Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

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Muckelmaus
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Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen ihr Lieben!

Gerade ist mir ein riesiger Fehler unterlaufen. Aber - menno - ich bin auch nur ein Mensch und meine Nerven liegen blank zur Zeit. Hier läuft im Moment nichts wie es soll.
Unsere Vermieter geben uns das zusätzliche Zimmer - gedacht als Kinderzimmer - nicht und wir hatten uns darauf verlassen. Für uns heißt das also, dass wir uns nach einer neuen Wohnung umgucken müssen, was sich mit 3 Kindern und 2 Hunden als nicht einfach herausstellen wird. Außerdem muss die Wohnung ja auch noch bezahlbar bleiben.

Abgesehen davon habe ich die letzten Nächte kaum bis nicht geschlafen, weil entweder Felix oder einer der Hunde unruhig waren. Natürlich ganz im Gegensatz zu meinem Mann, der selig schnarchend im Bett liegt und mich morgens mit dem Kommentar in den Tag schickt, warum ich ihn denn nicht geweckt hätte, dann hätte er mir den Kleinen mal abgenommen. Sehr witzig, wenn man bedenkt, dass ich mehrfach versucht habe, ihn wach zu bekommen - natürlich ohne Erfolg.

Aber nun mal zu meinem Problem.
Mein Mittelchen macht mir Sorgen. Sie ist ständig - auch schon vor Felix Geburt - krank. Sie klagt über Bauchschmerzen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen usw. Jedesmal geht sie zum Arzt, jedesmal ist es nichts ernstes.
Am letzten Mittwoch Abend war es mal wieder soweit. Sie klagte über Halsschmerzen. Da sie zur Zeit Schulschwimmen hat, dachte ich mir, sie habe sich bestimmt einen Infekt geholt und schickte sie am Donnerstag statt zur Schule zum Arzt. Der bestätigte ihr einen Virusinfekt und wollte sie auch am Freitag nicht zur Schule schicken. Mein Mittelchen bestand aber auf den freitäglichen Schulbesuch, weil sie da Vorlesewettbewerb hatten, an dem sie teilnehmen sollte. Aber sie ging nicht hin - sie klagte immer noch über Schmerzen.
Am Freitag Nachmittag konnte sie vergnügt mit ins Papa-Wochenende fahren und ich fühlte mich einigermassen verar...... (sorry dafür).
Nachdem auch die letzte Nacht für mich sehr schlaflos war, bin ich eben ausgerastet. Erst fragt sie mich tausende Male nach der Entschuldigung, dann fehlte noch irgendetwas im Ranzen, bis es schließlich so spät war, dass sie es nicht mehr pünktlich in die Schule geschafft hätte. Ich fragte sie also, wann sie denn endlich los wolle und sie meinte, eigentlich gar nicht schließlich hätte sie immer noch Halsschmerzen. Na super!
Am Freitag war sie noch einmal beim Arzt gewesen und hatte ein Rezept bekommen. Dieses Medikament musste aber erst von der Apotheke bestellt werden und hätte ab 14.30 Uhr abgeholt werden können. Ich sagte ihr, solle dann mit Papa - der um 14.00 Uhr schon da war - schnell an der Apotheke vorbei fahren, was sie, wie sich jetzt herausstellte, nicht getan hatte. Auf meine Frage, warum sie nicht gefahren sei, meinte sie, so schlimm wäre es ja nicht mehr gewesen. Außerdem dachte sie, ich würde das sicher übers Wochenende für sie erledigen.
Jedenfalls habe ich sie angebrüllt, sie könne sich jetzt überlegen, was sie wolle. Mir wäre es sche.... egal. Meinetwegen solle sie zu Hause bleiben, von mir bekäme sie jedenfalls keine Entschuldigung mehr und ob sie die Orientierungsstufe in diesem Schuljahr schaffe, würde mich mittlerweile auch nicht mehr interessieren. Dann würde ich sie halt von der Schule holen, wenn sie denn sitzen bliebe. Ich hab ihr dann noch um die Ohren "gehauen", dass ich schon nicht mehr an körperliche Krankheiten glauben würde, sondern daran, dass es eine andere Ursache habe, aber man könne ihr ja nicht helfen, weil sie ja nicht reden würde - weder mit mir, noch mit ihrem Papa oder meinem Mann, geschweige denn mit einem Psychologen.

Mein Mann stand derweil in der Küche, griff weder ein, noch bremste er mich, noch nahm er das Kind aus der Schußlinie.
Sie stand an ihrer Kinderzimmertür mit großen Augen und weinte. Das tut sie übrigend jetzt noch.

Ich selbst bin fix und fertig und mache mir große Vorwürfe, weil ich so reagiert habe.´

Warum ist alles nur so schwierig im Moment?

Traurige Grüße
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
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Bine40
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Bine40 »

Ach Muckel,
laß dich mal ganz fest in den Arm nehmen!!
Es ist immer schwierig, sich nach noch einem Familienzuwachs wieder zu finden. Und deine Mittlere ist gerade mal richtig doof - ja wie alle 12-15-jährigen.

Und auch du darfst mal einen Fehler machen - du bist auch nur ein Mensch! Und wenn es alles wieder ruhiger läuft, werdet ihr bestimmt für alles eine Lösung finden - da bin ich mir ganz sicher!

Ganz liebe Grüße
Bine
Wenn Gott Dir eine Tür zuschlägt, öffnet er Dir ein Fenster.
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Ansa
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckelmaus,

es ist doch schön, das wir Eltern nicht perfekt sind...... wie schwer wäre es sonst für unsere Kinder, mit uns zurecht zu kommen? Wie sehr würden wir sie entmutigen, wenn wir immer alles hinbekommen würden? Nein, das war kein Riesenfehler und das war nicht wieder einrichtbar.

Die Mittelchen ähneln sich, glaub ich..... mein Mittelchen ist auch so eine, sie kann herzzerreißend über Schmerzen weinen und so jämmerlich aussehen, das ich sie am liebsten gleich liegend ins Krankenuas transportieren würde..... und das hat auch mehr als einmal funktioniert. Und ich fühlte mich ebenso, wie Du Dich fühlst.... hintergangen, betrogen, auf den Arm genommen. Träumte von Kind schütteln und tobte vor mich hin.

Da ließ ich sie mit Bauchweh daheim und eine Stunde später stand sie in der Tür "ich geh jetzt reiten...... mir geht es besser." Natürlich schickte ich sie zurück ins Bett und verordnete ihr strenge Diät. Zwieback und Kräutertee, während wir ihr Lieblingsessen schlemmten. Logisch, wer Bauchweh hat, der muss sich schonen. *bösegrins* Sie war im übrigen ziemlich schnell wieder gesund.....

Ein anderes Mal ließ ich mich auch erweichen und stellte anschließend fest, das war die Drückmichsucht...... und seitdem schicke ich sie konsequent zur Schule mit der Aussage, "wenn es schlimmer wird meine Süße, dann sagst in der Schule Bescheid und kommst heim." Dabei ging es ihr von 12 Fällen tatsächlich ein einziges Mal so schlecht, das sie sich im Bus übergeben musste..... erst hab ich mich geschämt und mich Rabenmutter genannt, aber dann denk ich mir, 12 gegen 1, das ist eine ziemlich gute Quote. Zumal ich meist schon daheim merke das es ihr schlagartig besser geht, wenn ich darauf bestehe, das sie zur Schule geht und heimkommen kann, wenn es schlimmer wird. *zähnefletsch*

Die linken uns, die Mittelchen..... da geht es schlicht um Aufmerksamkeit und das ach so kranke leidende Kind kann dann urplötzlich wieder fröhlich reiten, schwimmen, herum tollen.... jau, aber nicht mir mir! Lass Dich nicht verrückt machen..... zeig ihr, wie sehr Du sie lieb hast, wie wichtig sie Dir ist, und lass ihre Aktionen gegen die Wand laufen.

Drück Dich
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Muckelmaus
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Bine, liebe Niana!

Danke für eure aufmunternden Worte.

Ich sitzte immer noch hier und denke über die Situation heute früh nach.

Ich bin mir ja noch nicht mal sicher, ob sie unter Drückmichsucht leidet oder ob sie vielleicht ein Problem z. B. in der Schule hat. Aber die Klassenlehrerin meinte letztens, ihr sei nichts aufgefallen bisher und mein Mittelchen wäre nicht besser oder schlechter als ihre Klassenkameraden auch - ein ganz normales Kind.

Liebe Grüße
Muckel, die vielleicht auch nur Gespenster sieht

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Igel
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Igel »

Liebe Muckel,

komm ich drück dich mal! :umarmen:

Ich halte Niana's Sicht der Dinge in diesem Zusammenhang für sehr nützlich. Und es muss sich tatsächlich um nichts Schlimmes handeln. Ich glaube wir versuchen da oft viel mehr hinein zu interpretieren als tatsächlich dahinter steckt. Wenn das Mädchen ein Problem in der Schule hat wird es auf die eine oder andere Weise zu Tage kommen. Wenn sie noch Zeit braucht um sich an die neue familiäre Situation zu gewöhnen wird man auch das irgendwann an dem einen oder anderen Verhalten merken. Wenn etwas ganz anderes in ihr brodelt (was ja auch möglich wäre) geht irgendwann der Deckel hoch. Stell dir das wie einen Druckkochtopf vor - wenn der Deckel explodiert und der Druck entweicht weisst du woran du bist ... zum reden zwingen kann man niemanden. Und es läuft ja auch nicht immer alles bewusst ab ... vielleicht weiss sie tatsächlich nicht weshalb sie sich nicht wohl fühlt. Ich bin erwachsen und weiss es auch nicht immer so genau ... warum sollte es dann eine 12-jährige unbedingt benennen können?

Auf jeden Fall ist sie jetzt in einem doppelten Teufelskreis drinnen. Erstens schwächt eine Infektwelle die Immunabwehr und bereitet den Weg für den nächsten Infekt. Ich war als Kind soooo oft krank. Aber, wenn ich kein Fieber hatte oder wirklich sehr starke Bauchschmerzen mit Durchfall, wurde ich zur Schule geschickt ... der Weg zum Schularzt stand mir ja frei sollte es schlimmer werden. Ich konnte vor Halsschmerzen teilweise kaum sprechen ... aber es wäre meinen Eltern im Leben nicht eingefallen mich deshalb zu entschuldigen. Und Muckel ... ich kann jetzt auch nicht zu Hause bleiben, wenn ich Halsschmerzen habe. Da könnte ich auch gleich persönlich kündigen. Hier in Frankreich geht es noch ein bisschen "härter" zu. Hat das Kind nicht mindestens 37,5º bereits in der Früh muss es zur Schule, da führt kein Weg daran vorbei, kein Arzt schreibt es sonst hier krank. Die Begründung lautet "wird es richtig krank fiebert es stark an und falls nicht ist es fit genug für einen Schultag". Und der dauert hier immerhin von 8.30h bis 17.30h ab der 1. Klasse!!! Interessanterweise sterben die französischen Kinder auch nicht weg wie die Fliegen und das Wort "Rabenmutter" gibt es hier gar nicht. :)

Zweitens hat dein Mittelchen jetzt etwas sehr angenehmes entdeckt. Nicht "richtig" krank sein, trotzdem zu Hause bleiben, gepflegt werden, nichts tun, Aufmerksamkeit ... und das alles ohne 40º Fieber. Da siegt die Faulheit, ganz klar. Bei wem würde sie das nicht?

Vielleicht kannst du dich ja mal mit dem Arzt absprechen um "unnötige" Krankschreibungen zu verhindern. Und wer sagt, dass das Mädchen nicht um 8h zum Arzt gehen kann, danach um Halslutschtabletten an der Apotheke vorbei und zur 3. Schulstunde in der Schule sein kann?

Aber ... weshalb fragt sie denn nach der Entschuldigung und etwas für den Schulranzen, wenn sie ohnehin nicht gehen wollte? Liebe Muckel, du wirst du auf Nachgiebigkeit geprüft. Denn mit 12 Jahren bist immer noch DU diejenige die entscheidet ob in die Schule gegangen wird oder nicht.

Wegen dem Anschreien würde ich persönlich mich entschuldigen. Aber ab Morgen geht's in Richtung Schule. Was meinst du?

Alles Liebe,
Igel
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Muckelmaus
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Igel!

So krank ist sie tatsächlich nicht und wer richtig heftige Halsschmerzen hat, der kann mit Sicherheit kein Brötchen essen.

Aus dem Grunde wird sie auch nicht gepflegt und betüddelt. Ich hab ihr lediglich gesagt, dass sie heute im Bett bleiben soll. Hin und wieder kommt sie mal raus, geht ins Bad, guckt nach ihrem Bruder und verschwindet wieder in ihrem Zimmer. Aber nein - ich werde sie nicht verwöhnen, weil sie ja ach so krank ist. Außerdem weiß sie, dass sie nachher darum zu kümmern hat, dass sie an ihre Hausaufgaben kommt. Sie kann also eine Klassenkameradin anrufen und danach fragen und ich werde (was sie auch weiß) schauen, dass sie die auch macht.
Zum Essen bekommt sie eine Suppe, während wir anderen etwas wirklich leckeres zu essen haben werden.

Ja natürlich soll sie morgen wieder in die Schule.
Aber manchmal habe ich von mir selbst den Eindruck, mir fehlt auf dem Gebiet (also angeblich krank und daher nicht in die Schule) an Durchsetzungsvermögen.

Liebe Grüße
Muckel

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Simone

Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Simone »

Liebe Muckel,
was du da so erzählst, klingt als wäre ich das früher. :D Im Ernst, ich glaube das hat mal jedes Kind, irgendwelche Schmerzen um daheimzubleiben. Ich hatte gerne Regelschmerzen.

Ich finde es verständlich das du mal ausrastet, tu ich zur Zeit auch mal. Ich hab zur Zeit auch Stress hier mit Jana, da ist das Nervenköstum einfach dünner bis minimal. :umarmen:

Ich finde gut wie du jetzt reagierst. Mach dir nicht soviel Gedanken. Wenn sich die Situation etwas beruhigt hat, vielleicht kannst du in Ruhe noch mal mit ihr reden?
sonnenschein2
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von sonnenschein2 »

Liebe Muckel,
willkommen im Club der Mamamonster...*lächel*!
Manchmal geht es mir auch so...ich habe das Gefühl als würde mir ein Drachenschwanz wachsen und ich würde Feuer speien...Laut werden kann ich dann in jedem Fall...Aber macht mich das dann auch nicht menschlich? Ich meine, so können die kids sehen, dass auch ihre Mama nur ein Mensch ist. Sie sind doch auch wütend, toben und stampfen mit den Füßen. Ist es dann nicht nur menschlich als Mama auch mal zum HB-Männchen zu werden?

Ich weiß das Schreien ist ein Zeichen von Gewalt. OK, dann entschuldigst du dich für dein Fehlverhalten. Dir ist halt die Sicherung durchgebrannt. Vielleicht könnt ihr nocheinmal ganz in Ruhe sprechen.
Ansonsten, ich händel es wie Igel. Meine Mickys gehen zur Schule. Es sei denn das Fieber ist über 38 Grad. Sie können nach Hause kommen wenn es nicht geht. Ich komme dann von der Arbeit heim. Ist aber noch nie vorgekommen.
Du machst das schon richtig und die Hauptsache ist du fühlst dich gut dabei. Beobachte deine Maus. Sie wird dir schon zeigen, was sie wirklich braucht. Zum Glück sind ja auch bald Ferien....

Lass dich drücken meine Liebe. Wer sorgt sich eigentlich um dich? Wie wäre es mal mit einem Spätdienst für deinen Liebsten, damit du mit Einbruch der Dunkelheit schlafen gehen kannst?
Ich kann dir so nachfühlen wie müde du dich fühlen mußt...
Sorge gut für dich, hörst du? Sonst komme ich als Funktion einer alten Mama von 6 Patchworkkids vorbei...und entführe dich in mein Wochenendschlaraffenland...
Das ist keine Drohung sondern ein Versprechen*grins*

Alles Liebe und gute Nacht
Sonnenschein2
Igel
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Igel »

Liebe Muckel,

ich finde du solltest dich ruhig einmal von sonnenschein entführen lassen ... :D Klingt doch gut ... Wochenendschlaraffenland! Werden da Reservierungen entgegen genommen? Ich habe gerade ein paar wirklich grausige Tage hinter mir ...

Wie das mit dem nicht schlafen ist kenne ich seit dem letzten Kind-Hust-Winter auch zur Genüge. Ich werde da irgendwann einfach nur aggressiv. Und ich finde wie sonnenschein, dass die Tatsache, dass man irgendwann nicht mehr kann einen menschlich macht ... und das sieht auch dein Mittelchen, Muckel, da bin ich mir sicher. Übrigens auch das mit dem fehlenden Durchsetzungsvermögen. Da hilft nichts als sich den Drachenschwanz wachsen lassen und "böse" sein. Denn mal ganz ehrlich ... mit Halsschmerzen oder Bauchweh ist man nicht sterbenskrank. Und eine nicht bestandene Orientierungsstufe hängt einem viel länger nach als ein paar Tage mit Halsweh in der Schule. Da muss halt muttermonsterlicher Weitblick her, wenn der kindliche bei Wind und Wetter lieber in den warmen Federn liegen bleibt. :)

Berichtest du uns morgen von der hoffentlich erfolgreichen und reibungslosen Kind-zur-Schule-schick-Aktion?

Alles Liebe,
Igel
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FSapiatz
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von FSapiatz »

Hallo, Ihr Lieben! =)

Muckel, was Du da schilderst, dass kenne ich auch, reagiere anders auf solche Tendenzen...

Ob Dein Mittelchen wirklich krank ist, kann ich nicht beurteilen – ist klar – aber ich kann aus meiner Sicht darauf schauen... .

Wie Du dich vielleicht noch erinnerst, bin ich (und der Rest meiner Familie) hauptsächlich in homöopathischer Behandlung...

Dieses bedeutet, dass Dinge, die eben mal so auftreten, durch möglichst harmlose Dinge „antidotiert“ werden, soll heißen: unschädlich machen durch sich selbst.

Ein Beispiel: Jemand versucht, mich mit Arsen zu vergiften. Eine klassische Behandlung würde vor meinem Tod eine Blutwäsche und Entgiftung verordnen, die Homöopathie würde dagegen mit eben diesem Arsen in unendlich abgeschwächter Form vorgehen - Arsen in der ...zig-tausendsten Potenz, und dann hat der Körper die Möglichkeit, auf diesen unendlich abgeschwächten Reiz „Arsen“ zu reagieren, Abwehrmechanismen zu entwickeln... .

Dann, wenn die Wirksamkeit der Homöopathie anerkennt wurde, kann man zu einem (witzigen) Mittel greifen: man verabreicht sogenannte Placebos – Mittel, die überhaupt nichts enthalten und trotzdem ihre Wirkung tun... .Ich habe es schon bei unseren Kindern gesehen, und am Ende bist Du doch auch Anhänger des Gedankens: der Glaube kann Berge versetzen..!!! =)

Ich habe da vieles über Rezepte und Medikamente gelesen. Ich selber bin ein Mensch, der (auch auf Grund der homöopathischen Behandlung) Beipackzettel immer sehr genau liest. Das auch aus dem Grund, dass ich weiß, dass ich jemand (geworden) bin, der jeden Beipackzettel von oben bis unten abarbeitet. Wie im Moment auch: ich spritze mir Blutverdünner und nehme alles mit, was der Beipackzettel hergibt... .

Ich weiß nicht, ob es zu weit geht, wenn ich folgende Interpretation hier reinbringe:

Du sagst

>> Sie klagt über Bauchschmerzen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen usw. Jedesmal geht sie zum Arzt, jedesmal ist es nichts ernstes<<

Bauchschmerzen ja vielleicht als Ausdruck dessen, dass es ihr wie ein Tiefschlag vorkam, jetzt ein neues Brüderchen akzeptieren zu müssen?
Halsschmerzen, weil sie meint, nicht sagen zu dürfen/können, dass sie Probleme hat mit der ganzen Konstellation?
Kopfschmerzen, weil es ihr alles zuviel im Kopf wird?!

In der Hoffnung, das etwas aus meinen Zeilen bei Dir angekommen ist sende ich Euch liebe Grüße und verbleibe

Frank
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Muckelmaus
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Muckelmaus »

Ihr Lieben alle!

@ Sonnenschein
Paß auf - nachher komme ich noch auf dein Angebot zurück :D :D
Im Ernst - normalerweise unterstützt mein Mann mich schon wo er kann und die Mädels darf ich dabei auch nicht vergessen.
Ich denke mal, da ist im Moment einfach zu viel um mich herum - die Vermietergeschichte, die Kleine meines Mannes bzw. seine Ex, meine Schwiegereltern, die Vorbereitungen für Weihnachten und Taufe.

Aber ich werde mir einen Drachenschwanz wachsen lassen *festversprochen*

@ Igel
Ich habe meinem Mittelchen den Schulbesuch für morgen schon angekündigt.
Sie "durfte" den ganzen Tag im Bett verbringen und ihre Suppe hat sie brav gegessen, während wir leckere Schnitzel hatten.
Eben hat sie ihre Schulsachen für morgen zusammengepackt und ich merke, dass ihr das alles gar nicht passt.

Ich hab mich übrigens für meine Brüllerei entschuldigt.

@ Frank
Ich denke nicht, dass man die Schmerzen auf Felix beziehen kann. Sie zeigte ein solches Verhalten auch schon vor der Schwangerschaft.
Wenn also tatsächlich irgendwo Probleme liegen, dann sind die nicht in der neuen Familienkonstellation zu suchen.
Wenn ich sehe, wie sie sich heute mir gegenüber verhalten hat - wenn sie denn mal ihr Zimmer verlassen hat - so machte sie wahrlich keinen kranken Eindruck. Sie bot mir immer wieder ihre Hilfe an, war überaus freundlich und nett zu mir und sobald ich etwas sagte, sprang sie sofort.
Eben war ich noch mal kurz unterwegs etwas einkaufen. Kaum war ich unterwegs, klingelte mein Handy und mein Mittelchen fragt mich doch tatsächlich, ob sie im Wohnzimmer fernsehen dürfe. Ich habe das verneint mit der Begründung, dass kranke Kinder ins Bett und nicht vor den Fernseher gehören. Sie hat das ohne Maulen hingenommen. Wäre sie tatsächlich krank, dann hätte sie gemault - da bin ich mir sicher. Dann wäre ihr nämlich langweilig. Sie aber nahm das kommentarlos hin. Ich deute das als ein Zeichen von Reue, schlechtem Gewissen - wie immer man es auch nennen mag.

Wie auch immer - ich selbst mache mir nach wie vor Vorwürfe, dass ich es zum einen nicht rechtzeitig durchschaut zu haben und zum anderen, dass ich losgebrüllt habe.

Liebe Grüße
Muckel

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Traum-Tänzerin
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Traum-Tänzerin »

Liebe Muckel,

ich denke jeder hat als Kind eine Phase in der getest wird,wie weit man das "Kranksein" ausnutzen kann!

Meine Mutter ist Krankenschwester und mit stoischer Ruhe, sagte sie jedes Mal- wenn sie wusste das uns nicht wirklich etwas fehlt- wenn es schlimmer wird ruft ihr an. Aber schlimmer wurde es nie ,) Sicherlich riefen wir das ein oder ander Mal an,aber da hatten wir zu Hause noch nicht das Gefühl gehabt krank zu sein.
Ihr Vorteil war wohl,ziemlich genau unterscheiden zu können- wann uns wirklich etwas fehlte und wann eben nicht. Wir sind alle groß geworden und gesund ,)

Ich habe beruflich die Erfahrung gemacht, dass es ein guter Weg ist Kinder anzubieten "Wenn es schlimmer wird brauchst du nur bescheid sagen!" Ich habe lange in einer Kita gearbeitet und mehr als einmal stand eine fast verzweifelte Mutter vor mir, sie/er klagt über diese oder jenes,aber es scheint nicht wirklich an etwas zu fehlen. Sicherlich kam es das ein oder ander Mal vor,dass es einem Kind im Laufe des Vormittags schlechter ging.
Dann griff ich zum Telefon und rief an, aber ich hätte niemals eine Mutter deshalb für eine "Rabenmutter" gehalten. Jede Mutter ist um ihr Kind bemüht, aber Mütter sind auch nur Menschen. Müttern sind erschöpft, Mütter sind ratlos, Mütter dürfen all das sein- all das macht sie zu den Menschen die sie sind.

Manchmal muss man einfach geduldig sein- aber eben das ist schwierig.

Ich arbeite mit schwermehrfach behinderten Menschen und manches Mal möchte ich aus der Haut fahren, sie sind erwachsen- aber sie sind im Geiste Kinder. Manchmal da stehe ich vor einem von ihnen und alles was ich sagen kann ist "Och, Mensch....!" Aber wenn ich sage, es reicht mir- gleich werde ich sauer und zwar richtig- dann verstehen sie es sehr. Und glaub mir manches Mal werde ich richtig böse,aber ich habe die Erfahrung gemacht- manchmal muss man wütend werden, um Grenzen aufzuzeigen- Grenzen geben Ortientierung für beide Seiten. Grenzen aufzeigen heißt aber nicht immer laut werden zu müssen,ich selber z.B. habe gute Erfahrungen damit gemacht zu sagen "Mich ärgert es das du dass tust..., ich möchte das nicht" Und dem eine klare Ansage folgen zu lassen mit anschließendem tiefen Augenkontakt und eine Bestätigung,dass wir uns verstanden haben.

Sei milder zu dir, niemand ist perfekt und auch Mütter dürfen Fehler machen,

LG TT
An dem Tag, an dem
die Last auf deinen Schultern
unerträglich wird
und du strauchelst,
möge die Erde tanzen,
dir das Gleichgewicht wiederzugeben.
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Gerda
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Gerda »

Liebe Muckel,

warum alles so schwierig ist? Es ist viel Umstellung für dich, mehr Arbeit, mehr Verantwortung, weniger Schlaf, und es gibt auch noch so was wie Hormonumstellung, der Körper bildet sich um, das sind alles Anforderungen, die Spuren hinterlassen. Sei geduldig mit dir selbst. Manchmal ist so ein Ausrasten für alle heilsam, weil sich da etwas zeigt. Es zeigt sich deine Überforderung und die Tochter hat einen Anlass, zu weinen. Das ist sicher heilsam für sie und tut ihr gut.

Die Symptomatik, die du schilderst, klingt ganz danach, dass sie etwas braucht. Ich finde es nicht schlimm, wenn Kinder auf so unbeholfene Weise - Kopf - Hals - Bauchschmerzen deutlich machen, dass sie mehr Zuwendung brauchen. Das ist eine kindliche Form, die man nicht als "boshaft-die-Eltern-an-der-Nase-herum-führen-aus-lauter-Faulheit" falsch interpretieren darf.

Es kommt bei Kindern häufig vor - und viel häufiger, als man denkt - dass sie so eine Symptomatik haben. Mein Sohn hatte das auch, er hatte ständig Bauchschmerzen, für die keine somatischen Ursachen gefunden wurden. Es gibt in der Kinderheilkunde/ Kinderpsychologie ein Phänomen, das heißt "unklarer Bauch" und das meint genau das, und gute Kinderärzte wissen darum und haben ein Händchen dafür, psychischen Ursachen auf die Spur zu kommen. Es muß tatsächlich nichts mit Felix zu tun haben, ist aber nicht allein deshalb auszuschließen, weil sie es schon vorher hatte; denn vielleicht ist es ihre Eigenart, alles, was sie psychisch bewegt mit diesen Schmerzen oder diesem Unwohlsein zu beantworten oder auszudrücken. Kinder sind total unterschiedlich, manche könne sehr gut formulieren, wie es ihnen geht, manche können es nur so unbeholfen ausdrücken. Solche körperliche Schmerzen können eine Ursache in allen möglichen psychischen Verfassungen haben. Das muß man manchmal einfach aushalten, manchmal muß man als Mutter auch ein neues Gespür entwickeln, was diese Symptomatik sagt.

Und wie hier schon alle gesagt haben: verzeih dir, dass du ausgerastet bist. Das ist ja nicht deine Überzeugung und dein Erziehungsstil, mit Angstmachen und Rumbrüllen zu agieren, sondern es ist dir etwas zu viel. Und vielleicht legst du dich mit deiner Tochter und Felix aufs Sofa, ruht aus, guckt einen Film zusammen, trinkt Kakao, haltet Euch im Arm und seid alle zusammen ein bisschen müde und überfordert.

LG
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Tamara22
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Tamara22 »

Guten Morgen Muckel,

ich kenn das Bauchwehsymptom auch schon und meine kleine ist erst 2. Ich denke da kommen noch viele Bauchwehwehchen dazu *g*. Ich denke auch, dass das nur Stellvertreter sind für anderes, das da im Kind rumort und beschäftigt...aber deshalb wollte ich dir nicht schreiben.

Dein Satz, ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen hat bei mir nachgehallt.
Ein schlechtes Gewissen ist die Währung dafür etwas zu tun, das man "eigentlich" wider besseres Wissen trotzdem macht. Es ist keine gute Währung damit zu bezahlen. Besser, so versuche ich es zu halten ist, dazu zu stehen, so gehandelt zu haben. Das kann auch eine Entschuldigung beinhalten, sollte aber auf schlechtes Gewissen verzichten. Denn damit erreicht den anderen eine Doppelbotschaft in etwa so: "ja klar erst mir so was zuMUTen (schönes Wort *g*) und dann sich selbst damit schlecht fühlen und das muß ich auch noch aushalten..."

Idee:" Ich war sauer, ich mußte brüllen, weil es rausmußte. Das war nicht schön dir gegenüber und das tut mir leid, aber ich stehe dazu."

Oder so ähnlich, das waren einfach ein paar Gdanken dazu...

Tami
(ebenfalls genervt, gestresst und ziemlich übermüdet ;-))
Change it, love it or leave it.
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Muckelmaus
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Re: Was macht man mit einem Kind, das nicht redet?

Beitrag von Muckelmaus »

Und wieder heult sie und behauptet, ich würde sie der Lügerei bezichtigen - Sie telefoniert mit ihrem Vater und beschwert sich lautstark über mich.

Alles war friedlich, bis ich sagte, dass sie los müsse, es jetzt Zeit.

Sie stand an der Tür und bewegte sich nicht mehr ...

Bin am Ende, weiß nicht mehr, was ich machen soll.

Ich war eben drauf und dran, tatsächlich draufzuschlagen

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