Kann die Mutter das Kind dem Vater vorenthalten?

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-steffi-
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Registriert: 5. Mai 2009 12:58

Kann die Mutter das Kind dem Vater vorenthalten?

Beitrag von -steffi- »

Hallo,

ich habe ein Frage die mich sehr beschäftigt, denn ich denke vom Jugendamt würde man keine vernünftige AW bekommen:

Mein Mann hat einen Sohn aus 1. Ehe. Mit der Ex-Frau geht es mal mehr und mal weniger gut-im moment mal wieder weniger (wie solls auch anders sein).

Da es wieder einige heftigt Diskrepanzen zwischen meinem Mann und seiner Ex-Frau gab, will sie das Karnevalswochendene tauschen. Wir hätten den kleinen eigentlich eine Woche vor Karneval aber weil an diesem Wochendene der Zug in dem Heimatort des kleinen ist, sollen wir wieder tauschen- "es war ja jedes Jahr so" (komischer weise müssen wir immer springen wenn sie was will- aber bei uns macht sie dicht). Dieses Jahr geht es eben nicht- da wir Karneval auch nicht da sind. Jetzt meint sie uns den kleinen nicht geben zu müssen, obwohl es das geregelte Wochendene wäre, was meinem Mann zusteht. Es war auch damals mit dem Jugendamt vereinbart worden, das sie ihn hin bringt und wir ihn wieder zurückbringen. Aber das will sie auf einmal wieder nicht.

Kann sie immer einfach die Regeln ändern wie es ihr grade passt- obwohl es das rechtliche Wochenenden meines Mannes wäre? Sie kann es umheimlich gut ihren Ärger über den kleinen auszutragen.

Wäre schön ein paar Meinungen dazu zu hören..

LG
MarliJo

Re: Kann die Mutter das Kind dem Vater vorenthalten?

Beitrag von MarliJo »

Hallo steffi,

willkommen hier im Forum !

Tauschen und Verschieben von vereinbarten Umgangsregelungen finde ich nur dann richtig, wenn es nicht zu wiederholtem Stress für alle Beteiligten führt - insbesondere für die Kinder.
Es ist zwar auch eine rechtliche Frage, was - in eurem Fall- die Mutter darf und was nicht( und nach meinem Wissen darf sie nicht einfach den Jungen bei sich behalten, wenn Papa WE ist), sondern auch eine Frage, wie damit umgegangen wird in Bezug auf das Kind.
Da könnt ihr zu Mutter sagen >Nein, es ist Papa We und wir können/wollen nicht tauschen< und seid damit im Recht. Aber wenn Mama dann zu ihrem Sohn sagt > Papa lässt es nicht zu, dass du bei dem schönen Umzug in der Stadt dabei bist...<, dann hat sie Papa trotzdem schlechte Karten in die Hand gelegt und es wird vermutlich schwierig für euch, dem Sohn zu vermitteln, dass ihr ja "nur" nicht tauschen wolltet, weil ihr etwas vor habt. Verstehst du, was ich meine ?
Kinder hassen es glaube ich, in Loyalitätskonflikte zu geraten, die die Eltern selbst hervorgerufen haben und sie haben fast keine ander Wahl, als sich auf die eine oder die andere Seite eines Elternteils zu stellen, wenn solche Konflikte da sind. Oft ist es so, dass der Elternteil, der dieses Konflikt selbst gelegt hat, der/diejenige ist, zu dem die Kinder halten.

Siehst du eine Möglichkeit, der Mutter zu vermitteln, dass es euch nicht darum geht, ihr oder dem Jungen etwas vorzuenthalten, ihr aber momentan auf die vereinbarte Regelung besteht, solange das nicht auch mal auf eine gewisse Gegenseitigkeit beruht ?
Wichtig fände ich auch, ihr deutlich zu machen, dass sie ihren Sohn bitte aus jeglichen Terminabsprachen heraushalten möchte und ihm mißmutige Kommentare in seiner Gegenwart nicht gut tun.

LG
MarliJo
-steffi-
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Beiträge: 11
Registriert: 5. Mai 2009 12:58

Re: Kann die Mutter das Kind dem Vater vorenthalten?

Beitrag von -steffi- »

Liebe MarliJo,

vielen Dank für Deine Antwort.
Das schöne an der Sache ist, das wir ja an dem Wochenende zum Zug in dem Ort wollen, in dem der Kleine wohnt (es ist ja eh Papa WE) , aber das will sie nicht. Normalerweise wäre der Kleine immer nur von Freitags bis Samstags da (Gerichtliche vereinbarung)- aber seit (bis auf einige ausnahmen) anfangan ist der kurze immer von Freitag bis Sonntags bei uns.
Das Problem ist, das die Mutter - so ist unser Gefühl- die Fr-So Regelung als großes Entgegenkommen Ihrerseits sieht, und dies als Maß aller Dinge nimmt. Wenn dann mal irgendwas ist, kommt sie direkt mit "normalerweise müsste ich den nur von Fr-Sa bringen..." Das sie dem kleinen eine lüge auftischen würde um uns die schlechten Karten in die Hand zu legen, glaube ich nicht. Dafür ist der Kleine zu aufgeschlossen und kommt sehr gerne zu uns. Andererseits will Sie dem kleinen gegenüber auch nicht die Wahrheit sagen (das gab es schon oft genug Situationen, in denen Vereinbarungen von Ihr kurzerhand über Bord geworfen worden sind, mit denen wir uns nur einverstanden erklärt haben, wenn sie den kleinen eine Erklärung abgibt- das hat sie nie gemacht.) Man hat auch nicht das Gefühl das er in einer Art Loyalitätskonflikt steckt, denn solche Diskussionen werden meistens dann ausgeführt, wenn der Kleine nicht dabei ist. Wenigstens das kriegen die beiden hin :cool:
Für mich ist das ganze auch noch besonders schwierig,weil ich ja eine dritte Person bin, die sich da nicht einmischen sollte- und sie würde auch nie mit mir reden (sie guckt mir ja noch nicht mal in die Augen, wenn sie den kleinen bringt)

LG
Steffi
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