Veränderungen......
Verfasst: 19. November 2009 12:52
Hallo ihr Lieben,
nach nunmehr fast 14 Jahren als Patchworkfamilie stehen wir momentan vor einer Veränderung, mit der sich vor allem mein Mann sehr schwer tut.
Unser Großer (mein Stiefsohn) ist nun 17 1/2 Jahre alt. Verständlicherweise stehen jetzt Kumpels, Mädels und gemeinsame Abende, nein, ich muß eher sagen Nächte, hoch im Kurs.
All die Jahre war er gerne und viel bei uns. Wenn nicht sogar jedes, dann aber immer mindestens jedes 2. Wochenende. Seit einer Weile und seit er am Wochenende weggeht, ist es allerdings so, daß man ihn dann, obwohl er "bei uns" ist, kaum zu Gesicht bekommt.
Freitags ist Training, da wird es Später Abend und mit Plänen zum Ausgehen schon im Gepäck, sieht man ihn meist nur noch kurz zum Tascheabstellen. Samstags wird dann ausgeschlafen (für mich o.k., davon abgesehen daß Papa sowieso arbeitet und nicht da ist).
Bleibt also höchstens mal der Samstag Nachmittag, da wir, Pay-TV sei Dank, die Möglichkeit haben die Bundesligaspiele zu Hause anzuschauen. In Anwesenheit von dem ein oder anderen Kumpel werden natürlich die Pläne für den Abend geschmiedet und kurz nach Abpfiff und einer Stärkung des Magens sind die Herren wieder in die Nacht entschwunden.
Sonntags sind dann meist die eigenen Spiele und/oder die des ein oder anderen Kumpels, denen man natürlich lieber beiwohnt, als mit Papa und (Stief-)Mama zusammen zu sitzen.
Mein Mann ist natürlich über diese Entwicklung , daß er nahezu "nur zum schlafen" da ist, sehr traurig und das spürt der Junge auch. Um dies zu vermeiden, hat er dann das ein oder andere WE auch schon ganz abgesagt. "Ist eh soviel los, ich komm lieber wann anders". War für uns alle aber auch keine befriedigende Lösung.
Vor kurzem haben wir es dann mit einer ganzen Woche versucht. Was früher immer problemlos funktioniert hat, gestaltet sich aber inzwischen räumlich bedingt sehr schwierig. Er und meine Tochter teilten sich bisher das Zimmer, welches allerdings nicht sehr groß ist. Eine andere Möglichkeit haben wir leider nicht.
Nun ist sie aber in der 10. Klasse des Gymnasiums, hat 4x die Woche nachmittags Unterricht und so nur abends die Möglichkeit ihre Hausaufgaben oder Klausurvorbeireitungen zu erledigen. Dazu braucht sie die Ruhe in ihrem Zimmer, wodurch ihm allerdings jegliche Rückzugsmöglichkeit fehlt. Das war dann also auch nicht das Wahre.
Als er neulich wieder, mit merklich schlechtem Gewissen und unter fadenscheinigen Erklärungen und Versprechungen für ein nächstes WE, absagte, war mein Mann natürlich wieder enttäuscht. Den Jungen allerdings belastet das genauso, er weiß nämlich, daß Papa traurig ist, möchte ihn eigentlich nicht verletzen und leidet dann also irgendwie genauso.
Mein Mann weiß sehr wohl, daß er mehr loslassen muß, daß diese Veränderung altersbedingt und normal ist, aber so richtig kommt er damit wohl noch nicht zurecht.
Mit dem Großen haben wir dann ein Gespräch geführt, das er alt genug ist und sich an diesen "Papawochenenden" nicht mehr festmachen MUSS. Da er hier nur um die Ecke wohnt, wäre es, da die WE nunmal bei Jugendlichen andersweitig ausgefüllt sind, genauso schön, wenn er einfach nur mal so ab und an bei Papa vorbeischauen würde. "Nee, er komme doch wirklich gerne"...... und so bleibt es wohl erstmal wie es ist.
Ich finds ja schön, zeigt es uns doch, das er sich voll und ganz, mit allen Alltäglichkeiten in unserer Familie integriert fühlt. Allerdings habe ich nunmal oft das Gefühle, daß er lieber bei Mama bleibt, wenn er von vornherein weiß, das das WE "ausgefüllt" ist, um zu verhindern, daß Papa traurig ist, daß er ihn so gut wie nicht zu Gesicht bekommt. Oder eben etwas verspricht, obwohl er es (da das Leben eines jungen Mannes ja sehr spontan sein kann ), nur halbherzig einhalten kann. Wie ich ihn kenne, fühlt er sich dabei genausowenig wohl.
Möglicherweise schetze ich das ja auch alles ganz falsch ein. Es ist schon komisch, wenn die "Kleinen" plötzlich "groß" werden. Als "Wochendpapa" fällt einem das Loslassen vielleicht noch etwas schwerer, weil man sowieso weniger Zeit mit seinen Kindern hatte. Für die "Wochenendkinder", so scheint es mir zumindest, ist das allerdings auch nicht leicht.
Habt ihr noch andere Ideen oder Anregungen?
Liebe Grüße
röschen
nach nunmehr fast 14 Jahren als Patchworkfamilie stehen wir momentan vor einer Veränderung, mit der sich vor allem mein Mann sehr schwer tut.
Unser Großer (mein Stiefsohn) ist nun 17 1/2 Jahre alt. Verständlicherweise stehen jetzt Kumpels, Mädels und gemeinsame Abende, nein, ich muß eher sagen Nächte, hoch im Kurs.
All die Jahre war er gerne und viel bei uns. Wenn nicht sogar jedes, dann aber immer mindestens jedes 2. Wochenende. Seit einer Weile und seit er am Wochenende weggeht, ist es allerdings so, daß man ihn dann, obwohl er "bei uns" ist, kaum zu Gesicht bekommt.
Freitags ist Training, da wird es Später Abend und mit Plänen zum Ausgehen schon im Gepäck, sieht man ihn meist nur noch kurz zum Tascheabstellen. Samstags wird dann ausgeschlafen (für mich o.k., davon abgesehen daß Papa sowieso arbeitet und nicht da ist).
Bleibt also höchstens mal der Samstag Nachmittag, da wir, Pay-TV sei Dank, die Möglichkeit haben die Bundesligaspiele zu Hause anzuschauen. In Anwesenheit von dem ein oder anderen Kumpel werden natürlich die Pläne für den Abend geschmiedet und kurz nach Abpfiff und einer Stärkung des Magens sind die Herren wieder in die Nacht entschwunden.
Sonntags sind dann meist die eigenen Spiele und/oder die des ein oder anderen Kumpels, denen man natürlich lieber beiwohnt, als mit Papa und (Stief-)Mama zusammen zu sitzen.
Mein Mann ist natürlich über diese Entwicklung , daß er nahezu "nur zum schlafen" da ist, sehr traurig und das spürt der Junge auch. Um dies zu vermeiden, hat er dann das ein oder andere WE auch schon ganz abgesagt. "Ist eh soviel los, ich komm lieber wann anders". War für uns alle aber auch keine befriedigende Lösung.
Vor kurzem haben wir es dann mit einer ganzen Woche versucht. Was früher immer problemlos funktioniert hat, gestaltet sich aber inzwischen räumlich bedingt sehr schwierig. Er und meine Tochter teilten sich bisher das Zimmer, welches allerdings nicht sehr groß ist. Eine andere Möglichkeit haben wir leider nicht.
Nun ist sie aber in der 10. Klasse des Gymnasiums, hat 4x die Woche nachmittags Unterricht und so nur abends die Möglichkeit ihre Hausaufgaben oder Klausurvorbeireitungen zu erledigen. Dazu braucht sie die Ruhe in ihrem Zimmer, wodurch ihm allerdings jegliche Rückzugsmöglichkeit fehlt. Das war dann also auch nicht das Wahre.
Als er neulich wieder, mit merklich schlechtem Gewissen und unter fadenscheinigen Erklärungen und Versprechungen für ein nächstes WE, absagte, war mein Mann natürlich wieder enttäuscht. Den Jungen allerdings belastet das genauso, er weiß nämlich, daß Papa traurig ist, möchte ihn eigentlich nicht verletzen und leidet dann also irgendwie genauso.
Mein Mann weiß sehr wohl, daß er mehr loslassen muß, daß diese Veränderung altersbedingt und normal ist, aber so richtig kommt er damit wohl noch nicht zurecht.
Mit dem Großen haben wir dann ein Gespräch geführt, das er alt genug ist und sich an diesen "Papawochenenden" nicht mehr festmachen MUSS. Da er hier nur um die Ecke wohnt, wäre es, da die WE nunmal bei Jugendlichen andersweitig ausgefüllt sind, genauso schön, wenn er einfach nur mal so ab und an bei Papa vorbeischauen würde. "Nee, er komme doch wirklich gerne"...... und so bleibt es wohl erstmal wie es ist.
Ich finds ja schön, zeigt es uns doch, das er sich voll und ganz, mit allen Alltäglichkeiten in unserer Familie integriert fühlt. Allerdings habe ich nunmal oft das Gefühle, daß er lieber bei Mama bleibt, wenn er von vornherein weiß, das das WE "ausgefüllt" ist, um zu verhindern, daß Papa traurig ist, daß er ihn so gut wie nicht zu Gesicht bekommt. Oder eben etwas verspricht, obwohl er es (da das Leben eines jungen Mannes ja sehr spontan sein kann ), nur halbherzig einhalten kann. Wie ich ihn kenne, fühlt er sich dabei genausowenig wohl.
Möglicherweise schetze ich das ja auch alles ganz falsch ein. Es ist schon komisch, wenn die "Kleinen" plötzlich "groß" werden. Als "Wochendpapa" fällt einem das Loslassen vielleicht noch etwas schwerer, weil man sowieso weniger Zeit mit seinen Kindern hatte. Für die "Wochenendkinder", so scheint es mir zumindest, ist das allerdings auch nicht leicht.
Habt ihr noch andere Ideen oder Anregungen?
Liebe Grüße
röschen