Der erste Urlaub mit Kindern des LG

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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Liebe Maxi,

Du schreibst:
Problem: Sie wird es (wohl unabsichtlich) gegenüber der KM alles anders darstellen und mein Liebster bekommt auf die Mütze.

Deswegen empfinde ich Conny auch wahrscheinlich als fremd - ich weiß sie wird im Zweifel immer gegenüber Ihrer Mutter loyal sein (machen Töchter so) und im Zweifel bin ich der Buhmann. Mit der Erwartungshaltung ist es auch schwer vom Fremden zum Freund zu werden.
Das ist etwas, das man nicht beeinflussen kann.... es wird auch andersherum sein, das sie Dinge von zu Hause anders darstellt, als sie sind, weil sie glaubt, es sei Eure bzw. Papas Erwartung, nur könnt Ihr das nicht überprüfen. Das "eines auf die Mütze" bekommen kennen die allermeisten Trennungseltern. Selbst mir passiert das immer noch. Wenn mein Exmman Stress mit den Kindern hat, ist es meine Schuld. Nicht seine, nicht die der Kinder, einfach meine..... weil das am besten seinem Bild entspricht. Man kann nur lernen, damit gelassen umzugehen.

Und nein, das machen Töchter nicht so. Das machen Trennungskinder so und zwar all diejenigen, mit denen manipulativ umgegangen wird. Egal ob Mädchen oder Jungs, sie spüren einfach die Stimmungen der Eltern und verhalten sich so, wie sie glauben, das es erwünscht wird. Wenn Connys Mama unglücklich ist, weil es bei Euch soooo schön ist, dann wird Conny das anhand ihrer Körpersprache unbewusst erkennen, aber nicht in Worte fassen können. Und da Kinder sich immer schuldig fühlen, wird sie die schönen Dinge nicht erzählen, sie will Mama nicht verletzen. Und sie wird sich damit nicht gut fühlen, aber noch nicht wissen, warum das so ist. Ich denke, da verdient sie vor allem Mitgefühl und Verständnis.
Ich bin eigentlich immer ein Fairness- und Gerechtigkeitsfanatiker und finde es (sorry:) scheisse-unfair wie immer alles von uns von KM durch den Dreck gezogen wird.
An Trennungen und dem Hin und Her für die Kinder ist nichts gerecht..... weder für die Erwachsenen noch für die Kinder. Wenn die Elternteile nicht sehr selbstreflektiv sind, übertragen sie unweigerlich Spannungen aus der Paarebene in die Elternebene. Als Partner eines Trennungspartners ist das schwer auszuhalten, ich weiß.

Und am Ende tröstet Dich vielleicht dies. "DU weißt, das die KM Blödsinn redet, und der Blödsinn wird auch nicht zu Wahrheit, weil die KM diese Dinge erzählt!" Also, sie redet Unsinn..... und das wird heraus kommen und auf sie zurück fallen. Wenn jemand Unsinn erzählt, sollte man ihn lassen.....manchmal dauert es lange, bis die Dinge zurecht gerückt werden, manchmal nicht. Die Devise heißt am Ende Gelassenheit.
Und immer droht sie mit Kontaktentzug ( "ich kann auch anders") und die Kleine ist mittendrin. Ich habe sehr oft das Gefühl, dass wenn die Berichterstattung anders wäre, dann wäre auch manches doofe Feedback hinfällig, dass uns aber als Abende und Wochenenden versaut. Ich muss mir alles haarklein überlegen was ich sage und tue - hinterher muss ich alles beweisen können - sonst bin ich derjenige der auf die Mütze bekommt.
Das ist eine reichlich miese Drohung. Wie ernst kann sie das meinen? Wie würde sie es durchsetzen oder würde sie es überhaupt durchsetzen können? Was würde passieren, wenn..... man kann den Fall gedanklich einmal durchspielen und sich die Möglichkeiten überlegen, die man hat. Mein Exmann hat einmal gedroht, den Kindern zu sagen, er wolle sie nie wieder sehen und verlassen, wenn ich nicht das mache, was er will. Ich hab darüber nachgedacht und gesagt, "wenn das so ist, musst Du tun, was Du tun musst." Er hat es nicht getan, aber alle seine Drohungen bekamen danach einen anderen Sinn. Sie waren nicht ernst gemeint. "lass ihn reden" hab ich oft gedacht und mit den Schultern gezuckt. Er hat es dann auf die Kinder übertragen, aber auch diese haben gelernt, das Papa Dinge sagt, die er nicht tut und auch sie haben, im Laufe der Zeit gelernt, damit umzugehen. "Macht er eh nicht", sagt die Große heute..... Hätte ich nachgegeben, wäre ich für den Rest meines Lebens vermutlich erpressbar gewesen, darauf hatte ich auch wenig Lust.

Und nein, überlege nicht was Du sagst. Geh gar nicht auf Diskussionen ein. Wenn Dir eine quer kommt, zuck mit den Schultern und sag einfach "Ja, schade, das DU das so siehst. Ich seh das anders!" Und dann lass ihn stehen..... damit erkennst Du sein Problem an, und sagst das auch (schade...) aber Du lässt das Problem auch bei ihm und nimmst es nicht zurück (ICH sehe das anders!"). Rechtfertigungen und Erklärungen helfen nicht, sie lassen den Anderen nur glauben, das etwas dran sein muss, wenn Du ich verteidigst. Das funktioniert ganz wunderbar. Selbst wenn eines meiner Kids mal so`n Schmarrn los lässt wie "Du hast ja nie Zeit für mich" dann hört es "Ach Mensch, schade das Du nicht merkst, wieviel Zeit ich für Dich hab. Gut, dasich weiß, das es anders ist." Und damit lass ich sie stehen. Würde ich nun erklären, wieviel Zeit ich mir doch nehmen, würde das Kind meinen, an seinen Vorwürfen wäre etwas dran. DU musst nichts beweisen, der KM schon überhaupt nicht.
Sie haben beide mehrfach was Süsses für die Kleine mitgebracht. Als sie vor ein paar Wochen im Laden auf Conny und KM getroffen sind hat Conny nicht mal gegrüsst (hat meine Eltern gekränkt - sie haben aber nichts gesagt).

Da sieht man wieder die verständliche Loyalität von Conny gegenüber KM. Aber mir hats natürlich weh getan. Ich werde Conny also erstmal nicht mehr mit hin nehmen und Verabredungen mit meinen Eltern so legen, dass sie nicht am Conny Wochenende sind.


Ich würde das eher Angst nennen, und Druck die beiden Leben die Conny hat, das bei Mama und das bei Papa, voneinander fern zu halten und zu trennen. Es ist gut, das Deine Eltern so klug reagiert haben. Und nein, Loyalität ist ja im Grunde eine gute Eigenschaft, aber hier ist sie erzwungen und damit nicht gut. Und auch nein, warum Conn bestrafen indem Du sie von Deinen Eltern fern hältst? Sie kann doch am Ende nichts dafür? Gib ihr Rückhalt und sag "ich sehe, Du hast es nicht leicht, meine Eltern lassen Dich schön grüßen." Nimm ihr die Furcht, wenn Du magst.
Als wir mal mit meinen Eltern und meinem Bruder und Conny essen waren, hat sie ständig Schatzi aus den Gesprächen raus gezerrt und seine Aufmerksamkeit auf sie gelenkt - nachvollziehbar - aber war natürlich irgendwie unangenehmn für alle anderen.
Und dasist wieder eine AUfgabe für Papa, er darf sagen (sollte es tun) "Conny, ich hab Dich sehr lieb, aber jetzt haben wir Gäste und die sind mir wichtig. ICH möchte mich mit ihnen unterhalten, wir beide haben doch später füreinander Zeit." Je mehr er ihren Forderungen nachgibt, desto unsicherer wird sie werden und desto mehr wird sie einfordern. Unangenehm für alle, das glaube ich Dir sofort. Nur nichts, was DU lösen kannst.
Naja, wir werden sehen, wie das Wochenende läuft - dre Besuch kommt nicht, weshalb es wahrscheinlich wieder zugehen wird wie immer - ein ehebett im Kinderzimmer (zwei gästebetten nebeneinander) und eine traurige Maxi ganz alleine im Schlafzimmer.
Das würde mich, ehrlich gesagt, auch stark belasten.... und ich denke, ihr solltet darüber miteinander reden, aber vielleicht nicht allein miteinander, sondern mit jemandem, der sich damit auskennt. Eine Beratungsstelle eventuell? Würde Dein Liebster, wenn Du dies als tiefen Wunsch nennst, mit Dir mitkommen?

Liebe Grüße erst einmal
Ansa
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MarliJo

Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von MarliJo »

Hallo Maxi !

Es tut mir sehr leid, dass du so verbittert bist und ich kann verstehen, dass du so reagierst und an das Aufgeben denkst.
Nein, Conny hat als Scheidungkind nicht das Recht, den Papa ganz für sich zu vereinnahmen. Aber sie hat das Recht, zu sagen, was sie möchte - so wie der Papa und du auch. Daraus muß man dann eben einen tragfähigen Konsens entwickeln. Wenn das nicht geht, gibt es "Verlierer". Vermutlich fühlst du dich so ?
Ich möchte dir sagen, dass Conny mit ihren 11 Jahren zwar ganz sicher spürt, was abgeht, aber die Konsequenzen ihres Handelns wird sie glaube ich nicht abschätzenen können, wie du es kannst. Sie IST noch nicht erwachsen, Maxi. Lernen kann sie nur aus dem was ihr vorgelebt wird, aus eigenen Erfahrungen (auch Fehlern) und aus den Grenzen, die ihr gesetzt werden.
Letzteres ist und bleibt in erster Linie Aufgabe deines Partners - nur erzwingen kannst du es eben nicht.
Oftmals ist der Weg das Ziel und manchmal kann der Weg auch lang und unbequem werden.

Ich wünsch dir den Mut für die richtigen Entscheidungen - und wenn du hier schreiben magst, dann gibt es hier sicher auch Zuhörer.

Liebe Grüße
MarliJo
Nika
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Nika »

ich kann Deine Enttäuschung und Deinen Ärger, den Frust und das Leid so gut nachvollziehen!!!!

Natürlich ist der Brief EIGENTLICH kein Problem. Natürlich ist es ok, wenn Tochter und Vater sich schreiben und sie sich dem Vater anvertraut.
Aber es tut in der speziellen Situation, in der Du steckst, eben weh.
Ich nehme es so wahr: Du versuchst immer wieder zu geben und sich anzupassen und zurückzutreten, um Rücksicht zu nehmen und ... dann wirst Du doch wieder nur ausgeschlossen und bist außen vor und wirst nicht berücksichtigt.

Kindern geht es schlecht, weil sie die Leidtragenden sind. Aber ... was ist mit den neuen Partnern, denen es in so einer Situation ebenfalls schlecht geht???

Hier nennen es einige einen "Machtkampf". Aber ... ich finde, Maxi kämpft den Kampf doch gar nicht, wenn ich das richtig verstehe...!?
Sie lässt sich nicht darauf ein und zückt keine Waffen, auch wenn sie von Conny zum Machtkampf aufgefordert wird.
Einerseits ist das selbstverständlich. Aber andererseits ist es auch schwer, wenn man selbst in seinen Bedürfnissen immer wieder verletzt wird, wenn man selbst immer wieder außen vor ist, obwohl man alles versucht, um einen GEMEINSAMEN Weg zu finden, der alles gut tut.

Ich drücke ganz feste die Daumen, dass Dein Partner heute auf DICH achten wird und einen Weg findet, um auch Dir zu zeigen, dass er für Dich da ist!
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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Guten Abend Maxi,

ach Maxi, ich kann Dich sooo gut verstehen und ich weiß, aus eigener leidvoller Erfahrung, wie schwer solche Dinge auszuhalten sind. Gut, ich hatte nie die Situation das eines meiner Kinder bei mir schlafen wollte.... mir war bereits bei der Trennung klar, das dies ein Punkt ist, der nur Probleme nach sich zieht und so hab ich selbst nie einer meiner Töchter gestattet, bei mir zu schlafen. Jeder "neue" Partner vertreibt das Kind von einer Position in die es gar nicht gehört.... und in die es nur aus Unvernunft eines Erwachsenen geraten ist.

Machtkämpfe sind sehr fragile Momente, es geht gar nicht mehr um das eigentliche Thema, sondern darunter verbrogen um etwas anderes, kaum greifbares. Von daher ist die Sache mit dem "Papa muss bei mir schlafen" schon ein Machtkampf und in den gerät man zumeist sehr unfreiwillig hinein. Heraus kommen dann Situationen in denen niemand nachgeben will und nachgeben kann. Daher hilft nur heraus nehmen. Ich mein auch nicht, das die ganze Situation ein Machtkampf ist, sondern einzelne Teile des Ganzen.

Nochmal zu Conny und dem Brief, sie hat das Recht dem Papa zu schreiben was sie schreiben möchte. Zudem, die Scheidung steht an, das ist eine hochemotionale Sache, ein Termin, der einem noch einmal sehr bewusst macht, ein Lebenstraum ist gescheitert. Und das Eingehen jeder Ehe, das gemeinsame Kinder bekommen, ist ein Lebenstraum. Da kommen Gefühle ins Spiel, Verlust, Trauer, Schmerz, vielleicht auch Schuldbewusstsein und das Begreifen, dessen, was man nicht wollte.... und doch wollte, weil es keinen gemeinsamen Weg mehr gibt. Vermutlich leidet auch Connys Mama grad sehr und das Kind spürt die Verwirrungen und reagiert kindlich und hilflos darauf.

Zu dem Inhalt des Briefes, Maxi, Kinder sagen häufig innerhalb von zwei Stunden genau gegensätzliche Dinge.... meine Tochter zu meinem Liebsten, voller Wut, weil er nicht so wollte wie sie "DU bist soooo blöd!" Da kannten wir uns noch nicht lange.... in seiner Erlebenswelt sagte man derartige Dinge nicht. Er fand das ganz furchtbar und als sie, nach 30 Minutenzurück kam, ihn umarmte und sagte "ich hab Dich soooo gern", da konnte er noch weniger damit umgehen. Das Kinder da hin und her schwanken musste er lernen. Ihre Aussage entspricht einer Momentaufnahme. Meine Große weinte noch vor zwei Jahren, weil sie, wieder einmal von Papa zusammen gefaltet und zeitgleich Stress mit meinem Liebsten hatte, nicht weiter wusste, nach der "guten alten Zeit" in der doch alles soooo schön geween war. Einen Moment später, nach all den Emotionen sagte sie "wie gut, das ihr, Du und Papa nicht mehr zusammen seid." Gefühl und Verstand sind sich da mitunter sehr uneins.

Was kann darinnen stehen? Das sie möchte, es ist alles so, wie es einmal war? Aber das ist für eine 11jährige ein ganz legitimer Wunsch, zumal in dieser Zeit um die Scheidung herum. Auch ihr wird bewusst werden, das es kein Zurück mehr gibt und ich finde es verständlich, das sie das nicht will. Nur wird das wohl kaum helfen, denn diese Entscheidung treffen Eltern ohne die Einwilligung ihrer Kinder. So ist so ein Brief nur eine Momentaufnahme und morgen kann schon etwas ganz anderes darinnen stehen. Und wer weiß, vielleicht hat sie den Brief nicht einmal aus eigener Motivation geschrieben, sondern auf Wunsch der Mama, die vielleicht auch gesagt hat, was sie schreiben soll. Meine Mädchen wären auf so eine Idee nicht gekommen.....

Nach wie vor glaube ich nicht einmal das wir hier ein Kind-Zweitfrau Problem haben, wenn ich das so ausdrücken darf, sondern schlicht ein Problem zwischen Partnern. Eine Verschiebung der Prioritäten und der Wertigkeit und das ist nichts, was das Kind lösen kann, oder, und das ist das Drama, etwas, das Maxi lösen kann... leider. Hier ist der Papa und Liebste gefordert, nicht nur für Maxi, sondern auch für Conny und vor allem, für sich selbst.

Liebe Grüße und pass auf Dich auf
Ansa
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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Liebe Maxi,

auch wenn Du, wie Du hier schreibst, ganz passabel drauf bist, Du befindest Dich, so hört es sich für mich an, immer noch in einem Machtkampf in welchem es heißt "Sie oder Ich". Niemand kann hier gewinnen, weil ihr keine gleichberechtigten Partnerinnen seid. Du bist die Freundin, die Geliebte, die Vertraute, die Frau an seiner Seite - sie ist die Tochter. Du bist eigenständig und selbstständig - sie ist abhängig. Du kannst wählen, was Du willst - sie kann das nicht, sie muss nehmen was da ist oder anders, was übrig bleibt. Tage mit Papa und, wenn man die Dinge auf`s Jahr umrechnet, sehr wenige Tage.

Ich denke, solche Situationen oder Familienfindungssequnezen sind für keinen der Beteiligten einfach, zumal dann nicht, wenn es auch noch Dritte gibt, wie die Kindsmutter oder andere Verwandte, die ihre Meinung dazu kund tun. Zumal dann nicht, weil Trennungsväter immer ein latent schlechtes Gewissen haben, ihrem Kind gegenüber (auch wenn ihnen das häufig gar nicht bewusst ist) und sie dazu neigen, das durch verwöhnen zu kompensieren. "Wenn Du nur so seltn bei mir bist, dann machen wir alles, was Du magst, damit Du Dich hier wohl fühlst." Das ist oft die Intention der Väter - das sie nach hinten los geht, ist ihnen oftmals nicht bewusst.

Nur, das müssen sie selbst heraus finden. Durch sanftes Ansprechen oder auch durch Grenzen und vor allem durch eigene Erfahrungen. Und Du solltest nichts gegen Dein Gefühl oder gegen Dein Gewissen tun, was Dun icht tun möchtest. Also, wenn Du mit der Kleinen spielst, dann solltest Du das nur dann tun, wenn Du es für Dich möchtest. Nicht weil Du dem Papa einen Gefallen tun willst, nicht, weil Du eine Beziehung zu ihr aufbauen möchtest, sondern allein deshalb, weil Du sie magst und Dir danach ist. Alles andere wird ansonsten eher negative Gefühle gegen das Kind hervor bringen, zumal es anhand der Körpersprache auch unbewusst spürt, das etwas nicht stimmt.

Am Ende ist es mit Vätern und ihren Kindern so, (mit Müttern und ihren Kindern auch) als wenn man in eine eigene Gruppierung kommt. Alle wissen um die kleinen Rituale, die man als Außenstehende oder neu hinzukommende, nicht gleich erfasst. Alle kennen sich und ihre Schwächen, und alle kennen die Kontexte, in denen sie sich bewegen. Weißt Du was ich meine? Mein Liebster hat es so in Worte gefasst "wir haben keine eigenen Erinnerungen und keine eigene Vergangenheit mit schönen Momenten, komm, lass uns welche sammeln gehen....." Und man selbst muss sehen, das man seinen Platz darinnen findet, keinen untergeordneten, sondern einen gleichberechtigten. Bei Menschen, die sehr reflektiert sind und die Dinge bewusst tun, ist das einfacher, als bei solchen, die da vor sich her leben und manchmal nicht verstehen, worum es geht.

Und wenn Du genau hinhörst, dann nimmst Du die Veränderungen ja auch wahr. "Haben WIR noch Honeys" oder "Was wollt IHR tun?" Meine Große sagte das auch mal, "was soll aus solchen Eltern wie Euch, nur aus mir werden." Wir haben nur "Eltern" gehört und uns soooo gefreut. Für mich waren das die Zeichen der Annahme und der Zugehörigkeit. Aber Gut Ding will Weile haben und das braucht seine Zeit.

Liebe Grüße
Ansa
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Vallarta
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Vallarta »

Oh, Maxi. Wie gut kann ich dich verstehen. Meine Freundin hat 3 (!) Kinder, die vor meinem Zuzug zur Familie alle in Ihrem bett geschlafen hatten (7 Jahre lang, jede Nacht!). Stell dir nun also mal diese Situation vor!

Ich verstehe dich voll und ganz. Das Bett ist der intimste Bereich einer Wohnung und ich verstehe dich auch, dass du in der Nacht mit deinem Freund alleine sein willst. Aber du musst auch viel Toleranz zeigen. Seine Tochter war vor dir da. Auch ich stosse oft an Grenzen bei meiner Freundin. Meine Freundin ist aber sehr bewusst, dass das Bett nur fuer uns sein sollte. Aber manchmal gibts halt eben Situationen wo dann die Kleine oder der Grosse ueberrascht ins Schlaftzimmer stuerzen und sich auf dem Bett breit machen wollen. Anfangs hatte ich schon so meine Probleme. Ich hab dann ihr gesagt, ganz mit der kalten Schulter, dass wenn du lieber mit den Kindern schlaefst, dann mach das, wundere dich dann aber nicht wenn ich dann ploetzlich nicht mehr zu dir in Bett will, bzw. ich dann lieber zu Monika gehe...(natuerlich wurde sie da stinke sauer - aber genau das wollte ich ja .... ;-) und unter uns gesagt, das haette ich ja auch gar nie gemacht, denn dafuer liebe ich meien Freundin zu fest und fuer diese Frau hatte ich meine Familie verlassen...das nur am Rande erwaehnt).

Mein Tipp: Versetze dich mal in seine Situation. Stell dir vor du haettest ein Kind. Das wuerdest du nicht einfach so ins andere Schlafzimmer verfrachten. Zudem, wenn ich dich richtig verstehe, Conny ja nur manchmal zu ihm kommt. Ich verstehe, dass er dann siene Tochter geniessen moechte. Maxi du hast ja deinen Freund immer. Liebst du deinen Freund, dann lass ihn seine Tochter geniessen. Klammere dich nicht zu fest an ihn. Sag aber deinem Freund, dass du all dies akzeptierts weil du ihn so sehr liebst. In einer Patchworkfamilie braucht es viel Toleranz und Geduld.

Und noch etwas, Maxi, ich spuehre in deinem Text Eifersucht auf Conny. Du brauchst keine Eifersucht zu spuehren, denn dein Freund liebt dich mehr als seine Tochter, denn er lebt ja mit dir und nicht mit seiner Tochter....;-)

Gruesse und viel Kraft
Yvaine
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Yvaine »

"Und noch etwas, Maxi, ich spuehre in deinem Text Eifersucht auf Conny. Du brauchst keine Eifersucht zu spuehren, denn dein Freund liebt dich mehr als seine Tochter, denn er lebt ja mit dir und nicht mit seiner Tochter....;-)"

Da muss ich mich doch mal kurz einmischen!!!

Wenn ein Elternteil "irgendeinen fremden Menschen" mehr liebt, als das eigene Kind, das eigene Fleisch und Blut, und den Fremden ueber das Kind stellt (weil er mit demjenigen zusammenlebt, aber nicht das Sorgerecht hat??? Haeeeeeee?) - dann sag ich nur "arme Conny". Dann kann sie den Kontakt auch gleich sein lassen, mit dem Vater, weil so ein Elternteil braucht kein Scheidungskind - ueberhaupt kein Kind.

Vallarta, wenn du von deiner Freundin selbiges verlangst, bist du sowas von falsch in der Familie... dann such dir bitte eine Singlefrau ohne Kinder!!!!!!

Wenn du mir gerade erzaehlst, dass mein Papa seine Frau mehr liebt als mich, weil er mit ihr zusammen wohnt moechte ich mal hoeren, wie du die Verletzung meiner Gefuehle und meiner Beziehung zu meinem Dad und dem Begriff "Elternliebe" wiedergutmachen willst.
Und die von jedem anderen Scheidungskind hier. Nur zur Erinnerung: "Wir sind ein Scheidungskinderforum"!!

Das ist ziemlich Respektlos, Gefuehlverletzend und unbedacht, was ich da eben gelesen habe.
Ibin grad auf 180, aber sowas gehoert hier nicht hin!!! Selbst wenn es so traurige Faelle gibt, wo du auch (LEIDER!!!) noch Recht hast. Nicht in ein Scheidungskinderforum

Verletzte Gruesse von einem Scheidungskind, das hofft, dass nichts ueber der Liebe ihrer Eltern steht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Yvaine
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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,
"Und noch etwas, Maxi, ich spuehre in deinem Text Eifersucht auf Conny. Du brauchst keine Eifersucht zu spuehren, denn dein Freund liebt dich mehr als seine Tochter, denn er lebt ja mit dir und nicht mit seiner Tochter....;-)"
Das lese ich auch erst grade.... und nein, das möchte ich so nicht stehen lassen. Nicht für die betroffenen Kinder die sich durch solche Aussagen zu Recht verletzt fühlen und die nun vielleicht zweifeln, an dem was wir sonst schreiben?

Die Liebe zwischen Partnern ist eine andere Liebe als die zwischen Eltern und Kind. Während die Liebe zwischen Partnern kommen und gehen kann und Veränderungen unterworfen ist, bleibt die Liebe zwischen Eltern und Kind bestehen, egal was auch immer passieren mag. Kindern erkläre ich es sehr gern so, "es gibt im Herzen ganz viele Plätze für alle die man lieb hat, für Eltern, für Großeltern, für Tanten, Freunde, Verwandte, für Tiere und Teddys.... (wenn sie noch kleiner sind), manchmal können solche Plätze verloren gehen. Papa hat Mama nicht mehr lieb..... das kann passieren. Aber die Plätze die den Kindern gehören, die sind fest und unverrückbar, auch wenn man nicht da ist, bleibt dieser Platz sicher stehen."

Die Angst der Kinder ist es immer, das die Eltern auch aufhören könnten, sie zu lieben und diese Angst gilt es ihnen zu nehmen. Das halte ich für überaus wichtig.

Eifersucht auf ein Kind ist nicht notwendig, Eifersucht ist meiner Meinung nach ein Gefühl das mit mir selbst zu tun hat, weil ich mir unsicher bin, ob ich es wert bin uneingeschränkt geliebt zu werden..... Und meine eigene Unsicherheit mir selbst gegenüber, die wird auf ein Kind umgelagert? Das ist nicht gleichwertig, denn die Position die ich einnehmen will ist nicht die des Kindes, sondern die der Partnerin. Und beide Ebenen haben wenig Berühungspunkte. Aber das ist meine Meinung.

Meine Schwiegermutter hat großen Streit mir einem ihrer Söhne, zu Recht muss ich betonen. Sie sehen sich nicht mehr, seit Jahren nicht. Sie ihn nicht, weil er sie so sehr verletzt hat, er sie nicht, weil er bockig ist...... und doch weint sie an seinem Geburtstag, vermisst sie ihn auf allen größeren Feieren, wünscht sie sich so, ihn wieder zu sehen..... sie liebt ihn, auch wenn er sich schlecht benommen hat.

Und ich weiß von vielen Vätern das sie ihr Leben lang ihre Kinder vermissen, wenn die Ehe beendet ist. Egal mit wem sie leben..... das sie es vermissen, sie aufwachsen zu sehen; vermissen, ihren Alltag mitzuerleben; vermissen ihnen Abends einen Kuß geben zu können, vermissen dabei zu sein; vermissen zu trösten; vermissen....... aber sie können nicht mit ihnen leben..... weil die Eltern keinen Weg finden, das umzusetzen. Mit ungeliebten Partnern leben ist keine Lösung und alle Kompromisse werden Kompromisse bleiben, für viele. Das aber ändert nichts an der Liebe der Eltern zu ihren Kindern, gleich wie sie leben. Leben müssen? Leben dürfen?

Nachdenkliche Grüße
Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Liebe Maxi,

nur kurz, ohne auf das einzugehen, was Du geschrieben hast. Unsere Beiträge, die von Yvaine und mir bezogen sich allein auf den Beitrag von Vallarta. Falls das nicht so klar rüber gekommen ist, dann entschuldige bitte, das war nicht unsere Absicht. Aber da wir uns besonders als Anlaufstelle für Scheidungskinder sehen, konnten wir das SO nicht unkommentiert stehen lassen.

Alles andere später, ich muss los....

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Nika »

Hallo zusammen,

ich möchte auch kurz etwas zu dieser Diskussion ums "mehr Lieben" beitragen...:
(vorab: Vallarta hat sehr viel "Partei" für die Kinder ergriffen und ich habe nicht den Eindruck, dass es so gemeint war, wie Yvaine es empfindet. Ich kann aber auch gut nachvollziehen, dass es verletzt, wenn man als Scheidungskind so etwas liest, was einen in seinen eigenen Ängsten umso mehr verunsichert.)

Aber nun zur Sache:
ehrlich gesagt, finde ich beides bedenklich: Sowohl die Aussage, dass ein Vater seine Freundin mehr liebt, wie umgekehrt, dass er seine Kinder mehr liebt.
Maxi wird Eifersucht vorgeworfen. Aber ... was ist es von den Scheidungskindern, wenn sie darauf pochen, dass sie per se mehr geliebt werden wollen. Geht es nicht auch hier um Konkurrenz und Rangordnung und ... um Eifersucht.

Es ist wahrscheinlich in einer solchen Phase der Neuordnung normal, dass um Positionen gekämpft wird, es gehört zum menschlichen Miteinander, gehört bei Kindern und in neuen Beziehungen auch zur Entwicklung.

Ich glaube, dass es bei allen Betroffenen - Scheidungskinder und Eltern und neue Partner - in dieser Phase viel um Verunsicherung und dem Wunsch nach Sicherheit usw. geht.
Und ... Unsicherheit ist nunmal leider der optimale Nährboden für Positionskämpfe, für Eifersucht - so unschön das alles ist.

Ansa, Du schreibst "Die Angst der Kinder ist es immer, das die Eltern auch aufhören könnten, sie zu lieben und diese Angst gilt es ihnen zu nehmen. Das halte ich für überaus wichtig." Das sehe ich genauso und würde es eins zu eins unterschreiben. Als Erwachsene sind wir hier auch ganz besonders gefordert, haben Verantwortung usw.

Aber ... genau DIESE Ängste haben auch viele neue Partner... Und ich glaube, dass es nicht ganz wertlos ist, wenn Scheidungskinder das erfahren.

Viele Grüße,
Nika
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Hallo Ihr Lieben,

ich mache zu diesem Thema nachher mal einen gesonderten Thread auf, in welchem wir uns darüber austauschen können, damit er hier Maxis Thema nicht sprengt.

Erst mal liebe Grüße
Ansa
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