Moin Ihr Lieben,
nun ist ein halbes Jahr vergangen und in den letzten Tagen ist soviel passiert, das ich letztes Wochenende und das davor völlig durch den Wind bin und war, so langsam komm ich wieder runter und finde meine innere Ruhe.
Papa hat sich über Ostern erneut von xxx getrennt und ist zu y zurück gegangen, das war eine nicht so einfache Situation, da er ja mit unseren beiden Jüngsten in Urlaub war und Mittelchen nach Hause wollte, weil sie sich nicht ernst genommen fühlte, sie ließ sich von ihrem Freund abholen, der brachte dann die y gleich mit an den Urlaubsort..... und jeder erzählte etwas anderes über die Länge des erneuten Zusammenseins. Da waren die Mädchen das erste Mal durch den Wind.
Von der Y trennte er sich dann aber auch wieder, weil er sich nicht entscheiden konnte, welche denn nun die Richtige sei. Zu den Mädchen sagte er wohl "er wolle beide, aber das wollten die Frauen nicht" und als er mitbekam, das sie darüber sprachen, sagte er "das sei doch nur ein Spruch gewesen und er könne ja nichts dafür, das sie keinen Spaß (oder Ironie) verstehen würden." Da waren sie das zweite Mal getroffen. Seitdem aber geht er mit beiden aus.... und das ergibt einfach ungute Momente für die Mädchen, sie wissen darum, schweigen aber, sehen ihn rumschmusen, denken sich ihren Teil und fühlen sich einfach schlecht..... einbezogen in ein böses Spiel, das sie, auch weil sie noch so jung sind, nicht verstehen können.
Von dem Desaster mit dem Abschlußprüfungsgeschenk hab ich im Plauderthread im April ja schon erzählt, da hat er ja mich bedroht und gemeint, wenn ich nochmal Menschen in seinem Umfeld belästigen würde, dann würde ich ihn kennen lernen. Na eigentlich will ich nicht wissen, wie steigerungsfähig er ist.....
Nun macht er eine Therapie, was wir einerseits begrüßen, aber andererseits argwöhnisch begutachten. Zumal er das Ziel nannte, der Therapeut solle ihm dabei helfen, welche die Richtige sei.... ich gehe davon aus, das andere Themen durchaus in Betracht kommen, für mich, aus der Entfernung sieht es so aus, als verliere er langsam den Boden unter den Füßen. Seine Mum, die ihn immer geerdet hat, ist nicht mehr, das macht sich bemerkbar, sein Leben verläuft nicht so wie gewünscht, das Elternhaus ist verkauft worden - solche Dinge machen etwas mit einem. Wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht. Eine Therapie ist eine Chance, eine gute....
Nun überschlagen sich die Ereignisse; unsere Große hat die Bibelschule beendet und sich um ein Stipendium beworben, da wir ein weiteres Jahr nicht unterstützen wollen - sie hat eines bekommen, aber nur 25 % - was ihr nicht wirklich hilft. Als sie das erfahren hat, hat sie angerufen, ich konnte grad nicht, ich war in Schweden unterwegs..... mehr als "oh, das tut mir leid für Dich" war nicht möglich. Papa aber hat tief Luft geholt und wohl gesagt "ich finde, das Jahr hat Dir so gut getan und Du hast Dich so prima entwickelt (das allerdings stimmt - wir sehen das auch so) ich finanziere Dir das zweite Jahr gern....." ich stell mir das vor, in meinerm Kind steigt eine unbändige Freude auf - und er holt tief Luft und fuhr fort "aber nur, wenn Du Mama und Trurl nichts erzählst und Deinen Schwestern auch nicht....." Und mein Kind knallt voll auf den Boden.... holt tief Luft und sagt "no way, ich belüge weder meine Eltern noch hintergehe ich meine Schwestern (sie hat meinen allertiefsten Respekt für ihr Verhalten, das hab ich ihr auch gesagt, ich bin unglaublich stolz auf sie!) und da ist er wohl abgedreht, ihre Loyalität wäre fehl am Platz, ich würde ja nur daran arbeiten, ihm zu schaden und überhaupt... wie es ausgegangen ist war wohl : Telefon an die Wand knallen - Fuß an die Tür - weinen.... und Verzweifelung pur.
Dann Schweigen
Dann schrieb er allen Kindern ein sms, mit einer aufrichtigen langen Entschuldigung, er würde, das habe ihm sein Therapeut gesagt, wohl falsch mit ihnen kommunizieren (hah - ich hasse dieses Wort - es ist so fern vom "ich rede falsch mit Euch" so weit weg von einem miteinander) und das täte ihm leid, er hoffe auf einen Weg um ein gutes Verhältnis zu ihnen zu bekommen. Die erreichte zumindest meine beiden Jüngsten mitten im Unterricht. Reaktion - Kinder völlig von der Rolle - derweil er auch bat, er möchte ein Gespräch mit ihnen führen, in dem sie ihm sagen sollten, was sie von ihm halten und was sie von ihm erwarten. Erster Teil ließ alle Kinder beinahe durchdrehen - allein an der Bitte ist nichts Schlimmes, aber jegliche Kritik an ihm ging in den letzten 11 Jahren so nach hinten los, das sie sich einfach nicht trauen.... was sie erwarten, hab ich gesagt, finde ich toll, es soll ja darumgehen, mit ihm besser klar zu kommen. Mittelchen erbat sich als erstes nichts mehr von seinen Frauen zu hören oder zu sehen, bis er wisse "die ist es." Sie hält so schwierige Dinge ja nicht gut aus. Mal sehen, die Jünsgte will ihm sagen, das sie groß ist und er das bitte endlich respektieren soll, sie wäre nicht "die liebe Jüngste"
und die Große meint, das kläre sie allein (was mir Recht ist).
Die Kinder waren schier aus dem Häuschen, saßen hier und waren durcheinander, kamen dann auf die Idee, das mit dem Therapeuten zu klären - nicht mit ihm allein, weil sie sich erhoffen, das er Papa bremst, wenn sie etwas sagen, das ihm nicht gefällt. Haben einen Plan gemacht, wer mit ihm zuerst sprechen möchte - jedenfalls, eine Menge Aufruhr. Mittelchen ist war sehr bereit auf ihn zuzugehen, sie ist, wenn man ehrlich ist, sehr Harmoniebedürftig und Krach mit Papa hat sie weder gern noch hält sie das gut aus.
Dann, bot er der Großen an, dass er die Bibelschule doch bezahlt, ganz ohne Bedingungen und entschuldigte sich für seinen Vorschlag, da war ich aber schon in heller Wut - jemand der so hinterrücks meine Familie angreift, nach dem Motto "verwirre Deine Feinde und schlag sie dann Einzeln" das halte ich nicht gut aus, ich mein, er hätte ja mit uns einfach mal reden können? So als Idee?
Und nun sollte ja alles besser werden, wir sind ehrlich miteinander und überhaupt.
Dann sollte meine Große ihre Abschlußbescheinigung vom Kiefernorthopäden holen, die hatte aber schon Papa - und sagte, er habe sie nicht, gab meinem Kind aber eine Kopie. Nun brauch ich das Orginal um meine 20 % Selbstbeteiligung wieder zu bekommen.... der Arzt weigerte sich eine Zweitschrift auszustellen, die KK ohne Orginal die Zahlung. Ich hab das dann klären können, aber allein, das er die Bescheinigung hat............ lässt mich sprachlos. Der Arzt gibt sie nicht an mich heraus (was ich beschämend finde) sondern nur an die KK - am Ende ist mir das egal.... aber es war eben ein Riesenaufwand.
Und dann sieht meine Große in der Stadt zufällig die xxx im Bahnhof, sieht ihr nach und denkt sich "ups, was macht denn xxx hiet in Hannover" und sieht Papa, der sie liebvoll begrüßt und mit ihr von dannen geht, samt Reisetaschen. Sie wusste, das er ein Seminar besuchen will ("für die Arbeit" hat er Mittelchen erzählt - die sich prompt auch belogen fühlte) dashat er wohl gesagt "ich fahre auf ein Seminar und ich habe dann wenig Zeit und ich bin dann übers Wochenende weg....." Kein Wort von wir..... mag sein, das er Diskussionen aus dem Weg gehen wollte - aber die Große fühlte sich hintergangen. Rief ihn an und - ich schätze mal, so wie ich sie kenne - hat sie ihn gut rund gemacht. Jedenfalls ist er durchgedreht und hat gemeint, sie würde ihn bespitzeln und wolle Kontrolle über sein Leben haben und wenn das so wäre, müssten sich ihre Wege eben trennen, das ließe er sich nicht bieten...." Das Arbeitsseminar war dann auch ein Kinesiologieseminar - was zumindest für Mittelchen eine klare Lüge war.
Das große Kind weint - das Mittelkind ist sauer, die Jüngste sagt "ich lösch dann man die Entschuldigungssms....." Und Mittelchen will kein Gespräch mehr, sie meinte "soll er erst mal zeigen, das er es ernst meint, nicht "aber Du hast mir auch weh getan - unabhängig davon - sondern zeigen, das er bereit ist, sich zu ändern. ER ist hier der Vater, ich bin nur das Kind. " Ich kann ihr da nur zustimmen...... deshalb find ich das Ansinnen, unter uns, sag mir was Du von mir hältst auch ganz problematisch - denn im Umkehrschluß heißt es nur "sag mal was Du willst mir fällt nichts ein....". Oder auch "ändere Du Dich, dann komm ich Dir entgegen und es sollte umgekehrt sein, nur weil mein Therapeut sagt, ich mache etwas falsch (wobei ich noch nie einen Therapeuten sowas hab sagen hören - die wollen immer, das man selbst heraus findet, was man wie gemacht hat, damit es nachhaltig ist) heißt das noch lange nicht, das ich es auch so wahr nehme..... und da waren vorher andere, die ihm gesagt haben, das er etwas falsch macht, aber die waren ja alle beeinflusst..... von mir natürlich. Mediatoren, Richterinnen, JuA Mitarbeiter - ich erinnere mich.... Auweia.
Und nun rückt der Abschlußball der Jüngsten näher und Papa möchte auch kommen und ich bin innerlich so grantig, das ich ihm einfach nicht begegnen will, allein die Vorstellung, das er seine Arme ausbreitet und showmäsig sowas sagt wie "schön Dich zu sehen" lässt mich einfach würgen, entweder ich hau ihm eines in die Fress oder ich k... aufs Parkett. Nein, das werd ich nicht tun, ich will meinem Kind den Abend nicht verderben, aber ich will sein mieses Spiel nicht spielen, auf heile Welt machen, während er unterm Tisch den Dolch schärft.....
So wie ich das sehen, wird sich sein Verhalten in der nächsten Zeit eher verschlimmern, er ist unstetig geworden, schnell auf180° und vergreift sich einfach in Wortwahl und Aussage - ich glaube, er meinte die Entschuldigung ganz ehrlich, das hab ich auch den Mädchen gesagt, das ich mir da sicher sei - aber ich glaub nicht, das er in der Lage ist, das was er sich wünscht, umzusetzen. 11 Jahre Erfahrung haben uns so einiges gelehrt. Ausgeglichenheit, Reflexionsvermögen und die Fähigkeit inne zu halten und erst zu überlegen bevor man platzt sind nicht dabei gewesen.
Und da unsere Konfliktfähigkeiten andere sind, wir reden sachlich über die Dinge und beschimpfen uns nicht - sehen die Kinder vieles anders als er. Das macht es nicht leichter. Wie sagte meine Große? "Er wird 50 und als Vater sollte er wissen, das man manches einfach nicht sagt, Punkt - Ende. Das muss ich weder verstehen noch hinnehmen." Und ganz ehrlich? Da hat sie Recht.
So, also von Ostern bis jetzt ist das für mich eindeutig zuviel. Dazu kommen ja dann noch die kleinen Dinge des Alltags, aus denen ich mich aber mittlerweile gut raushalten kann. Wie heute, als er wohl sagte "er sei von allen so enttäuscht worden" na da soll er mal Mäuschen spielen und sehen, wie seine Kinder weinen.... der Typ ist als Vater ein absoluter Vollversager..... meine armen Kindern sind nun auch noch schuld daran, das er sich schlecht fühlt. Ich könnt k.... Dies "ich hab ja nichts gemacht, nur reagiert" das klingt immer noch wie ein 6jähriger..... nicht wie ein Erwachsener.
Oh ja, ich bin sauer...... wie selten zuvor. Nur allein die Vorstellung, die Große hätte sein Angebot angenommen..... was hätte das mit ihr gemacht, wie viele Lügen hätte das nach sich gezogen? Und so wie ich das sehe eben auch ein "bist ja nicht besser als ich." Gut, das mein Kind soviel Rückgrat hat..... manche Dinge sind den Preis einfach nicht wert. Wobei ich ihr wünsche, dass das mit der Bibelschule klappt (wider meines besseren Wissens), vielleicht finden wir gemeinsam einen Weg, ich gönne es ihr.
Und trotzdem lieben sie ihren Papa - tief und innig - erstaunlich wieviel Eltern bei ihren Kindern wirklich gut haben... und traurig, ihre Tränen und ihre Hilflosigkeit zu sehen, mich macht das so wütend...... es ist so unnötig, so schmerzhaft, so gemein und so perfide..
Sorry ist lang geworden.
Liebe Grüße
Ansa *entmutigt*