schwierige Stieftochter

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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wilsons
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Registriert: 25. Februar 2008 22:57

schwierige Stieftochter

Beitrag von wilsons »

Hallo Miteinander,

wir sind nun schon seit über 3 Jahren eine Patchworkfamilie mit vielen Höhen und Tiefen, schönen und weniger schönen Zeiten.
Mein Mann hat 3 Kinder mit in die Ehe gebracht, die an jeden zweiten WE, einmal in der Woche und jeweils die Hälfte der Feiertage und der Ferien bei uns sind. Meine eigenen Kinder sind bereits über 20, studieren und leben daher auch nicht mehr bei uns.
Mit den beiden Jungs 15 und 10 klappt es ganz gut. Mit der Tochter 13 habe ich mittlerweile meine Schwierigkeiten und das ist auch der Grund warum ich mich an dieses Forum wende um hier vielleicht ein paar Tipps zu bekommen.

Mit der Tochter gibt es wie gesagt momentan ein paar Schwierigkeiten. Sie versucht sehr gerne uns gegeneinander auszuspielen, was ich noch auf das Alter geschoben hatte. Aber mein größeres Problem ist, dass sie wirklich ständig schlecht über einen redet. Am Anfang dachte ich, es wäre ein Problem zwischen mir und ihr. Aber mittlerweile habe ich festgestellt, dass sie auch über Schulfreundinnen, ihren Vater und ihre leibliche Mutter schlecht spricht. Wer auch immer gerade nicht da ist über den werden schlechte Aussagen getätigt. Das geht soweit, dass sie eine Schulkameradin beim Lehrer versucht hat schlechtzumachen und versuchte die anderen Mädchen in der Klasse ebenfalls zu motivieren schlecht über das andere Mädchen zu reden. In der Schule hat ihr das schon eingebracht, dass sie nicht mehr eingeladen wird.

Ist das normal in der Pubertät?
Kann man hier positiv entgegenwirken?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße

Sabine
wilsons
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Registriert: 25. Februar 2008 22:57

Re: schwierige Stieftochter

Beitrag von wilsons »

Hallo Maxi,

schwer zu sagen, wann es angefangen hat, es war ein langsamer Prozess. Aufgefallen ist es mir so im Januar. Die Zusammenhänge zwischen nicht mehr eingeladen werden und schlecht reden sind ihr nicht aufgefallen. Ihr Vater hat mit ihr darüber gesprochen und ich habe es auch versucht. Leider ziemlich erfolglos.

Was die Anerkennung betrifft, das dachte ich auch am Anfang. Ihr Vater und ich haben länger darüber gesprochen, ob es eben an zu wenig Aufmerksamkeit liegen könnte, dass wir uns zu wenig um sie kümmern oder vielleicht mehr um die Jungs, aber ehrlich gesagt, zumindest was die Zeit bei uns betrifft, ist sie eher diejenige die am meisten Aufmerksamkeit bekommt.

Wie das bei ihrer Mutter ist, weiß ich nicht. Schwer rauszufinden, man ist schließlich nicht dabei.


liebe Grüße

Sabine
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Ansa
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Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: schwierige Stieftochter

Beitrag von Ansa »

Liebe Wilsons,

viele Kinder neigen dazu, durch "schlechtes" bzw. unangebrachtes Verhalten mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, als ihnen gut tut und als ihnen, innerhalb einer Familie auch zusteht.

Schlecht über einen sprechen kann sehr spannend sein..... denn jeder reagiert da anders drauf. Die einen hauen mit in die Kerbe und geben einem Recht, die anderen sagen "nö, mag ich nicht, wie Du da handelst" und wieder andere erzählen ihrerseits negative Dinge über die gleiche Person. Nichts macht manchen Menschen mehr Freude als Lästern und hinter dem Rücken anderer herum zu reden. Ich denke, wir alle kennen solche Momente?

Das Wichtigste scheint mit, wenn sie damit beginnt, das zu unterbrechen und zu sagen "Ich mag nicht solche Dinge hören, wenn derjenige, um den es geht, nicht dabei ist." Und dann das Thema wechseln. Ihr also die Gelegenheit nehmen, über Dritte schlecht zu reden.

Wenn Ihr sicher seid, das sie genug Aufmerksamkeit bekommt, kann man sie mit den eigenen Waffen schlagen. Zum einen, wenn sie etwas Garstiges über einen erzählt hat, könnte man das mal wörtlich nehmen und so reagieren, wie sie einen dargestellt hat? Also, wenn sie irgendwo erzählt hat, Du bist blöd und hast nie Zeit für sie, (das muss allerdings gesichert sein) und sie dann kommt und etwas von Dir möchte, einfach trocken und sehr gelassen sagen "ne also weißte, ich bin ja blöd und hab nie Zeit, hast Du gesagt, da will ich auch einfach mal das tun, was Du sagst." Und sie mit dieser Aussage stehen lassen..... Natürlich nicht ewig, aber doch eine Zeit lang.

Oder sie fühlen lassen wie das ist..... aber möglichst kontrolliert. Über sie selbst schlecht reden und wenn sie dann aufbegehrt, ebenfalls ganz trocken und sachlich, sehr erstaunt, sagen "Och, ich dachte Du magst das? Magste nicht? Na dann lassen wir das lieber. Ich find das auch blöd, aber ich dachte halt Dir gefällt das?" Da darf kein Spott bei sein oder kein Lächeln, das muss sehr ernst kommen.

Es gibt Märchen und Geschichten über solches Verhalten, wer lügt, dem glaubt man nicht und wenn dann wirklich mal Not ist, dann hat man mitunter ein Problem. Vielleicht könnt Ihr da etwas finden? Eventuell einen Film zusammen über das Thema ansehen und dann miteinander reden?

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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