Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

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Bine Maja
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Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Bine Maja »

Hallo,
ich bin seit ca. 1 1/2 Jahren geschieden. Mein Ex-Mann hat mich 2 Monate vor der Geburt vor die Türe gesetzt. Eigentlich war es zuerst eine einvernehmliche Trennung, da zuerst nur ich, dann später auch er eingesehen hatten, daß wir nicht zueinander passen. Als bei ihm die Einsicht kam, daß wir nicht zueinander passen hat er mich vor die Türe gesetzt. Ich muß zugeben, daß ich trotz des Wissens nicht fähig gewesen wäre zu gehen, aus Angst vor der ungewissen Zukunft und aus Verantwortungsgefühl dem Ungeborenen gegenüber. Es wurde dann leider ziemlich schnell hässlich. Mit mir wollte er nichts mehr zu tun haben. Ich habe unzählige Male versucht ihm zu erklären, daß es nicht um mich geht, sondern um das Baby. Das es wichtig wäre noch einen guten Kontakt zu halten. Aber er wollte das nicht. Sagte, er wolle auch nicht mehr mit mir diskutieren - er wolle nichts mehr mit mir zu tun haben. Versuche, ihn zu einem gemeinsamen Gespräch beim Jugendamt zu bitten scheiterten auch. Er hat dann Beschwerde über die Frau beim Jugendamt eingelegt. Seine Besuchstermine hat er auch so gut wie nie wahrgenommen. Er hatte nach 1 Monat dann schon wieder eine Freundin (die er dann nach einem Jahr geheiratet hat) und da diese weit weg wohnte kam er an den Wochenenden nicht. Meistens erfuhr ich das dann per sms ca. 1 Stunde vor dem geplanten Termin. Mein Sohn, Yannick, ist nun 2 1/2 Jahre alt. Gesehen hat er ihn insgesamt 11 Mal. Davon hat er ihn 3 Mal mitgenommen, mit dem Ergebnis, daß es Yannick nach den Besuchen nicht gut ging - worauf er mir geantwortet hat, daß es nicht sein Problem sei, bei ihm wäre es ihm gut gegangen. Ich wollte diese Termine nie unterbinden, weil ich wusste, daß er mir sofort mit dem Anwalt gedroht hätte und ich diese Entscheidung auch lieber meinem Sohn überlassen möchte. Auf meiner Seite ist nun auch schon seit ca. 1 1/2 Jahren ein neuer Partner da, den ich auch schon vor der Geburt kannte und der meinen Sohn auch schon seit Geburt kennt. Wir leben zusammen und für Yannick ist mein Partner der Papa. Für meinen Partner ist Yannick wie ein eigener Sohn und wenn wir es könnten, dann würde er ihn gerne adoptieren. Da die letzten Termine immer nach dem gleichen Schema abliefen - mein Ex kam, Yannick sah nur das Auto und fing an jämmerlich zu weinen, mein Ex sagte schon im herlaufen "dann halt nicht" und ging wieder. Wobei ich nicht genau weiß, warum er so reagiert - er reagiert sonst nie so. Somit habe ich beim letzten Termin im Mai vorgeschlagen, daß er erst wieder in einem halben Jahr kommen solle und er war sofort damit einverstanden. Ich für meinen Teil denke, so lange Yannick nicht begreift, wer das ist, wird er nicht mitgehen wollen. Für Yannick ist das ein Fremder. Ich bin aber mittlerweile total fertig mit meinem Ex - ich will nun auch nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wie soll ich aber auf dieser Basis gut vermitteln können ? So, nun nach langem Vorspann mein eigentliches Problem: Yannick weiß nicht, wer das ist, der da kommt, warum er kommt und warum er mit ihm mitgehen soll.

Wie sollen wir ihm erklären, wer das ist, ohne Gefahr zu laufen, daß unsere kleine "heile Welt" zusammenbricht ? Da auch zwischen meinem Ex und mir GAR nichts mehr ist (er begrüßt mich nicht einmal mehr - als würde ich nicht existieren) - schlimmer noch, ich denke, da ist blanker Haß vorhanden (da ist einfach zu viel passiert, was ich ihm nie mehr verzeihen könnte) - besteht auch nicht die Möglichkeit großartig zu vermitteln, wie man das sonst tun könnte.

Wie erkläre ich das einem so kleinen Kind ? Kann er das überhaupt schon begreifen ? Wann sagt man das den Kindern am besten ?

Gibt es Bücher über diese Thematik - wie man das so kleinen Kinder erklären kann ?

Liebe Grüße
Bine
marina
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von marina »

hallo und erstmal ein herzlich willkommen von mir

ich find das du deinen sohn nicht zwingen kannst zu seinem vater zu gehen wenn er das nicht will, da er ihn auch nur so selten gesehen hat ist es meiner meinung nach klar das er "angst" hat mit ihm zu gehen ich weis nicht ob er das schon verstehen kann wenn du ihm das alles erklärst aber ich denke das er es im wesentlichen noch nicht verstehen kann, ich würd ihm selbst die entscheidung überlassen ob er zu ihm will oder nicht, auch wenn die entscheidung seinen vater sehen zu wollen erst viel später kommt


lg
marina
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Hammer
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Hammer »

Hi Bine,

es ist wirklich schwierig einem zweijährigen zu
erklären der Mann der dich ab und zu mal
besucht ist dein Vater.
Das er dann auch noch Angst vor ihm hat macht die Sache
nicht leichter.
Ich würde ihn schriftlich auffordern seine Besuche regelmäßig
zu organisieren und nicht nur dann wenn es ihm in den Kram
passt.
Versuch auch mal beim Jugendamt nachzufragen ob er ihn nicht
erst mal unter Aufsicht sehen darf.

Weist du was dein Ex dem Kleinen erzählt?
Denn es wäre schlimm wenn er sagt ich bin doch dein
Vater,das wäre für ihn ein Schock.

Alles Liebe
Dani
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wir haben "nur" das Glück sie auf
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Bine Maja
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Bine Maja »

Hallo Marina,
danke für die Antwort. Wenn es nur nach MIR ginge, würde ich seinen leiblichen Vater nie wieder sehen wollen. Er hat bis dato nichts getan, was ihn als Vater berechtigen würde. Aber er hat mir immer wieder gedroht, meist mit dem Anwalt und dann mit dem, was er eines Tages seinem Sohn sagen würde. Weil ich total fertig mit den Nerven war wollte ich es auch nie auf einen showdown ankommen lassen. Auch nicht, weil ich nicht fassen konnte, daß ich als eigentlich klardenkende Person in einer so total absurden Situation stecke. Wie kann es sein, daß man nicht mehr über so etwas entscheidendes reden kann ??? Wie kann es sein, daß er nicht versteht, daß das Kind panische Angst hat und er eigentlich mich als Vermittler bräuchte ? Ich habe ihn deswegen nie davon abgehalten Yannick mitzunehmen - was aber die Hölle auf Erden war. Ich saß die 2 Stunden jedes Mal heulend in der Ecke. Fühlte mich Tage vor dem Termin schon elend und danach auch wieder. Eigentlich war ich in einem Art Dauer-Höllen-Zustand. Nun habe ich mich endlich dazu durchgerungen ihn nicht mehr mitzugeben, wenn er nicht mit will. Zum Glück musste ich bis jetzt noch nie zu dieser Entscheidung stehen. Aber ich gebe dir vollkommen recht - ich werde ihn in Zukunft nicht mehr gegen seinen Willen mitgeben. Auch wenn das vermutlich heißen könnte, daß mir mein Ex dann mit dem Anwalt vor der Türe steht - aber was solls, ich muß Yanni schützen, so lange er das noch nicht selbst kann und mein Ex noch nicht erkannt hat, daß Yannis Wohl vorgeht. Und ja, ich denke auch, daß er das jetzt noch nicht so richtig versteht. Aber was würdest du in der Zwischenzeit machen ? Soll ich meinem Ex sagen, daß er sich erstmal nicht melden soll, daß ich mich bei ihm melde, wenn Yanni so weit ist ?

-------------------------------

Hallo Dani,
ist alles schon geschehen - ohne Ergebnis, auch über beide Anwälte etc. Er droht mir dann jedes Mal mit dem Anwalt und ändern tut sich dann danach gar nix. Versuche vom Jugendamt, ihn zu einem gemeinsamen Gespräch beim Jugendamt zu bringen sind auch gescheitert. Er hat sich dann bei der Jugendamtleiterin über die uns betreuende Frau beschwert - die wäre unverschämt und er wolle von jemand anderem betreut werden. Er hat sich dann aber nicht wieder beim Jugendamt gemeldet (ich stehe noch im Kontakt mit dem Jugendamt, die Frau war auch schon bei uns zu Hause). Ich habe die auch nach betreutem Kontakt gefragt, weil er mich mal beschimpft hat und meinte "am liebsten würde ich dir ja eines in die Fresse hauen, darf aber leider nicht". Da hab ich die vom Jugendamt gefragt, ob ich warten müsse, bis er das wirklich mal tut oder ob man mir da irgendwie helfen könne. Die vom Jugendamt hat mich an meinen Anwalt verwiesen und mein Anwalt dann wieder zurück ans Jugendamt. Scheint irgendwie so, als könnten die mir nicht wirklich helfen. Die vom Jugendamt ist wirklich nett und hört auch zu und erzählt mir viel. Aber das hilft alles nix. Mein Problem ist, daß ich mit meinem Ex nimmer klarkomme und alles, was dir mir erzählt bringt da auch nix. Wir konnten schon während unserer Beziehung nie wirklich miteinander reden - schon gar nicht über komplexere Dinge - und das ist jetzt einfach noch viel schlimmer. Daran, daß er ihm das dann eines Tages sagt habe ich auch schon gedacht. Ich habe ihn auch schon vor Monaten explizit gebeten, daß nicht zu tun. Er meinte, das wäre klar. Aber ich traue ihm da nicht. Er hat schon sooo oft sein "Wort" gebrochen und so oft gedroht, was er nicht alles seinem Sohn erzählen würde.

Tja, der nächste Termin soll im Dezember sein und ich weiß nicht so recht, wie Yanni reagieren wird. Wird er jetzt fragen, wer das ist, warum der da ist? Vor 6 Monaten war er noch nicht in der "Warum-Phase" - aber jetzt will er ALLES wissen. Was mache ich dann ?

Liebe Grüße und herzlichen Dank
Bine
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Hammer
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Hammer »

Hi Bine,
red doch mal mit deinem Anwalt ob ihm der Umgang entzogen werden
kann.
So ein Umgang muß regelm. stattfinden und es darf nicht zur Bedrohung kommen.Die Kinder bekommen so etwas mit.

LG
Dani
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Bine Maja
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Bine Maja »

Hi Dani,
habe ich auch alles schon gefragt. Da muß heutzutage leider echt erst was schlimmes passieren, bevor das gemacht wird. Auch mit der vom Jugendamt habe ich geredet. Ich solle alles dokumentieren - was ich auch tue. Aber mehr war nicht drin. Das ist also nicht die Lösung meines Problemes. Und eigentlich will ich das auch für Yanni nicht. Ich will, daß er das mal entscheiden kann.

Was mache ich denn jetzt ??? Was erzähle ich ihm ? Ich kann ihm ja wohl kaum sagen, daß die Mama mal was total dummes gemacht hat und einen total bescheuerten Kerl geheiratet hat und der hat ihr dann ein baby gemacht und wollte dann schon während der Schwangerschaft nix mehr damit zu tun haben (ja, er wollte auch Kinder) und Mamas Angebot auch noch bis nach der Geburt bei ihm zu bleiben, damit er eine Bindung aufbauen kann hat ihn auch nicht interessiert. Er kam ins Krankenhaus nach der Geburt mit der Steuererklärung, weil er eine Unterschrift brauchte. Schaut kurz hin und ging wieder. So könnte ich eines nach dem anderen aufzählen, was nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt oder für Yanni gewünscht hätte. Aber welches Bild zeichne ich damit von ihm ?? Das kann ich ihm also alles nicht erzählen. Er soll sich selbst eine Meinung bilden. Aber er muß irgendwie verstehen, wer das ist. Aber kann das ein 2 1/2 Jähriger schon ??? Und wenn nicht, dann müsste ich eigentlich meinem Ex vorschlagen, daß er erst wiederkommt, wenn ich es ihm erklärt habe und er dann auch von sich aus den Kontakt möchte. Aber kann ich das machen - ich entziehe ihm ja dann damit das Kind ?

Nun ja, vielleicht muß ich nochmal mit der Frau vom Jugendamt reden - vielleicht weiß die ja doch jetzt einen Rat. Die gesamte Historie kennt Sie ja schon.

Grüßle
bine
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Hammer
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Hammer »

Hi Bine,
mach doch mal einen Termin beim Kinderpsychologen.
Die können nicht nur dir raten was du vielleicht nicht sagen sollst
sondern sind vorallem für den Kleinen hilfreich.
Wichtig ist das er so heil wie möglich aus der Sache raus kommt.

LG
Dani
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Laura
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Laura »

Liebe Bine,

ich habe grundsätzliche Zweifel daran, dass ein 2 1/2-jähriger überhaupt schon verstehen kann, dass nicht der Mann, mit dem er zusammen lebt und den er als seinen Papa ansieht sein wirklicher Vater ist, sondern ein Fremder, den er noch nicht mal leiden kann und ich habe auch Bedenken, was so eine Offenbarung in so einem kleinen Kind wohl auslösen mag. Da würde ich auf jeden Fall mal jemanden vom Fach fragen.

Aber dazu, WIE man es erklärt und wie man auf warum-Fragen reagiert hab ich mich mal beraten lassen. Die Psychologin hat mir damals empfohlen, dem Kind einfach nur zu sagen, dass Mama und Papa nicht mehr zueinander gepaßt haben, ohne weitere Erklärungen abzugeben. Sie hat mir erklärt, dass dieses "nicht mehr passen" was ist, was ein Kind verstehen kann und was es auch schon selbst kennt, z.B. von Schuhen und Hosen, die nicht mehr passen. Das erschien mir ziemlich logisch und ich bin damit auch super klar gekommen.

Alles Liebe
Laura
_________________

Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.
Bine Maja
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Bine Maja »

Hallo,
ich bin sehr dankbar für die Antworten, die ich erhalten habe. Auch wenn ich jetzt noch keine Lösung für mein Problem habe. Aber es hat gut getan, es mal zu versuchen Antworten auf die Fragen zu finden. Ich hatte schon Angst, daß dann ganz andere Sachen kommen. Beiträge, die mich als "schlechte" Mama bezeichnen, weil die Dinge so sind, wie sie sind. Das "schlechte" Gewissen auf meiner Seite ist nämlich ständig präsent. Für mich ist das neue Leben denke ich die beste Wahl, auch wenn ich das zuerst nicht so gesehen habe. Aber für Yanni hätte ich es mir anders gewünscht - einfacher - und das wird mich, denke ich, ein Leben lang quählen. Die Schuld, daß man einen Fehler gemacht hat und ein unschuldiges Kind muß das nun mittragen - ein Leben lang.

Also vielen Dank - und ja, ich werde die vom Jugendamt nochmal fragen und auch nach einem Kinderpsychologen suchen. Und vielleicht ist es jetzt wirklich noch zu früh...ich will nur nicht lügen und auch nicht, daß er eines Tages mal kommt und mir vorwirft, ich hätte ihm das schon viel früher sagen sollen und überhaupt hätte ich viel früher dafür sorgen sollen, daß er eine "Verbindung" zu seinem leiblichen Vater hat. Ach ja, ich wünschte, daß wäre alles viel einfacher. Aber es könnte auch alles viel schlimmer sein...

Ich wünsche euch allen alles gute
Alles Liebe
Bine
Chanya
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Chanya »

Hallo,
ich habe das selbe Problem wie Du,aber mir hat ein Bekannter letztens einen guten Rat gegeben.
Sollte Dein Sohn irgendwann mal fragen:"Mama,wer ist denn das?"
Antworte ihm:"Er ist Dein "VATER".Dein neuer Partner allerdings ist sein "PAPA".

Bei dem Kosenamen Papa werden mehr emotionen mit verbunden.Vater ist etwas anderes.Er ist ja auch der Vater...Jedoch ist dein neuer Partner sein Papa,der sich um ihn kümmert,zu dem er eine Beziehung hat.
Vielleicht hilft das:-)
Viel Glück Chanya
Bine Maja
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von Bine Maja »

Hallo,
da bin ich wieder. Ich habe meinem kleinen Sohn eine Art Bilderbuch gemacht und ihm darin erzählt, wie ich noch mit meinem Ex zusammengewohnt habe, wie er mir ein Baby gemacht hat, ich dann ausgezogen bin und dann mein neuer Partner kam. Ich nenne meinen Ex beim Namen und sage ihm, daß er sein Erzeuger und leiblicher Vater ist. Mein Partner ist für ihn aber der Papa, weil, wie Chanya auch geschrieben hat - er immer da war und ist und ihn lieb hat. Wir hatten große Angst davor, wie er das aufnimmt. Vorallem mein Partner - er hatte Angst, ihn dadurch zu verlieren. Aber es war gar kein Problem. Er schaut sich das Bilderbuch jetzt immer wieder gerne mit mir an und stellt Fragen. Wenn ich ihm sage, daß der dann demnächst mal zu Besuch kommt und ihn mitnehmen will, dann sagt er, daß er nicht kommen soll und er nicht mit will. Gutes Zureden von meiner Seite hilft gerade nichts. Ich bin also gespannt, was passiert, wenn er dann jetzt tatsächlich wieder kommt.

Generell fühle ich mich jetzt wohler, weil es endlich gesagt ist und nicht wirklich etwas passiert ist. Ich hoffe, daß alles weitere dann auch so "problemlos" verläuft. Und das er nicht zu einem "armen" Scheidungskind wird, daß unter den Fehlern der Eltern zu leiden hat. Und das es für ihn jetzt einfach normal ist, daß er einen leiblichen Vater hat und einen Papa. Das er einfach mit dieser Tatsache groß wird ohne, daß es ihm Probleme bereitet.

Grüße
Bine
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HEXE140875
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Re: Er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist

Beitrag von HEXE140875 »

Hallo Bine !

Hab grad Deinen Bericht gelesen und möchte Dir was dazu erzählen ... ich habe ähnliches durchlebt.
Ich wurde am Tag meiner Aufgebotsbestellung für meine Hochzeit beim Standesamt mit 20 Jahren damit konfrontiert das mein "VATER" nicht mein "Erzeuger" ist ... das war der mit abstand schlimmste Tag in meines Leben ... nichts schien mehr ehrlich zu sein alles schien sich gegen mich gerichtet zu haben ... ich habe darauf hin meine Eltern zur Rede gestellt ... sie hatten Angst es mir zu sagen weil sie nicht wußten wie ich reagieren würde ... es hat mir sehr weh getan damals ... nicht weil mein VATER nicht mein "Erzeuger" ist sondern weil sie es mir verheimlich hatten die ganzen Jahre über .. und weil ja jetzt auch meine Oma gar nicht meine richtige Oma ist und meine Tante nicht meine richtige Tanten und und und ... das alles ist mir durch den Kopf geschossen ... D A M A L S ... aber es wäre mir doch gar nicht wichtig gewesen ... wichtig ist nur wer mich damals aufgenommen hat und wer mich lieb hat ... und das war mein Vater ... mein "Erzeuger" hat nicht mal die Vaterschaft anerkannt und meine Mum damals mit einem Baby im Bauch mit 17 Jahren im Regen stehen lassen ... als sie meinen Vater kennenlernte hat er mich als SEINE TOCHTER angenommen ... und das ist das einzige was wirklich zählt.
Ich habe Jahre gebraucht das ich darüber reden kann ...

Du hast das richtige getan in dem Du es Deinem Kind gesagt hast ! :meinung:

Ich lieben meinen VATER über alles ... um nichts auf der Welt möchte ich auch nur einen Tag mit meinem ERZEUGER verbringen !

ALLES GUTE FÜR DICH!
Liebe Grüsse

DANY
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