Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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yoyue
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Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von yoyue »

Hallo und Guten Morgen,

seit 2006 sind wir getrennt und ich bin mit den Kinder (inzwischen 10 (er) und 8 (sie)) allein - und es kommt einfach keine Ruhe auf.
Seit inzwischen fast 3 1/2 Jahren habe ich einen "neuen" Freund der versucht auch bei meinen Kindern Fuss zu fassen. Trotzder langen Zeit ist es noch immer nicht gelungen. Wir haben Dank dem völlig destruktiven Papa viele Täler durchschritten (Jugendamt, Gericht, Gutachten... bis zum OLG). Das Aufenhaltsbestimmungsrecht habe ich bekommen. Die Kinder sind immernoch zusammen - trotz massiven Versuchen des Vaters sie zu trennen.
Erst hatte er versucht meinen Sohn zu beeinflussen - an seiner Tochter hatte er nicht so recht Interesse. Der hat sich inzwischen soweit gefestigt, dass er schon manchmal sagen kann was er möchte - z.B. zum Fussball und erst danach zum Papa - das war ein langer tränenreicher Weg.
Seit dem ich meinen Freund habe versucht er aber immer wieder die Kinder gegen ihn aufzuhetzten (er hat euch garnichts zu sagen, er ist sowieso nur ein "alter blöder Sack")................ Mein Freund ist 10 jahre älter. Das ging bis zu Hinweisen vom Papa an das Gericht mein Freund würde die Kinder mishandeln (stimmt natürlich nicht). Anzeige wegen Verleumdnung.......
Der Große kann inzwischen ziemlich gut damit umgehen. Nun ist meine Tochter unter Beschuss durch den Papa. Der Große brauchte seine Zeit zu erkennen dass die vom Papa geäußerten Sachen nicht richtig sind und hat wohl erkannt, dass, wenn man auf den anderen ein wenig zugeht, auch Harmonie sein kann. Mein Freund hatte ihm damals das Fahrradfahren beigebracht , war mit ihm Angeln... Mein Sohn ist eher ein rationaler Typ, der das Problem gedanklich bearbeitet hat.
Jetzt ist meine Tochter das Problem. Sie agiert absolut emotional. Papa hat gesagt der hat hier nichts zu suchen und euch schon garnicht zu sagen dass ihr die Hausschuhe anziehen sollt. Und das lebt sie aus. So kommt es immer wieder zu unerträglichen Spannungen. Mein Freund hat noch immer seine eigene Wohnung in die er sich auch zurückzieht wenn er es nicht mehr aushalten kann.
Ich kann ihn verstehen aber auch meine Tochter, die im Moment völlig verblendet durch die Welt geht.Ich habe viel mit ihr gesprochen. Die rationale Seite in ihr erkennt den Fehler, die emotionale Seite blockt ihn. "Papa hat doch gesagt..." Sie ist in der Schule sowieso durch den langen Krieg geschwächt und wird jetzt wieder schwächer.

Hat jemand eine idee. Ich möchte meine Beziehung nicht aufgeben - zumal sicher jede andere Mann genauso Probleme bringen würde. Mein noch nicht geschiedener ex lebt seit fast3 Jahren in einer neuen Beziehung mit zwei Kindern von ihr. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und möchte allen doch nur Harmonie bieten.
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Ansa
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von Ansa »

Liebe Yoyue,

Haronie ist ein schöner Wunsch..... und einer, der einem auch sehr schwer werden kann. Es ist unrecht von Papa so zu reden und zu handeln, keine Frage, aber, und das lese ich aus Deinen Zeilen auch, es hat weder Sinn mit ihm darüber zu reden, noch habt Ihr Einflussmöglichkeiten sein Verhalten zu ändern.

Da bleibt Euch nur ein anderer Umgang bei Euch selbst. Man kann solche Aussagen wie "Aber der hat Euch gar nichts zu sagen" leicht entkräften indem man sich selbst sicher ist, die Aussage stehen lässt und dazu sage "ach, schade das der Papa das so sieht, aber ich sehe das anders." Man kann mit Kindern reden und sagen "okay, stimmt, er hat Euch nichts zu sagen! Wäre aber blöd, wenn wir, da wir schon zusammen leben, nicht aufeinander hören würden, oder?" Kinder sind da viel vernünftiger als wir oft glauben.

Ich hab auch so einen Papa, mitunter kamen meine Kinder mit den Aussagen "Du bist nicht erziehungsberechtigt und deshalb muss ich nichts tun, was Du sagst" nach Hause..... wir haben darüber gesprochen und gemeint, das könne man mal ausprobieren? Also, mein Liebster hat Euch nichts zu sagen? Dann muss er aber auch nichts für Euch tun, oder? Warum sollte er? Wenn man zusammen lebt, dann spricht man miteinander und hört aufeinander. Das auszuprobieren dauerte exakt 20 Minuten da kam die erste "Trurl.... kannst Du mal eben....." Und der Liebste durfte sagen "Nö, ich hab Dir ja nichts zu sagen...." und beim verdutzten Gesicht des Kindes sagte er gleich "ist blöd so, oder?" Heftiges Nicken.... und auch "find ich auch, wollen wir nicht doch lieber aufeinander hören?" Das wars, der erste und letzte Versuch.

Die Kinder ins Boot holen und aus dem "Du hast mir nichts zu sagen" ein "wir hören aufeinander" machen..... Gemeinschaft klappt nur über "Wir".

Papas Aussagen stehen lassen "schade, daser so denkt, aber weißte, er ist ja auch nicht hier und kann das nicht so wirklich wissen." Bloß nicht dagegen reden, dann ist man in einem Machtkampf, aus dem man schwerlich wieder raus kommt.

Eure Sicherheit, dass das was ihr tut, richtig ist, muss das Ganze tragen. Fest sein, indem was ihr sagt. Auch sagen, Papa darf so denken, aber schau mal, übnerall gibt es andere Regeln.... bei deiner Freundin zu Hause solche und hier andere, bei Papa und seiner Freundin noch andere, bei Oma auch und hier ist es eben so. Punkt. Da gibt`s kein Diskutieren. Weißt, was ich mein?

Sie darf das sagen "aber Papa hat gesagt", aber ihr dürft schlicht darüber hinweg gehen und antworten "ja, mag sein, aber wir wollen das so." Das reicht bei Kindern oftmals aus. Sie suchen ja die verbindliche Grenze an die sie sich halten können und dazu die Kinder stärken, ihnen Mut machen auch dem Papa zu sagen "darüber mag ich nicht reden...." das ist ein sehr langer steiniger Weg, meiner dauert jetzt schon 7 Jahre, aber wir haben alle viel gelernt. Nur Papa nicht, der ist irgendwie unermüdlich.... schade, denn die Mädchen entwicklen alle eigene Positionen und die sind fern von ihm. Das ist irgendwann die Folge solchen Verhaltens, leider.

Dir erst einmal liebe Grüße
Ansa
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yoyue
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von yoyue »

Vielen Dank für Deine lieben Worte.

Es ist nur manchmal so schwer. Ich möchte meine kinder endlich mal wieder glücklich sehen.
Das Problem ist auch, dass es immer mal schwankt und man sich nicht so recht vorbereiten kann. Mit einem Kind am Tisch zu sitzen dass durch sein Verhalten zum Ausdruck bringt "ich bekomme Pickel wenn ich neben dem sitzen muss..." ist für meine Freund auch sehr schwer. Er bemüht sich, findet im Moment aber garkeinen Zugang und reagiert dann auch ablehnend. Wir wissen ja, Kinder können grausam sein. Und ich habe dann immer das Gefühl vermitteln zu müssen.
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Ansa
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von Ansa »

.... das musst Du auch, vermitteln und ja, es ist schwer. Wenn Dein Kind sich schlecht benimmt, ist es auch an Dir, fest, bestimmt und mit viel Gefühl und Zuneigung zu sagen "ich dulde so ein Verhalten nicht." Sie müssen Deinen Freund nicht mögen (obwohl sie es wohl eher tun?) aber sie müssen sich anständig benehmen und das ist etwas das Du als Mama einfordern musst.

Wir haben das hier oft umgekehrt, das sich die Kinder der neuen Partnerin des Vaters gegenüber schlecht benehmen und da ist es auch so, das exakt dies zu ändern oder zu steuern die Aufgabe des Papas ist, eben sagen "aber so nicht!"

Natürlich darf Dein Freund reagieren.... "okay, wenn Du meinst, wir wollen so miteinander umgehen..... find ich blöd, aber gut...." Verhalten spiegeln, das ist aber eine Sache, die nur geht, wenn ein Vertrauensverhältnis da ist und er die Kinder wirklich aufrichtig gern hat und mag und sie das wissen, unbedingt. Ansonsten würde ich das nicht ausprobieren.

Kinder sind nicht grausam, sie habe nur nicht soviel Werte- und Normengefühl wie wir und leben eher im "wie Du mir so ich Dir" und auch im emotionalen Bereich und der ist nicht logisch.... möglichweise sind sie auch in einem starken Loyalitätskonflikt. Sie wollen Papa lieb haben und haben Deinem Freund gegenüber ein schlechtes Gewissen weil sie ihn auch lieb haben und das gehen sie dann in Abwehr an? Sie wollen ihn vielleicht nicht mögen? Das kann schön hilflos und damit auch wütend machen? Wäre das möglich?

Kannst Du mit ihnen darüber reden, das man viele Menschen lieb haben kann und jeden auf seine besondere Art und Weise? Und das sie Dir nichts weg nehmen oder Papa nichts weg nehmen, wenn sie die Freundin von Papa und Deinen Freund gern haben?

Liebe Grüße
Ansa

P.S. ja das ist schwer..... ich weiß.... ich wünsche mir manchmal nichts mehr als Frieden........
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yoyue
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von yoyue »

Guten Morgen,

das Problem ist leider wieder absolut present.
Gestern war ich nachmittags etwas besorgen. Meine Tochter war mit meinem Freund allein und hat einen Film angesehen. Anschließend sagte er, dass es unerträglich sei, da sie ihn immerzu "schief anguckt" so nach dem Prinzip "was willst du denn hier". Völlig unklar, da das Verhältnis schon mal sehr gut war. Sie saß bei ihm auf dem Schoß und sie haben damals gemeinsam Geschichten gelesen u.ä.
Die Auseinadersetzung zwischen uns Großen ist vorprogrammiert, da ich natürlich nicht wahr haben will dass meine Tochter so gräßlich sein kann.... Streß pur!

Heute früh meinte sie zu mir, dass sie stört dass er immer so lange da ist. Da er oft am Wochenende arbeitet habe wir so gut wie keine Möglichkeit etwas gemeinsam als Paar zu unternehmen und er hilft mir dann über die Woche im Haus. An sich kennt meine Tochter alle Sachverhalte (hundert mal besprochen). Inzwischen habe ich das Gefühl sie ist eifersüchtig. Ich glaube sogar, dass sie provoziert, dass wir stundenlang gemeinsam an den Hausaufgaben sitzen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, sie hat eben Probleme in der Schule. Aber während der Hausaufgabenzeit hat sie mich eben ganz für sich allein.

Habe ich kein Recht auf ein eigenes Leben - wenigstens ein bißchen? Meine Freundin empfahl doch was als Paar zu machen wenn die Kinder bei ihrem Papa sind. Da mein Freund aber oft am Wochenende arbeitet geht das nicht und ich bin sehr dankbar dass mir ein Mann in meinem alten haus hilft. Meine Tochter weiß das alles - trotzdem funktioniert es nicht. Was soll ich tun?

Hat noch jemand einen Tipp oder ein bißchen Mut für mich nicht aufzugeben?

Vielen Dank

Ruth
yoyue
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von yoyue »

Vielen lieben Dank für Deine Worte. So hat man wenigstens nicht das Gefühl allein zu sein.

LG Ruth
wilsons
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von wilsons »

Liebe Ruth,

du bist bestimmt nicht alleine. Mein Mann hat drei Kinder aus erster Ehe und ich hab auch schon sehr boshafte Dinge von den Kindern mitgemacht. Als sie den Tisch gedeckt haben mich "vergessen". Was vom Essen weggepackt, das ist für die Mama, und dann haben sie gesagt, dass für mich nichts mehr da wäre. In der Bahn extra geguckt, dass für mich kein Platz mehr ist usw.

Ich könnte da soviel erzählen.

Aber du hast auch ein Recht auf deine Bedürfnisse und es gibt Dinge die kann ein Kind nicht erfüllen. Ich glaube aber, das auf lange Zeit gesehen, die Kinder von einer guten Partnerschaft profitieren. Auch wenn sie das im Moment nicht sehen wollen.

Ich wünsche dir viel Kraft und eine starke Liebe zu deinem Partner.

liebe Grüße

Sabine
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Ansa
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Re: Papa aktzeptiert den neuen Freund nicht

Beitrag von Ansa »

Guten Abend Ihr Lieben,

wir dürfen bei all dem nicht vergessen, das Kinder, sofern man sie gewähren lässt, durchaus auch Mama und Papa in einer intakten Familie gegeneinader ausspielen..... sofern sie damit durchkommen, und das tun sie, meiner Beobachtung nach, doch recht häufig. Wenn Mama bestimmte Dinge verbietet, dann fragen sie Papa.... und wenn sie wissen, Mama will immer erst was erledigt haben oder fragt nach und Papa tut das nicht, dann fragen sie eben Papa.... das alles ist kindgerecht und ganz natürlich.

Auch Kinder aus intakten Familien können ganze Tage mit Hausaufgaben verbringen, nichts bindet die Aufmerksamkeit der Eltern besser als etwas, das diesen oft weit wichtiger ist, als den Kindern. Hausaufgaben...... das ist kindgerecht und gar kein Scheidungskinderproblem.

Bei solchen Dinge wie, vergessen den Tisch für eine Person mehr zu decken - ich neige dazu meine Bitten direkt zu formulieren. Ich habe das als Folge von Beziehungsproblemen gelernt und übertragen. Sagen, was ich will. Nicht "deck mal bitte den Tisch fürs Essen" sondern "deck mal bitte den Tisch für drei Personen." Und wenn dann ein Gedeck vergessen wird? Muss man sich nicht betroffen fühlen sondern kann erstaunt sagen "Hey, warum willst Du denn nicht mit essen?" Und über den Rest - drüber weg gehen.

Den Platz vergessen? Erfreut reagieren und sagen "schön, ich setz mich da rüber, da kann ich mich ein wenig ausruhen." Und das was so garstig gemeint ist, einfach anders deuten...... oder aber ansprechen, sachlich, ruhig und offen "ich mag eigentlich nicht, wenn wir so miteinander umgehen, ich möchte nett zu Euch sein und ich erwarte das von Euch auch." So oft beobachte ich, das alle Erwartungen haben, aber keiner spricht sie aus. Von Rudolf Dreikurs weiß ich, das es viel leichter für alle ist, zu sagen was ich will. Also nicht "geh bitte nicht durch die Pfütze" da kann man nebenstehen und beobachten was das Kind jetzt tut, nämlich durch die Pfütze gehen (wir nehmen ein "nicht" ja gar nicht wahr) sondern klar "geh bitte um die Pfütze herum", das hat bei meinen Kindern immer (wirklich immer) geklappt.

Essen für Mama einpacken? Kein Problem, wenn die arme Mama nichts hat, dann koch ich glatt ein wenig mehr und packe es ein...... also, offensiv mit solchen Dingen umgehen, das Kind ernst nehmen in dem was es tut und so tun, als ob..... meistens klappt das gut. Natürlich nur, wenn es nicht spürt, das man verletzt ist.

Sich verletzt zeigen weckt bei Kindern oftmals nicht Mitgefühl, sondern lässt einen schwach aussehen. Das kommt auf das Kind an, manche sind sehr mitfühlend, andere nicht. 8jährige reagieren, so denke ich, sehr aus dem Bauch heraus...... und man kan Emotionalität nicht mit Rationalität begegnen. Sondern mit viel Verständnis und klarer Führung. "Ich verstehe, wenn Dir das nicht so sehr gefällt, aber so ist das nun." Das kann reichen, mitunter.... in bestimmten Situationen.

Und die Wahl lassen zwischen den Möglichkeiten, aber niemals die offene Wahl. Also, fragen, "gehtst Du vor dem Essen mit den Hunden oder lieber nach dem Essen?" Kinder lieben es die Wahl zu haben (ach, wir Großen auch....) und sie reagieren darauf zumeist positiv.

Und ja, am Ende hängt es am Papa, er muss klare Grenzen ziehen "ich möchte nicht, das Du SO mit meiner Freundin umgehst." Und das er nicht wartet, bis es kracht, sondern das er die Grenzen zieht und setzt. Grade in Zweitbeziehungen mit Kindern aus erster Ehe ist das immens wichtig. Wenn mein Kind frech zu meinem Liebsten wird (was so gut wie nie vorgekommen ist, das gebe ich zu), dann greife ich, bevor der Liebste auch nur reagieren kann, ein und sage "SO aber nicht!" Oder, wenn es Euer Kind ist, dann seit ihr diejenigen, die diese Grenze ziehen müsst. Kinder müssen wissen, das sie an einer besonderen Stelle stehen und das ihr Elternteil nicht alles unwidersprochen duldet, was sie tun. Denn sein Schweigen ist in ihren Augen schlichte Zustimmung.

Und dann kommt noch dazu, wie reden die Eltern übereinander im Beisein des Kindes. Wie groß ist der Wunsch (der so gut wie immer da ist) das die Eltern sich wieder vertragen? Haben die Kinder eine klare deutliche Erklärung ihrer Eltern bekommen "Nie wieder!" oder sind die Großen da selbst unklar? Wird ihre Sehnsucht respektiert? Kennen sie den Unterschied zwischen erfüllbaren und unerfüllbaren Wünschen? Haben sie lernen dürfen, das man nicht alles im Leben haben kann? Oder ist diese Trennung das erste wirkliche Mal, das ihre Wünsche nicht gelten? Wissen sie, das die Liebe des Papas zu seiner Frau ihnen nichts weg nimmt und wissen das auch die Großen?

Und ja, eigene Bedürfnisse sind wichtig. Immer wieder.

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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