Brauche mal eure Gedanken

[Muckelmaus]

Ihr Lieben!

Es ist schon eine kleine Weile, da habe ich euch von unseren Nachbarn berichtet und dass wir den Eindruck haben, dass es den Kindern (insgesamt 4 zwischen 16 und 9 Jahren) nicht gut geht.
Ich hatte euch damals gefragt, ob und wie ihr reagieren würdet. Unsere Nachbarin (alleinerziehend, Vater der Kinder hat Selbstmord begangen) wirft ihre Kinder nach wie vor aus der Wohnung (Kinder haben ihre Zimmer im Dachgeschoß, wir wohnen genau darunter), wenn sie nicht so reagieren, wie sie es gern hätte. Die Streitigkeiten der Kinder untereinander bzw. mit der Mutter haben an Heftigkeit zugenommen und es fallen Schimpfwörter, die ich hier unmöglich wiedergeben kann. Den 13jährigen Sohn haben wir jetzt schon sehr häufig weinen hören und es fallen Sätze wie "Ich kann nicht mehr!" " Ich halte es in dieser Familie nicht mehr aus!" Die Mutter selbst kümmert sich kaum bis gar nicht um die Kinder. Für uns sieht es so aus, als sitzte sie lieber chattend vorm PC oder sie telefoniert stundenlang mit ihrem Freund, der nur am Wochenende da ist.
Immer wieder haben wir ihr unsere Hilfe angeboten und haben versucht, sie zu unterstützen. Sie nimmt keine Hilfe an. Mittlerweile haben wir sogar schon Bilder der Waschküche auf unserem PC. Ihr würdet kaum glauben, was ihr dort sehen würdet. Das Waschpulver ist durch die ganze Waschküche verteilt, dazwischen liegt schmutzige Wäsche - aber auch Lebensmittel, wie Milch z. B.
In einem anderen Raum im Keller lagert sie die bereits gewaschene Wäsche auf dem Boden. Die Kinder - vor allem die 3 Jungen - laufen morgens mit nackten Füßen von ihren Zimmern durchs Treppenhaus in den Keller, um sich aus diesem Zimmer ihre Sachen zum Anziehen zu holen.
Letztens hatte der Jüngste eine richtig heftige Bronchitis. Er hat sein Zimmer über unserem Wohnzimmer und wir hörten ihn wochenlang husten. Ich weiß nicht, wie oft wir unsere Nachbarin darauf aufmerksam gemacht haben, dass ihr Junge offensichtlich krank ist. Irgendwann hat sie dann einen ihrer Söhne mit dem Kind zum Arzt geschickt. Sie selbst ist nicht mit ihm gegangen.
Sie steht morgens nicht mit ihren Kindern auf, wenn sie zur Schule müssen. Die Kinder stehen oft minutenlang unten vor der Wohnungstür und klingeln, brüllen und treten gegen die Tür, bevor ihnen aufgemacht wird.

Mittlerweile sind wir der festen Meinung, dass dort eingegriffen werden muss, da wir Angst haben, dass die Kinder sich irgendwann gegenseitig an die Kehle gehen. Ich persönlich habe vor allem um den 13jährigen Angst, dass er sich selbst etwas antut.
Da unsere Nachbarin ja gleichzeitig die Tochter unserer Vermieter und Hauseigentümer ist, haben wir natürlich auch Sorge, dass man - sollte sie erfahren, dass wir z. B. das Jugendamt informiert haben - uns einen Strick daraus drehen wird und wir müssen ja auch an unsere drei Kinder denken. Wir haben einfach Angst, dass sie versuchen werden, uns fristlos zu kündigen und auf die Strasse zu schicken und die Informationen, die wir ans Jugendamt geben können, da weiß sie gleich, dass die nur von uns kommen können.
Ja ich weiß, rein rechtlich können sie uns ja eigentlich nichts anhaben, solange wir pünktlich und regelmässig unsere Miete zahlen und uns an die Hausordnung halten. Aber wer weiß schon, was diese Frau sich einfallen lässt, um uns das Leben hier schwer zu machen. Aufgrund unserer etwas angespannten finanziellen Situation ist es für uns nicht so einfach, eine neue Wohnung zu finden, zumal wir ja neben den drei Kindern auch noch einen Hund haben.
Nur - irgendetwas muß passieren, bevor in dieser Familie noch etwas passiert.

Ich hatte schon überlegt, mich zunächst mal an die Caritas oder den Kinderschutzbund zu wenden, bevor wir den Weg zum Jugendamt gehen.

Nachdenkliche Grüße
Muckel, die sich bei allen bedankt, die ihren Roman gelesen haben

[Bärchen]

Liebe Muckel

Ich kann mich noch dran erinnern, dass du schonmal von dem Problem geschrieben hast, jedoch kann ich grad deinen alten Beitrag nicht finden.
Die Situation mit dem Vermieter ist natürlich schwierig, vorallem wird der Verdacht sehr schnell auf euch fallen, selbst wenn ihr euch anonym mit einer Beratungsstelle oder dem Jugendamt in Verbindung setzt.
Kannst du vielleicht trotzdem mal da anfragen, was sie dir in deiner Situation raten?

Vielleicht kannst du den Kindern direkt helfen, wenn es nicht über die Mutter oder das Jugendamt/Beratungsstelle geht? Ich weiss nicht in welcher Form es dir möglich ist. Vielleicht können die Kinder etwas vertrauen aufbauen zu euch als Nachbarn? Dann würden sie vielleicht zu euch kommen mit Problemen und können sich gegenseitig helfen/ oder sich sogar selber Hilfe suchen, statt sich "an die Kehle zu gehen".

Das sind so meine Gedanken für den Moment.
LG
Bärchen

[Muckelmaus]

Liebe Bärchen!

Hier ist der alte Beitrag:

http://www.scheidungskinder.de/viewtopic.php?f=4&t=3087


In mir reift der Gedanke immer mehr, mich zunächst einmal an die Caritas zu wenden. Denn selbst wenn wir uns anonym mit dem Jugendamt in Verbindung setzen und dort schriftlich hinterlassen, was hier vor sich geht und vielleicht noch die Bilder beifügen, dann weiß unsere Nachbarin sofort, dass das nur von uns kommen kann. Denn wer sonst sollte Bilder von der Waschküche machen? Schließlich wohnt außer ihr und uns hier niemand.
Unsere Sorge ist einfach, dass sie beginnt, vor allem unseren Kindern das Leben schwer zu machen. Unsere Kinder leiden nämlich schon genug unter der Situation hier im Haus. Sie sind es nämlich, die abends nicht zur Ruhe kommen, weil es so aggressiv und laut im Haus zugeht und ich glaube, wenn diese Frau glaubt, man hätte ihr auf die Füße getreten, dann kommt sie auf die gemeinsten Gedanken.

Die Kinder werden zu uns kein Vertrauen fassen. Gerade mein Mann hat das mit den Jungs schon versucht. Sie sind viel zu verängstigt - ich weiß gar nicht genau, wie ich das ausdrücken soll.

Liebe Grüße
Muckel

[Simone]

Huhu liebe Muckel,
ich find die Idee mit der Caritas gut. Weiß net was die alles tun können, aber beraten können sie dich ja schon erstmal. Auch wegen der Angst, was evtl mit euch passieren könnte oder so....
Ich bin komplett dafür das da was getan werden muß. Zur Not müßt ihr ausziehen wenn sie euch das Leben zur Hölle macht

[Muckelmaus]

Guten Morgen zusammen!

Ach Simone - wenn das mit einem Umzug mal so einfach wäre .... *seufz*

Wie auch immer - ich habe eben versucht, die Caritas zu erreichen. Aber dort ist heute keine Sprechstunde. Also hab ich doch das Jugendamt angerufen und warte nun auf den Rückruf des zuständigen Sachbearbeiters, der gerade in einer Besprechung ist.

Ein wenig mulmig ist mir zwar, aber wir können hier einfach nicht mehr länger zusehen. Die Kinder brauchen Hilfe und selbst wenn das Jugendamt jetzt nicht reagiert, so haben wir es doch wenigstens versucht.

Liebe Grüße
Muckel

[Yvaine]

Liebe Muckel,

hm, die Nachbarin ist die Tochter des Vermieters? Jetzt versteh ich nicht ganz, warum der euch rauswerfen sollte. Merkt der nicht selbst, dass in der Familie was schief läuft? Oder haben die eine "heile Welt"-Brille auf und setzen auf Verdrängungstaktik?

Ich mein, wenn meine Vermieter mir sagen: "Hey, mit Ihrem Kind ist was nicht in Ordnung" (die Wortwahl ist vielleicht nicht die Beste) und ich sehe das und kann da unterstützend eingreifen oder "Hilfe holen", dann bin ich doch froh, wenn es meinem Kind und meinen Enkeln (v.A. denen) besser geht.

Oder meinst du, die sind zu tolz für so etwas "in ihrer Familie" und zu Hause fällt immer der Satz "Was denken nur die Nachbarn?"?

Müde Grüße von Keml, die mal wieder fasziniert ist, Menschen zu treffen, die nicht hinsehen, bemerken, wegsehen- sondern was tun... Zivilcourage... super!

[Muckelmaus]

Guten Morgen keml!

Mein Eindruck ist, dass die Vermieter - also die Großeltern - gar nicht wirklich wissen, wie es da unten zugeht. Die Großeltern sind beide schon über 80 Jahre, der Opa ist dement.

Wir haben schon mehrfach mitbekommen, dass unsere Nachbarin ihre Kinder die ganze Wohnung putzen und aufräumen lässt, wenn ein Besuch der Großeltern ansteht. Das sind dann auch die Momente, wo ruhig mit den Kindern geredet wird. Ansonsten herrscht dort unten ein lauter und sehr aggressiver Umgangston, sowohl zwischen den Kindern, als auch zwischen der Mutter und den Kindern.
Igel hat das in dem ersten Beitrag, den ich darüber schrieb als reale Daily Soap oder so ähnlich beschrieben und genau das ist es auch. Wir sind sozusagen gezwungen, am Familienleben unserer Nachbarn teilzunehmen, weil es dort so laut zugeht, dass ein Überhören gar nicht möglich ist.

Liebe Grüße
Muckel

[Yvaine]

Oh, okay. Trotz allem bewundere ich deine Zivilcourage (die ich nicht nur in diesem Artikel finde... und da kannst du dich nicht rausreden ;) )... das ist ja eine extrem besch... Situation.

Opa dement, ist ja an sich schon schlimm genug. Dann verstehe ich auch, dass über die Eltern ganz sicher kein Lösungweg ist. Verwalten die Eltern dann noch das Haus selbst? Gibt es noch mehr Kinder(also Brüdern/Schwester der KM)?
Und wie verstehen sich eure Kinder mit den Kindern im Haus? Weil es ist ja oft so, dass Erwachsene einen schlechten Draht zu Kinder hinbekommen, aber andere Kinder können das ziemlich gut. Irgendwie mal hinter'm Haus oder im Garten Fussball spielen oder irgendwas? Und was haben eure Kinder für einen Eindruck? WIe sehr belastet sie die Situation?
Und hast du das Gefühl, dass die Kinder für ihr Alter zu unreif sind? Und was ist mit dem neuen Freund? Wie ist es wenn er da ist? Schlägt er in die gleiche Kerbe wie die KM? Oder wirkt er "vernünftiger"?

Schon ne Sauerei, wenn nur "normal" mit den Kindern geredet wird, wenn sie die Wohnung putzen sollen und die Großeltern da sind... so eine Farce.
Hat das JA schon zurückgerufen? *daumendrück*

Reality Soap in der Wohnung gegenüber... der große Vorteil von Fernsehern ist, dass man sie abschalten kann... genau das Recht steht euch auch zu!

[Muckelmaus]

Die Eltern verwalten das Haus recht eingeschränkt noch, d.h. die Tochter hält die Hand für Geld auf und die Mutter legt es hinein. Offiziell hat es aber nie eine Vollmacht gegeben, dass die Tochter in ihrem Namen das Haus verwalten soll. Die Kindesmutter hat noch eine jüngere Schwester, die sich aber aus allem raushält, wie mir scheint.

Unsere Mädels kommen mit den Nachbarskindern gar nicht klar. Es besteht so gut wie kein Kontakt zwischen unseren und deren Kindern. Unsere Mädels wollen das auch gar nicht, weil sie selbst so genervt sind, durch den ständigen Lärm, der hier im Haus herrscht.
Mein Eindruck ist, dass die Kinder unserer Nachbarin alle recht unreif sind für ihr jeweiliges Alter. Die älteste Tochter ist jetzt gerade 16 geworden und benimmt sich, wie eine 12jährige.
Der Freund der Nachbarin wird von meinem Mann insgeheim nur noch als Waschlappen bezeichnet. Ich weiß, das ist weder nett, noch christlich. Aber so ist es einfach. Er schlägt in die gleiche Kerbe, wie unsere Nachbarin auch und die Kinder haben keinen Respekt vor ihm.

Liebe Grüße
Muckel

[Yvaine]

Ach Mann! Jetzt bin ich ratlod. Würde dir gerne mehr Gedanken mitgeben, aber es finden sich keine mehr.
Schlimm, dass es für euch so belastend ist... vor allem auch für eure Kinder.
Und ständiger Lärm hilft einem auch nicht unbedingt, gewisse Pflichten zu erfüllen, auch nicht als Erwachsener, als Kind erst Recht nicht.
Ich wünsch euren Mädels viel Kraft um da durch zu stehen.

Aber umso mehr find ich deinen Schritt mit dem JA super, weil es muss ja was passieren... Klar, hauptsächlich für euch und eure Mädels, aber auch für die Kinder im Haus. Haben die nicht schon genug Mist miterlebt?
Und so langsam, wo ich endlich den Kontext auf dem Kasten hab, seh ich auch die Angst vor dem Rausschmiss. Wenn die KM natürlich alles verwaltet... uff.
Vielleicht findet ja das JA eine Lösung, wie man das Problem mit dem "verpfeifen" angehen kann. Gibt es nicht so "Kontrollbesuche"?

Das ist aber grad echt der letzte Gedanke, den es in mir gibt. Mutiger Schritt , heute morgen da anzurufen.

[Simone]

Weiß ich doch, das das net so einfach ist mitm Umziehen. deswegen ja der Smilie

[Muckelmaus]

Jedenfalls hat der Mitarbeiter vom Jugendamt nicht zurückgerufen und mittlerweile hat man sich dort ins Wochenende verabschiedet.
Ich hatte es zwar gegen 11.30 Uhr noch mal versucht, aber niemanden ans Telefon bekommen.

Jetzt müssen wir erst mal bis Montag warten .....

[Yvaine]

Sorry, aber könnt mich grad schon wieder über die Zuverlässigkeit aufregen.

Was wenn es jetzt in der Familie WIRKLICH schlimm wär? Und was passieren würd?
Naja, Teufel nicht an die Wand malen, klar, aber wisst ihr was ich mein? Ich weiß jetzt, woher imme die Schlagzeilen kommen... hab mich nie damit wirklich beschäftigt. Und JAJA, ich weiß, auch die Menschen vom JA sind nur Menschen.

Wenn man dazu noch sieht, dass du ich jetzt zu dem Schritt durchgerungen hast und man dann ja auch gerne ein Resultat sehen würde, wenn man schon so mutig ist... Naja, ist trotzdem toll, dass du es gewagt hast!

[Muckelmaus]

Hallo ihr Lieben!

Mittlerweile ist hier im Haus offensichtlich der Krieg ausgebrochen.
Unsere Nachbarin schießt mit allem, was sie hat auf uns.

Vorgestern kam eine E-Mail ihres Lebensgefährten, in der stand, dass er eine Entschuldigung von mir an unsere Nachbarin erwartet, wenn der Kinderwagen weiterhin in der Garage geparkt werden solle. Ich muß dazu sagen, dass sie uns das angeboten hatte, damit wir den Wagen nicht immer die Treppen herunter und herauf schleppen müssen. Na ja - mehrfach war es dann so, dass wir nicht an den Kinderwagen kamen, weil die Garage verschlossen war und nur unsere Nachbarin einen Schlüssel dazu hat. Am Freitag vor Heiligabend standen wir dann wieder einmal hier und wollten weg. Das ging aber nicht, weil der Kinderwagen in der verschlossenen Garage stand. Unsere Nachbarin war nicht zu Hause und selbst ihre Kinder können sie dann telefonisch nicht erreichen, weil sie während einer Abwesenheit ihrer Mutter die Wohnung nicht betreten dürfen. Sie dürfen sich lediglich in ihren Zimmern im Obergeschoß aufhalten.
Jedenfalls habe ich - als sie endlich zurückkam ein wenig angemault. Das gebe ich ja sogar zu. Aber ich habe sie nicht beileibe nicht angeschrieen, was mir jetzt vorgeworfen wird.

Auf alle Fälle habe ich ihrem Lebensgefährten mitgeteilt, dass ich keinen Grund für eine Entschuldigung sähe und wir gerne bereit wären, den Kinderwagen wieder bei uns oben abzustellen. Daraufhin kam eine E-Mail von unserer Nachbarin selbst, die uns verbieten will, den Kinderwagen im Treppenhaus abzustellen. Das gleiche würde für Schuhschränke und dergleichen gelten und die Fahrräder sollten auch endlich vom Hof.
Mal abgesehen davon, dass wir noch nie eine Vollmacht ihrer Eltern als Hauseigentümer gesehen haben, die sie berechtigt, die Belange des Hauses zu regeln, wirft sie ausgerechnet unseren Mädels Aggressivität vor.

Ach - euch das jetzt im Detail zu schildern, wäre einfach viel zu viel.
Jedenfalls bin ich in dem Punkt mit meinen Nerven komplett am Ende. Das Jugendamt rührt sich nicht und eine bezahlbare Wohnung ist für uns nicht in Sicht.

Liebe Grüße
Muckel

[röschen]

Oh je Muckel, das hört sich wirklich nach Kleinkrieg an. Schon alleine die Tatsache, daß man, obwohl man im gleichen Haus wohnt, Dinge inzwischen per email besprechen muß

Kannst du die Dinge mit dem Kinderwagen oder der Fahrräder nicht mal mit ihren Eltern, den Hauseigentümern abklären und dir "absegnen" lassen?

Wenn so ein Kleinkrieg ausbricht, kann das unerträglich werden, das kann ich mir vorstellen. Ein friedliches Miteinander wird so kaum mehr möglich sein. Ich denke ihr solltet tatsächlich darüber nachdenken, eine andere Wohnung zu suchen, auch wenn es etwas dauern könnte eine Passende zu finden.

Wie du das nervlich und emotional im Moment so alles durchstehst, ist wirklich bewundernswert!

Liebe Grüße
röschen