Wieder mal..............

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Ansa
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Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

da hab ich mich in meinem Urlaub ansich sooo gut erholt, aber mir scheint, das nutzen grad alle aus. Und diesmal kommt es, zusammen gesehen, ganz schön hart.

Beginne ich mal von vorn. Vor einigen Wochen habe ich den Papa meiner Kinder auf eine Unterhaltserhöhung angesprochen, er zahlt seit Jahren nur den untersten Satz der DT aber seit unsere Jüngste 12 ist (8. Januar) sind es 31,- € darunter; er habe kein Geld hat er mir erklärt.... nun kommt meine Große (17) und erzählt mir, aus ihrer Klasse würden sooo viele Ausbildungsbafög bekommen und ich hab gesagt, das könne sie doch gern mal versuchen. Antrag stellen und schauen was dabei heraus kommt. Sie hat also Papa angesprochen, der ja dann sein Einkommen sozusagen offen legen muss (weil er selbstständig ist) und Papa hat begonnen drum herum zu reden, also den Antrag könne sie ja erst zu Beginn des neuen Schuljahres stellen und da sei noch lange Zeit hin (Quatsch, den kann sie sofort stellen), aber sie hat sich verunsichern lassen. Und dann hat er ihr, wenn sie Mama nichts erzählen würde, denn die habe nach mehr Unterhalt gefragt und er habe mir gesagt, er hätte kein Geld und würde schon mehr bezahlen als er könnte (macht aber fleissig mit seiner Liebsten Seminare und hat eine zweite Wohung, die er nicht nutzt). Also, wenn sie versprechen würde, das für sich zu behalten, könne sie im Monat einfach 75,- € Taschengeld (sie bekommt zur Zeit 40,- € von uns, die sie zumeist nicht braucht und spart) bekommen..... an ihren Geschwistern und an uns vorbei.

Nun schlich mein Kind drei Tage um mich herum, mit einer Leidensbittermient und anschreien "sie habe nichts", einfach das personifizierte schlechte Gewissen. Am Ende erzählte mir sie das dann doch, auch, das sie das Geld gern hätte aber das sie eben Papas Vertrauen ( :oah: ich würde das anders nennen) nicht missbrauchen wolle..... nein, sie fühle sich damit nicht gut, sie sehe sich in einen Betrug hinein verwickelt, gegen ihre Schwestern, gegen uns, als Familie. Immerhin, sie war so mutig und hat es mir erzählt und sieht die Ungerechtigkeit auch, will sich aber trotzdem fügen....

Das ist das eine und wir haben noch keine Entscheidung gefällt, das heißt, sie schon, sie will es annehmen - aber ich werde das noch einmal zur Wahl stellen.

Das andere ist ja mein Mittelchen, das eben mal wieder einen schweren PMS Anfall hatte und sich bitte bei Papa beklagt hat, wie schrecklich es hier wäre und das ihm erklärt hat, sie wolle hier ausziehen - ich hab`s nur zufällig gehört - und gesagt, das könne sie gern tun, aber dann mit allen Konsequnezen, dann wären der Liebste und ich nicht mehr für sie zuständig, sondern eben Papa. Ganz oder gar nicht.... Papa jedenfalls (auch aus der Kliniksituation unserer Jüngsten heraus, die er allein auf mein schreckliches Verhalten schiebt) hat ihr vollste Unterstützung gegen mich zugesagt und ihr einen Raum in seiner Firma angeboten - nicht bei sich zu Hause, da will sie nicht hin und auch nicht in seiner Vater-Kind-Wohnung, da will sie auch nicht hin, sondern in seinen Firmenräumen. Toll, Abends und am Wochenende freie Bahn, niemand da, Sturmfrei - sie ist 15..... nun gut, darüber kann ich ein wenig grinsen, denn er fordert auch, eine Unterstützung des JuA, an das sich unser Kind wenden muss (was halbwegs vernünftig ist) und das JuA wird so was, zum Glück, niemals zustimmen. Das wäre ja nun wirklich Verletzung der Aufsichtspflicht etc.... aber seine Aussage "wenn es für das arme Kind bei Dir sooo schrecklich ist, werde ich sie unterstützen und alles für sie tun, was ich tun kann...... geh mal in Dich und überleg was Du da tust." Das "ach so arme Kind" hat dann aber auch gesagt, "nö, war alles nicht so gemeint, so gut wie hier - habe ich es nirgends." Aha - na ja, jedenfalls hatte Papa wenigstens seinen Fackelzug, meine Verletzungen die nimmt sie dann nicht wahr....

Dann hat er der Großen ebenfalls angeboten, wenn sie je von zu Hause weg wolle, dann wäre er immer für sie da. Und, da er morgen endlich seinen Termin ind er Klinik hat, hat er der Großen gleich gesagt, das er dem Ärzteteam nahe legen wolle, das seine Jüngste nach der Therapie in keinem Fall mehr nach Hause solle, sondern das sie dann im Anschluß in eine betreutes Wohnen übergeht, da zu Hause für sie ja nicht zum aushalten sei, das sehe man ja jetzt. Und ich stehe da und glaub das Ganze nicht. Wo bleibt denn da mal die Loyalität der Kinder mir gegenüber? Nicht das ich ihnen Vorwürfe mache, aber bei sowas die Klappe zu halten, weil es den eigenen Interessen dient, finde ich schon ganz schön hart und es tut mir sehr weh. Rede ich mit ihr darüber oder nicht? Ich mein, auf mir rum trampeln, weil sie ja weiß, das ich sie lieb habe, das muss auch nicht immer sein, oder sehe ich das falsch?

Denn, unsere Große macht zur Zeit, mit Papas Unterstützung, weil wir der Meinung waren, das habe Zeit, ihren Führerschein, er fährt mir ihr auf den Übungsplatz und unterstützt sie, leiht ihr das Geld (welches angelegt ist, bis sie 18 ist) und unterstützt sie gegen uns. Nun ist sie für sich in einem Interessenkonflikt und hört sich alles an und macht gute Miene zum bösen Spiel, derweil sie ja ansonsten seine Unterstützung verlieren könnte..... nichts, was mir gefällt, weil es sich natürlich auch gegen uns als Familie richtet und ihr oft genug ein schlechtes Gewissen macht, was sie dann gegen uns richtet. Schon allein die Diskussion, das wir ihr kein Auto zur Verfügung stellen wollen geht mir an die Nerven. "Alle Eltern würden DAS tun......" Wir hatten zu dem Zeitpunkt zwei Autos, unseren KIA (der nicht grad übersichtlich ist und klein auch nicht) und den Sportwagen meines Liebsten, Toyota Supra 240 PS. Für Autos, hab ich erklärt, sind Eltern nicht mehr zuständig..... das fand sie drüber und hat sich bitter bei allen Erwachsenen ihres Vertrauens beschwert. Komisch, die haben alle gesagt, das würden sie ebenso sehen und ihr erstes Auto wäre auch ihre Sache gewesen..... ne ne, das ist echt Dein Ding. Nun redet sie nicht mehr drüber, ist aber sauer. Meine Argumente, so ein großes Auto sei vielleicht ungeeignet und so ein schnelles Auto ginge gar nicht, das sei grob fahrlässig, zählen da gar nicht. Hmh, ich steh da aber trotzdem zu. Klar hatte der Papa früher ein eigenes Auto, er hat aber auch eine Aubildung gemacht, in der er Geld verdient hat, während sie eine schulische Ausbildung macht, die uns Geld kostet - wo ich einen signifikaten Unterschied sehe, sieht mein Ex natürlich nun keinen, geht ja gegen mich. :dampf:

Gestern nun rief mein Exmann mich an und verlangte das unsere Große Abends unbedingt zum Theorieunterricht müsse, sie müsse nämlich ihren Antrag auf Zulassung zur Prüfung stellen, jetzt, sofort. Ich sagte, ich sei nicht da und das ginge nicht und da erklärte er mir, er sei geblitzt worden und die Punkte die es dafür gäbe, wären genau die zuviel, die er haben dürfe um begleitet zu fahren. Es gälten aber die Punkte, die bei Antragstellung stehen würden und in soweit müsse der Antrag jetzt schneller sein, als die Notierung der kommenden Punkte. :oah: Ich schwanke zwischen Wut und Fassungslosigkeit. Mein Ex ist ein Raser, einer der drängelt, zu schnell fährt, nötigt und meint, andere, die sich fehl verhalten haben (in seinen Augen) zu erziehen, indem er sie davon jagt. Er ist aber auch ein ruhiger Begleiter, wenn jemand unsicher fährt - das kann er wirklich sehr gut. Grad letztes Jahr musste er erst einen Kurs machen um Punkte abzubauen und hat den Kindern erklärt, die anderen hätten ihn immer genötigt, für das Blitzen könne er nichts, der Blitzer habe doch direkt am Geschwindigkeitesschild gestanden (aha, und wann solle man das angegebene Tempo haben, hab ich also mein Kind gefragt, worauf mich dieses anbrüllte ich sei eben doof, is klar.....) und das sei ungerecht. Hmh.....

So und dazu kommt, das meine Große eben total pubertär drauf ist und solche Dinge bringt wie ein SMS senden "ich bin dann mal bei xxx, mehr später....." und mehr kommt nicht und auf meien Nachfrage, wann sie denn wieder heim käme, kommt dann "weiß ich nich nicht, aber schon noch heute" Am nächsten Tag war Schule, das wir Abends gemeinsam Essen wollten hat sie angeblich (wie immer) nicht mitbekommen, gefragt ob sie weg darf, hat sie auch nicht und auf meine freundliche Ansage, das ginge so nicht, kam dann "aber ihr habt doch gesagt, ich habe bis 24 Uhr Ausgang!" "Öh, wann haben wir darüber gesprochen?" "Na, Samstagabend, wenn ich zur Jugendstunde gehe." "Okay, wie vieles Samstage hat die Woche?" "Gilt das nur für Samstags?" *ganzunschuldigtu* Für diese Antwort hätte ich von meinem Vater mindestens zwei Ohrfeigen bekommen..... Immerhin hat sie das Ganze gestern in ähnlicher Form widerholt und nun hab ich ihr für den Rest der Woche Hausarrest angekündigt, was wir aber noch besprechen müssen..... so geht`s dann eben doch nicht. Find ich einer 17jährigen gegenüber auch blöd, aber sie muss lernen, was familientragbar ist und was nicht - ihre Schwester hat das alles schon hinter sich, Folgen für zu spät kommen, für Alleingänge - nur ist mein großes Kind ja vor ihrer Nähe zur Kirche nie weg gegangen..... also dann eben jetzt.

So, das war das Gröbste, glaub ich..... könnt ihr mir raten?

Müde Grüße
Ansa
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röschen
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von röschen »

Liebe Ansa,

:umarmen: ....schade daß die erholsamen Tage immer soooo schnell vergessen sind und der harte Alltag schneller wieder über einen hereinbricht, als einem lieb ist.

Was die pubertäre Phase deiner Tochter anbelangt, kann ich dir im Moment nicht allzuviel raten - wir stecken selbst gerade in heftigsten Überlegungen und Diskussionen, wie weit die Freiheiten von 17jährigen (unser Großer ist genauso alt und verbringt gerade mal wieder 14 Tage am Stück bei uns) gehen sollten und mit welchen Mitteln man ihnen die Konsequenzen klar machen kann. Man steckt da manchmal wirklich in der Zwickmühle....*seufz*

Die Sache mit dem Taschengeld von Papa, die würde ich aber auf jeden Fall nochmal ansprechen. Ich kenne mich mit dem Ausbildungsbafög zwar nicht aus, aber wäre das nicht ein Argument für deine Tochter, daß wenn sie dies zugesagt bekäme, sie auch mehr Geld zur Verfügung hätte, allerdings auf einem ehrlicheren und auch sicherem Weg ? Ich weiß ja nicht wie zuverlässig dein Ex darin ist, bei meinem käme ich mit diesem Argument sehr viel weiter.
Wäre auch nicht das erste Mal, daß dein Ex ein "Druckmittel" für seine Belange ausnutzen würde. Und dann? Dann müßte sie so oder so von vorne anfangen...Antrag stellen und so weiter.
Ansa hat geschrieben: Nicht das ich ihnen Vorwürfe mache, aber bei sowas die Klappe zu halten, weil es den eigenen Interessen dient, finde ich schon ganz schön hart und es tut mir sehr weh. Rede ich mit ihr darüber oder nicht? Ich mein, auf mir rum trampeln, weil sie ja weiß, das ich sie lieb habe, das muss auch nicht immer sein, oder sehe ich das falsch?
Nein, liebe Ansa: ich finde das siehst du ganz und gar nicht falsch und das darfst du deinen Kinder auch gerne mal sagen. Ich weiß wie weh das tut. Meine Tochter hat mir letztes Jahr mit der Jugendamtsgeschichte (vielleicht erinnerst du dich) sehr weh getan. Es hat mich fast krank gemacht. Nicht, daß sie mit jemandem darüber geredet hat, wie schlecht es ihr geht oder wie sehr sie leidet. Nein! Vielmehr die Tatsache, daß sie, egal wie die Familie meines Ex sämtliche Begebenheiten aufgebauscht und gegen mich verwandt hat, sie nie "stop" gesagt hat, sondern es vielmehr zugelassen und ausgenutzt hat, um ihr Leiden noch mehr zu verdeutlichen. Nur um ihre Interessen durchzusetzen, das fand ich nicht richtig.

Wir haben damals beim letzten Treffen im Jugendamt darüber geredet. Die Dame vom Amt hat es angesprochen, nachdem meine Tochter zugab, dass unser Verhältnis ja eigentlich gar nicht sooo schlimm sei, wie die Frau ihres Vaters oder seine Mutter es darstellten, sie dazu aber lieber geschwiegen habe. Die Frau von JuA meinte dann zwar, daß ich Verständnis dafür haben müsste, daß Jugendliche solche Dinge gerne für sich ausnutzen, wenn man sie denn ließe. Allerdings gab sie meiner Tochter auch zu Bedenken, daß dies menschlich mir gegenüber verletzend wäre und sie nun Verständnis dafür haben müsste, daß es mich gekränkt hat.

Gerade auf den Gefühlen der Menschen die man sehr lieb hat, sollte man so eigentlich nicht rumtrampeln. Das dürfen die Kids ruhig wissen.

Mehr kann ich dir leider im Augenblick nicht raten. Was mir bleibt ist dir noch ein dickes Päckchen (nee, ich mach lieber ein Paket draus :) ) Gelassenheit und Kraft zu schicken!

Liebe Grüße
röschen
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röschen
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von röschen »

ja, die Autogeschichte - hatte ich ganz vergessen (danke Maxi :winken: )

Also bei meinen Kindern ist das grundsätzlich so: ALLE Eltern zahlen das. Alle anderen bekommen ALLES und haben ALLES. Die Klassenkameraden meiner Tochter z.B. bekommen ausnahmslos ein niegelnagelneues Fahrzeug zum Abitur! :oah: Wer' s glaubt.....
Genauso sind grundsätzlich alle mit eigenem Laptop und sonstigem Luxus ausgestattet. Alles von den Eltern finanziert! Als Belohnung und weil die Eltern das ja gerne für ihre Kinder zahlen und ihnen, anders als wir, von Herzen gerne eine Freude machen. So sieht's aus!

Na Gott sei Dank kenn ich die meisten Eltern. Sonst wäre ich schon selbst davon überzeugt!

Zur finanziellen Vorstellung meiner jugendlichen Kindern habe ich seit längerem eine sehr eigensinnige Einstellung, weil es zwar tatsächlich Eltern gibt, die solche Dinge finanzieren. Es für die Erziehung aber bei den meisten eher zum Nachteil war. Einschließlich meinem Exmann, der bis heute mit seinen Finanzen nicht zurechtkommt.

LG röschen
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Ansa
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,

gestern nun ist mein großes Kind weinend zusammen gebrochen, sie wolle das alles nicht entscheiden müssen und sie wolle damit nichts zu tun haben und überhaupt.... sie könne sich schon nicht mehr in der Schule konzentrieren und alles wäre nicht so, wie es sein sollte. Ja, da hat sie Recht.... und natürlich sieht sie auch die Verletzungen bei mir und fühlt sich schuldig. Nur der Verursacher des Ganzen, der fühlt mal wieder nichts, nicht mal das Mindeste an Zuständigkeit..... ich könnt echt platzen :dampf:

Loyalität einfordern? Das hätte ich wohl tun können, aber ich glaube, das sie durch diesen Prozess für sich mehr gelernt hat, als durch Vorgaben von mir. Sie soll nichts tun, weil ihr jemand etwas sagt (obgleich das viel leichter ist -> und auch ein Grund für "ihre" Kirche) sondern weil sie darüber nachgedacht hat, darüber geredet hat und sich aktiv entschieden hat. Das hat sie, gegen das Geld von Papa und ich hab ihr nur geholfen unterschiedliche Ansätze zu finden, wie sie mit ihm darüber reden kann. Schriftlich, ganz offen (was sie scheut) oder mit Hilfe eines Vermittlers beim JuA? Sie ist ja nicht allein, sie kann auch eine Freundin dazu nehmen oder eine Vertraute. Für das Finden der Möglichkeiten fühle ich mich zuständig, für das Entscheiden dann nicht mehr. Sie ist 17.... fast erwachsen....

Natürlich, die Forderungen sehe ich ähnlich. Fordern kann sie (das ist wohl kindgerecht), aber ich muss dem und werde dem auch nicht nachgeben. Ich würde das unterstützen, wenn sie selbst Einsatz zeigen würde, aber das ist etwas anderes. Und sie findet den Vorschlag, sich etwas hinzu zuz verdienen grenzwertig, allerdings auch mit dem treffenden Argument, sie habe zuviele Sorgen und fühle sich dazu nicht in der Lage. Das wiederum kann ich nachvollziehen..... Mal sehen, noch hat sie zweieinhalb Jahre Schule vor sich und die Öffis sind billiger, zuverlässiger und schneller (besonders morgens), gar keine Frage.

Unterhalt, ja ich weiß, ich könnte mir die Unterlagen zeigen lassen, die Bilanzen anfordern - ich habe es noch nie getan.... ich kann Bilanzen auch lesen und würde entdecken, wie und wo die Kosten zu hoch sind. Ich vermute ja, das mein Exmann seine Liebste als Angestellte führt und so Geld aus der Firma zieht, das würde ich dann fest stellen können oder nicht und das wird ein Grund sein, weshalb er meinte, ich solle doch vor Gericht gehen, wenn ich es so nötig hätte. Ich hab von meinem Recht noch nie Gebrauch gemacht, weil mir der Frieden wichtiger und wertvoller war, als der Kampf und seine Folgen.

Dazu kommt etwas für mich Wesentliches, mein Liebster will das nicht, weder mehr Geld von meinem Exmann noch einen Gang vor Gericht oder die Auseinandersetzung darum. Das bringt mich in Bedrängnis. Klar ist es das Geld der Kinder - der Liebste aber fängt alles ohne Vorwurf und ohne Forderung auf und sagt, nicht ganz zu Unrecht "Brauchen wir doch nicht!" Also, ist das immer zwiespältig für mich. Und da ich genug um die Ohren hab, schiebe ich das mal einfach vor mir weg und lasse es liegen.

Die Auseinandersetzung um unsere Jüngste in der Klinik wird hart und schwer genug werden, da bin ich mir sicher. Heute hat er dort den Termin - mal abwarten, was dabei heraus kommen wird.

Liebe Grüße
Ansa
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rita
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von rita »

Hallo Ansa,

ich weiß, es hilft Dir nicht wirklich weiter, aber ich möchte wirklich nicht mit Dir tauschen momentan.....

Ich möchte auch nicht zu jedem Problem meine Meinung schreiben, nur zum Thema Loyalität:

Eine Freundin meiner Tochter hat auch einmal Parfum von mir mitgehen lassen und es war ihr relativ schnuppe. Das hat mich sehr verärgert und sehr gekränkt, ich halte das aber auch nicht für normal, dieses Verhalten. Aber was solls, mehr als sagen kann man das in dem MOment nicht.

Ich denke, die KInder entscheiden nach ihrem eigenen Kopf. Hier wollten sie keine Loyalität zeigen und die Gefühle ihrer Mutter sind egal. Zumindest war es bei mir so. Sie entscheiden sich, wie es ihnen paßt, wo sie uU mehr Vorteile haben.
Ich hoffe für Dich, daß sich Deine Tochter wirklich nicht von Deinem Ex ködern läßt, wenn er ihr mehr verspricht. Meine Tochter, die ja bei ihrem Papa lebt, schrieb auch mal zwischendurch, daß sie überlegen würde, ob es nicht doch besser wäre, wieder zu uns zu ziehen. Später sagte sie mir, das war doch alles gar nicht sooooo gemeint und nur ein Versuchsballon auf meine Gefühle !!!!
nun ja, man kann ja nicht alle über einen Kamm scheren, aber oftmals drehen sie sich ihr Ding so, wie es gerade am besten in den Kram paßt.

Was hilft dagegen? Klare konsequente Ansagen.
Ich habe den Eindruck, Du stehst ständig und permanent zwischen Deinen Kindern und Deinem Ex, der das Vertrauen der Kinder stets und ständig gegen Dich benutzt und Dir damit ein schlechtes Gewissen verursacht und Wut auf ihn?

Ich habe es für mich so gehalten, daß wenn sie beim Papa sind, in seiner Verantwortung stehen und wenn sie bei mir waren, bin ich für sie zuständig. Es gab keine Vermischungen. Jahrelang habe ich auch um Unterstützung gebeten und sie nicht in dem Maße erfahren, wie ich sie mir gewünscht habe, also mußte ich umdenken, hab nichts mehr gesagt und mein Ding gemacht. Die Kinder erzählen mir also nichts von ihm und umgedreht wird es wohl auch so sein. Somit habe ich/wir Ruhe und umgedreht. Ich rede ihm nun auch nicht in die Erziehung meiner 16-jährigen Tochter rein, obwohl mir auch einiges stinkt. Aber okay, sie hat sich so entschieden.
Ich denke auch, zuviele Diskussionen und Vorgabe von vielen Lösungsmöglichkeiten verunsichern die Kinder. Sie sollen sich in dem Rahmen bewegen, den wir ihnen vorgeben, d.h., der Handlungsspielraum ist nicht groß. Ein Auto finanzieren? Nein, wir haben dafür nicht genug Geld und wenn Deine Schwestern auch noch kommen..geht eben nicht, Ende.

Ansa, nicht falsch verstehen, aber vielleicht solltest Du vor allem Deinem Ex gegenüber viiiel konsequenter sein.....er weiß doch genau, wie er Dich auf die Palme bringt und setzt die Kinder bewußt dafür ein. Du stellst Dich schützend vor Deine Kinder, was auch völlig normal ist, und fängst alles auf. Das ist zuviel und DU schaffst es trotzdem nicht, alles aufzufangen. Wo und wann fängst Dein Selbstschutz an?

Ich weiß, daß Du anders denkst, aber ich an Deiner Stelle würde eine Familiensitzung abhalten und mit klaren Worten erklären, wie Du Dich bislang eingesetzt hast, wie Du Dich fühlst, daß das in Zukunft so nicht weitergehen wird und ganz klare Regeln im Umgang mit dem Ex aufstellen.

Was den Unterhalt angeht: Ich bin auch soweit, daß ich überlege, dieses hin- und hergerechne einzustellen und jeder soll für das bei ihm lebende Kind zahlen. Damit ist er vermutlich wegen des Alters der KInder im Vorteil, aber uns ist es egal, wir haben keine Lust, alle zwei Jahre eine neue Berechnung anzustellen. Und wieder ein Punkt, den ich abhaken kann. Wenn man als Geschiedene nicht mehr miteinander kann, dann muß man eben ohne einander und nicht gegeneinander.
Die Kinder lassen sich von Deinem Ex immer wieder einlullen, obwohl Du ihnen so viel erklärst. Sagst Du ihnen vorher schon die Konsequenzen ? Sagst Du ihnen auch Deine Grenzen? Warum sagst Du ihnen nicht, daß Du mit den Machenschaften Deines Ex nichts zu tun haben willst und überläßt es ihnen, ob sie hingehen wollen oder nicht ? Das Du nicht sauer bist und er es auch akzeptieren muß? Daß es völlig normal ist, wenn er sauer ist, wenn sie nicht kämen, aber Du ihnen auch den Rücken stärkst, wenn sie bei seinem Verhalten nicht hinwollen? Sie sollten sich von ihm kein schlechtes Gewissen einreden lassen, sondern abwägen können:wenn er so doof ist, dann will ich nicht mehr hin.....und ihm das auch sagen.
Die Kinder brauchen doch klare Grenzen und die mußt Du ihnen, was den Vater anbelangt, aufzeigen, damit Du nicht auf der Strcke bleibst. Ich bin auch harmoniebedürftig und deshalb ziehe ich mich mit meinen Grenzen zurück, als es auf einen dauernden Kampf ankommen zu lassen, bei dem ständig die Kinder dazwischen stehen.

LG, Rita
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Ansa
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Liebe Rita,

danke für Deinen langen Post. Wut auf meinen Ex.... ja, die habe ich und manchmal nicht wenig. Aber mit dem schlechten Gewissen ist das eine andere Sache, das hab ich manchmal, so wie vermutlich alle Trennungseltern es haben.... in unruhigen Momenten lasse ich mich davon einfangen und beuge mich dem, in ruhigen Augenblicken weiß ich, das ich all das, was ich getan habe, genauso wieder tun würde, weil ich überzeugt bin, es ist das Richtige. Für alle.

Heute hatte mein Ex ja seinen Termin in der Klinik und er hat mich, wie vereinbart, angerufen und mir Bescheid gegeben, das unsere Tochter nun offiziell dorthin gehen kann. Er hat noch allerlei gesagt, aber ich habe das einfach nur gehört und nichts dazu gesagt. Wir würden in zwei Welten leben und unsere Tochter habe Orientierungsprobleme und müsse in der Klinik lernen, eine Position für sich zu finden. Das sei die Quintessenz aus dem Gespräch gewesen, das klingt nach eine Formulierung der zuständigen Ärzte und ja, so kann man es nennen. Das kann ich stehen lassen.

Zum Thema Verantwortung, wenn die Kinder bei Papa sind. Ich würde es da wie Du halten, sind sie bei ihm, ist er für sie zuständig..... sind es seine Entscheidungen und seine Verantwortung. Nur nimmt er diese nicht wahr. Streitet sich die Große mit ihm auf dem Weg in sein Wochenende, setzt er sie unterwegs aus dem Auto...... "auf so was hab ich keinen Bock, geh wieder nach Hause." Wie nimmt man solche Verantwortung wahr? Sie da stehen lassen und erklären "ist nicht meine Zeit, ist Papas?" Nein, natürlich habe ich durch solche Dinge meine Wochenenden gekippt und meine Pläne geändert. Ich hab auch alle 6 Stunden bei uns auf dme Hof stehen lassen, ohne Schlüssel - weil er sie so lange vor der Zeit heim brachte und mir nicht mitteilen konnte, wann er sie bringen wird - auch wenn ich mich da durch gesetzt habe, sie haben alles aushalten müssen..... immerhin hatte er danach dann doch die Fähigkeit mir zu sagen, wann sie heim kommen. Aber solche Dinge immer über die Kinder durchsetzen ist eben schwer.

Ihm gegenüber konsequenter sein ist schwer, weil er nicht reagiert wie ein "normaler" Mensch. Er sagt eben nicht, ich bringe die Kinder gegen 18 Uhr heim, sondern er sagt dann "ich bringe sie zwischen 14 und 20 Uhr" und auf meine Bitte das einzuschränken, weil ich auch etwas planen will, schreit er mich an, was mir einfällt über seine Zeit zu bestimmen? Das war der Anlass für das 6 Stunden warten, weil ich dann sagte "wenn Du nicht weißt, wann Du kommst, ich bin dann erst um 20 Uhr wieder zu Hause." Daraus hat er mangelnde Verantwortung gemacht und das mir die Kinder egal sind - das heißt, alles was ich durchsetzen muss (sonst gehen wir unter) geht nur unter erheblichen Kämpfen und Auseinandersetzungen. Sei es, das er die Kinder in unserer Wohnung besuchen will, wenn wir nicht da sind und ich mir das verbitte; sei es was weiß ich....

Das kostet Kraft, das kostet Zeit, das kostet Nerven.... die will ich mir nicht immer nehmen, tue es aber eben doch, weil ich anders unter gehe. Und über die Kinder schafft er es eben immer. Diese innere Auseinandersetzung, die unsere Große jetzt mit sich austrägt - sie kostet Familienfrieden und Gesprächszeit. Sie entscheidet sich richtig, das tun meine Mädchen zum Glück alle. Sie sind aufrecht und grade.... aber die Versuchung ist natürlich da und die Überlegung ihr nachzugeben ist legitim. Dafür sind sie noch Kinder, die eben nicht alles überblicken und die am Anfang solcher Dinge oft nur diffuse Gefühle haben, sie sie dann heraus arbeiten, mit mir, klar - wer anders ist nicht da.

Ich sehe die Kinder eher als Hilfsbedürftig an. Ihr Vater missbraucht sie, emotional - und sie reagieren so, wie alle missbrauchten Kinder, mit einem übergroßen Wunsch, ihren Peiniger zufrieden zu stellen. Ich kann sie nicht allein lassen, ich muss sie, quasi, gegen die Wand laufen lassen und auffangen und mit ihnen erarbeiten, was sie für sich lernen und reflektieren.... und ihre Enttäuschung annehmen, ihre Gefühle sich selbst gegenüber, das sie es wieder mal "getan" haben und das er sie wieder mal reingelegt hat. Solchen Bonus haben wir Erwachsenen bei unseren Kindern.....

Aber die Frage nach dem Selbstschutz ist eine, die grad sehr aktuell ist, eine, bei der ich wohl für mich lernen muss, anders damit umzugehen. Nur weiß ich einfach noch nicht wie und ich hoffe, ich lerne das auch im Rahmen der Therapie unserer Jüngsten. Der Arzt in der Klinik in die sie nicht kommt, meinte, das Wichtigste für mich wäre, mich zwischen den Kindern und Papa heraus zu halten - immer! Ganz eindeutig. auf meine Fragen, wie ich das machen sollte, hatte er auch keine Antwort und sagte dann, "das ginge natürlich nicht, wenn es sich um Dinge handle, die unser Familienleben betreffen - wie aber soll man das unterscheiden? Er meinte, wenn er seine Spiegel verhängt, damit seine Seele nicht verloren gehen kann, dann wäre das etwas, was ich weder kommentieren noch erklären sollte, nur habe ich die Ängste meiner Kinder hier zu Hause - und muss dagegen angehen. Also, so einfach ist das mit dem heraus halten eben nicht. Trotzdem hoffe ich auf Besserung, meine Jüngste ist die letzte meiner Töchter, die eine eigene Position beziehen muss und ich denke, dies ist auch unsere letzte große Krise.

Ich wünsche mir, das wir das schaffen.

Danke für Deine Anregungen und Deine lieben Wünsche
Ansa
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rita
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von rita »

Guten MOrgen, liebe Ansa,

ich habe mir Deinen Post sehr aufmerksam durchgelesen und ihn bzw. Deine Probleme auch verstanden.

Damals, frisch nach der Trennung, war ich auch von dem einen oder anderen Verhalten meines Ex ziemlich angesäuert, ich habe lernen müssen, nichts zu sagen, wenn die Kinder bei ihm sind. So handhaben wir das ja noch heute. Und wir fahren gut dabei, weil wir beide so verantwortungsvoll sind, daß wir wissen, auch wenn es dem anderen nicht schmeckt, so macht derjenige doch nichts total Dummes mit den Kindern. Das große Ziel vertreten wir trotzdem beide, indem wir die Kinder in ein anständiges, unproblematisches Leben führen wollen, indem sie sich dann selbst orientieren können und auch müssen.

Es gab Situationen mit ihm, in denen ich mich einfach hilflos und ausgeliefert sah. Ich war nicht mehr fähig zu handeln, wurde konfrontiert mit Dingen, die ich nicht mehr ändern konnte...vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden...gepaart mit der Wut auf ihn, dem Gefühl, die nächsten Jahre alles entgegen meiner einstigen Vorstellung einer heilen Familie allein durchziehen zu müssen....naja, manchmal hätte ich ihn wirklich....

Die größte Kunst in der Zeit war es, ihn das nicht spüren zu lassen....ihm keine Macht mehr über mich zu geben....da er ja auch wußte, wie ich ticke. Und-es nicht über die Kinder auszutragen. Er war und ist ein liebevoller Vater und das kann ich ihm wirklich nicht absprechen. Also, kein böses Wort gegenüber der Kinder, kein Streit mit ihm, da mein Streitverhalten dahin tendiert, daß nach mehreren Streits bei mir Funkstille eintritt. Undenkbar damals. Also-ihm einen Schritt voraus sein. Dann habe ich die Regeln aufgestellt. Ihm vorgeschlagen, so und so und so stelle ich mir das vor. Egal, ob es um die Weihnachtsregelung geht, wo die Kinder wann ihre Tage verbringen, um die Ferienaufteilung, um Zeiten. Ich wurde im Laufe der Zeit etwas konsequenter, denn wir saßen alle in einem Boot, auch finanziell.

Dein Beispiel , wenn er die Kinder in einem Zeitraum von 6 ( ! ) Stunden heimbringen will .......mit einer Stunde könnte ich mich ja anfreunden. Okay, sagen wir mal, er besteht auf die sechs Stunden....warum gibst Du den Kindern nicht einen Schlüssel mit und ein Handy? Du bist darauf gefaßt und müßtest natürlich in der Lage sein, kurzfristig umzudisponieren, weil Du ihn ja kennst. Ein Schritt in Eure Wohnung ? Hausfriendensbruch-beim nächsten Mal würde ich gar nicht wegfahren und hinter verschlossener Tür warten und sehen, ob er einen Schritt in mein Haus macht.

Liebe Ansa, mir scheint, als wenn Du bei diesem Mann ein wenig "vordenken" mußt. DU mußt agieren und Dich nicht von ihm ständig überrumpeln lassen. Er macht ja scheinabr, was er will...Was sagt Dein Mann dazu ? Nimmt er dieses Verhalten Deines Ex so hin? Meiner würde glaube ich durchdrehen, schon allein deshalb, weil NIEMAND das Recht hat, mir wehzutun.

Und da schließt sich auch der Kreis mit den Kindern. Sie gehen zu ihm, erkennen aber, wie "toll" ihr Vater ist, wenn er sie aus dem Auto schmeißt, nur weil er seinen Jähzorn nicht im Griff hat. Redest Du mit den Kindern auch darüber, daß sie Art total bescheuert ist oder findest Du, daß das ein Schlechtmachen ist?
Wir hatten ja schonmal die unterschiedliche Auffassung- Du unterscheidest Verhalten und Person-ich schere meist alles über einen Kamm.....mit solchen Menschen, dessen Verhalten ich total bescheuert finde, will ich nichts zu tun haben- wie sollen Deine Kinder das Verhalten ihres Vaters tolerieren, obwohl sie es total blöd finden? Ich glaube, das bringt sie auch in einem Konflikt.
Ich möchte mal behaupten, daß die Kinder natürlich ihren Vater lieben als Vater, aber nicht als unberechenbare Person-die Folge wäre, sie wollen ihn eine Zeit nicht sehen...was spricht dagegen? Dann soll er ihnen ein Handy kaufen und mit ihnen über das Handy quatschen. So haben sie ihre Ruhe, er kann nichts mehr machen, wo er sie wieder in eine mißliche Position bringt. Und erpressen kann er sie höchstens versuchen-sie haben aber Deinen/Euren Rückhalt, wo ich ihnen erzählen würde, solange Euer Vater sich SO verhält, braucht ihr nicht mehr hin. So zeigst DU als Mutter Stärke, schützt sie und gibst ihnen eine Richtung-immer vorausgesetzt, Du erzählst ihnen auch, daß ein schlechtes Gewissen machen nicht gilt !!Das ist unfair und das macht Kinder handlungsunfähig und absolut manipulierbar. Kann es denn noch schlimmer kommen?????
Ich weiß, wovon ich rede, als Kind bin ich quasi das personifizierte schlechte Gewissen gewesen und es hat lange, lange gedauert, bis ich meine Mutter und meine Oma durchschaut habe....aber so haben sie mich immer klein gehalten früher.....kein Selbstwertgefühl, jedem Streit aus dem Weg gegangen, immer die Artige....um ja nicht die LIebe meiner Mutter zu verlieren.
Gib Deinen Kindern den Rückhalt, zu IHREN Entscheidungen zu stehen....auch wenn sie Angst haben, ihren Vater zu vergrellen oder letztendlich zu verlieren....ein Vater, der seine Kinder liebt, macht so etwas nicht wie Dein Ex und selbst wenn die Kinder eine zeitlang nicht zu ihm gehen, so hat er das zu respektieren, sie sind alle alt genug, um selbst zu entscheiden. Tut er das nicht, ist das seine Art, die Kinder zu bestrafen und Du wärst gefordert, den Kindern mal wieder zu sagen, was für einen Charakter dieser Mann scheinbar hat.
Ansa, das sind Wahrheiten und das hat auch nichts mit schlechtmachen zu tun, aber die Kinder müssen hier wählen können zwischen dem, was ihen guttut und was nicht. Sie müssen die Möglichkeit haben, sie vom "Schlechten" abzuwenden. Du sprichst ja selbst schon vom Mißhandlung. Was sollen sie dann bei ihm??
Auch wenn Du kämpfst wie eine Löwin, es zehrt an Dir und Deinen Kindern....und der Kampf scheint nicht aufzuhören. Laß Dir mal den anderen Wg durch den Kopf gehen, ich denke, Deine Kinder wissen DICH und DEINEN Mann zu schätzen wie ein Fels in der Brandung. Da kann ein kurzfristiger Sturm auch nicht mehr viel ausrichten. Und später, wenn sie "groß" sind, werden sie ihr Verhältnis zum Vater wieder aufnehmen, so wie sie sich das vorstellen.

LG, Rita
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Ansa
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Liebe Rita,

ja ich erinnere mich, an das Trennen von Handlung und Person. Im Grunde ist das etwas, das uns als Familie durch alles hindurch begleitet und das, an solchen Extremen wie dem Papa sicher scheitert, jedenfalls von mir aus. Aber im Alltag lebe ich das gern, so mag ich mein Kind eben immer, egal was es macht, aber ich mag eben durchaus nicht, was es tut. Gleiches lasse ich auch von den Kindern mir bzw. uns gegenüber zu. Sie müssen nicht mögen was wir tun, aber sie sollen das von der Person trennen, weil es die Säule der Beziehung stehen lässt, die Achtung vor dem Anderen unberührt lässt. Es geht um ganz einfach Aussagen "Du bist bescheuert!" oder besser (jedenfalls in meinen Augen) "Das was Du da getan hast ist so was von bescheuert!" Wenn ich das für mich betrachte, dann weiß ich schon, wem ich zuhören würde, hätte ich die Wahl.

In meiner Freizeit halte ich Abstand von Menschen wie meinem Exmann, damit mag ich nichts zu tun haben, will ich nicht. Ist mir die Zeit, die Kraft, die Energie zu schade, aber, hier bin ich gezwungen, dem Papa meiner Kinder kann ich nicht aus dem Weg gehen. Heute sind wir Eltern, später werden wir Großeltern sein, immer gemeinsam verbunden - und immer in der Lage, Gemeinsamkeit zu sprengen.

Du fragst, warum ich den Kindern nicht einen Schlüssel gegeben hab oder ein Handy, die Geschichte ist es wenig länger her und sie war kein Einzelfall. Zu der Zeit war es oft nötig, daheim zu sein, wenn die Kinder aus dem Wochenende kamen und sie zu begleiten. Es ging um ein Pfingstwochenende und wir hatten selbst etwas vor (was ausnahmsweise nicht in der Nähe lag) und wollten uns nicht anbinden lassen (natürlich gefiel meinem Ex der Gedanke, mich eben 6 Stunden lang zu zwingen, daheim zu sein), so hatte er die Wahl, ernst nehmen, was ich sagte "ich bin um 20 Uhr zu Hause" oder versuchen zu tun, was er will. Es war ja nicht so, das er nicht entscheiden konnte.

Heute habe ich solche Probleme nicht mehr, kaum eines der Kinder geht noch ins Papawochenende. Ich hab das als Beispiel angeführt um zu zeigen um was ich mich hier zanke und zanken muss. Es sind immer noch solche Dinge..... nur andere eben. Und ja, vordenken eben, aber das verquer und das ist, da bin ich ehrlich, nicht mein Ding. Ich käme im Traum nicht auf die Ideen, auf die er kommt..... ich kann auch nicht vorher sehen, wie er reagieren wird. Ich wäre niemals aif die Idee gekommen, er könnte eine Besprechung in meine Wohnung verlegen (wie vor den Osterferien), ohne das der Liebste oder ich anwesend wären. Nicht im Traum wäre ich darauf gekommen und wenn doch, dann würde ich mich selbst für schwer gestört halten. Ich käme nicht auf die Idee beim Eheberater zu sagen "wissen sie, es gibt keine neue Frau" wenn ich mit dieser bereits zusammen leben würde - und auf die Vorhaltung (sechs Wochen später, als das heraus kam) würde ich nicht brüllen, weshalb man mich der Lüge bezichtigt, oder dann sagen "xxx ist keine neue Frau, sondern meine Lebensgefährtin, hätte er danach gefragt, hätte ich das natürlich gesagt, aber gelogen habe ich nicht. Nein, das ist eine bösartige Unterstellung von Dir und sie zeigt Deine miese Gesinnung. So kann ich nicht denken, aber ich muss - und glaub mir, viele mir nahestehende Menschen halten diese (meine) Gedankengänge für durchaus krankhaft. Weil es einfach ausserhalb ihrer Vorstellungskraft liegt, das Menschen sich so verhalten wie mein Ex.

Und natürlich rede ich heute mit meinen Kindern über die Vorfälle, offen und klar, ich empfinde dies nicht als schlecht über Papa reden, sondern als Beziehen einer eigenen Position und natürlich ist mir klar, das sie trotzdem dazwischen stehen. Sie wählen, Abstand, manchmal für lange Zeit und Nähe, wenn ihnen dieser Abstand zu weh tut. Er zwingt sie, immer öfter, je älter sie werden, ihm nachzugeben, sich zu beugen, zu entschuldigen, sich klein zu machen, nur um sie dann im Anschluß sofort zu überschütten, so schnell, das sie kaum über das nachdenken können, was ihnen geschieht. Die Abstände werden größer - aber ihre Hoffnung, den "lieben" Papa wieder zu finden, an den sie sich erinnern, die schwindet leider nicht. Aber sie werden älter, sie nehmen mehr wahr, sie stellen mehr in Frage und sie machen ihre eigenen Erfahrungen und haben ihre eigenen Gedanken - aus sich heraus, nicht weil ich sie ihnen vor gesagt habe. Als er unsere Große aus dem Auto warf, haben wir über Verantwortung, Sorgerecht und Aufsicht geredet und auch, das er diese nicht wahr nimmt. Und doch müssen die Kinder lernen mit ihm zu leben, auch, weil sie es wollen - noch.

Und sie erleben ihn ja nicht nur im Umgang mit mir, er kann, bei Menschen die ihm wichtig sind oder bei solchen von denen er lebt, so was von charmant sein, das haut einen um...... so erleben sie eben auch den Zwiespalt und sie müssen ihn einordnen und erfahren. Fern halten geht nun nicht mehr, dafür sind zu mittlerweile zu alt. Und, an Papa hängt eine, von allen Kindern sehr geliebte und große Familie. Oma und Opa, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen, teils heiß geliebt und es wären viele Kontakte weniger, ginge es eben nicht über Papa. Ihnen diese zu nehmen, wäre nicht Recht gewesen. Aber sie zu bestärken ihren Weg zu gehen, das ist mein Ziel. Ihre Positon zu finden - ich selbst bin einen ähnlichen Weg gegangen, mein Papa hat mich misshandelt, geschlagen, verprügelt, eingesperrt und gedemütigt. Es hat viele viele Jahre gedauert, bis ich erkannt habe, das ER mir nicht gut tut - und noch mehr Jahre hat es gedauert bis ich tun konnte, was für mich notwendig war - mich von ihm zu trennen, keinen Kontakt mehr zu haben und damit leben zu können. Und doch, je länger dieser Kontaktabbruch dauert, je größer wird meine Sehnsucht und mein schlechtes Gewissen - eine gute Tochter handelt nicht so. Einzig mein Verstand sagt mir heute "so ist das richtig", mein Gefühl weint nach ihm und der Sehnsucht einen Papa zu haben. Ich glaube, so geht es meinen Kindern.... zumindest ähnlich. Vielleicht habe ich daher einfach mehr Zeit bei dem Lernen dieser Dinge? Auch wenn es Kraft kostet.

Mein Exmann ist, und da bin ich mir sicher, psychisch krank. Er hat eine Persönlichkeitsstörung, er kann nicht anders als er tut und von daher wird er sich nie ändern, nur die Kinder können das tun, aber mit Einsicht und Verständnis und das müssen sie bilden und lernen..... das braucht Zeit. Wäre es klug von mir, ihnen zu sagen, was sie tun sollen? Würde das ihre Bildung von Verantwortung und eigener Sicht nicht schmälern? Es wäre sicher leichter, vor allem auch für mich, aber für sie selbst?

Mein Liebster? Verweigert sich dem Gedanken das er psychisch krank ist, weil es keine medizinische Diagnose gibt, von daher ärgert er sich, mitunter öfter, aber er sagt auch "sein Verhalten ist in sich schlüssig". Mein Liebster kann Dinge hinnehmen und so lassen - das ist etwas, das ich nicht so gut kann. Aber es bin auch ich, die auffängt und tröstet und die die direkte Nähe zu den Katastrophen hat, allein weil ich eben immer vor Ort bin.

Dir ein großes Danke für die Anregungen und Denkanstösse. Ich komme ein bisschen weiter.....
Ansa

P.S. und soeben hab ich die Zusage der Klinik bekommen, angedacht ist die 46. KW für den Beginn der Aufnahme. Mir ist mulmig und natürlich frag ich mich wieder, ist es eine gute Entscheidung? Oder trägt meine Jüngste nur stellvertretend für uns etwas aus? Das ist in drei Wochen, so schnell..... *seuftz*
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von rita »

Hallo Ansa,
ich machs jetzt mal einfach, ich habe Deine Textstellen, auf die ich mich beziehe, einfach mal kopiert:

ja ich erinnere mich, an das Trennen von Handlung und Person. Im Grunde ist das etwas, das uns als Familie durch alles hindurch begleitet und das, an solchen Extremen wie dem Papa sicher scheitert, jedenfalls von mir aus. Aber im Alltag lebe ich das gern, so mag ich mein Kind eben immer, egal was es macht, aber ich mag eben durchaus nicht, was es tut. Gleiches lasse ich auch von den Kindern mir bzw. uns gegenüber zu. Sie müssen nicht mögen was wir tun, aber sie sollen das von der Person trennen, weil es die Säule der Beziehung stehen lässt, die Achtung vor dem Anderen unberührt lässt. Es geht um ganz einfach Aussagen "Du bist bescheuert!" oder besser (jedenfalls in meinen Augen) "Das was Du da getan hast ist so was von bescheuert!" Wenn ich das für mich betrachte, dann weiß ich schon, wem ich zuhören würde, hätte ich die Wahl.

Das heißt ja im Prinzip nichts anderes, als daß ich jeden Menschen so nehmen sollte, wei er nunmal ist. Das finde ich ja auch okay, leben und leben lassen.
Je weniger die Menschen mich tangieren, umso weniger muß ich mich mit ihnen auseinandersetzen. Wenn auf der Arbeit jemand eine andere Meinung hat, dann bitte, soll er doch und ich mache mein Ding. Je näher mir die Menschen stehen, umso kleinlicher werde ich da, denn diese haben die "Macht", mir weh zu tun. Und wenn diese Menschen das immer und immer wieder machen, dann bleibt mir vor lauter Selbstschutz gar nichts anderes mehr übrig, als zu diesem Menschen Distanz aufzubauen. So erlebe ich es eben mit meiner Tochter, die mir keine Einladung zuihrem Abschlußball aussprachund nicht mal ein Gänseblümchen zu meinem Geburtstag für mich übrig hatte. Mehr als die Person auf ihr kränkendes Verhalten hinzuweisen kann man doch nicht, und wenn man keine Einsicht sieht, kann sich doch nur der Gekränkte ändern und jegliche Kränkung versuchen, zu vermeiden.
So sehe ich das zwischen mir und meiner Tochter, Dir und Deinem Exmann und Deinen Töchtern und ihrem Vater.

In meiner Freizeit halte ich Abstand von Menschen wie meinem Exmann, damit mag ich nichts zu tun haben, will ich nicht. Ist mir die Zeit, die Kraft, die Energie zu schade, aber, hier bin ich gezwungen, dem Papa meiner Kinder kann ich nicht aus dem Weg gehen. Heute sind wir Eltern, später werden wir Großeltern sein, immer gemeinsam verbunden - und immer in der Lage, Gemeinsamkeit zu sprengen.

Doch, Du kannst ihm aus dem Wege gehen....wenn Du etwas vonihm willst, oder er von Dir, leg Du den Handlungsrahmen fest. Er soll die Kinder nicht zwischen 14 und 20 Uhr nach Hause bringen, sondern um 20 Uhr. Okay, Du kennst ja seine Gedanken, er will sie ja durchbringen-also: Kinder bekommen für den Notfall einen Schlüssel und er schießt ins Leere. Ich meine, Du sollst nur gewappnet sein, einen Notfallplan haben, damit die Kinder sich erstmal allein behelfen können.


Ich käme im Traum nicht auf die Ideen, auf die er kommt..... ich kann auch nicht vorher sehen, wie er reagieren wird. Ich wäre niemals aif die Idee gekommen, er könnte eine Besprechung in meine Wohnung verlegen (wie vor den Osterferien), ohne das der Liebste oder ich anwesend wären. Nicht im Traum wäre ich darauf gekommen und wenn doch, dann würde ich mich selbst für schwer gestört halten. Ich käme nicht auf die Idee beim Eheberater zu sagen "wissen sie, es gibt keine neue Frau" wenn ich mit dieser bereits zusammen leben würde - und auf die Vorhaltung (sechs Wochen später, als das heraus kam) würde ich nicht brüllen, weshalb man mich der Lüge bezichtigt, oder dann sagen "xxx ist keine neue Frau, sondern meine Lebensgefährtin, hätte er danach gefragt, hätte ich das natürlich gesagt, aber gelogen habe ich nicht. Nein, das ist eine bösartige Unterstellung von Dir und sie zeigt Deine miese Gesinnung. So kann ich nicht denken, aber ich muss - und glaub mir, viele mir nahestehende Menschen halten diese (meine) Gedankengänge für durchaus krankhaft. Weil es einfach ausserhalb ihrer Vorstellungskraft liegt, das Menschen sich so verhalten wie mein Ex.

Bevor ich darauf antworten kann, was mir unter den Nägeln brennt, wen ich es richtig verstanden habe: die letzten vier Sätze, wer hat was über wen gesagt? Wessen Gedankengänge sollen krankhaft sein?

Er zwingt sie, immer öfter, je älter sie werden, ihm nachzugeben, sich zu beugen, zu entschuldigen, sich klein zu machen, nur um sie dann im Anschluß sofort zu überschütten, so schnell, das sie kaum über das nachdenken können, was ihnen geschieht. Die Abstände werden größer - aber ihre Hoffnung, den "lieben" Papa wieder zu finden, an den sie sich erinnern, die schwindet leider nicht.

Hast Du ein Beispiel?

Und, an Papa hängt eine, von allen Kindern sehr geliebte und große Familie. Oma und Opa, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen, teils heiß geliebt und es wären viele Kontakte weniger, ginge es eben nicht über Papa. Ihnen diese zu nehmen, wäre nicht Recht gewesen.

Du sollst sie ja auch nicht nehmen.....aber wenn die Kinder weniger KOntakt zum Papa haben, werden dann die Verwandtenbesuche auch weniger ?

Mein Exmann ist, und da bin ich mir sicher, psychisch krank. Er hat eine Persönlichkeitsstörung, er kann nicht anders als er tut und von daher wird er sich nie ändern, nur die Kinder können das tun, aber mit Einsicht und Verständnis und das müssen sie bilden und lernen..... das braucht Zeit. Wäre es klug von mir, ihnen zu sagen, was sie tun sollen? Würde das ihre Bildung von Verantwortung und eigener Sicht nicht schmälern? Es wäre sicher leichter, vor allem auch für mich, aber für sie selbst?
Ich denke, es sind eben noch Kinder. Du weißt doch, daß sie, gerade in der Pubertät, nicht richtig Fisch noch Fleisch sind. Mal Kind, mal Erwachsener sind oder sein wollen. In dieser Hinsicht, dem Umgang mit dem unkalkulierbaren Papa, sind sie schlichtweg überfordert. Du bist erwachsen, hast für Dich erkannt, daß der Umgang mit Deinem Vater Dir mehr geschadet als genutzt hat, und Du möchtest jetzt bei Deinen Kindern, daß sie ihren Weg, ihre Meinung alleine finden...?....hättest Du es damals nicht gut gefunden, wenn Dich jemand erlöst hätte von Deinen Qualen, der Dir geholfen hätte, Dich einfach in den Arm genommen hätte und Dir gesagt hätte: so, jetzt ist damit Schluß, wir werden da jetzt gemeinsam gegen an gehen? Ich denke, Du kannst Deinen Kindern den Rücken stärken, indem Du ihnen auch den Rücken freihälst. Abstand zum Papa, kein schlechtes Gewissen einreden lassen......papa hat die Macht, ihnen wehzutun, und sie dürfen sich abwenden, wenn sie es nicht aushalten. Sie müssen NICHT mit ihm zusammen sein, wenn sie es momentan nicht wollen. Und natürlich kannst Du ihnen vorschlagen, ein wenig Abstand zu ihm einfordern zu dürfen, weil sie seine Ansichten eigenartig finden. Und wenn er die Kinder dann wieder mit so nicht nachvollziehbaren Maßnahmen belegt, rede mit ihnen, wie kränkend Du das empfindest....
Ich habe nun auch Abstand zu meiner Tochter, ich habe auch manchmal Sehnsucht oder weine, aber es ist gut so für uns, weil wir uns sonst nur zoffen. Momentan sind wir wie Feuer und Waser und was tue ich ihr denn Gutes, wenn ich sie jede Woche sehen will, sie zum einen keine Lust darauf hat und wir usn zum anderen nur streiten? Nein, wir lassen uns in Ruhe und ich denke, es werden auch mal andere Zeiten kommen.

Mein Liebster? Verweigert sich dem Gedanken das er psychisch krank ist, weil es keine medizinische Diagnose gibt, von daher ärgert er sich, mitunter öfter, aber er sagt auch "sein Verhalten ist in sich schlüssig". Mein Liebster kann Dinge hinnehmen und so lassen - das ist etwas, das ich nicht so gut kann. Aber es bin auch ich, die auffängt und tröstet und die die direkte Nähe zu den Katastrophen hat, allein weil ich eben immer vor Ort bin.

SEIN VERHALTEN IST IN SICH SCHLÜSSIG ? Denkt Dein Liebster ähnlich wie Dein Exmann oder wie meint er das? Hinnehmen-ja, das kann ich auch und ich weiß auch, daß man als Mutter wie eine Hyäne um die Kinder kämpft. Ich nehme hin, wenn mein Exmann die Kinder nimmt und es im normalen Rahmen zugeht, aber die Dinge, die Du hier teilweise geschrieben hast, die Dein Exmann mit den Kindern veranstaltet- nein, das könnte ich auch nicht hinnehmen. Und da er sich nicht ändert, wie Du es ja auch geschrieben hast, haben die Kinder zwei Möglichkeiten: sie können versuchen, ihm Verständnis entgegenzubringen, was sie selbst aber scheinbar in einen unbeschreiblichen Gewissenskonflikt bringt oder sie können sich zurückziehen- der einfachere und gesündere Weg für das Alter, denke ich.
Und selbst, wenn Du den Kindern sagst: wenn von Papa ein Vorschlag kommt (den die Kinder selber betreffen) , mit dem ihr nicht konform gehen könnt, sagt ihm: darüber muß ich erstmal nachdenken...um Zeit zu gewinnen....und vielleicht hast Du durch Deinen Rückhalt soviel Vertrauen der Kinder, daß sie es Dir erzählen und ihr einen gemeinsamen Plan erarbeiten könnt, den die Kinder dann dem Papa mitteilen. So als Art Handlungsstütze. Nicht allein entscheiden lassen, ich denke wirklich, das überfordert sie einfach, sie brauchen am besten EURE Unterstützung als Paar.

P.S. und soeben hab ich die Zusage der Klinik bekommen, angedacht ist die 46. KW für den Beginn der Aufnahme. Mir ist mulmig und natürlich frag ich mich wieder, ist es eine gute Entscheidung? Oder trägt meine Jüngste nur stellvertretend für uns etwas aus? Das ist in drei Wochen, so schnell..... *seuftz*
Ich habe jetzt nicht alles, was Du bisher geschrieben hast verfolgt, gerade nicht das über Deine Kleine, von daher stehe ich momentan etwas auf dem Schlauch wegen der Klinik!

Liebe Grüße, Rita
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Liebe Rita,

meine Jüngste hält das Spannungsfeld "unsere Familie" und "Papa" nicht aus, zu oft stand sie dazwischen, zu lange hat sie sich damit heraus genommen, "das macht er mit meinen Schwestern" um nun zu erleben, das ihr solche Dinge ebenso geschehen, wie den den Schwestern. Sie ist ein anderer Typ und hat Verhaltensweisen entwickelt, die wir allein nicht mehr steuern können. Deshalb wird sie stationär behandelt werden müssen. Ein schwerer Schritt für uns alle, für sie, für mich, für ihre Schwestern, für meinen Liebsten - ich würde gern schreiben "für ihren Papa", aber der ist sich keines einzigen Anteiles an der Situation bewusst. Seine Aussage dazu ist "ich hoffe Du erkennst, wie kaputt Du das Kind gemacht hast."
Doch, Du kannst ihm aus dem Wege gehen....wenn Du etwas vonihm willst, oder er von Dir, leg Du den Handlungsrahmen fest. Er soll die Kinder nicht zwischen 14 und 20 Uhr nach Hause bringen, sondern um 20 Uhr. Okay, Du kennst ja seine Gedanken, er will sie ja durchbringen-also: Kinder bekommen für den Notfall einen Schlüssel und er schießt ins Leere. Ich meine, Du sollst nur gewappnet sein, einen Notfallplan haben, damit die Kinder sich erstmal allein behelfen können.
Nun ja, in solchen Augenblicken natürlich schon, aber in anderen Dingen eben nicht. Jüngstes Beispiel, Mittelchen wollte ihr vierteljährliches Bekleidungsgeld vor der Zeit (21. Dezember) haben um sich eine Benchjacke zu kaufen. Der Liebste und ich haben das abgeschlagen.... zum einen, eine Fleecejacke für 70,- € muss nicht sein, zum anderen, damit ist ihr Bekleidungsgeld beinahe erschöpft und es reicht nicht für die nötige Hose. Ansparen will sie nicht, sie will haben. Also hat sie Papa bekniet und er hat ihr die heiß ersehnte Benchjacke gekauft. Klar, das läuft nebenbei - aber eben nicht an mir vorbei. Heute stand er plötzlich in meiner Küche, er brachte die Jacke, strahlendes Kind..... keine Frage. Hmh, kein gemeinsames Erziehungsziel - schade. Das Heimkommen ist heute nicht mehr das Problem..... aber die Auseinandersetzungen die mit dem gemeinsamen Sorgerecht zu tun haben, Therapie ja oder nein, Musikschule für die eine Tochter, Übernachten beim Freund für die andere Tochter, Blauer Brief von der Schule - alles Dinge über die ich Mitteilung machen muss und Dinge denen ich eben nicht aus dem Weg gehen kann.

Oder vor 3 Jahren, da war meine Älteste 14, wir haben sie über ein Wochenende allein gelassen, auf ihren eigenen Wunsch. Ihre Schwestern waren bei Papa, meine Freundin war Freitags mit ihr shoppen, Samstag hätte sie bei unserem Vermieter essen können und Sonntagmittag waren wir wieder da. Was hat Papa gemacht? Mich angezeigt, wegen Vernachlässigung von Schutzbefohlenen. Also kam es zum Prozess - das war SO ein Riesenaufriss für die Kinder, für mich, für uns als Familie..... nach solchen Erfahrungen wird man dann sehr vorsichtig und macht manches, was man eigentlich nicht machen will.
So kann ich nicht denken, aber ich muss - und glaub mir, viele mir nahestehende Menschen halten diese (meine) Gedankengänge für durchaus krankhaft. Weil es einfach ausserhalb ihrer Vorstellungskraft liegt, das Menschen sich so verhalten wie mein Ex.
Ich muss so denken wie mein Ex, als Vorbereitung auf ein eventuelles Handeln und diese Gedankengänge sind sehr differenziert. Viele Menschen in meinem Umkreis können mir nicht folgen. Wenn mein Exmann irgendwo erzählt "momentan lebe ich allein", dann muss man ganz genau fest machen, was für ihn allein bedeutet, das kann nämlich ausschließlich dieser momentane Tag sein. Mich machen solche Überlegungen kirre..... grade bei ärztlichen Gesprächen, wie sie momentan geführt werden, muss ich exakt auf jedes einzelne Wort hören und achten. Wenn mein Liebster sagt "Wir Erwachsenen haben nicht auf gepasst und xxx (unsere Jüngste) ist dadurch krank geworden", dann nickt mein Exmann und sagt "ja." Aber während mein Liebster das "wir" für uns drei sieht, also für sich selbst, für mich UND für meinen Ex, bezieht sich der allein auf das "wir" indem er damit nur uns beide, meinen Liebsten und mich damit meint. Also muss ich, um zu wissen, woran wir sind fragen "wie definierst Du denn dieses "wir" in dem genannten Zusammenhang?" Und dann bekomme ich vielleicht eine Antwort, wenn mir nicht wer anders ins Wort fällt und meint, das sei doch klar oder? Schwer zu erklären..... aber vielleicht verstehst Du was ich meine?
Hast Du ein Beispiel?
Letzens, unsere Große, die mit einem unsicheren Gewissen um mehr die Hilfe zum Bafögantrag bittet, ihr den abzuschlagen, darüber zu jammern, was das alles für einen Riesenaufwand macht und dann anzudeuten, "man wisse ja nicht, ob sich das lohnt" und abzuschweifen und ihr mal eben das beinahe doppelte ihres momentanen Taschengeldes anzubieten....erst das schlechte Gewissen verstärken "macht soooo viel Arbeit", dann die Andeutung "es könne sich ja nicht mal wirklich rechnen" und das, für sie sehr großzügige Angebot, ihr Geld zu geben, wenn sie den Plan fallen lässt. Für eine 17jährige durchaus eine Alternative.... und für mich Manipulation die seinem Ziel dient, ohne das es auffällt.
Du sollst sie ja auch nicht nehmen.....aber wenn die Kinder weniger Kontakt zum Papa haben, werden dann die Verwandtenbesuche auch weniger ?
Ja, weil viele eben nur zusammen mit Papa statt finden können, ich bin unerwünscht, mein Exschwiegervater hat allen Töchtern erklärt, wenn ich komme, geht er..... er ist ihr Vater und der Opa ihrer Kinder..... ich mag meine Kinder nicht 120 km fahren und abholen. So kämen viele Kontakte ohne Papa nicht zustande. Es ist seine Familie.
Ich denke, es sind eben noch Kinder. Du weißt doch, daß sie, gerade in der Pubertät, nicht richtig Fisch noch Fleisch sind. Mal Kind, mal Erwachsener sind oder sein wollen. In dieser Hinsicht, dem Umgang mit dem unkalkulierbaren Papa, sind sie schlichtweg überfordert. Du bist erwachsen, hast für Dich erkannt, daß der Umgang mit Deinem Vater Dir mehr geschadet als genutzt hat, und Du möchtest jetzt bei Deinen Kindern, daß sie ihren Weg, ihre Meinung alleine finden...?....hättest Du es damals nicht gut gefunden, wenn Dich jemand erlöst hätte von Deinen Qualen, der Dir geholfen hätte, Dich einfach in den Arm genommen hätte und Dir gesagt hätte: so, jetzt ist damit Schluß, wir werden da jetzt gemeinsam gegen an gehen? Ich denke, Du kannst Deinen Kindern den Rücken stärken, indem Du ihnen auch den Rücken freihälst. Abstand zum Papa, kein schlechtes Gewissen einreden lassen......papa hat die Macht, ihnen wehzutun, und sie dürfen sich abwenden, wenn sie es nicht aushalten. Sie müssen NICHT mit ihm zusammen sein, wenn sie es momentan nicht wollen. Und natürlich kannst Du ihnen vorschlagen, ein wenig Abstand zu ihm einfordern zu dürfen, weil sie seine Ansichten eigenartig finden. Und wenn er die Kinder dann wieder mit so nicht nachvollziehbaren Maßnahmen belegt, rede mit ihnen, wie kränkend Du das empfindest....
Ich habe nun auch Abstand zu meiner Tochter, ich habe auch manchmal Sehnsucht oder weine, aber es ist gut so für uns, weil wir uns sonst nur zoffen. Momentan sind wir wie Feuer und Waser und was tue ich ihr denn Gutes, wenn ich sie jede Woche sehen will, sie zum einen keine Lust darauf hat und wir usn zum anderen nur streiten? Nein, wir lassen uns in Ruhe und ich denke, es werden auch mal andere Zeiten kommen.
Jein, ich denke heute, hätte ich die Möglichkeiten gehabt, die meine Kinder heute haben (ich wusste nicht einmal das es so etwas wie Jugendämter überhaupt gibt) dann hätte ich anders reagiert. Ich habe ja sogar Hilfe gesucht, ausserhalb, nur damals waren die Zeiten anders. Man hat mir nahe gelegt, zu tun, was mein Papa fordert, dann hätte ich auch keine Probleme. Was hätte ich mir gewünscht? Vermittlung, denn ich habe meinen Papa ja geliebt. Meine Familie war, nach landläufiger Sicht, intakt und gesund und tragfähig. Aber mit meinen Kindern rede ich über diese Dinge, sie müssen nichts tun, was sie nicht wollen (das war anders, als sie jünger waren) und entscheiden mittlerweile selbst, wie nahe sie ihn an sich heran lassen. Das ist mal mehr, mal weniger - aber ich schreibe ihnen das nicht vor.
Denkt Dein Liebster ähnlich wie Dein Exmann oder wie meint er das? Hinnehmen-ja, das kann ich auch und ich weiß auch, daß man als Mutter wie eine Hyäne um die Kinder kämpft. Ich nehme hin, wenn mein Exmann die Kinder nimmt und es im normalen Rahmen zugeht, aber die Dinge, die Du hier teilweise geschrieben hast, die Dein Exmann mit den Kindern veranstaltet- nein, das könnte ich auch nicht hinnehmen.
Nein, er denkt nicht ähnlich wie mein Ex, aber er kann nachvollziehen wie mein Ex denkt. Wenn ich dem folge und anerkenne, das mein Ex glaubt, die Kinder leben hier bei mir in der Hölle, gequält, unterdrückt und an der kurzen Leine, dann wird sein Verhalten schlüssig. Dann wird sein Wunsch, sie hier weg zu bekommen,egal wie und wenn es eine psych. Klinik ist, nachvollziehbar und verständlich. Aber dem kann ich nicht folgen, will ich nicht folgen.... ich kann diese Ungerechtigkeit nicht aushalten. Das ist wohl aber mein Problem. Vielleicht sogar der Kern des Ganzen? Mein Kern?
Und selbst, wenn Du den Kindern sagst: wenn von Papa ein Vorschlag kommt (den die Kinder selber betreffen) , mit dem ihr nicht konform gehen könnt, sagt ihm: darüber muß ich erstmal nachdenken...um Zeit zu gewinnen....und vielleicht hast Du durch Deinen Rückhalt soviel Vertrauen der Kinder, daß sie es Dir erzählen und ihr einen gemeinsamen Plan erarbeiten könnt, den die Kinder dann dem Papa mitteilen. So als Art Handlungsstütze. Nicht allein entscheiden lassen, ich denke wirklich, das überfordert sie einfach, sie brauchen am besten EURE Unterstützung als Paar.
Na ja, das tun wir ja.... ihnen helfen eine Entscheidung zu finden, ihnen helfen die Dinge zu sortieren und auch die beiden Seiten zu beleuchten, die es ja eben doch immer dabei gibt.
nein, das könnte ich auch nicht hinnehmen
Tre bièn, das habe ich bitter gelernt, das es keine Auswege gibt. Nicht mal mein Studium hilft mir da weiter. Zwar steht mittlerweile im Gesetz, das Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung haben und das demütigende Erziehungsmassnahmen nicht erlaubt sind, aber was eben nicht bewiesen werden kann, kann man auch nicht anklagen. Wie sagte mein MA vom JuA, "der spinnt halt, das wissen wir aber wir können nichts machen" - ich hab viel um Hilfe nachgesucht, aber bitter lernen müssen, das man mit emotionaler Misshandlung und Gewalt ganz allein da steht. Wie sagte mein Professor als ich fragte, "wie gehen wir mit so einem Fall um?" "Wir reden lieber über körperliche Gewalt, das können wir greifen." Toll.... Und bislang war eben keines meiner Kinder so auffällig, das es so bedürftig war - ich hab viel geleistet, glaube ich.

Da gab es ja solche Sachen wir die, mit den Geistern im Klo..... für mich ein Pradebeispiel um was es bei uns geht. Und, glaub nicht, das die Kinder heim kamen und erzählten was sie erlebt haben, nein nein - leider nie.... jedenfalls beobachteten wir bei unserer Jüngsten das sie plötzlich nicht mehr auf fremde Toiletten gehen wollte und oft genug mit nassem Höschen aus der Schule ins Bad raste und es kaum schaffte, die Toilette zu benutzen. Sie wollte zunehmend auf die Toilette begleitet werden, das begannnt mit einer offen gelassenen Tür und dem Drängeln nach Beistand. Ich weigerte mich, eine 9jährige muss allein auf die Toilette gehen können..... es wurde schlimm und schlimmer und ich wusste mir keinen Rat mehr. Zunehmend klagte sie über Bauchweh und schämt sich ihrer nassen Höschen. In einem Moment der Ruhe (da hatten wir drei Monate Papapause, weil die Kinder nicht so wollten wie Papa und er ihnen die Zeit als Strafe gestrichen hatte) erzählt sie von den Bösen Geistern, die aus der Toilette ins Haus kommen und das Papa deshalb drängt, den Toilettendeckel immer zu schließen. Ich setzte mich mit ihr an den Tisch und erklärte ihr die Funktion eines Geruchsverschlusses und fragte sie, ob sie denke, das Geister dumm seien? Sie schüttelte den Kopf, nein.... daran glaube sie nicht. Ob sie dann nicht eher denke, das Geister durchs Fenster gehen würden, anstatt durchs Klo, wo sie dann doch Pippi auf den Kopf bekommen könnten? Das glaube sie dann schon..... und natürlich reden wir darüber, das ich glaube, das es keine Geister gibt. „In xxx aber“ sagt sie.... „Papa stellt ihnen Milch raus!“ Die Geister würde ich kennen, sag ich, bei uns heißen die Katze und Igel.... menno Kind..... wir lachten gemeinsam und ihre Probleme waren von jetzt auf gleich beseitigt. Aber die Zeit bis dahin, die war verdammt lange.

Heute hängt er Spiegel zu, damt seine Seele ihn im Schlaf durch diese nicht verlassen kann - aber vor sowas kann man Kinder nicht schützen und je seltener sie ihn sehen, desto größer wird ihre Sehnsucht. *menno* zum Verbieten sind sie zu groß, leider..... und wir haben ja Religionsfreiheit, jeder darf glauben war er mag.... klar das Kinder mit sowas überfordert sind.

Dir liebe Grüße und Danke für Deine Mühe, mir hilft es darüber nachzudenken und das ein oder andere zu sortieren.

Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was ich noch tun soll.... meine Jüngste nimmt die Situation total gelassen, freut sich sogar auf das ein oder andere, macht Pläne für ihre Wochenenden und hat mir anvertraut, das sie auch gern zu Papa gehen würde. Auf meine Frage, ob ich ihr das denn schon mal nicht erlaubt habe, sagte sie dann, kurz innehaltend und sichtlich erleichtert "Nein". Also, das hat sie verstanden. ,) Natürlich hat sie Ängste und Unsicherheiten, denkt an Dinge wie "darf ich da einen Adventskalender haben" und "wann beginnt eigentlich Weihnachten?" und "wenn ich doch mal ein Wochenende da bleiben möchte, vielleicht weil jemand neu ist und sich allein fühlt, muss ich dann nach Hause kommen?" Alles in Allem finde ich das ganz konstruktiv.

Sorgen macht mir aber meine Große. Sie findet das so furchtbar, das sie mir das schreiend beibringen muss. Aber sie ist nicht in der Lage, auch auf vorsichtiges Nachfragen hin, zu erklären, was daran so schrecklich ist. Dabei macht sie uns Vorwürfe, wir würden das zu einfach sehen, so tun, als sei das normal, dabei sei es soooo schrecklich, das ihre Schwester in die Psychatrie muss. Was soll ich denn erzählen, wo sie ist. "Die Wahrheit! Was denn sonst?" "NEIN, dann halten sie mich auch für schräg." "Hmh, dann sind es wohl die falschen Freunde." Na ja, das war`s dann erst einmal. Alles was man über ihre Kirche sagt ist tödlich.

Dann hört sie ganz oft nicht zu und das hat dann irgendwelche Folgen, weil sie nicht weiß was los ist. Montagnachmittag begann für mich ein neues Seminar. Da ich ansonsten Montags zu Hause bin, habe ich es am Sonntag deutlich gesagt und am Montagmorgen noch mal, ich bin zwischen 16 und 18 Uhr in der Vorlesung. Mein Handy klingelt 16.07 Uhr, meine Große..... zweimal hintereinander. Ich schicke ein sms, bin in der FH. Eine Stunde Ruhe, es klingelt wieder.... ich drücke weg. 10 Minuten später, mein Handy klingelt. Ich schreibe, "schreib was los ist...." Kurze Zeit dananch, "wo bist Du Mama, und wann gibt`s was zu essen?" Ich war SO wütend...... und hab zu Hause auch ein Donnerwetter laufen lassen. Sie hätte nicht gewusst wo ich sei (ach, mit den Schwestern reden hätte ja auch geholfen), sie habe gedacht, die Vorlesung sei schon zu Ende (weil ich ihr ja schrieb, das ich in dieser sei und sie nicht wüsste wie lange die dauert) auf meine Frage wie lang die Vorlesungen seien, sagte sie dann auch, zwei Stunden und auf 16 Uhr zwei Stunden dazu zählen ginge dann wohl nicht? Das fand sie blöd..... von mir. Wenn ich das tun würde, habe ich gefragt? Dauernd anrufen? Dann würde sie ihr Handy ausstellen, sagt sie. Ob ich das könne, momentan, bei der Situation zu Hause? Nein, wohl eher nicht. Eagl was wir besprochen haben, sie hatte absolut kein Verständnis über meinen Ärger. Sei doch keine Absicht gewesen.... und ich könne doch Zettel schreiben, dann wisse sie was los ist. Man könne ja schon mal was überhören. *seuftz* Das ist so sinnlos....

Überhaupt, ihre Kirche.... die je keine Kirche ist, sondern nur eine Gemeinde. Das stresst mich ungeheuerlich und andauernd fliegen zwischen uns die Fetzen, derweil sie so absolut uneinsichtig wird gegen "wir müssen uns nicht einigen, wir müssen uns nur verstehen." Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll. Verstehen ist nicht, gar nicht mehr..... sie bringt niemanden mit nach Hause, jammert aber rum, das sie das ja nicht könne. Alle Eltern würden ihren Kindern nicht erlauben, Fremde mitzuzbringen? :oah: Oha, diese Unterstellung ist sehr verletzend. Ich habs da umgedreht und gesagt, sie könne Samstags nicht mehr zur Jugendgruppe, weil alle jungen Leute würden trinken, rauchen und sich besaufen. Da ist sie abgegangen wie eine Rakete.... ich hab mir den Schultern gezuckt und gesagt, "so ist das mit allen, wenn ich so wäre, wie alle, dann würde ich auch so handeln." Dann gings ein Weilchen.

Es wäre viel schöner bei den Anderen, die seien netter, offener, herzlicher. Nie würde jemand schimpfen oder ihr irgendwas sagen.... Hallo? Das sind Fremde, die erziehen doch nicht? Merkt sie es noch? Auf meine Frage, ob sie sich da denn auch so benehmen würde wie zu Hause, konnte sie dann auch nichts mehr sagen.... is klar. Ich hab nicht gesagt, das andere Kinder auch viel netter sind, als sie....

Schlimmer aber sind solche Sachen wie in meinem Eingangspost beschrieben, nicht fragen, handeln und anschließend behaupten, das würde alles nicht stimmen. Grade eben wieder, sie fragt mich, ob sie am Sonntag bei der Obdachlosenhilfe ihrer Gemeinde mitmachen könnte, nun findet das Gemeindeleben dort Sonntags gewöhnlich von Morgens bis Nachmittags statt und ich hab also ja gesagt, Obdachlosenhilfe ist ja ansich etwas Gutes. Soll sie sehen, wie es anderen Menschen geht. Als ich eben sage, wir haben noch was zu klären, am Wochenende, sagt sie, da habe sie keine Zeit.... Samstags wäre ja ErsteHilfeKurs und anschließend Jugendstunde, Sonntag Kirche.... und ich antwortet, okay, dann Sonntag nach dem Nachmittagsgottesdienst, erzählt sie mir, das sie da ja nicht heim komme, weil ich ihr erlaubt habe, zur Obdachlosenhilfe zu gehen. Mein Einwand, sie habe mir aber nicht erzählt, wann das sei, wischt sie beiseite, "könne sein, aber ich hätte es nun mal zugesagt." Wir werden sehen....

Dann beklagt sich ihre kleine Schwester über eine Ungerechtigkeit ihrer Lehrerin, aufgrund derer sie doch beinahe den Bus verpasst hätte und da brüllt sie sie an, das sie sich nicht so anstellen solle, wegen 20 Minuten auf den nächsten Bus warten, wenn sie ihren Bus verpasse, dann dann müsse sie ne Stunde warten und das wäre ein Grund, sich aufzuregen. Die Kleine steckte das weg, aber ich hab ihr gesagt, das wäre unfair. Wenn jemand einem ein Problem schildert, wäre es unrecht zu sagen "stell Dich nicht so an, meines wäre viel größer", ich würde von ihr da andere Reaktionen erwarten. Und sie schreit.... als ich sag, "ich verstehe ihre Wut nicht (derweil sie ja behauptet, sie wäre nicht wütend und das schreiend.....), brüllt sie, sie habe die Unterstellung satt, das sie wütend sei, für mich sei das eher ein Zeichen von Unzufriedenheit und übertragenem Ärger, sage ich, und da rast sie aus der Tür, knallt diese zu, das unsere Uhr von der Wand fällt und tausend Glassplitter durch die Küche fliegen. Sie schaut nicht zurück, sondern geht..... während ich eine halbe Stunde die Splitter zusammen suche.

Als ich sie anrufe und frage ob sie das nicht gehört habe, sagt sie "doch schon." Und da bin ich dann sauer und sage "Ja und, hat es Dich nicht interessiert?" "Nö" sagt mein Kind "ich musste meinen Bus kriegen." Okay, das hat ein Nachspiel.

Ist das normal so? Das Teenager nur halb fragen und dann behaupten, sie hätten alles erzählt? Was mache ich jetzt? Ich bin ernsthaft geneigt, ihr die Teilnahme an der Veranstaltung zu untersagen, derweil sie versucht hat, mich zu linken. Im Übrigen tat sie das gestern auch, als sie meinte, ich hätte versprochen sie von der Fahrschule abzuholen, diese Woche. Ich weiß genau, das ich das nicht getan habe, derweil ich Dienstagabend immer mit meiner Jüngsten eine Naturdoku im WDR sehe und es diesmal einen zweiten Teil über Vögel gab, den ich unbedingt sehen wollte. Sie ist dann sauer auf mich (aber nicht wütend) und ich auf sie, weil ich es nicht schätze, hintergangen zu werden. Darauf angesprochen hat sie tausend Argumente, bis man echt die Lust an einer solchen Diskussion verliert, derweil die unsachlich und unsachlicher wird.

Und mit Papa hat sie auch noch nicht gesprochen, aber sie hat mir lang und breit erklärt, sie sei nicht wütend auf ihn und auf sein Handeln. Das wäre sie nun 7 Jahre lang gewesen und sie habe um Frieden gebetet und die anderen hätten auch für sie gebetet, das sie diese Wut los wird. Ich krieg die Motten..... Nein, er sei so und das sei unrecht, aber wütend auf Papa? Nö, sie liebe ihn doch. Diese Gemeinheit unserer Familie gegenüber durch sein Angebot ihr, an uns vorbei Taschengeld zu zahlen sei ja vom Tisch, sie würde das Geld nehmen und ihm sagen, wir wüssten Bescheid. Ich bin damit überhaupt nicht einverstanden..... komischerweise geht es ihr allein darum mehr Geld zu haben, sie gibt es ja nicht einmal aus, kann uns nicht mal erklären wofür sie es ausgeben wollte. Ich verstehe mein Kind nicht mehr.

Und ratet mal an wem sie ihre Wut auslässt, die sich nicht hat? Seit Jahren? Genau am Liebsten und an mir, auf Papa wütend sein hat ja böse Folgen.... aber trotzdem hab ich das nun satt, immer verstehen müssen - ich denke mit 17 muss sie langsam auch sehen, was los ist? Ich bin über sein Angebot, hinter unserem Rücken Geld zu zahlen so was von empört.... ich könnt platzen. Bis Freitag hat sie Zeit mit ihm zu reden, habe ich gesagt, sonst mache ich das.

Aber wie gehe ich mit ihr um? Dazu kommt ja auch noch, das sie die ihr zustehende Aufmerksamkeit einfordert, wenn sie dann DA ist. Jetzt hat sie Zeit, jetzt will sie Zuwendung, Gespräche (die mehr und mehr eskalieren, weil sie nur Zustimmungen will, aber keinen Austausch) und Kuscheleinheiten (ja ja, die auch). Das wir vielleicht müde sind oder bereits Elternzeit haben, ist ihr dann egal. Sie hatte ja vorher keine Zeit.... Beispiel, als sie gestern heim kam und wir die Doku sahen, setzte sie sich und plauderte los, bis ich sagte "Jetzt nicht, wir möchten da alle zuhören." Schwupps ist sie beleidigt, "nie hast Du Zeit für mich", ist klar, nicht da sein und sich dann beschweren....

Das gibt dann auch Stress mit dem Liebsten und mir, er will ihr diese Zeit geben - wann immer sie kommt, aber sie geht oft genug von der Zeit ab, die der Liebste und ich für uns haben und ehrlich, die ist knapp genug. Ich finde, sie kann da sein, wenn wir Familienzeit haben und daran teilnehmen, er meint, aber dann sehe ich sie doch nicht mehr. Ja, das stimmt, aber das ist ihr Problem. Na ja, wir werden sehen....

Jedenfalls bin ich total erschöpft und weiß grad nicht, wie ich damit umgehen soll.

Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Bine40 »

Hallo Ansa,

deine Situation kommt mir sehr bekannt vor, ich erlebe es gerade in ähnlicher Weise.
Ich habe mit meiner jetzt 22-jährigen Tochter darüber gesprochen, dass sie mir immer das Wort im Munde
rumdrehte - und immer dann was von mir wollte, wenn ich gerade nicht konnte.

Sie sagte, damals hätte sie nur sich und ihre Bedürfnisse gesehen, fand alles "doof" und "spießig", mochte mein
Essen nicht mehr, war aber froh, dass sie immer "Wurzeln" hatte. Sie hat vieles unbewußt getan, jedoch auch
immer wieder ihre Grenzen ausgetestet, dass musste sie, um zu wissen, "hier habe ich Halt"!

Ich habe meiner Kleinen (fast 15) nach einer sehr ernsten Aussprache und sehr vielen ungenutzten Chancen fast alles verboten, was ich zu verbieten hatte: kein Internet, in der Woche bis 19.30 Uhr nur raus und das nur an 2 Tagen, kein Besuch über Nacht, sie durfte auch nicht auswärts nächtigen, kein Taschengeld, kein Vertrauen - und? Sie hat sich an alles gehalten, ist heute zu Kompromissen bereit und akzeptiert endlich mal: Das besprechen wir in Ruhe, ich muss noch mit
Papa (meinem Liebsten) das besprechen. Und sie weiß, was sie verloren hat - aus eigener Schuld - das hat sie nach vielen Familiensitzunge begriffen.
Sie muss sich Vertrauen erst wieder aufbauen, da sie sämtliche Grenzen gesprengt hat - und scheitert halt manchmal
an sich selbst, kann es jedoch nun reflektieren.
Ob das auf Dauer funktioniert? - Ich weiß es nicht, sie ist sehr stur und tut mir oft weh - jedoch appeliere ich an ihren Verstand und gebe "Ich" Botschaften - "ich fände toll, wenn du es so sehen-machen-reden- würdest, du machst es so gut, besser fände ich es soundso" - anstrengend, nervig und doch die einzige Möglichkeit, die ich im Moment sehe.

Die Große meinte, je mehr sie mit mir zankte, so mehr war ihr klar, dass ich sie liebte - und sie niemals hängen
lassen würde. Und sie sei damals völlig "verpeilt" gewesen, kann heute darüber nur noch schmunzeln -
und sagt oft genung, ich sei viel zu liberal mit der Kleinen ,)
Ansa, es ist super schwer diese hormongesteuerten Wesen durch diese Zeit zu bekommen, sie sind dann halt egoistisch,
nicht klar denkend und verletzend. Wenn du dir das immer wieder vor Augen hälst - es sind die Hormone - kannst du
vielleicht eine Distanz aufbauen. Meine Gesprächstherapeutin meinte mal, ich wäre "zu nah" an meinen Kindern dran,
eine Distanz könnte auch den Blickwinkel verändern und neue Möglichkeiten und Sichtweisen aufzeigen.
Vielleicht auch für dich?
Ansonsten habe ich das Buch "Pubertät-keine Panik" gelesen, hat mich etwas ruhiger und gelassener gemacht -
vielleicht auch was für dich?
Ansonsten kann ich dir nur eine dickes Fell, Atemübungen zur Ruhe und viel Geduld raten - und glaub mir, irgendwann
wird es besser!!!

Fühl dich lieb gedrückt!

Bine
Wenn Gott Dir eine Tür zuschlägt, öffnet er Dir ein Fenster.
rita
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von rita »

Hallo Ansa,

boah, jetzt hatte ich soviel geschrieben und nicht zwischengespeichert, nun ist es weg. Ich probiers nochmal, allerdings etwas kürzer:-(

das Verhalten Deiner Tochter ist im Moment wohl die reinste Provokation. Wütend auf die Situation vielleicht, weil sie sich wegen des Geldes entscheiden muß oder etwas sagen muß ? Loslösung von der Mutter ?

Ich lese in Deinem Beitrag soviel Mitgefühl, es kommt für mich so rüber, daß Du immer zwischen Deinem Standpunkt und der Zerrissenheit Deiner Töchter stehst....ich habe mir nach den ganzen Beiträgen auch meine Gedanken gemacht und natürlich kann ich das Verhältnis zwischen Euch allen nicht beurteilen, nur aus dem, was Du hier schreibst.

Meine Gedanken dazu sind einfach die, daß Du vielleicht weniger diskutieren solltest und einen ganz klaren Rahmen abstecken solltest.

Damals, als ich "alleinerziehend" wurde, ganz das Gegenteil von dem eintrat, wie ich es mir für mein, unser Leben vorgestellt hatte, habe ich einiges durchgehen lassen, war tw. sehr inkonsequent. Wobei ich heute der Meinung bin, hätte ich die Kinder damals schon etwa strenger erzogen und weniger diskutiert, hätte ich es heute einfacher gehabt. Ich mag es nicht, ständig zu diskutieren und am Ende fast das Gefühl zu haben, wer ist hier eigentlich die Mutter und wer erzieht hier wen? Und da sind wir schon bei dem Punkt: sie redet sich die Dinge so, wie sie sie gerne hätte und verdreht dabei sicherlich schonmal die Tatsachen. Das kenne ich auch nur zu gut- man weiß bald selbst nicht mehr, was man erzählt hat. Da hilft eigentlich nur, sich merken, was man gesagt hat und eine ganz klare Zeitabsprache machen. Sonntag bist Du um 17 Uhr hier. Punkt. Keine weitere Diskussion.

Ich denke, ihr seid einfach ganz oft in Situationen, die für sie so schwer sind: Der Papa handelt stark impulsiv und redet nicht viel drumherum, Du machst genau das Gegenteil und diskutierst vieles aus. Du bringst ihr bei, die Menschen zu mögen, aber ihr Verhalten nicht. Nun wendet sie das ja auch beim Papa an, aber seine Launen machen sie hilflos und wütend, genau wie Dich übrigens. Nun erwartest Du aber Loyalität der Familie gegenüber in dieser Geldsache....nein, das macht sie nicht, denn sie fällt ihrem eigenen Egoismus zum Opfer und die Familie schert sie nicht. So war das auch mit dem von mir geklauten Parfum von einer Freundin meiner Tochter-statt sich mal ein wenig umzusehen dort, sagt sie, mir doch egal, das mach ich nicht. Ja danke, soviel zum familiären Zusammenhalt...das war mir eine Lehre des Lebens, das kannst Du mir glauben. Ich habe mich sehr über sie geärgert.

Und ich denke, sie möchte einerseits die Annehmlichkeiten von Papa in Form von Geld, andererseits stört sie schon Deine Haltung, die ja vollkommen logisch ist. Also wäre meine Lösung: Das, was Papa ihr dazubezahlt, ziehst Du von ihrem Taschengeld ab. So herrscht wieder Gleichheit aller Töchter und beide, Papa und sie, müssen mit DEINER Entscheidung leben und sie kann sich aussuchen, was sie macht. Einen echten finanziellen Nachteil hat sie ja nicht im Gegensatz zu jetzt.

Ich habe das Gefühl, ihr beide fühlt Euch hilflos und seid wütend auf die Aktionen Deines Exmannes. Und da kommt wieder das, was ich das letzte Mal schon schrieb: Warum läßt Du Dir das gefallen? Den Krieg, den Du ihm ersparst, den hast Du mit Deiner Tochter. Du mußt sie auffangen, Du stehst immer dazwischen und milderst es bei ihr ab.

Ich kann Dir nur soviel sagen: wenn mein Exmann solche Aktionen starten würde, zumal nach so einer Aufsichtsverletzungsklage, hätte er mir den Krieg erklärt. Keine Frage, die Kinder können nichts dazu und sie sollen ihren Vater auch sehen, wenn sie möchten. Aber in diese Richtung würde nicht EIN positives Wort an die Kinder gehen und da ich es hasse, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, ( bestes Beispiel ist das 6-Stunden-waretn-lassen Deines Exmannes) womöglich noch hilflos und wütend zusehen müssen, was er mit den Kindern seelisch veranstaltet, würde ich die Vorgaben machen. Ich denke auch, das hier das gemeinsame Erziehen völlig nichtig ist, da sich Dein Exmann rein gar nicht daran hält. Du investierst in etwas, wovon nur er profitiert und Du und Deine Töchter in keinster Weise.

Zu der kaputten Uhr- entweder eine Neue oder Abarbeiten im Haushalt- und- keine Diskussion. Wütend sein ja, aber nicht so.

Warum gehst Du mit ihr nicht mal allein in die Stadt, ins Kino oder shoppen oder Eis essen? Sie ist 17 und ich denke, Familienzeiten sind da nicht mehr so in mode ,)

Und noch kurz: Dein Liebster nimmt Deinen Ex so, wie er ist, denn sein Verhalten sei in sich schlüssig. Hm, hört sich so super-tolerant an.....Weißt Du, was mein Mann machen würde? Er würde meinem Ex unter vier Augen sagen, daß er den Schuß nicht mehr gehört hat und würde mir den Rücken stärken, in allen Belangen, wo mein Ex mich versucht, über den Tisch zu ziehen. Er würde niemals zulassen, daß ich an der ganzen Situation verzweifele......und er würde versuchen, meinen Kindern ein besser Vater als der Echte zu sein.......ohne Krieg mit dem "echten" Papa, nur ein wenig sturer.....und schlauer...

Liebe Ansa, bitte fasse hier nichts als persönlichen Angriff auf, das sind meine Gedanken und ich möchte Dir einfach nur mal eine andere Sichtweise rüberbringen. Ich wünsche Dir weiterhin starke Nerven, egal, was Du machen wirst...

Liebe Grüße, Rita :winken:
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Ansa
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Re: Wieder mal..............

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

Ja, Bine, so sind sie wohl, die Kids.... nun war sie das ganze Wochenende unterwegs und kaum war sie daheim, knallt es.... egosistisch, das trifft es wohl. Sie nimmt momentan nichts wahr, außer sich selbst, außer ihre Belange und außer ihre Grenzen, die natürlich total nerven.

Gestern knallte es, weil sie mir beiläufig um 22 Uhr erzählte, "ach ja, morgen muss ich ne Hausarbeit mit meiner Partnerin fertig machen, ich komm dan später, weiß noch nicht wann....." Meine Kleine ist krank, mein Mittelchen im Praktikum, Montagabend hab ich Vorlesung und eine Verabredung mit einer Freundin, ich hab mich darauf verlassen, das sie da ist, die Hunde müssen raus..... nun stehe ich mit allem allein da. Das hätte sie mir auch schon am Freitag sagen können. Ihre Partnerin möchte im übrigen nicht allein zu uns kommen, sie will Beistand von Freundinnen..... also ehrlich, für solche Flausen fehlt mit bei 17 Jährigen echt das Verständis. Ich hab mein Kind nämlich gebeten (welche Unerhörtheit) dies Treffen bei uns zu machen, damit ich frei bin in meinen Planungen und natürlich vergessen, das die Freundin sich fürchtet, allein her zu kommen. *grmpf* Aber das ich das vergessen hab,w ar ja für mein großes Kind der Beweis, das sie mir nicht wichtig ist. Ich erinnere mich, so war das.....

@ Liebe Rita,

die Idee mit der Taschengedlkürzung hatte ich auch, sehr kurzfristig - aber natürlich, was würde passieren, wenn ich das machen würde? Ich bin sicher sie würde mir solche Dinge nicht mehr erzählen und für sich behalten und mein Mittelchen würde sich sicher die gleichen Gedanken machen "ne, besser nichts darüber sagen." Da bin ich doch eher froh, das sie so offen war und mir das erzählen mochte.

Nun hat sie es aber auch klug angestellt, sie hat dem Papa gesagt, sie möchte dieses Geld nur haben, wenn sie uns davon erzählen darf. Und Papa wollte darüber nachdenken und meinte, das dauert ein, zwei Tage. Aber, sie hat ihm die Entscheidung überlassen. Das ist ja doch etwas, das er gar nicht schätzt. Und wirklich so mutig zu sein "wenn ich das zu Hause nicht erzählen darf, will ich dies Geld nicht" das ist doch mehr Größe, als ich erwartet habe. Ich habe ihr das auch so gesagt "ich bin sehr stolz auf Dich, denn ich weiß, das war sehr sehr schwer....." Da weinte sie dann doch ein wenig.

Das sie eine neue Uhr besorgt ist für sie gar keine Frage, absolut keine. Das sagte sie sofort am gleichen Abend, "natürlich kaufe ich eine neue Uhr." und das wird sie auch tun. Solche Folgen gab es bei uns aber auch schon immer, da kommt sie nicht einmal auf die Idee das anders zu handhaben.

@ All,

nun aber die Neuigkeiten.... die eigentlich eher traurig sind, als erfolgreich, die mir aber doch einiges an Erkenntnis gebracht haben.

Am Samstagabend haben der Liebste und ich mit meinem Exmann gesprochen, es gab mehrere Gründe. Der eine war, das unser Mittelchen nun unbedingt einen Minilaptop haben will, es gibt keinen Grund dafür, es gibt keinen Gebrauchswert oder Anlass, es gibt nur den "Haben Will" Faktor. Es ist auch völlig egal, was das für einer ist, Hauptsache er ist pink und von Vaio (Sony).... alles klar? Der ist cool....... sie hat einen PC, voll ausgerüstet und für Schularbeiten stehen ihr sogar ausgesprochen gute Laptops zur Verfügung, normale halt, keine coolen....

Papa meinte nun, das würde sie brauchen, das sei hipp und in und als ich dann erklärte, sie möchte aber auch ihr Zimmer ausbauen (da soll eine Hochebene hinein) und ein Sofa haben, einTischchen und dies und das, und ich denken würde, von solchen Dingen hätte sie mehr, da meinte er, ich wolle ihr meinen Willen aufzwingen. Da wäre es doch besser, sie würde dann in ihrem Zimmer sitzen, ohne Möbel, aber ihr Wunsch würde erfüllt werden. Aha? Mein Liebster meinte dann, das sähe er doch etwas anders, dereil auch der Schenkende ja das Recht habe, zu entscheiden, was er da tut..... man müsse sich Wünschen nicht beugen, denn es wären eben Wünsche, keine Pflichten. Papa zuckte dann mit den Schultern und meinte, "ja, da wäre ja durchaus was dran....."

Und dann fragte ich noch einmal nach mehr Unterhalt, aber das wollte er nicht. Er wollte lieber Geld haben, um es für die Kinder auszugeben.... mal hier ein wenig, mal da ein wenig. Was ich nicht wirklich will, weil zu oft meine Regeln verletzt werden und meine Erziehungsmomente übergangen werden. Haben, jetzt und sofort, ist für mich nicht erstrebenswert. Aber Papa will dem nicht folgen. Wenn das Kind doch den dringenden Wunsch hat? Ja ja, das hatten wir ja schon. Wenn sie den Wunsch mal 8 Wochen haben dürfte, würde er sich ja vielleicht auch relativieren? No chance, also muss ich sehen, wie wir damit umgehen werden.

Und dann erzählte er uns, das seine Lebensgefährtin ihn nach mehr Geld gefragt habe, (sie bekommt von ihm monatlich einen Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten, der unterhalb des von ihm gezahlten Unterhaltes für jeweils eines der Kinder liegt). Da saß er und schüttelte den Kopf und erzählt dazu, das er ihr gesagt habe, es würde nicht mehr Geld geben, sie solle mit dem zufrieden sein, was er ihr zahlt und wenn er dann ab und an mal den Einkauf bezahlen würde, (wofür sie dann sicher "Danke" sagen muss) sollte das reichen. Sie hat wohl versucht zu argumentieren, Preissteigerungen, dies und jenes und er erzählte ganz stolz (mir war da schon schwummerig) das er gesagt habe "jetzt wäre gut, entweder sie sei damit zufrieden, oder aber er könne auch gehen, es wäre ihr Haus und er sei hier nur zu Gast und dafür sollte es reichen!" Und er lachte und sagte, "damit war dann Ruhe." Mein Liebster und ich waren sprachlos..... das hätte mir mal einer sagen sollen - der hätte Koffer packen dürfen.

Und noch etwas sagte er, er habe ihr erzählt, das sie Schuld sei, das seine Kinder nicht mehr kämen, weil sie nicht mit ihnen zurecht kommen würde, müsste er sich eine eigene Wohung mieten, für seine Kinder und für sich..... aber wenn ich so die letzten Jahre betrachte, was er alles getan hat, damit sie sie nicht mögen, nicht mögen können - da fehlen mir für solch eine Aussage echt die Worte. Und ich denke an den Zweitfrauenthread, worin ich ja schrieb, das es oft am Partner liegt, wenn es mit den Kindern nicht klappt. Sicher ist mein Ex da ein Härtefall - aber trotzdem.

Ich entdecke Paralellen und ich glaube, sobald er irgendwann eine "Neue" findet, die ihn auf Händen trägt, den adminstrativen Kram abnimmt, Wäsche wäscht, ihn umsorgt und alles für ihn macht, ist er da wech.... so wie bei mir..... und sie ist allein schuldig.... so wie ich.... mich gruselt`s.

So, das war aber aus anderen Gründen doch ganz gut, derweil mir wieder mal deutlich wurde, "er ist so und er wird sich nicht ändern", manchmal packt mich ja die Neverendingstory und ich hab`s einfach nur noch satt..... und dann geht`s wieder eine Zeit lang.

Liebe Grüße an Euch
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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