Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
FairyQueene

Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von FairyQueene »

Hi,
ich kann Deine Ängste nachvollziehen. Wir (d. h. ich, mein Sohn (damals 9) und mein "Neuer") haben relativ schnell zusammen Urlaub gemacht, aber nicht so lang, nur 1 Woche, und außerdem haben wir einen Freund des Sohnes mitgenommen, damit er Gesellschaft hat und damit wir nicht wie eine Kopie der Urfamilie losziehen. Das ganze war dann teils/teils. Mein Sohn war furchtbar eifersüchtig auf seinen Freund (!), war vielleicht eine Verschiebung. Mein Freund und ich hatten ein Schlafzimmer für uns, aber waren abends viel zu kaputt, um darin ein Privatleben anzufangen. Inzwischen waren wir mehrmals zu dritt unterwegs, es ist nie ganz einfach, weil Sohni sehr eifersüchtig ist und mein Freund immer sehr zurückgenommen, um keine Konflikte heraufzubeschwören. Andererseits sind auch Familienurlaube vor der Patchworkzeit immer nur halb erholsam gewesen, nie so erholsam wie ohne Kind, man sollte sich da nichts vormachen. Man geht vielleicht nur Konflikte beherzter an, wenn klar ist, wer welche Rolle hat.
Wir achten darauf, ab und zu auch ein paar Tage ohne Kind wegzufahren. Das kann ich sehr empfehlen. Und sonst sagen wir uns, daß die Urlaube, die der Sohn noch freiwillig mit uns macht, ohnehin gezählt sind. Und deswegen genießen wir sie mit allen Schwierigkeiten.
(Heute hat er mir erklärt, er sei schließlich schon in der Pubertät. Mit 10! Schluchz.)
Vielleicht wäre es tatsächlich eine gute Idee, auch den Sohn und die Freundin mitzunehmen. Und darüber hinaus nicht zu große Erwartungen an den Urlaub zu knüpfen. Und die Nordsee wird ein übriges tun ...
Herzlich grüßt
FairyQueene
MarliJo

Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von MarliJo »

Hallo Maxi,

wenn ich mich richtig erinnere, bist du die, die es nicht so gern hatte, dass der Sohn deines Liebsten in deinem Schlafzimmer herumlungert, oder ? (So wie du es damals beschrieben hast, kann ich das nachvollziehen). Geschrieben hatte ich in deinen Threads bislang auch noch nicht, aber nachdem, was ich gelesen habe, finde ich, dass du deine Sache sehr gut machst.

Aber zu deinem Thema.
Spontan fiel mir dazu ein, ob es nicht eine gute Möglichkeit wäre, dass sich vor den weiteren Urlaubsplanungen alle Beeiligten zu einer Art Familienkonferenz treffen und jeder seine mehr oder weniger großen Probleme zu dem Thema offen sagen darf.
Damit kannst du und jeder Andere seine Position deutlich machen und ihr könnt im Vorfeld abchecken, was möglich ist und villeicht für allle einen Konsens herausarbeiten?!
Urlaub ist ja immer irgendwie auch eine Ausnahmesituation mit meist hohen Erwartungen, die erfüllt werden können, aber auch nicht - umso grüßer ist dann hinterher die Entäuschung.
Urlaub als noch relativ frische Patchworkformation ist dazu noch einmal eine besondere Herausforderung, bei der ALLe gern berücksichtigt werden wollen,... und ja auch sollten. Aber möglich ist das auf jeden Fall. Wie gesagt, ich würde versuchen, dass ein oder andere im Vorfeld zu klären, eben damit es auch für dich und deinen Liebsten zu einem erholsamen ( wenn auch nicht immer ruhigen) Urlaub werden kann. Spontane, nicht vorhersehbare Überraschungen in positiver oder negativer Hinsicht gibt es sicher dennoch - aber das macht es ja auch irgendwie spannend und reizvoll ,) .

Liebe Grüße
MarliJo
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kaktusbluete
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von kaktusbluete »

Hallo Maxi!

Ich hab schon öfters gelesen, was du geschrieben hast - auch in deinem anderen Thread und ich bin nicht sicher, wo meine Antwort besser hin passt, ich schreibe jetzt einfach hier, da das aktueller ist.

Ich würde nicht sagen, dass das Problem das Bett ist, sondern die Angst vor dem Alleinsein. Schau mal, wenn ihr 3 Zimmer nehmt und du und dein Partner sind zusammen und der Sohn und die Freundin sind zusammen und Conny - sie ist alleine. Wie würdest du dich da fühlen? Ich würde mich wie das 5. Rad am Wagen fühlen, ganz ehrlich. Könnt ihr nicht auch noch eine Freundin von Conny mitnehmen, mit der sie dann das Zimmer teilt? Sonst solltet ihr die Schlafsituation wirklich nochmal überdenken...

Also ich kann dich sehr gut verstehen, zu Hause willst du deine Privatsspähre, deinen Raum und das ist auch gut und richtig so und es geht natürlich nicht, dass Conny ständig Grenzen überschreitet.
Trotz allem kann ich mich ein Stück weit in sie hineinversetzen. Ich denke zurück, als ich damals meine Papa-Wochenenden hatte (bevor ich ganz zu ihm gezogen bin) da wollte ich NATÜRLICH bei ihm im Bett schlafen, ich hatte ihn ja sonst nicht. Das ist meiner Meinung nach nicht egoistisch. Mein Papa hatte nicht gleiche eine neue Frau, daher konnte ich eine zeitlang bei ihm schlafen. Als er dann aber wieder eine hatte, hörte das auch auf. Ich bin dann ganz zu den beiden gezogen, allerdings war das am Anfang sehr hart für mich. Mein Papa hatte eine winzige 2 Zimmer Wohnung unten in seinem Elternhaus. Da war also kein Platz für ein Extrabett oder gar Zimmer für mich. Deshalb musste ich ein Stockwerk höher bei Oma & Opa schlafen - das fand ich furchtbar. Ich hatte Angst ganz allein, hab mich verlassen gefühlt und wieder abgeschoben. Ich hab regelrechte Sitzstreiks gemacht, mich geweigert nach oben zu gehen, geheult, gebettelt... Aber mein Papa ist hart geblieben und ich musste es lernen, klarzukommen. Wirklich besser geworden ist es erst, als wir in eine Wohnung gezogen sind, in der ich mein Zimmer dann neben dem Schlafzimmer hatte und mich nicht so alleine gefühlt hab.

Ich war damals 7 Jahre alt, also ein bisschen jünger als Conny aber ich glaub das ist egal, die Gedanken, werden bei ihr ähnlich sein. ... Ich liebe meinen Papa und hab ihn so selten, also muss ich das am WE extrem gut ausnutzen... Und außerdem hab ich ständig Angst, überflüssig zu sein, ein Störfaktor, der abgeschoben wird - und wieder "verlässt" mich jemand, den ich liebe... Warum darf ich nicht bei Papa schlafen, liebt er mich nicht mehr?... Ich hab Angst, wenn ich alleine schlafen muss, Angst, dass alle weg sind, wenn ich aufwache...

Ich hab als ich noch bei meiner Mama gewohnt habe Erfahrungen gemacht, die mich sehr geprägt haben. Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und sie war nicht da (!!) oder ein anderes Mal saß ein fremder Mann mit ihr im Wohnzimmer, ich war so geschockt. Und dann wollte ich ganz lang nur noch mit offener Tür und Licht im Flur schlafen, das Zeichen, dass jemand da ist. Vielleicht hat Conny auch schon ähnliches erlebt?

Vielleicht hilft es dir ein bisschen, dich in sie hineinzuversetzen. Vielleicht könnt ihr auch alle gemeinsam besprechen, warum sie alleine schlafen soll bzw. warum sie so gern bei Papa schlafen möchte. Und kann man einen Kompromiss finden? Einmal im Monat dürfen die beiden das Bett teilen? Wenn das dann abgesprochen wurde, muss der Papa auch hart bleiben und klar zeigen, wo es lang geht. (Bitte nicht du, sonst bist du immer die Böse, die Nörgeltante, der Spielverderber...)

Ich sehe das so, Conny hat furchtbare Angst, ihren Papa auch noch an den wenigen kostbaren Tagen zu verlieren, in denen sie bei ihm ist und sie MUSS im Mittelpunkt stehen und STÄNDIG die Aufmerksamkeit von Papa haben. Vielleicht hilft es, wenn ihr klar absprecht, Conny und Papa machen am WE einen Vor- oder Nachmittag etwas zusammen ABER den Rest der Zeit verbringen wir alle gemeinsam. Und es ist schön, wenn du auch Zeit mit ihr verbringst, etwas mit ihr unternimmst, das ihr Spaß macht oder ihr kocht zusammen etc. Dann merkt sie, dass sie dich nicht stört und dass du sie magst und wird dich als Bezugsperson dazu gewinnen und sich so ein Stückchen von Papa lösen können.

Viele sonnige Grüße und genieße den schönen Tag! :)
Kaktusblüte
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Jig_of_Life »

Hallo Maxi,
weißt Du, wie sich die Situation mit dem Schlafen darstellt, wenn Conny bei ihrer Mutter ist? Schläft sie da auch jede Nacht im Bett der Mutter?

Meine Tochter ist jetzt 12 Jahre alt und wollte am Anfang unserer Beziehung (vor knapp 3 Jahren, da war sie 9 Jahre alt) auch öfter gerne mal bei uns eine Nacht im Ehebett verbringen. Wir haben von Anfang an ganz klare Grenzen gezogen. Und es wurde so beibehalten, wie es war, bevor ich eine neue Beziehung hatte:
Der Wecker wird morgens (wenn Schule ist) eine halbe Stunde eher gestellt. Meine Tochter kommt dann zu uns ins Bett und wir kuscheln alle 3 noch gemeinsam oder erzählen uns was. Am Wochenende kommt sie zu uns ins Bett, wenn sie aufgewacht ist. Auf jeden Fall fängt der Tag so für alle 3 gut an.
Meiner Tochter war immer wichtig, dass ich nach unserer damaligen Trennung endlich eine glückliche Beziehung habe. Als es dann soweit war (nach 5 Jahren), war da trotzdem eine gewisse Eifersucht ihrerseits auf den neuen Partner. Sie hat sich von Anfang an hervorragend mit meinem Freund verstanden, sieht ihn als ihren Ersatzpapa an (der leibliche Vater kümmert sich eher selten). Uns war wichtig, gemeinsam darüber zu reden.
Fragt sie doch einmal, ob sie sich tatsächlich - wenn sie alleine schlafen soll - ausgeschlossen fühlt. Oder ob sie sich tatsächlich ungeliebt fühlt? Vielleicht interpretiert ihr Vater das auch nur so. Ich denke, Kinder wissen sehr genau, wie sie ihre Eltern um den Finger wickeln können. Auch wenn's nicht klappt, versuchen sie es doch immer wieder auf's Neue.
Die Grenzen, die man einem Kind setzt, müssen für das Kind nachvollziehbar sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das nicht versteht.
Liebe Grüße, Jig of Life
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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Hallo Maix, hallo all,

ich habe beinahe den Eindruck, es geht nicht mehr um das schlafen mit Papa in einem Zimmer oder in einem Bett, sondern wir haben hier einen klassischen Machtkampf und eine Situation in der Conny, mit 11 Jahren ahnt sie zumindest, was läuft, Papa und Maxi entzweit. Wir haben einen Papa der nicht klar sehen mag (die Zeit ist aber doch noch soooo schön), ein Kind, das mit 11 in der Vorpubertät in keinem Fall mehr so schlafen sollte und Maxi selbst, die die Situation als das empfindet, was sie ist, nicht richtig nämlich.

Meine Töchter kommen alle ohne Scheu morgens in unser Bett, am Wochenende, weil an anderen Tagen ist dafür keine Zeit, mit mir in einem Bett schlafen? Das gab`s noch nie..... nicht mal nach der Trennung. Nichts ist schwerer als ein Kind von diesem Platz aus zu bewegen, woanders zu schlafen. Nebeneinander schlafen hat eine andere Dimension als neben jemandem zu sitzen. Wenn ein Kind umziehen muss, weil ein neuer Partner kommt, dann ist das eine Kampfansage und es geht um Macht. "Ich hab Macht über Papa" ist die Aussauge. Ich denke mir, sie ist nicht unbedingt wissentlich getroffen oder bewusst in Szene gesetzt, aber die unbewussten Folgen bestätigen sie in ihrem Tun und das wird dann unbewusst zielgerichtet.

Allein hin oder her, innerhalb einer Wohung sollte das keine Rolle spielen, nicht mit 11 Jahren. Zudem, Omas haben oftmals ihren eigenen Zauber. Ich finde es gut und richtig, das der Vater in dem Fall derart gehandelt hat.

Das Klügste wäre, der Papa würde hier handeln und sagen "Conny, Du bist jetzt beinahe groß, das geht nicht mehr und, ich liebe Dich, so wie Du bist, aber ich bin erwachsen und ich brauche jemanden um mich, der erwachsen ist und das ist die Maxi. Erwachsene schlafen zusammen, weil sie zu anderen Zeiten ins Bett gehen als Kinder und wenn Du mal groß bist, wird es auch für Dich jemanden geben." Aber solange er das nicht tut, denke ich, kann Maxi nichts lösen. Papa muss nicht mehr mit Conn in einem Bett bzw. Zimmer schlafen wollen. ER nicht Conny! ER muss die Grenze ziehen, nicht nur für Conny, sondern vor allem für sich selbst, denn er handelt indem er glaubt, etwas Gutes für das Kind zu tun. Was aber wäre etwas Gutes für ihn selbst?

Was den Urlaub anbetrifft, ein Kind von 11 im Beistellbett? Never! Mal ehrlich, grad im Urlaub geht es auch um Romantik und Zusammen sein, um körperliche Nähe..... die durch ein Beistellbett verhindert wird. Jedenfalls wäre es bei mir so. Ich finde, das geht gar nicht. Die Forderung ist unangemessen, unangemessen von Papa und auch von Conny. Eine Ferienwohnung ist eine gute Idee, und ein Extrazimmer für Conny auch.

Nun ist es so, einen Machtkampf kann man nicht gewinnen, außer durch Gewalt. Man kann sich da nur heraus nehmen..... und für sich handeln. Wie das aber ausschaut, ist eine andere Entscheidung. Es geht grad nicht um den Urlaub, denke ich, sondern die Diskussion darum ist ein Symptom einer ganz anderen Sache.

Liebe Grüße
Ansa
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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Liebe Maxi,

Mitleid ist ein höchst gefährliches Gut, wenn ich Mitleid mit meinem Kind habe, weil ich sein Leben verändert habe, aus guten Gründen verändert habe, dann signalisiere ich ihm zum einen "Du hast ein Recht auf Mitleid und Wiedergutmachung" und zum anderen "ich hab ein schlechtes Gewissen" und gleichzeitig erlaube ich ihm, das irgendwie auszunutzen.

Mitleid ist eine falsch verstandene Geste. Er muss kein Mitleid mit Conny haben, weil er eine andere Frau liebt. Im Gegenteil, er hat das Recht darauf glücklich zu sein und ein Recht, sich sein Leben so einzurichten, das es ihm gut geht. Es hat gute Gründe gegeben, für die Trennung? Oder sehe ich das falsch? Je sicherer er ihr signalsiert "alles in Ordnung" desto besser wird sie damit klar kommen, besonders wenn er ihr deutlich machen kann, das sie als seine Tochter einen besonderen Platz hat, der gleichberechtigt neben der Partnerin existieren kann.

Wie sagte mein Liebster, "ich will gar nicht Eure Mama, ich hab nämlich selbst eine sehr Nette.... aber die Frau, die so allein ist, die nehme ich gern." Die Kinder haben exakt das angenommen und sind prima damit klar gekommen. Wir Erwachsenen helfen Kindern, wenn sie groß werden dürfen. Wir ermutigen Sie und sie stärken dadurch ihr Selbstbewusstsein. Es wird ihnen nicht gut tun, sie klein zu halten. Das Schlimmste aber ist, das Kinder die ihnen eingeräumten Privilegien als "ihnen zustehend" betrachten und einfordern. Ihnen selbst ist das unangemessene nicht klar. Nein, nicht sie will klein bleiben, sie wird vermutlich unter all dem recht unzufrieden sein und dadurch immer mehr einfordern, sie spürt nur, das sie Papas Erwartungen erfüllen möchte und er ist es, der sie klein hält. Eltern sollten die Kinder führen - nicht sich führen lassen.

Ach Maxi, ich kann da bloss nicht helfen, denn das ist eine Sache Deines Liebsten. Er muss das für sich klären und Du musst sehen, wie Du damit umgehst und Du solltest Dich aus der Schußlinie nehmen. Ich würde wohl, wenn mein Liebster nicht bei mir schläft, bei einer Freundin übernachten..... was sollte ich in meinem Bett allein? Das würde ich auch so sagen, meine kostbare Freizeit muss ich nicht wartend verbringen, sondern etwas tun, was mir Freude macht. Ich weiß aber nicht, wie sehr Dich solche Wochenenden stressen oder wie stark sie ein Gegenpart zu dem Rest bei bzw. zwischen Euch sind.

Liebe Grüße
Ansa
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FairyQueene

Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von FairyQueene »

Hi nochmal,
es ist wohl richtig, daß hier ein blöder Machtkampf tobt, aber es scheint mir auch wahr zu sein, daß Conny die mit den schlechtesten Karten in diesem Spiel ist. Wenn es wirklich um Angst vor dem Verlassenwerden und Alleinsein geht, ist die groß und nicht wegzudiskutieren.
Vielleicht gibt es lebbare Kompromisse? Mein Sohn wollte nach der Trennung auch mit in meinem Bett schlafen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, daß ich so lange mit in seinem Zimmer sitze, bis er eingeschlafen ist (vor der Trennung war so was nie nötig oder gewünscht). Ich habe mir ein Buch genommen und gelesen, ist ja egal wo, und er hat tatsächlich beobachtet, ob ich das auch einhalte, d. h. so getan als ob er ein bißchen einschläft und dann kontrolliert, ob ich noch da bin. Inzwischen ist die ganze Prozedur längst nicht mehr nötig, er hat die Sicherheit in sich selbst zurückgewonnen.
So etwas oder etwas ähnliches wäre vielleicht ein Weg, den Druck aus dem Konflikt zu nehmen. Sie müßte dann nicht das Gefühl haben, verloren zu haben.
NB: Was ich nicht verstehe, Du sprichst immer von DEINEM Schlafzimmer, in dem sie sich breit macht. Ist es denn nun Dein Zimmer oder Euer gemeinsames Schlafzimmer? Das scheint mir schon, jedenfalls in einem Machtkampf, einen Unterschied zu machen.
Viele Grüße
FairyQueene
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kaktusbluete
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von kaktusbluete »

Guten Morgen Maxi!

Ich wollte noch klar stellen, dass es mir damals nicht darum ging meinen Papa und seine neue Frau auseinander zu bringen, ich hab sie gleich sehr gut akzeptiert und lieb gewonnen - es ging bei mir wirklich um dieses "allein sein". Sie sind zusammen, ich bin alleine = ich störe. Bekräftigt dadurch: meine Mama wollte mich nicht behalten, sie wollte lieber mit ihren Typen zusammen sein = ich störe. Was in so einem kleinen Kopf vorgeht ist nicht immer böswillig oder um jemand absichtlich zu verletzen, vielleicht ist es ein Versuch ein Stückchen heile Welt aufrechtzuerhalten oder wieder herzustellen.

Bei der Oma zu schlafen war für mich deshalb so schlimm, weil ich die beiden nicht wirklich kannte. Die Oma war die Stiefmama von meinem Papa und immer sehr kühl und abweisend und der Opa war ein starker Trinker - ich konnte mit den beiden nichts anfangen. In dem Zimmer in dem ich schlafen musste hingen Hirschgeweihe und andere komische Dinge (gruselig!) und das schlimmste war, dass Oma und Opa immer so früh ins Bett sind und wenn ich hochgekommen bin war es stockdunkel und das wo ich doch Licht und Leben zum Einschlafen gebraucht hab. Mein Papa hat mir dann einen riesigen Kuschelbär geschenkt (den ich heute noch hab und liebe) der auf mich aufpasst, er hat mir Geschichten vorgelesen zum Einschlafen und ich hab ein kleines Nachtlicht für die Steckdose bekommen, das hat schon alles geholfen, aber wirklich gut ging es mir dabei nicht.

Es gibt sicherlich auch Möglichkeiten Conny das alleine schlafen schmackhaft und leichter zu machen, vor allem wenn sie ein so liebevoll eingerichtetes Zimmer bei euch hat. Aber das muss wirklich der Papa machen, er muss das selbst wollen und die Grenze ziehen, dann wird Conny das auch akzeptieren können / müssen.

Lg Kaktusblüte
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röschen
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von röschen »

Liebe Maxi,

wenn ich damit eventuell hier auch völlig anecke, möchte ich dir dennoch mal meine Gedanken beim Lesen deiner Beiträge schreiben.

Das du ein 11jähriges Kind nicht mit im Bett haben willst, sie an deinem PC und deinen Bürosachen nichts zu suchen hat, kann ich vollkommen nachvollziehen. Als mein Stiefsohn 6 Jahre alt war, haben wir ihm das bei uns schlafen auf mein Anregen auch abgewöhnt. Schlicht und einfach mit der Begründung ich finde ihn allmählich alt genug dafür in seinem Bett zu bleiben.

Nimms mir bitte nicht übel, aber beim Lesen deiner Zeilen lese ich machmal eher das Problem, daß du dir der Tragweite, nicht nur einen Mann, sondern einen Papa zu lieben, noch nicht so richtig bewußt bist.
Natürlich ist ein Urlaub mit Kindern anstrengender und mit weniger Zweisamkeit verbunden, als alleine.
Natürlich wird es in eurem Zusammenleben immer wieder Dinge geben, die der KM zugetragen werden und die werden auch nicht immer angenehm sein. Meine Tochter hat hier jeden Streit ihres Vaters mit seiner Frau bis ins Detail wiedergegeben. Das fanden die sicher nicht angenehm. Genausowenig wie ich, wenn sie Dinge von hier erzählt hat.

Außerdem muß ich deinem Mann recht geben - Conny ist keine Fremde, oder sollte es in eurem Haus zumindest nicht sein. Wie gesagt, diese Bettgeschichte sehe ich wie du, aber dennoch finde ich, sie sollte sich bei ihrem Vater bewegen (natürlich nicht ohne gewisse erzieherisch normale Regeln) können, auch wenn dieser eine neue Frau hat.

Mir scheint es, sie hat dich weit mehr in ihren Alltag eingeschlossen, als du sie. Weiß du, ich denke du wirst lernen müssen zu teilen. Sie ist nun mal das Kind deines Mannes und somit auch ein Stückweit zu deinem Alltag geworden. Natürlich darfst du ihr verbieten, deine Cremes zu missbrauchen. Meine Tochter darf das auch nicht. Sie weiß auch, daß sie an meinem Kleiderschrank nichts zu suchen hat. Allerdings tut sie es dennoch immer wieder. Auch sie hält sich nicht immer an alle Regeln. Das scheint aber (hier wurden schon oft ähnliche Dinge angesprochen) normal zu sein. Du mußt lernen das als normal abzutun, nicht zu sehr an dich ranlassen. Natürlich nicht ohne immer wieder auf die Regeln hinzuweisen.
Ich persönlich lerne gerade ruhig zu dabei zu bleibe, daß ich meine Küche nicht mehr alleine nutze (meine Tochter ist gerade im "Back- und Kochwahn"). Sie anschließend nicht immer in dem Zustand ist, den ich kenne und wünsche :rolleyes: ........Normales Zusammenleben mit Kindern - verstehst du was ich meine?

Dazu wird auch immer wieder gehören, daß ein Kind manchmal zwischen euch steht, ob man das gerade möche oder nicht.

Dein Mann wird eventuell erst dann hinter dir stehen, wenn er erkennt, daß es deine Ansicht von Erziehung ist und nicht um Conny von ihm fernzuhalten, dieses "Dazwischen" zu verhindern. Ich als 3fache Mutter sehe das aber bis zu einem gewissen Maß als normal und so wird er es auch sehen.
Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, aber meiner Meinung sind es sehr viele Dinge die dich an ihr stören und da ensteht eben schnell der Eindruck, daß dich das Kind an sich stört.

Ich hoffe du nimmst mir meine Gedanken nicht übel. Ich kann deine Empfindungen in vielen Punkten nachvollziehen, denn Ähnliche hatte auch ich anfangs. Allerdings hatte ich selbst eine Tochter mit in die Beziehung gebracht und vielleicht dadurch so manches lockerer ansehen können.

Liebe Grüße
röschen
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Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Ansa »

Liebe Maxi,

auch ich habe über Deine Antwort auf meinen Post nachgedacht, darin geht es ja im Grunde um das beisammen schlafen und um das "klein halten", aber eben von der Seite aus, das es eben nicht Conny ist, die da handelt; sondern der Papa, auf dessen Verhalten sie reagiert und natürlich hat sie, wie alle Kinder, aus seinem Verhalten gelernt, was er vermeintlich möchte.

Kleines Beispiel, ein Kind fällt hin.... steht auf, reibt sich die Knie und schaut auf die Erwachsenen um sich herum. Mama fragt spontan "ach je Du Armes, hast Du Dir weh getan?" So klingt auch ihre Stimme, mitleidvoll und besorgt. Das Kind spürt nun, das ein bestimmtes Verhalten erwartet wird, und verhält sich entsprechend, es beginnt zu weinen..... ich hab das bei meinem kleinen Bruder beobachtet, der von der Gartenmauer auf den Fußweg fiel. Er wischte sich die Knie ab, sah sich um und wollte weiter gehen, in dem Moment öffnete meine Mutter das Fenster und sprach ihn mitleidsvoll an und er begann, eine gute Zeit nach dem Sturz, bitterlich zu weinen.
Ein anderes Kind fällt auch hin und schaut auf seine Erwachsenen. Diese Mutter sagte aber "Ups, nichts passiert...." Dieses Kind steht auf und geht weiter. Später betrachten beide die Schrammen und Mama sagt "das hat wohl weh getan, aber so was kommt schon mal vor...." Hier spürt das Kind, das Mama keine Tränen erwartet.
Kinder reagieren mit sehr feinen uns sensiblen Antennen und zwar derart, das sie sich verhalten wie erwartet. Also, Conny glaubt, das ihre Mama meint, sie sei bei Euch nicht gut aufgehoben und weil sie ihre Mama nicht verletzen will, erzählt sie eventuell auch solche Dinge die dazu passen und soe erzählt nicht die schönen Dinge, weil sie weiß, das Mama die nicht hören will. Das ist eine Art von Ausnutzung. Aber glaub mir, Conn wird das nicht mögen.... kein Kind mag das, es kennt nur keine Mittel sich dem zu entziehen. Da braucht es Euch, die über solche vermeintlichen Treuebrüche hinweg sehen und sagen "ich weiß, Du hast es nicht einfach." Und ihr signalisieren "alles ist gut!"

Röschen hat etwas wichtiges eingebracht, Deinen Liebsten ohne Conny gibt es nicht und sein zu Hause wird ihr zu Hause sein. Das ist wichtig und gut so. Die Freundin meines Mannes musste, neben ihren eigenen Kindern, gleich mit drei "fremden" Kindern umgehen.... sie musste immer ihr Wohnzimmer räumen, wenn die Kids bei ihrem Papa waren, für 7 Essen kochen und sauber machen, anstatt für 4. Sie hat die Kinder schlecht behandelt und diese mögen sie bis heute nicht. Das tust Du nicht, Du bist sehr bemüht und willst verstehen.... wenn Ihr eigene Kinder wollt, ist sie eines Tages große Schwester.

Klar, Conny braucht Regeln, Dein Telefon ist Tabu, vor allem wenn es berufliche Anrufe sind, das geht gar nicht, Punkt. Da gibt`s auch kein Zögern.... aber, selbst meine Kinder bringen mir mein Telefon wenn es klingelt, sie gehen nicht ran, es sei denn, sie lesen im Display, das es zum Beispiel jemand ist, den sie selbst sehr gut kennen. Anderenfalls, no way. Das sind aber normale Erziehungen, die hier offensichtlich fehlen?

Private Dinge, wie Schminksachen oder Schmuck sind auch ein klares No Go, aber das sind sie hier für meine Kinder auch.... die fragen höchstens mal, "Mama, darf ich mal Deinen blauen Lidschatten, meiner ist alle....." und sie haben, ihre eigenen Sachen. Ist ja immer eine Alternative. Ich hab ihnen kleine Schminkkassetten, mit allem drum und dran gekauft, die gibt`s manchmal ganz günstig in irgendwelchen Angeboten. Vorbeugen war das für mich, weil ich wusste, grad Kosmetik übt auf Mädchen einen ungeheuren Reiz aus. Aber ich hab deutlich gemacht, "Meine Sachen sind Tabu!"

Mein PC? Ich glaub ich würde ins Koma fallen, allerdings, nach vorheriger Absprache (darauf bestehe ich und meine Kinder rufen mich dafür auch extra an um zu fragen) dürfen sie ihn benutzen... früher haben wir uns einen PC geteilt, da gab es für jeden von uns einen eigenen Bereich. So konnte auch nichts passieren. Du kannst, wenn kein anderer PC zur Verfügung steht, ja Conn zum Benutzer machen, mit ihr ein Avatar aussuchen, einen Bildschirmschoner und was man da so braucht und ihr sagen "Du darfst, aber nur nach vorherigem Fragen." Falls es keine Alternative gibt. Es gibt deutliche Unterschiede, zwischen privaten Bereichen, wie Handtasche, Schreibtisch, Computer und Handy und öffentlichen Bereichen, wie Küche, Wohnzimmer und Bad.

Das sie die Tür offen lässt, wenn sie im Bad verschwindet, würde ich entweder als Vertrauensbeweis sehen oder aber als kleinen Machtkampf an anderer Stelle... vielleicht kannst Du mit ihr darüber sprechen, über Intimssphäre und sie fragen, wie sie das hält, bei Freundinnen oder Bekannten? Dies, es gehört sich aber, das die Tür zu ist, ist von Familie zu Familie unterschiedlich, wir haben zu fünft ein Bad und manchmal müssen wir uns das teilen..... die Mädchen würden nie nicht mit dem Liebsten zusammen das Bad betreten, aber untereinander haben sie da keine Hemmungen. Kinder hinterfragen solches "das gehört sich nicht" und das ist gut so.

Mein Liebster zum Beispiel genießt das morgendliche Wochenendkuscheln mit meinen Mädchen von ganzem Herzen. Er sieht es als Zeichen von Vertrauen und Zuneigung.... aber sie kuscheln auch mit uns beiden, nicht nur mit mir.

Ich kann mir vorstellen, das all diese Probleme schwierig sind, aber Du kannst sie nicht vermeiden, nur annehmen und damit umgehen. Das verändert viel, zu erkennen, das Conny nur so handelt, wie es ihr Erwachsene beigebracht haben und nicht, weil sie irgendetwas im Sinn hat.

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von röschen »

Liebe Maxi,

natürlich hat auch in einer Beziehung mit Kindern jeder seine Daseinsberechtigung. Das ist vollkommen selbstverständlich, oder sollte es zumindest sein.

Ich habe unser Schlafzimmer auch zu meinem Bereich erklärt und meine Kinder wissen, daß wenn ich mich dahin zurückziehe, ich meine Ruhe möchte. Das funktioniert, aber eben nicht immer.
Wir haben darin einen Fernseher - ab und an habe ich den Großen schon erlaubt, dort zu schauen oder auch dem Kleinen, wenn ich die Geräuschkulisse einer nervötenden Musik- oder Kindersendung nicht ertrage. :rolleyes: Allerdings müssen sie mich vorher fragen, das wissen sie ganz genau......klappt aber nicht immer. :/: :|

Natürlich sollst du nicht alles mit Conny teilen müssen. Deine Sachen gehören dir und da darfst du dich Conny gegenüber auch ruhig durchsetzen. Aber du mußt lernen es gelassener zu sehen, denn, wie oben schon geschrieben............ auch das klappt nicht immer.
Allerdings den Papa, den wirst du lernen müssen zu teilen. Mein kann sich Freiräume schaffen, aber trotzdem kann es immer wieder zu Situationen kommen, indenen die nicht durchführbar sind. Im Zusammenleben mit Kindern läuft nun mal nicht alles nach Plan.

Ich weiß das es schwer ist, wobei ich es eben ein bisschen leichter hatte. Es fiel mir leichter, da mein Mann mich die ganze Woche mit meiner Tochter teilen musste. Was war dagegen schon ein Wochenende?

Und um himmelswillen, die Holzhammermethode, die kann und wird nicht funtionieren. Weder bei dir, noch bei deinem Mann oder Conny. Deren beider Vertrauen zu dir muß allerdings genauso wachsen wie das deine. Erst dann werden beide sehen und akzeptieren, daß du ihnen nichts nehmen willst, sondern es dein Beitrag und Wunsch für ein für alle harmonisches Zusammenleben ist. Das dauert eben, auf allen Seiten.
Wäre mein Stiefsohn vor Jahren noch heulend aus dem Haus gelaufen, kann ich heute mit ihm reden, ihn genauso kritisieren wie meine Eigenen.

Vertraue darauf und lass es langsam angehen - das mit der Übernachtungssituation ist ein guter Anfang!

Liebe Grüße
röschen
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von röschen »

Was ich noch sagen wollte:
genau diese Aussagen sind es, die ich bedenklich finde und die zu meiner Einschätzung geführt haben:
Maxi hat geschrieben:hey wer lädt den jemanden jedes zweite Wochenende zum übernachten ein, den er kaum kennt?
Was meine Tochter mal sehr verletzte und mich in Mißstimmung gegen die neue Frau ihres Vaters brachte war, als diese sie an Ostern nicht holen wollten, weil sie über die Feiertage zu ihren Eltern fahren wollten.
Auf die Frage, warum sie nicht einfach mitfahren könne, antwortete diese "schließlich seien das ihre Eltern und wenn sie meine Tochter nicht einlädt dahin mitzufahren, wäre das ihr gutes Recht" O.K. das mußten wir akzeptieren, allerdings fand ich es unmöglich.
Meine Tochter verletzte es deshalb, weil sie seid Jahren erlebte, daß egal zu welcher Feier oder Begebenheit, ob bei meiner oder der Familie meines Mannes, keine "Extraeinladung" für meinen Stiefsohn ausgesprochen wurde, sondern es selbstverständlich war, das röschen ab sofort mit 2 Kindern (später drei) kam. Er gehörte zu uns und wenn wir Eltern eingeladen waren, dann mit ALLEN unseren Kindern.

Der Sohn meines Mannes wird und wurde noch nie hier eingeladen - er gehört hier dazu, von Anfang an!

Glaube mir, da geht es auch nicht um die Verletzlichkeit der Scheidungskinder. Diesem Thema stehe ich ebenfalls sehr kritisch gegenüber, denn mit allzuviel Rücksichtnahme und Mitleid habe auch ich schon eher negative Erfahrungen gemacht. Es geht vielmehr um die Verletzlichkeit der Kinder an sich.

Liebe Grüße
röschen
MarliJo

Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von MarliJo »

Hallo Maxi !

Lese ich mich hier so durch, so sind die Posts ja sehr facettenreich - es ist ja auch eine Situation, die jeder für sich anders empfindet oder mit seinen Erfahrungen erlebt hat.
Ich erinnere mich an einen eigenen Thread, den ich hier mal hatte >Scheidungskinder im Schlafzimmer<, wobei es da um meine eigenen KInder ging, die nach der Trennung sich, so oft es ging, in mein Bett einquartieren wollten. Die Antworten waren ähnlich unterschiedlich und sie reichten (ohne dass ich es jetzt genau nachgelesen habe) von "Nein, das solltest du nicht zulassen< bis <was ist denn schon dabei?<
Wie gesagt, die Situation war insofern eine andere, als dass es um meine EIGENEN Kinder ging (damals 3 und 7), ich damals keine neue Partnerin hatte, es also auch nicht um Pachwork ging. Aus allen Antworten habe ich mir damals MEINE eigene Philosopie zurechtgelegt und habe für mich beschlossen, dass die KInder in meiner Kinderwoche schon mal bei mir schlafen dürfen, aber höchstens 2x. Das haben sie verstanden und akzeptiert - und tun es heute noch.
Möglich, dass es auf unbewusste Weise damals auch um Macht ging - immer wenn Grenzen ausgetestet werden, geht es um eigene Interessen (eine Form der Machtausübung).
Und ja, mein Eindruck ist es auch, dass bei euch ein ziemlicher Machtkampf ausgebrochen ist- oder zumindest ausbrechen könnte.
Doch zwischen wem eigentlich?
Der Machtkampf zwischen Conny und ihrem Papa scheint ja schon entschieden. Der Papa hat sich ihr ( nach dem was du schilderst) im wahrsten Sinne des Wortes ergeben. Das ist nicht soo ungewöhnlich. Es ist wohl dieses viel beschriebene ""besondere" Vater- Tochter- Verhältnis, bei dem Papa alles für seine Tochter tun würde, und Tochter das gern in Anspruch nimmt. Meine Tochter weiß mit ihren 5 Jahren auch zu gut, wie sie mich um den Finger wickeln kann und Grenzen setzen wird manchmal zur Herausforderung :rolleyes: .
Bei deinem Schatzi mag noch das schlechte Gewissen über die Trennung dazukommen, was ihn dazu bewegt, dass er bei Conny etwas wieder gut machen möchte. Nur,... damit, dass er Conny es abnimmt, eigene Grenzen auszuloten und die Grenzen anderer wahrzunehmen und zu achten, tut er ihr kein Gefallen. Ich finde schon, dass sie lernen muß, auf eigenen Füßen zu stehen und in eigenen Federn zu schlafen - und nein, Beistellbett mit 11 Jahren würde ich auch nicht wollen- selbst bei meinen eigenen Kindern nicht und auch schon in viel jüngeren Jahren nicht. Doch Beistellbett, dein Schlafzimmer, Schminksachen, Bad usw. sind eben "nur" die Instrumente, die benuntzt werden, um etwas ganz bestimmtes zu erreichen.
MIr scheint es schon so, dass du mit Macht um "deine" Rechte streitest, so wie Conny um "ihre", und dein Schatzi um "seine".
Aber, liebe Maxi, Macht hin, Macht her. Es geht eben auch um Bedürfnisse. Um die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen, der von der neuen Situation betroffen ist und lernen muß, damit zu leben. Ich glaube, es wäre gut, ihr könntet gemeinsam Kompromisse suchen, wo niemand das Gefühl haben muß er hätte auf ganzer Linie klein begeben müssen. Dieses Schlafplatzproblem und anderes, worin du dich (zu Recht) gestört fühlst, muß ja nicht im "alles oder Nichts- Verfahren" gelöst werden. Wäre es nicht zB eine Möglichkeit, Conny eine "Schonfrist" einzuräumen und vorzuschlagen, sie dürfe noch bis zu den Sommerferien 5( oderx) mal bei Papa schlafen und dann nicht mehr? Oder, im Urlaub eine Nacht Bettentausch. Einfach, damit sie sich wahrgenommen (aber nicht ausgebremmst) fühlt ?!

Ich gebe dir absolut recht und kann es sehr gut nachvollziehen, dass alles erst einmal wachsen muß. Das geschieht nicht im Handumdrehen und ich finde, da sind in erster Linie die Großen gefordert. Von daher wäre es auch für Conny hilfreich, wenn du und dein Schatzi euch einig seid, was ihr vor ihr vertreten wollt, denn sonst sehe ich die Gefahr, dass ein Keil zwischen euch entsteht und am Ende jeder nur noch versucht , seine Linie durchzusetzen.
Wenn du von Conny als eine Fremde sprichst, zeigt mir das, dass sie dir noch nicht vertraut ist. Wie siehst du das denn?
Und wie glaubst du, sieht Conny dich ?
Und,... wo sind die Pluspunkte, auf die ihr aufbauen könnt ? Welche Minuspunkte ließen sich abbauen.

Vielleicht sind das auch Fragen, die du mal mit deinem Schatz erörtern kannst ?

Alles Gute für euch
MarliJo
Jig_of_Life
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von Jig_of_Life »

Hallo Maxi,
setzt euch doch alle 3 mal zusammen und sprecht darüber.
Fragt euch, wer welche Bedürfnisse oder Bedenken hat, klärt die Fronten.
Conny ist nicht mehr soooo klein - sie wird sich sicherlich entsprechend äußern können.
Für den Vater wäre das dann auch eine Möglichkeit, Stellung zu beziehen.
Erzählt euch, was jedem einzelnen gefällt und was nicht.
Ich denke, wenn man darüber redet, wird jeder für seinen Teil merken, wie wichtig auch die anderen sind.
Dass man Einigungen einfach nur durch das Verhalten oder Blicke des anderen treffen kann, ist eher selten. Reden ist da wohl eher hilfreich. Durch Reden werdet ihr sicherlich Kompromisse finden, die für jeden von euch akzeptabel sind.
Liebe Grüße, Jig of Life
sonnenschein2
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Re: Der erste Urlaub mit Kindern des LG

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Maxi,
Urlaub soll ein Zeit der Erholung für alle sein, sowohl für Eltern als auch für Kinder. Wir händeln es so, dass wir alle uns hinsetzen und erzählen was wir in den Ferien möchten und von den Ferien erwarten. Wenn alle Kinder da sind, sind es 6 in allen Altersklassen. Es hat zu Beginn auch daran gehapert, dass ich nicht klar sagen konnte was ich möchte. Ich mag es zum Beispiel gar nicht, wenn das Bad nach der Benutzung aussieht wie ein Schlachtfeld. Bei 8 Personen mind.. :D kann ich nicht hinter jedem herwischen. Habe ich aber zu Beginn gemacht, weil ich auch nicht die schimpfende Partnerin sein wollte. Mittlerweile bin ich mir auch wichtig geworden und ich gucke hin was ich brauche, damit es mir gut geht. Genauso möchte ich, dass es den Kindern gut geht. Also setzen wir uns hin und reden darüber. Es war in den Osterferien ein voller Erfolg. Es ging allen super gut und ich habe fest gestellt, dass Kinder sehr viel mehr können, als ich es ihnen zugetraut hatte. Jede Hife Anfrage von mir wurd ohne Murren gemacht und es war ein schönes Gefühl für mich. Der große Sohn meines Freundes hat hier sogar einmal durchgewischt...er mußte seine PSP dafür weg legen... ,)

Nur wenn ihr wirklich darüber sprecht werden eure Erwartungen und Wünsche ja für die anderen überhaupt sichtbar. Meine Tochter ist auch 11 Jahre alt und sie möchte auch ab und an bei mir im Bett schlafen. Ich mache es jetzt so, dass sie am We mit mir im Bett ein wenig fernsehen darf und dann in ihr Bett geht zum Schlafen. Morgens wecke ich sie immer in ihrem Bett und kuschel noch einige Minuten mit ihr.
Aber das muß jeder für sich entscheiden. Dir ist es wichtig, also bringe es auf den Tisch und frage wie sich die anderen die Situation und den Urlaub vorstellen. So können keine falschen Erwartungen entstehen.

Für heute erstmal liebe Grüße
Sonnenschein2
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