Hilflos

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Susi sonnenschein
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Guten Morgen lieber Frank.

Ich komme gerade von meiner Therapie und mußte sofort nachschauen, ob du mir schon geantwortet hast und ich danke Dir von Herzen.
Die Therapie verlief sehr gut.
Und ich habe mir 2 Brötchen vom Bäcker mitgebracht, die ich jetzt genießen werde.

Und Du darfst es Dir wagen, direkt und offen zu reden, das bestärkt mich, das läßt mich Fehler und Schwächen bewußt erkennen, daß läßt mich wieder Mut fassen, läßt mich wieder mir selbst zu vertrauen und läßt mich auch, mir verzeihen zu lernen.

Ich wünsche es mir regelrecht, mehr über Deine Erfahrungen und Erkenntnisse zu erfahren, mir zu übersetzen, mich zu korrigieren (weil ich es als positiv empfinde).
Nur so komme ich voran.
Auch tarsshafts Worte las ich noch einmal durch und genau an diesen Punkten, die sie ansprach, will ich arbeiten.
Bis später.
Ich frühstücke erst einmal.

Liebe Grüße
Susi
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Susi sonnenschein
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Hallo, da bin ich wieder.

Frank, wie lange dauerte die Heilung bei Dir?

Ich bin so ungeduldig, was mir heute auch wieder mein Therapeut bestätigte.

Zu oft vedränge ich, daß ich unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leide, die sich durch meine Ehe noch verstärkt hat.
Ich mache eine kognitive Verhaltenstherapie, aber zu oft schaffe ich den Alltag nicht, weil ich mich nicht selbst bewußt wahrnehme.
Ich gehe in eine extreme Vermeidungsphase (egal, was es ist) und habe ich genug davon, gehe ich in eine extreme Konfrontationsphase und überfordere mich.
Das habe ich heute von ihm übersetzt bekommen.
Jetzt will ich es langsam angehen, aber weiß nicht wie.


Danke für deinen Hinweis mit den Büchern.
Es hilft mir,
nicht auf einen Abweg zu geraten, denn es gibt eine totale Flut an Material.
Aber:Es gibt einige gute selbsthilfebücher.
Diese Selbsthilfebücher halfen mir sehr, mich selbst zu finden.
Zum Bsp. von Luise L. Hay : "Gesundheit für Körper und Seele
Wahre Kraft kommt von innen"
Mit diesem Buch begann meine Veränderung.
Ich arbeitete regelrecht mit dem Buch und erkannte, daß der Stress, von dem ich jahrelang redete, Ängste sind.
Dank der Aufarbeitung und Beschaffung von Selbsthilfebüchern bin ich schon bei vielen Selbsterkenntnissen, aber bin total hilflos, wie ich es für mich umsetzen soll.


Wie meinst Du das mit dem Durchleben?
Was habe ich falsch gemacht, daß ich krank wurde?
Welche Ratschläge kannst Du mir noch mit auf dem Weg geben?

Liebe Grüße "mein großer Bruder"
tarsshaft
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Re: Hilflos

Beitrag von tarsshaft »

Liebe Susi!

Ich freue mich sehr, dass du dich wieder gemeldet hast. Wir machen das jetzt mal wieder so wie bei meinem letzten Post an dich: Die Schlüsselsätze analysieren, alles schön der Reihe nach. Gut, fangen wir an. Du schreibst

"War ich doch so froh, daß ich hier im Forum bin und Eure Unterstützung habe.
Es ging voran, doch auf einmal bekam ich Dienstag eine Migräneattacke, die mich noch zum Arzt brachte.( Ich wollte unbedingt arbeiten, aber es ging nicht und ich fühlte mich hilflos, war sauer.)"
Hier hast du, wie ich finde, einen Denkfehler drin. Denn du hast eine Migräneattacke bekommen, WEIL du hier im Forum über deine Probleme schreibst und WEIL es deswegen vorangeht. So wie Frank sagt: Körper und Seele hängen zusammen, bedingen sich sogar gegenseitig. In dir hat ein Prozess eingesetzt, alles ist im Umbruch, am Umwälzen, wie ein großes Zahnrad, das nach langem Stillstand langsam und knirschend wieder in Gang gesetzt wird. Beispiel von mir: Nachdem ich hier im Forum ein wirklichliches Schlüsselerlebnis hatte und sich mein Zahnrad auf einmal viel schneller drehte, verbrachte ich die darauffolgende Nacht über der Kloschüssel, weil ich wieder ein bisschen mehr von dem verstanden hatte, was mir als Kind angetan wurde. Und das fand ich buchstäblich "zum K....."! Lass deinen Körper reagieren und mach weiter mit dem Bearbeiten. Stell dir das Ganze wie einen Virus vor, der sich tief in deinen Körper eingegraben hat. Jetzt musst du weiter tief graben - und das tut weh! -, um bis zu dem Virus vorzudringen. Aber dann bist du plötzlich da, kannst ihn packen und weit von dir schleudern.

"Ich hätte heute arbeiten müssen, aber war viel zu schwach und ging gestern noch zum Arzt, der mich noch bis Sa. krank schrieb. Jetzt habe ich Angst, daß ich den Sa. (10.11.) der für mich sehr wichtig ist, nicht frei bekomme, weil ich diesen Sa. eine Schicht für eine Kollegin übernehmen wollte, aber noch krank geschrieben bin. Ich habe wieder Angst vor der Konfrontation, vor Unverständnis, vor einem Nein."
Du beschreibst eine typische Alltagssituation. Kenne ich, kennen wahrscheinlich die meisten. Natürlich ist das unangenehm, man fühlt sich unwohl, aber das ist normal. Das gehört zum Erwachsenenleben. Ich glaub, das ist die "kleine" Susi, die hier so große Angst hat, oder? Die "große" Susi weiß nämlich, dass sie nichts Außergewöhnliches von der Kollegin verlangt. Die "große" Susi weiß auch, dass es beim nächsten Mal vielleicht umgekehrt ist und es die Kollegin ist, die Susi um einen Gefallen bitten möchte und dass die Kollegin davor auch ein mulmiges Gefühl hat. Außerdem wollen wir mal das Wort "Konfrontation" ersetzen. Das ist mir zu heftig und unpassend. Worum geht es? Du hattest einen "Deal", der geplatzt ist, weil du krank wurdest. Mehr ist nicht passiert. Warum nicht einfach zur Kollegin hingehen, ihr die Situation schildern, sagen "Sorry, dass das jetzt so gelaufen ist. Aber könntest du mir vielleicht TROTZDEM den Gefallen tun, weil dieser eine Samstag für mich aus dem und dem Grund wichtig ist?" Eine Bitte, nichts weiter. Wenn sie sich stur stellt, ist sie eben eine sehr wenig mitfühlende und verständnisvolle Person. Und dann ist sie es auch nicht wert, dass du so viel Energie (sprich: Gedanken) an sie verschwendest. Du hast dann aber immerhin die Chance, beim nächsten Mal, wenn sie dich um einen Gefallen bittet, echte Größe zu zeigen, und kannst ihr entgegenkommen.

"Und nun plagen mich Schudlgefühle, weil ich mein Versprechen nicht halten konnte und ich habe Angst, daß ich meinen Wunsch auch nicht erfüllt bekomme."
Entschuldige, Susi, wenn ich das mal so platt sage, aber du machst aus einer Mücke einen Elefanten. Das fällt mir beim Lesen deiner Zeilen insgesamt auf. Kleinigkeiten, Alltagssituationen (wie das mit der Kollegin), Banalitäten werden bei dir zu großen Problemen, aus "Diskussionen" werden "Konfrontationen", du sprichst von "Schuldgefühlen". Warum werden diese alltäglichen und normalen, zu einem Erwachsenenleben gehörenden Dinge bei dir so groß? Warum bekommen sie so große Macht und Wichtigkeit? Woher kommt diese Angst? Mir hat es immer geholfen, Dinge mit mir selbst durchzuspielen. Ich stelle mir also den Dialog mit der Kollegin vor. Was KÖNNTE sie sagen? Und was KÖNNTE mir im schlimmsten Fall passieren? Ein Streitgespräch? Ein unangenehmer Disput? Was auch immer. Wichtig ist, dass du dir klar machst, dass du nichts unrechtes getan oder verlangt hast. Eine Diskussion oder gar ein Streitgespräch ist unangenehm, klar. Aber es ist nicht von Dauer. Nichts in diesem Leben ist von Dauer. Weder das Gute, noch das Schlechte. Weil alles im Fluss ist und sich ständig (ver-)ändert. Ich finde das sehr beruhigend.

Ich bin der selben Meinung wie Frank. Es bringt dir auf Dauer nichts, wenn du in deiner Therapie "nur" über deine aktuellen Probleme sprichst. Vergleichen wir diese Probleme und dein Leben mal mit einem Baum. Die "aktuellen Probleme" sind das, was du von dem Baum sehen kannst, also Äste, Zweige, Blätter, Stamm. Diese verändern sich täglich, der Baum sieht ständig anders aus. Wenn die Zweige plötzlich immer dünner werden und die Blätter komische Flecken bekommen, dann siehst du das. Du siehst aber nicht, warum. Dafür müsstest du graben. Bis zu den Wurzeln, denn die siehst du sonst nicht. Du fängst also an zu graben und erkennst plötzlich, dass sich ein Virus an den Wurzeln festgebissen hat. Jetzt musst du eine Möglichkeit finden, diesen Virus an die Oberfläche zu holen. Denn dort kannst du ihn gut sehen und bearbeiten, so dass er eines Tages nicht mehr da ist. Du selbst bist viel mehr als nur Blätter, Zweige, Äste und Stamm, du bist mehr als deine "aktuellen Probleme". Du bist der GANZE Baum, zu dem Zweige, Äste, Blätter, Stamm UND Wurzeln gehören.

Anders ausgedrückt: Behandelst du die aktuellen Probleme, behandelst du nichts weiter als Symptome. Du musst aber ran an die Ursachen! Und das sind die negative Erlebnisse in der Vergangenheit. Ein banales Beispiel, das mir hilft: Wisch nicht das Wasser auf, das auf den Boden tropft, sondern dreh einfach den Hahn richtig zu.

Schreib bald wieder, alles Liebe, tarsshaft
Das Heute leben, das Kommende erwarten, das Vergangene nutzen.
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Susi sonnenschein
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Hi tarsshaft! :umarmen:

Wir haben uns gerade überschnitten.
Danke für deine Post.
Ich habe gerade Frank geantwortet.
Jetzt werde ich Deine Zeilen in Ruhe :lesen:
Bis später. :winken:

Liebe Grüße Susi
FSapiatz
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Re: Hilflos

Beitrag von FSapiatz »

Liebe Susi! Hallo, auch, liebe tarsshaft! :winken:

Du klingst schon viiiieeel besser =) . Mit dem Frühstück müsstest Du ja auch langsam fertig sein... :D .

Meine Th. ging ungelogen über zwei Jahre, 2 Monate und zwei Wochen mit in der Regel einem Termin pro Woche. Das erste halbe Jahr war fürchterlich. Dann fing ich langsam an, Dinge zu verstehen, welche, dazu komme ich später noch einmal. Und mit diesem Verstehen begann ich, mich zu öffnen, wieder sozusagen „nach draußen“ zu sehen. Nach ca. 9 Monaten Th. entdeckte ich dann unser Forum hier. Und dass unser Forum hier mir dann sehr weiter geholfen hat, habe ich ja schon mehrfach betont.
Auch ich war immer zu ungeduldig, wollte mit Riesenschritten vorwärts kommen... :) .

Mit der Th begonnen, habe ich aus folgendem Grund. Ich hatte 1995 einen schweren Kletterunfall, dass ich den überlebt habe, verdanke ich zur Hälfte dem Glück und zur anderen Hälfte meiner Judo- und Karateausbildung.
In Folge des Unfalles kamen gesundheitliche Probleme hoch. Und es kam noch etwas anderes: ich bekam eine immer stärker werdende Höhenangst. Die kann ich als Mann vom Bau nun nicht wirklich gebrauchen. Ein Freund riet mir, so etwas durch einen Psychologen angehen zu lassen, man könne da durchaus etwas machen... .
Und ich merkte, dass ich allzu oft mich todunglücklich fühlte, wo wahrlich kein objektiver Grund dafür bestand. Ich brach manchmal völlig „unmotiviert“ in Tränen aus.... .
Es dauerte nicht lange, bis eigentlich kaum noch über diese eben genannten Auslöser für meine Th. gesprochen wurde, sondern über die von mir unverarbeitete Scheidung meiner Eltern, den von mir unverarbeiteten Tod meiner ersten großen Liebe und noch einige andere Eckpunkte meines Lebens.

Und an dieser Stelle möchte ich zu den Dingen kommen, die mir im Laufe der Zeit klar wurden.
Als ich auf die Welt kam, wurde eine schwere Lungenerkrankung festgestellt und ich wurde die ersten beiden Lebensjahre von meinen Eltern getrennt, teilweise konnte ich nur durch eine Glasscheibe im Krankenhaus hindurch zu ihnen Kontakt haben.
Als ich mir das bewusst gemacht habe, wurde mir schlagartig klar, warum ich immer, seit ich denken kann Angst hatte, meine Eltern zu verlieren.
Als mir das klar wurde, begriff ich dann, WIE SEHR mir (dem 9-jährigen Jungen)dann der wirkliche Verlust der Einheit >Eltern< die Beine weg gehauen hat. Die Scheidung meiner Eltern waren für mich wie ein Absturz. Mein erster.
Ich war immer ein sehr dickes Kind/Jugendlicher, Hänselleihen waren da an der Tagesordnung, eine Freundin habe ich auch nicht „abbekommen“ . Erst mit 14 begann ich, mit hartem Willen an mir zu arbeiten. Als ich dann in die Lehre kam, war ich schon richtig sportlich und sah auch so aus. Ich fand meine erste große Liebe, doch leider musste sie nach gut 2 Jahren sterben – Krebs. Auch das war für mich ein Absturz. Mein zweiter.
Mein Leben ging weiter, ich ging zum Studium und lernte dort meine heutige Frau kennen. Es folgten schöne Jahre, wir waren eine Gruppe von mehreren Freunden, die alle unter anderem eines verband: klettern. Bis eben einer meiner Freunde einen folgeschweren Fehler machte, in dessen Folge ich wieder einen Absturz hatte. Mein dritter.

Verstehst Du, warum ich Dir das so ausführlich erzähle? Ich will Dir zeigen, dass Du Deine gesamte Entwicklung auseinander pflücken musst, um Dein Leben zu verstehen. Erst dann kannst Du verstehen, wo die Ängste herkommen.
Deinen Vergleich, liebe tarsshaft, der Vergleich mit dem Baum – finde ich Klasse! =)
Verstehst Du Susi, ich bin nicht zur Therapie gegangen, weil ich ein Scheidungskind bin, aber es hat sich dort heraus gestellt. Ich bin nicht dort hingegangen, weil meine erste Freundin starb, aber es hat sich heraus gestellt, dass ich noch gar nicht Abschied genommen hatte.

Ich hoffe, Du kannst mit meinen Worten etwas anfangen.

Bis zum nächsten Mal seid alle lieb gegrüßt von

Frank
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Susi sonnenschein
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Hallo Ihr Lieben.

In mir arbeitet es sehr stark und ich schreibe und schreibe...

Ich habe schon sehr viele Zeilen geschrieben, aber jetzt bin ich der Meinung, das kann ich doch nicht alles in das Forum einlassen?

Bin wieder an dem Punkt, wo ich unsicher bin, wieweit ich gehen kann.
Hört sich blöd an, (da denke ich gerade an Dich, tarsshaft), aber das ist meine Angst vor Grenzüberschreitung - Angst vor Unverständnis - Angst vor Bloßstellung - Angst vor Ablehnung.

Diese Ängste haben sich durch das Selbstsicherheitstraining herausgestellt.

Und dann gehe ich in die Vermeidungsphase (die kleine Susi) bis es für diese unerträglich wird und die große Susi antreibt und dann geht diese in die Konfrontationsphase, die andere erschreckt, weil diese damit nicht rechnen. Sie kennen doch nur die liebenswerte, aufopfernde Susi.
Und dann gab es Schellte, wenn ich auch mal meine Wünsche äußerte und diese Schellte habe ich immer geschluckt und habe mich damit schuldig gesprochen. (Wie kann ich nur etwas verlangen, ich muss doch gehorchen).
Und aus diesen starken Schuldgefühlen, entstanden die Ängste und das Gefühl, ich habe keine Rechte.
Ich muss nur gehorchen. (erinnerte mich an meine Erziehung: lieb und nett, alles andere ist falsch und unerwünscht)
Durch Eure Zeilen lerne ich, begreife ich, was Erwachsen sein bedeutet.
Doch ich brauche noch sehr viel Übung.

Durch meine Ängste gehe ich diesen relativ anonymen Weg.

Doch Frank, zu Dir hatte ich sofort sehr großes Vertrauen, weil sich die kleine Susi bei Dir verstanden fühlt, weil Du mir von Deinen damaligen Schwierigkeiten erzählst, weil ich dadurch merke, daß ich nicht allein mit meinen seelischen Verletzungen bin, daß es normal ist, wie ich mich fühle.
Doch die Menschen, die diesen Seelenschmerz nicht erlebt haben, keine Depressionen haben, können mir schlecht nachempfinden, das hat mir meine Mutter erklärt.
Doch suche ich nach diesen Menschen, die mir Rat geben können.

Und dieses Empfinden habe ich bei Euch.

Ich habe das Gefühl, Du, Frank übersetzt mir die kleine Susi.
Und Du, tarsshaft führst die kleine Susi zur großen Susi, die kenne ich nämlich selbst noch nicht und die macht mir Angst.
Nur die Kleine ist mir vertraut, die aber nicht mehr verstanden wurde und die ich dadurch auch abgelehnt hatte.
Doch durch Euch erkenne ich, daß Beide gut sind, nur hilflos.
Die Kleine versteht nicht, warum sie nicht mehr so agieren kann und die Große ist überfordert, ist wütend und verstößt die Kleine, weil sie noch nicht genug gelernt hat.
Diese wehrt sich extrem und vermittelt mir: „Ich gehöre zu Dir, erziehe mich.“
Das ist jetzt mein Weg zum Erwachsen werden. (innerlich war ich noch bis vor kurzem 19)
Die Kleine kann nicht und die Große hat Angst.

Ich habe schon sehr viel schriftlich festgehalten, doch bin ich so unsicher, ob ich so direkt über alles schreiben kann.

Ihr habt mir bewusst gemacht, daß ich mich in erster Linie um mich kümmern muss.
Aber es macht mir das so schwierig, weil ich so viele falsche Sichtweisen aufgenommen habe, die es jetzt zu korrigieren gilt.

Die Wurzel allen Übels ist mein Trauma, die noch mehr durch meine Ehe abstarb.
Dadurch hat es sich zu einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickelt.
Und da ist meine jetzige Aufarbeitung.

Ich habe mich zu einer selbstunsicheren, vermeidenden Persönlichkeit entwickelt und das macht mir das Leben zurzeit sehr schwer, weil ab und zu die Impulse sich melden, als ich noch selbstsicher war.
Das sind dann meine Phasen, wo ich mutig bin, wo ich was anpacken kann, wo ich mich mit den etwaigen Auseinandersetzungen (von mir Konflikte genannt, weil sie mich jetzt durch meine negativen Erlebnisse sehr belasten.) konfrontiere.
Das sind dann meine Übungen, die für andere Normalität sind und die ich noch nicht bestehe, weil mir dazu das nötige Handwerkszeug fehlt.

D.h.: Diplomatie (die brauchte ich nie, weil ich durchsetzungsfähig, selbstsicher war und die nötige Unterstützung hatte, wo ich es nicht allein schaffte)
Ich handelte genauso, wie Du meinen Fall mit meiner Kollegin beschreibst, tarsshaft.

D. h.: wie andere sagen:“ Über den Dingen stehen, nicht alles so persönlich nehmen, sich nicht alles so zu Herzen nehmen, sich ein dickeres Fell anschaffen.
Ich verstehe das alles sehr gut, doch fehlen mir Bsp. und Du hast mir eins gegeben, wofür ich Dir sehr danke.
Du hast der kleinen und großen Susi Angst genommen.
So erging es mir auch, als ich vorigen Di. krank wurde.
Ich war nicht in der Lage, klar zu sagen, daß ich den Termin bei meinem Therapeuten wahrnehmen kann.
Das Gespräch verlief so: Ich rief ihn an und sagte: „Hallo Dr. …, ich weiß nicht was ich machen soll? Ich will den Termin wahrnehmen, aber kann nicht.“
Da sagte er ganz locker: „Dann kommen Sie doch einfach nächste Woche.“
Mein 1. Gedanke: - Ok. Und ich spürte förmlich eine Entspannung.-
Geantwortet habe ich: „ Ja, danke Dr. …“ und legte erleichtert auf.

Verstehst Du, ich bin unfähig geworden, Entscheidungen zu treffen, weil mein Exmann und Fam. mir immer sagten: „Wir machen das schon für Dich.“
Sie waren so begeistert von mir und wollten mir nur Gutes tun und rebellierte ich, waren sie beleidigt, verstanden mich nicht.
Er schalt mich für meine direkte Art und nahm es lieber selbst in die Hand.
Also übernahm mein Mann die rolle des Vermittlers ein.
Und ich fühlte mich immer überflüssiger.
Und als ich die Arbeitstelle wechseln musste, fühlte ich mich total wertlos.
Und jetzt arbeite ich weiter an meiner Persönlichkeit.
Habe schon viel geschafft.
Jetzt weiß ich, daß ich nichts Unrechtes getan habe.

Schreib ruhig weiter so, dadurch lerne ich jetzt wieder dazu.

Du fasst Dich vielleicht an den Kopf, wie ich drauf bin, aber mach weiter so.
Du bist so wunderbar.

So, wie ich es meinem Partner übersetzen kann, übersetzt Du es mir.
Du bist einfach wunderbar und ich danke Dir zutiefst.

Ich verstehe sehr viel mehr, seitdem ich mich mit Euch schreibe.
Darum arbeitet es auch so stark in mir.
Und ich ließ erst einmal Eure Zeilen über Nacht sacken.
Ihr gebt mir die Kraft, die mir solange gefehlt hat, um weiter zu gehen.
Ihr zeigt mir Wege, wie ich aus diesen negativen Gedanken raus gehen kann, mir kein schlechtes Gewissen machen muss, mich nicht schellten muss, mich nicht klein machen, muss.
Jetzt, seitdem ich bei Euch im Forum bin, spüre ich, es geht voran.
Und ich bekomme die Bestätigung, die mir draußen fehlt.
Ihr unterstützt mich, genau den Knoten zu lösen, an dem ich aufgegeben hatte.

Liebe Grüße
Eure Susi
FSapiatz
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Re: Hilflos

Beitrag von FSapiatz »

Liebe Susi, liebe tarsshaft! =)

Ich fühle mich im Moment wie ausgeko..., werde an anderer Stelle auch noch was dazu schreiben, aber ich will Deine Zeilen nicht unbeantwortet lassen.
Ich nutze jetzt mal die gleiche Methoden, wie tarsshaft ( :winken: ), ich nehme Schlüsselsätze von Dir (die mir als solche erscheinen) und gehe darauf ein... .

Erst einmal: was Deine Angst betrifft, hier zu schreiben, Dich zu offenbaren.
Gefühle können wahrlich täuschen, aber ICH habe hier im Forum das Gefühl, dass hier ganz viele Leute zusammen gefunden haben, die „einfach“ nur Hilfe und/oder helfen wollen. Ich kann nur für mich schreiben: ich hege keinerlei böse Absichten, ich habe hier Hilfe erfahren und auch dem/der ein/anderen Hilfe gewähren können.

Meine Situation war sozusagen komplementär zu Deiner – der Große, der Erwachsene lebte sein Leben und hatte die Existenz des Kleinen völlig verdrängt... . Den Kleinen hatte ich in der Vergangenheit eingemauert in dem irrigen Glauben, ihn dadurch schützen zu können... . Dadurch, das es auch in mir sehr stark gearbeitet hat, habe ich an einem bestimmten Punkt diesen kleinen Jungen wiederentdeckt. Und ich bin zögerlich, aber stetig mit ihm in einen Dialog eingetreten. Wir haben zueinander gefunden und da war wahrlich nicht immer alles „Friede, Freude, Eierkuchen“.... .

Das wartet auch auf Dich. Geht aufeinander zu, die Kleine und die Große.

Du sagst

>> Nur die Kleine ist mir vertraut, die aber nicht mehr verstanden wurde und die ich dadurch auch abgelehnt hatte.<<

Die Kleine wurde nicht mehr verstanden? Du musst als erstes für DICH klären, ob Du sie verstehst. Was sind es für Eigenschaften, was für Ängste, die Dir von der Kleinen vertraut sind? Welche Hoffnungen hegt sie? Konnten davon welche erfüllt werden? Wenn Ja, welche, wenn Nein, warum nicht?

Deine Worte

>> Verstehst Du, ich bin unfähig geworden, Entscheidungen zu treffen, weil mein Exmann und Fam. mir immer sagten: „Wir machen das schon für Dich.“<<

machen mich nachdenklich. Das deshalb, weil ich darin eine klare Schuldzuweisung Deinerseits erkenne. Du, liebe Susi hast da aber auch ein Stück weit etwas zugelassen, ist Dir das klar? Da würde ich einen Denkansatz drin sehen.

Lass diesen Prozess, der da in Dir rackert „wie blöde“ weiter laufen, lass ihn zu. Es wird oftmals emotionale Schwerstarbeit sein, aber Du schaffst das, ich werde mich bemühen, Dir weitestgehend zu helfen, so wie andere auch.

Liebe Grüße sendet

Frank
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Hallo Frank.

Bitte pass auf Dich auf!!

Bevor ich in mein Tread ging, habe ich Deinen Tread "Schlimm" gelesen.
Und ich war geschockt, hatte mir gestern schon Gedanken gemacht.
Ich musste erst einmal raus (Ganz ehrlich, ich hatte gestern Vorahnung, daß etwas nicht stimmt, aber verwarf den Gedanken sofort – Dieses feine Gespür hatte ich schon seit meiner Kindheit)
Und heute diese Nachricht.

Mein 1.Gedanke zu mir: "Du bist schuld.“

Mein 2. Gedanke: "Nein.“

Ich merkte gleich, daß ich daran dachte, was Du mir schon alles geschrieben hast und es gab mir Kraft für bessere Gedanken.

Es ist für mich die heutige Prüfung gewesen, wie ich mit so einer Nachricht umgehe.
Und ich danke Gott und bete für Dich und Deine Fam.
Ich weiß nicht, ob Du gläubig bist.
Für mich ist es sein Zeichen an Dich, daß Du besser mit Dir umgehen sollst.

Du hast sehr viel durchlebt und sofort wieder auf die Überholspur fand er gar nicht gut.

Also, schau Dir das Blümchen an, welches Du mir auch gezeigt hast und genieße.

Ich schicke Dir hiermit Wünsche für Deine baldige Genesung.

Alles Liebe und Gute, damit es gesundheitlich wieder Berg auf geht.

Und bitte, bitte pass auf Dich auf, mein großer Bruder.

Susi Sonnenschein, die Dir ganz viel Wärme schickt.
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Re: Hilflos

Beitrag von FSapiatz »

Liebe Susi! =)

Wir haben jetzt einige Tage eher parallel als zueinander geschrieben, daher möchte ich jetzt erst einmal ein wenig Ordnung in unsere Zeilen bringen... .
Du hast mich urplötzlich mit einer Rolle konfrontiert, die mich erst einmal (innerlich – KEIN Vorwurf!!) überfordert hat:

Dein großer Bruder... .

Wir sind einander verbunden, das empfinde ich auch so.

Aber bei mir wurde die Rolle des großen Bruders vor nunmehr 26 Jahren vergeben, da wurde der Sohn meines Vaters und seiner 2. Frau geboren – und dieser, so wurden wir erzogen, war NIEMALS mein Halbbruder, sondern immer mein Bruder... ! Für mich sind sehr starke Gefühle an den Begriff des „älteren Bruders“ sehr stark besetzt: mit Gefühlen, mit Verantwortung und mit Liebe... .

Ich möchte gerne versuchen, den älteren Bruder für Dich zu übernehmen, doch musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass ich dann auch Sanktionen verhängen muss/darf, weil mich Deine Eltern dazu ermächtigt haben – haben sie das ?

Ich fände es schön, wenn Du - um Dich mal wieder weiter zu bringen – auf meine Zeilen vom 2.11. reagierst, und zwar die, in Deinem Thread..!

Lass uns mal von meiner persönlichen Situation absehen, wir wollten doch Dein Leben neu ausrichten.... .
Und ich empfinde in Deinen Zeilen einen großen Fortschritt... - liege ich da richtig ?

Liebe Grüße von

Frank
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Hallo Frank.

Ich bin dankbar, daß Du auf dem Weg der Besserung bist.

Danke, daß Du mir Mut zum Schreiben gibst.
Ich fand es nicht mehr so wichtig, als ich über Deine Situation las.
Ich schrieb für mich.
Heute stelle ich es in einen neuen Tread: "Den Tatsachen ins Auge schauen.", weil ich in den letzten Tagen (seit dem 01.11.'07) viel geschrieben und verarbeitet habe und mich nicht mehr so hilflos fühle.

Liebe tarrsahft, lieber Frank.

Es geht voran.
Es sind viele Zeilen.
Es ist eine harte Erkenntnis, wenn man bemerkt, daß man sich verloren hat und die Ehe dem Partner nicht das bedeutet, was man sich vor Gott versprochen hat.
Und anstatt man Heilung erfährt, noch tiefer fällt.
Ich habe in meinen Zeilen viel verarbeitet.

Ich gab mir allein die Schuld, bei allem was schief lief.
Ich fühlte mich als schlechten Menschen.
Jetzt erst begreife ich, daß auch andere, daß auch er und seine Familie viel Schuld tragen und darum schreibe ich.
Ich habe mich genug belastet, jetzt werfe ich diesen Ballast ab, vertraue wieder auf Gott, begreife, was er mir schon immer mitteilen wollte, was ich lernen sollte und ich habe das Gefühl immer besser, leichter und aufrechter gehen zu können.
Verspüre viel Dankbarkeit, Zuversicht und sogar Glück.
Ja, ich war seit Deinen Zeilen vom 02.11. mit klein Susi im Gespräch und fand durch Eure Zeilen viele Wahrheiten.
Es kostete viel Kraft, aber jetzt habe ich auch viel Kraft zurück bekommen.
Und es tut gut.
Ich gehe jetzt meinen Weg und ich bin dankbar, daß ich mir Rat und Hilfe bei Euch suchen kann.
Keine Angst vor Fehlern haben muss.
Keine Angst vor zu viel Offenbarung haben muss..
Ich bin, wie ich bin und das ist gut so.
Eure Susi Sonnenschein
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Re: Hilflos

Beitrag von FSapiatz »

Hey, kleine Schwester - Deine Worte freuen mich sehr - Du hast Dich als Du selbst erkannt, das ist ein Riesenschritt in Richtung "Menschwerdung"

Gestatte mir, dass ich Dich >>Kleine<< nenne, es ist darin eine Geborgenheit enthalten, die ich Dir gerne gewähren möchte... .

Du bist durch Selbsterkenntnis zu einem Punkt gelangt, der sehr wichtig ist: Du selber bist für Dich wichtig, bist elementar für Dich da... - ich glaube, Du hast noch nicht vollständig erkannt, wie wichtig das für Dich ist!!! =)

Nein, liebe Susi, Deine Worte

>>Es ist eine harte Erkenntnis, wenn man bemerkt, daß man sich verloren hat und die Ehe dem Partner nicht das bedeutet, was man sich vor Gott versprochen hat.<<

solltest Du so nicht hinterfragen... . Da waren zwei Menschen, die sich einander versprochen haben, aber mindestens Einer hat sich versprochen... .

Auch ich habe meiner Frau ewige Treue versprochen und immer gehalten - ich hatte in meinem Leben genug Kontakte, um mir ein Urteil zu schaffen: es kommt immer auf das Gefühl der Liebe an... .

Ich oute mich jetzt mal ein wenig:

Ich bin ein Mann. Und als solcher bin ich von der Natur oder von Gott oder sonst einer Instititution vorprogrammiert worden, auf alles, was nicht bei "drei" auf den Bäumen ist rauf zu springen - das ist das Tier in mir -... . Auf der anderen Seite bin ich ein denkender Mensch, der evolutionsmäßig bedingt auch seinen Verstand einsetzt und somit feststellt: UUps, das kann es ja wohl nicht sein: einfach irgendwo raufspringen und dann kommen die Bambinos... .
Susi, Du hast gerade zu Dir selber gefunden, schau Dich erst einmal selber an... . Ich bin mir sicher :Du wirst Dich mögen =)

Liebe Grüße von

Frank
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Lieber Frank.

Erst jetzt habe ich wieder Mut zu schreiben.
Hoffe, es geht Dir und Deiner familie gut.
Ich habe keine Kraft, groß in dem Forum zu lesen.
Doch seit gestern bin ich wieder da.
Es geht bei mir wieder voran.
Und doch verspüre ich Ängste und wenn ich sie ausspreche, sind viele irritiert und ich dann auch.
Mein Therapeut sagte mir vor Wochen: "Es ist alles so verwirrend bei Ihnen, -Pause- aber wahrscheinlich ist Ihr Leben so verwirrt."
"Ja", schrie es aus mir raus.
Ja und Deine Zeilen ließen mich erschrecken und weg laufen.
Auch jetzt, wenn ich deine Zeilen lese, stellen sich mir die Nackenhaare hoch und ich verspüre Wut und mir wird eiskalt, ich verkrampfe und bekomme Rückenschmerzen, beiße die Zähne zusammen und zittere, doch ich bleibe jetzt dran, weil ich jetzt den Mut habe, weiter zu gehen.
Ich werde öfter mal eine Pause machen, aber ich werde schreiben, brauche Eure Hilfe, brauche Eure Zeilen.
Will lernen, will lebensfähig sein.
Mein Trauma schmeißt mich immer wieder zurück, aber jetzt will ich es angehen.
Als ich Deine Zeilen las, war mir zum Brechen und auch jetzt könnte ich …...
Doch ich begreife, wie wichtig diese Konfrontation ist und bin mutig.
Das gestrige Gespräch mit meiner Abteilungsleiterin und die genehmigte Auszeit bis 5.Januar gibt mir wieder Auftrieb.
Ja Frank mit diesen Zeilen: „Hey, kleine Schwester - Deine Worte freuen mich sehr - Du hast Dich als Du selbst erkannt, das ist ein Riesenschritt in Richtung "Menschwerdung" hast Du recht.
Ich habe mich selbst erkannt und mag mich.
Das ist ein Riesenerfolg.
Deine Bitte:
Gestatte mir, dass ich Dich >>Kleine<< nenne, es ist darin eine Geborgenheit enthalten, die ich Dir gerne gewähren möchte... .

Ließ mich auch erschrecken, weil ich einen 2 Jahre älteren Bruder habe, der seinen Weg gefunden hat, Kinder hat ect.
Und dann kommen Deine Zeilen:

Ich bin ein Mann. Und als solcher bin ich von der Natur oder von Gott oder sonst einer Instititution vorprogrammiert worden, auf alles, was nicht bei "drei" auf den Bäumen ist rauf zu springen - das ist das Tier in mir -... .

Dagegen habe ich eine Abneigung, da habe ich Ekel und Wut.
Da kommen meine Erinnerungen.
Da kommt meine Wut auf meinen Bruder.
Auf den ich auch sauer bin, weil er mich benutzt hat.
Da ist auch eine Baustelle.
Den Bezug zu meinem Bruder, die Distanz.
Ob er sich wohl auch an das erinnert, was er gemacht hat?
Wahrscheinlich ja.
Wahrscheinlich darum die Distanz.
Angst, daß ich ihn konfrontiere.

Diese Zeilen:
Auf der anderen Seite bin ich ein denkender Mensch, der evolutionsmäßig bedingt auch seinen Verstand einsetzt und somit feststellt: UUps, das kann es ja wohl nicht sein: einfach irgendwo raufspringen und dann kommen die Bambinos...

lassen mich fragen, warum setzt der Verstand bei Männern aus und lässt den Trieb so stark werden?
Warum wehren sich die Mädchen nicht stark genug?

Deine Zeilen:
Du bist durch Selbsterkenntnis zu einem Punkt gelangt, der sehr wichtig ist: Du selber bist für Dich wichtig, bist elementar für Dich da... - ich glaube, Du hast noch nicht vollständig erkannt, wie wichtig das für Dich ist!!! =)

Ich habe ein Problem, für mich da zu sein, will immer noch für andere da sein.
Kann es noch nicht auspendeln, weil ich noch über meine Grenzen gehe, noch sehr viel Unterstützung brauche.

Diese Zeilen:

>>Es ist eine harte Erkenntnis, wenn man bemerkt, daß man sich verloren hat und die Ehe dem Partner nicht das bedeutet, was man sich vor Gott versprochen hat.<<

solltest Du so nicht hinterfragen... . Da waren zwei Menschen, die sich einander versprochen haben, aber mindestens Einer hat sich versprochen... .

nehme ich seit dem Scheidungstermin richtig wahr.
Aber verstehe sie nicht.

Deine Zeilen:

Auch ich habe meiner Frau ewige Treue versprochen und immer gehalten - ich hatte in meinem Leben genug Kontakte, um mir ein Urteil zu schaffen: es kommt immer auf das
Gefühl der Liebe an... .

Wie meinst Du das?


Liebe Grüße Susi
FSapiatz
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Re: Hilflos

Beitrag von FSapiatz »

Liebe Susi! =)

Irgendwie habe ich gespürt, dass Dir diese meine Zeilen (zu?) nahe gehen werden, habe sie ...zig mal gelesen und letzten Endes doch abgeschickt...

Ja, danke der Nachfrage: meiner Familie und mir geht es gut, ich bin nach der nun schon 5 Wochen währenden Auszeit auf dem Weg zurück ins Leben...

Susi, Du kannst ganz doll stolz sein auf Dich!! Was Du da schreibst

>> Dagegen habe ich eine Abneigung, da habe ich Ekel und Wut.
Da kommen meine Erinnerungen.
Da kommt meine Wut auf meinen Bruder.
Auf den ich auch sauer bin, weil er mich benutzt hat.
Da ist auch eine Baustelle.
Den Bezug zu meinem Bruder, die Distanz.
Ob er sich wohl auch an das erinnert, was er gemacht hat?
Wahrscheinlich ja.
Wahrscheinlich darum die Distanz.
Angst, daß ich ihn konfrontiere.<<

zeugt von echter Auseinandersetzung mit Deiner Vergangenheit!!!! Mach da weiter so, führe Dir vor Augen, was geschehen ist. Frage nicht nach einem WARUM sondern nimm hin, dass es so war – jetzt ist es anders! Und letzten Endes wird es zu dieser Konfrontation kommen, vor der Du jetzt –unbestritten- noch Angst haben wirst... .

Ich kann Dir Deine Frage

>> lassen mich fragen, warum setzt der Verstand bei Männern aus und lässt den Trieb so stark werden?
Warum wehren sich die Mädchen nicht stark genug?<<

nicht wirklich beantworten, aber ich kann Dir versichern, dass Du sie zu einseitig gestellt hast. Soll heißen: ich habe selber schon Situationen kennen gelernt, wo es anders herum war...
Und damit schließt sich der Kreis zu Deiner letzten Frage

>> Auch ich habe meiner Frau ewige Treue versprochen und immer gehalten - ich hatte in meinem Leben genug Kontakte, um mir ein Urteil zu schaffen: es kommt immer auf das Gefühl der Liebe an... .

Wie meinst Du das?<<

Damit meine und meinte ich, dass ich schon einige Frauen kennen gelernt habe in meinem Leben, gerade in meiner „wilden“ Zeit, in der Zeit nach dem Tod meiner ersten großen Liebe und dem Kennen lernen meiner Frau... . So erkannte ich, dass es auf die innere Verbundenheit ankommt, nicht auf Äußerliches/Körperliches, nicht im Bett wird „Liebe gemacht“ sondern im Kopf....

Ich hoffe, dass ich die Wogen bei Dir jetzt wieder etwas glätten konnte und sende Dir ganz liebe Grüße zu, an anderer Stelle habe ich Dir vorhin auch schon geschrieben...

Sei lieb gegrüßt von


Frank
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Susi sonnenschein
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Re: Hilflos

Beitrag von Susi sonnenschein »

Danke Dir Frank.
Das Thema lasse ich erst einmal ruhen.
Das wühlt mich zu sehr auf.
Das geht mir schon echt nah, aber ich bin Dir so dankbar, daß Du mich forderst und ich lerne durch Euch, das einzuteilen.
Es will raus, aber es überfordert mich und da will ich einen Weg finden, daß es mich nicht so belastet.
Ob es den wohl gibt?
Es sind so starke Emotionen in mir.
Darum die extremen Höhen und Tiefen.
Ich bin überglücklich, wenn ich wieder einen weiteren Schritt geschafft habe, aber ich breche zusammen, wenn ich danach nicht die nötige Ruhe finde.
Ich habe noch einen schweren weg zu gehen.
Was in mir rebelliert, weiß keiner.
Ich traue mir nicht davon zu spechen und doch belastet mich es sehr stark.
Es will raus, aber ich unterdrücke es immer wieder.
Zu viel Scham, zu viel Angst, zu viel Unverständnis.
Mein eigener Bruder.
Ja, da ist dieser Trieb, da sieht man wohl nicht die schwester, keine Ahnung.
Es tut weh.
Ich kann es niemandem erzählen.
Was wären die Folgen?
Ich habe Angst.

Ich genieße jetzt erst einmal die Feiertage im Kreise meiner Lieben und danach geht es weiter.

Schön, daß es Dir besser geht.
Danke, daß Du mir im anderen Tread geschrieben hast.
In dem Tread geht es mir besser, da sind die kleine und die große Susi.
Da arbeiten sie zusammen.
Hier in diesem Tread schreibt wohl nur die kleine Susi.
Im Tread: >Irritiert< und >immer wieder Enttäuschung< schreiben wohl beide.
Im Tread: >den Tatsachen ins Auge schauen< schreibt wohl die große Susi.
Darum habe ich wohl so viele Stellen.
Und im Tread: >Glücksgefühle< sind auf jeden Fall beide vereint.
Da ist pure Lebenslust und Erfolg.
Auf diese Seite hast Du mich wieder geführt.
Ich drücke dich ganz doll, als meinen großen Bruder.
ich hatte Angst bekommen, aber jetzt finde ich wieder Vertrauen.
Und ich danke auch tarsshaft, die für mich wie meine beste Freundin ist, die auch unterstütztend hilft.

Jetzt muss ich wieder Kraft tanken.
Bis später.
Eure Susi
FSapiatz
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Re: Hilflos

Beitrag von FSapiatz »

Liebe Susi! =)

Etwas mehr Zeit als sonst ist vergangen, und das nicht nur, weil ich über Dich und dein Leben nachgedacht habe, sondern auch, weil ich mich selber versorgen musste... .

Ich antworte auch ganz bewusst in diesem Deinem Thread, denn ich glaube, dass hier ein wichtiger Schlüssel für Dich und Dein Leben verborgen ist!

Susi, ich weiß, dass Du im Hintergrund Kontakt zu tarsshaft ( :winken: ) hast und möchte Dich „einfach“ mal auffordern, ihr nachzueifern. Sie hat so tolle Schritte nach vorne vollbracht – da könnte ich glattweg neidisch werden, wenn es nicht um so etwas wichtiges wie unser Leben gehen würde!
Du kannst es drehen oder wenden: Du wirst innerlich erst dann zur Ruhe kommen, wenn Du diese gesamte Sache aufgearbeitet hast. Dazu zählt für Dich auch die Konfrontation mit Deinem Peiniger. Anders geht es nicht! Wenn Du Dich in der Lage siehst, diese einzugehen, werde ich Dich gerne begleiten!
Susi, vergiss eines nicht: DU bist im Recht! Dir wurde Unrecht getan, und dem muss Genüge getan werden, schon, um Deinen eigenen Frieden zu sichern...!

Weißt Du, liebe Susi, Deine Zeilen

>>Ich habe noch einen schweren weg zu gehen.<<

treffen doch auf uns alle zu. Ich selber bin vor einigen Wochen doch selber schon am Ende des Weges auf die große Lichtung getreten, die Lichtung, von der keiner weiß, was ihn auf der anderen Seite erwartet... Aber ich durfte noch einmal abbiegen und mir einen neuen Weg suchen – das ist meine derzeitige Beschäftigung... .

Du bist wichtig, und das nicht nur für Dich! Du bist auch für mich wichtig, für tarsshaft und andere!!!

In der Hoffnung, Dir weiterhelfen zu können verbleibe ich mit lieben Grüßen

Frank
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