Wird es jemals "richtig" sein?!

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zebra777
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Re: Wird es jemals "richtig" sein?!

Beitrag von zebra777 »

Hallo,

irgendwie hatte ich in den letzten Tagen keine Zeit oder keine Lust hier weiter zu schreiben.... auch, weil ich das Gefühl hatte, meine Gedanken sind noch nicht klar konzentriert sondern kreisen noch zu sehr, um sie hier fest zu halten.
Jetzt sitze ich hier mit einem Gläschen Wein...vielleicht färbt das meine Worte und Gedanke ein wenig anders, als sie bei klarem Verstand wären...

Lieber MarliJo, vielen Dank für deine ausführliche und Gedanen-anstupsenden Worte.
Ob sich die rein praktischen Dinge jemals in einer Alltags-Routine einordnen lassen? Ehrlich gesagt, in unserem Fall sehe ich das im Moment ganz und gar nicht.... Das fängt damit an, dass ich als Krankenschwester im Schichtdienst zu total unregelmäßigen Zeiten arbeite, das betrifft eben auch die Besuchswochenenden. Und dann habe ich mal frei, mal Tag-, mal Nachtdienst. Mal kann meine Mutter (auch im Schichtdienst) dann die Betreuung übernehmen oder ein Kind in den Kindergarten kutschieren, mal nicht. Ich bin insgesamt sowieso von diesem Schichtdienst total genervt und werde mich beruflich umorientieren, also spielt da vielleicht auch eine generelle Unzufriedenheit mit, die mit der Patchworksituation nix zu tun hat....
Und dann kommt dazu, dass mein Freund (was ich ja an sich gut und richtig finde!) eigentlich immer und kurzfristig die Betreuung für seinen Sohn übernehmen will, falls erwünscht. Und die Ex macht davon bei Bedarf auch gerne Gebrauch....
Wie soll sich da eine "Alltags-Routine" finden?

Nein, ich finde nicht, dass es etwas damit zu tun hat, dass das Herausarbeiten der praktikabelsten Lösung gleichbedeutend damit ist, sich "gegen" eines der Kinder zu entscheiden. Jedenfalls nicht solange es nicht immer zu Lasten nur eines Kindes geht.
JEin, aber es ergibt sich eben zwangsläufig häufig so, dass jeder eben die Lösung als die praktikabelste ansieht, die das eigene Kind bevorzugt. Zu den Zeiten (die wir jetzt hoffentlich überwunden haben) zu denen mein Freund nur ein und nicht beide Kinder ins Bett bringen wollte, musste also, wenn ich arbeiten musste, ein Kind ausquartiert werden. Das war jeweils meine Tochter. Vielleicht war das tatsächlich auch am praktikabelsten (weil meine Mutter sie, wenn sie kann, immer gerne nimmt und sogar praktischerweise bei uns abholt) und es ist auch verständlich dass mein Freund, wenn er sein Kind schon nicht täglich sehen kann, ihn nicht gleich auswärts unterbringen möchte. Aber trotzdem.... denn natürlich hätte auch allermeistens seine Mutter gerne auf seinen Sohn aufgepasst...

"Mein Kind-dein Kind-Gefühl" , damit habe ich komischerweise nach wie vor ein irres Problem. Gestern hat mein Liebster mir von einem Freund erzählt, der keine eigenen Kinder bekommen kann, für den Adoption aber nicht in Frage käme- denn einer der wichtigsten Gefühle an dem Kinder-haben-Gefühl sei, "etwas von sich an die Welt weiter zu geben". Und er könne das gut nachvollziehen, für ihn käme Adoption eher auch nicht in Frage. Irgendwie habe ich das übergangen, konnt/wollte nix dazu sagen. Aber ehrlich, irgendwie kränkt es mich, verdonnert es meine Tochter dazu, auch in 10, 20 Jahren des gemeinsamen Zusammenlebens die 2.Geige zu spielen. Ich könnte mir zB sehr wohl vorstellen, ein adoptiertes Kind ähnlich lieb zu haben, wie ein eigenes.... nur seinem Sohn kann und will ich ja nicht die vorhandene und präsente Mutter ersetzen. Ich verbringe mit ihm nicht die meiste Zeit meines Alltags, bin in erzieherischen/medizinischen/organisatorischen Fragen überhaupt nicht eingebunden.



Manchmal habe ich das Gefühl, ich finde meinen Platz hier nicht.... Wenn ich "Fremden" eine Anekdote aus unserem Familienleben erzählen will, weiß ich schonmal gar nicht, wie ich den Sohn meines Freundes nennen soll. "Mein Stiefsohn" trifft vielleicht die Nähe der Beziehung irgendwie am meisten, aber er hat ja eine Mutter, und das bin nicht ich. "ein Freund meiner Tochter", dass ist er wirklich, sogar der Beste ,) , aber dann bin ich als Person ja ganz aus dem Spiel.
Dann trifft es wohl "der Sohn meines Freundes" noch am BEsten, aber das hört sich so fremd an. Dafür habe ich ihn zuoft getröstet, wenn er sich weh getan hat, zu oft in den Schlaf gesungen, zu oft meine Planungen über den Haufen geworfen, um ihn betreuen zu können.

Wenn ich das jetzt so durchlese hört es sich an, als würde ich mich selbst so furchtbar wichtig nehmen....

Warum fällt mir das alles so schwer? Warum kann ich es nicht einfach genießen, wie es ist?
MarliJo

Re: Wird es jemals "richtig" sein?!

Beitrag von MarliJo »

Liebe Zebra,

also, du darfst dich schon wichtig nehmen, nicht "furchtbar", aber schon wichtig, ganz einfach, weil du das bist -oder meinst du, dein Partner, dein Kind und Stiefkind sehen das anders ? ,)

Zur Routine.
Vielleicht magst du annehmen, dass eine Routine nicht unbedingt eine Solche sein muss, in der alles in völlig geordneten, regelmäßigen Bahnen verläuft, sondern auch eine Solche sein kann, in der es so etwas wie ein "geordnetes Chaos" gibt ?! Oder anders,..eine routinierte Flexibilität, weisst du wie ich das meine ?
Ich denke, wichtig ist bei aller Unregelmäßigleit, die zB bei euch durch die Schichtdienste gegeben sind, dass ihr für die Kinder eine verlässliche gemeinsame Größe darstellt. Dass Kinder, wie Eltern sich dabei gegenseitig eine höhere Gewichtigkeit zukommen lassen, halte ich wie schon geschrieben, für normal -solange das in einem gesunden Rahmen ist.
Dass es belastend ist, ständig zu organisieren und auch hier und da unbequeme Entscheidungen "gegen" ein Kind treffen zu müssen, weil die Zeit für Hingabe fehlt, glaube ich schon auch. Vermutlich fühlt man es in angespannten Momenten umso mehr gegen sich selbst gerichtet, wenn der Partner "mal wieder" die praktikabelste Lösung für sich oder/und sein Kind erdacht hat ? Wenn es denn mal nicht die "praktikabelste" Lösung für euch alle gibt, ist eine zweibeste praktikable Lösung ja immer noch besser, als gar keine. Ich denke auch für eure Kinder, die dass ganze vielleicht gar nicht so belastet, wie euch Erwachsene, wenn es mal nicht so "rund" läuft ?
Am Ende bleibt es eine Geduldsaufgabe für die Erwachsenen etwas zusammenzubringen, was seinen Ursprung in zwei unterschiedlichen Familien hatte. Nicht leicht, aber ihr kriegt das besimmt hin!

Kann es sein , dass der Anspruch an Zusammengehörigkeitsgefühl was das "Mein Kind dein Kind" angeht, bei FRauen etwas deutlicher ausgeprägt ist, als bei uns Männer. Ist nur eine vage Vermutung,..ich weiß es wirklich nicht. Doch ich meine öfter zu sehen und zu erleben, dass es so sein könnte.
Vielleicht hinge es damit zusammen, dass das Gefühl der Verbundenheit zum KInd durch die natürlich gegebene mütterliche Nähe in der Schwangerschaft und im Kleinstkindalter größer ist, als die der Väter ? Was zur Folge haben könnte, dass Frauen bemühter sind, einen Zugang und eine liebevolle Nähe zu einem Kind zu finden, was nicht das eigene ist ?
Lass ich mal so stehen.

Das, was du über die "Betitelung" des Sohnes deines Freundes (hier fängt es schon an, dass ich ihn für dich auch nicht richtig bezeichne) kann ich gut nachvollziehen.
Ich für mich tue mich auch schwer, dem Sohn meiner Freundin einen "gesellschaftsfähigen" Titel zu geben und ich empfinde es selbst auch so wie zwischen Fell und Fleisch - damit werde ich genauso leben müssen wie er- der mich (natürlich!) nicht als Papa ansieht, aber wohl auch nicht als "großen" Freund und auch als Stiefpapa nicht, weil das sein Vater nicht aushalten kann. Also bin ich der Freund von seiner Mama.

Lieben Gruß
MarliJo
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Ansa
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Re: Wird es jemals "richtig" sein?!

Beitrag von Ansa »

Liebe Zebra,

Deine Aussage "manchmal habe ich das Gefühl, ich finde meinen Platz hier nicht"ist glaube ich etwas, das es in Patchworkfamilien immer gibt, denn diese Konstellation ist soweit von der Ursprungsfamilie enternt wie Sonne und Mond, es gibt eben nicht Vater, Mutter und Kinder, sondern es gibt Vater und Mutter mal zwei und Deine Kinder und meine Kinder, es gibt mehr Familienmitglieder, alles doppelt - und je mehr Menschen sich um etwas kümmern, desto schwerer ist das Ganze. "Viele Köche verderben den Brei" hätte mein Opa gesagt..... das trifft glaub ich, den Kern.

Und das ist etwas, das glaube ich auch, das zu dieser Form des Zusammenlebens unbedingt dazu gehört, es geht nicht ohne. Es wird immer Entscheidungen innerhalb einer solchen Familie geben, die man nicht mag, so nicht getroffen hätte und die man doch einfach leben muss..... und das ist schwer und immer wieder eine neue Herausforderung.

Und ich glaube auch, das die Verbundenheit zwischen Elternteil und eigenem Kind eine andere ist, als die zwischen Elternteil und mit ihm lebenden Kind (eine Adoption ist für mich das, was es ist, angenommen an Kindes statt, kein Unterschied zwischen eigenen und adoptierten Kind, aber das ist eine ganz andere Entscheidung als die, in einer Patchworkfamilie zu leben). Ich kann nachvollziehen, dass er sein Kind bei sich behält, wenn Du außer Haus bist und Deines zu Oma geht, was ja, wenn man es den Kindern nahe bringt, auch eher etwas Schönes ist. Oma ist am Ende doch was tolles und kein Abschieben?

Wie sich das gefühlsmässig entwickelt ist wieder etwas anderes. Viele Menschen meinen, das Kinder etwas von ihnen selbst haben sollten - und das geht, grade bei Männern oft daneben. Eine Bekannte von mir ist Anwältin und sie hat oft genug Männer die anzweifeln das ihr Kind auch ihr Kind ist, es ist so anders..... als erwartet :/: und in jedem überprüften Fall was das Kind am Ende doch ihr eigenes. Männer sind, da gebe ich MarliJo recht, ein wenig mehr von ihrem Kind entfernt, als Frauen es oft sind, das muss aber nicht so sein..... am Ende ist das vielleicht einfach eine Entscheidung?

Mein Liebster hat keine eigenen Kinder und möchte auch keine, er liebt meine..... und nimmt diese als seine Kinder wahr und lebt das auch offen.... und doch saß er vor zwei Tagen traurig neben mit (wir hatten grad unser Pferd abgeholt und die Kinder waren nicht, wie von ihm erwartet himmelhochjauchzend sondern eher hin- und her gerissen, da diese Sache mit ihrem Papa noch nicht geklärt war, und betrübt) und sagte "egal was ich mache, am Ende wünschen sich unsere Kinder nur eines, "ihren Papa wieder zu haben" und für mich ist kein Platz!" Das ist emotional sicher irgendwo begründet - aber meine Kinder sind weit davon entfernt, emotionale Entscheidungen zu treffen und niemand von uns würde jemals eine solche Entscheidung auch nur ansatzweise in Betracht ziehen (außer vielleicht Papa, der tut das dauernd) denn sie wäre für uns alle absolut bedrohlich.

Du siehst, solche Gedanken und Emotionen sind vielleicht einfach ein Bestandteil eines solchen Zusammenlebens?

Und was das "meine Kinder" und "Deine Kinder" anbelangt, ich mag ein "unsere Kinder" gern, denn unser heißt ja immer "mein und Dein" klingt aber schlicht charmanter. Das ist der "Freund meiner Mama" war lange bei uns wichtig, dann war es der "Mann meiner Mama" und heute ist es "Mama und Trul" und sonstige Erklärungen müssen eingefordert werden, denn auch Kinder tun sich da mitunter schwer die Sachverhalte aufzuklären.... nicht nur die Großen ,)

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
zebra777
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Re: Wird es jemals "richtig" sein?!

Beitrag von zebra777 »

Ein liebes Hallo an alle!

....mein letzter Beitrag ist nun schon wieder ein gutes halbes Jahr her....
Auch wenn ich die letzten Antworten nicht mehr kommentiert habe, so habe ich sie doch ausführlich gelesen und innerlich "bearbeitet". Es tut gut, auch mal andere Sichtweisen und Lösungsvorschläge zu bekommen-- also etwas verspätet nochmal vielen Dank für eure Mühe!!

ICh hatte überlegt, heute einen neuen Beitrag zu eröffnen, weil ich doch eine sehr konkrete Frage habe bzw Anregungen zu einem sehr konkreten Themenkomplex suche, aber vielleicht ist es zum Erörtern dieser Frage doch hilfreich, auch die "Vorgeschichte" zu kennen, und darum habe ich hier einfach weitergemacht....

kurzes Update:
Marlena und Julian sind inzwischen 4JAhr alt und natürlich immer noch die tollsten Kinder der Welt!!
die wichtigste Neuigkeit: ich bin schwanger! MArlena und Julian bekommen im Januar ein (Halb-)Geschwisterchen. Die Kinder freuen sich mit uns sehr, für MArlena, die ja ständig bei uns lebt, ist das Thema natürlich präsenter und sie redet viel und fröhlich über das "Bauchbaby", für Julian scheint es bisher nicht sooo wichtig zu sein, aber wenn er überhaupt vom Baby redet, dann deutlich positiv.
Die NAchricht von der Schwangerschaft brachte natürlich erstmal wieder viel Unruhe in die Beziehung zur Kindsmutter ("wie kannst du uns das antun, es lief doch gerade alles so gut!", "willst du Julian jetzt durch ein neues Baby ersetzen?", "ich sage Julian dann, dass das neue Baby ihm sein Zimmer wegnehmen wird und der Papa ihn dann nicht mehr so richtig lieb hat!", inkl angedeuteten Selbstmordgedanken und natürlich mal wieder der Drohung, dem Vater sein Kind vorzuenthalten). Wir dachten damals, dass es jetzt vielleicht wirklich mit Umgang etc ganz schwierig werden könnte und wir nicht mehr auf die Kooperation der Mutter bauen können (ich habe mich da sooo schrecklich gefühlt, wollte das Baby gar nicht mehr, wenn dann mein Freund seinen Sohn verliert und fand es gleichzeitig so schrecklich, auch nur eine Sekunde das Baby lieber nicht zu wollen....). Letztendlich war das aber auch wieder alles nur Affekt, und die Situation hat sich wieder ganz gut beruhigt (zwischendurch ist die Mutter von Julian selbst von ihrem Lebensgefährten ungeplant schwanger geworden, hat das Kind aber in einer frühen SSW wieder verloren-- das macht die ganze Sache natürlich emotional nicht einfacher....).
Marlenas Papa kümmert sich weiter in zeitlich sehr großen Abständen. Wenn ich mit ihm mal wieder darüber spreche, dass ich mir für MArlena regelmäßigeren Kontakt wünsche, ist er sehr einsichtig und möchte dies auch gerne wahrnehmen, das klappt dann 2,3 mal gut und dann werden die Abstände wieder größer. Im Moment vermisst sie da (glaube ich...) auch gar nicht sooo viel, zumal mein Freund eine stabile und meist akzeptierte männliche Bezugsperson für sie ist. Ich habe nur Angst, dass es sie später (Richtung Pubertät) doch mal einholen und belsaten könnte, dass ihr Papa nicht so gaaanz arg bemüht zu sein scheint. Der hat sich jedenfalls immerhin einfach nur mit uns über das Baby gefreut.
Die Mutter von Julian wirkt insgesamt psychisch viel stabilerund hat inzwischen auch eine Arbeitsstelle gefunden, die ihr scheinbar viel Spaß macht und gut bezahlt wird.
NAchdem sie ja zunächst Studentin war und gerade in der Diplomarbeitszeit Julian sehr viel Zeit auch bei uns verbracht hat, war der Kontakt während der Arbeitslosigkeit (wo sie ja selbst viel Zeit hatte, sich um das Kind zu kümmern) eher wirklich nur knapp jedes 2. WE von Freitag oder Samstag bis Sonntag abend.

Jetzt ist die BEtreuungssituation durch die Vollzeitstelle wieder anders (und wir nähern uns dem konkreten Problem, dem Anlass meines Beitrages...):
Die Mutter hat die Betreuung ganz gut organisiert, damit Julian nicht übermässig lange im Kindergarten bleiben muss. Einmal in der Woche geht er zu der einen Oma (mit anschließender Übernachtung), einmal in der Woche geht er zu den anderen Großeltern (mit Übernachtung), an den andern Tagen kann sie früher Schluß machen und jedes 2. WE ist er von bei uns.
Jetzt hat die Kindsmutter das Gefühl, Julian fühle sich hin- und hergerissen und hätte kein richtiges zuHause. Er wirke nicht richtig ausgeglichen und sie möchte mehr Ruhe in die Situation hineinbringen. Darum ihr Vorschlag: Julian kommt nur noch jedes 3. Wochenende zu uns.
Ich kann mir tatsächlcih vorstellen, dass es Julian gut täte, mehr "zuHause" zu sein und sich dort sicher und geborgen zu fühlen, finde es aber nicht den richtigen Ansatzpunkt, dann die Besuchswochenenden bei Papa zu beschneiden, denn alle 3Wochen- das finde ich schon arg wenig!
Wie würdet ihr die Situation beurteilen, was ist wichtiger für das Kind?! Ich will ja nicht rein prinzipiell auf die Väterrechte bestehen,, wenn es letztendlich das Kind mehr stresst als Gutes tut, aber irgendwie kommt mir das nicht richtig vor.....
Dann hat mein Freund mit der Kindsmutter den nächsten Sommerurlaub besprechen wollen. Wir wollten gerne (dann ja mit BAby) für 14 Tage ein Ferienwohnung irgendwo am See/Meer mieten und Marlena UND Julian mitnehmen. Julian war bereits mehrfach bis zu 1 Woche mit uns im Urlaub. Wir hatten das Gefühl, dass es ihm dabei gut ging, er fröhlich war und gut geschlafen hat. Wenn er mal (eher selten und auch eher interessiert als leidend/quengelig)) nach Mama gefragt hat, dann haben wir sie angerufen, er hat kurz mit ihr gesprochen und damit schien er zufrieden zu sein.
Jetzt meint die Kindsmutter, sie möchte uns Julian nicht für 2Wochen mitgeben. Das wäre einfach zu lange für ihn und so lange würde er ohne seine Mama leiden und traurig sein. MEin Freund wusste nicht so richtig, was er darauf erwidern soll, Wir haben beide den Eindruck, dass Julian problemlos und fröhlich 2Wochen mit uns und ohne MAma "überstehen" würde, zumal er ja eine enge und konstante Bindung zu seinem Vater hat und sich offensichtlich auch bei MArlena und mir wohlfühlt. Aber unbestritten ist die Kindsmutter die Hauptbezugsperson und Julian "erst" 4 JAhre (naja, im nächsten Sommer dann knappe 5JAhre) alt. Da wir in Deutschland bleiben werden, wäre es sicher organisatorisch kein Problem, Julian nach einer Urlaubswoche nach Hause zu bringen und nach eine weitere ohne ihn zu machen (oder die Kindsmutter bringt ihn nach einer Woche Urlaub nach). Ich fände es aber eigentlich schade.... und ich habe das Gefühl, die BEsuchszeiten bei Papa werden "zum Wohle des Kindes" immer weniger. Das finde ich noch viel mehr schade und da weiß ich auch nicht, wo es mal hinführen soll. Andererseits- natürlich möchte ich Julian nicht gegen seinen Willen der Mama entreißen oder ihm das GEfühl von einem hin- und hergereiße geben, nur weil "die Großen" das so wollen.... Helft mir mal, die Situation klarer beurteilen zu können!

Die beiden (Julians Eltern) haben nun auch darüber nachgedacht, zu einer neutralen Stelle zu gehen, um dort solche Sachen im Sinne des Kindes zu entscheiden. Ich finde, das ist eine gute Idee, mein Freund hat eher Angst, dass man dort traditionell sehr mütterfreundlich eingestellt sein könnte. An wen kann man sich wenden? Wie sieht denn eigentlich "standartmäßig" das Umgangsrecht für einen 4jährigen aus, der regelmäßig Kontakt zu seinem VAter hatte? Weiß jemand, wie da die GErichte so geurteilt haben? Verlangen wir zuviel?

Liebe Grüße,

zebra
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