ich weiß nicht was ich tun soll

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wilsons
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ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von wilsons »

Hallo Ihr Lieben,

ich weiß nicht mehr weiter mit meiner Stieftochter. Ich habe drei Stiefkinder, mit den beiden Jungs das funktioniert insgesamt ganz gut. Aber mit meiner Stieftochter, das überfordert mich komplett. Sie ist jetzt 14 und voll in der Pubertät. Ich hab auch wirklich viel Verständnis aber der Hass der mir von ihr entgegenschlägt, der sitzt richtig tief.

Wir hatten uns bis vor einem Jahr einigermaßen gut verstanden. Aber dann fing sie an mich richtig anzugreifen, von Aussagen ich bin bösartig, ein schlechter Mensch usw. dann hat sie zu ihren Vater gesagt, er soll doch mit anderen Frauen ausgehen, weil ich nicht gut für ihn bin. Sie schreibt auf ihr Sparschwein, dass sie mich hasst usw.

Ich dachte mir dann, vielleicht habe ich sie gekränkt ohne dass ich es gemerkt habe, um das herauszufinden, habe ich sie gefragt ob ich sie gekränkt habe, oder irgendetwas vorgefallen ist zwischen mir und ihr. Ihre Antwort war nein. Ich war dann weg, dann ging sie zu meinem Mann und sagte ich bin schrecklich und überhaupt ganz furchtbar.

Vor kurzem nun hat sie angedeutet, ich hätte ihr etwas getan. Ich bin richtig verzweifelt und vermeide schon mit ihr alleine in der Wohnung zu sein. Ihr großer Bruder hat schon gesagt, dass seine Schwester momentan richtig schwierig ist und dass ich ihr ganz bestimmt nichts getan habe. Und dass er weiß, dass man mit mir gut auskommen kann.

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.

liebe Grüße
wilsons
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Gerda
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von Gerda »

Liebe wilsons,

das, was du schreibst über das verhältnis mit der tochter deines mannes klingt ganz furchtbar! das tut mir richtig leid für dich! ich kann dir richtig nachfühlen, wie schlecht ddu dich fühlen magst.

andererseits: es ist das "normale" verhalten einer 14-jährigen in ganz vielen Fällen. Pubertierende sind oftmals nicht ganz zurechnungsfähig. ernsthaft. sie haben in ihrem gehirn neurobiologische vorgänge, die dem Zustand eines Menschen in psychose ähnlich sind. Nichtsdestotrotz sind diese verhaltensweise sehr verletzend, erst mal. ich kann auf jeden fall sehr gut verstehen, dass du nicht weißt, was du tun sollst. meine tochter war auch total schwierig und eklig zu mir, als sie 14 war, hat mich auch total gehasst und hat mich sogar mal tätlich angegriffen, versucht, die treppe runterzuschubsen und hat dann geschrieen, "es ist mir egal, ob du tot bist".

was du nicht geschrieben hast, ist, was dein Mann zu dem ganzen sagt. wie verhält er sich der tochter gegenüber? wie verhält er sich, wenn die tochter sich beschwert über dich? wie verhält er sich, wenn sie sich so abfällig und entwertend über dich äußert? wie verhält er sich, wenn sie sagt, er solle mit anderen frauen ausgehen? welche grenzen setzt er ihr und wie sehr steht er hinter dir, auch ihr gegenüber?

deine frage, ob du ihr etwas getan hast, sie gekränkt hast, hat sie vermutlich bestärkt in ihrer Haltung dir gegenüber. sie braucht ein starkes gegenüber, das ihr grenzen setzt, sowohl von dir, als auch vom vater. es müßte ihr signalisiert werden, dass sie angenommen, wird und dass ihr verhalten so aber nicht tragbar ist.

außerdem rate ich dringend, in eine Beratung zu gehen mit der ganzen familie. ehrlich gesagt, ich glaube, ich würde ausziehen, zu einer freundin gehen oder mich sonst wie ganz weit von der familie entfernen, ddie so etwas zuläßt dir gegenüber. könntest du dir dsa vorstellen?

Liebe grüße
Gerda
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Ansa
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von Ansa »

Liebe Wilsons,

was für eine fürchterliche Situation.... und, ich schließe mich Maxi an, wenn Ihr, Du und Dein Liebster, zusammen leben wollt und zusammen bleiben wollt, dann wäre Ausziehen wirklich das falsche Signal.

Ansonsten würde ich mit der Tochter reden...... über Höflichkeit und einen gemeinsamen Umgang unter einander, mit der freundlichen Ankündigung, wenn sie sich mir gegenüber nicht so benehmen würde, wie zivilisierte Menschen das untereinander tun, dann würde ich mich an solche Dinge auch nicht mehr gebunden fühlen..... wer mich anschreit hat die Wahl - und sie kann wählen - dann schreie ich auch, habe den gleichen Tonfall und die gleiche Ausdrucksweise. Die 14 jährigen wissen nämlich, das wir uns scheuen, ebenso zu reden wie sie und normalerweise halten sie das gar nicht gut aus. :D

Ich kann also eine renitente 14jährige, die mich beschimpft, auch liebevoll "komm Essen blöde Kuh" rufen..... und auf ihr entsetztes Gesicht reagieren und sagen "oh, findest Du blöd? Ich hab gedacht, Du magst das, weil Du ja so mit mir redest...... magst Du nicht? Dann lassen wir das doch?"

Allerdings kommt es jetzt ganz stark darauf an, wie sich Dein Liebster dazu verhält, denn eigentlich wäre er derjenige, der seiner Tochter das sagen müsste "Mit Wilson redest DU SO nicht!" Punkt. Das ist etwas ganz wesentliches in Patchwork- und Zeitfamilien, das der leibliche Elternteil Position beziehen muss, unbedingt. Er darf nicht weg sehen, denn Kinder und grad Jugendliche neigen dazu, das dann als Freibrief anzunehmen.

Ansonsten würde ich mich wehren, wer so mit mir umgeht, für den muss ich nichts machen..... also, wenn mein Kind mich behandelt wie einen A....., dann bin ich auch einer...... das ist logisch und folgerichtig, aber immer sofort auf den allerkleinsten Fingerzeig Rückzugbereit sein. Denn es geht hier ja um Lernerfahrungen einer Heranwachsenden..... um Spiegeln ihres Verhaltens und um Grenzen zeigen, jetzt - ganz deutlich.

Und wenn sie sagt Du bist böse? Wie reagierst Du da? Ich würde einfach ganz trocken und schlicht sagen "ach, schade das Du das denkst, aber ich weiß, das ist anders!" Das nimmt die Spitze, zeigt, das Du Dich nicht provozieren lässt und lässt sie dumm dastehen. Es überlässt ihr aber auch die Entscheidung wie sie weiterhin damit umgeht.

Kannst Du damit etwas anfangen?

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Wilson,

es braucht ganz viel Zeit bis Patchwork gelingen kann. Bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen lansamer.
Das was du durchmachst erlebe ich bei meinem 15 jährigen Sohn zurzeit auch meinem Partner gegenüber. Vielleicht braucht es Absprachen wofür du zuständig bist bei den Stiefkindern. Wenn du keine Achtung und Wertschätzung erlebst würde ich das Verhalten der Tochter spiegeln. Also als "dumme Kuh" ist man ja zu dumm die Wäsche zu waschen oder sich sonst wie zu kümmern. Du kannst niemanden zwingen dich zu mögen, aber du mußt dann ja auch nicht mögen.
Ich weiß wie belastend das Leben für dich jetzt ist, denn du meinst es nur gut und möchtest allen in Harmonie und Freundschaft begegnen. Aber ich glaube auch, dass die Kinder in dem Alter ihre Grenzen austesten und selbst nicht so genau wissen wo es hingeht. Die Sehnsucht nach einer Versöhnung der Eltern bleibt immer da, davon bin ich fest überzeugt. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Zweitpartner dann als Störenfried angesehen wird.
Wie sieht dein Mann denn die Situation und inwieweit erhälst du Unterstützung von ihm?

Vielleicht kannst du dich doch ein wenig von der Tochter zurückziehen, aber signalisieren, dass du bereit bist den Kontakt wieder aufzunehmen...?
Viel Kraft
Sonnenschein2
Bolz
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von Bolz »

Hallo Wilson,

wie Sonnenschein schon sagt, vielleicht ist es auch der Punkt, dass die Tochter sich viel zu sicher ist, dass ihr Verhalten keine negativen Folgen für sie hat. Bekannt lich wollen die meisten Menschen ja immer genau das, was sie grade nicht haben können. Wie wäre es denn, wenn Deine Stieftochter mal keine Rundumversorgung, Ansprechpartnerin, Fußabtreter etc. was Du alles für sie darstellst haben hat, bis sie sich von selbst darum bemüht ?

Sie scheint sich sehr sicher zu sein, dass sie Dich nicht verlieren kann. Bei ihren Freundinnen wäre das anders wenn sie sich so verhält...

Lg
Bolz
Ordinary-Joe
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von Ordinary-Joe »

Hallo allerseits, hallo wilsons,

nach geraumer Zeit habe ich wieder einmal in dieses Forum geschaut und Deinen Thread gesehen und mit großer Aufmerksamkeit gelesen.

Nun wie ich es verstehe befindest Du Dich in der gleichen Situation wie ich und leidest ebenso wie ich.

Zum Anfang einmal meine bisherigen Beiträge zum besseren Verständnis für Dich, wie alles bei mir begonnen hat.

http://www.scheidungskinder.de/viewtopic.php?f=1&t=4269

http://www.scheidungskinder.de/viewtopic.php?f=1&t=4761

http://www.scheidungskinder.de/viewtopic.php?f=2&t=4857

Mittlerweile handhabe ich es genau so wie Dir angeraten wurde, nämlich sich von der Tochter zu distancieren, ihr aus dem Weg zu gehen, sich nicht direkt in die Erziehung durch die Mutter einzumischen. Weiterhin verhalte ich mich so, als wenn die Große nicht da ist, das heißt spreche und scherze liebevoll mit der Mutter, zeige meine Liebe und zeige auch, dass ich einfach der Lebenspartner ihrer Mutter bin.

Mit der kleineren Schwester mache ich das gleiche, zeige ihr meine Zuneigung, zeige ihr den Kumpel und Freund und auch klare Worte des Missfallens in bestimmten Situationen. (Ich mache ihr klar nicht ihr Feind zu sein, gebe ihr zu verstehen, nicht den Vater ersetzen zu wollen, aber trotzdem der Mann an der Seite ihrer Mutter zu sein, der sie liebt und achtet und nicht irgendwie ein Trottel oder Blödmann zu sein!).

Es hilft dabei die Unterstützung meiner Partnerin zu haben, welche auch einmal richtungsweisend zu verstehen gibt, das auch die Tochter einmal den kürzeren zieht, sich nicht alles um sie dreht. Ein Beispiel: Am Abendbrottisch wurde von der Großen gesagt, es passt ihr nicht, das ich mit am Tisch sitze! Daraufhin sagte meine Partnerin zu ihr, dann mußt du heute eben einmal gehen und allein essen.

Kannst du dir das Entsetzen vorstellen?
Seitdem gab es nie wieder diese Äußerung!!?

Trotzdem muß ich zugeben, es ist nicht leicht zu sehen, wie man gehasst wird, wobei man ja gar nichts dafür kann! Manchmal könnte ich weinen, bin fix und fertig, aber letztendlich ist es nicht zu ändern.

Ich habe gelernt stark zu sein, nicht alles persönlich zu nehmen und sehe immer wieder die Zukunft nach der Tochter in meiner Beziehung.
Gib nicht auf, gehe nicht weg, das Verhalten wird sich bei der Tochter nicht so schnell ändern.

Versuche gelassen zu sein, gehe eben mal in solchen Situationen einfach raus aus dem Zimmer, höre Dir Musik an und atme durch.

In dieser Situation auf biegen und brechen zu kämpfen dient Dir und Deiner Beziehung nicht.

Ich hoffe Dein Partner gibt Dir auch mal Zeichen, das heißt das nicht bedingungslos die Tochter an erster Stelle steht, das sollte wichtig sein.

Ich habe es noch längst nicht ausgestanden, täglich könnte wieder etwas neues passieren, aber mit etwas Abstand und Gelassenheit wird es werden!!! Denke an die goldenen Jahre, dann genieße das Leben ohne Kinder und liebe Deinen Mann!

Liebe Grüße von Ordinary-Joe und Bircla!
Ordinary-Joe
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von Ordinary-Joe »

Hallo allerseits,

ja es ist eine geraume Zeit vergangen, letztendlich immer noch mit argen Schwierigkeiten was das Verhältnis zwischen der Kindesmutter (KM), dem Kindesvater (KV), der gemeinsamen Töchter (16 einhalb und 13 einhalb Jahre) und mir als Lebensgefährte der KM besteht.

An der Situation welche in meinen anderen Forenbeiträgen (siehe oberen Beitrag) hat sich nichts geändert, es hat sich eher jetzt gravierend verschärft, weshalb ich nun wieder einen Rat von Euch brauche.

Die große Tochter will nun mit aller Macht von uns ausziehen, ist immer noch so wie früher, aber mittlerweile reifer geworden, was das Verletzen und Bedrohen gegenüber der Mutter betrifft und ignoriert mich vollends und betitelt mich mit hier kaum auszudrückenden Worten.

Sie war mittlerweile mit Ihrem Vater bei einer Jugendpsychologischen Beratung, er hat einen ZETTEL in den Briefkasten geworfen, mit dem Hinweis, er kümmere sich um das Kind, weil es Ihr sooooooooo schlecht geht und erwartet keine Konsequenzen von Seiten der Mutter was dieses betrifft. ( seit 2 Jahren hat die Mutter versucht ihre Tochter die Hilfe vom Psychologen anzubieten, es wurde aber immer strikt von ihr abgelehnt.)

Nach zweimaligen Besuch mit ihrem Vater bei der Psychologin hat sie dort abgebrochen!

Nun hat der KV einen alleinigen Termin beim Jugendamt gehabt!

Nach dem letzten Vaterwochenende eskalierte es wieder zwischen Mutter und Tochter, der Mutter wurde folgendes berichtet:

Der KV beantragt das Sorgerecht, ebenso das Aufenthaltsbestimmungsrecht!
Der KV sucht eine Wohnung für beide, wo Sie dann zusammen ziehen wollen!
Der KV geht weiterhin zur Montage in das Ausland und ist nur alle zwei oder drei Wochenenden bei der Tochter. (Sie meint sie komme allein zurecht)
Die Tochter bringt die Wäsche alle zwei Tage zur Mutter und will dann auch bei der Mutter essen und dann wieder in die Wohnung zurück gehen.
Das Unterhaltsgeld wird dann von der kleinen Tochter gegen gerechnet, das heißt die Kindesmutter zahlt für die Große und der Vater für die Kleine, was sich dann aufheben soll.
Der KV bekommt demnach auch das Kindergeld von der Großen.
Die Große erwartet nach ihren Aussagen dann auch noch finanzielle Unterstützung von der Mutter (Taschengeld).

Der Kindesvater rechnet damit, das die KM ihr Kind nicht leiden sehen kann und alles oben genannte (Wäsche waschen, Verpflegen etc.) auch erfüllt er sich aber dann als großer Finanzier hinstellt und er seine Tochter somit aus der Hölle befreit hat. Denn letztendlich zahlt die KM ja für alles (unbewusst auch die Miete für die Wohnung) und der KV steht wieder einmal als Gott da.

Ist so was überhaupt möglich?
Was sollen wir machen?
Die Mutter steht ja nun wieder als die Verar***te da und die Tochter sieht nicht was da überhaupt passiert.

Es ist Wahnsinn, was ein Mensch alles unternehmen kann und man keine Handhabe dagegen hat.

Mit lieben Grüßen Ordinary-Joe und bircla!
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Muckelmaus
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Re: ich weiß nicht was ich tun soll

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen!

Hier nur mal meine ersten Gedanken, als ich deinen Post und vor allem die Forderungen las.
Ordinary-Joe hat geschrieben: Nach dem letzten Vaterwochenende eskalierte es wieder zwischen Mutter und Tochter, der Mutter wurde folgendes berichtet:

Der KV beantragt das Sorgerecht, ebenso das Aufenthaltsbestimmungsrecht!
Der KV sucht eine Wohnung für beide, wo Sie dann zusammen ziehen wollen!
Der KV geht weiterhin zur Montage in das Ausland und ist nur alle zwei oder drei Wochenenden bei der Tochter. (Sie meint sie komme allein zurecht)
Die Tochter bringt die Wäsche alle zwei Tage zur Mutter und will dann auch bei der Mutter essen und dann wieder in die Wohnung zurück gehen.
Das Unterhaltsgeld wird dann von der kleinen Tochter gegen gerechnet, das heißt die Kindesmutter zahlt für die Große und der Vater für die Kleine, was sich dann aufheben soll.
Der KV bekommt demnach auch das Kindergeld von der Großen.
Die Große erwartet nach ihren Aussagen dann auch noch finanzielle Unterstützung von der Mutter (Taschengeld).
Mein erster Gedanke war, dass man den Kindesunterhalt nicht gegeneinander aufrechnen kann, selbst wenn es für beide Kinder der gleiche Betrag ist. Aber das ist sicher im Moment nicht dein/euer Hauptanliegen.

Ich fühlte mich ein wenig an unsere Situation bei uns hier erinnert. Auch meine Älteste "trat" um sich und kämpfte mit aller Kraft gegen meinen Mann und mich, weil es ja bei Papa so viel besser, schöner, leichter ist.
Irgendwann reichte meine Kraft nicht mehr und unser Familienleben ging den sprichwörtlichen Bach hinunter. So weh es mir tat, ich habe sie gehen lassen in Absprache mit meinem Exmann. Allerdings habe ich mich damit von sämtlichen haushaltlichen Pflichten befreit.
Ihre Wäsche ist ihr Problem, genauso ein warmes Mittagessen nach der Schule. Sie wollte zu Papa, dann soll sie sich mit ihm arrangieren. Natürlich bekommt mein Exmann nun das Kindergeld für sie, was ja auch rechtens ist. Sie lebt bei ihm. Aber er zahlt Unterhalt an unsere zweite Tochter.
Taschengeld zahle ich unserer Ältesten ganz sicher nicht, ebenso zahlt mein Exmann kein Taschengeld an unsere zweite Tochter aus.

Ich weiß, der Weg ist schmerzhaft, aber auch heilend für alle. Vielleicht ist es ein Weg, der auch für euch gehbar ist. Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich wünsche euch, dass ihr die Kraft für eine Lösung findet.

Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
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