Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?
Verfasst: 4. September 2014 15:19
Hallo zusammen,
als erstes muss ich mal sagen, dass ich sehr froh über dieses Forum bin.
Ich habe in letzter Zeit sehr viel im Internet gelesen über Trenunngen, neue Partnerschaften, Umgang mit Kindern - aber ich hatte nie das Bedürfnis selbst etwas zu schreiben, ich habe immer nur gelesen und gelesen. Nirgends ist mir ein Austausch begegnet wie er hier passiert. Alles was ich gelesen habe war entweder immer ganz furchtbar oder ganz toll, aber nie so richtig ehrlich. Hier scheint man anders miteinander umzugehen, zu versuchen verschiedene Seiten zu sehen und sich zu verstehen - das gefällt mir.
Deswegen bin ich auch sehr gespannt auf eure Meinungen!
Meine Geschichte...
Seit Dezember letztes Jahr bin ich mit einem meiner Arbeitskollegen zusammen.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder (3 und 5, beides Mädchen).
Wir haben uns beide in den Monaten September - November 2013 getrennt und sind dann wirklich sehr schnell zusammen gekommen, das weiß ich. Aber wenn man sich arg verliebt hat... puuhh...
Seit Dezember hatte er jedenfalls eine eigene, kleine Einzimmerwohnung.
Ich wohne seit Dezember alleine in meiner 3-Zimmer-Wohnung.
Am Anfang war alles sehr schwierig, er hat noch sehr oft an den Wochenenden und auch unter der Woche bei seiner Familie übernachtet, bis ich ihm im Februar gesagt habe, dass mich das echt irre macht, wenn ich weiß, dass er bei seiner Ex übernachtet. Er hatte zunächst versprochen, nicht mehr dort zu übernachten, aber Diskussionen darüber ob er es tut oder nicht hatten wir bis Ende März.
Ende März ist seine Familie in ein neues Haus in einem Vorort gezogen. Er hat darin sehr viel Geld investiert und beim Aufbau der neuen Möbel und beim Umzug natürlich geholfen. In der Zeit hab ich ihn kaum gesehen und war traurig, habe das aber verstanden und akzeptiert, weil er immer gesagt hat, nach dem Umzug und den Chaos das der Umzug bringt, wird es besser, dann werden er und seine Ex-Frau sich an die Regelung mit der Kinderbetreuung halten und es wird bestimmt ein bisschen Ruhe einkehren.
Das hat nicht sofort geklappt, aber nach einer Weile doch recht gut. Sicher wird es immer nötig sein mal was umzuplanen, aber irgendwie ist es Alles in Allem doch ganz okay gegangen, wenn wir uns ein bisschen zusammen gesetzt und überlegt haben wann wir Zeit füreinander haben und wann eben nicht.
Die Grundidee ist so:
Er hat die Kinder jedes zweite Wochenende. Er fährt dann immer mit den Kindern zu seiner Mutter, da seine Einzimmerwohnung zu klein ist um da ein Wochenende mit den Kindern zusammen zu verbringen.
Außerdem steht er Montag sehr früh auf, so dass er um sechs bei seiner Familie ist, die Kinder kümmert und dann in den Kindergarten bringt. Am Montag Nachmittag holt er sie aus dem Kindergarten wieder ab, geht mit ihnen zum Turnen, bringt sie dann heim, kocht für sie, bringt sie ins Bett und kommt dann zu mir, da meine Wohnung gar nicht so weit weg ist von dem neuen Haus seiner Familie. Zu seiner Wohnung müsste er weiter fahren.
Am Dienstag steht er auch wieder sehr früh auf, so dass er um sechs bei seiner Familie ist, die Kinder kümmert und dann in den Kindergarten bringt.
Das unter der Woche klappt voll gut. Ab und zu kommen dann noch Termine dazu wie Elternabende, wo dann seine Frau hin geht und er derweil bei den Kindern bleibt. Wenn die Frau heim kommt, kommt er dann zu mir. Generell versuchen wir, jede Nacht die er nicht die Kinder hat, zusammen zu verbringen (abgesehen natürlich von Dienstreisen oder solchen Sachen).
Auch die Wochenend-Aufteilung klappt recht gut. Ein paar Mal hatten wir Verschiebungen (mal sie zwei Wochenenden hintereinander, mal er zwei Wochenenden hintereinander), aber es ist denke ich Alles in Allem ausgeglichen. Wenn sich etwas verschoben hat, haben wir eben auch immer zusammen überlegt wie wir das dann miteinander ausgleichen können, zum Beispiel wenn er die Kinder zwei Wochenenden hintereinander hat, dann haben wir unter der Woche zwei Tage frei genommen um auch Zeit für uns zu haben.
Mein Freund versucht da wirklich mir ggü sehr fair zu sein. Sicher hatten wir auch Streit und Situationen die ich nicht verstanden habe (Warum muss er zwei Wochenenden opfern um seiner Ex ein Gartenhaus zu bauen?). Aber irgendwie haben wir alles hin gekriegt.
Und für mich ist das okay so. Ich glaube ich bin recht viel unterwegs und deswegen ist es für mich total okay jedes zweite Wochenende für mich zu haben. Da kann ich viel schaffen, so dass ich dann wenn er Zeit für mich hat auch wirklich Zeit für ihn hab.
Und wenn es nach mir ginge könnte es auch echt noch eine Weile so bleiben.
Leider "muss" es sich wohl ändern.
Mein Freund möchte in eine größere Wohnung ziehen in der er auch ein Kinderzimmer einrichten kann, so dass die Kinder auch bei ihm sein können. Einmal kommt der Wunsch eben auf, weil er nicht immer mit den Kindern zu seiner Mutter fahren will (total verständlich) und zum anderen möchte er sie eben auch unter der Woche bei sich behalten können.
Der neue Plan wäre dann, wenn man im zwei-Wochen-Rhythmus denkt:
- er holt die Kinder Freitag Abend ab und behält sie dann bis Dienstag Früh wenn er sie in den Kindergarten bringt an den Wochenenden an denen er die Kinder hat.
- an den Wochenenden an denen er nicht die Kinder hat holt er sie Sonntag Abend und hat sie dann bis Dienstag Früh.
Das bedeutet für mich, dass von unseren gemeinsamen Nächten die Nächte von Sonntag zum Montag und vom Montag zum Dienstag komplett flöten gehen.
Außerdem mache ich mir viele Sorgen wie das dann wäre, wenn ich ihn in seiner Wohnung besuchen würde bzw. Sachen dort hätte.
Die Kinder wissen nicht, dass er eine neue Freundin hat, sie wissen nur, dass der Papa eine eigene Wohnung hat, damit Mama und Papa sich nicht mehr so viel streiten. Ich existiere quasi nicht. Ich rufe ihn auch zum Beispiel nicht an, wenn er seine Mädels hat. Oder zum Beispiel letzte Woche, da wollte er seinen Mädels die Einzimmerwohnung zeigen, also bin ich vorher hin gefahren, hab ein bisschen aufgeräumt, ihm noch einen Gefallen getan und meine Sachen alle entweder mitgenommen oder versteckt, so dass nicht erkennbar war, dass es in der Wohnung noch ein anderes Mädchen gibt.
Nun muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mich traurig macht, wenn ich noch mehr Nächte "hergeben" muss, die wir bisher zusammen verbracht haben.
Ich kann mir gut vorstellen, was gleich passiert, glaubt mir Leute ich hab das von meinen Freunden auch schon oft gehört:
"Was hast du erwartet, wenn du dir einen Mann mit Familie anlachst?"
"Setz ihn nicht so unter Druck, dass du jede Nacht mit ihm verbringen willst!"
"Ihr seid noch nicht lang zusammen, er kann nicht mit dir zusammen planen und auf dich Rücksicht nehmen!"
"Er hat sowieso so viel Zeit für dich, mehr kannst du nicht verlangen, eigentlich sollte die Hälfte seiner Zeit sowieso seinen Kindern gehören und ein Teil von der anderen Hälfte auch mal ihm allein!"
"Sei jetzt bloß nicht zickig, der hat es schwer genug!"
Also möchte ich euch gerne drum bitten, diese Dinge mal nicht loszulassen ;-)
Worauf ich hinaus will: Ich habe mir sehr viele Gedanken über die Veränderungen gemacht und auch mit meinem Freund über das alles geredet. Weil wir uns bei vielen Dingen nicht einig wurden, sind wir sogar zu profamilia gegangen. Der Grundgedanke war, dass viele von den Dingen, die mir Sorgen machen vielleicht gar nicht mehr wichtig sind, wenn ich die Kinder kennen lernen kann. Aber wir wussten nicht, ob das nicht noch zu früh ist für die beiden. Bei profamilia wurde uns tatsächlich gesagt, dass es nicht zu früh wäre, dass das den Kindern sicher nicht schadet, weil wir uns sehr viele Gedanken machen und verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Es wurde uns gesagt, die Kinder wären anpassungsfähig und dass es besser ist für die Kinder, keine Geheimnisse zu haben, weil Geheimnisse immer Gift sind und gerade so eine neue Beziehung ein großes Geheimnis ist.
So sind wir zum Thema gekommen, dass ich die Kinder kennen lerne.
Jetzt bin ich total verunsichtert und stelle mir 1000 Fragen und mehr.
Zum einen reicht es mir irgendwie nicht zu hören "Das schadet den Kindern nicht". Ich würde mir wünschen, dass es den Kindern gut geht und nicht nur nicht schadet. Und woher will man das wissen?
Außerdem habe ich Angst, dass die Kinder mich nicht mögen werden. Nach Allem was ich gelesen habe ist davon ja erst mal auszugehen. Was tu ich dann, wenn seine große Tochter ihm zum Beispiel sagt "Die mag ich nicht, ich will nicht dass du zu der hin fährst"...? Für mich käme dann nur eine Trennung in Frage.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es genau genommen nur für meinen Freund und mich gut wäre, wenn ich die Kinder kennen lerne, aber nicht für die Kinder.
Ich bin jetzt drauf und dran ihm zu sagen, dass wir das nicht tun werden, dass ich akzeptiere, dass ich ihn weniger sehen kann (das krieg ich hin ;-)), dass ich halt alle meine Sachen mitnehme oder verstecke wenn ich bei ihm bin, aber das das schon klappen wird.
So müssen die Kinder keine Angst haben und ich auch nicht.
Ich habe die Entscheidung ihm ggü auch schon angedeutet, aber er ist irgendwie nicht so begeistert. Er ist der Meinung, dass sein Leben um einiges wieder "normaler" sein könnte und er dann nicht mehr so eingeschränkt ist, wenn die Kinder mich kennen, wir was zusammen unternehmen können, ich bei ihm auch zusammen mit den Kindern übernachten kann. Als er mal sehr sehr betrunken war, hat er mich in die Arme genommen und gesagt "Ich glaube du bist gut für meine Kinder!" Das war für mich echt ein Kompliment, aber wie gesagt, er war sehr betrunken
So das war jetzt sehr viel und doch glaube ich nicht mal die Hälfte unserer Geschichte.
Ich bin einfach total gespannt auf neue Freundinnen, die damit Erfahrungen gemacht haben, würde mich auch über die Meinungen älterer "Kinder" freuen, was sie dazu denken, und auch auf das was andere Väter sich denken über so eine Situation. Es gibt ja sehr viele Beteiligte in der Geschichte. Ich hoffe nur es macht sich auch jemand die Mühe meinen mega-Text durchzulesen ;-)
Wenn jemand es bis hierher geschafft hat, dann vielen vielen Dank für's Lesen!!
als erstes muss ich mal sagen, dass ich sehr froh über dieses Forum bin.
Ich habe in letzter Zeit sehr viel im Internet gelesen über Trenunngen, neue Partnerschaften, Umgang mit Kindern - aber ich hatte nie das Bedürfnis selbst etwas zu schreiben, ich habe immer nur gelesen und gelesen. Nirgends ist mir ein Austausch begegnet wie er hier passiert. Alles was ich gelesen habe war entweder immer ganz furchtbar oder ganz toll, aber nie so richtig ehrlich. Hier scheint man anders miteinander umzugehen, zu versuchen verschiedene Seiten zu sehen und sich zu verstehen - das gefällt mir.
Deswegen bin ich auch sehr gespannt auf eure Meinungen!
Meine Geschichte...
Seit Dezember letztes Jahr bin ich mit einem meiner Arbeitskollegen zusammen.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder (3 und 5, beides Mädchen).
Wir haben uns beide in den Monaten September - November 2013 getrennt und sind dann wirklich sehr schnell zusammen gekommen, das weiß ich. Aber wenn man sich arg verliebt hat... puuhh...
Seit Dezember hatte er jedenfalls eine eigene, kleine Einzimmerwohnung.
Ich wohne seit Dezember alleine in meiner 3-Zimmer-Wohnung.
Am Anfang war alles sehr schwierig, er hat noch sehr oft an den Wochenenden und auch unter der Woche bei seiner Familie übernachtet, bis ich ihm im Februar gesagt habe, dass mich das echt irre macht, wenn ich weiß, dass er bei seiner Ex übernachtet. Er hatte zunächst versprochen, nicht mehr dort zu übernachten, aber Diskussionen darüber ob er es tut oder nicht hatten wir bis Ende März.
Ende März ist seine Familie in ein neues Haus in einem Vorort gezogen. Er hat darin sehr viel Geld investiert und beim Aufbau der neuen Möbel und beim Umzug natürlich geholfen. In der Zeit hab ich ihn kaum gesehen und war traurig, habe das aber verstanden und akzeptiert, weil er immer gesagt hat, nach dem Umzug und den Chaos das der Umzug bringt, wird es besser, dann werden er und seine Ex-Frau sich an die Regelung mit der Kinderbetreuung halten und es wird bestimmt ein bisschen Ruhe einkehren.
Das hat nicht sofort geklappt, aber nach einer Weile doch recht gut. Sicher wird es immer nötig sein mal was umzuplanen, aber irgendwie ist es Alles in Allem doch ganz okay gegangen, wenn wir uns ein bisschen zusammen gesetzt und überlegt haben wann wir Zeit füreinander haben und wann eben nicht.
Die Grundidee ist so:
Er hat die Kinder jedes zweite Wochenende. Er fährt dann immer mit den Kindern zu seiner Mutter, da seine Einzimmerwohnung zu klein ist um da ein Wochenende mit den Kindern zusammen zu verbringen.
Außerdem steht er Montag sehr früh auf, so dass er um sechs bei seiner Familie ist, die Kinder kümmert und dann in den Kindergarten bringt. Am Montag Nachmittag holt er sie aus dem Kindergarten wieder ab, geht mit ihnen zum Turnen, bringt sie dann heim, kocht für sie, bringt sie ins Bett und kommt dann zu mir, da meine Wohnung gar nicht so weit weg ist von dem neuen Haus seiner Familie. Zu seiner Wohnung müsste er weiter fahren.
Am Dienstag steht er auch wieder sehr früh auf, so dass er um sechs bei seiner Familie ist, die Kinder kümmert und dann in den Kindergarten bringt.
Das unter der Woche klappt voll gut. Ab und zu kommen dann noch Termine dazu wie Elternabende, wo dann seine Frau hin geht und er derweil bei den Kindern bleibt. Wenn die Frau heim kommt, kommt er dann zu mir. Generell versuchen wir, jede Nacht die er nicht die Kinder hat, zusammen zu verbringen (abgesehen natürlich von Dienstreisen oder solchen Sachen).
Auch die Wochenend-Aufteilung klappt recht gut. Ein paar Mal hatten wir Verschiebungen (mal sie zwei Wochenenden hintereinander, mal er zwei Wochenenden hintereinander), aber es ist denke ich Alles in Allem ausgeglichen. Wenn sich etwas verschoben hat, haben wir eben auch immer zusammen überlegt wie wir das dann miteinander ausgleichen können, zum Beispiel wenn er die Kinder zwei Wochenenden hintereinander hat, dann haben wir unter der Woche zwei Tage frei genommen um auch Zeit für uns zu haben.
Mein Freund versucht da wirklich mir ggü sehr fair zu sein. Sicher hatten wir auch Streit und Situationen die ich nicht verstanden habe (Warum muss er zwei Wochenenden opfern um seiner Ex ein Gartenhaus zu bauen?). Aber irgendwie haben wir alles hin gekriegt.
Und für mich ist das okay so. Ich glaube ich bin recht viel unterwegs und deswegen ist es für mich total okay jedes zweite Wochenende für mich zu haben. Da kann ich viel schaffen, so dass ich dann wenn er Zeit für mich hat auch wirklich Zeit für ihn hab.
Und wenn es nach mir ginge könnte es auch echt noch eine Weile so bleiben.
Leider "muss" es sich wohl ändern.
Mein Freund möchte in eine größere Wohnung ziehen in der er auch ein Kinderzimmer einrichten kann, so dass die Kinder auch bei ihm sein können. Einmal kommt der Wunsch eben auf, weil er nicht immer mit den Kindern zu seiner Mutter fahren will (total verständlich) und zum anderen möchte er sie eben auch unter der Woche bei sich behalten können.
Der neue Plan wäre dann, wenn man im zwei-Wochen-Rhythmus denkt:
- er holt die Kinder Freitag Abend ab und behält sie dann bis Dienstag Früh wenn er sie in den Kindergarten bringt an den Wochenenden an denen er die Kinder hat.
- an den Wochenenden an denen er nicht die Kinder hat holt er sie Sonntag Abend und hat sie dann bis Dienstag Früh.
Das bedeutet für mich, dass von unseren gemeinsamen Nächten die Nächte von Sonntag zum Montag und vom Montag zum Dienstag komplett flöten gehen.
Außerdem mache ich mir viele Sorgen wie das dann wäre, wenn ich ihn in seiner Wohnung besuchen würde bzw. Sachen dort hätte.
Die Kinder wissen nicht, dass er eine neue Freundin hat, sie wissen nur, dass der Papa eine eigene Wohnung hat, damit Mama und Papa sich nicht mehr so viel streiten. Ich existiere quasi nicht. Ich rufe ihn auch zum Beispiel nicht an, wenn er seine Mädels hat. Oder zum Beispiel letzte Woche, da wollte er seinen Mädels die Einzimmerwohnung zeigen, also bin ich vorher hin gefahren, hab ein bisschen aufgeräumt, ihm noch einen Gefallen getan und meine Sachen alle entweder mitgenommen oder versteckt, so dass nicht erkennbar war, dass es in der Wohnung noch ein anderes Mädchen gibt.
Nun muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mich traurig macht, wenn ich noch mehr Nächte "hergeben" muss, die wir bisher zusammen verbracht haben.
Ich kann mir gut vorstellen, was gleich passiert, glaubt mir Leute ich hab das von meinen Freunden auch schon oft gehört:
"Was hast du erwartet, wenn du dir einen Mann mit Familie anlachst?"
"Setz ihn nicht so unter Druck, dass du jede Nacht mit ihm verbringen willst!"
"Ihr seid noch nicht lang zusammen, er kann nicht mit dir zusammen planen und auf dich Rücksicht nehmen!"
"Er hat sowieso so viel Zeit für dich, mehr kannst du nicht verlangen, eigentlich sollte die Hälfte seiner Zeit sowieso seinen Kindern gehören und ein Teil von der anderen Hälfte auch mal ihm allein!"
"Sei jetzt bloß nicht zickig, der hat es schwer genug!"
Also möchte ich euch gerne drum bitten, diese Dinge mal nicht loszulassen ;-)
Worauf ich hinaus will: Ich habe mir sehr viele Gedanken über die Veränderungen gemacht und auch mit meinem Freund über das alles geredet. Weil wir uns bei vielen Dingen nicht einig wurden, sind wir sogar zu profamilia gegangen. Der Grundgedanke war, dass viele von den Dingen, die mir Sorgen machen vielleicht gar nicht mehr wichtig sind, wenn ich die Kinder kennen lernen kann. Aber wir wussten nicht, ob das nicht noch zu früh ist für die beiden. Bei profamilia wurde uns tatsächlich gesagt, dass es nicht zu früh wäre, dass das den Kindern sicher nicht schadet, weil wir uns sehr viele Gedanken machen und verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Es wurde uns gesagt, die Kinder wären anpassungsfähig und dass es besser ist für die Kinder, keine Geheimnisse zu haben, weil Geheimnisse immer Gift sind und gerade so eine neue Beziehung ein großes Geheimnis ist.
So sind wir zum Thema gekommen, dass ich die Kinder kennen lerne.
Jetzt bin ich total verunsichtert und stelle mir 1000 Fragen und mehr.
Zum einen reicht es mir irgendwie nicht zu hören "Das schadet den Kindern nicht". Ich würde mir wünschen, dass es den Kindern gut geht und nicht nur nicht schadet. Und woher will man das wissen?
Außerdem habe ich Angst, dass die Kinder mich nicht mögen werden. Nach Allem was ich gelesen habe ist davon ja erst mal auszugehen. Was tu ich dann, wenn seine große Tochter ihm zum Beispiel sagt "Die mag ich nicht, ich will nicht dass du zu der hin fährst"...? Für mich käme dann nur eine Trennung in Frage.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es genau genommen nur für meinen Freund und mich gut wäre, wenn ich die Kinder kennen lerne, aber nicht für die Kinder.
Ich bin jetzt drauf und dran ihm zu sagen, dass wir das nicht tun werden, dass ich akzeptiere, dass ich ihn weniger sehen kann (das krieg ich hin ;-)), dass ich halt alle meine Sachen mitnehme oder verstecke wenn ich bei ihm bin, aber das das schon klappen wird.
So müssen die Kinder keine Angst haben und ich auch nicht.
Ich habe die Entscheidung ihm ggü auch schon angedeutet, aber er ist irgendwie nicht so begeistert. Er ist der Meinung, dass sein Leben um einiges wieder "normaler" sein könnte und er dann nicht mehr so eingeschränkt ist, wenn die Kinder mich kennen, wir was zusammen unternehmen können, ich bei ihm auch zusammen mit den Kindern übernachten kann. Als er mal sehr sehr betrunken war, hat er mich in die Arme genommen und gesagt "Ich glaube du bist gut für meine Kinder!" Das war für mich echt ein Kompliment, aber wie gesagt, er war sehr betrunken
So das war jetzt sehr viel und doch glaube ich nicht mal die Hälfte unserer Geschichte.
Ich bin einfach total gespannt auf neue Freundinnen, die damit Erfahrungen gemacht haben, würde mich auch über die Meinungen älterer "Kinder" freuen, was sie dazu denken, und auch auf das was andere Väter sich denken über so eine Situation. Es gibt ja sehr viele Beteiligte in der Geschichte. Ich hoffe nur es macht sich auch jemand die Mühe meinen mega-Text durchzulesen ;-)
Wenn jemand es bis hierher geschafft hat, dann vielen vielen Dank für's Lesen!!