Unterschiede
Verfasst: 22. Juli 2012 16:36
Ihr Lieben,
ich möchte mal eure Gedanken zu dem Thema Unterschiede von Scheidungskindern zu Kindern aus intakten Familien hören.
Für die, die mich und meine Familiensituation noch nicht kennen. Ich habe einen 21jährigen Stiefsohn, eine 18jährige Tochter aus erster Ehe und einen 12jährigen gemeinsamen Sohn. Wir leben bereits seit 16 Jahren als Patchworkfamilie.
Glaubte ich noch zu Anfang, alles laufe einigermassen normal ab (zumindest bei unserem Großen war das Verhältnis zur Mutter im Großen und ganzen in Ordnung) sehe ich heute beim Erwachsenwerden doch ein paar Unterschiede, die es, wären sie in intakten Familienverhältnisses aufgewachsen sicher so nicht eingetreten. Oder doch?
Aber mal zur Begründung: Unser Großer war in der Schule immer recht faul. Nach zweimaligem Wiederholen hat er mit 18 seinen WErkrealschulabschluss gemacht und mit viel Glück nach viel zu späten Bewerbungen glücklicherweise doch eine Lehrstelle bekommen. Nachdem er im ersten Jahr die Berufsschule geschwänzt hatte, gab ihm seine Ausbildungsstelle nach Gesprächen mit der Mutter eine 2. Chance, bot ihm eine "leichtere" Schule an. Trotzdem hat er diese Chance nicht genutzt, auch diese Schule nicht besucht und nach 1 1/2 Jahren ohne jemanden zu fragen seine Lehrstelle gekündigt. Im nachhinein haben wir erfahren, dass man ihm das seitens der Firma nahgelegt hat, eben weil er die Schule wieder geschwänzt hatte.
Hat seine Mutter damals noch getobt, ihr Lebensgefährte getönt ihn nun zum Verdienen des Lebensunterhalts in seiner Dachdeckerfirma einzuspannen bis er eine weitere Idee hätte, wurde dies von beiden nicht umgesetzt. Von uns bekommt er finanziell keine Unterstützung. Mein Mann würde ihm, da er es bis heute nicht geschafft hat sich auch nur den kleinsten Aushilfsjob zu suchen, geschweige denn sich Gedanken um eine neue Lehrstelle zu machen ("ich hab da vielleicht was in Aussicht..."), nichts geben. Da die Mutter und ihr Lebensgefährte dies jedoch nicht um-, bzw. durchsetzen, geht es ihm nach wie vor recht gut und Bemühungen scheinen nicht so notwendig angesehen zu werden, wie wir uns das wünschten
Den Führerschein hat er, obwohl er vor 3! Jahren anfing bis heute nicht durchgezogen. Keine Konsequenzen...Mama oder ihr Freund fahren ihn überallhin. Mittlerweile auch seine inzwischen 18jährige Freundin.
Bei meiner Tochter ist das, wie ich in meinem anderen Thread berichtet habe, ähnlich. Nichts wird konsequent durchgezogen. Kommt man mit den Konsequenzen der einen Partei nicht zurecht oder sind die nicht genehm, gibt es ja doch immer noch eine andere Seite. Im Fall meiner Tochter schon immer einfach diese gegen mich auf ihre Seite zu ziehen.
Ein Freund von uns, Vater einer 19jährigen Tochter macht gerade ähnliche Erfahrungen. Kein Schulabschluss, keinen Führerschein. Große Ziele aber keine konsequente Durchführung und immer eine Ausrede parat.
Anders in unserem Umfeld, wenn Eltern an einem Strang ziehen, noch zusammen sind und gemeinsam erziehen. Diese können Anforderungen ganz anders und viel konsequenter durchziehen. Mit Erfolg.
Ist das Glück oder eventuell doch der Unterschied zu den Kindern, deren Eltern getrennt sind. Haben diese bessere "Ausweichmöglichkeiten" vor unangenehmen Konsequenzen oder Forderungen?
Ich denke viel darüber nach in letzter Zeit.
LG Röschen
ich möchte mal eure Gedanken zu dem Thema Unterschiede von Scheidungskindern zu Kindern aus intakten Familien hören.
Für die, die mich und meine Familiensituation noch nicht kennen. Ich habe einen 21jährigen Stiefsohn, eine 18jährige Tochter aus erster Ehe und einen 12jährigen gemeinsamen Sohn. Wir leben bereits seit 16 Jahren als Patchworkfamilie.
Glaubte ich noch zu Anfang, alles laufe einigermassen normal ab (zumindest bei unserem Großen war das Verhältnis zur Mutter im Großen und ganzen in Ordnung) sehe ich heute beim Erwachsenwerden doch ein paar Unterschiede, die es, wären sie in intakten Familienverhältnisses aufgewachsen sicher so nicht eingetreten. Oder doch?
Aber mal zur Begründung: Unser Großer war in der Schule immer recht faul. Nach zweimaligem Wiederholen hat er mit 18 seinen WErkrealschulabschluss gemacht und mit viel Glück nach viel zu späten Bewerbungen glücklicherweise doch eine Lehrstelle bekommen. Nachdem er im ersten Jahr die Berufsschule geschwänzt hatte, gab ihm seine Ausbildungsstelle nach Gesprächen mit der Mutter eine 2. Chance, bot ihm eine "leichtere" Schule an. Trotzdem hat er diese Chance nicht genutzt, auch diese Schule nicht besucht und nach 1 1/2 Jahren ohne jemanden zu fragen seine Lehrstelle gekündigt. Im nachhinein haben wir erfahren, dass man ihm das seitens der Firma nahgelegt hat, eben weil er die Schule wieder geschwänzt hatte.
Hat seine Mutter damals noch getobt, ihr Lebensgefährte getönt ihn nun zum Verdienen des Lebensunterhalts in seiner Dachdeckerfirma einzuspannen bis er eine weitere Idee hätte, wurde dies von beiden nicht umgesetzt. Von uns bekommt er finanziell keine Unterstützung. Mein Mann würde ihm, da er es bis heute nicht geschafft hat sich auch nur den kleinsten Aushilfsjob zu suchen, geschweige denn sich Gedanken um eine neue Lehrstelle zu machen ("ich hab da vielleicht was in Aussicht..."), nichts geben. Da die Mutter und ihr Lebensgefährte dies jedoch nicht um-, bzw. durchsetzen, geht es ihm nach wie vor recht gut und Bemühungen scheinen nicht so notwendig angesehen zu werden, wie wir uns das wünschten
Den Führerschein hat er, obwohl er vor 3! Jahren anfing bis heute nicht durchgezogen. Keine Konsequenzen...Mama oder ihr Freund fahren ihn überallhin. Mittlerweile auch seine inzwischen 18jährige Freundin.
Bei meiner Tochter ist das, wie ich in meinem anderen Thread berichtet habe, ähnlich. Nichts wird konsequent durchgezogen. Kommt man mit den Konsequenzen der einen Partei nicht zurecht oder sind die nicht genehm, gibt es ja doch immer noch eine andere Seite. Im Fall meiner Tochter schon immer einfach diese gegen mich auf ihre Seite zu ziehen.
Ein Freund von uns, Vater einer 19jährigen Tochter macht gerade ähnliche Erfahrungen. Kein Schulabschluss, keinen Führerschein. Große Ziele aber keine konsequente Durchführung und immer eine Ausrede parat.
Anders in unserem Umfeld, wenn Eltern an einem Strang ziehen, noch zusammen sind und gemeinsam erziehen. Diese können Anforderungen ganz anders und viel konsequenter durchziehen. Mit Erfolg.
Ist das Glück oder eventuell doch der Unterschied zu den Kindern, deren Eltern getrennt sind. Haben diese bessere "Ausweichmöglichkeiten" vor unangenehmen Konsequenzen oder Forderungen?
Ich denke viel darüber nach in letzter Zeit.
LG Röschen