Eskalation

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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Ansa
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Eskalation

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

heute suche ich Hilfe und ich ahne schon, das wird schwer...... ich fange mal von vorn an und sortiere mich, sozusagen, beim Schreiben.

Anfang des Jahres war ich ja lange krank und, wenn ich ehrlich bin, dann bin ich es immer noch. Zur Zeit gehe ich begleitend zu Einzelgesprächen in unsere Beratungsstelle und finde so langsam meine eigenen Kraftpunkte wieder. Viele Dinge, die sich in unseren Alltag eingeschlichen haben, sind in Veränderung. Die Kinder, gewohnt, das ich immer Gewehr bei Fuß, für sie zu erreichen bin, lernen grade, durch viel Konsequenz von meinem Liebsten und mir, das die Ressource Mama begrenzt ist. Aber ich brauche noch Ruhe und vor allem ein relativ ruhiges zu Hause. Immer noch hängt mir der Stress von Ostern nach und natürlich, der Zweithund..... soviel Freude er mir macht, soviel Stress bringt er auch in die Familie, derweil die Jüngste schlicht nicht begreifen will, das es ein Lebewesen ist und kein Steifftier. Es ist wirklich schwer zu ertragen und kostet unglaublich viel Nerven und Kraft, dauernd ein Auge auf den Umgang von ihr mit dem Hund zu werfen.

Es gibt Bürozeiten an meiner Tür und Zeiten, in denen ich nicht gestört werden möchte, außer es brennt. Das führt zu allerlei Gegenaktionen der Kinder und zu vielerlei Aufstand. Kinder, die plötzlich keine Getränkeflaschen öffnen können, oder, sehr überspitzt "wie öffent man eigentlich den Kühlschrank". Sie verstärken ihr Bemühen, ich bremse sie aus. Da gab es Anrufe, mitten in der Vorlesung mit einem kreischenden Kind am anderen Ende, es hätte Hunger und verdammt noch mal, ich solle jetzt heim kommen und kochen. Das hat mir ernsthaft gereicht und manches verändert.

Dazu gehört auch, das ich hin und wieder, mein Handy nicht dabei habe..... sie sollen und müssen lernen, das ich nicht rund um die Uhr da bin. Sie sind nicht mehr klein.... nun ist es so, das ich selbst ein wenig "nervös" bin, ich muss nächste Woche zwei Rechtsklausuren schreiben und meine Probeklausur ist entsetzlich ausgefallen, das heißt, auch die Kinder spüren, das ich mit den Gedanken woanders bin. Und wie jedes Mal vor Prüfungen müssen sie exakt dann irgendwas auf die Füße stellen, um mich auszubremsen. Das passiert, meiner Wahrnehmung nach, eher unbewusst, passt aber..... ins Gesamtbild und es ärgert mich, weil ich es egoistisch finde und unangemessen.

Die letzte Woche war nun sehr anstrengend, Dienstag und Mittwoch musste ich arbeiten, war also erst Abends zu Hause, Montag und gestern hatte ich Spätvorlesung, von 18 bis 20 Uhr, da müssen sie sich sozusagen selbst versorgen. Gestern hatte ich dann noch einenTermin von 20 bis 22 Uhr .... und mein Handy vergessen. In der Zwischenzeit muss es bei uns dermaßen gekracht haben, das die Wände wackeln.

Als ich Abends heimkam und das ganze Elend vorfand, habe ich alle konsequent ins Bett geschickt, da die Kleine durch`s Zimmer der Mittleren muss, habe ich dieser angeboten, sie möchte doch bitte im Gästezimmer schlafen, wollte sie aber nicht.... sie besteht auf ihrem Zimmer. Erst als ich sagte, "okay, was willst Du, Ruhe heute Abend oder weiteren Terror?" ging sie ins Gästezimmer. Streitdeeskalationen bringen hier nämlich nicht soviel, weil keine der Schwestern der anderen aus dem Weg gehen will. Das stresst mich total. Auch meine sonst so gut angenommen Worte, das sie ja nun keine "Schlampe" (das bringt sie zum weinen, das Wort) sein und auch keine werde, wenn ihre Schwester das sagt, nutzen hier nichts..... sie will sich verletzen lassen, und ich weiß nicht warum. Da muss ich dann hören, das ich sie sowieso nicht verstehe, irgendwann wäre dann genug. Aber den Verletzungsmöglichkeiten aus dem Weg gehen - nö, das dann aber auch nicht.

Heute Morgen ging das ganze Drama weiter. Das Mittelchen am Ende, weinend und still, die Kleinste wie eingefroren, aber dem Mittelchen gegenüber voll garstiger Worte, die Große dazwischen und ich glaube, sie hat gestern wirklich gute Arbeit geleistet und das Schlimmste verhindert. Heute Morgen ging es dann weiter. Die Kleine, als das Mittelchen die Küche betrat "es stinkt hier", das Mittelchen weint..... ich versuche mit der Kleinen zu reden und mache ihr klar "SO nicht!" Sie darauf "mir doch egal....." sie sieht ihre Schwester über den Flur gehen und sagt "iiiihhh wie eklig", die weint wieder und ich schicke sie (die Jüngste) in ihr Zimmer..... das habe ich als Konsequnez angekündigt. Benehmen, so wie das bei uns üblich ist, oder sie müsse bis Schulbeginn in ihrem Zimmer bleiben. Das tut sie dann auch, lässt sich von mir ein Brot bringen und lästert aber fröhlich weiter.... also, schicke ich das Mittelchen aus dem Weg, mit den Hunden spazieren gehen und die Kleine geht zum Bus. Ich fahre dann mein anderes Kind zur Schule. Sie hätten sich sonst gemeinsam mit dem Bus fahren müssen.

Nun sind sie beide weg, ich habe nicht viel erfahren, angeblich hat die Kleine die Mittlere dauernd beschimpft und diese hat ihr ein paar gescheuert, was natürlich dazu führte, das sie weiter macht und ihre Macht über eine weinende Schwester voll ausnutzt. Als ich gestern Mittag noch zu Hause war, hat es, meiner Erinnerung nach begonnen, da hat die Mittlere die kleine Schwester angeschnauzt, das die Wände wackeln, sie kennt da ebenfalls keine Hemmungen und nutzt die Worte, die weh tun und von denen sie weiß, das sie treffen. Ich war nur davon ausgegangen, das gibt sich wieder.... offensichtlich aber leider nicht. Insoweit hält sich mein Mitleid mit Beiden in Grenzen.

Und natürlich hat meine Tochter gestern ihren Papa angerufen (weil ich mein Handy nicht dabei hatte und unerreichbar war) und ihm gesagt, sie wolle hier nicht weiter wohnen, das ginge ihr auf den Keks und diese Schwester wäre unerträglich. Was Papa dazu gesagt hat, weiß ich nicht, er hat wohl den Besuch einer Familientherapie empfohlen (was ja ansich keine schlechte Idee ist) aber er ist weder zu Hilfe geeilt, noch hat er irgendwem angeboten zu ihm zu kommen. Immerhin. Als ich ihn heute morgen anrief, um seine Sicht zu erfahren, meinte er, das würde länger dauern und er würde sich melden. Das mit dem Ausziehen hatten wir ja bereits Anfang des Jahres, auch bei einem Streit zwischen den Schwestern.

In der Zwischenzeit waren sie, teils, ein Herz und eine Seele, aber wenn sie sich streiten.... es ist die Hölle. Nun stehe ich hier und weiß nicht wie ich damit umgehen soll oder was ich tun soll..... ich habe die Vermutung das es mal wieder um was ganz anderes geht als um den Streit unter einander. Beide meiner Töchter neigen dazu, aufeinander los zu gehen, wenn sie anderen Kummer haben - Beide verneinen das, das sie anderen Kummer haben - und beider erzählen dann, wenn wirklich links und rechts die Tränen spritzen, was sie wirklich bewegt..... dazu muss es aber noch mehr krachen, als es das grade tut und irgendwie fehlt mir dazu die Kraft.

Inzwischen hat der Papa angerufen und anscheinend hängt sich das Ganze mal wieder an der Wohungssituation auf, am Durchgangszimmer, das unser Mittelchen hat..... Papa meint, wir könnten ja umbauen, er würde sich an den Kosten beteiligen. Nett, aber irgendwie nicht das, von dem ich glaube, das es etwas bringt. Also Zimmer tauschen?

Was würdet Ihr tun?
Ansa
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Ellie
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Re: Eskalation

Beitrag von Ellie »

Liebe Ansa,

das klingt ja nach einem kräftezehrenden Programm, das dir da geboten wurde. Interessant, dass der Papa offenbar die Ursache rausgefunden hat, vielleicht kann er das manchmal besser, weil er nicht so "nah dran" ist wie du.

Ich würde warten, bis ein wenig Ruhe eingekehrt ist, die Streithähne - oder besser Hühnchen :) bis dahin halbwegs trennen und dann ein Familiengespräch anberaumen. Wenn es wirklich um die Durchgangszimmergeschichte geht, ist eine Lösung doch in Sicht. Wie wäre es, das letzte Zimmer als Gästezimmer zu nutzen und die Tochter im Gästezimmer wohnen zu lassen ?

Ich schick dir ne große Portion Kraft und Ruhe und vor allem Glück für die Rechtsklausuren :winken:
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Ansa
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Re: Eskalation

Beitrag von Ansa »

Liebe Elli,

na ja, unsere Wohnsituation ist nicht ganz so einfach... das gebe ich zu. Auch das Gästezimmer ist ein Durchgangszimmer, zum Zimmer meiner Großen. DAs Problem wäre also nur umgelegt, nicht gelöst. Wir haben seinerzeit das gemeinsame Kinderzimmer von 26 m² geteilt um den Mädchen einen eigenen Bereich zu geben, mit der Absprache, dass diejenige, die das vordere (also das Durchgangszimmer) hat, einmal das von der großen Schwester bekommt, wenn diese aus zieht. Nun hat aber auch ausgerechnet unser Mittelchen einen Freund.... da fand ich das Durchgangszimmer gar nicht ganz so übel :rolleyes: aber ich sehe, das Problem ist nicht gelöst.

Das Gästezimmer ist zeitgleich unser Fernsehzimmer und "kleines" Wohnzimmer, ich würde ungern darauf verzichten wollen, weil es uns Ausweichmöglichkeiten bietet und weil wir auch wirklich oft Freunde haben, die hier ein paar Tage wohnen. Eigentlich war es mal "mein" Büro, aber das habe ich zugunsten der Kinder bereits geräumt, von daher würde ich den Raum sehr ungern ganz aufgeben, denn das Zimmer meiner Tochter ist als Fernsehzimmer ungeeignet, schon vom Schnitt her..... die Möbel passten nicht hinein.... wir selbst nutzen es ab und an zum Übernachten, wenn wir mal krank sind... als ich vor zwei Jahren einen sehr stark gezerrten Fuß hatte, musste ich dort schlafen, weil ich in mein Hochbett nicht hinein gekommen bin. *seuftz*

Und die Streiterei um die Zimmer haben wir schon länger, von daher bin ich grade geneigt, die Zimmer als Solche schlicht zu tauschen. Das haben wir bereits angekündigt, als logische Folge sozusagen, wenn sich die Situation nicht entspannt. Nun könnte man darüber nachdenken und das einfach ausprobieren, mal eben über`s Wochenende.....

Das ändert aber leider nichts an dem Machtkampf, den meine beiden Streithühnchen miteinander führen. Da will die eine der anderen nicht nachgeben und keine fühlt sich damit wohl und damit geht es mir nicht gut. Was der Papa dazu sagt ist das eine, welche Motivation er hat, etwas anderes..... da bin ich mir unsicher, was er grade bezweckt.

Dir liebe Grüße
Ansa
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Ellie
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Re: Eskalation

Beitrag von Ellie »

OK., also alles Durchgangszimmer bei euch, da hilft meine Idee mit dem Gästezimmer natürlich nicht. Ich kann die Mädchen verstehen, ist ja auch nicht gerade komfortabel, wenn die eine immer durch das Zimmer der anderen läuft, gerade wenn auch noch ein Freund da ist. Bin mal gespannt, wie sie einen Tausch akzeptieren...

Was meinst du ist die Motivation des Vaters ? Hätte er es gerne, wenn eine oder alle Töchter bei ihm wohnen ? Würden die Mädchen das denn wollen ?

Pubertät scheint echt keine einfache Sache zu sein....bin ich froh, dass meiner noch so klein ist. Auch wenn ich gerade etwas aufgeregt bin, weil wir beide morgen das erste mal ganz alleine in Urlaub fliegen, uih...

Hab eine gute Zeit, ich hoffe, die Streihühnchen beruhigen sich, damit du dich auf deine Klausuren konzentrieren kannst. Ich bin froh, dass ich Studium und Kind hintereinander "geschaltet" habe, gleichzeitig ist das sicher mehr als doppelt stressig :boxen:

Ganz liebe Grüße

Ellie
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Ansa
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Re: Eskalation

Beitrag von Ansa »

Liebe Elli,

da wünsche ich Dir einen wunderbaren Urlaub und viel Sonne und Erholung.

Hallo Ihr Lieben,

tja, bei uns ist es gestern noch so sehr eskaliert, das ich Montagfrüh einen Termin in der Ambulanz unseres Landeskrankenhauses für Psychiatrie machen werde, meine Jüngste ist gestern sehr knapp an einer Noteinweisung vorbei geschrabbt. Sie hat sich so sehr in alles hinein gesteigert, das sie nicht mehr ansprechbar war und sich ihr Verhalten von Moment zu Moment steigerte, das war sehr schwer auszuhalten, für uns alle. Wir haben sie ein wenig ruhiger bekommen, indem der Rest der Familie das Haus verlassen hat, (was mir selbst extrem schwer gefallen ist) die Schwestern, die Hunde und ich - ihr Publikum sozusagen...... und ich habe eine gute Freundin zur Hilfe geholt, das hat sie dann ausgebremst.

Fest steht jedoch, sie hat große Probleme, die wir allein nicht mehr in den Griff kriegen. Sie kann ihre Wut nicht spüren und das endet dann so, das die Wut sie beherrscht und sie allein nicht mehr raus kommt. Dazwischen kam dann noch der Papa..... der eigentlich alle drei Töchter zu sich ins Wochenende holen wollte, sah was los war und sich dann entschied, da habe er nichts mit zu tun und entschwand, natürlich erst nachdem er das Chaos auf seine Art vervollständigt hat. Zwei wollten gern zu ihm, er bestand auf allen dreien, weil er uns nicht helfen wollte, einen Keil zwischen die Geschwister zu treiben. Und weil, eine richtige Eskalation wäre das Beste, damit ich endlich was tun würde..... er legte uns dann eine Familientherapie nahe, und "trennte" sich von unserem Mittelchen, die dem vehement widersprach (und schon das Gegenteil behauptete als sie ihm gestern erzählt hat) und wünschte ihr "viel Glück bei und mit Mama" was dann dazu führte, das er nun alle seine Töchter gegen sich hat.

Und, er habe in Spanien ja solche Probleme gar nicht gehabt, von daher, sei doch völlig klar, das hier zu Hause..... unsere Große sagte dann, bestätigt von den Schwestern, "das klappte nur, weil wir Angst vor Dir haben, wenn Du wütend bist, fürchten wir uns." Da lachte er und meinte, das sei eben so, negative Energien wären bei ihm zur Abwehr von solchen Schwingungen notwendig. Das sie Angst hätten, könne er verstehen, da müssten sie aber mit umgehen, er sei eben so. Aha?

Und natürlich, ich habe eben zu wenig Zeit für die Kinder, ich sei ja nie für sie da..... als ich ihm widersprach und ihm erklärte, das ich, gäbe es meinen Mann nicht, ganztags arbeiten gehen müsste, um die Familie am Laufen zu halten, da erklärte er mir, man müsse sich eben einschränken um Prioritäten zu setzen, seine Monteure gingen auch mit 1600,- € im Monat nach Hause und bekämen das geregelt. Ich hab doch leider vergessen, zu fragen, wie ich dann wohl eine 5 Zimmer Wohnung finanzieren sollte oder all die Freizeitaktivitäten, auf die er sooo viel Wert legt? Geschweige qualifizierte Nachhilfe und ein Auto zum fahren? Und auch klar, ihm würde es gefallen wenn es uns schlecht gehen würde, denn dann könnte er die Kinder beschenken, mit all dem Kram, den sie von ihm bekommen, wie Gameboys, PC`s und diesen Dingen, über die er sich beklagt, weil sie sie nutzen und bei denen er übersieht, das sie sie bei mir nicht hätten, weil ich sie überflüssig finde. Nein, das sähe ich verkehrt. Und meine Frage nach der Zukunft, also nach den Kindern, die ich dann noch stellte, schlug er ab und meinte, dann könnte ich doch arbeiten gehen, um mir das zu gönnen was ich wollte. Ich würde doch eh nur mich selbst verwirklichen und nicht auf die Kinder sehen, weil es mir egal wäre, wie es ihnen gehen würde? Irgendwie bin ich ruhig geblieben, das fand ich im Nachhinein doch recht tapfer.

Unsere Große hat ihm dann gestern auch ganz sachlich und offen gesagt( meine/unsere Freunde waren dabei und das hat ihr Mut gemacht), sie wünsche sich, das er sie nicht mehr als kleines Mädchen sehen würde und das er mit ihr sprechen solle, wie zu einer erwachsen werdenden Person. (ich bin megastolz auf sie, wirklich.....) Und er sagte, das könne er nicht und das wolle er nicht, denn sie sei einfach sein Kind. Da fehlen mir die Worte..... Und überhaupt, seine kleine liebe xxx, die würde so nicht handeln, wenn hier nicht allerlei falsch laufen würde. Er sagte mir andere Dinge als den Mädchen, meinte aber (immerhin, wenn auch aus völlig "falschen" Motiven) eine Therapie wäre schon gut.... dann müsste ich ja endlich einsehen, das ich den Kindern das Leben schwer mache. Auf seinen Vorschlag, sie heute abzuholen, um zu Oma zu fahren, sind sie dann natürlich auch nicht eingegangen. Ach ja, und seinem Mittelchen hat er nahe gelegt, ebenfalls in die Psychiatrie zu gehen, sie habe einen Schaden und sei nicht mehr fähig die Realitäten zu erkennen. Wie überaus aufmerksam von ihm und vor allem so unendlich einfühlsam..... ich bin schlicht begeistert.

Und natürlich, sie sind verletzt, tief..... von Papa nicht ernst genommen zu werden schmerzt sie sehr. Die Große meinte gestern, sie werde schließlich bald 17 und da wäre es einfach an der Zeit, das er einsehen würde, das sie eben nicht mehr klein sei und unser Mittelchen meinte, sie sei 15 und das sei eben auch nicht mehr so wie mit 6. Die Jüngste schwieg.... dann kam noch ein Spruch von wegen früher "als ich noch regelmäßig mit dem Hund gearbeitet habe....." und unser Mittelchen sagte "also, wenn ich mich recht erinnere, dann hat Mama doch mit dem Hund gearbeitet" worauf er dann sagte "also, da warst Du noch so klein, das Du Dich daran kaum erinnern kannst und na ja, mag sein, das Mama das heute wirklich glaubt." Die Kinder schwiegen, ich war sprachlos..... es verletzt sie, das er sich so benimmt. Wissen muss man vielleicht, das er unseren Hund im Beisein der Kinder streichelt und tätschelt und wenn sie nicht dabei sind, schlicht "Köter" nennt..... zwei Gesichter..... Meine Freundin meinte lapidar "das sei ja noch viel schlimmer, als gedacht, sie könne sich nicht erinnern, das er jemals mit dem Hund gegangen sei, das hätten doch immer wir gemacht?" Es ist so unglaublich schwer, jemandem zuzuhören, der einem in einem solchen Brustton der Überzeugung sagt, man würde sich irren..... früher habe ich in solchen Momenten an meinem Verstand gezweifelt, heut muss ich das zum Glück nicht mehr tun.

Ich bin so was von froh, das die Zeugnisse geschrieben sind, das kann ich gar nicht sagen. Der Papa will uns in der Therapie begleiten, vermutlich bis zum ersten Gesprächstermin an dem er mir dann wieder vorwerfen wird, ich hätte die Ärztin beeinflusst.... das wird exakt dann passieren, wenn sie mit irgendeiner Aussage von ihm nicht einverstanden sein wird. Schauen wir mal. Ich bin gespannt.

Nun ist mein Mittelchen bei ihrem Liebsten, die Kleine bei einer Freundin und die Große schraubt mit dem Liebsten am Motorrad, wir gehen nachher Essen und ich denke, dann falle ich ins Bett, derweil, geschlafen habe ich gestern Nacht kaum.

Zu der Wohnsituation, ich meine ja, im Grunde können sie froh sein, so wie es ist. Der Rest der Wohnung ist wunderbar, sie liegt total schön.... wir haben hier Freiheiten auf dem Hof, die wir woanders niemals hätten und, ich denke nicht, das sich jeder eine so große Wohnung leisten kann, das alle Kinder ein eigenes Zimmer haben. Das kennen sie auch.... aber sie ziehen keine Parallelen. Und auch klar, solange unsere Jüngste so drauf ist, geht sie ihrer Schwester schrecklich auf die Nerven, das sie das nicht aushält, kann ich auch gut verstehen. Immerhin, steigert sich unser Mittelchen entsetzlich in solche Situationen hinein, das sie dann auch den Bezug zur Realität verliert. Und natürlich, alle erzählen ihnen das sie ein Anrecht auf ein eigenes Zimmer haben, Papa, Oma, sogar die Klassenlehrerin verlief sich dahin..... Mittelchen braucht Ruhe, dann müsste eben eine der Schwestern tauschen, wo denn mein Problem sei? Das sie sich da bestärkt sieht, kann ich auch verstehen. Aber sie steigert sich da so rein, das sie sogar ausziehen will, wenn sie kein eigenes Zimmer bekommt und da das hier nicht möglich ist, sollten wir doch umziehen, oder umbauen.... und das Zimmer mit ihrer Schwester tausche? NÖ, das will sie auch nicht. Also geht es sowieso um etwas anderes. Das ist mir immerhin dadurch auch deutlich geworden. *seuftz*

Jedenfalls sind sie momentan beide nicht in der Lage Kompromisse einzugehen, jetzt geht es um andere Dinge. Und ich weiß, das dicke Ende kommt erst noch, denn Erfahrungsgemäß dauern solche Momente eine gute Woche, bis die Kinder wieder wissen, wo sie stehen. Und wenn sie lieb sind, sagte Papa, dann würde er sie nächste Woche natürlich gern nehmen, worauf sie ihn alle fassungslos ansahen und er entschwand, lächelnd und zufrieden. Er habe ja mit all dem nichts zu tun. Wieso sehe ich das so anders?

Ansa *erschöpft*
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FairyQueene

Re: Eskalation

Beitrag von FairyQueene »

Liebe Ansa,

wahrscheinlich kann ich nicht wirklich helfen, aber jedenfalls mal kurz herüberwinken und Kraft wünschen :winken:

Von außen betrachtet würde ich sagen, halte Dir das vom Leib, was nicht unmittelbar wichtig ist und Dir noch dazu schadet, in diesem Fall die Ansichten Deines Ex-Mannes. Schade, daß er Dir nicht hilft, blöd, daß er irgendwelche alten Fässer neu aufmacht und die Schwierigkeiten seiner Töchter ausnutzt, um Dich schlecht zu machen. Aber, um mit Dir zu reden, nur weil er dich Schlampe nennt, bist Du noch keine. Also weg damit.

Ich würde tatsächlich auch die Wohnsituation überdenken, zumal es ja nur noch um ein paar Jahre geht, bis die älteste auszieht oder? Vielleicht geht es den Töchtern nicht nur um die Zimmer, aber es würde zumindest helfen, wenn sich jede wirklich zurückziehen kann, denke ich. Da würde ich doch eher Gäste im Durchgangszimmer unterbringen. Vielleicht beugt ihr Euch alle zusammen mal über den Wohnungsgrundriß und überlegt?

Als eins von drei Geschwistern kann ich mich gut erinnern, wie bei uns die Fetzen geflogen sind. Manno, ich hätte nicht meine Mutter sein mögen.

Daß die Kinderchen unterschwellig versuchen, deine Prüfungen zu torpedieren – oh je. Wahrscheinlich versucht jede, ein möglichst großes Stück vom Mamakuchen zu bekommen. Kann vielleicht Dein Liebster oder sonst jemand sie "umpolen", d.h., sie dazu bringen, dich in dieser schweren Zeit gemeinsam zu unterstützen? Also Dein Prüfungsprojekt zu ihrem eigenen zu machen, oder ist das zu viel verlangt?

Vielleicht kann ja eine Therapie wirklich irgendwie helfen, z. B. herausfinden, warum die Jüngste so derart wütend ist?

Wie gesagt, nur ein paar nicht sehr fundierte Ideen dazu. Aber ein dickes "Kopf hoch!" dazu.

Liebe Grüße
Fairy
MarliJo

Re: Eskalation

Beitrag von MarliJo »

Liebe Ansa !

Ne ganze Menge Stress dem du da im Moment ausgesetzt bist, das glaub ich dir gern.

Nun habe ich eigentlich keine Erfahrung mit Kindern in dem Alter,.. und mit drei Mädchen, dies ich in der "besten Phase" ihres Lebens befinden, schon gar nicht. Von daher kann ich dir nur so etwas, wie ein paar Eindrücke schildern, die beim Lesen deiner Zeilen hatte.

Aus Elternsicht ist es natürlich lachhaft, wenn Teenies in deiner Vorlesung anrufen und dich zum Kochen nach Hause "befehlen" wollen oder danach fragen, wie der Kühlschrank aufgeht. Meine fast 6-jährige Tochter lässt sich auch noch gern beim ANziehen oder anderen Dingen helfen, die sie eigentlich selbst kann. Ich sag dann immer >na komm mein kleines Krabbelkind, ich helf dir, wenn du das noch nicht kannst<. Meist kommt dann ein vehementes >ich BIN kein Krabbelkind !<.
Ja, einerseits will sie ja schon groß sein (wie deine Mädchen auch) und andererseits ist es vielleicht eine dieser "Liebeserklärungen", mit der sie ausdrücken >wir WOLLEN jatzt aber deine Aufmerksamkeit !<.
Es mag übertrieben klingen, doch du hättest vielleicht nach HAuse fahren sollen und übertrieben schlecht kochen sollen als Zeichen dafür, das du nicht bereit bist, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, wenn sie eigentlich selbst zurecht kommen müssten.
Oder,.. du rufst einfach mal in der Schule an und bittest die betreffende Tochter, dir bei etwas zu helfen, bei dem sie merkt, dass ihre Hilfe eigentlich nicht erforderlich ist (Dreikurs lässt grüßen).
Die Kinder fordern zuweilen übertriben Aufmerksamkeit von dir, dann kannst du auch mal übertriben spiegeln, denke ich.

Was den heftigen Streit zwischen deiner Jüngsten und dem Mittelchen angeht, ist da glaube ich gar soo etwas unnormales passiert.
Es wird Anlässe gegeben haben, dass sie aneinandergeraten sind und es hat sich in ein unnachgiebiges Hauen und Stechen hineingesteigert. Ein Wort gibt das andere - das kennen wir Erwachsenen ja mitunter auch und geraten mehr oder minder über einen Zeitraum hinweg außer Kontrolle. Möglich, dass zwischen deinen beiden Töchtern da schon länger etwas in der Luft lag, was sich nun einen unkontrollierten Weg gebahnt hat ? Und da werden in der Situation eben die Krallen ohne Rücksicht auf Verluste ausgefahren, "nur" in der Absicht herauszufinden, wer denn länger durchhält.
Vielleicht,... so habe ich gedacht, tun sich Geschwister untereinander manchmal auch soo weh, weil sie wissen, sie/er ist meine Schwester/mein Bruder - die habe ich sowieso lieb und die mich. Also kann ich mir das leisten, sie zu beleidigen.
Bedingungslose Liebe,... wie zwischen Kindern und Eltern?!?
In dem Wissen darum, vielleicht auch eine Möglichkeit, sie selbst ein wenig mehr ihre eigenen Grenzen austesten zu lassen, auch wenn die Fetzen fliegen. Leicht gesagt, das weiß ich auch schon :rolleyes: .

Nein, ich finde aus meiner Sicht nicht, dass es eine gute Idee ist, eine Familientherapie zu machen. Nach alldem was ich von dir lese, denke ich ihr Großen und deine Mädchen wissen doch, worauf es ankommt. Dass es trotzdem mal gehörig kracht, das ist wohl so und kostet einiges an Nerven.
Das umbauen oder Zimmer tauschen mag schon ein Schritt sein. Ich denke es wäre ein Zeichen an deine beiden Streithühner =) , dass sie ihre eigene Privatsphäre haben dürfen und dass ihr Großen diese Bedürfnis auch ernst nehmt. Und ja, spätestens wenn sich Freunde einstellen, wird es immer wieder Empfindlichkeiten geben, wenn die Schwester durch das Zimmer der anderen Schwester tapert, um in ihr eigenes zu kommen. Von daher finde ich ein Durchgangszimmer auf Dauer auch eher schwierig und schließe mich Fairy ( :winken: ) an. Macht mal eine Familienkonferrenz über dem Grundriss.

Noch ein Nein im übrigen, dass sich dein Ex an den Kosten eines Umbaues beteiligen würde. Würde es nicht eine gewisse Abhängingkeit bedeuten und für ihn eine Genugtuung, dass nun ausgerechnet ER derjenige ist, der hilft, das Problem zu lösen.
Ganz ehrlich, ich würde ihn da komplett heraushalten und ich hätte ihn nicht einmal gefragt, wie er zu euren Problemen steht.
Ich glaube, das könnt und müsst ihr alleine lösen.
Manchmal, liebe Ansa, denke ich, dass du es zwar schaffst, deine und und die Meinung deines Ex voneinander abzugrenzen und du seine Äußerungen glänzend parrierst, es dich aber unendlich viel Kraft kostet.
Anderseits,... ich kenne dieses Gefühl noch nicht ,dass ein KInd bei dem anderen Elternteil anruft und sagt >ich will zu dir, hier ist esnur ätzend!<. Es tut wahrscheinlich ziemlich weh. Am Ende ist es wohl auch ""nur"" das Bedürfniss nach Aufmerksamkeit und eine Bitte um Hilfe.
Damit umzugehen, müssen wir Großen dann eben lernen.

Dir viel Kraft für die kommenden Tage und deine Prüfungen !!
MarliJo
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Re: Eskalation

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben;

liebe Fairy, danke für Deine guten Wünsche.... manchmal hilft es ja bereits, verstanden zu werden.

Unsere Wohnsituation ist derartig, das wir hier nur ein einziges Zimmer haben, ohne Durchgang und das ist das Schlafzimmer meines Liebsten und mir sowie gleichzeitig unser Büro. Alle anderen Zimmer sind Durchgangzimmer, das lässt sich nicht ändern, oder nur, mit sehr erheblichem Aufwand (Durchbruch durch eine tragende Wand) den ich ernsthaft scheue. Am Ende ist es so, die beiden Jüngsten haben sich zu Beginn ein Zimmer geteilt, das hatte 2 m², war also nicht mal klein und wir haben es geteilt, weil beide den dringenden Wunsch nach einem eigenen Bereich hatten, mit der Vorgabe, das diejenige, die das Durchgangszimmer hat, dann das Kinderzimmer der Großen bekommt, wenn diese sich selbstständig macht. Das wollte das Mittelchen unbedingt....... von daher war es eine gute und reifliche Überlegung, die dann dazu geführt hat, das es so ist, wie es heute ist. Auch das Gästezimmer ist ein Durchgangszimmer zum Zimmer unserer Großen.

Unsere Jüngste ist so wütend, weil

- sie sich als Jüngste zurück gesetzt fühlt und oft den Gedanken hegt, nicht mitzukommen
- sie immer Papas Liebling war und sie nun spürt, das dies mit Forderungen verbunden ist, denen sie nicht nachkommen kann, ohne sich aufzugeben
- sie mitsieht, wie Papa ungerecht zu den Schwestern ist und sie sich, um dem auszuweichen, anpasst um zu spüren, dass das nicht gut tut
- sie auch erlebt, das Papa sie ausnutzt und Dinge verdreht, die sie anders erlebt, als er sie schildert
- sie erlebt, das der Liebste den Papa in vielen Bereichen überflügelt, was sie nicht so gern mag
- sie sich ärgert, das Papa offen lügt (die Sache mit der Hundeausbildung)
- sie sauer ist, weil sie bei Papa und auch bei Papas Familie nichts nettes über uns und ihr Leben erzählen darf, ohne das sie spürt, das ärgert die anderen
- ihre "Freundin" von ihrem Papa einen Kontaktabbruch erteilt bekommen hat und sich daran hält
- sie in einem Loyalitätskonflikt steckt, zwischen Papa und dem Liebsten und mir
- ich mein Verhalten ändere und ihr mehr Verantwortung übertrage und diese nicht zurück nehmen will
- ich sie auch ihre Entscheidungen durchleben lasse und auf die Absprachen besteht
- sie in der Vorpubertät ist und sie sowieso dadurch Schwankungen erlebt

Nur lässt sie ihre Wut nicht raus, da ist sie ähnlich wie unser Mittelchen, das eben auch Vulkan spielt, lange Ruhephasen, lange "vor sich her köchel" Phasen samt Ausbruch, nur das sie nicht ausbricht, sondern eben dann alle anderen tyrannisiert. Anders kann ich das nicht ausdrücken.

Papa.... ich habe ihn nicht um Rat gefragt, er kam, um die Kinder vereinbarungsgemäß zu holen und natürlich ist er immer der Meinung ich mache alles falsch, ich kann 12, 15 und 16 jährigen nicht verbieten, mit ihm zu reden, von daher hat er jede seiner Töchter gebeten mit ihm zu reden und jede ist gegangen, um wütend zurück zu kommen...... und jede hat auf ihre Art verraten, was er ihnen nahe gelegt hat, die beiden Großen deutlich und mit Abstand, die Kleine dann zu meinem Liebsten (der ja erst kam, als alles vorbei war) "Du hast mir gar nichts zu sagen, denn Du bist nicht mein Erziehungsberechtigter". Das sind Worte, die nicht ihr entstammen. Und der Liebste hat eher mit den Schultern gezuckt und gesagt, "nö, stimmt, aber wir leben zusammen und da haben wir uns auch was zu sagen, wenn ich Dir nichts weiter sagen soll, dann kann ich Dich auch nicht so versorgen, das gehört zusammen." Und dann sind sie überein gekommen, das ihre Aussage, (die ihr am Ende sichtlich peinlich war) in Wut gesagt hat und das diese nicht gelten soll.

Ich werde ihm weder an den Umräumakionen noch an eventuellen Umbauaktionen beteiligen, weil ich ihn einfach nicht in unserer Wohung haben will. Keine Sorge, ich hab einfach nur aufgeschrieben, was alles gesprochen worden ist. Ihm ginge es da um Macht..... Macht in "meinem" Bereich, dessen bin ich mir bewusst. Es geht ihm auch nicht um die Kinder..... er hat oft genug nur eine oder zwei Töchter mitgenommen, weil eine andere etwas vor hatte. Er hatte einfach nur keine Lust auf "schlechte SChwingungen" oder gar erzieherische Auseinandersetzungen.

Ja, ihm entgegen zu stehen kostet Kraft ohne Ende, weil er nicht offen sagt, was er will, sondern die Dinge durch die Blume versteckt mitteilt und man höllisch auf jedes Wort achten muss, was von ihm kommt. So etwa "ich werde Euch nicht unterstützen einen Keil zwischen die Kinder zu treiben", niemand hat davon gesprochen oder das vor gehabt..... aber das war ein versteckter Angriff vom Feinsten. Er sagt nicht, was er denkt.... anders ausgedrückt, er spricht nur so, das er sofort einen Rückzieher machen könnte, wäre das nötig.

Und nein, keine der Töchter will zu ihm, dieses Wochenende wäre für ihn DIE Gelegenheit gewesen, ihnen seine Vater-Kind-Wohung anzubieten, als Ausweichraum, als Lebensraum, als Alternative - er hat es nicht getan...... das will er ja gar nicht wirklich. Er will, das die Kinder Stress mit mir haben, damit er sie auf seine verquere Art trösten kann, nur merkt er nicht, das er sie gegen sich aufbringt. Denn erstaunlicherweise sind sie zwar stinksauer auf mich, aber sie lassen trotzdem nichts auf mich kommen. Aber natürlich sind sie Kinder uns sie "jammern" eben doch mal bei ihm, nur um wenig später zu wissen, dass das keine gute Idee war. Für lange Zeit reicht das dann wieder.

*kicher* in der Schule anrufen und um Hilfe zu bitten? @MarliJo, schlägst Du mich da mit meinen eigenen Waffen? Wehe sie hätte im Unterricht ihr Handy an *grummel*, nein, ich bin nicht gekommen. Meine "logische" Folge bestand darin, an den Tagen, an denen ich Spätvorlesung habe, nicht mehr für das Essen zuständig zu sein. Sie müssen sich selbst kümmern und nehmen, was da ist. Klappt erstaunlich gut. Gut das es immer mehrere logische Folgen gibt, so dass ich mir die Beste aussuchen konnte.

Das Streit zwischen Geschwistern so ausartet, weil sie sich sicher sind, sich zu lieben? Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, aber ich halte das für möglich.... Geschwister kennen sich zudem auch meist sehr gut, und sie wissen um die empfindlichen Punkte des anderen? Trotzdem war und ist das Verhalten unserer Jüngsten nicht mehr aushaltbar. Denn sie war wirklich nicht ansprechbar, auch nicht in ihr Zimmer schickbar, um den Streit zu unterbrechen.... weder so noch so. Meine Freundin (Schulsozialpädagogin) hat mit ihr über Wut gesprochen und auch ihr ist aufgefallen, das sie die Wut nicht spürt..... also, die Wut beherrscht sie und das ist immer eine schlechte Lösung. Von daher werden wir was tun. Gründe für die Wut gibt es genug und sie ist sicher in großer innerer Not.

Ganz sicher keine Familientherapie, die brauchen wir nicht, aber unsere Jüngste braucht Hilfe, damit solche Situationen schwinden und nicht irgendwann ihr Leben beherrschen. Und sie wird jetzt mit ihrer Schwester das Zimmer tauschen, zwar will sie das nicht, aber ich habe es angekündigt, mehr als einmal, als Folge ihres Verhaltens. Es gibt bei uns ja genug Rückzugsmöglichkeiten, die unser Mittelchen aber nicht nutzen will und damit manche Deeskalation verhindert. Das sehe ich schon.

So, ich bin fix und fertig, mal sehen, wie dieser Tag wird, zwar versuche ich zu lernen, behalte aber nichts..... *seuftz*

Euch liebe Grüße
Ansa
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Re: Eskalation

Beitrag von sonnenschein2 »

Liebe Ansa,
lass dich von mir einmfal drücken und halten. Ich möchte dir auch einmal das Gefühl geben die Last ablegen zu können.
MarliJo hat mir in vielen Punkten aus der Seele geschrieben... :winken:

Du weißt, ich arbeite auch, nachdem ich von heute auf morgen eine Ausbildung ganztags begonnen hatte. Für meine kids war keine Eingewöhnung möglich.
Du weißt auch, dass es hier auch manchmal knallt, dass die Wände wackeln. Meine kids legen auch schon vorpupertierendes Verhalten an den Tag. Als großer Bruder eine Zicke zur Schwester zu haben ist auch nicht immer toll...*grins*

Das die kids dich in einer Vorlesung oder einem Termin anrufen, weil du kochen sollst geht mal gar nicht. Es sollte im Gegenteil so sein, dass du abends eine warme Mahlzeit vorfindest. Prio 1 ist jetzt dein Studium. Das Schuljahr ist fast um, aber du hast noch deine Prüfung. Das heißt Du brauchst jetzt Hilfe und Unterstützung von deinen Töchtern.

Der Streit ist das Problem deiner Töchter. Ihr könnt euch mit einem Grundriss hinsetzen und schauen was man tun kann. Aber die Situation ist wie sie ist. Lass die Mädchen doch vielleicht nach Lösungen suchen. Wobei es keine Lösungist, dass du dein Zimmer tauschst.
Was hat deine tochter denn gesagt, als ihr mit ihr die Wut thematisiert habt? Ich sehe, dass das verhältnis zu ihrem Vater immer noch einen großen Raum einnimmt. Ich lese so viele Bemühungen um Verständnis.
Ist es nicht zu viel Kraft die da verloren ist? Der Vater hat mit eurer Wohnsituation nichts zu tun. Eigentlich sind alle Mädchen alt genug ihm Contra entgegenzusetzen. Schaffen sie es sich ihm entgegenzustellen? Ich habe oft gelesen, dass du sie darin bestärkst.
Und doch habe ich das GEfühl, ich mag mich da irren, dass sie immer wieder die Hoffnung haben es wird gut mit ihm. Vielleicht könnt ihr auch ganz einfach mal besprechen wie sich die Mädchen den Umgang mit dem Vater zukünftig wünschen.

Es sind zu viele BAustellen die du abarbeitest und du selbst bleibst dabei auf der Strecke. Wissen deine Mädels um deine Gesundheit? Nehmen sie auch mal auf dich Rücksicht? Verwöhnen dich einmal? Wie ist deinen Töchtern geholfen wenn du ständig der prellbock bist und irgendwann zusammenbrichst und dann im Krankenhaus bist?
Liebe Ansa, ich mache mir ein wenig Sorgen um dich. Ich weiß du meinst es nur gut, und willst das Bester für die Mädchen Aber wo bleibst du dabei?

Fühl dich gehalten und ganz lieb gedrückt. Ich kann dich sehr gut verstehen und wollte dir nicht zu nahe treten mit meinem Geschreibe. Mag sein, dass es für dich alles nicht stimmig ist. Es war nur liebe Absicht.
Liebe Grüße
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Ansa
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Re: Eskalation

Beitrag von Ansa »

Liebe Sonnenschein,

doch doch, das was Du schreibst ist ansich schon stimmig, ich danke Dir.

Na ja, der Streit ist ansich schon das Problem meiner Töchter, aber da die Jüngste die Wegerecht auch weidlich ausnutzt, bis zu 10 mal am Abend hintereinander rein und raus und jedes Mal die Schiebetür schließen, damit keine Fliegen in ihr Zimmer kommen, das würde mich auch voll nerven. Um es mit den Worten meiner Mittleren zu sagen. Da übertreibt sie, macht aber nichts, der Zimmertausch ist beschlossene Sache, ich denke, das gibt noch einmal richtig Knatsch, aber da muss sie durch. Wie gesagt, das einzige Nichtdurchgangszimmer in dieser Wohung ist das des Liebsten und mir und das steht nicht zur Diskussion.

Um mich kümmern.... ich hab`s ja versucht und vieles verändert, aber momentan fällt mir alles auf den Kopf. Mein Mittelchen zankt sich mit dem ehemaligen Stiefvater ihres Liebsten, der sie angeschattet hat um ihr mitzuteilen, sie solle ihren Freund in Ruhe lassen, sie stehle ihm die Jugend und überhaupt, sei er ganz verändert. Nun ist sie durch den Wind und rate, mal, wer sie trösten darf?

Meine Schwiegermutter ist stinksauer, derweil sie gestern, mitten in einem Familiengespräch anrief und die Jüngste ans Telefon ging und sagte "Wart, ich schau mal, ob er ansprechbar ist" und der Liebste sich die Freiheit nahm, ihr zu sagen, er rufe später an, derweil er mitten im Gespräch sei. Als er dann anrief, guter Laune und nichts böses ahnend, fauchte sie, sie säße weinend am Telefon ob der garstigen Abfuhr und ich würde sie auch nicht lieben, ich solle es doch nun endlich mal sagen anstatt immer so freundlich zu tun. Und da ich mithörte, bin ich echt geplatzt - so mit mir nicht. Natürlich hat sie das gehört und nun ist sie so richtig verprellt.

Die Kinder sind innerlich zu angespannt um auf etwas anderes zu achten, als momentan auf sich selbst. Sie haben einfach mal wieder damit zu tun, sich einzukriegen, die Dinge zu klären und sich über kommendes Wochenende abzusprechen, da ist noch mal Papawochenende und er hat angekündigt, wenn sie lieb wären, könnten sie kommen. Nun ja, lieb wollen sie alle nicht sein. :dampf: Und, das Wochenende und die Situation mit ihrer Schwester hängt ihnen ebenso nach, wie mir. Heute kamen eben immer noch Dinge hier an, die Papa gesagt hat. Das ich gegen seine Liebste hetze und so weiter..... man kann die Dinge manchmal beiseite schieben, zumeist kann ich das ganz gut, aber im Moment bin ich zu angespannt dafür. Immerhin bekommen wir für Anfang August einen Termin in der Klinik und immerhin unterschreibt Papa (sagt er zumindest) eine Einverständniserklärung.

Ich hab, aber wenigstens heute, versucht, mein Pensum noch einmal durchzuarbeiten, aber ich habe wirkliche Konzentrationsprobleme und ich weiß nicht, wie es mir morgen gehen wird. *seuftz*

Euch und Dir liebe Grüße
Ansa
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Re: Eskalation

Beitrag von sonnenschein2 »

Liebe Ansa,

wie lange noch bis du nach Schweden in die Einsamkeit gehen darfst? :dafür:
Was kannst du zuerst lösen? Alles auf einmal geht glaube ich nicht. Kannst du das deinen Mädels erklären? Wie könnte es gehen, dass dir etwas abgenommen wird? Ich erinnere noch gut die Zeiten, als ich auf allen Baustellen gearbeitet habe. Jetzt habe ich einen für mich gehbaren Weg eingeschlagen indem ich mich um die Probleme,die meine kids mit ihrem Papa haben nicht mehr direkt einschalte. Mit ihm zu reden bringt gar nichts, ob seiner Psyche. Und mich von ihm fertig machen zu lassen habe ich keine Lust.
Ich weiß nicht ob es der richtige Weg ist. Ich höre meinen Kindern zu und ermutige sie immer wieder sich gegen Papa durchzusetzen, so wie sie es hier auch machen. Aber seiner psychische Gewaltanwendung ist nicht so leicht zu entkommen oder entgegenzutreten.
Es ist für mich eine Möglichkeit des Weges....

Ich denke ganz stark an dich und schicke dir liebe Grüße
Sonnenschein2
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Re: Eskalation

Beitrag von rita »

Hallo Ansa,

ich bin zwar nur selten Gast und kenne deshalb nicht alle Eure Probleme, aber ich habe diesen, Deinen Beitrag doch aufmerksam durchgelesen.
Ich kann nur das beurteilen, was Du hier schreibst und ich kann Dir auch nur insoweit darauf antworten, wie das bei mir, einer komplett außenstehenden Person ankommt und ich hoffe, Dich mit meinen Gedanken dazu nicht zu verletzen, was absolut nicht meine Absicht ist. Ich selbst habe aber erfahren, daß wenn man selbst in einer sehr verzwickten Situation ist, andere, unbeteiligte Dritte die Situation ganz anders sehen als man selber. Und das muß nicht immer falsch sein.
Nun möchte ich einige Anmerkungen machen:

Du schreibst, daß Du nicht verstehst, warum sich Dein Mittelchen verletzen läßt...möchte sie vielleicht Deine Aufmerksamkeit, das Opfer sein, damit die MUtter mit der Kleinen schimpft?

Du schreibst, daß du soviel arbeitest....ist das nur momentan so oder geht das schon länger? Ich finde, es ist ein ganz schöner Spagat, drei pubertierende Kinder und zu arbeiten, zumal wenn bei Euch doch einiges im Argen liegt ( Psychatrie, Therapeuten... ) Dann bist Du hier im Forum noch sehr aktiv...meinst Du nicht, daß das alles ein wenig zuviel ist ? Ich persönlich würde zusehen, weniger zu arbeiten.

Du schreibst, ihr kommt mit dem Geld nicht hin. Zahlt der Vater keinen Unterhalt ?

Deine Tochter hat schon zweimal gesagt, sie möchte zum Papa. Warum läßt Du sie nicht? Weil Du nicht möchtest, daß sie IN SEINER Welt lebt und er sie durcheinander bringen könnte oder weil Du es nicht verkraften könntest ? Fakt wäre doch aber, daß erstmal wahrscheinlich vielmehr Ruhe bei Euch einkehren würde. Ich weiß, wie es ist.....es hat mir ja auch höllisch weh getan, als meine Tochter ging, aber die Streitigkeiten hier gab es nicht mehr , sie wollte es nach der Probezeit ja auch und wir kommen auch wieder besser klar, auch sie und ihr Bruder. Und es ist nunmal so, daß die KInder immer beide Eltern lieben, auch wenn der eine den anderen noch so schlecht macht. Kümmert sich der andere weiter, sehe ich da gar kein Problem. Vorausgesetzt, DU kannst und willst loslassen.

Ist es nicht möglich, in eine andere Wohnung zu ziehen ? Ich weiß, es ist mit Kosten verbunden, aber wenn es permanent Streß wegen des Durchgehens durch die Zimmer gibt, ist das Problem doch auf andere Weise lösbar, oder ?

Wie gesagt, diese paar Sachen fielen mir auf Deinen Beitrag ein. Mag sein, daß mir einiges an Input fehlt. Nicht böse sein, ich möchte nur andere Denkensweisen zum Überlegen geben !

Liebe Grüße, Rita
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Re: Eskalation

Beitrag von Ansa »

Liebe Rita,

die Gedanken von Außenstehenden sind ja oftmals die Gedanken die man sucht und selbst nicht findet. Von daher nehme ich Dir gar nichts übel.... und die Gedanken die einem weh tun, das sind viel zu oft die Gedanken, von denen man nichts wissen will oder die man nicht einmal hören mag, denn das sind oft die Punkte um die es geht.

Aber ich glaube doch, das sich hier ein paar Mißverständnisse eingeschlichen haben, darauf möchte ich Dir gern antworten. Ich studiere ja zur Zeit Sozialarbeit und das macht mir sehr viel Freude, weil es ein jahrelang gehegter Traum von mir ist und war, den mein Liebster mit nun ermöglicht. Meine "Arbeit" besteht aus 2 bis 4 variablen Nachmittagen im Monat, in denen ich drei Kinder betreue, deren Mama Flugbegleiterin ist. Das ist also nichts, was wirklich fordert, nicht einmal etwas, das ich tun müsste, weil ich das Geld bräuchte, sondern etwas, das mir Freude macht, weil ich gern mit jüngeren Kindern umgehe.

Es ist möglich dass das Mittelchen solche Motive hat - ich werde darüber nachdenken und das beobachten. Mein Mittelchen ist sozial hochbegabt und hat ein untrügliches Gespür für Menschen und ihre Emotionen, es kann gut sein, das sie das hier ins Gegenteil verkehrt um ihre Position ins rechte Licht zu rücken oder auch, um von eigenen Sorgen abzulenken. Woanders würde sie sich niemals so benehmen, wie sie es zu Hause tut. Ich weiß, das ist ein Zeichen von Vertrauen und Geborgenheit (von daher finde ich MarliJos Ansatz, das Geschwister sich so begegnen, weil sie um die Liebe zueinander wissen und ihnen das Sicherheit bei Grenzüberschreitungen gibt ganz wichtig), na ja, ich würde andere Zeichen mehr schätzen. ,)

Mit Arbeiten meine ich dann noch eher, das ich grad zwei Klausuren vor mir hatte und viel lernen wollte..... dazu kam ja dann noch der "kleine" spanische Hund, den die Kinder mit gebracht haben und der meine Pläne arg eingeengt hat. Am Ende sind unsere Kinder ja doch recht selbstständig und ich erwarte von erwachsene werdenen Kindern auch Rücksicht auf die Belange der Erwachsenen und nicht immer das im Mittelpunkt stehen wollen. Das müssen sie lernen, finde ich. Das ist nicht immer einfach, keine Frage, aber es gehört dazu.

Das Forum hat mir natürlich in den letzten Wochen sehr auf der Seele gelegen und ich habe schon daran gedacht, es abzugeben..... das war definitv Stress, den ich grad nicht brauchen konnte. Aber, wann kann man Stress schon mal brauchen? Ich weiß auch, das die Situation nicht bereinigt und aus der Luft ist, aber erst einmal müssen alle Beteiligten wieder da sein um die Dinge zu klären. Und es ist mir wichtig, aus vielerlei Gründen.

Öh.... das wir mit dem Geld nicht hinkommen, hab ich das irgendwo geschrieben? Wenn diese Information sozusagen aus meinen Worten entstanden ist, dann ist sie definitiv falsch, der Papa zahlt Unterhalt und es mangelt uns an nichts....

Und woraus hast Du gelesen, das eine meiner Töchter zum Papa ziehen will? Das will keine.... und jede weiß, das sie es könnte, weil das eine Familienvereinbarung zwischen uns ist. Es gäbe ja sogar eine Vater-Kind-Wohnung, sie müssten also nicht einmal zu ihm und seiner Lebensgefährtin ziehen und hätten somit drei Möglichkeiten zu wohnen, aber sie wollen das nicht. Aber Du hast Recht, ich könnte damit schlecht umgehen, was allein im Umgang des Papas mit den Kindern begründet liegt und in seiner esoterischen Orientierung. Sie lieben ihren Papa und das werde ich ihnen nicht nehmen, aber ich bin diejenige die sie auffängt, wenn er sie schlecht behandelt. Und leider tut er das..... sehr suptil und für sie nicht immer offen, aber doch so, das sie es zunehmend merken und spüren.

Nicht vergessen, die eine Tochter seiner Lebensgefährtin ist, seit er dort wohnte, sehr krank geworden, war lange in der Psychatrie und wohnt heute bei ihrem Vater, als sie klein war, liebte sie meinen Ex und war nicht von seiner Seite zu bekommen. Auf der Einschulung unserer Jüngsten hat er sie unangemeldet mitgebracht, sie saß den ganze Tag auf seinem Schoß bzw. neben ihm, ging mit ihm Hand in Hand und er nahm gar nicht wahr, wie verletzt sein eigenes Kind war...... das sind Dinge die habe ich im Hinterkopf und ich glaube nicht, das er an dieser Entwicklung unbeteiligt ist.

Letztes Wochenende sagte er ja auch, er nehme nicht nur eines der Kinder, weil er mir nicht helfen wolle, einen Keil zwischen die Geschwister zu treiben.... was die Kinder selbst (weil sie daneben standen) lächerlich fanden, denn er hat schon oft nur eines oder zwei mitgenommen, weil eines irgendetwas vor hatte.... und er sagte, wenn sie am nächsten Wochenende lieb wären, dann würde er sie gern zu sich holen. Na ja, sie haben sich, unter diesen Voraussetzungen spontan entschieden, hier zu bleiben. Okay, das klingt ein wenig sarkastisch, ist, glaub ich, auch so gemeint. 15 und 16 jährige kann man so nicht beeindrucken...... und die Jüngste hat es sich hin und her überlegt und dann entschieden auch zu bleiben.

Papa könnte mit uns in Gemeinschaft leben, das war einmal mein Traum, aber das existiert nicht bei ihm, da gibt es nur "ich bin besser als Mama" und das bricht ihm das Genick, denn den Kindern geht es schon um eine Ausgewogenheit. Sie wollen nicht hören, das ich alles falsch mache oder das ich ihm die Kinder weg nehme und gegen seine Liebste hetze, weil sie täglich erleben, dass das einfach nicht stimmt. Nur begreift er es einfach nicht..... was ich ehrlich gesagt auch bedauere.

Umziehen...... wir haben ja nicht nur hier diese Wohung, sondern zu dieser gehören noch so einige Dinge, von denen wir wissen, das wir sie so nicht wieder finden werden. Einen Vermieter der unendlich viel Verständnis für unsere Situation hat und der immer für uns da ist, so wie wir für ihn. Einen Garten den wir nutzen können, Abstellräume für Autos und Abstellfläche, die einfach da ist, aber nicht gemietet werden muss, eine funktionierende Hausgemeinschaft, die solche Dinge wie Vater-Kind-Zelten auf die Füße stellt und die Natur vor der Tür mit Erdbeerfeldern und Platz und Raum für die Hunde. Nachbarn die noch ein Auge auf einen haben und einer knapp 30m² großen Wohnküche, die wir alle sehr lieben. Keiner möchte hier weg, auch das Mittelchen nicht. Denn die Pferde die sie reitet stehen fünf Meter über die Straße....

Sie hat uns ja am Wochenende erklärt, das sie lieber ins betreute Wohnen ziehen wird, als noch länger mit ihrer Schwester zusammen leben..... als meine Freundin (sie ist Schulsozialarbeiterin) ihr dann sagte, wie das in Wirklichkeit ausschaut, lehnte sie dankend ab. Dann bliebe sie doch lieber hier. Das mich das verletzt, habe ich ihr nicht gesagt, weil ich ihr kein schlechtes Gewissen machen will. Sie ist in Not, das sehe ich und daher wird sie ihr Zimmer auch mit ihrer Schwester tauschen.

Ich bin Dir nicht böse, aber ich glaube, das weißt Du auch? Eher dankbar für die Anregungen das ein oder andere nocheinmal zu überdenken.

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Eskalation

Beitrag von rita »

Hallo Ansa,

ja, ich habe das ein oder andere falsch aufgefaßt.

Zum Ausziehen Deiner Tochter fiel mir natürlich sofort der Papa ein und nicht betreutes Wohnen...
und wegen des Geldes meintest Du -wenn Du ohne Deinen Mann Euer Leben finanzieren müßtest-

Okay, das mit den paar Nachmittagen im Monat ist kaum zuviel, es hörte sich für mich so an, als wenn Du in der Woche jeden Tag unterwegs bist.

Das mit der Tochter der LG ist natürlich ein Hammer, nimmt die LG denn das alles so ohne Zweifel an ihm hin?

Bezüglich der Wohnung ist die Umverteilung sicherlich erstmal eine Lösung.

Kennen Deine Töchter sonst Deine Gefühle? Weil Du schreibst, Du möchtest ihr nicht sagen, daß Dich das verletzt, wenn sie bei Euch bleibt, nur um nicht ins betreute wohnen zu ziehen ? Ich wünschte mir heute, daß ich mit meinen Kindern mehr über meine Gefühle nach der Trennung geredet hätte, das hätte ihnen sicherlich damals vieles mehr erklärt, aber ich tat es nicht, weil sie eine starke Mutter haben sollten. Das wird mir glaube ich heute zum Verhängnis.

LG, Rita
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Re: Eskalation

Beitrag von Ansa »

Liebe Rita,

mein Exmann ist ein äußerst manipulativer Mensch, ich habe Jahre gebraucht, um dahinter zu kommen, um sehen zu wollen und um zu erkennen..... grade habe ich mit meiner Großen über solche Manipulationen gesprochen. Ein Beispiel, damit Du verstehen kannst, was ich meine. Aus meiner Geldbörse fehlt ein Geldschein, ich frage also, ob ihn jemand genommen hat. Die meisten Menschen, die ich kenne, würden mit ja oder nein antworten, mein Exmann würde einem tief in die Augen sehen und fragen "traust Du mir das wirklich zu?" und dann wäre man abgelenkt, hätte aber nicht bemerkt, das er einem die Frage nicht beantwortet hat. Man wäre eher selbst gekränkt, ob dieser "Vertrauensfrage". Nein, ich denke, sie sieht da die Zusammenhänge nicht, weil sie sie nicht sehen will..... sie hat entsetzliche Angst vor mir, wenn sie mal mit im Auto sitzt, wenn er die Kinder abholt, dann schaut sie stur gradeaus, bewegt nicht den Kopf, keinen Millimeter, sie sagt den Kindern nicht "Hallo", da müsste sie sich umdrehen und könnte vielleicht mich sehen...... ich gehe allein aus dem Grund nicht mit ans Auto, weil ich diese Konfrontation nicht will. Sie gehen dort auch nur ans Telefon, wenn man sich vorher über den AB angemeldet hat, jedenfalls sie..... mein Ex geht ran, sie nicht.... weder wenn die Kinder anrufen noch wenn ich es bin. Ich hab das so oft gehört, wenn ich mal gesagt hab, "och bei Euch war niemand da, die Kinder wollten Dich so gern sprechen" das er dann sagte "xxx war zu Hause, weißte doch, da geht sie nicht ran....." Aber das ist nicht mein Problem, sondern nur das was ich nebenher wahr nehme und für mich ins Bild füge.

Ich bin davon überzeugt, das er sie manipuliert, so wie mich damals und das sie es nicht bemerkt, nicht bemerken will oder auch nicht bemerken kann, weil der Umfang in dem er handelt so groß ist, das man nicht glaubt, das einem so etwas geschehen kann. Im Gegenteil, wenn ich auch nur annehmen könnte, jemand würde absichtlich mit mir so umgehen wollen, dann würde ich meinen Glauben an die Menschen schlechthin verlieren. Aber das ist sicher ein anderes Thema.

Na ja, ganz so hab ich natürlich nicht nichts dazu gesagt, ich hab ihr keine Vorwürfe gemacht, weil ich ihr kein schlechtes Gewissen machen wollte, das hätte sie nämlich am nächsten Tag mit Sicherheit ereilt. Aber ich hab ihr schon deutlich gemacht, das ich das nicht will - das sie geht - weil ich sie lieb habe, sie mir wichtig ist und weil ich mit ihr leben will, das ich sie aber nicht festhalten würde, wenn sie denkt, das sei das Richtige für sie. Wir werden aber bestimmt zu einem anderen Zeitpunkt darüber miteinander reden, wenn sie mehr Abstand hat und ich auch. Na ja und auch, weil ich denke, das sie das nur einsetzt, um etwas bestimmtes zu erreichen, so wie damals, als sie, mit gepacktem Koffer in der Tür stand, weil sie irgendwas im Fernsehen nicht sehen durfte und sagte "ich zieh jetzt zu Papa, weil ich hier nicht machen darf, was ich will." "Okay," hab ich gesagt, "ich möchte nicht, das Du gehst, weil (siehe oben) aber wenn Du willst; rufst Du ihn an, das er Dich abholt, oder soll ich?" Da brach sie in Tränen aus und schluchzte, "aber ich will doch gar nicht ausziehen...." Hmh? Da war sie 12 und heute erinnert mich das schon an damals. Denn das betreute Wohnen ist sofort vom Tisch, wenn ihr klar ist, das sie dort ihren Freund nicht empfangen darf und das er nicht bei ihr und sie nicht bei ihm übernachten darf.

Der Zimmertausch wird sicher noch sehr schwer, weil die Jüngste das natürlich überhaupt nicht will und ich denke sie wird höllischen Terror machen, wenn es los geht (nächste Woche noch) oder aber sie wird zufrieden sein, weil es eine logische Folge ist, mal sehen....letzteres wäre mir sehr viel lieber.

Dir und Euch noch einmal liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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