Unterstützung

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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Peterchen
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Unterstützung

Beitrag von Peterchen »

Hallo,

wie ihr ja gelesen habt, bin ich immer noch hier, zumindest hoffe ich das jedenfalls ... kennt ihr denn das Lied von Rosenstolz "Ich bin ich" mit "Gehör ich hier denn noch dazu oder bin ich längst schon draußen"? Irgendwie versuch ich diese Frage gerade für mich geklärt zu kriegen. Hab ich das Gefühl in letzter Zeit auf immer mehr Linien zu scheitern, obwohl es eigentlich vordergründig doch gar nich so schlecht zu laufen scheint. Ich versuche alles richtig zu machn und doch weiß ich nicht ob ich irgendwas davon richtig mache. Hab mir versucht ein Netzwerk zu bauen von Personen, die mir nahe stehen un die in ähnlichen Patchwork Situationen stehen. Erfolgreich, es gibt auch gegenseitigen Erkenntnisse, diese bringen uns aber leider nicht weiter. Oder um es anders zu sagen, früher war ich mal Hauptdarsteller und Ressigeur im Film meines Lebens, nur irgendwie komm ich mir vor, als hätt ich jetzt die Statisten Rolle bekommen, weiß aber nicht warum und wie das geschehen konnte. In vielen Themen, nein eigentlich fast in allen, stehe ich einfach nur außen vor, nicht dass ihr jetzt glaubt ich hätte überzogene Erwartungen in Entscheidungen udg. miteinbezogen zu werden, das ist mir schon klar.

Und keine Angst es gibt schon auch gute Momente, und ich zähle und genieße sie und bin so dankbar dafür, sie geben soooo viel Kraft. Aber mitunter sind sie leider karg gestreut. Und ich frage mich manchmal, wie ich sonst - um hier sonnenschein2 in einem anderen Thread von mir zu zitieren - "gut für mich sorgen kann". Habt ihr Erfahrungen mit professioneller Hilfe in dem Bereich? Ich denke man muss sich hier auch selbst so ehrlich gegenüber sein, das persönliche Netzwerke und auch Foren wie das hier zwar super sind, aber vl. doch manchmal etwas mehr notwenidg / sinnvoll ist. Zumindest denke ich darüber nach.

Ich weiß nur eines, ich LIEBE meinen Schatz und ihre Kinder und würde alles für sie tun ...

LG, Peterchen
sonnenschein2
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Re: Unterstützung

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Peterchen,
ja gut für dich sorgen und vor allen Dingen...Geduld haben! Es dauert mitunter Jahre, ehe soetwas wie Vertrauen und dazugehören vorhanden ist. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber ich glaube, die sind nicht die Regel. Ich erlebe gerade im meinem Umfeld wieder was so alles "abgeht", wenn ein neuer Partner ins Spiel kommt. Bedenke, du bist ein vollkommen fremder Mensch für die Kinder deiner Liebsten. In ihren Augen bist vielleicht der Eindringling, der ihnen die Mama weg nehmen möchte. Das würden sie aber vermutlich nie zugeben... ,)
Du fragst nach Unterstützung. Hm was kannst du dir denn vorstellen? Wie kann Unterstützung für dich aussehen? Was meint denn deine Partnerin zu deinen Empfindungen? Viele Fragen, aber vielleicht magst du ja einige beantworten.
Einen kleinen Tipp habe ich noch...Froh und glücklich kannst du dich nur selbst machen. Hört sich wieder abgedreht an, aber ich habe lange gebraucht den Sinn zu verstehen.
Ich wünsche dir einen schönen Tag
Sonnenschein2
Peterchen
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Re: Unterstützung

Beitrag von Peterchen »

Danke Sonnenschein2,

ja, du hast vmtl. wieder mal recht, ich bin zu ungeduldig oder räume unbedeutenden Kleinigkeiten einen viel zu großen Stellenwert ein, denke viel zu viel über Banalitäten nach. Und ja, irgendwie verstehe ich zwar die Worte die du schreibst, glaube auch felsenfest daran, aber dennoch fehlt mir grad der Ansatz wie ich das umsetzen kann, bzw. ist das ja auch genau mein Fehler, ich versuche perfekt zu funktionieren, keine Fehler zu machen, im Glauben, dass es dann besser funktionieren müsste, was es aber ja natürlich nicht kann, weil es ja immer noch Zeit, Geduld und Vertrauen braucht. Anstatt mich über die kleinen schönen Dinge, die immer wieder wie Grashalme hervorspireßen zu freuen, klammere ich mich so sehr daran, dass ich sie vermutlich in meinem Entusiasmus fast abknicke. Ach, ich sollte wirklich entspannter an die Sache herangehen ...

Ich denke es ist gar nicht so sehr die Reaktion der Kinder, diesen Teil des Abenteuers habe ich verstanden und kenne die Hintergründe, verstehe die Reaktionen also auch und bin auch bereit auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen - und seien sie z.T. auch dass ich abschnittsweise einfach nicht zu viel erwünscht bin ,) ) andererseits gibt es im sozialen Umfeld einfach so viele weitere Einflußgrößen, wovon einige kaum einschätzbar sind und das neben den "normalen" Herausforderungen einer Beziehung.

... und doch ist es sooooo schön :umarmen:

Schönen Abend,

Peterchen
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Ansa
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Re: Unterstützung

Beitrag von Ansa »

Hej Peterchen,

ein Ersatzvater oder besser Alltagsvater zu werden ist, genaus so wie das Elternsein, ein lebenslanger Prozess. Eltern haben es etwas leichter, die leiblichen Kinder haben keine Vorerfahrungen oder Vergleichsmöglichkeiten.

Dir bleibt nur Geduld und Fehler machen - das macht Dich menschlich und wenn Du die Fehler gut hinbügelst und ansprichst, weckt genau das Vertrauen..... und das ist etwas ganz Wertvolles.

Je älter Kinder werden, desot mehr erleben Eltern, das äußere Einflüsse auf sie einwirken, Freunde, andere Erwachsene, neue Erfahrungen, Schule und das Leben ansich, da bleibt nur vertrauen in sich selbst. Und Gesprächsbereit sein. Hinsehen und zuhören.... äußere Einflüsse sind auch eine wichtige Lernstation, Kinder lernen aus ihnen Vergleiche, andere Ansichten und erweitern ihren Horizont. Wie oft haben uns solche Dinge Gesprächsstoff geschenkt?

Sei geduldig, vor allem mit Dir selbst.

LG Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Peterchen
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Re: Unterstützung

Beitrag von Peterchen »

Danke euch allen,

... naja ich bin gerade dabei festzustellen, auch wenn dieses Forum gerade zu predestiniert dafür ist und auch die Thematik Patchwork noch so wichtig sein mag, sollte man nie außer acht lassen, dass eine Beziehung auch an den ganz alltäglichen Themen genug Herausforderungen hat und fast scheitern kann ...

LG, Peterchen
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Ansa
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Re: Unterstützung

Beitrag von Ansa »

Hallo Peterchen,

ja, da hast Du es doppelt schwer, einmal geht es um eine Partnerschaft für zwei und dann um die Bildung einer Familie mit zugehörigen Kindern. Ist ersteres schon eine Herausforderung je älter man wird (finde ich zumindest) - ist letzteres eine Aufgabe die einen schon manchmal zweifeln und verzweifeln lässt.

Aber wenn Du magst, kannst Du hier auch Partnerschaftliche Probleme ansprechen, wir sind für alles offen. Grade in Patchworkfamilien machen die nämlich oft einen größeren Anteil aus, als es zu Beginn aussieht.

Dir liebe Grüße
Ansa
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Peterchen
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Re: Unterstützung

Beitrag von Peterchen »

Hi Ansa,

sorry für die späte Antwort, hab im Moment grad viel um die Ohren ... danke für das Angebot auch die Dinge hier zu erzählen, naja, nur wüßte ich hier im Moment nicht wo ich anfangen soll, irgendwie fahr ich grad meine Beziehung voll gegen die Wand ... merke es sogar, aber anstatt die Notbremse zu finden, steig ich irgendwie noch weiter kräftig aufs Gaspedal ... um das irgendwie zu verbildlichen.

Naja, vielleicht ists auch der Klassiker, es bleibt zu weniger Zeit (oder auch manchmal zu wenig Willen) zur Kommunikation. Und ich denke einfach das besonders miteinander reden ganz wichtig ist. Dann wäre da noch das große Thema mit Annahmen und so, wie z.B. dass wenn ich sage, dass für mich eh in den nächsten 2-3 Jahren Zusammenziehen nicht in Frage kommt und das für uns beide in Orndung war, jetzt plötzlich daraus wird, dass ich ja irgendwann vielleicht doch unbedingt zusammenziehen will. Und da ist es so, dass ich natürlich nix dagegen hätte irgendwann sprich im Zeithorizont 10 Jahre gedacht, aber auch kein Problem habe wenn es nicht so ist. Wobei mich nicht stört, dass sie davon überzeugt ist, dass sie nie mehr wieder mit jemanden zusammenziehen will (ich denke die Gründe sind nach 2 Trennungen wo sie jedesmal ausziehen musste nachvollziebar), was mich aber stört ist, dass sie annimmt, dass ihre Meinung dazu in 10 oder 20 Jahren immer noch die selbe sein wird und dass sie annimmt, dass ich damit ein Problem hab, ohne direkt und in Ruhe mit mir darüber zu reden, wo wir wieder bei Punkt eins wären. Und dann ist da noch was, vor lauter Rücksicht auf die Kinder und die ganze Situation, habe ich anscheinend die "Macho" Komponente an mir verloren, die sagt wo es lang geht oder was ich will oder ihr auch ordentlich die Stirn bietet bzw. mal streitet, was sie sich in einer Beziehung aber wünscht. Abgesehen davon, dass ich nie wusste, dass ich eine Macho Seite habe :D wußte ich schon was ich will, aber wie soll man die totale Rücksichtnahme und "sagen wo's lang geht" in einer Beziehung verbinden :? Keine Angst, ich habs schon mit Thema eins versucht, aber leider keine Antwort darauf bekommen ... Jetzt bin ich halt zu sehr der Softie, besonders wenn ich ihr zu oft sage, wie viel sie mir bedeutet ... Irgendwas läuft da schief, und ich weiß einfach nicht was ...

Naja, es hat sicher auch einiges, mit den "Geistern der Vergangenheit" in meinem Kopf zu tun. Sprich Erwartungen, Erfahrungen, Rollen etc. aus früheren Beziehungen, die man nicht so einfach loswird. Und wenn ich hier wieder einmal (habs eh schon überraschend lange nicht mehr ,) ) Jesper Juul zitieren darf, haben diese in einer Patchwork Beziehung beide (inkl. sogar der Kinder) Partner Erwartungen, Ängste, Erfahrungen aus gescheiterten Beziehungen und deshalb frag ich mich auch ob es nicht vl. doch eine Idee wäre auch professionelle Hilfe, sprich eine Psychologin oder Familien/Beziehungstherapeutin zu konsultieren. Ich für meinen Teil werds mal versuchen, hab da einen Tipp bekommen, die soll wirklich gut sein. Dass es für meine Partnerin nicht in Frage kommt, weiß i eh schon, und dass wir uns deshalb bereits streiten ... aber was solls, solange es mir und damit auch der Gesamtsituation vielleicht hilft. Hat das jemand von euch schon mal versucht, und möchte er mir kurz über Erfahrungen berichten?

Und nachdem die rethorische Frage "warum kann es nicht mal einfach sein" schon verbraucht und auch beantwortet ist, schließe ich mit "warum machen wir es uns nur gegenseitig manchmal noch schwieriger als es eh schon ist" ... :(

So, jetzt aber sorry für den langen Text und wer bis hier noch dabei ist, danke fürs lesen :)

lg, schönes Wochenende,
Peterchen
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