaufen ist, das Ihr Euch im Vorfeld nicht einigen konntet. Und doch, ihr habt Euch getrennt.... seit einem halben Jahr hat der Papa eine Freundin und ich denke, das man nach einem halben Jahr davon ausgehen kann, es ist eine ernste Sache und keine leichtfertige Liebelei.

Nach einer Trennung ist man nicht mehr Paar, aber immer noch gemeinsam Eltern. Da gilt es zu trennen, auch wenn das sehr schwer ist, zwischen Dingen, die Dich verletzen und die Dich in Deiner Rolle als Frau bekümmern und zwischen denen, die Euer Kind betreffen.

Wenn Kinder Anteil am Familienleben beider Eltern behalten sollen, gehören die neuen Partner unbedingt dazu. Es ist der Lauf der Dinge, das Erwachsene andere Erwachsene brauchen und mit ihnen zusammen sein wollen. Vielleicht begegnet ja auch Dir irgendwann jemand, mit dem Du Dir eine neue Familie vorstellen kannst?

Warum sollte Deine Tochter Dich als Ternnungsgrund ansehen? Schau,d as kannst Du ihr erklären, Erwachsene haben Plätze in ihrem Herzen. Viele, solche für Eltern, für Geschwister, für Ehepartner, für Freunde, für Bekannte, für Tiere und für Kinder. Während die einen Plätze austauschbar sind, die für Ehepartner oder Freunde, sind solche für Kinder niemals tauschbar.... Deiner Tochter nimmt das eventuelle Ängste, das sie einer von Euch irgendwann nicht mehr liebhaben könnte und zeigt ihr, das solche Dinge einfach "normal" sind. Das sie Dich selbst als Trennungsgrund sehen könnte halte ich für ausgeschlossen. Soweit denken fünfjährige nicht darüber nach.

Sie nehmen die Dinge eher wie sie sind. Je selbstverständlicher Du damit umgehst und ihr signalisierst, "alles ist gut so wie es ist" desto leichter wird sie die Dinge nehmen und desto selbstverständlicher wird sie damit umgehen.

Eines noch, niemals hören Kinder auf, ihre Eltern zu lieben. Mein Exmann hat auch geglaubt, seine Töchter werden mit fliehenden Fahnen zu seiner Freundin überlaufen und sie viel netter finden, als mich. Aber diese Wünsche sind unbegründet, ich glaube nicht einmal, das Dein Exmann sie hat? Du musst Dich nicht fürchten, Deine Tochter zu verlieren. Du bist und bleibst Mama, unersetzlich..... ich glaube diese Furcht, unsere Kinder zu verlieren, haben wir Expartner alle in der einen oder anderen Form durchlebt und doch ist nicht von unseren Befürchtungen wahr geworden. Vielleicht tröstet Dich das?

Wie sollst Du reagieren? So als wäre alles in Ordnung. Wenn sie wirklich fragt, warum Papa mit ihr zusammen ist? Die Wahrheit, Erwachsene möchten mit Erwachsenen zusammen sein und da wir uns nicht mehr lieb haben, ist es einfach so, das Papa wen anders lieb hat. Das reicht..... Ihre Fragen wharheitsgemäß und kindgerecht beantworten. Oder zurück fragen "was denkst Du denn?" Und wenn man sich lieb hat, dann küßt man sich auch oder hält Händchen. Überlege gut, ob es Deine Tochter verletzt oder eher Dich selbst? Sie wird es als gegeben und natürlich nehmen, wenn Du das kannst.

Und wenn sie heute Abend heim kommt, gönne ihr einen eventuellen schönen Tag mit Papa und freue Dich mit ihr. Sieh die andere Möglichkeit an, was, wenn sie sie nicht leiden kann? Glaub mir, das ist soooo schwer. Seine Kinder ins Wochenende lassen und wissen, sie mögen die Freundin nicht. Ich hätte es mir so sehr gewünscht, meine Töchter würden die Lebensgefährtin meines Exmannes mögen und zur Freundin zu gewinnen..... es hätte mir weitaus mehr Frieden geschenkt als ich ihn so hatte. Kinder können tatsächlich durch solche Familienkonstellationen gewinnen.

Mein Liebster ist der allerbeste Freund den sie heute haben, sagen sie..... und von ihm können sie vieles lernen. Heute sind vir vier Jahre zusammen und mittlerweile sind wir eine Familie geworden. Er ist ihr Alltagspapa.... möglicherweise wird es Dir eines Tages auch so gehen?

Frag sie nicht aus, lass sie erzählen und interpretiere nichts in ihre Worte hinein. Kinder spüren die Verletztheit ihrer Eltern sehr und sie lesen mehr Körpersprache als das sie gesprochene Worte hören. Sie wird spüren, wenn Du Dinge sagst, die Du nicht meinst und weil sie Dir nicht weh tun will, wird sie aufhören Dinge zu erzählen, wenn sie das Gefühl hat, sie verletzen Dich. Oder schlimmer, sie wird Dinge so erzählen, das sie weiß, das Dir das gefällt und dann ist sie in einem Loyalitätskonflikt, in dem sie nicht sein sollte.

Stellung zu Dir beziehen? Das ist ein Punkt, der zwischen Deiner Tochter und Dir nichts zu suchen hat...... ich hab immer versucht meinen Kindern zu sagen, das ich mich freue, wenn sie ein schönes Wochenende haben.... auch mein Exmann hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt mit seinen Wochenendaktivitäten, das ist am Anfang für Kinder sehr spannend, läuft sich aber tot..... nichts wiegt den Alltag auf. Sei Dir Deiner sicher! Zweifele nicht an Dir, ich bin sicher, Deine Tochter tut es auch nicht.

Liebe Grüße erst einmal
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Liessa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Hallo Nina,

vielen vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Nur eines vorab, ich bin nicht die gehörnte EX, getrennt hätten wir uns irgentwann eh, ich hatte genug Gründe, die Neue hat die Sache nur beschleunigt.

Ein Grund: Alles, was mein Mann für sich für angenehm hält, ist richtig. Gefühle oder Wünsche der Tochter sind nachrangig nach seinen. Basta.
Darum auch die heutige Hau-Ruck-Aktion: So ist es, ätsch! Kind,wenn du damit nicht klar kommst, geh nach Mama. Mama, was hast du mit Deiner Tochter falsch gemacht, die hat mich eben schief angeguckt.

So weit so gut, die Wogen zu glätten bin ich gewohnt, halte es auch dem Wohl des Kindes zu liebe für richtig. Weil er das weiß, glaubt er, sich alles erlauben zu können. Nachdem er sich nach Monaten das erste Mal bereit erklärt, was mit seiner Tochter zu unternehmen, hätte ich mißtrauisch werden müssen, als er plötzlich dazu bereit war. Zu spät.

Ich dachte halt, wir wären uns einig, daß eine langsame Anpassung an die Situation am einfachsten sein wird, wenn er seine Neue erst in ein paar Wochen vorgestellt hätte, wäre das halt Papas neue Freundin und das wäre o.k. Ich will wirklich, daß meine Tochter viel Spaß mit Papa hat, sich mit seiner Neuen gut versteht, abends glücklich nach Hause kommt und das halt das Problem: Papa ja, Neue nein gar nicht erst auftaucht. Auch nicht, daß sie sich darum Gedanken machen muß, warum, wieso, weshalb, wer ist Schuld, auf welche Seite schlag ich mich, usw. Denn meine Tochter ist nunmal erst 4, es existiert nur Gut oder Böse, Richtig oder Falsch. Für das breite Mittelfeld hat sie in ihrer kindlichen Weltanschauung noch kein Gefühl.

Ich hoffe, daß alles gutgehen wird, und meine Tochter die Neue einfach als neue Freundin von Papa annimmt, ohne sich Gedanken um o.g. zu machen.
Allerdings kann das auch schiefgehen, und ich werde mich heute Abend mit meiner Tochter über eben dieses Mittelfeld unterhalten müssen. Zum Wogen glätten stehe ich dann wieder alleine da, auf meinen Mann kann ich nicht zählen, im Gegenteil, er hat es mir heute morgen bewiesen: Der freudige Anruf meiner Tochter, mit wem sie heute einen Ausflug macht, war natürlich von ihm instruiert. Er wollte mich natürlich nicht informieren, sondern ärgern, zeigen, daß er nicht mal in diesem Punkt mit mir Kompromisse eingehen muß, sondern tun und lassen kann, was er will und wie er es will. Er hat mich ganz bewußt ausgespielt, in dem er meiner Tochter noch am Telefon zu verstehen gegeben hat, daß sie keinen tollen Tag haben wird, weil ich vielleicht dagegen bin. Er hat sie ganz bewußt meinen Wutausbruch mit anhören lassen (er wußte, das der kommt, schließlich kennen wir uns gut) und hat auf Lautsprecher gestellt. Hat sich also an meiner Wut gefreut, und gefreut, daß er gewonnen hat.

Mein Mann versucht gerade, daß heraufzubeschwören, was ich zu verhindern versucht habe: das unsere Tochter in Gewissenskonflikte kommt, sich Gedanken über ihre Position machen muß, sich Gedanken um unsere Beziehung zueinander machen muß, das Warum und Wieso. Er versucht plötzlich, Spannungen aufzubauen, wo Hannah bisher keine erkannt hat. Will er jetzt wirklich nacheheliches Rumgekäbbel auf dem Rücken unserer Tochter??? (Seine Neue hat sich immer nur unter Riesenkrach und Schlägen getrennt, für sie ist es eh unbegreiflich, daß wir nicht mit Tellern nach uns werden, meint, es MÜSSTE mit Riesemärger und Funkstille einhergehen, sonst würde er unsere Trennung nicht ernst nehmen).

Ich möchte meine Tochter nicht in diese Lage bringen, werde mich nicht auf die Stufe meines Mannes stellen, soviel ist klar.

Aber wenn es heute schiefgeht, was mache ich dann? Wenn meine Befürchtungen eintreten, was dann?

Liebe Grüße,
liessa.
FairyQueene

Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von FairyQueene »

Liebe Liessa,

ich kann verstehen, daß das für Dich problematisch ist, zumal die neue Freundin wohl der Trennungsanlaß war? Damit muß man erstmal fertig werden, und ihr das Kind "an die Hand zu geben", ist dann noch ein Schritt mehr und wohl einer mehr, als Du ihn zur Zeit gehen magst.

Die neue Situation ist aber, wie sie ist, und deine Tochter muß damit fertig werden. Wenn du dich hier allzu sehr sperrst, wird sie das Gefühl haben, daß sie bei Papa etwas falsch gemacht hat, indem sie mit den anderen einen Ausflug unternommen hat. Ich würde mich Niana :winken: anschließen: Nimm es hin und mach es ihr nicht noch schwerer.

Du möchtest nicht, daß sie das Gefühl hat, du seist schuld an der Trennung? So ganz verstehe ich das nicht – wenn sie mitbekäme, daß Papa dich wegen einer anderen verlassen hat (was sie nicht unbedingt sollte), würde sie sicher eher für dich Partei ergreifen. Das geht aber für mich alles in eine falsche Richtung – Kinder sollten nicht damit belästigt werden, wer "schuld" ist, denn sie sind auf ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen angewiesen. Und sie wird dir die neue Freundin bestimmt nicht vorziehen.

Daß die jetzt alle zusammen etwas Tolles mit deinem Kind unternehmen, und du bist nicht dabei - das tut weh. (Ich habe noch anderthalb Jahre nach meiner Trennung geheult, weil das "Zeugnis-Essen", das wir mit unserm Sohn auch nach der Trennung noch zweimal gemeinsam gemacht haben, plötzlich ohne Ansage nicht mehr als Familienunternehmen stattfand - die beiden gingen einfach allein los, weil der Zeugnistag gerade Papatag war. Ich habe gejault; es hat mir nichts genützt. Der nächste Zeugnistag war Mamatag – da waren wir dann ohne Papa los. Und jetzt ist es nicht mehr schlimm, man muß sich eben von bestimmten Dingen und Ritualen verabschieden und andere finden.)

Also, du mußt da durch. Und glaub mir, es wird besser, je besser du mit der Trennung klar kommst und z. B. mit der Zeit, in der deine Kleine beim Papa ist, auch etwas Gutes für dich anfangen kannst. Und du mußt damit leben, daß du dem Papa nicht vorschreiben kannst, wie er mit dem Kind umgeht.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft

Herzlich, FairyQueene
FairyQueene

Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von FairyQueene »

Liebe Liessa,

unsere Beiträge haben sich gekreuzt, du hast noch einiges verklart. Deswegen noch ein Nachtrag: Ja, ich finde es auch nicht ok., daß dein Mann dafür sorgt, daß die Tochter die Auseinandersetzung mitbekommt. Sprich ihn in Ruhe darauf an. (Deine Logik "er weiß ja, daß ich ihn anbrülle, wie gemein von ihm, dann den Lautsprecher anzumachen" finde ich allerdings auch nicht komplett nachvollziehbar – vielleicht hat er ja keine Lust mehr, sich von dir anbrüllen zu lassen und hielt das für ein gutes Mittel, um dich in Zukunft davon abzuhalten?)

Was ich immer noch nicht verstanden habe, ist, warum du es so schlimm findest, daß deine Tochter die neue Freundin mitbekommt. Ein bißchen klingt es so, als hättet ihr bisher so getan, als ob sich zwischen euch Eltern gar nichts geändert hat, außer, daß ihr nicht mehr zusammenwohnt, und du ihr die ganze Wahrheit nun sozusagen löffelweise verabreichen möchtest. – Ob das eine gute Idee ist, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall ist sie nicht durchführbar, wenn der Vater es nicht für richtig hält.

Und was du heute abend mit deine Tochter besprichst, hängt wohl davon ab, wie sie sich äußert. Ich an deiner Stelle würde nichts problematisieren, was ihr nicht von selbst auf der Seele liegt. – Daß Du die ganze Last damit allein zu tragen hast, ist sicher richtig, aber dafür lebst du auch jeden Tag mit deinem Kind. Würdest du tauschen wollen?

herzlich,
FairyQueene
Liessa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Danke für deine Antwort,

meine Wut ist auch schon etwas verraucht.

Aber nein - ich habe überhaupt nichts dagegen einzuwenden, daß meine Tochter seine Neue kennenlernt. Nur nicht so knallhart! Auszug, 1. gemeinsames WE nach Monaten, die sich mein Mann nicht um meine Tochter gekümmert hat, und dann gleich mit seiner Neuen konfrontiert!!! SIE hat für ihren älteren Sohn eine langsame Angewöhnung eingefordert, langsamer, als er den beiden gegönnt hat, aber zumindest ein paar Wochen, bevor er wußte, das ist Mamas Neuer. Meiner Tochter gönnt sie das nicht!!

Und nein, ich schreie meinen Mann für gewöhnlich nicht an, außer er hintergeht mich so schamlos wie in diesem Fall. Und ja - ich achte schon darauf, daß meine Tochter nicht alles mitbekommt - wenn Erwachsene sich streiten, ist nicht alles nachvollziehbar, oft auch impulsiv - ich finde, daß so Kleine nun wirklich nicht ALLES mitbekommen müssen. Heile Welt vorgaukeln tue ich ganz sicher nicht, son Quatsch.

Was mir Sorgen macht: Diese plötzliche Art, mich in der Form zu hintergehen, mit dem Hintergrundwissen,daß ich leider habe (jedesmal, wenns zwischen den beiden kriselt, muß sich mein Noch-Mann ausgerechnet bei mir ausquatschen). SIE ist der Meinung, mann kann sich nur auf eine Art trennen, also so wie bei ihr: Streit und nochmal Streit, Schlamschlacht, Schläge, der eine wirft den anderen raus, nochmehr Schlamschlacht, alles übers Jugendamt. Sie hat meinem Noch-Mann gesagt, daß das IMMER SO IST, und hat von ihm z.B. gefordert, daß er mich sofort aus der gemeinsamen Wohnung schmeißen soll, obwohl er schon bei ihr wohnt. Obwohl sie mich nicht kennt, weiß sie schon angeblich alles, was ich meinem Mann in Zukunft noch so alles antuen werde, und was er vorsorglich dagegen unternehmen soll.

Mein Noch-Mann erzählt mir das mit Lächeln, weil er mich natürlich kennt. Es schmeichelt ihm, daß sie eifersüchtig auf was auch immer ist. Er erzählt es mit einem Grinsen und einem Achselzucken.

Nur macht es mir nach der heutigen Aktion Angst. Hoffentlich versucht Sie nicht, meine Tochter für ein perfides Spielchen für sich einzusetzten, mein Mann nimmt sie da ja nicht wirklich ernst, und ist zu unsensibel, um das ein oder andere zu merken. Vor heute bin ich noch gar nicht auf die Idee gekommen, daß es so sein könnte. Hoffentlich irre ich mich.
So ein bißchen wäre es ihm vielleicht Recht, es knickt schon sein Selbstbewußtsein, daß ich jegliches Interesse an ihm verlohren habe, und das meiner Tochter die Trennung bisher nicht wirklich nahe ging.
Liessa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

So, meine Tochter ist zurück.

Ich denke, es ist einigermaßen gutgegangen. Leider hatte ich mit dem Ausspielen recht. Er hat ihr nicht mal EINEN Tag mit sich allein gegönnt, nein, sie haben nur noch eben schnell die Sachen weggebracht, und haben sich alle zum Tierpark getroffen, also wo er mir noch auf Nachfrage gesagt hat, daß er mit ihr allein dahin will. Unserer Tochter hat er dann erzählt, sie darf mir auf keinen Fall davon erzählen, nur ihren Freundlinnen.


Na super. Jetzt wird sie also schon angehalten, was sie sagen darf und was nicht.
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Ansa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Ansa »

Liebe Liessa,

ich gehe mal davon aus, das die Reaktion Deines Exmannes eine Reaktion auf Deine Reaktionen war..... weißt Du was ich meine? Solche Dinge verselbstständigen sich und am Ende weiß keiner mehr, wie man da heraus kommt.

Vielleicht schreibst Du ihm einen Brief und erklärst ihm, das Du es bedenklich findest, einer Fünfjährigen zu sagen, was sie sagen soll oder was nicht und auch, das Deine Reaktion vielleicht ein wenig heftig war, Dir aber daran liegt, mit ihm zusammen das Beste für Euer Kind zu erarbeiten? Und das es nicht gut ist für Kinder, wenn man ihnen sagt, was sie sagen sollen oder nicht, schließlich hat sie Euch beide lieb.

Es ist leider so, das man auf Expartner wenig bis keinen Einfluss hat und das man daher nur auf das schauen kann, was man selbst anders machen könnte. Es nutzt nicht viel wütend auf ihn zu sein (auch wenn Du da ein Recht drauf hast) denn das ändert nichts. Und es nutzt leider auch nichts, sich selbst sooo oft zu wünschen, er würde anders handeln (da kann ich mich selbst auch kaum von frei machen), denn er wird es nicht tun.

Was Du tun kannst, ist Dich abgrenzen. Wenn er Paarprobleme mit seiner Freundin hast, dann musst Du Dir das weder anhören noch etwas dazu sagen. Ich würde mich hüten, etwas dazu zu sagen, derweil ich immer denken würde, er sagt es weiter und das könnte Unfrieden zwischen Euch säen? Und wenn er Dinge sagt über Dich..... Du wirst es leider nicht verhindern können, manchmal ist das so. Vielleicht gelingt es Dir, dazu ein wenig Abstand zu bekommen und Dich heruas zu nehmen? Wenn er spürt, das er Dich damit nicht treffen kann, wird er wohl damit aufhören?

Meinen Töchtern hab ich immer, wenn ihnen irgendwer was Garstiges über mich gesagt hat, schlicht und trocken gesagt "ach schade, das der Opa (oder wer auch immer) das so sagt, aber weißte was, er war ja noch nie hier und kann das daher nicht wissen....." Damit lasse ich die Meinung des Anderen deutlich stehen (da hat er ja ein Recht darauf) und sage trotzdem, "Aber ich sehe das anders!" Ganz ruhig, ohne mich in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Grade bei Kindern hilft das unglaublich gut.

Liebe Grüße an Dich
Niana
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Niana, du hast Recht.

Aber da ich ja nicht wußte, das er mich schon gestern hintergangen hat, war es trotzdem reine Garstigkeit und keine Reaktion auf mein Verhalten. Schon gestern hat er ihr gesagt: Wir machen den versprochenen Ausflug, aber nur wenn du Mama nicht sagst, das....

Ich finde das eine SCHEIß-Ausgangssituation für die nächsten Papa-Tochter-Treffen. Und das nicht nur für mich. Er hat ihr praktisch von Anfang an gesagt, wir machen nur tolle Sachen, wenn! Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, für mich ist das ausspielen.

Mit dem Briefe schreiben, na das klappt bei meinem Mann leider nicht.
In seine Paarprobleme mische ich mich schon gar nicht ein, will ich eigentlich gar nicht wissen. Habe ich ihm auch schon oft genug gesagt. Ich mag ihn aber auch nicht so direkt vor die Tür setzen, erst morgen ist unser RA-Termin wg. Unterhalt. Leider hat er auf die Höhe sehr hohen Einfluß (Selbständige können sich arm rechnen, und er ist schon seit einem halben Jahr dabei so zu tun, als hätte er nix), da wollte ich mich mit ihm noch gut stellen.
Auch komisch, das ein eventueller Knall für heute programmiert wurde, wenn morgen die Verhandlung ist, oder?
Liessa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Ach, das ganze Grübeln bringt tatsächlich nichts. Ich werde mal morgen auf die Überraschung des Tages warten.

Die Reaktion von ihm, wenn ich ihm versuche zu erklären, daß man einem Kind möglichst nicht sagen soll, was es sagen darf und was nicht, kann ich mir schon denken, brauche ihn damit gar nicht behelligen: Er wird meiner Tochter vorwerfen, daß sie mir das gesagt hat, obwohl er es nicht wollte. Und dann kommt die nächste Wenn-Dann Forderung. Nein, damit tue ich meiner Tochter keinen Gefallen, besser ist es, wenn er nicht erfährt, daß sie das gesagt hat.

Liebe Grüße,

liessa.
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Toll, meine Tochter liegt im Bett und träumt schlecht (hat sie sonst keine Probleme mit).
Ich habe wirklich Euern Rat beherzigt, habe Sie nicht ausgefragt, nur gefragt, ob es toll mit Papa war. Das wenige, was sie erzählt hat, hat sie von sich aus getan. Ich habe mich auch wirklich gefreut, als sie sagte, das ihr das WE viel Spaß gemacht hatte, ich war auch zu erleichtert, kein verstörtes Kind zurückzubekommen.

Gerade habe ich bemerkt, das mein Noch-Mann vergessen hat, ihr das Penicillin zu geben, daß sie wegen Scharlach bekommt. Wenn ich auch noch nicht weiß, was jetzt zu tun ist, nach 2 Tagen Unterbrechung, er hat mich schon wieder angelogen. "Hast Du an das Penicillin gedacht?" - "Klar!"- und stellt es in den Kühlschrank. Ich habe es jetzt nur entdeckt, weil ihr Auge durch eine neue Bindehautentzündung leckt ohne Ende (bestimmt nicht erst heute abend), dürfte bei der Penicillindosis eigentlich nicht sein.

Meine Tochter heult schon wieder im Schlaf...

ich wünsch Euch alles Gute,

liebe Grüße,
liessa.
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Ansa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Ansa »

Liebe Liessa,

wenn man nicht mehr miteinander reden kann und der eine dem anderen nicht mehr zuhören mag, dann ist das eine wirklich schlimme Zeit. Ich habe das mit meinem Exmann auch erlebt. Absprachen jeglicher Art waren nicht möglich..... ich hab ihm dann, in meiner Not, geschrieben. Sehr sachliche Faxe, damit ich, für den Notfall, immer nachweisen kann, was ich ihm wann mitgeteilt habe. Was er dann daraus macht ist seine Sache, aber ich hab alles getan, was möglich ist.

Eines noch, wenn Kinder hin und her wechseln, also von der Lebenswelt bei Mama in die Lebenswelt zu Papa und dann wieder umgekehrt, dann sind sie durcheinander. Das ist immer so, selbst bei Kindern, bei denen es keine besonderen Vorfälle gibt. Sie alle brauchen etwa einen guten Tag um diesen Wechsel gut hinzubekommen. Je schwieriger die Verhältnisse zwischen Mama und Papa sind, desto länger kann diese "Verwirrtheit" andauern. Das ist also etwas ganz Normales und Du wirst lernen müssen, damit umzugehen :/: , leider..... Für sie ändert sich ja mitunter alles, Wohnort, Bezugspersonen, Verhaltensregeln, Umgangsformen untereinander.... das braucht seine Zeit. Es ist kein Zeichen dafür, das es dem Kind schlecht ergangen ist.

Das mit dem Peniciliin ist allerdings in meinen Augen eine wirklich ernste Sache und da würde ich überlegen, was zu tun wäre. Auf jeden Fall würde ich ihn darauf ansprechen, aber natürlich, erst nach Eurem Termin und ihm sagen, das da eine ernste Gefährdung Eures Kindes vorliegt, denn Bakterienstämme werden bei einer frühzeitigen Unterbrechung gegen das betreffende Mittel möglicherweise immun..... und dann muss ein anderes Mittel her. Das aber belastet einfach den Körper Eurer Kleinen sehr.

Wenn Eure Probleme so groß sind, kannst Du auch das zuständige Jugendamt um Hilfe bitten. Sie sind verpflichtet und das kostenlos, Euch zu helfen. Alle sich scheiden lassenden Eltern haben einen Beratungsanspruch. Dort kann auch zwischen Euch vermittelt werden. Vielleicht ist das, wenn die Unterhaltssache geklärt ist, eine Lösung für Dich?

Erst mal liebe Grüße und wenn Du magst, kannst Du gern berichten, wie es war.

Niana
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FairyQueene

Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von FairyQueene »

Hi, Liessa,
gehört zwar nicht direkt in dein Thema, aber wie war es denn beim Anwalt? Gab es ein Ergebnis, mit dem du leben kannst? Konntest du einigermaßen mit deinem Mann reden?
Was du von ihm und seiner neuen Freundin erzählst, klingt so, als würdest du es auch in Zukunft nicht leicht haben mit den beiden. Aber Niana hat schon recht, auf sein Verhalten hast du wenig Einfluß. Ich hoffe für Dich, daß es nicht schlimmer wird.
Herzlich grüßt
FairyQueene
Liessa
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von Liessa »

Hallo FairyQueene,

der Anwalts, bzw. Notarstermin ist irgentwie komisch verlaufen. Wir (mein Noch-Mann und ich) haben uns vorher auf bestimmte Dinge geeinigt, mit denen wir beide einverstanden waren. Diese haben wir zu Papier gebracht und vorgetragen. Der Notar meinte, es wäre das Papier nicht wert, auf das das steht. Wollte hier noch eine Sicherheitsvereinbarung, hier noch `ne Abtretung usw. Meinte, da brauchten wir keinen Notar, wenn wir uns vertrauen, können wir das auch so regeln. Als wir uns daraufhin angeguckt haben und der Notar gemerkt hat, das wir gerade DAS überlegen, schwenkte er um, und meinte, er macht uns das schon passent!?? Jetzt warten wir auf den Vorentwurf. Ich hoffe, ich habe keinen großen Fehler gemacht, bzw. mache ihn damit.

Das WE meiner Tochter mit Noch-Mann und seiner Flamme ist tatsächlich gutgegangen. Ich bin heilfroh darüber. Hin- und wieder erzählt meine Tochter von sich aus das, was "doof" war, und das, was ihr gefallen hat.

Wir werden sehen, wie es weiter geht ,)

Liebe Grüße,
liessa.
neo_4
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Re: Kind nach Trennung mit Neuer konfrontiert

Beitrag von neo_4 »

nochmal von mir mal ein paar eindrücke aus einer "männersicht" (wenn es die denn gibt..)

zunächst einmal kann ich dich verstehen. sehr sogar. meine frau hat mich vor zwei jahren mit den beiden kindern verlassen und ist nahezu simultan mit ihrem neuen partner zusammen gekommen. für mich brach eine welt zusammen. ich habe ihr (meiner noch-frau) keinen glücklichen moment gegönnt, stattdessen hätte ich gern eine vodoo-puppe gehabt, um ihr etwas leiden zuzufügen. nichts schlimmes, aber so was wie kopfschmerzen oder bauchschmerzen.
mir ist allerdings klar geworden, dass je unglücklicher und unzufriedener sie ist, die kinder ebenso betroffen sind und ebenfalls mit leiden. also was bringt das ganze: nüscht. rein gar nichts. natürlich haben die kinder davon etwas mitbekommen, der stress den wir hatten, aufgrund ihres neuen partners und wie sie die dinge angeht. gerade in bezug auf die kinder. -aber die erkenntnis zeigt, man kann es sowieso nicht ändern. die fronten verhärten sich nur weiter.
kinder (meine beiden natürlich besonders:) können durchaus gut verstehen, was das alles soll und fragen entsprechend nach. [magst du mama´s freund nicht? sollen wir nicht von ihm erzählen? usw. usw.] fakt ist: der vater bleibe ich. immer. und unabdingbar. angst ist unbegründet. kinder verkraften soviel in dieser hinsicht, das ich manchmal nur staunen kann. natürlich sollte man ihnen nicht zuviel zumuten. ist so eine bauchentscheidung.
ich mag den partner meiner noch-frau zwar immer noch nicht, gehe aber enstpannt und locker mit der situation um. wir werden keine freunde werden, muss ihn aber auch nicht denunzieren o.ä. ich vertraue da meiner noch-frau. mehr bleibt mir eh nicht übrig.

konzentriere dich auf die zeit mit deiner tochter. nicht tolle geschenke, teure ausflüge machen kinder glücklich. sondern zeit die ihnen gemeinsam gegeben wird.

ich persönlich würde mir auch nicht von meiner noch-frau vorschreiben lassen, wie ich die dinge regele. welche freundin oder partnerin ich habe ist meine sache. wenn ich möchte (und das hab ich getan), frage ich sie dann um rat. aber ich tue es. nicht sie drängt sich auf. genauso wenig wie ich bei ihr. hier im forum habe ich auch gefragt, wie es mit dem "neuen" kontakt zu meiner partnerin bezüglich der kinder aussieht. aus der quersumme der antworten kam so ein gutes stück erfahrung zusammen. verschiedene meinungen bildeten dann in meinem kopf ein konglomerat, aus dem ich dann meine entscheidung traf.

ein gutes händchen bei deinen entscheidungen wünscht dir
neo.
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