Meine Mutter und meine Schule...

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KleenerEngel
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von KleenerEngel »

Lieber Frank,

Wenn es doch nur die Grammatik wäre, das beherrsche ich, warum sonst ist mein 2. Berufswunsch Journalistin :D In Deutsch behandeln wir im Moment alles queer Beet... Von Literaturepochen, bishin zum Exzerpt etc. alles durcheinander. Gestern guckten wir in Deutsch "Stromberg"... der Lehrer ging raus, Kaffee trinken usw... das ist der Unterricht, und da soll man lernen?
In Geschichte sieht es so aus, dass das Analysieren und Interpretieren sowie Werten von historischen Quellen mir extrem schwer fällt, da ich meist das Wesentliche nicht herauslese, da es zwischen den Zeilen steckt oder ich einfach den kompletten Text nicht verstehe. Da wir auch immer zwischen Russland - Amerika - Deutschland hin und her springen, ist das nicht einfach. Gestern ging ich mit einer Freundin von mir nach Hause, sie traf eine Schülerin aus der 12. die ich nicht kenne. Ich sagte im Gespräch, dass ich 3 Punkte erhalte in Geschichte, und sie sagte sofort "Bei Frau xy?" und es stimmte ... Allen Schülern geht es so, aber wodran genau es liegt weiß keiner so genau, das ist das Problem...

So, ich muss mich nun wieder auf den Weg machen...
Ich danke euch für eure Hilfe und ich werde versuchen, die Tips umzusetzen damit sich das alles hier mal bessert...

LG
Karo :winken:
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KleenerEngel
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von KleenerEngel »

Nun muss ich doch nochmal was dazu schreiben...
ich kam eben nach Hause, voller Hoffnung, da uns heute gesagt wurde das die Arbeit an historischen Quellen erstmal eingestellt wird und als nächste eine Gruppenarbeit folgt. Mein Thema: Alltag in der DDR.
Nun hoffe ich sehr, meine 5+ auszubügeln.
Ich berichtete meiner Mutter davon, voller Freude. Was sagt sie? "Na hoffentlich wirds diesmal was, sonst fang schonmal an dich nach nem Ausbildungsplatz umzuschauen" ....
Und sie sagte, mehr aus Scherz, dass ich mir für Freitag die Nummer vom Sorgentelefon besorgen soll.
Ich sagte ihr dann, dass es mir weh tut wenn sie soetwas sagt. Sie meinte, dass sie es ja nicht ernst meint.
Als ich sagte, dass es mich trotzdem verletzt, schon alleine das sie mir meine "Dummheit" dauernd vor "die Nase hält", war ich den Tränen nahe ... :/: Sie sagte nur genervt "boah man...!" oder sowas und verschwand wortlos ... :rolleyes:

LG
Karo
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Bärchen
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Bärchen »

Liebe Karo

Hey, das ist ja super, dass ihr nun eine Gruppenarbeit machen könnt, da kannst du sicher was ausbügeln!

Ach menno, das war wohl wieder eine Reaktion deiner Mutter, die du wohl gar nicht gebraucht hättest. Ich finde es toll, dass du dich gewehrt hast und ihr gesagt hast, dass es dich traurig macht und verletzt. Ich finde ihre Reaktionen (war doch nicht ernst gemeint, statt sich z.B. zu entschuldigen und wortlos weggehen) zeigen ihre eigene Hilflosigkeit.
Du packst das schon! Lass dich nicht unterkriegen! :bussi: Ich drück dir die Daumen!
Am Freitag bekommst du dein Zeugnis? Oder warum Sorgentelefon?

LG
Bärchen
KleenerEngel
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von KleenerEngel »

Liebe Bärchen,

ich hatte gehofft, dass dieses Gespräch anders verläuft, aber sie hörte mir ja nicht einmal wirklich zu...Mh .. :/:

Mein "Glück" ist es, dass die Noten vom 1. HJ. gestrichen werden, nun hoffe ich sehr,dass ich meine Note etwas bessern kann, wenigstens auf 5 Punkte,also eine 4, damit hätte ich nämlich bestanden...
Und ja, am Freitag gibts Zeugnisse... ab Dienstag dann beginnt das 2. Halbjahr, da dieses Jahr bei uns die Winterferien wegfallen.. :(

LG
Karo, die sich nun an Goethes "Die Leiden des jungen Werther" setzt
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Volker
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Volker »

Hallo Karo,

es ist typisch für unbewußt aggressiv agierende Menschen, dass sie sagen, war doch nur Spaß. Wenn über jemand gelacht wird, könnens alle lustig finden, meist nur nicht der über den gelacht wird. Es ist wichtig, dass deine Mutter im Lauf der Zeit eine idee davon bekommt, dass das was sie tut in der tat verletzend ist.
Und da du dich verletztlich gezeigt hast, und deine Mutter so reagiert könnte es auch sein, dass sie aus Scham versucht die Sache herunterzuspielen ("das wortlose Verschwinden). Bleib bei Dir und fordere ein, was deine Wahrheit ist. Ich finde das unglaublich mutig von Dir, deine Mum zu sagen, wie ihre Worte bei Dir ankommen und was sie bewirken ...

Es wird dauern aber es wird was ändern, nicht heute, nicht morgen aber es wird ...
Volker

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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Laura »

Liebe Karo,

du hast da gestern so am Rande was in Klammern geschrieben
(als Info: meine Mum wurde damals fast täglich vom Vater verprügelt wenn sie etwas falsch gemacht hat, bzw. wenn ihrer Stiefmutter etwas an ihr nicht gepasst hat; ihre Stiefmutter sagte dann zu ihrem Vater immer "Deine Tochter hat .... du musst sie bestrafen!").
ich könnte mir vorstellen, dass das nicht nebenbei in Klammern gehört, sondern vielmehr fett gedruckt als mögliche Ursache für das Verhalten deiner Mutter. Es ist erwiesen, dass Menschen, die in der Kindheit über lange Zeit Schlimmes erlebt haben, dasselbe prozentual häufiger mit ihren eigenen Kindern machen, als Menschen, die sowas nicht erlebt haben. Wer als z.B. geschlagen wurde, schlägt eher,als jemand, der selbst nicht geschlagen wurde, wer angeschrieben wurde, schreit eher usw. und das, obwohl sich natürlich gerade diese Menschen vorgenommen haben, genau das nicht zu tun, eben weil sie wissen, wie schlimm es ist.

Ich habe mich mal lange mit einer Frau unterhalten, die davon betroffen war. Sie hat mir das mit einer Art "Erziehungslücke" erklärt. Die Eltern haben ihr Gewalt vorgelebt, das war also für sie etwas vollkommen normales, was die Hemmschwelle ohnehin schon runter setzt. Trotzdem wusste sie natürlich, dass das falsch ist, hatte aber kein alternatives, normales Verhalten für solche Situationen gelernt, denn das haben ihr die eigenen Eltern ja nicht vorgelebt. Solange alles rund lief war das kein Problem. Sobald aber irgend etwas los war, hatte sie das Gefühl, reagieren zu müssen, wusst auf die Schnelle nicht wie und hatte automatisch den Drang, in das Verhalten zu verfallen, das ihr bekannt und vertraut war, also schlagen.

Diese Erklärung fand ich sehr einleuchtend und es war das erste mal, dass ich mir überhaupt in Ansätzen vorstellen konnte, wie es zu diesem Phänomen kommt. Bis dahin war mir das nämlich völlig unerklärlich und in meinen Augen absolut widersinnig. Nun reagieren natürlich nicht alle Menschen so wie diese Frau. Manche kriegen die Kurve, andere verfallen ins Gegenteil und manche wechseln einfach nur die Art der Gewalt, da werden dann aus Schlägen Beleidigungen und Erniedrigungen. Ich hönnte mir gut vorstellen, dass deine Mutter zur letzteren Gruppe gehört.

Was man damit nun anfängt weiß ich leider auch nicht so genau. Vielleicht bringt es ja was, wenn du deiner Mutter mal vor Augen führst, dass dir ihre Aussagen ganz genauso weh tun, wie ihr die Schläge damals. Es wäre nämlich durchaus denkbar, dass ihr das so gar nicht bewußt ist und dass sie vielleicht sogar stolz darauf ist, es "besser" zu machen als ihre eigenen Eltern.

Alles Liebe
Laura
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KleenerEngel
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von KleenerEngel »

Liebe Laura,
ja ich weiß, doch ich hab es in dem Augenblick einfach vergessen und war mehr egoistisch :(
Ich weiß, dass solche Menschen oft selbst so sind, ich muss aber hervorheben das ich von meiner Mum nie geschlagen wurde! Was mir aber auch auffällt ist, dass sie ja früher auf schlechte Noten auch nicht so reagiert hat, ansonsten hätte ich auch sicher schon von ihrer Vergangenheit geschrieben...
Wenn ich meine Situation mit ihrer damals vergleiche (also gefühlsmäßig), verletze ich meine Mutter, da ich ja selber weiß wie weh das tut ... Und das will ich nicht. Ich stelle mir dies schlimmer vor als das, was sie mit mir "anstellt" ... Daher lehn ich ich dies ab, um sie nicht zu verletzen.

LG
Karo
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Ansa
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Ansa »

Liebe Laura. liebe Karo.

ähnliches wollte ich nun auch grade schreiben...... ich kann da von mir berichten. Ich bin als Kind verprügelt worden, in den Keller gesperrt worden und Ohrfeigen waren, na ja, so mehr an der Tagesordnung. Das war mein erlerntes Verhalten und in dem Umfeld in dem ich aufgewachsen bin, da war es normal, das man Kinder züchtigte. Meine Eltern sind verhauen worden, deren Eltern, ihre Freunde.... Geflügeltes Wort "eine Satz hinter die Ohren hat noch nie jemandem geschadet". Dass das anders ist war für meine Eltern nicht annehmbar, dann hätte sie sich mit sich auseinander setzen müssen. Das aber konnten sie nicht. Nicht alle Menschen sind fähig sich selbst derart zu reflektieren. Selbstreflektion ist eine große Gabe..... sie ist der Beginn der lebendigen Auseinandersetzung mit sich selbst und dem was kommen mag.

Eines war mir immer klar, mit meinen Kindern gehe ich später anders um.... und das war schwer. Es war harte Arbeit vor allem an mir und mit mir selbst. Ich wusste manchmal nicht, wie ich reagieren sollte...... außer das in mir drin alles rot wurde ich am liebsten drauf gehauen hätte. Das kannte ich, das war vertraut..... irgendwie aber habe ich es geschafft, das nicht zu tun. Zumal ich, als es doch geschah, spürte das es gar keine Lösung ist. Ich hab mich bei meinen Kindern entschuldigt und ihnen erklärt, das ich mich hilflos fühlte und nicht wusste, was ich hätte tun sollen und das ich mich schäme. Und ich habe an mir gearbeitet, seit meine Große auf der Welt ist beschäftige ich mich mit Pädagogik, Erziehung und Ditaktik und besuche, immer noch einmal monatlich, einen Kurs bei einer mir sehr lieb gewordenen Mentorin. Es ist schwer, erlerntes und verinnerlichtes Verhalten wieder los zu werden.

Ich kann mir gut vorstellen, das Deine Ma wirklich glaubt, sie gehe viiiieeeellll besser mit Dir um als man damals mit ihr umgegangen ist. Über emotionale Misshandlungen spricht kaum einer, aber sie sind ein weites Feld..... sie hinterlassen keine sichtbaren Spuren und werden von vielen Menschen überhaupt nicht ernst genommen. Ich weiß auch nicht, wie reflektiert Deine Mama ist?

Zu Deinem darauf hin weisen das es Dich verletzt und ihrer Antwort darauf "war doch nicht so gemeint" möchte ich noch etwas sagen. Zum einen, es ist wichtig ihr Deine Grenzen zu zeigen und ihr zu zeigen, das es Dich verletzt. Inwieweit sie Dir folgen kann ist wiederum ihre Geschichte. Ihre erlernte Kommunikation trägt nämlich möglicherweise dazu bei, das sie so spricht? In der Familie meines Exmannes war das z.B. so, da wurde immer durch picksen und Häme, durch Spitzen und gemeine Worte hinten herum etwas gesagt.... auf mein Verwehren dagegen folgte immer "Das war doch nur Spaß" "ach, sei nicht so empfindlich" oder "immer machst DU aus ner Mücke nen Elefanten" oder auch "Du weißt doch wie Papa ist, den ändern wir nicht mehr, nimm es hin" und ich hab es nie geschafft mich daraus zu befreien. Ich musste für mich lernen, damit umzugehen.

Mein Umgehen war dann folgend, ich habe sie, da sie sich immer entschuldigten, das sei ja SO nie gemeint gewesen, einfach nicht mehr ernst genommen..... das nehmen sie mir bis heute übel. Aber wie soll ich jemandem etwas glauben, der mir immer erzählt, das sei ja nicht so gemeint? Von mir zu verlangen, wann dann was gemeint war und wann nicht? Das fand ich übergriffig..... leider überträgt, wenigsten mein Exschwiegervater seine Abneigung gegen mich, heute auf meine Große.... da hilft nichts.... sie ist mir zu ähnlich.

Vielleicht kannst Du für Dich eine andere Haltung finden, indem Du Dir bewusst machst, warum Deine Mama vielleicht so handelt und das sie einfach keine anderen Handlungsmöglichkeiten für sich gefunden hat? Was nicht heißt, das Du still halten sollst und ausharren musst.... spiegel es ihr einfach weiter und schau was passiert.

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Laura
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Laura »

Liebe Karo,

an deiner Antwort auf meinen Post fallen mir spontan drei Dinge auf:

1. Du entschuldigst dich
2. Du verteidigst deine Mutter, obwohl ich sie gar nicht angegriffen habe und
3. Du suchst Gründe, um in diesem System zu bleiben

Die Punkte 2 und 3 möchte ich ganz bewußt nicht weiter vertiefen, die sind erst mal einfach nur als Denkanstoß gedacht. Wenn du selbst sie verteiefen möchtest, dann melde dich bitte.

Zu Punkt 1 kann und will ich meine Klappe aber nicht halten: du hast überhaupt keinen Grund, dich zu entschuldigen,nicht den geringsten, ganz egal, ob du das weißt oder nicht weißt. Es ist nicht egoistisch, anständig behandelt werden zu wollen sondern dein gutes Recht. Manchen Menschen helfen solche Erklärungen um zu verstehen, was in einem anderen vorgeht und dessen Verhalten als Fehlleistungen statt als persönlichen Angriff einzustufen, anderen helfen sie nicht und die haben selbstvrständlich das recht, sich darüber aufzuregen und zu wehren.

Niana hat ja sinngemäß das gleiche geschrieben wie ich, ich möchte aber dazu aus eigener Erfahrung noch was ergänzen. Meine Mutter ist auch ein ganz besonderes Exemplar, sie hat mich solange ich denken kann mit ihrer total übertriebenen und unnatürlichen Fürsorge schier zum Wahnsinn gebracht und aus jeder Mücke gleich eine ganze Elefantenherde gemacht. Nachdem mir dieses Dauergetüttel unglaublich auf den Wecker ging habe ich, wie so viele andere, beschlossen, genau das meinem Kind nicht anzutun. Wenn ich was mache, mach ich das gründlich und ich bin genau ins Gegenteil verfallen. Ich neige jetzt also dazu, zu allem und jedem zu sagen "das ist nicht schlimm, das haben wir gleich, das wird schon" und aus jedem Elefanten nicht nur eine Mücke, sondern am liebsten gleich eine Amöbe zu machen. Das das auch nicht richtig ist, ist mir sehr wohl bewußt und ich bemühe mich sehr, da einen gesunden Mittelweg zu finden, was aber nicht immer einfach ist. Ich wäre daher sehr froh wenn von meiner Tochter ab und zu ein feedback käme, auch dann, wenn sie mal der Meinung sein sollte, dass ich dem blauen Fleck jetzt eindeutig zu wenig Beachtung geschenkt habe o.ä.

Liebe Grüße
Laura
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Gerda
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Gerda »

Liebe Karo,

ich habe dir ja schon mal vor längerem geschrieben, dass ich dich eine sehr nette Tochter finde. Und ich finde, das bei allem gilt, dass du die Tochter bist und sie die Mutter. Ihre Aufgabe als Mutter ist es, dich zu verstehen und für dich da zu sein und nicht umgekehrt. Wenn sie eine schlimme Kindheit hatte, dann ist das sehr schlimm für sie und sie braucht Mitgefühl, aber von ihren Freundinnen oder ihrem Freund und nicht von dir anstelle von Wut und Traurigsein über das, was sie dir Verletzendes sagt oder tut, indem sie dich einfach stehen läßt. Ich finde dass du das Recht hast, verletzt zu sein, wütend zu sein, traurig zu sein und dich zu wehren gegen so verletzendes Verhalten und keine schlimme Kindheit gibt ihr das REcht, dich zu verletzen.

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung als Tochter - seit 51 Jahren - und als Mutter - seit 33 Jahren - dass das Leben, wenn die Tochter 17 ist, total schmerzhaft ist, für beide. Mutter und Tochter müssen sich voneinander lösen, und da man als Tochter mit der Mutter eine engere Beziehung hat, als es für Söhne mit Mutter oder Vater ist, tut es besonders weh. Und manchmal tut man sich gegenseitig weh, um sich voneinander zu lösen. Das tut schlimm weh auf beiden Seiten. Und es geht manchmal offenbar nicht anders.

LG
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von KleenerEngel »

Hey ihr Lieben,
ich weiß ja, dass ich etwas tun muss, damit sich das Thema klärt... Aber wenn ich mir vorstelle meiner Mutter "absichtlich" weh zu tun, "nur" damit sie merkt das es mir schlecht geht, macht mich das nicht gerade glücklich... Ich werde wohl nocheinmal versuchen das Gespräch zu finden und diesmal auch die Tränen zulassen.

@Laura, dir schrieb ich eine PM, einfach aus meinem Bauchgefühl heraus...

@Gerda, du meinst also, ich soll sie weiterhin "konfrontieren", egal ob ich ihr dabei wehtue oder nicht?
Wie heißt es immer so schön: Behandle einen Menschen nur so, wie du auch selbst behandelt werden möchtest. Vielleicht bin ich zu rücksichtsvoll und ich weiß das ich "nur" ihre Tochter bin und auch an mich denken muss, aber ich will ihr einfach nicht wehtuen... :(


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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von Gerda »

Liebe Karo,

der Kern meiner Botschaft ist nicht "tue ihr weh"! Und doch mußt du es vielleicht tun, um Eure Beziehung gesund zu halten.

Ich kann verstehen, dass du ihr nicht weh tun willst, aber manchmal ist es im zwischenmenschlichen Kontakt unumgänglich, einander auch mal weh zu tun. Ich finde, es geht da viel auch um die Absicht. Ob ich etwas sage, weil ich wütend bin und Rache nehmen will und dich damit verletzen will oder ob ich dir sage, hey, lass das, das tut mir weh! Das tut dir dann zwar vielleicht auch weh, aber das liegt nun mal in der Natur von Abgrenzung, dass sie manchmal andere Menschen wütend macht oder sie verletzt.

Meine Tochter sagt manchmal zu mir "Mama ich will dich nicht verletzen, aber....." , wenn sie mir etwas sagt, wo sie weiß, dass meine empfindlichen Stellen sind oder sein könnten. Das bewundere ich immer an ihr sehr, dass sie so ihr Mitgefühl rüberbringt und trotzdem sagt, was sie denkt.

Und es gibt immer die Möglichkeit, wenn man mitbekommt, dass es der anderen Person weh tut, was man gesagt hat, ihr zu sagen, dass es einem leid tut, dass es nicht absichtliches Wehtun war.

LG
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von FSapiatz »

Hey Karo! =)

Ein liebes Hallo auch an Euch anderen alle :winken:

gestern Abend hatte ich keine Zeit mehr, daher habe ich eben erst gelesen, was Dein Thema für die Gruppenarbeit wird. Du kennst mich ja als altes „Lästermaul“, mein erster Gedanke war spontan: genau, und da kann Karo dann auch mal erzählen, das es bei uns in der DDR gar keine Farben gab, ALLES war grau, Lachen durfte auch Niemand, und selbst wenn er gedurft hätte – es gab ja sowieso nichts zu lachen :D :D :D
Spaß beiseite: ist dieses Thema denn noch irgendwie eingegrenzt? Ich meine, der Grenzsoldat hatte einen gründlich anderen Alltag, als die Kassiererin in der Konsum-Kaufhalle...?

Ansonsten wollte ich noch Volkers =) Worte unterstreichen: mach weiter so, sag Deiner Mutter, was ihre Worte in Dir auslösen, nur so kann sie es irgendwann verstehen und hoffentlich auch ändern!

Liebe Grüße und viel Spaß bei Deinem Vortrag wünscht

Frank
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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von KleenerEngel »

Lieber Frank,
die genaue Aufgabenstellung bekommen wir am Dienstag. aber wir wissen in etwa, dass wir uns auf die Hausfrauen konzentrieren sollen. Was die für Probleme zu bewältigen hatten, was es für Freizeitangebote gab... Meine Mum sah mich dazu gestern nur schief an, ich werd schon was finden, wozu gibts ne Oma?! :D

Ich werde mich auch bemühen meiner Mum weiterhin zu zeigen, wie es mir geht und das es mir wehtut wie sie mich behandelt...

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Re: Meine Mutter und meine Schule...

Beitrag von FSapiatz »

... - ich werd mal ein paar Gedanken zum Thema zu Papier bringen, schließlich habe ich ja die letzten 23 Jahre der DDR miterlebt. Aber eines sage ich Dir jetzt schon: es wird oft behauiptet, dass wir nicht Reisen durften... . Dieses Argument gegen den Alltag in der DDR habe ich in 9 von 10 Fällen immer kippen können, indem ich dieses Leute fragte, ob sie denn schon dort, dort und dort gewesen seien (alles Länder und Orte, die ich selber - meist mit meinem Freund Tommy - bereist hatte) und immer mussten diese Leute das verneinen... .

Ich meld mich via PN bei Dir, wenn ich´n bisschen was zusammen gebracht habe...

Bis dahin: so long und

Liebe Grüße

Frank
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